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© Siemens AG 2015 siemens.com/mobility Entwicklung von Bahnautomatisierungssystemen: Eine Herausforderung für die Softwareentwicklung Mobility Management

Mobility Management Entwicklung von ... · Herausforderung: Funktionale Sicherheit Sicherheit (EN 50126): • Freiheit von nicht akzeptablen Risiken Risiko (EN 50126): • Die Wahrscheinlichkeit

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Entwicklung von Bahnautomatisierungssystemen: Eine Herausforderung für die Softwareentwicklung

Mobility Management

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 2 Mobility Division / Mobility Management

Inhalt

Vorstellung Mobility Management

Das sicherheitsrelevante System Bahn

Herausforderungen

•  Aus der Vergangenheit

•  In der Zukunft

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 3 Mobility Division / Mobility Management

Siemens Mobility Management Zahlen und Fakten

Austin

Pittsburgh

New York Novato Louisville Marion Jacksonville

London

Poole Chippenham

Caracas

São Paolo Midrand

Singapur

Mumbai

Dubai

Peking X'ian

Rouiba Madrid

Wallisellen

Ankara

Vienna

Zilina

Lissabon

Châtillon

Augsburg Berlin Braunschweig

Erlangen Hamburg München

Brisbane Melbourne Mitarbeiter: 12.200

Stammhaus: Berlin Stammhaus Segment-Stammhaus Standort

Brünn

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 4 Mobility Division / Mobility Management

Portfolio-Überblick Bahnautomatisierung

Mainline Mass Transit Freight & Products

Leit- und Sicherungstechnik sowie Steuerungs- und Überwachungs-systeme zur Gewährleistung eines sicheren und effizienten Fernverkehrs

Zugbeeinflussungs- und Signal-systeme zur Überwachung aller Zugfahrten für einen effizienten und wirtschaftlichen Nahverkehr

Lösungen für die besonderen Anforderungen von Rangier-bahnhöfen und den Industrie-, Minen- und Güterverkehr für eine Lieferung “just-in-time”

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 5 Mobility Division / Mobility Management

Schranken-antrieb

Bahnübergangs-sicherungsanlage

Zugfunk (GSM-R)

Funkanrückmelder

ETCS-Fahrzeuggerät

Eurobalise

Betriebsleitzentrale

Gleisstrom-kreis

Euroloop

Elektronisches Stellwerk

Kompaktsignal

ETCS- Signal

Funkstreckenzentrale (RBC)

Lineside Electronic Unit (LEU)

Achszähler

Bahnautomatisierung Mainline

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 6 Mobility Division / Mobility Management

Herausforderung: Sehr lange Produktlebenszyklen

Bestandsaufnahme Stellwerkstechnik in Deutschland: •  Etwa 1.000 mechanische Stellwerke

•  Mehrere hundert elektromechanische Stellwerke

•  Etwa 40% Alttechnik von vor dem zweiten Weltkrieg

•  Relaisstellwerke verschiedener Bauformen von 1950 bis Ende 1980er

•  Elektronische Stellwerke (computergesteuert) seit Ende 1980er

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 7 Mobility Division / Mobility Management

Herausforderung: Sehr lange Produktlebenszyklen

Von moderner Zugbeeinflussung… !  Eurobalisen !  Übertragung Signalbegriff auf

den Zug !  Übertragung von Datenpaketen

(mehrere Bytes) !  Übertragung von Fahrprofilen !  Verbesserte Ortung

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 8 Mobility Division / Mobility Management

Herausforderung: Sehr lange Produktlebenszyklen

… zu historischen Varianten !  Indusi (links)

!  ab 1930 !  Induktive Übertragung

!  Krokodil (rechts) !  ab 1920 !  Übertragung +/- 20V

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 9 Mobility Division / Mobility Management

Herausforderung: Funktionale Sicherheit

Sicherheit (EN 50126): •  Freiheit von nicht akzeptablen Risiken

Risiko (EN 50126):

•  Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Gefahr, die einen Schaden verursacht, sowie der Schweregrad eines Schadens

Vereinfacht:

Risiko = Schadensausmaß * Schadenshäufigkeit

Risiko- und Gefährdungsanalyse

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 10 Mobility Division / Mobility Management

Risikoklassifikation und Safety Integrity Level Gefährdungsrate (pro Funktion pro Stunde)

Risikoklassifikation

häufig 10-4-10-5 unzulässig unzulässig unzulässig unzulässig

wahrscheinlich 10-5-10-6 unzulässig unzulässig unzulässig Grenzrisiko

gelegentlich 10-6-10-7 unzulässig unzulässig Grenzrisiko zulässig

kaum vorstellbar 10-7-10-8 unzulässig Grenzrisiko zulässig zulässig

unwahrscheinlich 10-8-10-9 Grenzrisiko zulässig zulässig zulässig

unglaublich 10-9-10-10 zulässig zulässig zulässig zulässig

katastrophal

kritisch

marginal

unbedeutend

Schadensausmaß

SAFETY INTEGRITY

LEVEL Tolerable Hazard Rate

THR per hour and per function

4 10-9<THR < 10-8 3 10-8 < THR < 10-7 2 10-7 < THR < 10-6 1 10-6 < THR < 10-5

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 11 Mobility Division / Mobility Management

Welche Fehler führen zu Gefährdungen?

Klassifikation von Fehlern: •  Physische (zufällige) Fehler

•  Hardwarefehler als Folge von Alterung

•  Verschleiß •  ausgefallene Transistoren Ursache: Physik

•  Systematische Fehler •  mangelhafter Entwurf •  Programmierfehler •  fehlerhafte Dimensionierung der

Hardware Ursache: Mensch

Quantifizierbar („Ausfallraten“)

Versagen der Signal-

technik

ODER

systemati-sche Fehler

Ausfälle u. Störungen

Nicht quantifizierbar, daher qualitative Stufung (SILs)

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 12 Mobility Division / Mobility Management

Beherrschung von physischen Fehlern - Mehrkanaligkeit

Kanal 1

Eingabe Ausgabe

Kanal 3

Kanal 2 Voter

Definition: 2-out-of-3 (2oo3 oder 2v3)

1.  2 der 3 Kanäle müssen funktionstüchtig sein und dasselbe Ergebnis errechnen

2.  Das Ergebnis der 2 gleichen Kanäle wird zur Weiterverarbeitung verwendet

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 13 Mobility Division / Mobility Management

Beherrschung von systematischen Fehlern in der Software – EN 50128

Ergebnisse

Phase

Ver Val

Quelle: EN 50128

!  Verfahren und technische Anforderungen für die Entwicklung von programmierbaren elektronischen Systemen

!  gesamter Bereich der Sicherheitsanwendungen

!  Gilt für jegliche sicherheitsrelevante Software, die in Eisenbahnsteuerungs- und -überwachungssystemen verwendet wird, einschließlich:

•  Anwendungsprogrammierung;

•  Betriebssysteme;

•  unterstützende Werkzeuge;

•  Firmware.

!  gilt auch für Änderungen und Erweiterungen an bestehender Software

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 14 Mobility Division / Mobility Management

EN 50128 – Rollen und Unabhängigkeiten

Anerkannter Fachbetrieb: Der Gutachter kann auch der entwickelnden Firma unterstellt sein, wenn eine ausreichende Unabhängigkeit zur entwickelnden Abteilung gewährleistet ist Voraussetzung:

Anerkennung durch Zulassungsbehörde wie z.B. EBA

Quelle: EN 50128

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 15 Mobility Division / Mobility Management

EN 50128 – Aufgaben und Rollen

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 16 Mobility Division / Mobility Management

Testende-Kriterien

Testende-Kriterien !  Code-Abdeckung EN 50128, DO-178 C

•  Anweisungsüberdeckung •  Pfadüberdeckung •  Modified Condition/Decision Coverage (MC/DC)

!  Funktionsüberdeckung

!  Requirementsüberdeckung

!  Schnittstellenüberdeckung

Test

Applikation

Herausforderung des Testens:

!  Der Testling besitzt einen großen internen Zustandsraum (vielleicht 21000 interne Zustände)

!  Testfälle sind separat zu erstellen !  215 manuell erstellte Testfälle sind schon sehr viel,

aber bestimmt nicht erschöpfend

Eddington number N_edd = 136×2256

= 1.57×1079

Zum Vergleich: •  Anzahl Elektronen im

sichtbaren Universum

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 17 Mobility Division / Mobility Management

EN 50128 - Zusammenfassung

❍  Vorgaben für den Entwicklungsprozess

❍  Festlegung von Maßnahmen und Tools

❍  Anforderungen an Dokumente

❍  Unabhängige Stellen

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 18 Mobility Division / Mobility Management

Herausforderung: Immer komplexere Systeme

Heute Morgen

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 19 Mobility Division / Mobility Management

InnoTrans-Studie – Stellwerk in der Cloud

•  Integration von Stellwerkstechnik und Betriebsleittechnik

•  Flexibilisierung: Verlagerung der Funktion z. B. von München nach Berlin

•  Integration weiterer Dienste wie z. B. Diagnose und weiterer Subsysteme

•  IT-Security

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GI-Vortrag 2015-10-01 Page 20 Mobility Division / Mobility Management

Dr. Ralf Pinger MO MM R&D PPD PI

Siemens AG Mobility Division Mobility Management Research & Development Portfolio, Processes. & Documentation Portfolio & Innovation Management

Ackerstraße 22 38126 Braunschweig Deutschland

E-Mail: [email protected]

Kontakt