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Mit dem Teilchenbeschleuniger zum Urknall
Der Large Hadron Collider (LHC) am CERN
Dr. rer. nat. Frank Morherr Justus-Liebig-Universität Giessen, 2011
Quantenfeldtheorien
Alle Kräfte außer der Schwerkraft konnten bisher quantisiert
werden
• QFT der elektromagnetischen Kraft ist QED
zwei elektrische Ladungen spüren sich, da sie Photon als Botenteilchen austauschen
• QFT der starken Kraft (zwischen Quarks) ist die QCD
8 Botenteilchen, die Gluonen vermitteln starke Kraft zwischen sog. Farbladungen
• Schwache Kraft (verantwortlich für Radioaktivität, Betazerfall)
Vermittlung durch drei schwere Bosonen W+, W- und das elektrisch neutrale Z
W-Bosonen verwandeln Neutron in Proton bzw. umgekehrt, wobei Elektron,
Antielektronneutrino bzw. Positron und Elektronneutrino freiwerden
Austauschteilchen gehören zu Bosonen, haben ganzzahligen Spin.
Materieteilchen, zwischen denen Kräfte wirken, gehören zu
Fermionen, haben halbzahligen Spin
Austauschbosonenmerkmale entscheiden über Reichweite der Kraft
Je schwerer, desto weniger Reichweite.
Es bedarf Theorie, die folgende Fragen schlüssig beantwortet:
• Weshalb haben sich die vier Grundkräfte aufgespalten?
• Wie sah die Urkraft aus, aus der sie entstanden?
• Weshalb existieren unterschiedlichste Arten von Teilchen?
• Weshalb haben Teilchen genau die beobachteten Eigenschaften?
• Weshalb leben wir in
Raumzeit-Kontinuum aus
vier Dimensionen?
• Weshalb gibt es drei Raum-
dimensionen und eine
Zeitdimension?
• Was sind Raumzeit und
Gravitation?
• Was geschah beim Urknall
• Woher kommt die Masse
• Wo ist die Antimaterie
• Woraus besteht das
Universum?
Weltmaschine LHC
• LHC gehört zum europäischen Kernforschungszentrum CERN
und ist der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt
• LHC liegt in etwa 100 Meter Tiefe im Grenzgebiet zwische
Frankreich und der Schweiz. Bauzeit : 14 Jahre
• Zwei gegenläufige Teilchenstrahlen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit
rasen rund 11000 mal pro Sekunde durch den Beschleunigerring
• Starke Magnetfelder von supraleitenden Magneten , gekühlt mit
flüssigem Helium auf -271°C , halten Teilchenstrahlen auf
gekrümmter Bahn.
• An vier Stellen im LHC prallen Teilchenstrahlen aufeinander und
erzeugen Zustände wie unmittelbar nach dem Urknall
• Bei Zusammenstößen entstehen enorm viele Teilchen, die in alle
Richtungen auseinanderfliegen und mit Detektoren vermessen werden
Daten des LHC
Umfang des Hauptringes: 26658,883 m
Strahlrohrdurchmesser: 5,6 cm Anzahl
Beschleunigerkavitäten pro Strahlrohr: 8
Betriebsfrequenz Kavität: 400,8 MHz
Anzahl Quadrupolmagnete: 858
Anzahl Dipolmagnete: 1232
Länge Dipolmagnet: 14,3 m
Magnetfeld Dipolmagnet: 8,33 Tesla
Strahlrohrvakuum: 10-13 bar
max. Anzahl Protonenpakete: 2808
Anzahl Protonen pro Paket: 115Milliarden
Zeitlicher Paketabstand: 24.95 ns
max. kinetische Teilchenenergie: 7 TeV
%Lichtgeschwindigkeit: 99.9999991 %c
Das Higgs-Teilchen
• Das Higgs-Boson oder Higgs-Teilchen, ist hypothetisches
Elementarteilchen, das im Standardmodell der
Elementarteilchenphysik vorhergesagt wird.
• Danach ist träge Masse, der Widerstand gegen Beschleunigung
keine grundlegende Eigenschaft der Elementarteilchen, sondern
entsteht erst durch die Yukawa-Wechselwirkung mit dem Higgs-
Feld oder – im Falle der massiven Eichbosonen– durch den
Higgs-Mechanismus.
• Masse zusammengesetzter Teilchen wird durch Bindungsenergie
verändert; speziell Masse des Protons und Neutrons ist bei weitem
dominiert durch die Energie des Gluonfeldes, d.h. die kinetische
Energie der Gluonen.
• 1964 vorhergesagt.
Ladung neutral Masse >114000MeV/c²
Spin 0 Wechselwirkung schwach
• Masse wird als Nebeneffekt einer Wechselwirkung vorgestellt
• Higgs-Teilchen im Standardmodell trägt keine elektrische Ladung
• Mit ganzzahligen Spin Null, ist es ein Boson, genauer: Skalarboson
• Berechnungen Fermilab 2006: Masse wahrscheinlich zwischen 117
und 153 GeV/c² (aus Messungen der W-Boson-Masse). Vergleich:
Proton und Neutron haben je ca. 1 GeV/c².
• Falls bis 200 GeV kein Higgs-Teilchen gefunden wird, sagen einige
Theorien Higgs-Multiplett vorher, realisiert bei höheren Energien
• Stärke Yukawa-Kopplung, mit der Higgs-Feld an andere Teilchen
koppelt, proportional zur Masse, Yukawa-artig, kurzreichweitig
• Higgs-Boson für Teilchenphysik wichtig, weil einfachste bekannte
und experimentell konsistente Erklärung, wie Grundkräfte
vermittelnde Eichbosonen Masse haben können. Grundlegende
Theorie erfordert aus math. Gründen masselose Eichbosonen.
• Eichbosonen der schwachen Kraft, W- und Z-Bosonen, haben aber
sogar eine recht große Masse (≈ 80 bzw. ≈ 91 GeV/c²).
• Higgs-Mechanismus erklärt, wie eigentlich masselose Eichbosonen
Wechselwirkung mit Higgsfeld doch eine Masse erhalten können.
• Mit Higgs-Teilchen gelingt Vereinheitlichung elektromagnetischer
und schwacher Wechselwirkung, da beide auf eine, grundlegende
„elektroschwache“ Wechselwirkung mit (ursprünglich) lauter
masselosen Eichbosonen zurückgeführt werden kann
• Viele Eigenschaften elektroschwacher Wechselwirkung
experimentell sehr gut bestätigt, daher gilt Standardmodell mit
Higgs-Teilchen als plausibel.
• Higgs-Boson einziges Teilchen, des Standardmodells, das
experimentell noch nicht nachgewiesen werden konnte.
• In Betrieb befindliche Teilchenbeschleuniger Tevatron am Fermilab
konnte Higgs-Boson bisher nicht nachweisen
• Elementarteilchenphysiker hoffen, mit ATLAS und CMS, großen
Teilchendetektoren am LHC-Beschleuniger das Higgs-Boson
nachweisen zu können (seit November 2009)
Kaluza-Klein-Teilchen • Kaluza-Klein-Theorie war erster Versuche der Vereinheitlichung
der fundamentalen Wechselwirkungen Gravitation und Elektromagnetismus.
• 1921 erweiterte Theodor Kaluza vierdimensionale Raumzeit der ART durch Hinzufügen einer weiteren, vierten raumartigen Dimension auf fünf Dimensionen. Sich ergebende Gleichungen separieren in die Einsteinschen Feldgleichungen und die Maxwell-Gleichungen.
• Minkowskiraum, Maxwellsche Gleichungen im Vakuum einbettbar
in 5-dimensionalen Riemannschen Krümmungstensor.
• Kaluzas Gleichungen quellenlos im Gegensatz zur Quelle des Energie-Impuls-Tensors bei Einstein.
• Oskar Klein argumentierte, dass zusätzliche vierte Raumdimension aufgerollt ist und deshalb nicht beobachtet wird (Stringtheorie)
Angenommen wird flache Raumzeit und skalares Feld mit Masse m in
fünf Dimensionen
Zusätzliche fünfte Dimension auf Größe R kompaktifiziert
Entwicklung der Funktion in Fourierreihe
Fourierkomponenten erfüllen Klein-Gordon-Gleichung für
vier Dimensionen
mit Masse
Aus fünf-dimensionalem Ansatz effektive vierdimensionale Theorie.
Stapel massiver Kaluza-Klein-Anregungen der Extradimension.
Masse der Anregungen antiproportional zu R, was illustriert, dass sehr
kleine zusätzliche Dimension nötig, um zu erklären, warum Teilchen
bisher nicht beobachtet wurden.
Teilchendetektoren
• Teilchendetektoren sind Messgeräte zum Nachweisen bewegter
Moleküle, Atome oder Elementarteilchen
• Viele Arten von Teilchendetektoren:
Gasgefüllte Ionisationsdetektoren
Ionisationskammer: ionisierende Strahlung erzeugt Strom
Geigerzähler
Halbleiterdetektoren
Szintillationsdetektoren
Spurdetektoren
Blasenkammern
Diffusionskammer
Nebelkammer
Tscherenkow-Detektoren
RICH (Ring Imaging
Cherenkov Detector)
Detektorsysteme • Photomultiplier
• Szintillator
Material, das von energiereichen
geladenen Teilchen/Photonen ange-
regt wird, Anregung als Licht abgibt
• Driftrohr ionisierendes Teilchen durch-
quert Detektorgas, erzeugt freie
Elektronen, die zu Draht be-
schleunigt werden und Gas
ionisieren
• TRD (Transition Radiation D.
Atlas
• Atlas (A Toroidal LHC ApparaturS“) größter bisher gebauter
Detektor
Länge: 45m
Breite: 22m
Höhe: 22m
Gewicht: 7000 Tonnen
• Atlas ist zum Nachweis des Higgs-Bosons ausgelegt
• Außerdem soll Zerfall von B-Mesonen und ihrer Antiteilchen
beobachtet werden. Unterschiede in den Zerfallskanälen zwischen
Teilchen und Antiteilchen wäre Verletzung der CP-Symmetrie
(mehr Materie als Antimaterie)
• Untersucht Prozesse aus Quantenchromodynamik und Teilchen mit
anormalen Quantenzahlen (Leptoquarks, Dileptonen usw.)
• Impulsmessung geladener Teilchen in Magnetfeld, Vermessung der
Gesamtenergie
Aufbau • Besteht aus drei Hauptdetektoren:
Innerer Detektor
Pixeldetektor
Siliziumstreifendetektor
Transition Radiation Detektor
Detektorlagen sind konzentrisch um
Strahlachse angeordnet, von
Solenoidmagneten umschlossen
Kalori-
meter
Myon-
system
• Nahe Wechselwirkungspunkt
• Von Solenoidmagnet erzeugtes
Magnetfeld rekonstruiert aus
Bahnkurve Teilchenimpuls
• Aufgrund relativistischer Zeit-
dilitation legen Mesonen Weg
von Millimetern zurück
• Kollidierende Strahlen
produzieren pro Sekunde und
pro Quadratmillimeter in inneren
Detektorlagen etwa 100000
Teilchen
• Zylindervolumen mit Radius
von 1,15m und Länge von 7m
Innerer Detektor
• Pixeldetektor: besteht aus 3 unter-
schiedlich großen Zylindern mit
segmentierten Halbleiterdetektoren.
140 Millionen Pixel 50 m *400 m
hohe Spurdichten, hohe Trennung
benachbarter Spuren
• Semi Conductor Tracker (SCT):
Besteht aus 8 Lagen Siliziumstreifen-
detektoren. Aufl. 16 m radial,
580 m in Strahlrichtung. 4088
Detektormodule, 768 Auslesestreifen
pro Modul. Genauigkeit 30 m Spur
• Transition Radiation Tracker:
Kombination Übergangsstrahl-
ungsdetektor und Driftkammer
Driftrohre 4 mm mit Xenongas
Röhren eingebettet Polyethylen-
Schaum, in dem Kollisions-
Elektronen Röntgenstrahlung
abgeben
• Elektromagnetisches Kalorimeter:
Absorbiert und misst Energien der
produzierten Elektronen und Photonen
• Hadronisches Kalorimeter:
Misst Energie der Hadronen
Alice • Name: Alice (A Large Ion
Collider Experiment)
Länge: 25 m
Breite: 16 m
Höhe: 16 m
Gewicht: 10000 t
• Alice für Nachweis und Untersuchung Quark-Gluon-Plasmen
• Kollision von Bleiionen, um hohe Kollisionsenergie zu erreichen
• Bleiionen kollidieren bei 5,5 TEV pro Kernbestandteil
• Entsteht Feuerball von 10 Billiarden Grad. Bei diesen
Temperaturen liegen Quarks und Gluonen nicht mehr im
hadronischen Zustand vor→ Quark-Gluon-Plasma. Bei
Temperaturunterschreitung Rehadronisierung bei der Mesonen und
Baryonen entstehen. Bis zu 20000 Spuren pro Ereignis.
• Alice Schlüsselexperiment zur Erforschung Quark-Gluon Plasmas
Detektoraufbau • Auch Alice besteht wie
Atlas aus einem
geschichteten Aufbau von
Detektoren
Inner Tracking System
am Kollisionspunkt
Time Projektion Chamber:
Wichtigster Unterdetektor von Alice
Dient Teilchenidentifikation, Impulsmessung,
Vertexbestimmung. Hohlzylinder von 5 m ist
mit 90% Neon und 10% Kohlendioxid gefüllt
Teilchen wandern mittels Hochspannungs-
elektroden zu Endkappen und werden detektiert
• Transition Radiation Detektor
(TRD)
Besteht aus 540 Detektormodulen Im TRD
aktive Fläche von 736m² mit 1,16 Mill.
Auslesekanälen. Jedes ionisierte Teiilchen
schlägt 275 Elektronen pro cm aus Gasatomen
in Driftkammer, die detektiert werden
• Flugzeitdetektor (TOF) besitzt 1,4 Mill Auslese-
kanäle 6 Schichten radial
um Zentralbereich
angeordnet Zeitauflösung
150 Picosekunden
• Photon Spektrometer
3584 Blei-Wofram-Kristalle a
als Szintillatoren, 8m² Fläche
Bestimmt Kollisionsenergie über
abgegebene Wärmestrahlung
High Momentum Particle
Identification Detektor
Soll hochenergetische Teilchen
identifizieren: Pionen, Kaonen, Protonen
von 1 bis 5GeV/c. Aus Öffnungswinkel der
Cherenkov-Photonen wird Geschwindigkeit
der Teilchen ermittelt. Mit bekanntem
Impuls wird Masse berechnet
Myonen-Spektrometer Soll Myon-Paare nachweisen, die aus
Quarkzerfällen stammen. Myonen setzen in
Driftröhren Elektronen durch Ionisation frei.
Durch Dipolmagnet werden Sie abgelenkt.
L3 Magnet Umgibt Detektoren und lenkt Teilchen ab
Durch Stärke der Ablenkung kann bei
bekanntem Impuls auf Teilchenmasse
geschlossen werden. Feldstärke 0,5 Tesla
Funktionsweise von Teilchen(ring)beschleunigern Verschiedene Arten von Beschleunigern
• Gleichspannungsbeschleuniger
• HF-Beschleuniger
• Linearbeschleuniger
• Zyklotron
• Synchrotron (Kreisringbeschleuniger)
LHC am CERN
CNGS: Neutrinos nach Grand Sasso am CERN
FAIR an der GSI (in Planung)
• Speicherring
• Linearbeschleuniger für Teilchenphysik: ILC und CLIC
• Medizinische Anwendungen von Beschleunigern: HIT
Therapiebeschleuniger Heidelberg
• Spallation Neutron Sources
Tevatron am Fermilab • Tevatron ist Teilchenbeschleuniger
am Fermilab (Illinois) Umfang: 6 km
Schwerpunktsenergie 1,96 TeV
Vier Vorbeschleuniger
• Lässt Protonen und Antiprotonen
kollidieren • Antiprotonen erzeugt, indem Protonen auf Nickelblock geschossen
werden. Entstehende Antiprotonen werden gespeichert und später mit
Protonen zur Kollision gebracht. Erzeugung eines Antiprotons erfordert
Protonen. Antiprotonenerzeugung stärkster limitierender Faktor
• 1995 am Tevatron Top-Quark-Paare nachgewiesen
• Bis zur Inbetriebnahme LHC weltweit stärkster Teilchenbeschleuniger
• Laufzeit verlängert, weil man 50:50 Chance sah, Higgs Boson im
leichten Massebereich zu finden.
• April 2011 Gerüchte, dass am Tevatron Higgs-Signal gefunden wurde:
Bei Energien zwischen 120 Milliarden und 160 Milliarden Elektronenvolt
unerwarteten Spitze: 250 mehr Ereignisse als Standardmodell voraussagt
Hochspannungserzeugung Der Cockroft-Walton-Kaskadengenerator
Anfang der 30er Jahre entwickelten Cockroft und Walten einen
Hochspannungsgenerator für 400 kV (Greinacker-Schaltung)
Cockroft-Walton-Generator am Fermilab • Erste Stufe der Beschleunigung
von Protonen am Fermilab
• Erzeugung von H¯-Ionen aus
Wasserstoffgas
• Beschleunigung auf 750 keV
Gleichspannungsbeschleuniger
Der Van de Graaff-Beschleuniger
1930 begann Van de Graaff mit der Entwicklung eines
Hochspannungsgenerators.
Linearbeschleuniger (LINAC)
• Teilchen treten aus der Quelle aus und werden vom Potential
der ersten Driftröhre beschleunigt
• Während die Teilchen durch die erste Driftröhre laufen, kehrt
sich das Vorzeichen des Potentials um
• Teilchen treten aus der ersten Driftröhre aus und werden durch
das Potential der zweiten Driftröhre beschleunigt.
• Da die Geschwindigkeit der Teilchen steigt, werden die
Abstände zwischen den Röhren länger.
• Energie eines Elektrons nach
der Röhre i:
dabei ist die maximale
Spannung des HF Senders,
und die mittlere Phase, mit
der das Teilchen die Strecke
zwischen den Röhren passiert.
Nach Durchlaufen der
Driftstrecke ist die halbe
Periodendauer der
Wechselspannung vergangen.
Linearbeschleuniger am Fermilab
Beschleunigung der H¯ Ionen
auf 400 MeV
Am Ende des Linac werden
die Ionen durch eine
Kohlenstofffolie geschossen,
so dass die Elektronen entfernt
werden →Protonenstrahl
Das Betatron
Prinzip: Beschleunigung durch ein zeitlich veränderliches
Magnetfeld
Frei bewegliche Elektronen werden vom induzierten elektrischen
Feld beschleunigt.
Induktionsgesetz
Erstes Betatron: 1935, Max Steenberg, Forschungslabor der Siemens-
Schuckert-Werke in Berlin
Unabhängig: Donald William Kerst, Universität von Illinois
Kreisbeschleuniger: Synchrotron • Mit einem Zyklotron oder Betatron ist die Energie der Teilchen
begrenzt
Man kann keine beliebig großen Magnete bauen
Das Magnetfeld ist auf 1-2 Tesla (Magnet mit normalleitender
Spule), 5-10 Tesla (Magnet mit supraleitender Spule) begrenzt
Im Betatron kann die Beschleunigung nur über einen Teil eines
Magnetzyklus erfolgen
• Um hohe Energien zu erreichen, wurde das Synchrotron
entwickelt
• Das Synchrotron ist der am meisten verbreitete Beschleuniger
• Das Synchrotron ist ein Kreisbeschleuniger, in dem die
Teilchen viele Umläufe machen
• Im Synchrotron wird das Magnetfeld erhöht und gleichzeitig
wird der Strahl beschleunigt → Magnetfeld wird synchrotron
zur Energie erhöht
• Die Teilchenbahn bleibt ungefähr konstant
Aufbau des Synchrotrons
Komponenten eines
Synchrotrons
• Ablenkmagnete
• Magnete zur Fokussierung
• Injektionsmagnete (gepulst)
• Extraktionsmagnete (gepulst)
• Beschleunigungsstrecke
• Vakuumsystem
• Diagnostik
• Kontrollsystem
• Netzgeräte
Beschleunigung in Kavitäten
• Zur Beschleunigung der Teilchen im LHC werden Hohlraumresonatoren eingesetzt.
Dabei werden in den Hohlräumen des Resonators, stehende elektromagnetische
Wellen in Resonanz versetzt. Blasinstrumente
• Beschleunigung geladener Teilchen in stehenden Mikrowellen nutzt Prinzip der
Resonanzüberhöhung elektromagnetischer Wellen in dafür abgestimmten Kavitäten.
• Passt Resonanzfrequenz der Kavität exakt zur anregenden Frequenz, entstehen durch
Resonanzüberhöhung weit höhere Feldstärken, als die anregende
Mikrowellenstrahlung allein besitzt.
• Das Teilchen erfährt durch diese Potentialdifferenz innerhalb der stehenden
Mikrowelle eine Beschleunigung Surfer welcher durch Wasserwelle beschleunigt
wird.
• Zur Beschleunigung der Protonen im LHC, dienen 16 supraleitende Hochfrequenz-
Hohlraumresonatoren (je 8 pro Strahlrohr).
• Die LHC Kavitäten erreichen nach diesem Prinzip einen Beschleunigungsgradient
von bis zu 5.5 MV pro Meter. Betriebsfrequenz der Kavitäten liegt bei 400.8 Mhz.
• Feld ändert in Zeit, die Teilchen benötigt, um die Kavität zu durchqueren, einmal
sein Vorzeichen. So sieht das Teilchen immer eine beschleunigende
Potentialdifferenz.
Radio Frequency Quadrupole (RFQ) - Protonen • RFQ ist im Prinzip ein kurzer (1.75 Meter) Linearbeschleuniger.
• RFQ hat 3 Aufgaben. Er fokussiert, beschleunigt und unterteilt den Teilchenstrom in
einzelne Pakete (Bunches). Dabei kommen Quadrupole zum Einsatz.
• Quadrupolstruktur des RFQ besteht aus sinuswellenförmig geformten Polen.Mit
dieser besonderen Polstruktur, nimmt die Feldstärke entlang der Flugrichtung der
Protonen ständig zu und ab. Folglich entstehen dadurch Bereiche in denen die
Protonen gebremst oder beschleunigt werden. Die Protonen rücken daher immer
mehr zu Teilchenpaketen zusammen – den Bunches.
• Bunching ist wichtig, da verwendete Magnetstrukturen und Experimente am LHC,
genau auf die Anzahl und den zeitlichen Abstand dieser Pakete ausgelegt sind.
• RFQ zerlegt den kontinuierlichen Strahl in 6 Packete. Protonenpackete verlassen
den RFQ mit einer kinetischen Energie von 750000 eV oder 750 keV und werden
dann in den LINAC 2 eingespeist.
Wechselwirkungen von Teilchen mit Materie
• Elastische Streuung: Umlaufendes Teilchen wird durch Zusammenstoß mit Restgasatomen/Molekül oder Teilchen in der Atomhülle von Bahn abgelenkt. Energie des Teilchens bleibt erhalten. Bei zu großer Ablenkung geht Teilchen verloren.
• Inelastische Streuung: Das umlaufende Teilchen trifft auf einen Kern oder ein Hüllenelektron. Durch Zusammenstoß werden andere Teilchen erzeugt. Das ursprüngliche Teilchen geht verloren.
• Protonen
Elastische und inelastische
Streuung
Vielfachstreuung
• Elektronen
Bremsstrahlung
Elastische Streuung
Warum läuft das Teilchen nicht geradlinig ? • Ablenkung des Teilchens durch elektrische oder magnetische
Felder
Teilchenenergie bleibt erhalten mit der Ausnahme eines elektrischen Feldes in Bewegungsrichtung
• Ablenkung des Teilchens durch Zusammenstoß mit Materie Teilchenenergie kann sich stark ändern
• Ablenkung des Teilchens durch Abstrahlung eines Photons Teilchenenergie ändert sich
Ablenkung des geladenen Teilchens durch
Abstrahlung von Synchrotronstrahlung Stöße mit Gasmolekülen
Koordinatensystem Ein einzelnes Teilchen wird mit den Koordinaten
und dem Impuls beschrieben.
Für Berechnung der Bewegung muss Ladung und Masse bekannt
sein. Für einige wenige Anwendungen muss der Spinzustand
berücksichtigt werden.
Für Teilchen in
Beschleuniger ist es
unhandlich,
Koordinatensystem
mit festen Koordinaten
zu wählen. Daher wird
Teilchen in Bezug auf
Sollteilchen beschrieben.
Sollteilchen mit Soll-
impuls bewegt sich auf
Sollbahn oder Idealbahn
Einzelteilchensystem-Vielteilchensystem • Für jedes Teilchen lassen sich Bewegungsgleichungen lösen
• Ein Strahl im Beschleuniger ist Beispiel für Vielteichensystem-Anzahl der Teilchen liegt zwischen und mehr als
• Werden Größenordnungen eingeführt, die kollektive Beschreibung des Vielteilchensystems möglich machen, Information über ein einzelnes Teilchen reicht nicht aus.
• Wechselwirkung einzelner Teilchen lässt sich für wenige Teilchen völlig vernachlässigen, bei zunehmender Teilchenanzahl Wechselwirkungen zwischen einzelnem Teilchen und Kollektiv von entscheidender Bedeutung
Warum Strahloptik und Fokussierung
• Teilchen haben unterschiedliche Anfangsparameter (Position,
Winkel) und laufen mit der Zeit auseinander
Mit der Annahme, dass zwei Teilchen eine Winkeldifferenz von rad
haben, würden Teilchen nach Strecke von um 1 m auseinanderlaufen.
Beim LHC, mit einer Länge von 26860 m, wäre das nach 50 Umläufen
(5ms !)
• Teilchen würden durch die Gravitation herunterfallen
• An verschiedenen Stellen des Beschleunigers soll der Strahl eine
definierte Dimension haben
Am Kollisionspunkt im Speicherring sollen die Strahlen klein sein
• Teilchen mit unterschiedlicher Energie sollen nicht
auseinanderlaufen
Magnetostatik
Magnetische Induktion oder Magnetische Flussdichte - gemessen in
Tesla – vielfach auch mit Magnetfeld bezeichnet
]/[ mAH
][][2m
sV oder Tesla
BB
Am
Vs104 mit 7
00
HB
Magnetfeld gemessen in A/m
Im Vakuum sind magnetische Induktion und Magnetfeld
gleichwertig:
In einem isotropen Material mit der Permeabilität gilt :
HB
0
Im allgemeinen ist etwa 1, doch für ferromagnetische Materialien ist
in der Grössenordung von einigen tausend.
Magnetfeld in den Koordinaten des
Beschleunigers
),,(
)),,(),,,(),,,((),,(
),,(
)),,(),,,(),,,((),,(
ds
d
dx
d
dx
d
dz
d
dz
d
ds
d
zsxzsxzsxzsx
:gilt gerBeschleuni den für nsystemKoordinate- sz, x,Im
dy
d
dx
d
dx
d
dz
d
dz
d
dy
d
zyxzyxzyxzyx
:gilt nsystemKoordinate - zy, x,Im
xszxsz
szx
xyzxy
zyx
BBBBBBB
BBBBB
BBBBBBB
BBBBB
z
z
x
s
v
B
F
ngVerschiebu chedielektris mC
eStromdichtmAj
tj :Gesetz esMaxwellsch 1.
2
2
]/[
]/[
D
DHrotH
sgesetz)(Induktion t
Gesetz ches2.Maxwells BErotE
hteLadungsdic mC
tik)Elektrosta der tz(Grundgese Gesetz ches3.Maxwells3
el
el
]/[
DdivD
tik)Magnetosta der tz(Grundgese 0 Gesetz ches4.Maxwells BdivB
Maxwellgleichungen für Magnetostatik im
Vakuum
.
.
Maxwellgleichungen: Zeitlich konstant,
im Vakuum
: ung Verschiebchedielektris keine
0 : Material) esmagnetisch (kein rungMagnetisie keine
0 : )Elektronen für Leiter (keine Strom erelektrisch kein
0ED
M
j
HB
0 :gilt daher
0 Gesetz ches4.Maxwells
0 Gesetz ches3.Maxwells
0 Gesetz ches2.Maxwells
0 Gesetz esMaxwellsch 1.
BdivB
DdivD
ErotE
HrotH
.
.
0 :folgt
und
0 :Gesetz enMaxwellsch ersten dem Aus
0 : Gesetz enMaxwellsch vierten dem Aus
0
B
HB
HrotH
BdivB
• Dipolmagnet – konstantes Feld in Apertur
• Quadrupolmagnet – Feld im Zentrum Null, linear ansteigend
(entspricht einer Linse in Lichtoptik)
• Sextupolmagnet - Feld im Zentrum Null, quadratisch ansteigend
Magnettypen
z
x
z
x
Feldlinien für Dipolmagnetfeld Feldlinien für Quadrupolmagnetfeld
Eisenjoch
Parallele
Eisenpole
Spule
N
S
Vakuum-
kammer
Dipolmagnet
Hyperbolische
Polflächen
Spulen Eisenjoch
N
N
S
S
x
z
x
z
S N
N S
Quadrupolmagnet
N
S
Vakuum-
kammer
Bz
Magnet
für SNS Beam’s eye view of an SNS
half cell. From front to back:
corrector, quad polefaces,
sextupole faces, and last the
dipole
60
Quadrupol: Fokussierung in einer Ebene,
Defokussierung in der anderen Ebene 0rot BB
Annahme im 2-dimensionalem Fall (keine Feldkomponente
in Richtung der Teilchenbewegung) :
0 : wirdangenommen da ),0,( sz BBBB x
00dz
d
dx
d0 xz ),,(
BBB
und daher:
dz
d
dx
d xz BB
z-Komponente des Quadrupolmagnetfeld
auf der x-Achse
Typischer Wert:
x
z
mT20dx
dz /
B
61
Teilchenablenkung im Quadrupolmagnet
Annahme: Teilchen mit positiver Ladung läuft in s-Richtung in
die Tafelebene hinein
z
x
zconstz
xconstx
x
z
)(
)(
B
B
x
z
s
z
s
x Sicht von der
Seite
fokussierend
Sicht entlang
der Teilchenbahn
Sicht von oben
defokussierend
Fokusierung Verschiedene Arten von
Magneten kommen in einem
Beschleunigersystem zum
Einsatz. Man unterscheidet
hierbei vier Arten von
Magneten:
Dipolmagnete, um die
Flugrichtung eines
Teilchenstrahls zu verändern
Quadrupol- und
Sextupolmagnete zur
Fokussierung eines
Teilchenstrahls
Kickermagnete, um
Teilchenpakete aus dem
Beschleunigungssystem zu
lenken
Wiggler-Magnete, um
Synchrotronstrahlung zu
erzeugen
Kräfte auf den Teilchenstrahl-Dipol
• Positives Ion fliegt in Ebene hinein
• Kraftwirkung gemäß der UVM (Ursache-Vermittlung-Wirkung) –Regel der rechten Hand
• Bewegungsrichtung eines positiven Ions ist identisch mit technischer Stromrichtung
• Konstantes Feld, also konstante Kraft
Kräfte auf den Teilchenstrahl-Quadrupol • Feld wächst linear zum
Achsabstand → Kraft wächst
linear
• Ionenstrahl
Horizontal defokussierend
Vertikal fokussierend
• Benennung nach horizontaler
Ebene
→Defokussierender Quadrupol
Kräfte auf den Teilchenstrahl-Sextupol
• Feld wächst quadratisch
zum Achsabstand →
Kraft wächst quadratisch
• Kraft ist beiderseits der
Achse gleich gerichtet
• Benennung nach
horizontaler Ebene →
Fokussierend wenn Kraft
zum Zentrum des Ringes
wirkt
The focal length of a two lense system is: 1
F =
1
f1
1
f2
d
f1 f2
Fokussierung eines Linsensystems in
einer Ebene d
f1 f2 F
Für die Brennweite des Linsensystems gilt:
68
Fokussierung eines Linsensystems in beiden
Ebenen
d = 50 m
Horizontale Ebene
Vertikale Ebene
f1 100m
f2 100 m
d 50m
F1
f1
1
f2
d
f1 f2
1
F 200m
69
Transformationsmatrizen
Annahme: Ein Teilchen hat die Koordinaten: Position x0 und Winkel x0’
Wie in der Lichtoptik lässt sich die Teilchenbahn mit Transformationsmatrizen
berechnen
s
L
f
s0 … beim Eintritt in die dünne Linse s1 … beim Austritt aus der dünnen Linse
s2 … nach einer Strecke L
0
0
1
1
x
x
x
x
''M
s1 s0 s2
70
Transformationsmatrix für eine dünne
Linse
s
f
f
x
x
x
x
x
x
dc
ba
x
x
0
0
1
1
0
0
1
1
'
''001
001
xdxcx
xbxax
''
'
001
01
xxf
1x
xx
''
1f1
01M
/
s1 s0
71
Transformationsmatrix für eine feldfreie
Strecke: „Driftstrecke“
s
L f
1
11
2
2
1
1
2
2
x
xLx
x
x
x
x
dc
ba
x
x
'
'
'
''
12
112
xx
xLxx
''
'
10
L1M
s1
s2
Rechteckmodell für einen Quadrupolmagnet
dx
sd
p
esk z0 )(
)(B
s
z
s
k(s)
k0
0
Quadrupolmagnet mit k = k0
innerhalb des Magneten,
und k = 0 ausserhalb
Teilchenbewegung im Ablenkmagneten
Ablenkmagnet mit dem Ablenkradius
)cos()sin(
)sin()cos(
s1
s11
s1
s1
MB
Fokussierender Quadrupol mit der
Stärke k 0sxsk(s)' x' )()(
0sxs
1(s)'x'
2
)(
)(
)(s
1 k(s)- :entspricht Es
2
Lösung für Ablenkmagnet ähnelt
Lösung für Quadrupole
Ein Ablenkmagnet bewirkt in der
horizontalen Ebene eine schwache
Fokussierung
Teilchentransport durch eine komplexe Struktur: F0D0 Zelle
lD=2.60 m
lq=0.40 m
QF QD QF Dipol Dipol
F0D0 Zelle
MQF MQD MQF MQD MD MD
lD=2.60 m
lq=0.20 m lq=0.20 m
Definitionen
Anzahl der F0D0 Zellen in einem Kreisbeschleuniger: NF0D0 8
Quadrupolstärken: horizontal: kf 1.2m2
vertikal: kd 1.2m2
Länge eines Quadrupol: lq 0.4m
Länge der Driftstrecke: ld 2.6m
Länge einer Zelle: LF0D0 2 lq 2 ld
Länge des Beschleunigers mit 8 Zellen: LB 8 LF0D0
LF0D0 6 m und LB 48 m
Beispiel
MQF
0.976
0.238
0.198
0.976
MQD
1.024
0.242
0.202
1.024
MD
1
0
2.6
1
Es ergibt sich für die Transformationsgleichung einer F0D0 Zelle:
Mzelle MQF MD MQD MQD MD MQF
Mzelle
0.056
0.1
9.966
0.056
Beispiel der Teilchentransformation durch eine Zelle :
Annahme:
x0
xp0
1
0
Daraus ergibt sich :
x1
xp1
Mzelle
x0
xp0
=>
x1
xp1
0.056
0.1
X‘
X‘ XX‘ ‘
X‘ X‘
Vor- und Nachteile der Bahnberechnung mit
Matrizen
• Für jedes Teilchen lässt sich die Bahn mit Matrizen berechnen
• Diese Methode ist notwendig, und mit Hilfe von Computerprogrammen prinzipiell "relativ" einfach
• Für viele Fragenstellungen ist diese Methode zu komplex
– Was passiert, wenn ein Teilchen im Magneten 122 um einen Winkel von 0.01 mrad abgelenkt wird?
• Über die Bewegung eines Vielteilchensystems lässt sich nur wenig aussagen
• Daher wird ein neuer Formalismus eingeführt:
Betatronfunktion und Betatronschwingung, optische Parameter
Differentialgleichung im Beschleuniger
0k : sonst
0k : Quadrupol nderFokussiere
0k : Quadrupol renderDefokussie
konstantdx
sd
p
ekmit0sxk(s)' x' z0
:
)()(
B
• Es werden nur Quadrupolfelder betrachtet
• Das Quadrupolfeld in einer Ebene ist in der Regel
stückweise konstant (entweder 0, oder konstant mit einem
Wert k)
Differentialgleichung der Teilchenbewegung
p
p
s
1sxsk
s
1(s)'x'
2
)()()(
)(
0sxsk(s)'x'
: Typ schenHill' vom galgleichunDifferenti die gilt etAblenkmagn ohne
Strecken für und ichung,Impulsabwe ohne Teilchen Für
)()(
0uu2AuskuuA
:folgt Einsetzen mit
su(s)Ax(s)
: atzLösungsans
2
)sin('''')cos()('''
))(cos(
Lösungsweg
0usku
1-'u'
: weiterman erhält Damit
du
1(s)
:man erhält nIntegratio Durch
0u
u2
0usk'u -'u'
:folgt daher sein, richtig 0A für und Phasen alle für muss Gleichung Diese
3
s
02
2
)(
)(
'
'''
)(
Betatronfunktion und Betatronschwingungen
d1
(s) :aseBetatronph die für gilt Ausserdem
s(s)x(s)
:hnTeilchenba die für sich ergibt
Teilchens einzelnen eines Emittanz der und
su:(s)
:Funktion- der Einführung Mit
s
0
i
i
2
)(
))(cos(
)(
Es ist noch keine Aussage gemacht worden, wie man
Betatronfunktion und Betatronphase ausrechnet
)cos(
)sin(
)cos(
)(
))(cos(
)(
saa(s)'z'
saa(s)z'
saz(s)
:folgt sas und (s) : Ansatzdem Mit
s(s)z(s) : AnsatzGenereller
0szk(s)'z'
:betrachtet Ebene vertikalen der in Bewegung
die nur wirdes ,k konstantk(s) : Annahme
2
0i
0i
0i
0
i
0
0
Zur Illustration ein Beispiel: „kontinuierliches“
Quadrupolfeld z
)cos(:
))(cos(
skk
1z(s)ergibt
s(s)z(s)
:in Einsetzen
0
0
i
i
0
s
0
0
00
2
0i0
2
0i
k
1s
s
1(s)d
1(s)
sks
ka 0ka
:sich ergibt daraus
0saksaa
:folgt galgleichunDifferenti die in Einsetzten mit
)()(
')(
)(
)cos()cos(
Betafunktion für die Teilchenbewegung im
"kontinuierlichen" Quadrupolfeld
(Bewegung nur in einer Ebene stabil!)
Ein Beschleuniger für Elektronen mit dem Impuls p0 1.6GeV
c mit einer
Vakuumkammer mit dem Radius dr 0.05m , und einem Magnetfeld an der
Eisenoberfläche von Bx 0.1T
Quadrupolstärke k0
e0
p0
Bx
dr => k0 0.375
1
m2
Die Ablage eines Teilchens ist durch: z s( )= i1
k0
cos k0 s i( ) gegeben
Betafunktion: => z1
k0
=> z 1.634 m
Emittanz des Teilchen : i 106m und Phase des Teilchen: i
2
0 4 8 12 16 20 240.002
0.001
0
0.001
0.002
z pos( )
pos
Annahme: Der Beschleuniger hat eine Länge von Lacc 24m
Die Länge für eine volle Schwingung ist : s22
k0
=> s2 10.264 m
Die Anzahl der Schwingungen pro Umlauf ist : Qz
Lacc
s2 =
0
Lacc
s1
s( )
óôôõ
d =>
Qz 2.338
Die maximale Teilchenamplitude ist: zs2
4
1.278 103
m
Vergleich mit dem harmonischen Oszillator
x 0
x
F(x)
Bei gegebener Energie des
Teilchens
ist die maximale Auslenkung
umgekehrt
proportional zur Rückstellkraft
(Federkonstante).
Je grösser die Kraft, desto kleiner
die Auslenkung
Betatronfunktion und Betatronschwingungen
2
s(s) :mit
ssss
(s)x'
s(s)x(s)
:sitionTeilchenpo der Ableitung der aus sich ergibt nkelTeilchenwi Der
i
i
)('
))(sin())(cos()()(
))(cos(
)(
)(
)(')()(')()()()(
)(
s
s1(s) :mit
sxssxsxs2sxs
: wirdeliminiert nGleichunge den
auss Phase die indem man, erhält sPhasenraum des
onKonstrukti zur (s)x' und x(s) zwischen Beziehung Eine
2
i
22
Phasenellipse – im Zentrum eines Quadrupols
oder im Fokus
i
22 xx1
:folgt 0s d.h. ,0ds
d mit
')(
x
x’
i
xmax
ix
max'
iF
Betatronschwingungen für viele Teilchen
))(cos( s(s)x(s)i
(s)sxi
)(max
Maximale Amplitude
eines Teilchens
an einer Position s
Eigenschaft der Teilchen
Eigenschaft des Beschleunigers
Eigenschaft der Teilchen
Betatronschwingungen für viele Teilchen
(s)s und (s)szzzxxx
)()(
Strahlgrösse an
der Position s:
Die Strahlemittanzen x und z sind statistische Grössen
Beispiel für Teilchenverteilung im Strahl
In einem Strahl sind die Teilchen in guter Näherung gaussförmig verteilt. Die
transversalen Dimensionen sind durch z 1 mm und x 1 mm gegeben. Die
Anzahl der Teilchen im Bunch ist N 1011
Die transversale Teilchendichte ist: x z,( )N
2 x ze
x2
2 x2
z
2
2 z2
Zur Kontrolle: Gesamtanzahl der Teilchen:
N5
5
z5
5
x x z,( )óôõ
dóôõ
d N 9.99999 1010
Beispiel: Niedrige Beta Insertion (z.B. für
hohe Luminosität im Beschleuniger)
Quadrupol Quadrupol Fokus
Beta-Funktion
Gespiegelte
Beta-Funktion
Auslegung des Einbaus für ATLAS und CMS
200 m
inner quadrupole
triplet
separation
dipole (warm)recombination
dipole
quadrupole
Q4
quadrupole
Q5
ATLAS
or CMS
inner quadrupole
tripletseparation
dipole
recombination
dipole
quadrupole
Q4
quadrupole
Q5
collision point
beam I
Example for an LHC insertion with ATLAS or CMS
24 m
beam
distance
194 mm
beam II
distance about 100 m
Interaction point
QD QD QF QD QF QD
Experiment
Fokussierender Quadrupol für Strahl 1, defokussierender for Strahl 2
Stark veränderliche Quadrupolmagneten mit großer Apertur (US-JAPAN)
Totaler Kreuzungswinkel von 300 mrad
Strahlgrüße am Interaktionspunkt 16 mm, in Bögen über 1 mm
Kreuzungswinkel für Multi-Bunch Stöße
Distanz 100 m
QF
Quadrupolaufstellfehler und Teilchenbahnen
fehlaufgestellter Quadrupolmagnet
und Einfluss auf die Teilchenbahn
Idealbahn
gestörte
Bahn
Teilchenschwingungen und geschlossene Orbits
Ringbeschleuniger
Idealbahn Kick und Betatronschwingungen
Ringbeschleuniger
Idealbahn Magnetfehler und geschlossener Orbit
Transformationsmatrix für Teilchenkoordinaten
General case for a transformation of particle coordinates from s0 to s1 (with phase
advance in between )
M
1
0
cos ( ) 0 sin ( )( )
0 1( ) cos ( ) 1 0 1( ) sin ( )
1 0
1 0 sin ( )
0
1
cos ( ) 1 sin ( )( )
The transfer matrix around the ring for a position where = 0
M
cos 2Q( )
sin 2Q( )
sin 2Q( )
cos 2Q( )
Allgemeiner Fall Transformation Teilchenkoordinaten von (Phasen- zu
änderung ψ
Transformationsmatrix rund um Ring für Position mit
Berechnung des geschlossenen Orbits ( = 0)
x1 cos 2Q( ) x0 sin 2Q( ) xp0
xp1sin 2Q( )
x0 cos 2Q( ) xp0
Assume an additional dipole distortion that changes the angle of the particle:
x1 cos 2Q( ) x0 0 sin 2Q( ) xp0
xp1sin 2Q( )
0
x0 cos 2Q( ) xp0 d
The closed orbit is the trajectory that closes itself after one turn, that is:
x1= x0 = x and xp1= xp0 = xp
x0
2
sin 2 Q( )
1 cos 2 Q( ) d x
0
2
1
tan Q( ) d
xp1
2d
Betrachten zusätzlichen Dipolmagneten, der Winkel des Teilchens ändert
Geschlossener Orbit ist die Trajektorie, die sich nach Umrundung schließt
Geschlossener Orbit für einen Ringbeschleuniger
Wenn an einer Stelle des Beschleunigers der Strahl zusätzlich
abgelenkt wird, und der Ablenkwinkel:
d
Q)(2
s)sx( 0
0tan
)(
lBp
e
z
0 d
ist der geschlossene Orbit:
Einfluss der Impulsabweichung: Dispersion
Verschiedene Teilchen haben einen unterschiedlichen Impuls.
Die Impulsabweichung liegen im allgemeinen bei 10-4 – 10-2
vom Sollipuls.
p
p
s
1sx
s
1(s)'x'
:folgt dann
0s
1 Quadrupole im daher und Quadrupol, im AblenkungKeine
p
p
s
1sxsk
s
1(s)' x'
2
2
)()(
)(
)(
)()()(
)(
24 1010p
p
...
Differentialgleichung für die Dispersion
)()(
)()()(
)( s
1sD
s
1(s)''D
s
1sx
s
1(s)''x
:D(s) sbahnDispersion die für galgleichunDifferenti die folgt damit
1p
p :atzLösungsans
22
Lösung der Dispersionsbahn
• Die Lösung für die Dispersion ergibt sich aus drei Termen:
Im Unterschied zur Betatronmatrix ergibt sich eine Dispersion,
wenn ein Teilchen ohne Dispersion und Dispersionsableitung in
einen Ablenkmagneten läuft
)sin()cos()sin()('
))cos(()sin()cos()(
ss'D
sDsD
s1
s'D
sDsD
0
0
00
Matrix für die Dispersion
1
D
D
100
sss1
s1
ss
1
sD
sD
0
0
')sin()cos()sin(
))cos(()sin()cos(
)('
)(
Um die Dispersionbahn mit einer Matrix zu beschreiben,
sind 3 Terme notwendig:
Dispersionsbahn in einem Ablenkmagneten
0p
p 210
p
p
x0 = 0
x’0 = 0 x1 = 2.91 mm
x’1 = 3.83 mrad
Beispiel für einen Ablenkmagneten mit einer Länge von 1.5 m und einem
Ablenkradius von = 3.82 m
Die Bahnabweichung nach einer Strecke von s 1.5m wird berechnet
D1
Dp1
dummy
coss
1m
sin
s
0
msin
s
coss
0
m1 cos
s
sins
1
D0
Dp0
dummy
D1
Dp1
dummy
0.291
0.383
1
Für ein Teilchen mit Impulsabweichung p= p
p0, mit p 10
2 gilt:
x1 D1 p 1m( ) xp1 Dp1 p
xp1 3.827 103
x1 2.908mm
Bahnverlängerung – Momentum Compaction
p
p
L
L
/
• Ein Teilchen mit Impulsabweichung läuft auf einer anderen Bahn um,
• deren Länge im allgemeinen unterschiedlich von der Länge der Sollbahn ist.
• Der momentum compaction factor (Impuls Kompaktifizierungs-
faktor) wird als relative Längenänderung für
Teilchen mit Impulsabweichung definiert:
dss
sD
)(
)(
L
1
0
Es lässt sich zeigen, dass für den momentum compaction factor gilt:
Die Bahnlänge für eine Teilchen mit
Impulsabweichung ist : p
p
L
L
Transformation der Betatronfunktion
wurdeneingeführt mationhntransforTeilchenba
die für die zen,tionsmatriTransforma die sind
und
:gilt s nach s von Matrix-Beta der
tionTransforma die für dass (K.Wille), zeigen kann Man
:s Position der an Matrix-Beta
:s Position der an Matrix-Beta der Definition
11TT
T
01
10
11
11
11
00
00
00
M
1MM1MM
MBMB
B
B
)(
Transformation der Betatronfunktion durch eine
Driftstrecke Beispiel: Transformation der Beta Matrix in einer Driftstrecke
M1
0
0
0
1
0
0
MD
1
0
L
1
MD
1
0
L
1
M2 MD M1 MDT
MD
M2
0L
2
0
L
0
L
0
1
0
MDT
MDT
1
1
0
0
1
und MD MD1
1
0
0
1
Betatronfunktion für Kreisbeschleuniger
2212
2111
00
00
2221
1211
00
00
T
ring0ring0
T
0110
00
00
0
0
mm
mm
mm
mm
:ausserdem gilt
leunigerKreisbesch im ätPeriodizit der Aufgrund
:gilt s nach s
von Matrix-Beta der tionTransforma die Für
:s Position der an Matrix-Beta der Definition
MBMB
MBMB
Bs0 s1
)s()Ls(
)s()Ls(
k(s)L)k(s
:ngenätsbedinguPeriodizit
Berechnung der optischen Funktionen
0mmm2m2
:gilt wennLösung, eine dann nur gibt Es
1
m2
mm
mmm2m2
m2
:berechnen Funktionen optischen die sich lassen Damit
2
222112
2
11
0
2
0
0
0
12
2211
0
2
222112
2
11
12
0
Zusammenfassung: Lösungsweg
• Differentialgleichung für die Teilchenbahn
• Ansatz von neuen Funktionen, der Betafunktion und der
Phase
• Ein Teilchen macht harmonische Schwingungen in einem
neuen Koordinatensystem
• Man kann die Betamatrix mit Hilfe der bekannten
Übertragunsmatrizen transformieren, dadurch kann man die
Betamatrix um den ganzen Kreisbeschleuniger
transformieren
• Man berücksichtigt die Periodizitätsbedingung nach einem
Umlauf
• Damit kann man die Betafunktion errechnen
Neue Resultate des LHC Aktuelle Teilchenart: Protonen
Höchste Paketanzahl pro Stahrrohr: 1380 Pakete
Fokkusierung (Squezze): 1.5 Meter
Paketabstand im LHC Strahlrohr: 50 Nanosekunden
Anzahl Pakete pro Injektion: 144 Pakete
Luminosität: 1.25 x 1033 cm-2s-1
Bisher gesammelte Datenmenge: 1.33 Femtobarn 09.07.2011 – Higgsbereich
Physik: Der Enerigebereich für die Entdeckung oder den Ausschluss des Higgsbosons
wurden weiter eingegrenzt. Sollte das Higgsteilchen existieren, so müsste es innerhalb
der nächsten 18 Monate durch den LHC entdeckt werden. Die untere Grenze der
Higgsmasse wurde durch den Vorgänger des LHC, dem LEP auf mindestens 114
Gigaelektronenvolt begrenzt, während dessen theoretische Obergrenze bei 600 GeV
liegt.
Da die Aussagekraft der Kollisionsereignisse auf Statistik beruht, wird die Sicherheit
dazu in der sog. Sigma-Signifikanz (σ) angegeben, welche von der gesammelten
Datenmenge abhängt. Ein Ergebnis von 3 Sigma gilt zu 0.27% als zufälliger Effekt.
Wirklich interessant werden Ereignisse ab einem Level von Sigma 4. Ab einem Sigma 5
Level gilt dies als eine neue Entdeckung. Sollte der LHC bei einer gesammelten
Datenmenge von 10 Femtobarn immer noch keine Hinweise auf das Higgsteilchen
gefunden haben, so kann damit die Existenz des Higgsbosons ausgeschlossen werden.
Literaturverzeichnis
[1] Schmidt, Rüdiger: Einführung in die Physik der Teilchenbeschleuniger,
Kompaktveranstaltung an der TU Darmstadt 2011
[2] Morherr, Frank: Stringtheorie, Vortrag an der JLU Giessen 2010
[3] Morherr, Frank: AdS/CFT-Korrespondenz, Vortrag an der JLU Giessen
2011
[4] Naumann, Thomas: Physik mit HERA, Powerpoint DESY Zeuthen
[5] http://home.web.cern.ch/
[6] http://www.physicsmasterclasses.org/exercises/unischule/exp/lorentzkr.htm
[7] http://www.lhc-facts.ch/index.php?page=atlas
[8] http://de.wikipedia.org/wiki/ATLAS_(Detektor)
[9] http://blogs.nature.com/news/2010/12/giant_frozen_nuetrino_telescop_1.
html
[10] http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1106110
[11] http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/contents/Stud-WS01/ schoengassner/
index.htm