Upload
cathrin-voss
View
225
Download
3
Embed Size (px)
Citation preview
Nationalparks als Motor der Regionalentwicklung
Definition laut IUCN:
Ein Nationalpark ist ein natürliches Landgebiet oder marines Gebiet, das ausgewiesen wurde, um die ökologische Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme im Interesse der heutigen und kommenden Generationen zu schützen, um Nutzungen oder Inanspruchnahmen, die den Zielen der Ausweisung abträglich sind, auszuschließen, und um eine Basis für geistig-seelische Erfahrung sowie Forschungs- Bildungs- und Erholungsangebote für Besucher zu schaffen. Sie alle müssen umwelt- und kulturverträglich sein.
Nationalparks in Österreich:
Donau-Auen Wien/NÖ 9 300ha 1997
Hohe Tauern Kärnten 39 986ha 1981
(Salzbug 80 537ha 1984)
(Tirol 61 127ha 1992)
Kalkalpen OÖ 20 825ha 1997
Gesäuse Stmk 11 054ha 2002
Neusiedlersee-Seewinkel Bgld 9 700ha 1993
(Nockberge Kärnten 1 330ha 1987)
Thayatal NÖ 1 330ha 1999
Gesamtfläche: ~2500km² = ~3% der Staatsfläche
Regionalentwicklung
• NPs als Leitobjekte in wirtschaftlich schwachen Regionen
• Bewusstseinsbildung im Umweltschutz• Positive Impulse für angrenzende
Gewerbebetriebe und Tourismus• z.B.: Dachmarke ‚Nationalparks AUSTRIA‘
als Werbe- und Imageträger:
Voraussetzungen:• Akzeptanz des
Nationalparkkonzepts unter der einheimischen Bevölkerung
• Lückenlose Kommunikation der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen
Problem: finanzielle Bewertung einer Schutzlandschaft ist schwer möglich (intrinsischer Wert)
Längerfristige Leistung von Großschutzgebieten:• Erhalt von Biodiversität und Umweltschutz• Umweltbildung und Forschung• Beratung von Betrieben und Einzelpersonen• Internes und externes Regionalmanagement
Subjektive Einschätzung der Bevölkerung durch qualitativen Nutzen:• Sensibilisierung für Natur und Umwelt• Erholung• Konfliktminderung• Interessensvertretung• Sicherung von Arbeitsplätzen• bessere Lobby durch Imagegewinn
Volkswirtschaftliche Effekte von Nationalparks:
• Kosten der Errichtung und des laufenden Betriebs• Gewinne aus touristischer Zusatznachfrage• Nutzungseinschränkungen für die Land- Forst- und
Jagdwirtschaft
• Wert eines intakten Ökosystems• Wertschätzung der Bevölkerung
Jeder Cent,der im Wirtschaftszweig Nationalpark investiert wird, bewegt einen weiteren Cent
Beispiele der Regionalentwicklung:• Nationalpark Partnerbetriebe
NP GesäuseNP Kalkalpen
• Initiative AULANDNP Donau-Auen
• BioregionNP Hohe Tauern „Ja! Natürlich.“
• Inter-NationalparkNP ThayatalNP Neusiedler See
• BesucherzentrenNP Donau-Auen Schloss Orth
• NP Partnerbetriebe – NP Gesäuse
Projekt: „Nationalpark Gesäuse Partnerbetriebe“- regional, ökologisch, kreativAufbau eines Netzwerkes an Betrieben innerhalb der NP-Region mit enger Kooperation
Laufzeit: seit April 04, für 1 JahrZiele: • Wirtschaftliche Stärkung der Region• Erhaltung des Juwels ‚Gesäuse‘• Gemeinsame und gegenseitige Vermarktung der Partner• Förderung der Kooperation zwischen naturnaher, kleinbäuerlich
genutzter Kulturlandschaft und Tourismus• „Naturschutz geht durch den Magen“
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
Nationalpark Gütesiegel
Gütesiegelbetriebe• sind Partner des NPs• stehen für die Vernetzung der Landwirtschaft, des Gewerbes
und des Tourismus mit dem NP• tragen zur Förderung der regionalen Identität bei
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
Gütesiegel:
• verlässlicher Werbeträger für die Partner des NPs
• Qualitätsgarantie für die Konsumenten
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
3 beteiligte Gruppen:
• Nationalpark-Bauen• Nationalpark-Partner• Nationalpark-Sponsoren
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
Nationalpark-BauernAnliegen ist die Erhaltung der Kulturlandschaft durch naturnaheLandwirtschaft.Kriterien:• Höfe müssen in einer NP-Gemeinde liegen• Biologische Bewirtschaftung (artgerechte Tierhaltung und
Haltung urtümlicher Rassen, aber auch Pflanzung urtümlicher Obstsorten u.s.w.)
• Pflege ökologisch wertvoller Flächen wie Trockenrasen, Streuobstwiesen, Hecken und Hohlwege
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
Nationalpark-Partnersind ausgewählte Gewerbe-, Gastronomie- und Dienstleistungsunternehmen aus der NP-Region.Kriterien:• Erzeugen oder vertreiben ökologisch relevante Produkte oder
bieten Dienstleistungen an• Verarbeiten Rohstoffe, die ohne schwere Umweltschäden und
unter maßvollem Energieeinsatz gewonnen wurden• Entsorgen ihre Abfälle nach ökologischen Richtlinien• Verpacken ihre Produkte umweltfreundlich• Verwenden zum Transport umweltschonende Verkehrsmittel
•NP Partnerbetriebe – NP Kalkalpen
Nationalpark-Sponsoren
• können auch außerhalb der NP-Region liegen, haben aber einen Sinnzusammenhang mit dem NP bzw. dessen Zielen
• unterstützen konkrete Sponsorprojekte oder finanzieren Publikationen
•Initiative AULAND - NP Donau-Auen
• Natürliche Landwirtschaft• Bodenständige Gastronomie mit regionalen
Spezialitäten• Vielfältiges touristisches Angebot
•Bioregion – Nationalpark Hohe Tauern
Bio-Landwirte als entscheidende Akteure für die Stärkung der regionalen Entwicklung
• Eroberung einer Marktnische durch Bio-Produkte• Stärkere Vermarktung der regionalen Produkte und
somit Erhöhung des Wertes der Region• Gute Vermarktung durch das Label „Natur- und
Landschaftsschutz“
•Bioregion – Nationalpark Hohe Tauern
Biomarke „Ja! Natürlich“
• Qualitativ hochwertige Produkte aus biologischer Landwirtschaft
• Wirtschaften im Einklang mit der Natur• Transparenz vom Bio-Bauern bis zum Einkaufskorb• Bio-Höfe als Musterhöfe und Exkursionshöfe
•Inter-Nationalpark – NP Thayatal
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem angrenzenden tschechischen NP Podyjí
• Gemeinsames Management für funktionierenden Naturschutz und Tourismus
• Gemeinsame Veranstaltungen (z.B.: grenzüberschreitende Wanderungen)
Ziel: Verstärkter wirtschaftlicher Nutzen im Bereich Tourismus
Inter-Nationalpark – NP Neusiedler See - Seewinkel
• Entwicklung eines gemeinsamen Besucherangebotes• Sprachkurse und gemeinsame Ausbildung der NP-
Betreuer
NP Donau-Auen
• Kein „Inter-Nationalpark“, weil die slowakischen Augebiete nicht mehr nationalparkwürdig sind
• Hilfe durch praktisches Know-How und positive Beispielwirkung
Besucherzentren
Angebote, Veranstaltungen und Informationen über den Nationalpark:
• Nationalpark Donau-Auen: Schloss Orth ab 4.Juni 2005 als Besucherzentrum
• Nationalpark Thayatal: Nationalparkhaus nahe der Ortschaft Hardegg
Fazit
Langfristiger Naturschutz ist nur machbar, wenn eine Verknüpfung zur Regionalentwicklung besteht bzw.
wenn man die ortsansässige Bevölkerung mit einbezieht
•Nationalparks Austria: www.nationalparks.or.at•NP Donauauen: www.donauauen.at•NP Hohe Tauern: www.hohetauern.at•NP Gesäuse: www.nationalpark.co.at•NP Kalkalpen: www.kalkalpen.at•NP Neusiedler See-Seewinkel: www.nationalpark-neusiedlersee.org•NP Thayatal: www.np-thayatal.at•Lebensministerium: www.lebensministerium.at•Auland: www.auland.at•Getzner, M., The economic impact of national parks: the perception of rural communities, http://www.kfunigraz.ac.at/vwlwww/HDP/ceec/Getzner.pdf•Hackl, F./Pruckner, G., Der Wert der Natur – Eine ökonomische Bewertung des Nationalparks Kalkalpen, Universität Linz•Gätje, C., Der Mensch in der Nationalparkregion – das sozioökonomische Monitoring•Scherer, R./Schultz, B. (1997), Regionalökonomische Auswirkungen von Großschutzgebieten, EURES, Institut für Regionale Studien in Europa
Literatur: