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Musikalische Bildung für alle 40 Jahre Verband deutscher Musikschulen in Hessen 8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen Der Verband deutscher Musik- schulen in Hessen (VdMH) fei- ert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag – ein guter Anlass, um aufzuzeigen, wie weit das ehrgeizige Verbandsziel „Mu- sikalische Bildung für alle“ in Hessen vorangekommen ist – und welchen wesentlichen Kulturbeitrag die Musikschu- len in den Kommunen leisten. Schon lange sind sie nicht mehr reine Vermittler von Hand- und Mundwerk – sie sind heute Treffpunkt für Menschen jeden Alters geworden, die die Liebe zum Umgang mit der Musik verbindet. Musikschu- len sind öffentliche Bildungs- und Kultureinrichtungen, deren Arbeit in den Kommunen und auch über deren Grenzen hin- aus wirksam ist. Kooperatio- nen mit allgemein bildenden Schulen machen es möglich, dass sehr viele Kinder und Jugendliche einen Zugang zum Instrumentalspiel im Rah- men des „normalen“ Schulun- terrichts erhalten. Solisten, Chöre und Orchester berei- chern das Konzertwesen ihrer Stadt, Kooperationen mit Musikvereinen sorgen für qua- lifizierte Ausbildung des Nach- wuchses. In Zusammenarbeit mit der Jugendpflege werden an vielen Musikschulen integra- tive Projekte für eine multi- kulturelle Klientel angeboten. In den letzten Jahren bekam die Arbeit der Musikschulen Rückenwind aus der Wissen- schaft, deren Forschungser- gebnisse die positive Wirkung von Musikerziehung belegen. Für Musiker sind diese Er- kenntnisse nicht überraschend, auch wenn niemand ein Instru- ment erlernte, um besser rech- nen zu können – oder in einem Orchester spielt, um sein so- ziales Verhalten zu trainieren – die Gründe hierfür liegen woanders – nicht zuletzt in der Liebe zur Musik Aus einer Initiative von damals 7 Gründungsmitgliedern ist in 40 Jahren Hessens größter Fach- und Trägerverband im Bereich der musikalischen Bil- dung geworden. Mit einem Netzwerk öffentlich getragener Bildungseinrichtungen sind die angeschlossenen Musikschulen in rund 120 Städten und Ge- meinden tätig. Rund 5000 aka- demisch qualifizierte Musik- pädagogen unterrichten nahezu 78.000 Schülerinnen und Schüler. In unzähligen Veran- staltungen wird das Gelernte vor vielen hunderttausend Zu- hörern jährlich präsentiert. Die Musikschulen in unserem Ver- band sind auf dem Weg zur Umsetzung des Ziels der musi- kalischen Bildung für alle schon ein gutes Stück vorangekom- men – aber natürlich noch lan- ge nicht am Ziel. Über die be- reits realisierten Schritte und einige zukunftsweisende Pro- jekte möchten wir Sie an die- ser Stelle informieren und freuen uns, Ihnen die Arbeit unserer Verbandsschulen etwas näher bringen zu können. Viel- leicht haben wir Ihnen aber auch Lust auf „mehr“ gemacht. Anlässlich des runden Ver- bandsjubiläums laden die Musikschulen des VdMH mit über einhundert Veranstaltun- gen zur Woche der Musikali- schen Bildung in Hessen vom 8. bis 15. September 2007 ein. Die interessierten Bürge- rinnen und Bürger können sich hier nicht nur „ein Bild“, son- dern bei den Mitmachstunden auch gleich noch dazu pas- sende Töne machen. Unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsi- denten Roland Koch präsentie- ren sich die Musikschulen mit vielfältigen Beispielen aus der elementaren Musikerziehung und in Form von öffentlichen Mitmachstunden. Der Hessische Rundfunk und Radio FFH über- nehmen dabei die Medien- partnerschaft. Weitere Informationen über die einzelnen Aktionen „Ihrer“ Musikschule entnehmen Sie bitte der örtlichen Tagepresse oder unserer Website unter www.musikschulen-hessen.de Juliane Zollmann Landesvorsitzende des VdMH Da ist Musik (für jeden) drin... Musikschulen in Hessen Verband deutscher Musikschulen Landesverband Hessen Juliane Zollmann Die Geschichte des VdM – Hessen Seite 2 Aktionswoche der hessischen Musikschulen Seite 3 Die „Hitparade“ der Unterrichtsfächer Seite 4 Das Wunder von Bochum Seite 5 Irre Typen – die ganz andere Band Seite 6 Entfalten statt liften – Musik im dritten Lebensalter Seite 7 Internationaler musikalischer Jugendaustausch Seite 8 Themen

Musikalische Bildung für alle - musikschulenhessen.de · Musikalische Bildung für alle 40 Jahre Verband deutscher Musikschulen in Hessen 8.9.2007 Verband deutscher Musikschulen

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Musikalische Bildung für alle40 Jahre Verband deutscher Musikschulen in Hessen

8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen

Der Verband deutscher Musik-schulen in Hessen (VdMH) fei-ert in diesem Jahr seinen 40.Geburtstag – ein guter Anlass,um aufzuzeigen, wie weit dasehrgeizige Verbandsziel „Mu-sikalische Bildung für alle“ inHessen vorangekommen ist –und welchen wesentlichenKulturbeitrag die Musikschu-len in den Kommunen leisten.

Schon lange sind sie nichtmehr reine Vermittler vonHand- und Mundwerk – sie sindheute Treffpunkt für Menschenjeden Alters geworden, die dieLiebe zum Umgang mit derMusik verbindet. Musikschu-len sind öffentliche Bildungs-und Kultureinrichtungen, derenArbeit in den Kommunen undauch über deren Grenzen hin-aus wirksam ist. Kooperatio-nen mit allgemein bildendenSchulen machen es möglich,dass sehr viele Kinder undJugendliche einen Zugangzum Instrumentalspiel im Rah-men des „normalen“ Schulun-terrichts erhalten. Solisten,Chöre und Orchester berei-chern das Konzertwesen ihrerStadt, Kooperationen mitMusikvereinen sorgen für qua-lifizierte Ausbildung des Nach-wuchses. In Zusammenarbeitmit der Jugendpflege werdenan vielen Musikschulen integra-

tive Projekte für eine multi-kulturelle Klientel angeboten.In den letzten Jahren bekam die Arbeit der MusikschulenRückenwind aus der Wissen-schaft, deren Forschungser-gebnisse die positive Wirkungvon Musikerziehung belegen.Für Musiker sind diese Er-kenntnisse nicht überraschend,auch wenn niemand ein Instru-ment erlernte, um besser rech-nen zu können – oder in einemOrchester spielt, um sein so-ziales Verhalten zu trainieren –die Gründe hierfür liegenwoanders – nicht zuletzt in derLiebe zur Musik

Aus einer Initiative von damals7 Gründungsmitgliedern ist in40 Jahren Hessens größterFach- und Trägerverband imBereich der musikalischen Bil-dung geworden. Mit einemNetzwerk öffentlich getragenerBildungseinrichtungen sind dieangeschlossenen Musikschulenin rund 120 Städten und Ge-meinden tätig. Rund 5000 aka-demisch qualifizierte Musik-pädagogen unterrichten nahezu78.000 Schülerinnen undSchüler. In unzähligen Veran-staltungen wird das Gelerntevor vielen hunderttausend Zu-hörern jährlich präsentiert. DieMusikschulen in unserem Ver-band sind auf dem Weg zurUmsetzung des Ziels der musi-kalischen Bildung für alle schonein gutes Stück vorangekom-men – aber natürlich noch lan-ge nicht am Ziel. Über die be-reits realisierten Schritte undeinige zukunftsweisende Pro-jekte möchten wir Sie an die-ser Stelle informieren undfreuen uns, Ihnen die Arbeitunserer Verbandsschulen etwasnäher bringen zu können. Viel-leicht haben wir Ihnen aberauch Lust auf „mehr“ gemacht.Anlässlich des runden Ver-bandsjubiläums laden die

Musikschulen des VdMH mitüber einhundert Veranstaltun-gen zur Woche der Musikali-schen Bildung in Hessen vom8. bis 15. September 2007ein. Die interessierten Bürge-rinnen und Bürger können sichhier nicht nur „ein Bild“, son-dern bei den Mitmachstundenauch gleich noch dazu pas-sende Töne machen.

Unter der Schirmherrschaftdes Hessischen Ministerpräsi-denten Roland Koch präsentie-ren sich die Musikschulen mitvielfältigen Beispielen aus der elementaren Musikerziehungund in Form von öffentlichenMitmachstunden. Der HessischeRundfunk und Radio FFH über-nehmen dabei die Medien-partnerschaft.

Weitere Informationen überdie einzelnen Aktionen „Ihrer“Musikschule entnehmen Siebitte der örtlichen Tagepresseoder unserer Website unterwww.musikschulen-hessen.de

Juliane ZollmannLandesvorsitzende des VdMH

Da ist Musik (für jeden) drin...Musikschulen in Hessen

Verband deutscherM u s i k s c h u l e nLandesverband Hessen

Juliane Zollmann

Die Geschichte des VdM – Hessen Seite 2

Aktionswoche der hessischen Musikschulen Seite 3

Die „Hitparade“ der Unterrichtsfächer Seite 4

Das Wunder von Bochum Seite 5

Irre Typen – die ganz andere Band Seite 6

Entfalten statt liften –Musik im dritten Lebensalter Seite 7

Internationaler musikalischer Jugendaustausch Seite 8

Themen

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2 8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen

In einer Zeit voller Umbrüche inGesellschaft, Wissenschaft undPolitik gründeten sieben Mu-sikschulen den „Verband deut-scher Musikschulen, Landes-verband Hessen“. Es warendie Jugendmusikschulen Wies-baden, Lauterbach, Frankfurt,Schlitz und Bergen-Enkheim,

sowie die Wetzlarer Musik-schule und die Volks- undJugendmusikschule Elz, diespäter in die KreismusikschuleLimburg übergegangen ist.Diese sieben Musikschulen be-treuten damals 8600 Schüler.Heute, 40 Jahre später, ist derVdM-Hessen mit 65 öffentlich

getragenen Musikschulen einerder größten hessischen Fach-und Trägerverbände im Bereichder musikalischen Bildung. DieAnzahl der betreuten Kinderund Jugendlichen stieg aufrund 78.000 an.

Nahezu 5000 Lehrkräfte stel-len in rund 120 Städten undGemeinden ein vielfältiges Un-terrichtsangebot bereit. Über1.300 Ensembles, Spielkreise,Orchester, Bands und Chöreder Musikschulen prägen ne-ben vielen herausragendenSololeistungen das aktive Mu-sikleben der Kommunen.

Trotz der vielerorts anhalten-den Finanznot unterhalten dieStädte, Kreise und Gemeindenihre Musikschulen als Teil derkulturellen Grundversorgungder Bürger. Und die Musik-schulen danken es ihnen unteranderem mit 3500 Konzert-veranstaltungen, die jährlich400.000 Zuhörer in ganz Hes-sen erreichen.

Musik verbindet: Wie kaumein anderer Bereich ist dieMusik dazu geeignet, Men-schen in freundschaftlichemMiteinander zusammenzufüh-ren. Musizieren in einem Chor

oder einem Orchester ist eineTätigkeit, die den Aktiven wieauch den Zuhörern viel Freudebereitet. Bereits seit vier Jahr-zehnten besteht der hessischeMusikschulverband, dessenMitglieder viel dazu beige-tragen haben, dass die Schü-lerinnen und Schüler sowie dasPublikum attraktive Wettbe-werbe und unvergessene Kon-zerte erleben konnten. Wennein Verband sein 40-jährigesBestehen feiern kann, so zeugtdas von seiner über langeJahre erfolgreich geleistetenArbeit. Der hessische Musik-schulverband hat es über dieJahrzehnte hinweg verstan-den, die Menschen für seineArbeit zu begeistern. Ich binzuversichtlich, dass dies auchin Zukunft so sein wird. Seine

interessanten Angebote wer-den auch weiterhin die musika-lische Kultur des Landes Hes-sen prägen. Zum Jubiläumgelten allen Mitgliedern undallen, die für den Verband tätigsind, meine herzlichen Grüße.Ohne die Mitarbeit engagier-ter und musikbegeisterter Men-schen wäre die Arbeit nicht zubewältigen. Daher danke ichallen, die ihre Leistungskraft inden Dienst des Verbandes undseiner Ziele stellen. Ich wün-sche ihm für die kommendenJahre und Jahrzehnte allesGute.

Roland KochHessischer Ministerpräsident

Entwicklung der Schülerzahlen 1967 bis 2007

8.610

19.491

33.548

61.496

77.935

-

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

20071997198719771967

Musik schafft immer einen Mehrwert

– allein oder mit Anderen.

Roland Koch

Technik:· Das Zeitalter des Farbfernsehens beginnt· Erste Herzverpflanzung

Umwelt:· Erste Mahnungen vor dem Treibhaus-Effekt

Gesellschaft:· In den USA entsteht die Frauenbewegung „Women’sLiberation Movement", kurz „Women’s Lib" genannt,die als „Feminismus“ nach Deutschland kommt.

Politik:· Ludwig Erhard ist Wirtschaftsminister· Mehrwertsteuer wird eingeführt· Schah-Besuch hat den Tod des Studenten Benno Ohne-sorg zur Folge. APO-Krawalle

· Martin Luther King hält seine erste öffentliche Rede· Che Guevara wird erschossen

Gestorben:· Konrad Adenauer

Jugendkultur:· Hippie-Bewegung – Flower-Power· Die Beatles schreiben „All you need is love“

Popmusik:Aus den Top ten 1967:1. „Penny Lane“ (Beatles)2. „Respect“ (Aritha Franklin)3. „Let’s spend the night together“ (Rolling Stones)

Den Grand Prix d’Eurovision gewinnt die barfüßigeSandy Shaw mit „Puppet on a string”.

1967 – Das geschah noch:

1967 – wie alles begannund was daraus wurde

Grußwort des HessischenMinisterpräsidentenRoland Koch

Entwicklung der Schüler-zahlen 1967 bis 2007

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Musikalische Bildung für alle 8. 9. 2007 3

„Ich bin dann mal weg“ –Janna steckt ihre Sticks in diehintere Jeanstasche und wischtsich noch einmal über denMund. Es ist Dienstag, undnach dem Abendbrot trifft siesich mit ihren Freundinnen imBandkeller des Jugendzen-trums zum „Training“.

Janna sorgt als Drummerin inder Mädelsband „Zickenkrieg“gemeinsam mit E-BassistinMeike für den richtigen Groove.Mit dabei sind noch die Key-boarderin Nastasia (Nasti), dieGitarristin Rebekka (Bekki) undGülbers (Güli), die Sängerin,die auch für eine gute Perfor-mance sorgt, denn sie kannBauchtanz.Die fünf Mädchen haben sichin einer Projektband an derMusikschule kennen gelerntund ein Jahr kostenlosenBandunterricht als Ergänzungzu ihrem Instrumentalunter-richt erhalten. Nach Ende desProjektes beschlossen sie, alsBand zusammenzubleiben –

ohne Lehrer. Aber ihren Instru-mentalunterricht haben sieweiterhin.

Im Bandjahr wurden die Grund-lagen für das selbstständigeArbeiten gelegt. Dazu gehörtauch der Umgang mit demtechnischen Equipment unddas Kabellöten. Alle fünf ha-ben bereits seit längerem Un-terricht auf ihrem Instrument,bzw. Gesangsunterricht – sokonnten sie relativ schnellSongs aus den aktuellenCharts nachspielen –, bis einesTages Bekki mit einem eigenenText zur Probe kam.

Lehrer Andy zeigte den Mä-dels, wie man einen Text ver-tont (ja Harmonielehre kannsehr praxisorientiert angewen-det werden), wie man darausein Arrangement bastelt unddas Ganze dann wirkungsvollauf die Bühne bringt. Mittler-weile besteht über die Hälftedes Repertoires aus eigenenSongs.

Sven, 9 Jahre, ist Fußballfanund will in die Nationalmann-schaft – wie soviele. Sven ist auf-fällig groß, undseine Eltern mel-den ihn beim loka-len Fußballvereinan. Nach fleißigemTraining schafft eres bis in die C-Jugend und steht,der Größe wegen,im Tor.

Mit 14 beendeter seine Laufbahnweil er gerade ei-ne erste Freundin hat undsowieso lieber als Stürmergespielt hätte. Als Basketball-Spieler wäre er möglicherweise

mit 21 Jahren in der National-mannschaft glücklich gewesen –

aber leider hatteder Fußballvereinkeine Basketball-Abteilung.

Janis, 10 Jahre,findet Musik tollund beschließt einweltberühmter Gi-tarrist zu werden.Seine Eltern kau-fen ihm eine Gi-tarre und lassenihn bei einem Be-kannten, der Gi-tarre spielt, unter-

richten. Mit 14 Jahren spieltJanis in der Schulband inder zweiten Reihe Rhythmusgi-tarre – und beneidet den

Schlagzeuger. Schlagzeug fin-det er echt cool. Mit 16 hat ereine Freundin und „früher malin einer Band gespielt“.

Hätte Janis seine musikalischeKarriere in einer VdMH-Musik-schule begonnen, wäre seinperfektes Rhythmusgefühl si-cher schnell aufgefallen undgefördert worden. Er hätteganz unproblematisch seinereigentlichen Begabung folgenkönnen, und mit 20 wäre ervielleicht ein gefragter, erfolg-reicher Drummer – der zumSpaß auch mal zur Gitarregreift.

Wie in diesen Beispielen gibtes immer Unterschiede zwi-schen dem Wollen und der

persönlichen Zielerreich-ung. Kinder und Ju-gendliche brauchen daherdie Chance, zur best-möglichen Entwicklung.

Die hessischen Musik-schulen stellen ein brei-tes, systematisches wieauch durchlässiges Bil-dungsangebot mit einem ver-netzten Kollegium zur Verfü-gung. So können vorhandeneBegabungen rechtzeitig ent-deckt und optimal gefördertwerden.

Die frühestmögliche Förde-rung in den Musikschulen be-ginnt übrigens im Babyalter –natürlich mit einem Eltern-teil. Hier kommen nicht nur

die Babys mit Kinderliedern,Kniereitern und Bewegungs-spielen in Kontakt – auch dieEltern lernen dabei für sichund ihr Kind eine Menge –darunter auch die zweiten unddritten Strophen von längstvergessenen Liedern aus ihrereigenen Kindheit. Ihre Musik-schule vor Ort finden Sie unter:

www.musikschulen-hessen.de

Musik hören ist ungeheuerpopulär – in bestimmten Alters-gruppen ist es die beliebtesteund wichtigste Freizeitbeschäf-tigung überhaupt. Die Musik-industrie ist ein wichtiger Wirt-schaftsfaktor, und Musiksen-dungen sprengen regelmäßigsämtliche TV-Quoten. Musik istüberall verfügbar: Ob im Auto,bei der Arbeit oder in der Frei-zeit – kaum ein Jogger ist nochohne eine der vielen mobilenMusikquellen auf dem Weg.Aber irgendjemand muss dieseMusik auch machen. ZwischenMusik machen „wollen“ undMusik machen „können“ liegtein gewisses Maß an Mühe.Dennoch zählt der aktiveUmgang mit Musik ebenfallszu den beliebtesten Freizeit-beschäftigungen, allerdingsvon deutlich weniger Perso-nen. Dabei bietet das Musikmachen einen erheblichen(Lust-)Gewinn: Nur durch direk-ten Kontakt mit einem Instru-ment kann man Musik „erle-ben“ und seine eigenenFähigkeiten entwickeln. Musikist gut für die Seele, die Gesel-ligkeit und die Gesundheit. Undda gab es doch einmal einenSchlager, in dem es hieß „Manmüsste Klavier spielen können,wer Klavier spielt hat Glück beiden Frau’n...“

„Ich bin doch völligunmusikalisch ...“Wir kommen alle „musikalisch“ –also offen für alles, was mitMusik zu tun hat – auf die Welt.Erst wenn diese Fähigkeitennicht unterstützt werden, ver-kümmern sie. Deshalb setzen

die VdMH-Musikschulen hierbereits ganz früh an: Babys kön-nen bereits vor Beendigung desersten Lebensjahres mit ihrenEltern gemeinsam zur Musik-schule kommen und ersteBegegnungen mit Musik erleben.Vor allem bei Erwachsenen ver-hindert die Schutzbehauptung,man sei gänzlich unmusikalisch,den ersten Schritt (in eineMusikschule) zu gehen und einInstrument überhaupt erst ein-mal auszuprobieren. Der Ein-stieg ist in jedem Alter möglichund demzufolge bieten die

VdMH-Musikschulen ein breit-gefächertes Angebot vom Baby-kurs bis zur Senioren-Rockband.

AktionswocheAlle musikinteressierten Men-schen sind herzlich eingeladen,im Rahmen der HessischenAktionswoche in der Zeit vom8. 9. bis 15. 9. nicht nur dieMusikschule in ihrer Nachbar-schaft, sondern auch ihre eige-nen, versteckten Talente ken-nen zu lernen.

www.musikschulen-hessen.de

Auf den richtigen Start kommt es angerade wenn man hoch hinaus will

Workout imBandkeller

Musik liegt in der LuftAktionswoche vom 8. bis 15. 9. 2007

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4 8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen

Welche Instrumente haben beiden Hessischen Musikschulenden größten Zulauf?Ist es die als Einsteigerinstru-ment berüchtigte Blockflöteoder die klassische Geige?Nein, es sind die Tasteninstru-mente, die die Hitparade derInstrumente anführen. Nebendem klassischen Klavier spie-len hier natürlich die Key-boards eine wichtige Rolle.

Dann folgen die Holzblasins-trumente, die aber nicht nurdie Blockflöten beinhalten,sondern auch eine nicht ge-ringe Zahl von Saxofonen,Oboen und Klarinetten. Aku-stik- und E-Gitarre wie auchdie Harfe bilden die dritt-größte Beliebtheitsgruppenoch vor den Streichinstru-menten – überwiegend Gei-gen aber auch Bratsche, Cello

und Kontrabass. An vierterStelle finden sich bereits selte-nere Musikinstrumente wiezum Beispiel Drehleier, Gambeund Hackbrett, gefolgt vonden Perkussionsinstrumenten.Hierzu gehören das in dieserGruppe meistbeliebte Schlag-zeug, sowie Xylophon undMarimbaphon. Blechbläser undSänger bilden die kleinsteGruppe.

Eins! Zwei! Eins, zwei, drei, vier!

Der VdM-Hessen finanziert sich aus Zuschüssen des HessischenMinisteriums für Wissenschaft und Kunst, aus Eigenmitteln sowieaus Sponsoren- und Mitgliedsbeiträgen.

Der VdM-Hessen· berät die Musikschulen und ihre Träger in pädagogischen, organisatorischen und verwal-tungstechnischen Fragen

· vertritt die gemeinsamen Belange der Musikschulen bei Behörden, Berufsverbänden sowieOrganisationen des Musiklebens

· pflegt die Zusammenarbeit mit den Ministerien, den kommunalen Spitzenverbänden, denFachverbänden, den allgemein bildenden Schulen, den Ausbildungsstätten für Musikberufesowie den Laienmusikverbänden und anderen kulturellen Einrichtungen

· initiiert, erprobt und entwickelt neue musikpädagogische Modelle· erarbeitet Fort- und Weiterbildungskonzepte für Lehrkräfte von Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen

· unterstützt den Erfahrungsaustausch im Rahmen von Tagungen, Symposien und Kongressen· fördert Wettbewerbe, Konzerte sowie internationale Begegnungen· informiert die Öffentlichkeit über die Inhalte, Tätigkeit und Anliegen der Musikschulen· ist Träger der Servicestelle Musikerziehung Hessen· verwaltet treuhänderisch die Fördermittel des Landes für die Mitgliedsschulen

Die Kriterien für die Mitgliedschaft einer Musikschule im VdM

Die Mitgliedschaft im VdM ist an zahlreiche sachliche undqualitative Kriterien gebunden. Sie ist demzufolge ein Gütesiegel für die Qualität der Ausbil-dung und des Umfelds. Die folgenden wesentlichen Bedingungen muss eine Musikschuleerfüllen, um vom VdM akzeptiert zu werden:· öffentlich-rechtliche (Kommune) oder privatrechtlich-gemeinnützige Trägerschaft (eingetra-gener Verein)

· Unterrichtsangebote in der Grundstufe· Unterrichtsangebote in den Bereichen Streich-, Zupf-, Blas- und Tasteninstrumente sowieVokalunterricht

· kostenfreie Ensemble- und Ergänzungsfächer· auf der Grundlage des VdM-Strukturplanes ein insgesamt breites Bildungsangebot, das vonder Elementaren Musikerziehung bis zur Hochschulvorbereitung reicht

· hauptberufliche Schulleitung von einer Fachkraft mit musikalisch-pädagogischer Ausbildung· qualifiziertes Lehrpersonal mit musikalisch-pädagogischem Fachstudium· Begabtenförderung und Sozialermäßigung

Auf einen Blick

Gut ist uns nicht gut genug

Und welches Instrument spielen Sie?Die Beliebtheitsskala der Unterrichtsangebotean den VdM-Musikschulen in Hessen

Verband deutscherM u s i k s c h u l e nLandesverband Hessen

00 20002000 40004000 60006000 80008000 1000010000 1200012000 1400014000AnzahlSchüler

Vokalunter.Vokalunter.

Blechblasinstr.Blechblasinstr.

Schlaginstr.Schlaginstr.

Sonstige Instr.Sonstige Instr.

Streichinstr.Streichinstr.

Zupfinst.Zupfinst.

Holzblasinstr.Holzblasinstr.

Tasteninstr.Tasteninstr.

„Hitparade“ der Unterrichtsfächer

Hessisches

Ministerium

für Wissenschaft

und Kunst

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Musikalische Bildung für alle 8. 9. 2007 5

Wenn Aischa sich montagsmorgens mit ihrer Querflöteauf den Schulweg macht, istsie nicht die Einzige, die miteinem Musikinstrument unter-wegs ist: Aischas Jahrgang inihrer Schule wurde mit Instru-menten ausgestattet und darfsie kostenlos ein Jahr lang aus-leihen.

Aischa und ihre Schulkamera-den gehören zu den zahlrei-chen Kindern der BochumerGrund- und Förderschulen, dieeine intensive Begegnung miteinem Musikinstrument erle-ben dürfen – das ist dasgemeinsame Ziel der „Zu-kunftsstiftung Bildung“ undder Stadt Bochum, Trägerinder städtischen Musikschule.

BürgerschaftlichesEngagement für Kinder Im September 2003 begann anzehn Grundschulen ein Projekt,das ungeahnte Folgen habensollte: Alle Kinder erhalten einespielerische Einführung in dieMusikpraxis und beschäftigen

sich in einer Kleingruppe in-tensiv mit einem Musikinstru-ment ihrer Wahl. Die Instru-mente können den Kindern

kostenlos für ein Jahr zur Ver-fügung gestellt werden, denndie „Zukunftsstiftung Bildung“stellt für den Ankauf insgesamtrund 500.000 € zur Verfügung.

Die Musikschule Bochum unddie Stiftung folgen damit denzahlreichen Studien zu den Wir-kungsweisen des Umgangs mit

Musik – vor allem auch den„Nach-Pisa-Studien“. Hier wur-de deutlich, dass nicht nur dienaturwissenschaftliche Bildung

gefördert werden muss; auchdie sensorischen Fähigkeitenund die Schlüsselkompetenzendes sozialen Verhaltens sind ineiner modernen und zukunfts-orientierten Bildung unver-zichtbar und müssen verstärktgefördert werden. Und nichtzu vergessen: Musik ist einWert an sich!

Die Basis muss im Grund-schulalter gelegt werden –von FachleutenWas in der bildungssensiblenPhase des Grundschulaltersversäumt wurde, kann späternicht mehr erreicht werden.Andererseits ist die Lage desMusikunterrichts an denGrundschulen geradezu de-solat: Es sind kaum Fachlehr-kräfte vorhanden, und der sel-tene Musikunterricht wird inaller Regel zwar mit großemEngagement, aber zumeistfachfremd erteilt.

Die besten pädagogischenund seelischen Wirkungen hat Musikunterricht, wenn dieKinder unmittelbar mit einemMusikinstrument umgehenund versuchen, damit Musik zu machen. Die Erfahrung, sichmit einem Instrument aus-einander zu setzen, dabeiWiderstände zu überwinden,mit den eigenen Händen unddem eigenen Atem Musik zuformen und gemeinsam mitanderen zu lernen, ist überaus

wertvoll. Nicht zuletzt wird dasmusikalische Leben in einerGrundschule durch die Einbin-dung der Musikinstrumentenachhaltig gestärkt.

Ein Flächenbrand in NRW –bald auch in Hessen?Mittlerweile sind etwa 1.500Kinder in 35 Grund- und För-derschulen einbezogen; jährlichsollen weitere ca. zehn Schulenhinzukommen, bis das Projekt2010 alle 63 Grundschulen undetwa zehn Förderschulen in Bochum umfasst – geplant istmittlerweile eine Umsetzung imgesamten Ruhrgebiet im Zugeder Kulturhauptstadt 2010.

Auf Vorschlag des VdM-Hes-sen wurde eine Anfrage anden Landtag gestellt, zu prü-fen, ob ein solches Projektauch in Hessen möglich ist.

Weitere Informationen zumBochumer Projekt unterwww.jedemkind.de

Singen ist wohl die ursprüng-lichste Form des Musizierens.Bestimmt haben schon unsereVorfahren in grauer Vorzeit

Spaß am Singen und amKlang der eigenen Stimmegehabt. Es ist zwar nichtbelegt, dass der steinzeitli-chen Homo sapiens bereitsam Lagerfeuer zum Mammut-braten fröhliche Jagdliedergeschmettert hat – vorstellbarist es zumindest, und sicherhat er sich dabei sehr wohlgefühlt. Und an dem gutenGefühl, das uns das Singenvermittelt, hat sich bis heutenichts geändert. Singen be-kämpft in der Kindheit Ängs-te, wir singen vor Freude –gerne und laut im Auto – unddann geht es uns an-schließend noch besser. Wa-rum singen aber viele von unsnur in der Badewanne oder

unter Ausschluss der Öffent-lichkeit? Aus Furcht davor sichvor Anderen (vermeintlich) zublamieren?

Selbstverständlich gibtes einige wenige Men-schen, die von der Naturnicht direkt mit einerwohlklingenden Stimmebeschenkt wurden. EchteUnmusikalität ist aberausgesprochen selten,und mit ein wenig Trai-ning können die mei-sten von uns die Freudeam Singen ganz öffent-

lich genießen. Dabei ist Sin-gen nicht nur ein sehr preis-günstiger Spaß, sondern auchnoch außerordentlich gesund.Schon lange sind die positivenAuswirkungen des Singens aufden Organismus bekannt; sokann durch die richtige At-mung der Blutdruck günstigbeeinflusst werden. Neu isteine Entdeckung der Univer-sität Frankfurt: Der Speichelvon Sängerinnen und Sängernwurde vor und nach einerChorprobe untersucht. Über-raschende Entdeckung: dasImmunglobulin A (zuständigfür die Stärkung des Immun-systems) hatte sich nach demSingen deutlich erhöht unddas Stresshormon Cortisol

deutlich verringert. Aber auch Schlüsselkompetenzenfür Beruf und Alltag wie Konzentrationsfähigkeit, Aus-druckskraft, Selbstbewusstseinund Ausstrahlung können sin-gend spielerisch erworben undverbessert werden.

Viele hessischeMusikschulen bie-ten daher einmaßgeschneider-tes Unterrichtsan-gebot für po-tenzielle Sänger.Egal ob Anfänger,Fortgeschrittene,Wiedereinsteigeroder Chorsänger;

für Kinder, Jugendliche undErwachsene jeden Alters – dieMusikschulen bieten für jedeMotivation den richtigen Rah-men.

Natürlich werden auch alle Stil-richtungen vom Kinderlied über

klassischen Chorgesang bis zuRock, Pop und Jazz angebo-ten. Egal, in welchem Bereichman sich dem Singen widmet,letztendlich wird man seinKönnen auch einmal öffentlichpräsentieren wollen. Auch diehierzu erforderliche Präsenta-tionstechnik ist Bestandteil desUnterrichts – und natürlich bie-ten die hessischen Musikschu-len im VdM ihren Sängern auchdie entsprechenden Bühnen.Spätestens nach dem erstenAuftritt kommen dann nebenden gesundheitsförderndenImmunglobulinen auch dieEndorphine – die Glückshor-mone – ins Spiel. Und wann fan-gen Sie an zu singen?

Das Wunder von BochumEine Stiftung gibt jedem Kind ein Instrument in die Hand

Die StimmeKostenlos – immer dabei – und gesund in der Anwendung!

Jedem Kind ein Instrument seiner Wahl

…konzentriert, selbstbewusst und mit Ausstrahlung.

Singen…

...auf der Bühne...

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Würden Sie der Aussage zu-stimmen „Wer die vier Grund-rechenarten einigermaßen feh-lerfrei beherrscht, ist dadurchautomatisch ein Mathematik-lehrer“? Sicher nicht, aber imBereich der musikalischen Bil-dung existiert dieses Qualitäts-bewusstsein offensichtlich nichtim gleichen Maße.

Dabei ist das Problem durch-aus mehrschichtig. Zum Einentrauen sich engagierte Laienoft mehr zu, als sie methodischzu leisten vermögen, zumAnderen haben viele Verant-wortliche in Vereinen und all-gemein bildenden Schulen garnicht die Möglichkeit, entspre-chend qualifizierte Lehrkräftezu stellen. Das übliche Ergeb-nis: Mäßige Motivation beiallen Beteiligten und imschlechtesten Fall auch nochdie Weitergabe sachlicher odermethodischer Fehler an dienächsten Schülergenerationen.

Musikschullehrer sind ProfisWer Musik studieren möchte,muss bereits seit der frühenKindheit ein Instrument spielen,damit die Aufnahmeprüfung

an einer Musikhochschule be-standen werden kann. Dies istein deutlicher Unterschied zuanderen Studienrichtungen; somuss beispielsweise ein Chi-rurg nicht bereits operierthaben, um zum Medizinstu-dium zugelassen zu werden ...

Das Studium dauert in derRegel acht Semester undschließt mit einer staatlichenPrüfung oder einem Diplomab. Die Ausbildung beinhaltetneben dem reinen Instrumen-talunterricht musiktheoretischeFächer wie Tonsatz, Gehörbil-dung, Musikgeschichte undStimmbildung sowie Methodikund Didaktik des Hauptfachs.Dazu kommt – für Nichtpianis-ten – das Nebenfach Klavier.

Zahlreiche Musikpädagogenstudieren nach dem instru-mentalpädagogischen Ab-schluss noch weiter bis zurkünstlerischen Reife oder demKonzertexamen.

Berufsbegleitendes Lernen –ein Musiklehrerleben langAuch wenn sich Musikinstru-mente nicht mehr bedeutsamverändern – Schwerpunkte,Inhalte und Methoden desUnterrichts müssen immer wie-der auf den neuesten Standgebracht werden.

Der VdMH bietet sowohl reinfachliche als auch zahlreichefächerübergreifende Fortbil-dungen an. Aufbauend auf das

Musikstudium sind diese Fort-bildungen schwerpunktmäßigauf die Bedürfnisse der Musik-schularbeit zugeschnitten.

Darüber hinaus gibt es zuneh-mend auch Fortbildungen fürden Unterricht in den allge-mein bildenden Schulen. So-mit müssen diese immer weni-ger auf die Unterstützungengagierter Laien zurückgrei-fen. In jedem Fall könnenaber – in Kooperation mit demVdMH – z. B. durch Co-Teaching Möglichkeiten ge-schaffen werden, die einehohe Qualität sicherstellen.

www.musikschulen-hessen.de/Schulkooperationen

Wir sind eine Gesellschaft vonMenschen, von denen keinerganz stark und keiner ganzschwach ist, keiner nur behin-dert und keiner ganz unbehin-dert. Es kommt darauf an, dasswir uns mit unseren Stärkenund Schwächen ergänzen,einer die Last des anderenträgt, mit der Schulter, die ergerade frei hat.

Statt behinderte Menschenimmer nur in der Perspektiveihres Unvermögens zu sehen,gilt es, Augen (und Ohren!) zuöffnen für ihre Fähigkeiten.Wer Behinderung mit Leidengleichsetzt, der übersieht vielLebensfreude und Charakter-stärke in der Art, wie Betrof-fene ihre Einschränkungen inseigene Leben integrieren. Esgibt Menschen, die mit sehrviel Intelligenz ausgestattet,offenbar zum Verständnis un-serer Welt einen Beitrag leis-ten sollen. Und es gibt Men-schen, deren Hauptbegabungim Bereich des Fühlens undemotionalen Empfindens liegt.

Zu Letzteren gehören fast alljene Menschen, die wir als„geistig behindert“ einstufen.Bei unserer einseitigen Über-schätzung der Intellektfähig-

keiten übersehen wir, dassdiese Menschen bei denGefühlen und Emotionen vielreicher beschenkt wurden alsso genannte „Gesunde“.

Seit etwa zehn Jahren gibt eseine sehr fruchtbare Koope-ration mit der MusikschuleObertshausen und den Werk-stätten Hainbachtal im Bereichder „arbeitsbegleitenden Maß-nahmen“.

Einmal wöchentlich triftt sichMontags von 9.30 bis 11.30 Uhr

„Die Combo“, um mit heißerMusik in die neue Woche zustarten. Diese zehnköpfigeGruppe besitzt mittlerweile miteinem eigenem Profil undvielen handgemachten Songsreichlich Bühnenerfahrung undeine festeFangemein-de in Rhein-Main unddarüber hin-aus.

Das Blues-quartett derCombo ge-wann im Jahr 2003 das „5.European Songfestival fürMenschen mit geistigen Behin-derungen“ (vergleichbar dem

„Grand Prix d’Eurovision“) imContest mit 12 europäischenNationen. Seit 2004 sind diejungen Männer dieser Blues-besetzung als IRRE TYPENunter der Leitung von JürgenWeiss sehr erfolgreich in ganzDeutschland unterwegs.

IRRE TYPEN stehen für eineBand, in der Menschen mitgeistigen Behinderungen Mu-sik „zelebrieren“ und damitdas leider immer noch weitverbreitete Vorurteil ihrervermeintlichen gesellschaftli-chen Untauglichkeit umkehren.Durch ihr authentisches undkreatives Auftreten in derÖffentlichkeit reißen die „Bot-schafter eines besonderen Le-bens“ bei ihren Konzerten im-mer wieder Mauern in Bezug

auf Ängstewie auchVorbehaltegegenüberMenschenmit geisti-gen Behin-derungenein.

Ihre Musik lebt von kreativenImprovisationen und eigenwil-ligen Songs, die sie in einerkonzentrierten, aber auch ent-spannten Probenarbeit ent-wickeln.

Insgesamt hat die umfang-reiche Musikarbeit in denWerkstätten Hainbachtal Mo-dellcharakter für viele ver-gleichbare Einrichtungen undnimmt in dieser Funktion eineVorbildrolle in Deutschland ein.

www.musikschule-obertshausen.de

Weitere Informationen zurBehindertenarbeit an Musik-schulen erhalten sie auch beiAndrea Dillmann (Landesfach-sprecherin des VdM Hessen)[email protected]

Irre Typen, total verrückt,herzlich willkommen,wir sind entzückt.Jeder ist anders, einfach genial,auch du bist richtig, ein Original!

Aus einem Song der Combo

6 8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen

„Botschafter eines besonderen Lebens“: „Irre Typen“.

Irre Typen –die ganz andere Band

„Also Blockflöte kanndoch wirklich jederunterrichten...“

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Franz Otto, 84 Jahre – lebt ineinem Pflegeheim, und erhasst nichts mehr als den altenAlleinunterhalter an dem ver-stimmten Klavier. Er ist auchvöllig genervtvon Kindergar-t e n g r u p p e n ,die sich lär-mend in dasFoyer des Hei-mes ergießen.Er ist noch mo-bil und war vorkurzem in einemGottesdienst miteinem Gospel-chor aus Kame-run. Das hat ihnfasziniert – daswar authenti-sche, lebendigeMusik von hoherQualität.

Das Thema „Alternde Gesell-schaft“ wird überall in Wirt-schaft und Forschung disku-tiert. An vielen Ortenentstehen Konzepte – geradehat sich auch der DeutscheMusikrat in Wiesbaden aufeinem Kongress unter demTitel „50+“ mit der Senioren-arbeit beschäftigt. In all denProjekten wird aber häufig das„alt sein“ nicht differenziertgesehen. „Alt sein“ bedeutet

nicht zwangsläufig, im Heim zuleben. Es bedeutet zuerst ein-mal, ein gewisses Lebensalterzu haben. Bis 67 Jahre müssendie meisten von den jetzigen

Fünfzigjährigen ohnehin arbei-ten, d. h. das „wirkliche Alter“kommt erst danach.

Die Marktforschung ist schonlängst dabei, die Bedürfnissevon Menschen jenseits dieserAltersgruppe zu erforschen.Auch die Musikschulen fragenihre potenzielle Zielgruppedanach, welche Bedürfnisse siehat: Im Vordergrund stehtimmer der Wunsch nach Kon-

takt zu anderen und derUmgang mit Musik.

Ein Volltreffer war daher dieGründung des Sing- und Musi-

zierkreises „Ron-do Antico“ derMusikschule BadVilbel, der nun-mehr seit siebenJahren besteht.

Die Initiatorin,FlötenlehrerinAngela Krämer-Galande, spieltauch Gitarre undsingt selbst sehrgerne. Sie star-tete einen Auf-ruf in der Presseund verteilteHandzettel. Ein-geladen wurdenalle, die gerne

singen und/oder ein Instrumentspielen.

Zustande gekommen ist einebunte Besetzung im Alter von60 bis 82 Jahren: Keyboard,Akkordeon, Mundharmonika,Mandoline, Gitarre, Klavier undjede Menge Sänger. Aber allewollten das Eine: Mit anderenmusizieren. Natürlich gibt es fürsolche Formationen keine ferti-gen Musikstücke. Also setzte

sich die Leiterin hin und schriebArrangements – für jedes In-strument und für jedes Level diepassende Stimme. Die Liederwurden nach unten transponiertmit dem Ergebnis, dass derGesang auch in der Ober-stimme immer sauber klingt,denn ältere Menschen bekom-men häufig eine tiefere Stimm-lage.

In den wöchentlichen Probenist immer eine ViertelstundeStimmbildung und Rhythmus-training fester Bestandteil, wassich bereits nach kurzer Zeitdeutlich auf die Qualität desGruppenklangs auswirkt.Das Repertoire ist Verhand-lungssache: Volkslieder aus al-ler Welt – teils in der Landes-sprache und teils in Über-setzungen werden gemeinsamdurcharrangiert und bei öffent-lichen Veranstaltungen vor-getragen – musikalisch undtechnisch auf gutem Niveauund unter viel Applaus. Auch

„Auswärtsspiele“ sorgen fürpositiven Stress und den Zu-

sammenhalt der Gruppe, wogruppendynamisch genau daspassiert, was sich auch beimKlassenmusizieren beobachtenlässt: Die Gruppe wächst zu-sammen, und man hilft sichgegenseitig. So treffen sichEinzelne auch zwischen denProben untereinander, um z. B.der Keyboarderin, die Melo-die so lange vorzusingen, bissie diese auch ohne Noten-kenntnisse spielen kann.

Das Konzept ist offen und vonder Entwicklung der Gruppeabhängig. Dazu benötigt dieEnsembleleitung einen großenMethodenkoffer und ein breitesRepertoire an Liedern und Tän-zen sowie gute Antennen fürdie Gruppendynamik. DasGeheimrezept für das Bestehendieses Ensembles ist, dass dieeinzelnen Sänger und Instru-mentalisten alle im Rahmenihrer Möglichkeiten sehr starkgefordert werden – und dannfühlen sich Menschen auchernst genommen, egal wie altsie sind.

Mariah, Burak und zweiPatricks aus Bad Vilbel habenals Gitarrenquartett mit derhöchst möglichen Punktzahl(25 Punkte) den Bundeswett-bewerb „Jugend musiziert“gewonnen. Der Wettbewerbwird seit 44 Jahren bundes-weit ausgetragen und stehtallen Kindern und Jugendli-chen, die ein Instrument spie-len oder singen, offen. Ausge-tragen wird der Wettbewerbregional, danach auf Landes-und dann auf Bundesebene.Von „Jugend musiziert“ sind in44 Jahren wesentliche Impulsefür das Musikleben in Deutsch-land ausgegangen. Der Wett-bewerb hat künstlerischeMaßstäbe gesetzt, an denensich musikalische Ausbildungs-stätten bis hin zur Musikhoch-schule orientieren.

Warum habt Ihr bei „Jugendmusiziert“ mitgemacht?Burak: „Ich nahm mit meinendrei anderen Spielkameradendaran teil, weil ich mir sicherwar, dass dies eine aufregendeund spaßige Zeit werden

würde. Ein weiterer Grund ist,dass wir schon vor drei Jahrenteilgenommen haben und inFrankfurt mit 25 Punkten er-folgreich waren, jedoch nichtweiter kamen, weil wir zu jungwaren. Da wollte ich wissen, wiewir uns dieses Mal schlagenwürden.“

Wie ist das Üben in derGruppe?Burak: „Am Anfang fällt eseinem schwer, da man seineeigene Stimme erst mal übenmuss – dann ist es nur noch eineFrage der Zeit und der Geduld,bis man zusammen in der

Gruppe gut spielt. Man musssich auch auf die anderen ver-lassen können.“Patrick Wolf: „Wir sind eigent-lich alle befreundet und freuenuns immer auf die Probe.“Mariah: „Es ist lustig, aber auchdiszipliniert. Wir haben immerviel Spaß zusammen.“

Patrick Zottmann: „Wir übennicht nur zwei Stunden durch,wir reden auch miteinander.“

War das viel Arbeit?Patrick Wolf: „Ja, aber wennman täglich übt, geht das relativleicht.“

Burak: „Bis man alles perfektio-niert hat, dauert das schoneinige Monate.“Patrick Zottmann: „Vor allem inden Wochen vor dem Wettbe-werb. Wir haben uns drei maldie Woche getroffen für zweibis vier Stunden.“

Macht das überhaupt Spaß?Patrick Wolf: „Am Anfangnicht, doch wenn man dieStücke relativ flüssig spielenkann, macht es immer mehrSpaß.“

Waren die Wettbewerbeaufregend?Burak: „Bei „Jugend musi-ziert“ dabei zu sein ist einfachklasse. Als wir erfahren haben,dass wir im Landeswettbewerbteilnehmen werden, waren wirbegeistert. Doch als manuns in den Bundeswettbewerbweiter leitete, wurde es immerspannender und aufregenderfür uns.“Patrick Wolf: „Der Bundes-wettbewerb war auch sehr auf-regend, weil es da eine sehrstarke Konkurrenz gab.“

Mariah: „Ja, aber ich habemich in meinen Jahren, indenen ich bei „Jugend musi-ziert“ dabei war, darangewöhnt.“Patrick Zottmann: „Am aufre-gendsten ist es, wenn wir vorunserem Auftritt vor der Türstehen und hören, wie fürunsere Vorgänger geklatschtwird. Wenn ich dann auf demStuhl sitze und spielen muss, istes nicht mehr schlimm.“

Möchtet Ihr Musiker werden?Patrick Wolf: „Ich möchte nichtMusiker werden, weil man alsMusiker ständig reisen mussund das Gehalt auch sehrschwankt. Musik wird aberimmer eines meiner großenHobbys bleiben.“Mariah: „Ich weiß das nochnicht, da ich erst 11 Jahre altbin.“Burak: „Ich möchte nicht Musi-ker werden, da ich mir schonseit längerer Zeit vorgenommenhatte, Medizin zu studieren.“Patrick Zottmann: „Nicht sorichtig, ich möchte nämlich Pilotwerden.“

Musikalische Bildung für alle 8. 9. 2007 7

Von links: Mariah Schäfer, Patrick Zottmann, Burak Uelger, Patrick Wolf

Sing- und Musizierkreis „Rondo Antico“

Entfalten statt liften –Musik im dritten Lebensalter

Mit zwölf Jahren deutscher Meister –Kurzinterview mit den Preisträgern

ImpressumSonderveröffentlichung Verband deutscher Musikschulen,

Landesverband Hessen e.V.

Rheinstraße 111, 65185 Wiesbaden

Verantwortlich: Hans-Joachim Rieß, Juliane Zollmann

Fotos: VdM – Musikschulen in Hessen

Texte/Mitarbeit: Joachim Arndt, Michael Eberhardt,Bettina Höger-Lösch, Jürgen Weiss, Hans-Joachim Rieß,Juliane Zollmann, Team Brainworx

Layout und Gestaltung: RMM-Verlagsproduktion

Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei GmbHKurhessenstr. 4 – 6, 64546 Mörfelden-Walldorf

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8 8. 9. 2007 Verband deutscher Musikschulen in Hessen

In diesem Jahr fand in Buda-pest das europäische Musik-fest der Jugend statt. Jugend-liche aus ganz Europa trafensich zum gemeinsamen Musi-zieren, um fremde Kulturenkennen zu lernen und ganzeinfach nur Spaß zu haben. Diejungen Musiker wohnten dabeizumeist in Gastfamilien und

lernten so Land und Leutenoch intensiver kennen als beieiner normalen Urlaubsreise.

Es zeigte sich wieder einmal,dass Sprachbarrieren keineRolle spielen, wenn es um dieMusik geht. Völlig losgelöstvon kulturellen oder regiona-len Unterschieden konnten

die Teilnehmer einmalmehr erleben, wie vor-urteilsfrei das mu-sikalische Miteinandersein kann, denn „wodie Sprache aufhört,fängt die Musik an“ (E. T. A. Hoffmann).

Bis es zu einer solchenInstitution wie demalle zwei Jahre in ei-nem anderen Landstattfindenden Musik-festival kommen konn-te, war es ein weiterWeg. Im Jahr 1985 –also vor 22 Jahren,aber in einer ganzanderen weltpoliti-

schen Epoche – war es erst-mals möglich, ein solchesEvent in München zu organi-sieren.

Von Anfang an hat der VdMüber die „Europäische Musik-schulunion“ (EMU) die teilneh-menden Musikschulen undGruppen organisatorisch beider Teilnahme an diesen Ver-anstaltungen unterstützt aberauch den internationalen, mu-sikalischen Jugendaustausch aufkommunaler Ebene gefördert.

In vielen Gemeinden ist ge-rade dieser regelmäßige Aus-tausch mit den jeweiligen Part-nergemeinden ein wichtigersozialer und kultureller Faktorder gelebten Völkerverständi-gung geworden. Der VdMwird diese Entwicklung auchweiterhin tatkräftig und ziel-gerichtet unterstützen. DieErfolge der Vergangenheitbelegen deutlich: „Musik ver-bindet – und wird überall ver-standen“.

Wer von den heutigen Er-wachsenen hat es nicht erlebt:Sofern es überhaupt Musikun-terricht in der Schule gab,wurde über Musik nur gespro-chen: Dazu zeichnete manTonleitern und Dreiklänge auflinierte Schultafeln, erläuterteden Quintenzirkel mathema-tisch und präsentierte Hörbei-spiele mit Musik von totenKomponisten deren Strukturdann erkannt werden musste.

Dies alles existierte nebeneiner durchaus lebendigen Ju-gend-Musikkultur, die aber inden allgemein bildenden Schu-len so nicht vorkam. Diese Artdes Musikunterrichts ist nun

endgültig zum Auslaufmodellgeworden, denn in den letztenzehn Jahren ist viel an denöffentlichen Schulen passiert:Ausgehend von dem Leitge-danken, dass sich Musik ambesten durch das eigene prak-tische Tun erleben lässt, wurdevor über zehn Jahren ein rich-tungweisendes Pilotprojekt be-gründet: Schüler aller Schul-formen – Förder-, Grund-, Ge-samt-, Haupt- und Realschule

sowie Gymna-sium – erhaltenwährend der re-gulären Unter-richtszeit qualifi-zierten prakti-schen Instrumen-talunterricht vondafür ausgebilde-ten Lehrkräften

aus VdMH-Musikschulen, oftim Team mit Musiklehrern derallgemein bildenden Schulen.

Zahlreiche ModelleDie angewandten Modelle sindvielfältig: In den Musikklassen haben die verschiedenen Instrumentalistengemeinsam Unterricht – gleichals richtiges Blasorchester mitTrompeten, Flöten, Saxofonen,Klarinetten und anderen oder

als Streichorchester mit Gei-gen, Bratschen, Celli und Kontrabässen.

Praktischer Musikunterrichtin der Stundentafel deröffentlichen SchulenIdealerweise findet dieserMusikunterricht über einenZeitraum von ein bis vier Jah-

ren in der normalen Stunden-tafel im Klassenverband statt,so dass sich die Teilnehmerüber den Spaßhinaus gegen-seitig motivie-ren. Es gibtaber auch jahr-gangsübergrei-fende Gruppen,wenn keinereine Musik-klasse gegrün-det werdenkann. Gemein-same Auftrittebei Veranstal-tungen beiderSchulen, ge-meinsame En-sembleproben oder Proben-wochenenden sind immerbesondere Höhepunkte derProjekte, die somit auf vielfäl-tige Weise mit dem sonstigenAngebot beider Schulformenverzahnt sind.

Großes Angebot für kleinesGeld?Möglichst allen interessiertenKindern und Jugendlichensollte der Zugang ermöglichtwerden, denn der gesellschaft-liche Aspekt spielt eine wich-tige Rolle – gerade in sozialenBrennpunkten. Daher müssendie Kosten für die Familienentsprechend erschwinglichsein. Dies ist nur mit zusätzli-

chen Fördermitteln möglich.Mittlerweile gibt es über hun-dert erfolgreiche Kooperati-

ons-Projekte in Hessen – Mo-delle mit großer Zukunft. Einekonsequente Erweiterung fin-den diese Kooperationen ge-genwärtig im Modell „JedemKind ein Instrument“ (sieheauch „Das Wunder vonBochum“), das allein in Nord-rhein-Westfalen in den näch-sten Jahren weit über 200.000Kindern im Grundschulalterdie Chance auf Instrumental-unterricht eröffnen wird.

Genaue Details sind auf derHomepage des VdM-Landes-verbandes (www.musikschulen-hessen.de) unter dem Stich-wort „Kooperationsmodelle“abrufbar.

„Pauken-Poker“ im Bus nach Budapest

Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik anInternationaler musikalischer Jugendaustausch –ein Anliegen der Musikschulen

Talking about music is like singing about football (Jackson Brown)

Kooperation zwischen Musikschulen und allgemein bildenden Schulen

Qualifizierter Instrumentalunterricht in der Schul-

gruppe ist immer motivierend.