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Dr. Steffen Hagemann
18. Tage der politischen Bildung, DVPB Rheinland-Pfalz
Heinrich-Pesch-Haus Ludwigshafen, 19.10.2017
Nahost-Konflikt: Konfliktanalyse
29.10.2017
1.) Analyse des Nahostkonflikts Konfliktanalyse Konfliktregelung
2.) Der Nahostkonflikt als Gegenstand im
Unterricht Diskussion von Unterrichtsmaterialien
Konfliktanalyse
Gegenstände Territorialkonflikt
Ethno-politischer Konflikt
Religiöser Konflikt
29.10.2017
Ethnopolitische Konfliktdynamik Entwicklung ethnischer Schicksalsgemeinschaften Konflikt um Interessen und Identitäten Asymmetrische Konfliktstruktur
Ethnopolitischer Konflikt
Symmetrisch Asymmetrisch
Status der Akteure Einander vergleichbar Voneinander verschieden
Konfliktstruktur Gleichgewicht Dominanz/Herrschaft
Zieldimension Status quo orientiert Wandel
Medium Direkte Gewalt Strukturelle Gewalt
29.10.2017
Zionismus Schutz von Leib und Leben in Nationalstaat Bezug zur Religion: Einheit und Territorium
(Landverheißung; heilsgeschichtliche Erzählstruktur)
Staat Israel • „ethnischer Staat“ bzw. Ethnokratie • Mehrheit-Minderheit
Staatsgründung • Bürgerkrieg • Wehrhafter Staat
Israel
Moses Ephraim Lilien 1903
Palästinenser
Mehrheit wird zur Minderheit
Opfer eines europäischen Kolonialismus: Landnahme und Vertreibung
Nakba als „chosen trauma“
29.10.2017
Eskalationsdynamik Projektion
Ausweitung der Konfliktthemen
Personifizierung
Einfache Erklärung
Eskalationsschwelle: Eigendynamik
Sozialpsychologische Barrieren Positives Selbstbild, Feindbilder
Opferkonkurrenz
Sicherheitsethos
Frieden als utopisches Ziel
Konfliktakteure Kognitive Perzeptionselemente
Emotionale Orientierungen
29.10.2017
Faktor Religion
Konfliktverschärfend Religiöser Nationalismus
Religiös legitimierte Ansprüche (heilige Orte)
Machtvolle religiöse Akteure
Religiöse Akteure als spoiler unter Einsatz von Gewalt
Konfliktregelung
Konflikttransformation Adressierung der root causes
Anerkennung
Veränderung der Interaktion der Konfliktbeteiligten: Schritte zur Deeskalation; Vertrauensbildung
Zeitpunkt
Dritte Akteure
Verhandlungen als two-level-game
Oslo: Chance auf Frieden?
Israel: kein Souveränitätsanspruch auf Gesamtheit des Landes; PLO als legitime Vertreterin
Palästinenser: Anerkennung Israels; Absage an bewaffneten Kampf Israels
Konzeption:
Interimabkommen
Gradualismus mit offenem Ausgang
Strukturelle Defizite Konzeption Machtasymmetrie
Implementierung Verzögerung Kein Sanktionsmechanismus
Innergesellschaftliche Gegner Politische Opposition Gewaltakteure
Scheitern von Oslo
Folgen von Oslo
1. Politische Geographie
2. Asymmetrie und Abhängigkeit
3. Zunahme der Gewalt
1. Politische Geographie
2. Asymmetrie und Abhängigkeit
3. Zunahme der Gewalt
1. Politische Geographie
2. Asymmetrie und Abhängigkeit
3. Zunahme der Gewalt
Spoiler
Gewalterfahrungen Auslöser von Furcht und
Angst
Verstärkung von Stereotypen
Misstrauen und Hass
Verstärkung der ethno-politischen Eskalationsdynamik
Strategischer Einsatz und affektive Gewalt
Zwei-Staaten-Regelung adé?
Siedlungen irreversibel (?)
Teilbare und nicht-teilbare Konfliktgegenstände
Pal. Staat nicht lebensfähig
Scheitern der Regelungsversuche
Öffentliche Unterstützung lässt auf beiden Seiten nach
Alternativen?
Ein-Staat-Regelung Demokratischer, säkulaerer
Staat
Annektierung
Konföderativer Staat
Besatzung als dauerhafte Form der governance
29.10.2017
Prozess und Verhandlungsführung
29.10.2017
“Our objective will be to achieve a final status agreement over the course of the next nine months. We all understand the goal that we’re working towards: two states living side by side in peace and security.” (John Kerry Juli 2013) direkte Verhandlung zwischen Israelis und Palästinensern mit dem Ziel einer umfassenden Regelung April 2014 Abbruch der Verhandlung
Konfliktregelung
Verhandlungsführung
Konzeption
Zeitrahmen: 9 Monate
Ziel: „ending the conflict, ending all claims“
„nothing is agreed until everything is agreed“
No terms of reference
USA als facilitator
Gründe für das Scheitern:
Widerstände der Parteien
Siedlungen, Jordan, Gefangene
Verhandlungsführung: Glaubwürdigkeitsverlust der USA
29.10.2017
29.10.2017
Konfliktmanagement keine Alternative Multilaterales Format notwendig Klarer Zeitrahmen Gefahr scheiternder Verhandlungen Aktive Verhandlungsführung Zuckerbrot und Peitsche Politischer Wille Öffentliche Unterstützung Fairer Deal
Lehren aus dem Scheitern
29.10.2017
Der Nahostkonflikt in den Schulbüchern Methode der Konfliktanalyse wird angegeben, aber
keine Umsetzung Einseitige Darstellung: Fokus auf Israel, fehlende
Multiperspektivität Akteure vor Ort kommen kaum zu Wort Exemplarität?
29.10.2017
Aufbau des Wochenschau-Heftes Annäherung an den Konflikt Chronologie I (Konfliktdimensionen) UN-Teilungsbeschluss Chronologie II (Konfliktanalyse) Oslo-Friedensprozess (Konfliktregelung; Asymmetrische
Akteurskonstellation)
29.10.2017
Endstatus- Fragen (Konfliktgegenstände) Jerusalem und Tempelberg (Religion im Konflikt) Siedlungsfrage Sicherheit und Grenzen Terrorismus
Vertiefung: israelische und palästinensische Innenpolitik (two-level-game, spoiler)
Lösungsoptionen (Szenarionentwicklung) Externe Akteure (Konfliktintervention)