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REINIGEN & VORBEHANDELN Mit flexiblem Hordensystem Reinigungseffizienz erhoht Domil die Glosteile ohne Klebstoff, nur durch die molek uloren An z iehungs- krafte der zusommenge stellten Flachen geholten werden, miisseti die Obet - f10chen obsolut hei von Fell, Porlikeln und sonstigen Verunreinigungen sein. Bei der Produktion spektralphotometrischer Messsysteme spielt die Teilereinigung eine Hauptrolle. Fureinen fuhrenden Hersteller von Kuvetten und faseroptischen Systemen der Grund, dem Reinigungsbehaltnis ebensoviel Aufmerksamkeit zu schenken wie Anlagentechnik und Chemie. I n der wissenschaftlichen Analytik ist hochste Prazision unverzichtbar. Denn sorgfaltigstcs Arbeiten niitzt nichts, wenn auf die Genauigkeit des Analysegerares kein Verlass ist. Das weiB man auch bei der in Miillheim ansassigen Hellma GmbH & Co. KG. Das Programm des U nternehmens umfasst mehr als 1700 Produkte - von einfachen GroBkiivetten bis hin zu komplexen Kleinstmesszellen mit nur 0,25 mal 0,25 Millimeter feinem Kanal und faseroptischen Systemen fur moderne photometrische Analysegera- teo Gefertigt werden Standardprodukte und Sonderanfertigungen. "Das Roh- material wird meistens in Form von Glasbliicken und -platten geliefert. Diese werden durch Trennschleifver- I fahren auf die benotigte GroBe geschnitten und auf die genauen MaBe gebracht. Das geschieht durch speziel- Ie Lapp- und Schleifverfahren", erklart Stefan Burgold, Leiter Montage und Reinigung bei Hellma. Die Verbin- dung der einzelnen Bestandteile einer Kiivette erfolgt ohne Klebstoffe. Sie werden nur durch die molekularen Anziehungskrafte der beiden zusam- mengestellten Flachen gehalten. Die- se Art des Verbindens nennt man Ansprengen. Ais Voraussetzung miissen die Flachen vollij; frei von Staub, Fett und sonstigen Verunreinigungen sein. Die- se Feinstreinigung wird III emer hochmodernen, computergesteuerten ReinigungsstraBe sichergestellt. Direkt im Anschluss an die Reinigung werden die Einzelteile unter Reinraumbedin- gungen zusammengefUgt. Gereinigt werden die Glasteile als Setzware. Ein wichtiges Kriterium bei der Gestaltung der Reinigungsbehalt- nisse ist, dass sich die Teile nicht gegenseitig beriihren, weil es dadurch zu Beschadigungen kommen kann. Hellma hat deshalb seine Reinigungs- korbe lange Zeit selbst produziert. Die standig steigenden Reinheitsanforde- rungen und die erhohten Qualitatsan- spriiche in der Fertigung fuhrtcn jedoch dazu, dass sich das Unterneh- men auch fur die Korbentwicklung und -fertigung nach einem Spezialisten umgesehen hat. Das Reinigungsbehaltnis - ein entscheidender Faktor "Durch Empfehlung unseres Anla- genherstellers und des Chemieliefe- ranten sind wir auf die Firma Metall- form Wachter aufmerksam geworden. Bereits im ersten Gesprach zeigte sich, dass wir hier einen kompetenten Part- ner gefunden haben, der in der Lage ist, unsere Aufgabenstellungen zu losen. Sie bestanden darin, Reinigungskorbe zu entwickeln, mit denen wir ein besseres Reinigungser- gebnis bei gleichzeitig optimalem Pro- duktschutz erzielen. Die groBe Her- ausforderung dabei war, dass die Teile einerseits sicher gehalten werden, andererseits die Auflagepunkte so klein wie moglich sind und keine Funktionsflachen beriihren", erzahlt der Fertigungsleiter. AuBerdem sollte ein Reinigungs- korb fur eine moglichst groBe Teile- familie eingesetzt werden konnen, damit nicht fur jedes der rund 30000 Einzelteile ein separater Korb erfor- derlich ist. Die Detailanforderungen haben die Verantwortlichen von Hell- ma gemeinsam mit Metallform vor Ort JOT 112004

Mit flexiblem Hordensystem Reinigungseffizienz erhöht

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Page 1: Mit flexiblem Hordensystem Reinigungseffizienz erhöht

REINIGEN & VORBEHANDELN

Mit flexiblem HordensystemReinigungseffizienz erhoht

Domil die Glosteile ohne Klebstoff, nur durch die molekuloren Anz iehungs­

krafte der zusommengestellten Flachen geholten werden, miisseti die Obet­f10chen obsolut hei von Fell, Porlikeln und sonstigen Verunreinigungen sein.

Bei der Produktion spektralphotometrischer Messsystemespielt die Teilereinigung eine Hauptrolle. Fureinen fuhrendenHersteller von Kuvetten und faseroptischen Systemen der Grund,

dem Reinigungsbehaltnis ebensoviel Aufmerksamkeit zu schenkenwie Anlagentechnik und Chemie.

In der wissenschaftlichen Analytik ist

hochste Prazision unverzichtbar.

Denn sorgfaltigstcs Arbeiten niitzt

nichts, wenn auf die Genauigkeit des

Analysegerares kein Verlass ist. Das

weiB man auch bei der in Miillheim

ansassigen Hellma GmbH & Co. KG.

Das Programm des Unternehmensumfasst mehr als 1700 Produkte - von

einfachen GroBkiivetten bis hin zu

komplexen Kleinstmesszellen mit nur

0,25 mal 0,25 Millimeter feinem Kanal

und faseroptischen Systemen fur

moderne photometrische Analysegera­

teo Gefertigt werden Standardprodukte

und Sonderanfertigungen. "Das Roh­

material wird meistens in Form von

Glasbliicken und -platten geliefert.Diese werden durch Trennschleifver-

I

fahren auf die benotigte GroBe

geschnitten und auf die genauen MaBe

gebracht. Das geschieht durch speziel­

Ie Lapp- und Schleifverfahren ", erklart

Stefan Burgold, Leiter Montage und

Reinigung bei Hellma. Die Verbin-

dung der einzelnen Bestandteile einer

Kiivette erfolgt ohne Klebstoffe. Sie

werden nur durch die molekularenAnziehungskrafte der beiden zusam­

mengestellten Flachen gehalten. Die­

se Art des Verbindens nennt man

Ansprengen.Ais Voraussetzung miissen die

Flachen vollij; frei von Staub, Fett und

sonstigen Verunreinigungen sein. Die­

se Feinstreinigung wird III emer

hochmodernen, computergesteuerten

ReinigungsstraBe sichergestellt. Direkt

im Anschluss an die Reinigung werdendie Einzelteile unter Reinraumbedin­

gungen zusammengefUgt.

Gereinigt werden die Glasteile als

Setzware. Ein wichtiges Kriterium bei

der Gestaltung der Reinigungsbehalt­

nisse ist, dass sich die Teile nicht

gegenseitig beriihren, weil es dadurch

zu Beschadigungen kommen kann.

Hellma hat deshalb seine Reinigungs­

korbe lange Zeit selbst produziert. Die

standig steigenden Reinheitsanforde­

rungen und die erhohten Qualitatsan­

spriiche in der Fertigung fuhrtcn

jedoch dazu, dass sich das Unterneh­

men auch fur die Korbentwicklung

und -fertigung nach einem Spezialisten

umgesehen hat.

Das Reinigungsbehaltnis ­ein entscheidender Faktor

"Durch Empfehlung unseres Anla­

genherstellers und des Chemieliefe­ranten sind wir auf die Firma Metall­

form Wachter aufmerksam geworden.

Bereits im ersten Gesprach zeigte sich,

dass wir hier einen kompetenten Part­

ner gefunden haben, der in der

Lage ist, unsere Aufgabenstellungen

zu losen. Sie bestanden darin,

Reinigungskorbe zu entwickeln, mit

denen wir ein besseres Reinigungser­

gebnis bei gleichzeitig optimalem Pro­

duktschutz erzielen. Die groBe Her­

ausforderung dabei war, dass die Teile

einerseits sicher gehalten werden,

andererseits die Auflagepunkte so

klein wie moglich sind und keine

Funktionsflachen beriihren ", erzahlt

der Fertigungsleiter.

AuBerdem sollte ein Reinigungs­korb fur eine moglichst groBe Teile­

familie eingesetzt werden konnen,

damit nicht fur jedes der rund 30000

Einzelteile ein separater Korb erfor­

derlich ist. Die Detailanforderungenhaben die Verantwortlichen von Hell­

ma gemeinsam mit Metallform vor Ort

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Page 2: Mit flexiblem Hordensystem Reinigungseffizienz erhöht

REINIGEN & VORBEHANDELN

Harde wie moglich. Denn jeder Aufla­

gepunkt birgt das Risiko, dass Ver­

schmutzungen oder Reinigungsmedi­

um am Teil haften bleiben beziehungs­weise dass die Teile an den Kontakt­

punkten nicht vollstandig gereinigt

oder getrocknet werden und sich

dadurch Flecken bilden. "Wir haben

iiberwiegend Punktauflagen. Dart wo

Flachen unvermeidbar waren, wurde

es so geliist, dass sie nur auf den

AuBenkanten aufliegen ", sagt Burgold.

EfFizientere Reinigung

Bei dem neuen Reinigungshordensystem konnen die tei/espezifisch gestalteten

Fachboden mit einem Clipsystem in das Grundgestell mit Tragrahmeneingefugt werden. Dadurch benofigt Hellma fur seine unterschied/ichen Teile

nur noch verschiedene Fachboden statt kompletter Horden .

definiert. Hier ging es beispielsweise

darum, wie muss das Teil gehalten

werden, damit die Fliissigkeit gut

ablauft, die Teile optimal getrocknetwerden konnen, dass keine Schallver­

blockungen entstehen und kein Reini­

gungsmittel verschleppt wird. "Es wareine sehr konstruktive Zusammenar­

beit mit Metallfarm, auch im Hinblick

auf die Kosten. Da fiel auch schon Mal

die Aussage: So geht es nicht, das wirdzu teuer", erinnert sich Burgold.

Die Losung:ein f1exibles Hordensystem

Abgestimmt auf die Anfarderungenvon Hellma erarbeitete die Konstruk­

tionsabteilung von Metallfarm eine

flexible Losung, das so genannte

Mefo-Sys. Es besteht aus einem

Grundgestell, in den ein Tragrahmen

eingeschraubt wird. In dieses Harden­

gestell konnen dann teilespezifisch

gestaltete Fachboden eingefUgt wer­

den. Dabei sargt ein durchdachtes

Clipsystem dafur, dass der Fachboden­

wechsel einfach, schnell und ohne

Werkzeug erfolgen kann.

Dariiber hinaus stehen auch Deckel

und Zwischenboden zur VerfUgung.

.Wir haben zunachst einen Muster­

karb des neuen Hardensystems erhal­

ten. Nachdem das Muster praktisch

sofart einwandfrei funktioniert hat,

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Die hochwerfige Halar-Beschich­

tung schOtzl die empfindlichen Glas­

teile, reduziert die Verschleppungvon Reinigungsmifte/ und verkOrzt

durch ihre Wasser abweisendenEigenschaften die Trocknungszeit

haben wir nachbestellt. Das Mefo-Sysist wie ein Baukasten, dessen Elemen­

te wir so zusammenbauen konnen, wie

wir es brauchen. Und auch das Clipsy­

stem hat sich gut bewahrt", so Burgold.

Besonderes Augenmerk legten die

Konstrukteure von Metallfarm auf die

Ausgestaltung der Fachboden-Geome­

trie. Ziel war, so wenig und so kleine

Kontaktpunkte zwischen Teil und

"Neben der optimalen Reinigungs­

qualitat, die wir mit den neuen Korbenerreichen, hat sich durch die Flexibi­

litat des Systems auch die Wirtschaft­

lichkeit erhoht. Denn fur uns ist viel

giinstiger, wenn wir mit den Einsatzen

,spielen' konnen und nicht fur jedes

Teil einen kompletten Karb brau­

chen ", so der Fertigungsleiter. Gefer­

tigt wird das flexible Mefo-Sys serien­maBig aus rostfreien Edelstahl-Rund­

staben. Der Einsatz von Rundstabcnreduziert die Kontaktflachen zusatz­

lich, verbessert die Zuganglichkeit des

Reinigungsmediums und optimiert das

Abtropfverhalten.Die Fachboden von Hellma erhiel­

ten auBerdem eine hochwertige Halar­

Beschichtung. Die Teflonschicht ver­

hindert den direkten Kontakt der emp­findlichen Kiivettenteile mit der me­

tallischen Oberflache der Korbe. Sie

sargt aber auch fur eine wesentlich

geringere Verschleppung von Reini­

gungsmittel und verkiirzt durch ihre

Wasser abweisenden Eigenschaften

die Trocknungszeit. "Seit wir das

Mefo-Sys einsetzen, sind manuelle

Nacharbeiten praktisch nicht mehr

erfarderlich. Dariiber hinaus ergeben

sich durch die geringere Verschlep­

pung und die kiirzeren Trocknungszei­

ten Einsparungen ", fuhrt Burgold aus.

Doris Schulz

Kontakt: Metallform Wachter GmbH,Bretten, Tel. 07252/9426-0;

Hellma GmbH &Co. KG, Glas­technische-Optische Werke, Mullheim,

Tel. 07631/182-0

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