33
Nachbarn während der Hamburger Sturmflut 1962 S. 1 Thema: Nachbarn während der Hamburger Sturmflut 1962 Bild: siehe unter Quellen S. 31/32 Beitrag zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“. Verfasser: Ernst August Philipp Graf zu Solms-Wildenfels, Klasse 7L Nicklas Homuth, Klasse 7L Schule: Matthias-Claudius-Gymnasium, Witthöfftstraße 8, 22041 Hamburg Datum: 28.02.2012

Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(1!

Thema:

Nachbarn während der Hamburger Sturmflut 1962

!

Bild:!siehe!unter!Quellen!S.!31/32!

!

Beitrag zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“.

Verfasser: Ernst August Philipp Graf zu Solms-Wildenfels, Klasse 7L

Nicklas Homuth, Klasse 7L

Schule: Matthias-Claudius-Gymnasium, Witthöfftstraße 8, 22041 Hamburg

Datum: 28.02.2012

Page 2: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(2!

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Der 17. Februar 1962 (Seite 3)

2. Fragestellung (Seite 4)

3. Was sind Nachbarn? (Seite 5-6)

4. Hamburger Sturmflut (Seite 7-8)

5. Nachbarschaft während der Flutkatastrophe 1962 (Seite 9)

6. Organisationen (Seite 9)

7. Spenden und Personen (Seite 10)

8a. Nachbarschaftshilfe in Hamburg (Seite 11)

8b. Unterstützung der Bundesländer (Seite 12)

8c. Nachbarschaftshilfe der Länder (Seite 13-14)

9. Zeitzeugen berichten (Seite 15)

9a. Interview mit Ruth Loah (Seite 15-17)

9b. Auswertung des Interviews mit Ruth Loah (Seite 18)

9c. Interview mit Helmut Schmidt (Altbundeskanzler) (Seite 19-22)

Page 3: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(3!

9d. Auswertung des Interviews mit Altkanzler Helmut Schmidt (Seite 23-24)

10. Bilder / Emotionen --ohne Worte (Seite 25)

11. Der Nachbar 1962--der Nachbar 2013 (Seite 26-27)

12. Schlusswort (Seite 28)

13. Arbeitsbericht: Wie haben wir diese Aufgabe gemeistert? (Seite 29-30)

14. Quellen (Seite 31-32)

Page 4: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(4!

1. Einleitung: Der 17. Februar 1962

„Wir schreiben wieder „siebzehnter Februar“. Als dieses Datum vor vielen, nämlich vor 51 Jahren geschrieben wurde, herrschte in Wilhelmsburg das Grauen.

Die Nordsee, sie heißt auch Mordsee, machte uns einen Besuch: Sie rief den Nord-West-Orkan zu Hilfe. Der schickte seine stärksten Gesellen, die Jahrhunderte geruht und Kräfte gesammelt hatten. Sie zerrissen gemeinsam die Deiche der Elbe und fraßen allein in Wilhelmsburg 207 Menschen.

Sie zerstörten Straßen, Lauben und Häuser.

Was der moderne Verstand ersann: Alles warfen sie wie Kehricht zu Haufen, Vieh ertrank in großer Zahl. Die Nordsee war Herr über uns. Wir denken daran mit Entsetzen.

Die Welt horchte auf, unendliche Hilfsbereitschaft wurde uns entgegengebracht. Wir kamen wieder in den gewohnten Lebensverlauf zurück.

Lasst uns in diesen Tagen wieder einmal daran denken und uns der Bilder erinnern, wie eine entfesselte Natur mit uns spielen kann, wenn sie es will.

Und lasst uns bescheiden sein, wir sind nur Menschen.“

Diese Worte stammen aus einem sehr vergilbten Buch aus der öffentlichen Hamburger Bücherhalle und der Name des Buches lautet: „Der 17. Februar 1962“. Ein Autor dazu ist nicht verzeichnet.

Diese Zeilen haben uns sehr bewegt und können aus unserer Sicht keine bessere Einleitung in unser Thema sein. Sie berühren, aufgrund ihrer zahlreichen Personifizierungen bewegen sie uns sehr.

Wir gehen der Aufgabe nach, einen Beitrag zum Thema „VERTRAUTE FREMDE-- NACHBARN IN DER GESCHICHTE“ zu schreiben. Wir entschieden uns für die Zeit der Hamburger Sturmflut 1962.

Dieses taten wir zum einen sicherlich aus Gründen der Verbundenheit zu unserer schönen Stadt, zum anderen wegen der vielen und so liebenswerten Menschen hier in Hamburg, die die Sturmflut miterlebt haben und uns – zwar nicht nachbarschaftlich - aber hanseatisch und kameradschaftlich als Berichterstatter zur Verfügung standen.

Die Vielzahl an Informationen hat uns überwältigt. Die aus unserer Sicht wesentlichen Fakten haben wir auf den folgenden Seiten zusammengefasst.

Page 5: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(5!

2. Fragestellung:

Für unseren Beitrag stellten wir uns die Frage „Wie halfen sich die Nachbarn während der Sturmflut 1962?“

Dabei interessierte uns nicht nur die Hilfe der direkten Nachbarn, der Hamburger Betroffenen, sondern auch die Hilfe der Bundesländer und die Hilfe der Nachbarländer Deutschlands.

Wir wollten diese Taten der Nachbarn erforschen. Dafür haben wir uns Bücher ausgeliehen, Filme geschaut und viele andere Informationen besorgt. Außerdem haben wir Zeitzeugen befragt, wie Frau Loah, die ehemalige Sekretärin von Altkanzler Helmut Schmidt. Frau Loah konnte uns noch weitere Zeitzeugen nennen, darunter war schließlich der Retter in der Katastrophe Helmut Schmidt persönlich. Über unsere Rechercheergebnisse und unsere Interviews mit dem Altbundeskanzler und seiner damaligen Sekretärin und auch Frau Müller, eine Hamburgerin, möchten wir im Folgenden berichten.

Page 6: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(6!

3. Was sind Nachbarn?

Unter Nachbarn (von „nahe“ und „Bauer“) versteht man die in den angrenzenden oder nächstgelegenen Gebäuden bzw. Wohnungen wohnenden Personen, so sagt es das Deutsche Herkunftswörterbuch.1

Im ersten Ansatz bezeichnet man Nachbarn als die Menschen, die in der Nähe wohnen. Somit sind es die, die eine Tür weiter wohnen, ebenso wie die, die die Wohnung über einem nutzen oder aber die im Haus neben an. Auch die lieben Menschen am Ende der Straße bezeichnen wir als Nachbarn.

Nachbarn sind nach unserem Verständnis auch Menschen, die für einander da sind, wenn es Probleme gibt und einem zur Seite stehen. So sollte es sein, ist es aber nicht immer. In jeder normalen Nachbarschaft gibt es schwarze Schafe. Diese nehmen dann auch nur widerwillig Pakete an, machen ungern die Tür auf und sind auch ansonsten eher unhöflich. Während man von dem gewünschten, „normalen“ Nachbarn ein freundliches „Hallo“ oder „Guten Morgen“ bekommt, sagen diese lieber: „Sie haben Ihren Müll schon wieder nicht getrennt…“ oder „Warum war es bei Ihnen gestern Abend schon wieder so laut?“ Ist das der Nachbar des 20. und 21. Jahrhunderts?

Jedoch kann man in einem weiteren Ansatz aneinander angrenzende Bundesländer als Nachbarn bezeichnen. Somit sind Niedersachsen und Schleswig-Holstein Nachbarn von Hamburg. Wenn man die Spannweite ein bisschen erweitern würde, würden auch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt dazu gehören

Nachbarschaft kann man auch auf die Länder übertragen. Ländernachbarschaft ist nicht nur Thema, wenn es um Kriege geht. Betrachten wir aktuell die Länder Griechenland, Portugal und Irland, so hat u. a. die finanzielle Unterstützung Europas dazu beigetragen, ihre Nachbarn vorläufig zu retten.

Grundsätzlich kann man auch sagen, dass Nachbarn zum alltäglichen Leben gehören. Wenn wir keine direkten Nachbarn hätten, dann würde es uns an Geselligkeit fehlen. Wir könnten keine Grillpartys veranstalten, keine Fußballspiele gemeinsam ansehen und hätten auch keinen, der uns in Notlagen unterstützten könnte. Die Nachbarn aus den Bundesländern versorgen uns mit ihren Spezialitäten. Arbeitskräfte aus den Nachbarländern unterstützen uns bei Engpässen etc. Dieses gilt genauso „anders herum“: Das Geben und Nehmen unter- und miteinander zeichnet darüberhinaus eine Nachbarschaft aus.

Fazit: Ohne Nachbarn könnten wir nicht so entspannt leben, wie wir es gerade tun. Für Menschen, die z. B. auf Inseln mit nur wenigen Nachbarn leben, ist eine gepflegte Nachbarschaft von extremer Bedeutung. Ohne sie würden sie es nicht lange auf einer einsamen Insel aushalten. Ohne den Zusammenhalt unter den Nachbarn würden sie nach und nach zugrunde gehen.

Page 7: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(7!

Besinnen wir uns abschließend nochmals des Ursprungs des Wortes: Nahe, d.h. Nähe. Der Mensch kann isoliert nicht existieren, so wie die Bauern früher, die ihre Nachbarn – also einander – brauchten. 1 = vgl. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, DTV München 1995, S. 906

Page 8: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(8!

4. Hamburger Sturmflut

Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette, die Siegerin, wie Meteorologen sie nannten, startete am 15. Februar im Nordpolarmeer. Sie tobte sich in südöstlicher Richtung aus und erreichte ihren Höhepunkt am 16. Februar in der Norddeutschen Bucht gegen 22 Uhr. Sie trieb mit 150 km/h meterhohe Wellen stundenlang in den Trichter der Norddeutschen Bucht. Bei Hamburg traf dann die Flut auf den Sturm. Daher verebbte die Flutwelle nicht, sondern wurde immer weiter von Nordwestwinden getrieben. Die meisten Hamburger bemerkten die Flut gar nicht. Grund war der Zahltag, den die Meisten feierten, anstatt sich über eine Flut Sorgen zu machen, die ohnehin verebben würde. Einige genossen sogar von den Deichen aus das Schauspiel, welches die Elbe bot und bestaunten, was die Flut darbrachte. Doch dieses konnten sie nicht mehr lange fortsetzen. Die Flut brach über sie ein.

Polizei und Feuerwehr waren am 16. Februar bereits dauerhaft wegen vollgelaufener Keller oder anderweitiger Störungen im Einsatz. Ebenfalls alarmiert waren das Standortkommando der Bundeswehr, das Technische Hilfswerk und das Rote Kreuz. Die Erschöpfung hatte am Abend alle eingeholt, doch der Orkan wollte, so sprach auch das Wetteramt, nicht nachlassen.

Es wurden Warnungen durch das Radio und das Fernsehen geschickt, doch leider waren dies viel zu wenige. Über bereits vorhandene Schäden sagten sie nichts, auch von den Deichbrüchen wurde nicht berichtet, geschweige denn von dem Pegel bei Cuxhaven.

Um Mitternacht begannen die Sirenen zu heulen, um die Anwohner vor der Katastrophe zu warnen, doch es nützte nichts mehr. Am schlimmsten sollte es Wilhelmsburg treffen. Die Norder- und die Süderelbe kreisten diesen Stadtteil komplett ein.

Nach Mitternacht kam es dann zu der großen Katastrophe. Der Pegel stieg rasant an, das unberechenbare Wasser weichte die Deiche ein, unterspülte oder überflutete sie und riss sie mit. Innerhalb von 30 Minuten wurden 50 Deichbrüche gemeldet in Neuenfelde, Francop, Moorburg, Waltershof, Altenwerder und Finkenwerder und natürlich erwartete Wilhelmsburg, und zwar mit vollster Kraft, die Flut. In stabilen Wohnblocks, Hochhäusern, Befehlsheimen und Schrebergärten lebten dort damals rund 80.000 Einwohner. Der Ortsamtsleiter versuchte noch, die Menschen zu warnen, indem er persönlich an deren Fenster klopfte, doch es gab keinen Weg mehr durch die Kälte und Dunkelheit, da überall bereits das Meer tobte.

Für viele Familien war die letzte Hoffnung das rettende Dach ihres Hauses. Dort wurden sie dann mit Sturmbooten, die von Helmut Schmidt angefordert wurden, in eingerichtete Unterkünfte gebracht, wie zum Beispiel Schulen. Noch später waren dann die Hubschrauber die Rettung in letzter Minute.

Page 9: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(9!

Wilhelmsburg – Hamburgs jetzige neue Mitte – gab es nach dieser Katastrophe nur noch auf dem Papier. Da dieser Stadtteil zum Großteil aus Kleingartensiedlungen bestand, wurden die Menschen auf den Dächern mitsamt diesen einfach weggespült. Wilhelmsburg verzeichnete die meisten Toten, nämlich mehr als die Hälfte aller Toten der Flut in Hamburg. Insgesamt forderte die Flut 315 Tote.

Page 10: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(10!

5. Nachbarschaft während der Flutkatastrophe 1962

Damals genauso wichtig wie heute…. Die Menschen halfen sich gegenseitig wie selten in der Geschichte. In der Katastrophe merkte man, was es heißt, Nachbarn zu haben. Viele retteten dem Nachbarn das Leben. Aber viele mussten auch mit ansehen, wie Nachbarn, Freunde, und Familienmitglieder starben. Hamburg wuchs während dieser Katastrophe noch intensiver zusammen. Viele Hamburger nahmen Obdachlose auf, die ihre Häuser in der Flut verloren hatten. Sie versorgten die Menschen mit dem Nötigsten, wie Helmut Schmidt uns berichtete. Andere wiederum reparierten die Deiche und die zerstörten Unterkünfte. Große Spendenaktionen sorgten dafür, dass die Menschen Kleider und Essen bekamen.

Diese Situation brachte auch Nachbarn zusammen, die vielleicht zuvor nicht das beste Verhältnis hatten.

6. Organisationen

Natürlich halfen während der Flutkatastrophe sämtliche Hamburger Einheiten (Polizei, Feuerwehr). Sie retteten in gefährdeten Gebieten tausende Menschen. Aber allein diese Hilfskräfte, die die Menschen mit all ihrem körperlichen Einsatz retteten, reichten nicht aus. So meinte es Frau Loah.

Die Bundesländer halfen natürlich auch. Sie stellten ebenfalls Polizei, Feuerwehr und das THW den Hamburgern zur freien Verfügung. Es wurden Ärzte und Krankenhelfer zur Versorgung der Verletzten gebraucht. Das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter unterstützten ebenfalls mit hohem Einsatz.

Wichtig waren Sofortunterkünfte, in die Verletzte und Obdachlose vorerst hingebracht wurden. Schulen, Krankenhäuser, Sportverbände, Bäckereien und andere Zivilgebäude wurden dafür zweckentfremdet.

Die Hilfsbereitschaft war selbstverständlich. So zeigte es auch der Film:“Die Nacht der Großen Flut“ sehr eindrucksvoll und für uns nachvollziehbar.

Page 11: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(11!

7. Spenden und Personen Eine überaus wichtige Hilfe kam jedoch in Form von Umschlägen, Paketen, Autos, LKW, Hubschraubern und Flugzeugen. Spenden waren während und nach der Flut für die Menschen überlebenswichtig, wie Frau Loah mehrfach betonte.

Es kam aber nicht nur auf die aktive Hilfe an. Darüber hinaus wurden dringend Spenden benötigt, die an die Bedürftigen weitergegeben wurden. Neben Spenden von ein paar Pfennigen für den Wiederaufbau der im Süden total zerstörten Stadt, über Puppen für Kinder, die alles verloren hatten, sowie mehreren Tausend DM bis hin zu Lastkraftwagen voller Getränke, kam Nachbarschaftshilfe. Nahezu jeder hat sich eingesetzt und geholfen. Der weniger betroffene Nachbar von nebenan half genauso wie die Menschen in anderen Bezirken von Hamburg. Alle Hamburger standen unter „Strom“, meinte Helmut Schmidt.

Insgesamt wurden 23 Millionen DM auf das Spendenkonto des Hamburger Senats überwiesen. Der größte Teil wurde für die Soforthilfe verwendet. 4 Millionen DM wurden in eine Stiftung investiert. Sie diente der Grundversorgung der Hinterbliebenen der Flutopfer. Es gab auch viele Materialspenden.

Für Kinder und Mütter wurden Erholungsaufenthalte gespendet.

Der damalige Innensenator Helmut Schmidt gilt, wie immer wieder zu lesen und zu hören war, als der Retter. Wäre er nicht gewesen, hätte es vermutlich mehr als 10.000 Tote gegeben. Wie er berichtete, waren für ihn aber die Hamburger die eigentlichen Retter. Die Bewohner und Nachbarn der nicht betroffenen Gebiete handelten bereits innerhalb weniger Stunden, in denen er selbst noch gar nicht eingreifen konnte, so dass das Schlimmste abgewendet werden konnte. Auch die vielen freiwilligen Helfer, die mit ihren Booten durch die Gebiete gefahren sind, um Menschen von Dächern zu bergen, waren laut Schmidt in größtem Maße an den geringen Opferzahlen beteiligt. Sie haben für andere Menschen ihr Leben auf das Spiel gesetzt. Nicht nur Hamburg hat Obdachlose aufgenommen, auch die umliegenden Nachbarbundesländer haben Tausende für eine Zeit lang bei sich aufgenommen.

Es unterstützten selbstverständlich auch Zivilhelfer aus den umliegenden Gegenden und fuhren Boote mit Geretteten und Überlebenden in sichere Unterkünfte, in denen diese behandelt werden konnten.

Page 12: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(12!

8a. Nachbarschaftshilfe in Hamburg

Nachbarschaftshilfe Ist etwas ganz Wichtiges. Ob gestern, heute oder morgen! Damals, vor fünfzig Jahren, war es für viele Menschen überlebenswichtig.

Aber wie halfen sich die Nachbarn damals, als es noch keine Mobiltelefone und Computer gab?

Manche warnten ihre Nachbarn persönlich. Leider wurde das meist nicht ernst genommen (Frau Müller erzählte uns, dass sie versucht hätte, ihre Nachbarn zu alamieren, aber nur die Wenigsten hatten auf ihre Warnung gehört).

Besonders die Hilfe nach der Flut war bemerkenswert. Wenn es darum ging, die Häuser wieder aufzubauen, packte jeder zu, so gut er konnte. Andere kamen auch dann noch mit Nahrungsmitteln und sonstigen Spenden.

Page 13: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(13!

8b. Unterstützung der Bundesländer

Insgesamt gehören sechzehn Bundesländer zu Deutschland. Es gibt seit 1989 kein Ost- und auch kein Westdeutschland mehr. Wir sind ein Deutschland, eine Einheit. Während der Flut war das jedoch noch anders. Der Mauerbau zwischen Westen und Osten wurde 1961 fertiggestellt, die Mauer behinderte die Hilfe bei der Flut 1962 erheblich.

Die DDR stand damals unter sowjetischem Einfluss und konnte so nur gering, beziehungsweise gar nicht helfen. Der nicht betroffene Teil von Westdeutschland half jedoch mit allem, was man aufweisen und möglich machen konnten.

Da Deutschland noch von den Alliierten besetzt war, war es den stationierten Einheiten ein Leichtes, all ihre Kräfte nach Hamburg und Umgebung zu schicken. Dabei war es ihnen egal, wie oft sie gegen das Gesetz verstießen, Hauptsache den Menschen in Not wurde geholfen. So hob es Helmut Schmidt in unserem Interview mit ihm deutlich hervor. Folgendes zählte zu den wichtigsten Maßnahmen: Es waren die Soldaten mit ihren Hubschraubern und Sturmbooten, die von Wasserhindernissen nicht zerschlitzt wurden, wie auch die Schlauchboote. Und zu benennen sind die vielen Soldaten und Helfer aus den ebenfalls betroffenen Bundesländern: Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Diese Art der Nachbarschaftshilfe war nicht selbstverständlich, da in ihrem eigenen Einsatzgebiet Menschen starben. Jedoch war das Ausmaß in diesen Krisengebieten nicht so schlimm wie in Hamburg, was man rechtzeitig erkannte und Hamburg zu Gute kommen ließ.

Weiterhin sind die Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und des THWs zu nennen. Sie kamen auch aus allen umliegenden Bundesländern, um zu helfen. Auch Krankenwagen mit Ärzten kamen aus allen möglichen Bundesländern, um ihre Kunst des Heilens an den Patienten auszuüben!

Es unterstützten selbstverständlich auch Zivilhelfer aus den umliegenden Gegenden und fuhren Boote mit Geretteten und Überlebenden in sichere Unterkünfte, in denen diese behandelt wurden.

Page 14: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(14!

8c. Nachbarschaftshilfe der Länder

Die Bergung von Opfern war laut Helmut Schmidt in der eisigen Kälte eine äußerst schwierige Angelegenheit: Überall Wasser, soweit das Auge reicht, Erfrorene auf den Dächern, Ertrunkene im eiskaltem, den Tod bringenden Wasser. Sie alle mussten geborgen werden.

Aber auch der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg von Hamburg musste gleichzeitig weiterlaufen. Die Polizisten, Feuerwehrmänner, THW-Einheiten und Hamburger Soldaten reichten bei Weitem nicht aus. Man benötigte zusätzlich die Hilfe aus den Bundesländern und darüber hinaus die der Länder.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland unter Amerika, Groß-Britannien, Frankreich und der Sowjetunion aufgeteilt. Dadurch entstanden Ost- und Westdeutschland. Ostdeutschland wurde von den Sowjets eingemauert und vom Westen weitgehend abgeschnitten. Westdeutschland unterstand den anderen drei Ländern. Hier gab es keine Grenzen.

Die vier Länder vereinten sich dann mit ein paar anderen Ländern zur NATO (North Atlantic Treaty Organisation). Die Soldaten dieser Vereinigung waren im ganzen Gebiet der NATO verteilt. Der damalige Vorsitzendene der NATO, Oberbefehlshaber General Norstad, hatte seinen Sitz 1962 in Paris. Dieser wurde von Helmut Schmidt angerufen und über den Notstand informiert. Ohne lange zu zögern schickte er sofort alle Soldaten aus der näheren Umgebung mit Ausrüstung in die Flutgebiete. Dieses wurde uns von Helmut Schmidt und Frau Loah berichtet.

Weitere Unterstützung kam auch aus den anderen Ländern. Viele Menschen kamen mit Zügen oder sonstigen Transporten, um beim Wiederaufbau zu helfen.

Zur Versorung der Verwundeten schickten mehrere Länder Ärzteteams in die Notunterkünfte. Schnelles Handeln war gefragt. Somit kam die Hilfe vorangig aus ganz Europa. Aus den umliegenden Ländern wie Belgien, Dänemark und Niederlande kamen entschlossene und engagierte Zivilhelfer in die Krisengebiete, um mit ihren Booten Menschen aus ihrer Not zu bergen. Diese Einsätze waren lebensgefährlich, doch als hilfsbereite Nachbarn bekannt, halfen viele und taten dieses mit einem großen Selbstverständnis.

Aus Dänemark, unserem nördlichen Nachbarn, kam, wie Helmut Schmidt betonte, eine außergwöhnliche und ganz besonders zu erwähnende Hilfe. Die Rettungs-Organisation Falck schickte Taucher in das Kriesengebiet, wo sie nach Ertrunkenen suchten. Selten und nur mit geringer Hoffnung konnten sie noch lebende Personen retten. Sie wurden zusätzlich von Freizeittauchern unterstützt.

Die belgische Armee schickte für die Suche nach Überlebenen 40 Boote und 20 Wasserfahrzeuge mit Außenbordern.

Selbst Texas kündigte eine Hilfe an, wie das Hamburger Abendblatt kurz nach der Flut berichtete.

Page 15: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(15!

Die Niederlande als das Land mit der größten Erfahrungen im Deichbau, was sie sein müssen, da ca. ein Dritttel des Landes unterhalb des Meersesspiegels liegt, bot an, ein Team zu schicken, um beim Wiederaufbau der Deiche zu helfen.

Bereits vor der Flut diskutierte man in Hamburg darüber, die Deiche zu erhöhen. Dieses kam dann - leider zu spät für die Opfer von 1962 - aber fürsorglich und vorausschauend für alle in Form eines neuen Deichsystems in den Folgejahren zur Ausführung.

Page 16: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(16!

9. Zeitzeugen berichten:

9a. Interview mit Ruth Loah vom 22.01.2013

Da der Großvater einer der Verfasser dieser Arbeit, Herr Haug von Kuenheim, im Zeitverlag gearbeitet hatte und u. a. auch Frau Loah, die langjährige Sekretärin von Herrn Altkanzler Helmut Schmidt kannte, konnte er uns den Kontakt zu ihr vermitteln. Wir baten Frau Loah um ein Interview und sie lud uns spontan für den 22.01.2013 zu sich ein. Mit unseren Fragen im Gepäck besuchten wir sie und verbrachten eine sehr informative Zeit bei ihr. Wir durften das Gespräch aufzeichnen und geben dieses nahezu ungekürzt wie folgt wieder:

Wie haben Sie die Sturmflut erlebt, Frau Loah?

Als die Sturmflut war, das war von Freitag auf Sonnabend die Nacht, war ich gerade in Bonn und habe meinen Umzug organisiert. Ich kam also erst den Montag ins Büro. Erst dann habe ich gesehen, was los war. Die Innenbehörde existierte damals nur auf dem Papier und befand sich in der Gründung. Helmut Schmidt war der erste Innensenator überhaupt. Das Polizeipräsidium befand sich am Karl-Muck-Platz. Eine Etage wurde von uns belegt und in den Fluren standen lauter Feldbetten. Da konnten sich dann die Leute, die Tag und Nacht präsent waren und gearbeitet haben, hinlegen und für ein oder zwei Stunden schlafen.

Und ich saß also im Vorzimmer und wusste gar nicht, dass Herr Schmidt schon da war. Seine Arbeitszimmertür ging plötzlich auf und ich musste zweimal gucken! Ich sah Helmut Schmidt, so wie man ihn überhaupt nicht kannte! Er trug eine handgestrickte hellgraue Mütze, diese aufgesetzt wie eine Seemannsmütze und schräg in die Stirn gezogen, untermalt von einem Dreitagebart. Er trug einen alten dunkelgrünen Militärmantel aus Leder, der ihm bis unter die Knöchel reichte. Dieses Erscheinungsbild war so ungewöhnlich. So war er angezogen, um mit dem Hubschrauber über das Flutgebiet zu fliegen und sich zu informieren. Grund: Die Hubschraubertür war ausgehängt, sodass er unterwegs Menschen auf Dächern oder in Bäumen sehen und sie diese dann auch mit aufnehmen konnte. Er ist wenigstens einmal täglich über das Flutgebiet geflogen und nach seiner Rückkehr fand stets eine Lagebesprechung statt. Dafür musste ich morgens immer das Seewetteramt anrufen und mir die aktuellen Daten zum Wasserstand und zur Windgeschwindigkeit durchgeben lassen. Außerdem hatte ich zwei Telefonapparate auf meinem Schreibtisch mit jeweils zwei Amtsnummern und die klingelten ununterbrochen von morgens bis abends. Es riefen so viele Leute an, die auch etwas spenden wollten. Das habe ich aufgenommen und weitergegeben. Auch Max Schmeling rief an und sagte: „Ich habe drei LKW´s mit Getränkekisten, wo soll ich denn damit hin?“ Es rief auch jemand an und meinte: „ Ich habe da ein paar Raupen und die könnte ich ja…“. Ich muss zunächst ein ziemlich dummes Gesicht gemacht haben, den Kopf geschüttelt und mich gefragt haben, was sollen wir bitteschön mit Seidenraupen? Meine mir gegenübersitzende Kollegin erzählte ich

Page 17: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(17!

davon und dank ihres Lachens fiel bei mir der Groschen. Planierraupen waren natürlich gemeint. Aber bei den vielen Anrufen, dieser enormen Anspannung „funktionierte“ man teilweise erst im 2. Anlauf.

Es kam auch ein Paket an mit der Post mit einer hübschen Puppe und einem Brief von einem ganz kleinem Mädchen, der mich sehr bewegt hat. „Lieber Onkel Helmut, ich schicke dir meine Lieblingspuppe, weil ich gehört habe, so viele Kinder haben ihre Spielsachen verloren. Sorge doch dafür, dass ein Mädchen diese Puppe bekommt“. Nun war Herr Schmidt nicht in Hamburg, so dass ich den Brief auf kurzem Wege beantwortet habe.

Haben Sie mitbekommen, wie es anderen ergangen ist?

Menschen, die betroffen waren? Nein, ich persönlich habe keine kennen gelernt, da ich nur im Büro gesessen habe.

Haben Sie, als Sie in Bonn waren, schon von der Flut gehört?

Nein, ich bin am Freitag mit dem Zug nach Bonn gefahren und kam erst am Abend an. Erst bei meiner Rückkehr am Sonntag erfuhr ich durch das Fernsehen von der Katastrophe. Ich erinnere mich aber noch an den extrem starken Wind an den beiden Tagen vor der Flut. Die Menschen wurden von Orkanböen getrieben und mussten laufen, ob sie wollten oder nicht. Sie haben sich teilweise an Laternenmasten geklammert. Menschen haben einander festgehalten. Erinnern Sie sich, wie die Trinkwasserversorgung funktionierte, da viele Leitungen kaputt waren?

Ich erinnere mich, dass das Trinkwasser irgendwie beschafft wurde. Aber woher es kam, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass die Menschen, die gerettet wurden, in Schulen und Aulas untergebracht wurden. In allen möglichen Gebäuden gab es etwas zu essen und zu trinken.

Haben Sie von dieser unendlichen Hilfsbereitschaft etwas mitbekommen?

Durch meine Arbeit bedingt immer nur vom Hörensagen.

Wodurch wurde geholfen?

Herr Schmidt hat in Paris angerufen. Er kannte den Oberkommandierenden der NATO aus der Zeit, als er Bundesverteidigungsminister war. Dieser hat auch sofort reagiert, Herr Schmidt bat um Sturmboote und Hubschrauber. Weitere Hilfe holte

Page 18: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(18!

Herr Schmidt aus Dänemark. Aus Hamburg und Umgebung unterstützte das Bereitschaftskommando 1, die Bundeswehrsoldaten, die Polizei und die Feuerwehr sowieso. Die haben dann die Leute aus den Bäumen oder von den Dächern geholt oder sind mit Sturmbooten zu den Häusern gefahren, auf denen die Leute standen. Gott sei Dank konnten viele dadurch gerettet und dann provisorisch untergebracht werden. Wer waren die Retter in Ihren Augen?

Also der Retter war eigentlich Helmut Schmidt. Weil er genau wusste, was zu tun war und Entscheidungen traf.

Zum Zeitpunkt der Flut war Schmidt gar nicht in Hamburg, sondern in Berlin zur Innenministerkonferenz. Und plötzlich war die Flut da und der Polizeipräsident und die obersten Polizisten meinten, sie wüssten, was zu tun war. In Wirklichkeit liefen sie jedoch alle wie Hühner wild durcheinander und wussten nicht, was zu tun war. Einen Krisenstab gab es damals nicht. Und jeder glaubte, er wisse es besser. Herr Eilers, der Chef des CDU-Bevölkerungsschutzes, entschied dann, Herrn Schmidt zu Hause anzurufen. Erfolgreich! In der Nacht war Herr Schmidt zurückgekommen. Sofort nahm er alles in die Hand. Er handelte sofort. Er war einst Soldat, verfügte über ein enormes Organisationstalent, plante jeden weiteren Schritt. Einige erfahrene Polizisten waren pikiert, da Schmidt jung war, und sie alte gestandene Polizisten waren. Die glaubten vorher wahrscheinlich gar nicht, dass er der Mann war, der so vieles und so viele rettete.

Wie denken Sie jetzt über die Sturmflut?

Es war natürlich eine schreckliche Sache. Die armen Menschen!. Die armen Menschen, die dann da im eiskalten Februar ertrunken sind, oder sie saßen nur mit Nachthemden auf den Dächern, es ist entsetzlich und dann war es auch gut, dass Schmidt da war, da er auch dafür gesorgt hat, dass die Deiche erhöht und ausgebessert wurden. Das hat mich so ein bisschen an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Es war ganz schlimm.

Wir danken Frau Loah für diese vielen Informationen, ihre Gastfreundschaft und ihre Offenheit.

Page 19: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(19!

9b: Auswertung des Interviews mit Ruth Loah

Unsere Befragte hat die Sturmflut von 1962 selbst nicht miterlebt. Sie konnte sich erst später ein Bild machen. Aus ihren Aussagen konnten wir schließen, dass alle sehr hart und viel gearbeitet haben. Da sie selbst jedoch nicht draußen und somit mittendrin war, um sich ein Bild zu machen, wie sich die Nachbarn geholfen haben, haben wir sie zu allgemeinen Themen befragt. Sie berichtete uns von den vielen Spendenaktionen, woraus wir schließen, dass die nicht Betroffenen gerne helfen wollten und dies auch mit viel Einsatz getan haben. Selbst berühmte Persönlichkeiten haben engagiert mitgewirkt.

Das Helfen war bei vielen Dingen angesagt. Menschen haben Tag und Nacht gearbeitet. So konnte man noch mehr Leben retten:

Ein wirkliches Zeichen von Nachbarschaft!

Es ging jedoch nicht nur darum, mit Helikoptern über das Gebiet zu fliegen und andere Menschen von Dächern zu „picken“, sondern auch darum, dass die Personen allein durch ihre Anwesenheit den Betroffenen Schutz und Beistand gaben, oder, wie z. B. Frau Loah durch ihre Arbeit vom Schreibtisch aus: Sie war die ganze Zeit am Telefon, hat gelenkt und gesteuert und auch viele Spenden angenommen. Diese Art von Unterstützung ist genauso wichtig gewesen.

Page 20: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(20!

9. Zeitzeugen berichten:

9c. Interview mit Herrn Schmidt ( Altbundeskanzler ) vom 30.01.2013

Durch den Kontakt zu Frau Loah und ihren Einsatz hatten wir das große Glück, am 30.01.2013 den Altkanzler Helmut Schmidt im Zeitverlag zu besuchen. Er hat sich die Zeit genommen, uns eine Stunde von der Sturmflut zu berichten. Wir waren zutiefst beeindruckt und fanden es einfach Klasse, dass er uns eingeladen hat. Aufgeregt waren wir, als müssten wir fünf Klassenarbeiten auf einmal schreiben! Auch diesen Dialog zwischen Herrn Schmidt und uns geben wir mit nur wenigen Kürzungen im Originaltext wieder:

1. Wie haben Sie die Sturmflut erlebt?

Und ich war gar nicht in Hamburg. In der Sturmflutnacht war ich bis zum Abend in Berlin. Am Tag war ich in Berlin, als sich die Sturmflut aufbaute, und aus irgendeinem Grunde bei einer Innenministerkonferenz, hatte ich plötzlich das Gefühl, nach Hause zu wollen. Also bin ich nachts nach Hause gefahren. Und kam ungefähr nachts gegen halb zwölf zu Hause an. Damals gab es noch die Zonengrenze und es gab keine Autobahn, und die alte Reichsstraße die B5, so glaube ich. Da fielen Bäume über die Straße. Das heißt, der Sturm machte sich stark bemerkbar. Von der Flut selbst habe ich nichts bemerkt.

Als ich nach Hause kam, war mein ganzes Haus voller Besuch. Es waren Freunde von uns aus der DDR dort und es gab eine große Wiedersehensfeier. Die Polizei, die inzwischen mit der Sturmflut beschäftigt war, dachte, ich sei ja gar nicht da und man müsse mich dann auch nicht anrufen. Und sie haben mich auch nicht angerufen. Bis ein intelligenter Mensch auf die Idee kam, mich dann doch anzurufen. Das war dann aber erst am kommenden Morgen gegen halb sieben oder halb sechs. Daraufhin bin ich wie ein Verrückter mit dem Wagen von Langenhorn in die Innenstadt zum Karl-Muck-Platz gefahren. Dort saßen wir damals gegenüber der Musikhalle. Es waren schon so und so viele Hunderte von Leuten ertrunken und ich hab mich in einen Hubschrauber gesetzt, einen kleinen Hubschrauber, ein Aluett mit zwei Piloten vorne. Zwei Sitze waren frei. Wir hatten die Türen ausgehängt und ich konnte mir einen Überblick verschaffen. Nebenher haben wir ein paar Leute von den Dächern gerettet, auf denen sie zum Teil schon erfroren waren. Die haben wir liegen lassen müssen, um die Überlebenden lieber einzusammeln. Ich habe begriffen, dass wir Hunderte von Hubschrauber brauchten. Die hatte die Hamburger Polizei aber nicht. Und mein besonderes Erlebnis war dann die Bundeswehr und auch die NATO. Die saß damals in Paris. Die kannten mich erstaunlicherweise und wussten, dass ich kein Verrückter war. Wenn da einer anruft und sagt: Ich bin hier Senator in Hamburg und hier sind zehntausend Menschen von der Flut bedroht. Man hätte mich für einen Verrückten gehalten! Aber weil sie wussten, wer ich war und ich mit dem Wehrkreisbefehlshaber Rogge befreundet war. Ich war außerdem mit dem NATO Oberbefehlshaber befreundet, einem Amerikaner. Deswegen hat er reagiert und ich

Page 21: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(21!

bekam dann am selben Abend die Hubschrauber, die ich brauchte. Schwere Hubschrauber und ganz leichte. Zwei Mann, nein vier Mann konnten damit fliegen. Die mussten auch auf den Dächern der Wochenendlauben landen, da diese unter Wasser waren, aber die Leute sich auf die Dächer geflüchtet hatten. Ja, so hab ich sie erlebt, die Sturmflut.

2. Was war das Schlimmste, was sie gesehen oder gehört haben?

Gehört hab ich gar nichts. Aber gesehen hab ich eine ganze Menge. Das Schlimmste waren die erfrorenen Leichen, die dann im Wasser schwammen. Außerdem schwammen auch die toten Kühe im Wasser. Totes Vieh im Wasser schwimmen sehen, ist genauso schlimm, wie tote Menschen. Es ist deprimierend, so etwas zu sehen! Aber wenn man derjenige ist, der verantwortlich ist, hat man keine Zeit deprimiert zu sein.

3. Was war das Beste, was Sie gesehen oder gehört haben?

Das Beste, was ich erlebt habe, war die Hilfsbereitschaft der Hamburger. Eine unglaubliche Hilfsbereitschaft! Natürlich auch die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr und die Wasserschutzpolizei und die Schutzpolizei und was weiß ich. Die waren von Berufswegen hilfsbereit. Bei denen war das selbstverständlich. Viele Tausende von Leuten haben insgesamt 50.000 Menschen aufgenommen an demselben Sonntag, all die, die ihre Wohnung verloren hatten oder die zum Teil gegen ihren Willen aus den Wohnungen rausgeholt worden. Keller unter Wasser, das Erdgeschoss unter Wasser, der erste Stock unter Wasser und oben auf dem Dach saßen die Leute und zigtausende Hamburger haben diese bei sich zu Hause oder bei Nachbarn aufgenommen. Insgesamt eine nicht wieder erlebte Hilfsbereitschaft von Leuten, die mit dem Wasser oder mit der Polizei oder Feuerwehr nichts zu tun hatten. Ich hab das damals als sehr eindrucksvoll empfunden. Ich habe mich ja auch damals vor der Bürgerschaft dafür bedankt. Das war eine Hilfsbereitschaft, wie ich sie beim letzten Weltkrieg zur Hamburger Bombenkatastrophe erlebt hatte, 1943. Eine Hilfsbereitschaft, die normalerweise so nicht vorkommt. Es war in der Zeit, als die Masse der Menschen noch keinen Fernseher hatten. Die kriegten gar nicht mit, was passiert war. Sie hörten es über das Radio, aber das war erst morgens um halb sechs, sofern sie Radio hörten. Dann waren sie auch bereit alle zu helfen.

4. Wer hat geholfen?

Eigentlich hat fast jeder Mann geholfen, der mitgekriegt hatte, was in Hamburg passierte. Wir hatten insgesamt ungefähr dreihundert Tote. Ich hatte mit

Page 22: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(22!

zehntausend Toten gerechnet. Das heißt 9.700 sind gerettet worden durch die Hilfsbereitschaft aller der Verbünde, die ich genannt habe: Polizei und Wasserschutz und Bundeswehr und NATO, das heißt Amerikaner, Holländer, Dänen, Truppen aus den Nachbarländern. Ganz besonders hilfreich war der dänische Rettungsdienst, wie hat er denn noch geheißen? Mein Namensgedächtnis versagt hier… Falck´s Rettungsdienst, glaube ich, heißt er. Falck mit „ck“ geschrieben. Die haben den so organisiert, dass man ihn auch für die Flutkatastrophe gebrauchen konnte. Sie schickten ihre Jungs hierher. Sie waren außerordentlich tüchtig.

5. Und wie haben die Bundesländer geholfen?

Die haben das auch gar nicht mitbekommen. Außerdem ging es auch darum, die Hilfe sofort zu haben. Das heißt, innerhalb von zwei Stunden und nicht von zwei Tagen. In zwei Tagen wären die Leute schon erfroren gewesen. Es war Februar und es war ein sehr kalter Februar.

6. Wie haben die Länder geholfen?

Deren Truppen haben geholfen. Die haben ihre Oberkommandierenden gar nicht gefragt. Da braucht es kein Regierungsbeschluss. Auch die Bundeswehr hat ihren Verteidigungsminister nicht gefragt. Der hat es erst einen Tag später bemerkt.

7. Haben alle geholfen, die Sie gefragt haben, obwohl es in manchen Fällen nicht legal war?

Ja. Sie haben sogar alle meine Anweisungen befolgt. Befehle habe ich nicht gegeben, aber sie haben sich unterstellt. Ja, das war im Grundgesetz nicht vorgesehen. Der schlimmste Verstoß gegen das Grundgesetz war, dass wir die Leute gegen ihren Willen aus den Wohnungen rausgeholt hatten, in denen sie erfroren wären. Natürlich gab es keinen Strom. Es gab auch kein Telefon. Telefone und Strom waren, bedingt durch das Wasser, im wahrsten Sinne des Wortes „abgesoffen“. Alte Leute, wirklich alte Leute, die kaum noch richtig gehen konnten, wollten in ihren Häusern bleiben. Man konnte sie verstehen. Mit Rollstuhl und mit einem Stock dabei. Oder ganz junge Kinder, tote Kinder im Wasser schwimmen zu sehen, ist ziemlich aufreibend. Da kommt der Instinkt, der Hilfsinstinkt, ganz natürlich zum Tragen.

8. Was glauben Sie, war der schlimmste Verlust, den es während der Sturmflut gab?

Der Verlust der Menschenleben. Wie ich vorhin schon gesagt habe, waren es 300 Menschenleben. Gott sei Dank nur 300. Leider habe ich eine halbe Nacht das Kommando zu spät übernommen. Vorher war ich ja in Berlin. Gerechnet habe ich

Page 23: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(23!

mit 10.000 Toten. Insbesondere nach dem Rundflug mit dem Hubschrauber über das ganze überschwemmte Gebiet. Als ich gesehen habe, dass ein Fünftel der Stadt Hamburg im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen war. Ohne Telefon, ohne Strom, zum Teil ohne Wasser. Ich habe damals meine Frau angerufen. Wir wohnten schon damals in Langenhorn. Das Telefon zwischen dem Karl-Muck-Platz und Langehorn funktionierte noch. Ich habe ihr gesagt: „Du musst die Straße ´rauf und ´runter gehen überall klingeln und den Leuten sagen, sie sollen sich Wasservorräte anschaffen. Denn hier schwimmen lauter toter Kühe im Wasser, möglicherweise ist das Trinkwasser ab heute Nachmittag verseucht. Das war eines der größten Probleme, nämlich für Trinkwasser zu sorgen, und dieses in kleinen Portionen. Otto A. Friedrich, z. B. war der Chef der Continental Gummiwarenfabrik in Harburg. Harburg selber blieb während der Sturmflut in Takt, aber Wilhelmsburg war unter Wasser: Er kam auf die Idee, Trinkwasser in Gummibeutel abzufüllen, die normalerweise als Heizkissen verkauft wurden. Da haben wir Tausende von Gummibeuteln mit Wasser gefüllt, das trinkbar war und nicht aus der Elbe genommen werden musste. Das war auch eine Hilfe von jemandem, der eine ganz besondere Idee hat.

9. Und wie denken Sie jetzt über die Sturmflut?

Die ist jetzt über fünfzig Jahre her! Da denke ich nicht viel drüber nach.

10. Und denken Sie, dass eine Rettungsaktion wie Ihre noch einmal möglich wäre?

Ja, müsste! Nicht wäre, Jungs!

Wir danken Herrn Altkanzler Schmidt für seine Zeit, für diese vielen Informationen, die Offenheit und die Direktheit. Wir waren und sind immer noch beeindruckt!

Page 24: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(24!

9d: Auswertung des Interviews mit Altkanzler Helmut Schmidt

Dieses Interview hat all unsere Recherchen und die vielen Erkenntnisse bestätigt: Alle Nachbarn wollten, konnten und haben auch geholfen und waren für einander da.

Die schnelle Nachbarschaftshilfe war überlebenswichtig, nicht die, aus den anderen Bundesländern, die viel zu lange gebraucht hätten, bis sie Hilfe geschickt hätten. Von denen kamen dann später zum großen Aufräumen die Soldaten und die Spenden für den Wiederaufbau. Die Gesetze wurden ganz außer Acht gelassen, wie Helmut Schmidt schon gesagt hatte. Hauptsache die 10.000 Menschen, wie er vermutet hatte, starben nicht. Nachbarschaftshilfe hieß, auch gegen den Willen der Opfer zu handeln! Das Schlimmste war, dass sie alte Menschen entsprechend aus ihren Häusern geholt hatten. Wie er sagte, haben sie gegen das Gesetz gehandelt. Wir informierten uns zu seiner Aussage und fanden heraus, welchen Artikel und Absatz des Grundgesetzes es wohl meinte. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“, heißt es im Grundgesetz Art 1 Absatz 1. Sicherlich hat er Recht mit seiner Aussage, doch wenn er diesem Grundgesetz gefolgt wäre, wäre die Zahl der Opfer um ein Vielfaches größer gewesen. Seine Handlungsweise war mutig und nur richtig. Er war „der“ Nachbar für alle. Die Welt war und ist voller Hochachtung für sein Tun. Nun folgt eine kleine Auswertung der einzelnen Fragen:

Frage 1: Herr Schmidt war gar nicht in Hamburg und musste sich erst einmal ein Bild von der Angelegenheit machen. Danach konnte er aufgrund seiner guten Kontakte schnelle Hilfe anfordern, wie zum Beispiel von der NATO. Nachbarn halfen!

Frage 2: Das Schlimmste für unseren Altkanzler waren die toten Menschen, doch auch das tote Vieh, das durch die Fluten trieb. Er durfte jedoch nicht traurig sein, er, der Nachbar für uns Hamburger, handelte und half!

Frage 3: Das Beste für Herrn Altkanzler Helmut Schmidt war die tolle Hilfsbereitschaft der Hamburger, die er zuletzt bei der Bombardierung Hamburgs erlebt hatte. Der Hamburger Nachbar half!

Frage 4: Die Retter waren die Soldaten, die Hamburger, und die Polizei und die Feuerwehr. Alle in und um Hamburg halfen, also der Nachbar genauso wie die Hilfsorganisationen!

Frage 5: Es kam während der Flut auf schnelle Hilfe an. Die Bundesländer kamen zur Unterstützung beim Wiederaufbau!

Frage 6: Die Soldaten halfen ohne eine Frage an ihren Oberkommandierenden. Nachbarschaftshilfe über die Grenzen hinaus!

Frage 7: Alle haben geholfen!

Page 25: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(25!

Frage 8: Jede rettende Idee aus der Nachbarschaft hat geholfen.

Frage 9: Zeit heilt! Manchmal auch Wunden!

Frage 10: Wir vertrauen darauf!

Page 26: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(26!

10. Bilder/ Emotionen--ohne Worte

Krisenstab und Hilfsgüter Rettung durch die Bundeswehr

Sturmboote der Bundeswehr in überfluteten Straßen

Bilder: siehe unter Quellen S. 31/32

Page 27: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(27!

11. Der Nachbar 1962 – der Nachbar 2013

Bei der Vielzahl der Recherchen zum Thema Nachbarn und Sturmflut 1962 war auffallend, wie häufig gerade die Generation unserer Eltern und auch der Großeltern nach den vielen Berichten und Erzählungen immer wieder sagte:

„Damals war alles noch anders“. Ein Satz, den wir Kinder alle zur Genüge kennen! Er bedarf jedoch in diesem Fall der Fortsetzung und der näheren Erläuterung:

Damals gab der Nachbar einem das für den Kuchen fehlende Ei, heute kennt man seinen Nachbarn häufig nicht einmal mehr, bzw., wie wir unsere Nachbarn erleben, haben wir bereits zu Beginn erläutert.

Die Mutter von Nicklas, einem der Verfasser dieser Arbeit; ist in einem kleinen Dorf an der Nordseeküste groß geworden und hat mit den Nachbarskindern auf der Straße gespielt. Autos fuhren dort nur alle Nase lang einmal vorbei. Die Haustüren waren nie abgeschlossen, man ging „ein und aus“. In Zeiten der Not kam das ganze Dorf zusammen, wie z. B. bei der großen Schneekatastrophe 1978. Das Dorf war abgeschnitten von jeglicher Zivilisation. Jeder, bewaffnet mit Schaufel oder Vergleichbarem, war dabei, um den 2 km langen Weg nach Büsum frei zu schaufeln. Frau Homuth war damals 14 Jahre alt, jetzt lebt sie seit vielen Jahren in Hamburg, wo der „Nachbar ein anderer ist“, als der, den sie von früher kannte. Ihre Eltern haben die Frage: „Glaubt ihr, dass im Falle einer neuen Sturmflut oder Schneekatastrophe eure Nachbarn genauso für euch, bzw. für einander da sein würden, wie damals?“ beide einstimmig mit einem „JA“ beantwortet. Das zeigt an einem Einzelbeispiel, dass die Menschen heute trotz aller Veränderungen an Nachbarschaftshilfe glauben

Auf jeden Fall, bedingt durch die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten, wäre ein Handeln in Hamburg seitens der Innenbehörde sicherlich schneller möglich, als noch vor 50 Jahren. Behörden wie das Wasser- und Schifffahrtsamt und Hamburg Port Authority sind permanent „online“. Auch Katastrophen sind durch die heutige Technik vorhersehbarer.

Die benachbarten Bundesländer allerdings sind heutzutage durch die Politik und ihre Partei sehr „gehemmt.“ Themen wie die Elbvertiefung und der Autobahnbau A20/ A26 machen ein „WIR“ Gefühl nicht besser. Im Notfall wird unser Nachbar aber sicherlich wieder für uns da sein.

Ob länderübergreifend durch die EU ein schnelleres, geschweige denn besseres Handeln im Falle einer neuen Katastrophe zum Tragen käme, ist sicherlich zu hinterfragen.

Auf jeden Fall hatten die Menschen damals zwar materiell weniger, aber ideell sehr viel füreinander übrig:

Page 28: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(28!

- Die Bauern brauchten einander (Zusammenarbeit, Landwirtschaft, Maschinen)

- Man war (bzw. musste es sein) entschlussfreudig.

- Trotz fehlender Medien und Kommunikationsmöglichkeiten konnte man sich verständigen und handeln.

- Schnelles Handeln war aufgrund der „kleinen Hierarchiestruktur“ möglich.

- Ohne Nachbarn konnte man sich das Leben nicht vorstellen, heute kennt man sich manchmal gar nicht.

- Den menschlichen Einsatz und dabei sein eigenes Leben riskieren: Das erlebt man in der heutigen Ellenbogengesellschaft sicherlich seltener als früher.

- Trotzdem war und bleibt man hoffentlich in der NOT auf jeden Fall immer füreinander da.

Page 29: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(29!

12. Schlusswort: Der 17. Februar und…… die Zukunft

Wir schreiben wieder „siebzehnter Februar“, jedoch ohne ein dazugehörendes Jahr.

Warum nicht? Wir wollen, dass eine Katastrophe mit einem Ausmaß, wie dem der Hamburger Sturmflut, nicht wieder passiert, es nicht erleben, erzählt und gelesen bekommen. Zeilen wie diese haben wir wieder und wieder gelesen, wir fassen sie mit unseren Worten zusammen:

Sie waren gerettet worden und in ein Lager gebracht worden. Behandelt wurden sie bereits. Die Nacht kam. In ihre Häuser konnten sie nicht. Sie mussten in Lagern übernachten. Ohne die ganzen Decken, die Helmut Schmidt bestellt hatte, wären sie in der Nacht erfroren. Ohne die schnellen Kleiderspenden aus ganz Deutschland wären die Menschen erfroren. Ohne die Getränke, die in Wärmflaschen gefüllt wurden, wären die Menschen an dem durch die toten Tiere mit Seuchen gefährdetem Wasser gestorben. Ohne die Bereitwilligkeit der nicht betroffenen Gebiete Hamburgs wären die Menschen nicht mehr in die schnell erschaffenen Unterkünfte wie Schulen und Lagerhallen gekommen und wären gestorben.

Ohne die Hilfe der Welt wären es 10 000 Tote geworden“.

Hilfe und Füreinander da sein während der Flut -- und es ging weiter:

„Eine neue Flut“ kommt auf Hamburg zu: „Eine überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft aus der Nachbarschaft.“

Das war unmittelbar nach der Flut. Jetzt leben wir im 21. Jahrhundert und wünschen uns die Fortsetzung dessen, was die Nachbarn von damals uns an Nachbarschaft vorgelebt haben.

Herrn Altkanzler Helmut Schmidt befragten wir abschließend, ob er glaubte, in der heutigen Zeit sei bei dem Ausbruch einer vergleichbaren Katastrophe eine nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft wie 1962 möglich. Nach kurzem Innehalten bejahte es dieses mit den folgenden Worten: „Ja, es muss möglich sein“. Vertrauen wir auf seine Worte, schauen uns, offen für alles, um und schenken unserem Nachbarn beim nächsten Mal ein besonderes Lächeln.

Auf die Nachbarschaft!

Nicklas Homuth und Ernst Augst Philipp Graf zu Solms-Wildenfels

Page 30: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(30!

13. Arbeitsbericht: Wie haben wir diese Aufgabe gemeistert?

Der Geschichtswettbewerb ist uns, Ernst August Philipp Graf zu Solms-Wildenfels und Nicklas Homuth, durch Zufall „in die Hände“ gefallen. An einem Freitag im November 2012 fanden die üblichen Lernentwicklungsgespräche statt. Unsere beiden Klassenlehrerinnen saßen vorab zusammen und überlegten, welche Ziele sie uns denn vorschlagen könnten. Frau Sinhuber, unserer Deutsch- und Geschichtslehrerin und unsere Ansprechpartnerin während dieses Projekts, fiel der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ein, welcher schon seit einiger Zeit lief. Das Thema in diesem Jahr lautet „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“.

Wir hatten zwar erst ein halbes Jahr Geschichte als Schulfach, weil wir aber interesseierte Schüler sind, nahmen wir dankend an. Wir wählten die Zeit der großen und schicksalsreichen Hamburger Sturmflut im Jahr 1962 und machten uns gleich daran, uns per Schlagwörter wie „Sturmflut 1962“, „Die große Flut“, „Flutkatastrophe in Hamburg“ und „Flut in Wilhelmsburg“ Bücher in allen möglichen Büchereien auszuleihen. Dabei stießen wir auch auf einen Film, den wir uns sofort gemeinsam ansahen. Wir hatten inzwischen relativ viele Informationen gesammelt, doch uns fehlten noch die Zeitzeugen, die wir zu der schrecklichen Flut befragen konnten.

Die drei Zeitzeugen, die wir schließlich befragt hatten, fielen uns durch Zufall, oder besser gesagt durch Glück und die im Leben imnmer so wichtigen Kontakte ebenfalls in die Hände. Ernsts Großvater arbeitete damals im Zeitverlag und kannte die damalige Sekretärin von Helmut Schmidt, Frau Loah. Diesem verlockenden Angebot konnten wir nicht entgehen. Wir riefen sie sofort an und Frau Loah lud uns zu sich nach Hause ein. Wir bereiteten uns auf dieses, für uns beide erstes Zeitzeugeninterview, ausgiebig vor. Dafür befragten wir zuerst unsere Ansprechpartnerin, Frau Sinhuber, und sie gab uns sofort eine Vielzahl an Lektüren zum Thema „Zeitzeugenbefragungen“. Diese lasen wir und bereiteten daraufhin unsere Fragen vor. Wir liehen uns eine Kamera von der Schule aus und Ernst brachte ein Diktiergerät seines Großvaters mit. Wir wurden von Frau Loah sehr freundlich empfangen und bauten unsere Mitbringsel in ihrem Wohnzimmer auf. Nach ein paar netten Eingangsworten von unserer, wie auch von ihrer Seite, begannen wir, unsere Fragen zu stellen. Nach etwa einer halben Stunde waren wir mit unseren Fragen fertig. Danach erhielten wir noch ein Buch von ihr, welches, wie wir später erfahren haben, das Buch zu dem Film war, den wir bereits gesehen hatten. Das war sehr hilfreich und aufgrund der vielen Zeitzeugenberichte besonders spannend für unsere Recherchen. Wir schauten uns weiterhin noch einen Film vom Spiegel mit ihr an, in dem Helmut Schmidt an verschiedenen Tagen der Flut Interviews zu der aktuellen Lage gab. Wir bedankten uns bei Frau Loah und machten uns auf den Weg nach Hause. Das Interview musste getippt und ausgewertet werden.

Als Ernst dann schließlich ein Anruf erreichte, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass Helmut Schmidt uns „empfangen“ möchte, waren wir ganz aus dem Häuschen vor

Page 31: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(31!

Aufregung: Begeisterung und Erstaunen zugleich. Wir durften den Altkanzler besuchen und interviewen, eine Persönlichkeit nicht nur während der Flut, sondern all die weiteren Jahre bis heute, und dieses nicht nur für uns Hamburger! Als wir dieses Frau Sinhuber auf einem Klassenausflug auf der Schlittschuhbahn erzählten, konnte diese die nächsten Minuten kein Fuß auf die Bahn setzen. Auf dieses Interview bereiteten wir uns noch intensiver vor. Wir sollten schließlich einen der berühmtesten Deutschen interviewen! Wir machten uns wieder auf den Weg mit Kamera und Diktiergerät, ließen die Kamera jedoch am Ende zuhause, da wir uns darüber einig wurden, dass Helmut Schmidt schon so oft interviewt wurde. Wir gingen zuerst durch die unendlich langen Gänge zu dem Arbeitsplatz des immerhin 94-jährigen Helmut Schmidt. Dort wurden wir im Vorraum bereits freundlich von seinen Sekretärinnen empfangen. Sie wiesen uns erst einmal in das bevorstehende Gespräch mit Helmut Schmidt ein. Wir sollten deutlich und nicht zu laut sprechen, da Helmut Schmidt auf einem Ohr taub war. Ein paar Minuten Wartezeit war zu überbrücken, da er gerade mit einem Redakteur des Zeitverlags Schach spielte. Wir gingen schließlich in das Arbeitszimmer von Helmut Schmidt. Empfangen wurden wir gleich von einer Rauchwolke. Zum Glück hatte eine der Sekretärinnen das Fenster geöffnet und es war nicht mehr so schlimm. Wir machten uns sofort nach ein paar persönlichen Fragen von Helmut Schmidt an unsere einleitenden Worte und schließlich konnten wir dann mit unseren Fragen anfangen. Wir stellten alle unsere Fragen und merkten, dass Helmut Schmidt eine wirkliche Persönlichkeit ist. Nachdem wir alle unsere Fragen gestellt hatten, gelangten wir zum Small-Talk, in dem Helmut Schmidt uns zu unserer Schule befragte und uns noch den einen und anderen Ratschlag mit auf den Weg gab. Wir begaben uns dann, beeindruckt, erleichtert (von der Aufregung), unendlich froh und munter auf den Heimweg und tippten auch dieses Interview ab.

Dann verteilten wir die weiteren Aufgaben, brachten unser beider Wissen zusammen und fingen an, die Texte zu den vorab definierten Punkten (Inhaltsverzeichnis) unserer Arbeit zu schreiben. Zwischendurch mailten wir viel, trafen uns und fügten letztlich die Texte zusammen. Am Ende ging es dann wie immer an die Formatierung, die Auswahl von Bildern, das Layout, welches sehr schwer für uns war. Wir arbeiteten die Mappe, nachdem wir sie fertig hatten, dutzende Male durch, um die Rechtschreibung, Satzstellung usw. zu überarbeiten. Schließlich stand der Entwurf. Die Mappe gaben wir für ein „Querchecken“ unserer Deutschlehrerin, Frau Sinhuber, die jedoch nicht viele Fehler ausmachen konnte.

Guten Mutes luden wir die Datei hoch und hoffen, dass Sie unsere Arbeit mit Interesse und Freude lesen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Nicklas Homuth und Ernst Augst Philipp Graf zu Solms-Wildenfels

Page 32: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(32!

14. Quellen

Buchquellen:

• Alexander Schuller: Sturmflut über Hamburg, Wilhelm Heyne Verlag, 2006.

• Hans Bütow: Die große Flut 1962.

• Raymond Ley: Die Nacht der großen Flut, Ellert und Richter Verlag, o.J. .

• Marina Eisbach / Michael Mierach: Wenn die Flut kommt…, Dölling und Galitz Verlag, o.J.

• Claus Leimbach und Kurt Wagner: Als die Deiche brachen, Sutton Verlag 2012.

• Joachim Paschen: Die Hamburger Flutkatastrophe 1962, Wartberg Verlag, 1. Auflage 2002.

• ohne Autor: Der 17. Februar 1962, o.J.

• Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, DTV München 1995

Internetquellen:

• http://suche.abendblatt.de/ashao/calendar.do?y=1962, diverse Artikel aus dem Monat Februar ( zwischen 17 und 31.) 1962 vom 20.11.2012

• http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmflut_1962 vom 14.01.2013

• http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schmidt vom 23.11.2012

weitere Quellen:

• Die Nacht der großen Flut (DVD, Regie Raymond Ley)

• Helmut Schmidt Interview 1962 (DVD, Spiegel TV)

Zeitzeugen:

Page 33: Nachbarn waehrend der Hamburger Sturmflut 1962€¦ · S.(8! 4. Hamburger Sturmflut Die Flut begann am 16. Februar um ca. 22 Uhr. Seit dem 12. Februar herrschte schon Sturm. Vincinette,

Nachbarn(während(der(Hamburger(Sturmflut(1962(!

!S.(33!

• Helmut Schmidt, Altbundeskanzler, Interview im Zeit-Verlag am 30.01.2013

• Ruth Loah, langjährige Sekretärin von Helmut Schmidt, Interview vom 22.01.2013

• Frau Müller, Anwohnerin an der Elbe zur Zeit der Hamburger Sturmflut am 14.02.2013

Bilder:

• http://images.google.de/imgres?q=hamburger+sturmflut&hl=de&biw=1345&bih=918&tbm=isch&tbnid=DMGCM6pAxv7jTM:&imgrefurl=http://einestages.spiegel.de/static/entry/hamburgs_untergang/97254/sturmflut_in_hamburg_1962.html&docid=ZUQdvqXzqll2UM&imgurl=http://einestages.spiegel.de/hund-images/2007/10/02/74/6366599684b08eb54bce7ec93ea01e7a_image_document_large_featured_borderless.jpg&w=500&h=384&ei=dh0uUdqcPMSv4ATuhIGwAw&zoom=1&iact=hc&vpx=209&vpy=291&dur=440&hovh=134&hovw=178&tx=136&ty=89&sig=116838440651622979063&page=1&tbnh=134&tbnw=178&start=0&ndsp=31&ved=