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Deutschland ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG Postfach 10 30 45 · D-50470 Köln Kundenservice: (00 49) 0 22 34-20 43 50 Telefax: (00 49) 0 22 34-20 43 77 Internet: www.royal-canin.de E-Mail: [email protected] Österreich ROYAL CANIN Österreich GmbH Wolfgang-Pauli-Gasse 3 · A-1140 Wien Beratungsdienst (Ortstarif): (00 43) 08 10-207-601 Mo. – Do. 15 Uhr – 19 Uhr Telefax: (00 43) 01-87 91 669-22 Internet: www.royal-canin.at E-Mail: [email protected] Schweiz ROYAL CANIN (Schweiz) AG Langwiesenstrasse 1 – 3 · CH-8108 Dällikon Nutrition-Line: (00 41) 08 44-805 605 Telefax: (00 41) 043-343 74 00 Internet: www.royal-canin.ch E-Mail: [email protected] Klinischer Wegweiser Dysurie, Strangurie, Pollakisurie und Urolithiasis beim Hund Stand: September 2010 Indikationen Auflösung von Struvit-Harnsteinen Behandlung bzw. Prophylaxe bei rezidivierender Urolithiasis (Struvit, Ca-Oxalat) Indikationen Prophylaxe von Rezidiven solcher Harnsteine, die durch Stoffwechsel- störungen hervorgerufen werden (Urat-, Xanthin- oder Cystinsteine) als dauerhafte Fütterung im Erhal- tungsbedarf für Hunderassen mit einem hohen Risiko für stoffwechsel- bedingte Harnsteinbildung (z.B. Dalmatiner) > 6 Monate zur Ernährung an Leishmaniose erkrankter Hunde während einer medikamentösen Therapie (Xanthin- Oxidase Hemmer/Allopurinol) Indikationen Rezidivprophylaxe von Ca-Oxalat- und Ca-Phosphat-Harnsteinen* bei Hunden mit eingeschränkter Nierenfunktion RENAL Indikationen Welpen < 6 Monate der für Uratsteine prädisponierten Rassen (z.B. Dalmatiner) Miktionsurohydropropulsion nach Lulich 25° Das Ziel dieser Technik ist die Entfernung kleiner Harnblasensteine (< 8 mm bei Hündinnen, < 4 mm bei Rüden, der maximale Durch- messer der erweiterten Harnröhre ist individuell unterschiedlich und abhängig von der Größe, der Rasse und dem Geschlecht des Tieres. Das Ausmessen des maximalen Durchmessers wird mit dem grösstmöglichen einzubringenden Katheter vorgenommen). Wichtig ist die Bestimmung der Anzahl der vorhandenen Steine durch Bildgebende Verfahren vor der Durchführung dieser Maßnahme. Diese Technik ist kontraindiziert bei frisch an der Harnblase operierten Tieren (Risiko einer Nahtdehiszenz). Bei bestehender Obstruktion wird die Methode nach Osborne angewendet. Möglicherweise vorhandene Harnwegsinfektionen sollten vorzugsweise vor der Durchführung dieser Technik behandelt werden. Sie ist außerdem kontraindiziert bei Harnsteinen mit einem Durchmesser > 5 mm bei kleinen Hunden und > 8 mm bei großen Hunden. VORGEHENSWEISE 25° > Wiederholen dieser Maßnahme, bis alle Steine ausgeschieden sind. > Die erfolgreiche Elimination aller Steine kann mit Hilfe Bildgebender Verfahren kontrolliert werden (Sonographie ist geeignet für alle Steine in der Harnblase und in der prostatischen sowie skrotalen Harnröhre, Doppelkontraströntgen eignet sich für den Nachweis von Urat und Cystin in der pelvikalen Harnröhre und im Bereich des Penisknochens). > Antibiotika sollten über fünf Tage nach der Katheterisierung verabreicht werden. Dieser Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rafael Nickel, Dr. Dominique Pechereau und ROYAL CANIN erstellt. 1. Anästhesie des Patienten.Vorzugsweise Anästhetika verwenden, die schnell eliminiert werden und eine gute Muskelrelaxation sicherstellen (Lidocain intraluminal fördert die Muskelrelaxation). 2. Harnkatheter einführen. 3. Erweiterung der Harnblase durch Füllen mit einer sterilen Lösung (NaCl, Ringerlaktat). Vorzeitiges Herauslaufen der Lösung ver- hindern. 4. Das Tier so positionieren, dass die Wirbelsäule nahezu senkrecht steht (ideal: Vorbeugen in einem 25 °- Winkel). In dieser Position sinken die in der Blase vorhandenen Steine durch die Schwerkraft in Richtung Blasenhals. 5. Katheter entfernen. 6. Manuelles Schütteln der Blase, um sicherzu- stellen, dass die an der Blasenwand haftenden Steine in Richtung Blasenhals sinken. 7. Schrittweise erhöhter manueller Druck auf die Harnblase, bis der Harnabsatz ausgelöst wird. 8. Sobald der Harnabsatz beginnt, manuellen Druck unterstützend aufrechterhalten. 9. Sammeln und Filtern des abgesetzten Harns bis alle Steine ausgeschieden sind. WICHTIG: Mischsteine abklären! Diätetische Therapieempfehlungen * Bei Vorliegen von Ca-Phosphat Harnsteinen wird die Abklärung der Ursache (z. B. Hyper- thyreose, renale Azidose, Hypercalcämie) und entsprechende medikamentöse Therapie empfohlen. Bei einer vorliegenden Infektion und intakter Nierenfunktion kann eine Antibiotikagabe und Fütterung von URINARY S/O Diätnahrung notwendig sein. Symptomatik Dysurie: erschwerter, schmerzhafter Harnabsatz Strangurie: Symptom bei behindertem Harnabfluss im Bereich der Harnröhre oder vaginal / präputial, gekennzeichnet durch unproduktives Pressen Pollakisurie: abnorm häufiger Absatz kleiner Harnmengen Hämaturie: Blut im Harn Dysurie, Strangurie und Pollakisurie sind ein häufiger Grund für eine tierärztliche Konsultation. Es handelt sich dabei um unter- schiedliche Formen eines gestörten Harnabsatzes und typische Symptome einer Erkrankung der ableitenden Harnwege. Der von den Nieren gebildete Harn wird von Harnblase und Harnröhre gesammelt und periodisch ausgeschieden. Entzündungen oder andere krankhafte Veränderungen der ableitenden Harnwege können die Fähigkeit der Blase, den Urin zu halten, beeinträchtigen oder die beteiligten Nerven derart stimulieren, dass Harndrang oder Schmerzen beim Harnabsatz entstehen. Verletzungen der Blasen- oder Harnröhrenwand können ebenfalls zu Dysurie und Pollakisurie führen, die als eindeutige Hinweise auf eine Erkrankung der unteren Harnwege zu werten sind. Ein gründliches diagnostisches Vorgehen sichert eine erfolgreiche Behandlung (im Rahmen der verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten ist eine Anpassung der Ernährung häufig der Grund- stein der Behandlung). Erkrankungen der unteren Harn- wege: die wichtigsten Ursachen • entzündlich: Urolithiasis, Harnkristalle, infektiös (Bakterien, Mycoplasmen, Pilze). • obstruktiv: Urolithiasis, Traumata, Stenosen, Strikturen. • neurologisch: funktionelle Blase-Entleerungsstörungen (Dyssynergie). • anatomisch: Fisteln, angeborene Mißbildungen der Harnorgane, persistierender Urachus etc. • tumorös: Übergangszellkarzinom der Harnblase oder Sarkom (sel- ten), Prostatakarzinom oder vaginale Tumore. EU Ecolabel: FR/011/003

Miktionsurohydropropulsion nach Lulich Klinischer Wegweiser · eingeführt und durch Umfassen des Penis so fixiert, dass ein Reflux der injizierten Flüssigkeit verhindert wird. 7

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Page 1: Miktionsurohydropropulsion nach Lulich Klinischer Wegweiser · eingeführt und durch Umfassen des Penis so fixiert, dass ein Reflux der injizierten Flüssigkeit verhindert wird. 7

Deutschland

ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG

Postfach 103045 · D-50470 Köln

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Österreich

ROYAL CANIN Österreich GmbH

Wolfgang-Pauli-Gasse 3 · A-1140 Wien

Beratungsdienst (Ortstarif): (0043) 0810-207-601

Mo.– Do. 15 Uhr– 19 Uhr

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Internet: www.royal-canin.at

E-Mail: [email protected]

Schweiz

ROYAL CANIN (Schweiz) AG

Langwiesenstrasse 1– 3 · CH-8108 Dällikon

Nutrition-Line: (0041) 0844-805605

Telefax: (0041) 043-3437400

Internet: www.royal-canin.ch

E-Mail: [email protected]

Klinischer WegweiserDysurie, Strangurie, Pollakisurie und Urolithiasisbeim Hund

Stand: September 2010

Indikationen• Auflösung von Struvit-Harnsteinen

• Behandlung bzw. Prophylaxe bei rezidivierender Urolithiasis (Struvit, Ca-Oxalat)

Indikationen• Prophylaxe von Rezidiven solcher

Harnsteine, die durch Stoffwechsel-störungen hervorgerufen werden (Urat-, Xanthin- oder Cystinsteine)

• als dauerhafte Fütterung im Erhal-tungsbedarf für Hunderassen mit einem hohen Risiko für stoffwechsel-bedingte Harnsteinbildung (z.B. Dalmatiner) > 6 Monate

• zur Ernährung an Leishmaniose erkrankter Hunde während einer medikamentösen Therapie (Xanthin- Oxidase Hemmer/Allopurinol)

Indikationen• Rezidivprophylaxe von Ca-Oxalat- und

Ca-Phosphat-Harnsteinen* bei Hunden mit eingeschränkter Nierenfunktion

RENAL

Indikationen• Welpen < 6 Monate der für

Uratsteine prädisponierten Rassen (z.B. Dalmatiner)

Miktionsurohydropropulsion nach Lulich

25°

Das Ziel dieser Technik ist die Entfernung kleiner Harnblasensteine (< 8 mm bei Hündinnen, < 4 mm bei Rüden, der maximale Durch- messer der erweiterten Harnröhre ist individuell unterschiedlich und abhängig von der Größe, der Rasse und dem Geschlecht des Tieres. Das Ausmessen des maximalen Durchmessers wird mit dem grösstmöglichen einzubringenden Katheter vorgenommen). Wichtig ist die Bestimmung der Anzahl der vorhandenen Steine durch Bildgebende Verfahren vor der Durchführung dieser Maßnahme.

Diese Technik ist kontraindiziert bei frisch an der Harnblase operierten Tieren (Risiko einer Nahtdehiszenz). Bei bestehender Obstruktion wird die Methode nach Osborne angewendet. Möglicherweise vorhandene Harnwegsinfektionen sollten vorzugsweise vor der Durchführung dieser Technik behandelt werden. Sie ist außerdem kontraindiziert bei Harnsteinen mit einem Durchmesser > 5 mm bei kleinen Hunden und > 8 mm bei großen Hunden.

VORGEHENSWEISE25°

> Wiederholen dieser Maßnahme, bis alle Steine ausgeschieden sind.> Die erfolgreiche Elimination aller Steine kann mit Hilfe Bildgebender Verfahren kontrolliert werden (Sonographie ist geeignet für alle Steine in der Harnblase und in der prostatischen sowie skrotalen Harnröhre, Doppelkontraströntgen eignet sich für den Nachweis von Urat und Cystin in der pelvikalen Harnröhre und im Bereich des Penisknochens).> Antibiotika sollten über fünf Tage nach der Katheterisierung verabreicht werden.

Dieser Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rafael Nickel, Dr. Dominique Pechereau und ROYAL CANIN erstellt.

1. Anästhesie des Patienten.VorzugsweiseAnästhetika verwenden, die schnell eliminiertwerden und eine gute Muskelrelaxationsicherstellen (Lidocain intra luminal fördert dieMuskelrelaxation).

2. Harnkatheter einführen.3. Erweiterung der Harnblase durch Füllen miteiner sterilen Lösung (NaCl, Ringerlaktat).Vorzeitiges Herauslaufen der Lösung ver -hindern.

4. Das Tier so positionieren, dass die Wirbelsäulenahezu senkrecht steht (ideal: Vorbeugen ineinem 25 °- Winkel). In dieser Position sinkendie in der Blase vorhandenen Steine durch dieSchwerkraft in Richtung Blasenhals.

5. Katheter entfernen.

6. Manuelles Schütteln der Blase, um sicherzu -stellen, dass die an der Blasenwand haftendenSteine in Richtung Blasenhals sinken.

7. Schrittweise erhöhter manueller Druck auf dieHarnblase, bis der Harnabsatz ausgelöst wird.

8. Sobald der Harnabsatz beginnt, manuellenDruck unterstützend aufrechterhalten.

9. Sammeln und Filtern des abgesetzten Harns bis alle Steine ausgeschieden sind.

WICHTIG: Mischsteine abklären! Diätetische Therapieempfehlungen

* Bei Vorliegen von Ca-Phosphat Harn steinenwird die Abklärung der Ursache (z.B. Hyper -thyreose, renale Azidose, Hypercalcämie) undentsprechende medi kamentöse Therapieempfohlen.Bei einer vorliegenden Infektion und intakterNierenfunktion kann eine Antibiotikagabeund Fütterung von URINARY S/O Diätnahrungnotwendig sein.

Symptomatik• Dysurie: erschwerter, schmerzhafter Harnabsatz• Strangurie: Symptom bei behindertem Harnabfluss im Bereich der Harnröhre oder vaginal /präputial, gekennzeichnet durchunproduktives Pressen

• Pollakisurie: abnorm häufiger Absatz kleiner Harnmengen• Hämaturie: Blut im Harn

Dysurie, Strangurie und Pollakisurie sind ein häufiger Grund für eine tierärztliche Konsultation. Es handelt sich dabei um unter-schiedliche Formen eines gestörten Harnabsatzes und typische

Symptome einer Erkrankung der ableitenden Harnwege.

Der von den Nieren gebildete Harn wird von Harnblase undHarnröhre gesammelt und periodisch ausgeschieden.Entzündungen oder andere krankhafte Veränderungender ableitenden Harnwege können die Fähigkeit derBlase, den Urin zu halten, beeinträchtigen oder diebeteiligten Nerven derart stimulieren, dassHarndrang oder Schmerzen beim Harnabsatzentstehen. Verletzungen der Blasen- oderHarnröhrenwand können ebenfalls zu Dysurie undPollakisurie führen, die als eindeutige Hinweiseauf eine Erkrankung der unteren Harnwege zuwerten sind.

Ein gründliches diagnostisches Vorgehen sicherteine erfolgreiche Behandlung (im Rahmen der verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten isteine Anpassung der Ernährung häufig der Grund -stein der Behandlung).

Erkrankungen der unteren Harn -wege: die wichtigsten Ursachen• entzündlich: Urolithiasis, Harnkristalle, infektiös(Bakterien, Mycoplasmen, Pilze).• obstruktiv: Urolithiasis, Traumata, Stenosen, Strikturen.

• neurologisch: funktionelle Blase-Entleerungsstörungen(Dyssynergie).

• anatomisch: Fisteln, angeborene Mißbildungen derHarnorgane, persistierender Urachus etc.

• tumorös: Übergangszellkarzinom der Harnblase oder Sarkom (sel-ten), Prostatakarzinom oder vaginale Tumore.

EU Ecolabel: FR/011/003

Page 2: Miktionsurohydropropulsion nach Lulich Klinischer Wegweiser · eingeführt und durch Umfassen des Penis so fixiert, dass ein Reflux der injizierten Flüssigkeit verhindert wird. 7

Blasenentleerung(Zystozentese)

Prädisposition für Harnsteine

VORGEHENSWEISE

Hündin > Rüde

2 – 8 Jahre

Zwergschnauzer / Cocker Spaniel / Bichon Frisé / Shih Tzu / Yorkshire Terrier / Zwergpudel

Struvit

r Harnsteine

n Frisé / Shih Tzu /

Rüde > Hündin

5 – 12 Jahre

Zwergschnauzer / Lhasa Apso / Yorkshire Terrier / Zwergpudel / Bichon Frisé

Kalziumoxalat

Rüde > Hündin bei Vorliegen eines porto-systemischen Shunts:Rüde = Hündin

Hunde mit Uricasedefekt oder porto-systemischem Shunt und Dalmatiner

Dalmatiner / Englische Bulldogge / Zwergschnauzer / Rassedisposition für Shunt z.B. Yorkshire Terrier, Cairnterrier, Schnauzer, Wolfshunde

Ammoniumurat

/

Rüde (Obstruktion) >>> Hündin

± 5 Jahre (1 – 8 Jahre)

Dackel / Englische Bulldogge / Neufundländer / Staffordshire Bullterrier / Welsh Corgi / Basset

Cystin

Diese Technik ist besonders geeignet, um eine schnelle Beseitigung einer Harnröhrenobstruktion durch Freispülen und Entleerung des Harns zu erreichen. Dadurch kann ein postrenales akutes Nierenversagen verhindert werden. Im Anschluss können die Harnsteine ggf. durch eine Zystotomie entfernt und somit eine Urethrostomie umgangen werden. Der letztgenannte Eingriff sollte beim Hund nach Möglichkeit vermieden werden.

> Die erfolgreiche Durchführung sollte durch die widerstandslose Passage eines Harnkatheters oder durch Bildgebende Verfahren bestätigt werden.> Ggf. sollte eine antibiotische Therapie eingeleitet werden.

Klassische (retrograde) Hydropulpolsion nach Osborne(Technik nach C.A. Osborne, J.P. Lulich et al.)

1. Lokalisierung der Steine, Bestimmung ihrerAnzahl und Größe (mit Hilfe BildgebenderDiagnoseverfahren).

2. Dekompression der erweiterten Harnblasedurch Katheterisierung/Zystozentese, da einhoher intravesikaler Druck die Retrohydro -propulsion un möglich macht.

3. Nach Möglichkeit Verwendung eines mitKochsalzlösung gemischten, flüssigenGleitmittels, um die retrograde Wanderungder Steine zu erleichtern.

Diese Technik kann je nach Fall am ausreichend fixierten Tieroder unter Sedierung durchgeführt werden. Eine angemes-sene Schmerzbekämpfung erleichtert die Manipulation, dadas Tier die Maßnahmen dann besser toleriert. Allgemein-anästhesie, wenn erforderlich.

4. Injektion einer ausreichenden Menge desmit Kochsalzlösung gemischten flüssigenGleitmittels in die Harnröhre.

5. Ein Assistent komprimiert auf rektalem Weg die Harnröhre durch digitalen Druck auf das Sitzbein. Diese Phase ist entschei-dend für den Erfolg der Methode.

6. Ein Harnkatheter wird in die Harnröhre eingeführt und durch Umfassen des Penis so fixiert, dass ein Reflux der injiziertenFlüssigkeit verhindert wird.

7. Die Spülflüssigkeit (NaCl 0,9%) wird nuninjiziert, um eine möglichst weit reichendeEr wei te rung der Harnröhre zu erzielen.

8. Wenn der die rektale Untersuchung durch-führende Assistent fühlt, dass das erforder -liche Ausmaß der Harnröhren er weiterung er reicht ist, wird maximaler Druck auf diedurch den Katheter injizierte Flüssig keit ausgeübt, während der von rektal auf dieHarn röhre ausgeübte Druck abrupt aufge -hoben wird.

Harnblase

Zystotomie oder Hydropropulsion(je nach Größe der Steine)

Kontrolle mittels BildgebenderVerfahren

Steinanalyse• Infrarot, Röntgendiffraktion

KALZIUM-OXALAT

• Ca-Blutspiegel überprüfen (Ca gesamt und ionisiert)• Nebennieren- u. Nebenschilddrüsenfunktion prüfen

UrolithiasisLokalisation – Anzahl – Größe

Harnwegsinfektion(UTI)

bei unkomplizierter UTI Antibiose für 8d;3–4 Wochen bei Komplikationen/rezidivierender UTI

Nierenbecken - Harnleiter

Obstruktion

Chirurgie

Klinische Untersuchung• allgemein • rektal

Harnwegs -obstruktion

keine Chirurgie, Hinweis auf

URAT(Rassedisposition, Uratkristalle, Stein nicht röntgendicht)

Alle 3–4 WochenKontrolle mittels Röntgen (Struvit),Sonographie (Urat)

• bei begleitender UTIAntibiose 2 Wochenüber das Ver schwin dender Steine hinaus fort-führen

Regelmäßige Nachkontrollen • klinische Untersuchung• vorbeugende Diät• Harnsediment und ggf.Harnkultur, Kontrolle alle 3Monate

URAT CYSTIN

• Rezidiven vorbeugen- Wasseraufnahme forcieren- spezielle Diät

• Tiopronin

STRUVIT( + CaPO4)

• Harnwegsinfektionbehandeln (4–12 Wochen)

• Ursache abklären - anatomische Defekte - Rassedisposition- Prostataerkrankung

• Rezidiven vorbeugen- Wasseraufnahme forcieren- spezielle Diät

RegelmäßigeNachkontrollen• klinische Untersuchung• Urinsediment und -kulturzunächst alle 3 Monate,dann jährlich

• Sonographie

Normokalzämie Hyperkalzämie

ParaneoplastischerHyperparathyreoidismus• Lymphom • Analdrüsentumore(Adenokarzinom u.a.)

Hypervitaminose D

Primärerkrankung (wenn möglich) behandeln

Morbus Addison

Primärer Hyperpara-thyreoidismus

Primärerkrankung behandeln

Leberfunktion überprüfen - Labordiagnostik- Ultraschall- Biopsie

• Porto-syste -mischen Shuntabklären

• Porto-systemischenShunt behandeln

Gesteigerte Harnsäure -ausscheidung mit demHarn (Hyperuricosurie)

• Rezidiven vorbeugen- Wasseraufnahme forcieren- spezielle Diät

• Allopurinol

Regelmäßige Nachkontrollen (alle 3 Monate)• klinische Untersuchung• Harnanalyse• Sonographie

Bei Rezidiven• Harnsteine mit geringem Durch -messer: Hydro-Uropropulsion

• größere Harnsteine operativentfernen (Steinanalyse durch -führen lassen)

STRUVIT(UTI ++, alkalischer Harn-pH,Struvitkristalle, Rassedisposition)

• Diät zur Auflösung von Struvit(Compliance der Besitzer)

• UTI 6–12 Wochen behandeln(Harn kultur, Antibiogramm)

• Zugrunde liegende Ursacheabklären- anatomische Defekte

• Diät zur Uratprophylaxe/-auflösung(Compliance der Besitzer)

• täglich Allopurinol 2x10mg/kg

Retrograde Hydropropulsion

Bildgebende Verfahren• Röntgen, Ultraschall

Harnanalyse• Kristalle + Zytologie des Sediments + Kultur

Klinischer Wegweiser

POLLAKISURIE, HÄMATURIE, STRANGURIE, OLIGO- /ANURIE

ja

Urinkultur positiv

BildgebendeVerfahren: keineHarnsteine

Stark gefüllteHarnblase oder

Kathetisierungnicht möglich

Labordiagnostik(postrenale Urämie)

erfolgreich

kein Erfolg

• Ursache abklären- anatomische Defekte- Rassedisposition

• Rezidiven vorbeugen- Wasseraufnahme forcieren- spezielle Diät

• Ca-Rückresorption:Thiazid-Diuretika, K-Spiegel im Blut überwachen

und

Steingröße nimmt abnein

keinShunt

Harnröhre

kein Erfolg

Hydropropulsion jaEntfernen der kleiner ge -wordenen Steine durchMiktionsurohydro propul -sion oder vollständigekonservative Auflösung

Anamnese• Alter, Geschlecht, Rasse • Fütterung

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