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I mmer neue Wortschöpfungen beschreiben das Zusammen- wachsen der verschiedenen Kommunikationsnetze und -dienste: Sprach-Daten-Konver- genz, Fixed Mobile Convergence (FMC) oder Unified Communica- tions (UC). Sie stehen für die unterschiedlichen Aspekte der Vereinigung von Sprach- und Datennetzen, für übergreifende Dienste zwischen Fest- und Mo- bilfunknetz sowie ein Verknüp- fen unterschiedlicher Kommuni- kationswege (Sprache, E-Mail, Video etc.) und Endgerätefunk- tionen auf der Nutzerseite. Netze und Dienste wachsen sowohl in der Infrastruktur der Service-Provider und Unterneh- men als auch in den Endgerä- ten zusammen: Festnetztele- fon, Handy, Anrufbeantworter, Organizer, MP3-Player und Ka- mera ersetzt ein universelles Endgerät, für das sich die Bezeichnung Smartphone ein- gebürgert hat und das unter- schiedliche Übertragungstech- niken (GSM/GPRS/EDGE, UMTS/HSDPA und zunehmend WLAN) nutzen kann (Abb. 1). So, wie die Service-Provider nach und nach ihre alten Netze – vom analogen Telefonnetz über Frame Relay bis zu ATM – ersetzen, gibt es auch in vielen Firmen nur noch ein Netz für Sprache und Daten. Möglich wird all dies durch die Nutzung des Internet Protocol (IP) und einer Vielzahl darauf basieren- der Protokolle als gemeinsamen Übertragungsstandard. Bei der Datenübertragung hat IP bereits fast alle anderen Verfahren ver- drängt. Anders sieht es bei den Sprachnetzen aus, in denen Milliardeninvestitionen stecken. Mit Voice over IP (VoIP) steht ein Networking extra Kommunikations- konvergenz mit VoIP Wie Sprach- und Datennetz zusammenwachsen Aus zwei mach eins Seite I Unified Communications verändern die Arbeitswelt Gesunde Mischung Seite VI Vorschau Embedded Systems Entwickeln mit FPGAs – Chips und Tools Seite VIII Veranstaltungen 04. – 05. Mai 2009, Rostock Amoocon 2009 www.amoocon.de 14. – 15. Mai 2009, Potsdam Zweiter Deutscher IPv6-Gipfel www.ipv6council.de 28. – 29. Mai 2009, Frankfurt/M. IPv6-Kongress www.ipv6-kongress.de 17. – 18. Juni 2009, Düsseldorf 15. Handelsblatt-Jahrestagung Telekommarkt Europa www.tk-europa.de iX extra Networking zum Nachschlagen: www.heise.de/ix/extra/networking.shtml I Networking Ein Verlagsbeihefter der Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG Aus zwei mach eins Wie Sprach- und Datennetz zusammenwachsen Das Internetprotokoll ersetzt im Sprachdatenverkehr zunehmend die klassische Telefonie und wird zur Plattform für jeglichen Datenaustausch. sponsored by: Kein Hersteller setzte von Anfang an so konsequent auf ein konvergiertes mobiles Endgerät für Sprache und Daten wie RIM mit dem BlackBerry (Abb. 1).

Networking - heise.de · Standard für alle Sprachdienste zur Verfügung. Obwohl seit Jah-ren beschworen, gewinnt VoIP am Markt aber erst jetzt an Dynamik. Die Vorteile liegen für

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Immer neue Wortschöpfungenbeschreiben das Zusammen-

wachsen der verschiedenenKommunikationsnetze und -dienste: Sprach-Daten-Konver-genz, Fixed Mobile Convergence(FMC) oder Unified Communica-tions (UC). Sie stehen für dieunterschiedlichen Aspekte derVereinigung von Sprach- undDatennetzen, für übergreifendeDienste zwischen Fest- und Mo-bilfunknetz sowie ein Verknüp-fen unterschiedlicher Kommuni-kationswege (Sprache, E-Mail,Video etc.) und Endgerätefunk-tionen auf der Nutzerseite.

Netze und Dienste wachsensowohl in der Infrastruktur derService-Provider und Unterneh-men als auch in den Endgerä-ten zusammen: Festnetztele-fon, Handy, Anrufbeantworter,Organizer, MP3-Player und Ka-mera ersetzt ein universellesEndgerät, für das sich die Bezeichnung Smartphone ein-gebürgert hat und das unter-schiedliche Übertragungstech-niken (GSM/GPRS/EDGE,UMTS/HSDPA und zunehmendWLAN) nutzen kann (Abb. 1).

So, wie die Service-Providernach und nach ihre alten Netze– vom analogen Telefonnetzüber Frame Relay bis zu ATM –ersetzen, gibt es auch in vielenFirmen nur noch ein Netz für

Sprache und Daten. Möglichwird all dies durch die Nutzungdes Internet Protocol (IP) undeiner Vielzahl darauf basieren-der Protokolle als gemeinsamenÜbertragungsstandard. Bei derDatenübertragung hat IP bereitsfast alle anderen Verfahren ver-drängt. Anders sieht es bei denSprachnetzen aus, in denenMilliardeninvestitionen stecken.Mit Voice over IP (VoIP) steht ein

Networkingextra

Kommunikations-konvergenz mit VoIPWie Sprach- und Datennetz zusammenwachsen

Aus zwei mach eins Seite I

Unified Communications verändern die Arbeitswelt

Gesunde Mischung Seite VI

Vorschau

Embedded SystemsEntwickeln mit FPGAs – Chips und Tools Seite VIII

Veranstaltungen04. – 05. Mai 2009, RostockAmoocon 2009www.amoocon.de

14. – 15. Mai 2009, PotsdamZweiter Deutscher IPv6-Gipfelwww.ipv6council.de

28. – 29. Mai 2009, Frankfurt/M.IPv6-Kongresswww.ipv6-kongress.de

17. – 18. Juni 2009, Düsseldorf15. Handelsblatt-Jahrestagung Telekommarkt Europawww.tk-europa.de

iX extra

Networking zum Nachschlagen:

www.heise.de/ix/extra/networking.shtml

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Aus zweimach einsWie Sprach- und Datennetz zusammenwachsen

Das Internetprotokoll ersetzt im Sprachdatenverkehrzunehmend die klassische Telefonie und wird zurPlattform für jeglichen Datenaustausch.

sponsored by:

Kein Hersteller setzte vonAnfang an so konsequent aufein konvergiertes mobilesEndgerät für Sprache undDaten wie RIM mit demBlackBerry (Abb. 1).

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Standard für alle Sprachdienstezur Verfügung. Obwohl seit Jah-ren beschworen, gewinnt VoIPam Markt aber erst jetzt an Dynamik.

Die Vorteile liegen für die An-wender zwar auf der Hand,rufen aber nicht immer sofortBegeisterung bei den Service-Providern hervor, etwa im Fallder Deutschen Telekom, derenmit Milliardeninvestitionenhochgezogenes, flächendecken-des ISDN-Netz sich amortisierenmuss, oder bei Unternehmens-

kunden, die an zehnjährige Ver-träge für TK-Anlagen gebundensind. Erst jetzt, da häufiger Er-satzinvestitionen zu tätigen sind,können auch die Service-Provi-der von der Konvergenz unter-schiedlicher Kommunikations-wege profitieren, indem sie stattdes Ausbaus mehrerer parallelerNetze nur noch in IP investierenund – früher oder später – an-dere Plattformen komplett ab-schalten.

Sogar die Deutsche Telekombetreibt mittlerweile einen of-

fensiven Ausbau. Immer mehrTeilnehmer nutzen VoIP-Tech-nik, ohne es überhaupt zu bemerken. Denn die alten Ver-träge, Endgeräte und Leis-tungsmerkmale bestehen wei-ter – nur die Übertragung findetauf immer mehr Teilstreckenper Internetprotokoll statt.

Klassische leitungsvermittel-te Telefonie, die auch in ihrer di-gitalen Ausprägung immer nochweit über hundert Jahre altentechnischen Prinzipien folgt, istineffizient und beansprucht ein

hohes Maß an Ressourcen (Lei-tungen, Vermittlungsstellenusw.), da sie exklusive Verbin-dungen zwischen den Teilneh-mern aufbaut. Außerdem ist siewenig flexibel, sodass Änderun-gen und das Realisieren neuerFunktionen viel Aufwand erfor-dern. Somit verbinden sich mitdem Übergang zu paketvermit-telter (IP-)Sprachübertragungvor allem zwei Ziele: Kostener-sparnis und Effizienzsteigerungauf der einen, höhere Flexibilitätund neue Dienste auf der ande-ren Seite.

Jede Kommunikationbesteht aus DatenAllein die Unterscheidung in„Sprache“ und „Daten“ zeigtbereits, wie tief verwurzelt diealte Denkweise ist – bestehtdoch Sprache in einem IP-Netzauch nur aus einem Daten-strom, genau wie eine HTTP-Sitzung oder ein Video-Stream.

Beim Zusammenwachsenvon klassischer Telefontechnikmit dem Internet (Sprach-Daten-Konvergenz) nähern sichbeide Verfahren eigentlich nichtim Wortsinn aneinander an,sondern IP nimmt die Telefonieals einen von vielen Dienstenauf. Service-Provider betreibendiese technische Entwicklung,um nicht nur die Sprachnetzeabschalten zu können, sondernauch alte Datennetze zu konso-lidieren, etwa das früher alsTechnik der Zukunft gehandelteATM (Asynchronous TransferMode). Damit eröffnet sich dieChance, in Zukunft nur nochein einziges IP-Netz für denTransport aller Arten von Datenbetreiben zu müssen und alleDienste deutlich günstiger an-bieten zu können.

Für die Service-Provider ver-bindet sich damit aber auch derAnspruch, in Zukunft auf IP ba-sierende Sprachdienste mit dergleichen Qualität anzubieten wievom Telefonnetz gewohnt – ge-rade in Deutschland, wo ISDNhohe Maßstäbe gesetzt hat, keineinfaches Unterfangen. Viele

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Networking

Von allen für alle: IMSDas „IP Multimedia Subsystem“ bildet den zentralen Baustein zur Zusammenführung unterschied-licher Netztechnologien sowie von Daten und Sprache (und anderen Multimediadaten) in NGNs. Esentstammt Standardisierungsgremien des Mobilfunks und definiert Multimediadienste, die auf einemMultiservice-IP-Netz laufen. Das IMS ermöglicht einen providerübergreifenden Zugriff auf Dienstleis-tungen, definiert Vermittlungspunkte und Schnittstellen sowie Kommunikationsbeziehungen und -abläufe. Außerdem standardisiert es Fragen der Ende-zu-Ende-Qualität und der Sicherheit. Dazugliedert IMS alle vorhandenen Standards und Schnittstellen in unterschiedliche Schichten für dasZugangsnetz, das Vermittlungsnetz (Sitzungsschicht) und die Anwendungen. Das zentrale Protokollneben IP ist das Session Initiation Protocol (SIP).

IMS berücksichtigt darüber hinaus die Übergänge ins analoge und digitale Festnetz und insMobilfunknetz sowie deren Endgeräte. Letztlich definiert es also die Gateways zwischen IP-Multime-diadiensten untereinander und ins Telefonnetz; auch die Media-Gateway- und Media-Gateway-Control-Funktionen sind Teil von IMS.

FMC: Was zusammengehörtFixed Mobile Convergence steht für das Zusammenwachsen von Festnetz- und Mobilfunktechnik.Eine einfache Variante besteht in Form von Hybrid-Endgeräten (Telefonen), die wahlweise per DECToder GSM kommunizieren. Weiter gefasst bedeutet es aber zunehmend den Einsatz IP-fähigerTechnik, die mittels WLAN selbst mobil wird, und deren Kombination mit den bestehenden Festnetz-(DSL) und Mobilfunktechniken (GPRS, EDGE, UMTS).

Wesentlich für eine vollständige FMC-Umsetzung ist nicht nur, wahlweise WLAN oder Mobilfunknutzen zu können, sondern auch eine Übergabe der Gespräche aus einem Netz in das andere. Ver-lässt man also die Wohnung oder das Büro während eines laufenden Gesprächs, soll vor dem Abrei-ßen der Verbindung zum hauseigenen WLAN ein Handover zum GSM-Netz erfolgen („Seamless Hand-over“). Für die Provider ist das recht aufwendig, da zwei grundverschiedene Netze diese Funktionunterstützen müssen.

Nicht gemeint sind mit FMC die sogenannten Home-Zone-Angebote, bei denen für bestimmte Funk-zellen (in der Regel zu Hause) ein anderer Tarif gilt. Technisch gesehen findet die Sprachkommuni-kation komplett über das GSM-Netz statt. Einige Mobilfunkanbieter haben solche Tarifmodelle ent-wickelt, um das Fehlen eines eigenes Festnetzes zu kompensieren („Fixed Mobile Substitution“).

Dem Zusammenwachsen von Fest- und Mobilfunknetz tragen die Service-Provider zunehmend auchorganisatorisch Rechnung. So wird die Deutsche Telekom das Festnetz- und Mobilfunkgeschäftzusammenlegen, was zunächst einmal die getrennten Geschäftseinheiten T-Home und T-Mobilebetrifft, sich aber in „konvergierten“ Produkten niederschlagen wird. Als erstes Produkt soll es eine„Family-Option“ für Privatkunden geben, die bestehende Festnetz- und Mobilfunkverträgezusammenfasst und übergreifende Pauschaltarife ermöglicht. Auch der weltweit größte Mobilfunkan-bieter Vodafone, der lange Zeit ausschließlich auf mobile Techniken setzte, zielt nach der Integrationvon Arcor mit Komplettpaketen aus Mobilfunk, Festnetz und Internet speziell auf das Firmenkunden-segment.

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Nutzer unzureichender VoIP-An-gebote haben bereits negativeErfahrungen mit mangelhafterSprachqualität, Verbindungsab-brüchen und vielen anderenStörungen gemacht.

Aus technischer Sicht stehtalles zur Verfügung (Standards,Protokolle, Produkte usw.), wasausreichende Qualität gewähr-leistet. Dafür sind aber saubereImplementierungen gefragt, fürdie es entsprechender Erfahrun-gen bedarf. Die Service-Provider

stehen damit vor weiteren Milli-arden-Investitionen, insbeson-dere im Zugangsbereich. Sosind Mechanismen für Quality ofService (QoS) im gesamten IP-Netz zu realisieren, einschließ-lich geeigneter Gateways.

Nicht zuletzt sind Hard- undSoftware für die Abrechnungund Rechnungsstellung völligneu zu entwickeln. Für Service-Provider ohne eigenes Telefon-netz sinkt jedoch die Schwellefür den Markteintritt, sodass

die meisten VoIP-Angebote fürEndkunden von den Internet-providern stammen.

Im Unternehmenseinsatzreifte zudem die Erfahrung,dass Voice over IP weit mehr istals das Übertragen von Sprachevon A nach B. Moderne TK-An-lagen bieten mehrere HundertFunktionen, die weiterhin zurVerfügung stehen müssen, undauch die gewohnte Bedienungmit Kurzwahl oder Wahlwieder-holung sollte sich nicht ändern.

Während die Sprach-Daten-Konvergenz in Unternehmenvor allem als Mittel dient, Agi-lität und Effizienz zu steigern,steht bei den Service-Providerndas gesamte Geschäftsmodellinfrage. Kabelnetzbetreiber,Mobilfunkanbieter und Internet-provider, aber auch ganz neueDienste wie Skype, konkurrie-ren plötzlich mit Festnetz-Diensteanbietern und zwingensie zu immer günstigeremTransport von Daten, um denPreisverfall aufzufangen, sowiezur Entwicklung zusätzlicherDienste, die neue Umsatzquel-len erschließen.

Gute Unterhaltung

So hat die Deutsche Telekom in-zwischen eine Gegenoffensivegestartet und greift die Kabel-netzbetreiber über die Telefon-leitung an. Per T-Home-Enter-tain-Paket liefert sie den Fernsehempfang nach demIPTV-Standard über DSL, wasden Kabelanschluss oder Satelli-tenreceiver überflüssig machensoll. Das funktioniert aber nichtnur mit einem weiteren Verteil-weg für Video, sondern auchüber den Mehrwert, den nur dieVerbindung von Video und Inter-net bietet – etwa das Program-mieren des in den mitgeliefertenReceiver integrierten Festplat-tenrekorders mittels Browseraus jedem Winkel der Welt überdas Internet (Abb. 2). Darüberhinaus lassen sich Filme direktabrufen. Da hier erstmals einRückkanal besteht (anders alsbeim sogenannten Broadcastüber Kabel oder Satellit), eröff-nen sich völlig neue Möglichkei-ten des interaktiven Fernsehens,die das gegenwärtige Angebotaber noch kaum umsetzt.

Um die Verbreitung voranzu-treiben, hat die Deutsche Tele-kom auf der CeBIT 2009 ange-kündigt, die Preise zu senkenund das Angebot zu erweitern.Sie will insbesondere die Vor-teile von IPTV weiter ausreizenund mehr Filme und Serien aufAbruf zur Verfügung stellen.

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Networking

ANBIETER VON KONVERGENZPRODUKTEN

Bei den folgenden Herstellern und Anbietern finden sich Produkte rund um Voice over IP und UnifiedCommunications (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Unternehmen URL Angebot3Com www.3com.de Konvergenz-/IP-ProdukteAVM www.avm.de VoIP, All-in-one-EndgeräteAVST www.avst.com UC-LösungenAastra Detewe www.aastra-detewe.de HybridlösungenAlcatel-Lucent www.alcatel-lucent.de Infrastruktur, UC-LösungenAspect www.aspect.de UC-Lösungen für Contact-

CenterAvaya www.avaya.de UC-ProdukteCisco Systems www.cisco.de Infrastruktur, UC-LösungenCycos www.cycos.de UC-LösungenDatac www.datac-gmbh.de UC-SoftwareEricsson www.ericsson.de Infrastruktur, FMCFerrari www.ferrari-electronic.de UC-SoftwareFunkwerk www.funkwerk-ec.de VoIP-ProdukteGrandstream Networks www.grandstream.com VoIP-ProdukteHuawei www.huawei.com Infrastruktur, FMCIBM www.ibm.de KonvergenzlösungenInnovaphone www.innovaphone.cde VoIP-ProdukteInteractive Intelligence www.inin.com UC-LösungenKeymile www.keymile.cde Hybrid-InfrastrukturLinksys www.linksys.de EndgeräteMicrosoft www.microsoft.de UC-SoftwareMitel Networks www.mitel.de UC-ProdukteMotorola www.motorola.de Infrastruktur, EndgeräteNEC www.skyline-cs.de HybridlösungenNSN www.nokiasiemensnetworks.com Infrastruktur, FMC-LösungenNortel Networks www.nortel.de Infrastruktur, FMC-LösungenPanasonic www.panasonic.de UC-ServerResearch in Motion www.rim.com mobile EndgeräteServonic www.servonic.de UC-SoftwareShoreTel www.shoretel.com UC-LösungenSiemens www.siemens.com/open Infrastruktur, UC-LösungenSnom www.snom.com VoIP-EndgeräteSonus Networks www.sonusnet.com Infrastruktur, GatewaysStratus www.stratus.de Infrastruktur, GatewaysSwyx www.swyx.com UC-LösungenTandberg www.tandberg.de VideokommunikationTobit www.tobit.de UC-Software

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Der Preis dafür ist hoch. In neue Leitun-gen und Schaltschränke hat die Telekombereits mehrere Milliarden Euro inves-tiert. Und sollte sie das Ziel von einer Million neuen Kunden in diesem Jahr er-reichen, sind weitere Investitionen not-wendig. Das zweite Konjunkturpaket derBundesregierung sieht auch Gelder fürden weiteren flächendeckenden Ausbauder Breitbandinfrastruktur vor, wovonIPTV profitieren kann.

Wie die Kabel-Konkurrenten übertra-gen IPTV-Anbieter nicht nur Fernsehen,sondern das sogenannte Triple Play ausTelefonie, Internetzugang und TV. IPTVbietet zwar mehr Möglichkeiten als dieherkömmliche Flimmerkiste, erfordertaber auch größere Investitionen und birgteine größere Komplexität. Inzwischen of-

ferieren neben der Deutschen Telekomauch andere Service-Provider wie Voda-fone/Arcor oder Hansenet IPTV, wenn-gleich noch nicht flächendeckend. Wäh-rend IPTV in Deutschland also noch fastexotisch anmutet, ist es etwa in Dubaibereits selbstverständlich, Neubauten nurnoch mit einem schnellen IP-Anschlussauszurüsten, der alle Kommunikations-dienste bereitstellt.

Der große Wurf

Das Schlüsselwort der Service-Providerauf dem Weg in die Zukunft heißt Next Ge-neration Network (NGN). Künftige IP-Netzesollen in der Lage sein, alle anderen Netzezu ersetzen. NGN zeichnet sich durch diestrikte Trennung dienstbezogener Funktio-

CollaborationDer Begriff Collaboration soll den Aspekt der kooperativen Zusammenarbeit inner-halb von Unified Communications beleuchten. Hierzu gehören der Austausch vonInformationen und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Collaboration-Toolssollen eine schnelle und zunehmend geografisch getrennte Zusammenarbeit ermög-lichen sowie das Bilden temporärer Arbeitsgruppen und die firmenübergreifendeKommunikation vereinfachen. Der synchrone Informationsaustausch mittels InstantMessaging, Web-Conferencing oder Application Sharing ermöglicht eine schnellereZusammenarbeit, während asynchrone Kommunikation beispielsweise dieZusammenarbeit über unterschiedliche Zeitzonen hinweg erleichtert. Dafür spielenauch neue Formen der gemeinsamen Datenhaltung und die Verwaltung vonRessourcen eine Rolle, etwa Team-Workspaces.

Für den Team- und projektübergreifenden Informationsfluss sowie zum Dokumentie-ren von Erfahrungen und Know-how entdecken Firmen zunehmend Werkzeuge ausdem Bereich der Privatnutzer und Internet-Communities, etwa Wikis, Postings oderBlogs. So lassen sich auch unstrukturierte Informationen einfach verwalten. Web-technologien eröffnen die Möglichkeit, Informationen zu verlinken, zu bewerten oderzu kennzeichnen und so zu einer neuen Qualität bei der Nutzung gemeinsamer Infor-mationen zu gelangen.

Der Media Receiver aus dem Angebot von T-Home Entertain empfängt Fernsehennach IPTV-Standard über den DSL-Anschluss (Abb. 2).

Ist IhreKommunikationimmer nochallein stehend?

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nen und zugrunde liegenderTransporttechnik aus, etwa Mo-bilfunk, Festnetz oder Fernseh-kabel. Als Konvergenzschichtfungiert das Internet-Protokoll(„All-IP-Netz“). Neue Dienstelassen sich schnell und günstigin Form von Software realisie-ren, ohne dass Hardware-Ände-rungen nötig sind. Über eineEmulationsschicht muss dasNGN auch PSTN/ISDN-Funktio-nen unterstützen, um eine fürden Endkunden transparenteMigration sicherzustellen. Fürmobile Anwender sollen Gate-ways zu Mobilfunknetzen undstationären Funkanbindungenwie WLAN und WiMAX zur Ver-fügung stehen.

Die Schlüsselkomponente fürdie flächendeckende Migrationzu IP sind sogenannte Multi-

service Access Nodes (MSAN),die als Zugangstechnik in derFläche und als VoIP Media Gate-way dienen. Daneben könnensie analoge und ISDN-An-schlüsse aggregieren, wie esfür eine längere Übergangszeitnötig sein kann. Für videotaug-liches DSL müssen die neuenMSANs aber näher an den End-verbraucher heranrücken, dadie Übertragungskapazität vonder Länge des Teilnehmeran-schlusses abhängt. Dies kannman etwa bei den vielenSchaltkästen beobachten, diedie Deutsche Telekom für ihreneuen Highspeed-Angeboteaufbaut.

Ein Ziel der NGN-Einführungist die Kostensenkung. Stattzwei getrennter Netze für Datenund Sprache wird es nur noch

eines geben. PaketvermittelteNetze benötigen zudem deut-lich weniger Ressourcen als lei-tungsvermittelte, wodurch rie-sige Technikflächen, die heutenoch mit Ortsvermittlungsstel-len gefüllt sind, in Zukunft ent-fallen. Größte Vorteile der NGNsgegenüber dem PSTN sind aberdie Flexibilität und die Möglich-keit, neue Dienstmerkmaleohne Änderungen an der Hard-ware-Infrastruktur einzuführen.

Mit der allmählichen Migra-tion zu VoIP verschieben sich dieGateway-Funktionen immernäher zum Kundenanschluss.Zuerst gab es nur einen Über-gang zwischen Telefon- und IP-Netz zwecks Datenübertragung.Mit im Zugangsnetz verteiltenVoIP-Gateways kann das IP-Netzbereits Sprache übertragen.Wird auch das Zugangsnetzschrittweise auf Voice over IPumgestellt und soll es weiterhinanaloge und digitale Telefonan-schlüsse geben, betreibt derKunde selbst das Gateway. DerVorteil dieser Migrationsschritteliegt vor allem darin, dass siekeine Änderungen an Verträgen,TK-Anlagen oder Telefonennach sich ziehen müssen. Vor-teile eines zusätzlichen Um-stiegs auf VoIP-fähige Endgerätekann der Kunde nutzen – musses aber nicht.

Gibt es mit ausgereifterVoIP-Übertragung keinen tech-nischen Grund mehr, Spracheund Daten getrennt zum End-

kunden zu führen, entfällt seitdem Beschluss der Regulie-rungsbehörde, Telefon undInternetanschluss zu entbün-deln, auch der kommerzielleGrund. Im Beamtendeutschheißt das „IP-Bitstrom-An-schlüsse“. Damit gehört einGerätepark aus Splitter, NTBAund DSL-Modem der Vergan-genheit an. Ihn ersetzt ein Uni-versalgerät, das neben demschnellen Datenanschluss undVoIP häufig eine Reihe von anderen Funktionen in sich vereint, etwa Router, WLAN-Ac-cess-Point, Print- oder Fileser-ver (Abb. 3). Solch ein „Integra-ted Access Device“ (IAD) bildetdas Gegenstück zum „Multiser-vice Access Node“ (MSAN)beim Service-Provider.

Die Sprachübertragung imHeimbereich ist nach wie vorvon klassischer analoger und di-gitaler Übertragung sowie DECTbestimmt. IP- und WLAN-Telefo-ne sind rar, weshalb die meistenIADs entsprechende Ports in die„alte“ Welt bereitstellen. EinGrund dürfte darin liegen, dasseinfache Handhabung und guteSprachqualität denn doch (noch)nicht so einfach zu haben sind.Außerdem sind die meisten Nut-zer beim Festnetztelefon längstnicht so wechsel- und experi-mentierfreudig wie beim Handy– und die Hersteller nicht so in-novativ. (un)

Uwe Schulzeist Fachautor in Berlin.

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Networking

AVMs Fritzbox macht Konvergenz sichtbar: Sie vereint Sprach-und Datenwelt sowie Festnetz- und IP-Telefonie (Abb. 3).

Die Gartner Group, die alljähr-lich die Megatrends der IT ermittelt, hat Unified Communi-cations (UC) als eine der Schlüs-seltechnologien für 2009 aus-gemacht. Allerdings war sie

bereits für 2008 als eines derTop-3-Themen gehandelt wor-den. Hier zeigt sich zweierlei:Konvergenz ist ein Trend, deralle Bereiche der Informations-technologie und Telekommuni-

kation zusammenführt. DieUmsetzung dauert aber durch-aus länger, als viele optimisti-sche Ankündigungen vorherge-sagt haben. Das ist auch nichtverwunderlich angesichts eines

notwendigen Paradigmenwech-sels, der Investitionen in neueInfrastruktur, Endgeräte undSoftware voraussetzt und um-fangreiche Migrationsarbeitenaus der alten in die neue Welterfordert.

Alles neu?

Die erste Phase des Umstiegsauf VoIP war von der Nachbil-dung der Funktionen vorhande-ner TK-Anlagen geprägt unddamit von der Nachweispflicht,herkömmliche Funktionen

Gesunde MischungUnified Communications verändern die Arbeitswelt

Das Zusammenführen der verschiedenen Kommunikationsformen im Unternehmenschafft für Mitarbeiter und Kunden neue Möglichkeiten, miteinander umzugehen.

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ersetzen zu können. Heute wirdzunehmend über „Mehrwert“nachgedacht, also völlig neueFunktionen. Dazu gehört Push toTalk (PTT), eine moderne Formdes Walkie-Talkies, bei der einedauerhafte Verbindung zwi-schen beiden Endteilnehmernbesteht, die aber nicht für dieVerbindungsdauer bezahlen,sondern nur für das Sprachvolu-men, also die übertragene Da-tenmenge. Das entspricht demParadigma der paketvermittel-ten Sprachübertragung, senktdie Kosten und eröffnet neueAnwendungsgebiete für Spedi-tionen, Baustellen oder denAußendienst. Ein anderes Bei-spiel ist Click-to-Dial: Ein Klickauf einer Webseite führt direktzu einem Anruf – bei einer Be-stellung übers Internet etwabeim Kundendienst.

Daneben kann UC aber auchaltbekannter Hard- und Soft-ware zum Durchbruch verhel-fen, etwa der Spracherkennung,die inzwischen vor allem imAuto erfolgreich zum Bedienendes Autotelefons im Einsatz ist.Möglich macht das eine neue,leistungsfähige Hardware, dennSpracherkennung ist eine re-chenintensive Anwendung. Engdamit verbunden ist der umge-kehrte Weg, die Sprachsynthe-se, werbewirksam „Text toSpeech“ genannt. Man kannsich E-Mails im Auto vorlesen

lassen sowie OCR zur Texter-kennung einsetzen – eine in-zwischen ausgereifte Technik.Nicht zu vergessen Video-Con-ferencing, das unter dem Na-men Telepresence eine zweiteChance erhält. Ob es an dengroßen, hochauflösenden Bild-schirmen liegt, an der Outlook-Integration und einfachen An-wahl über das (IP-)Telefon oderam Umweltbewusstsein unddem Sparzwang bei den Reise-kosten, der viele Firmen drückt:Es hat den Anschein, dass dieseTechnik allmählich wirklich an-stelle des Reisens zum Einsatzkommt und nicht nur als zusätz-liches Gimmick (Abb. 4).

Es wächst zusammen

Der Entwicklung von Voice overIP liegt primär die Überlegungzugrunde, statt zweier getrenn-ter Netze für Sprache und Datennur noch ein integriertes IP-Netzzu betreiben, was bei Service-Providern und Unternehmen zuEinsparungen führen soll. Fürden Nutzer ergibt sich aber wohlein noch größerer Effekt, undzwar mit dem Zusammenfassenvon Sprach- und Datenapplika-tionen. Neu ist das nicht. Com-puter Integrated Telephony (CTI)integriert bereits seit vielen Jah-ren mehr oder weniger erfolg-reich Telefoniefunktionen in PC-Anwendungen. Allerdings han-

delt es sich dabei nur um einGateway, das E-Mail, Voice-Mailund Fax zusammenführt („Uni-fied Messaging“).

Erst eine gemeinsame Über-tragungsplattform ermöglichtaber eine Integration von Spra-che und Daten innerhalb ein-heitlicher Applikationen undEndgeräte. Stand bei den ers-ten VoIP-Produkten noch dasSenken der Verbindungskostenim Vordergrund, geht es inzwi-schen um Produktivität undeinheitliche Geschäftsprozesse.

So schön sich die Vorstel-lung von Unified Communica-tions für die IT-Abteilungen(Konsolidierung unterschied-licher Systeme) und den An-wender (einheitliche Bedie-nung, nur ein Endgerät) anhört,so komplex gestaltet sich dieUmsetzung. Neben der benötig-ten Infrastruktur und neuenEndgeräten besteht eine Uni-fied-Communications-Lösungaus einer Vielzahl unterschied-licher Applikationen, die untereinen Hut zu bringen sind.

Manch ein Nutzer empfindetdenn auch angesichts immerneuer Funktionen wie Web-Con-ferencing, Instant Messagingoder Telepresence genau dasGegenteil von Vereinheitlichung:Immer mehr unterschiedlicheProgramme und Endgeräte sindzu bedienen. Es hat den An-schein, als würde UC zunächstdie Komplexität erhöhen, bevorEffekte einer Vereinfachung undKonsolidierung wirksam wer-den. Noch beherrschen unter-schiedliche Logins, Passwörter,Telefonnummern und Oberflä-chen die Kommunikation aufunterschiedlichen Wegen. Hier –und nicht nur in der zugrundeliegenden Technik – liegt derSchlüssel zu höherer Produkti-vität und Akzeptanz.

Bei der Bewertung abge-schlossener UC-Projekte inUnternehmen fand die GartnerGroup heraus, dass es zwar Ef-fekte bei der Produktivität, Fle-xibilität und durch einfachereZusammenarbeit gab, aber an-ders als erwartet keine direkte

Kostenersparnis. Allerdings ste-hen Einsparungen bei Reise-und Immobilienkosten sowieEffizienzsteigerungen bei denmeisten Firmen zurzeit weitoben auf der Agenda, und dieAnforderungen einer globali-sierten Arbeitswelt (Internatio-nalisierung, temporäre Arbeits-gruppen, kürzere Projektzeiten)kann nur eine entsprechendflexible Kommunikationsinfra-struktur erfüllen.

Solange die Firmen UnifiedCommunications als technik-zentriertes Thema vorantreiben,tun sie sich mit der Darstellungdes quantifizierbaren Nutzensschwer. Die Effekte ergebensich aus weichen Faktoren wieErreichbarkeit, Mobilität oderflexiblere Organisationen, diesich einer Darstellung in Zahlenhäufig entziehen.

Die konsequente UC-Einfüh-rung streift auch Themen wiePersönlichkeitsrechte und Da-tenschutz. Insbesondere die so-genannte Presence-Funktion(Verfügbarkeitsmanagement),die die jeweilige Erreichbarkeitüber alle möglichen Kommuni-kationswege verwaltet, bedeutetauf der einen Seite eine effizien-tere Kommunikation, ermöglichtauf der anderen aber auch lü-ckenlose Bewegungsprofile. An-wender können kaum erkennen,welche Informationen aus ihrerKommunikation auswertbar sindoder gespeichert werden.

Alles nur Software

Da sich Unified Communicationsan der Schnittstelle zwischenHard- und Software sowie zwi-schen alter und neuer Sprach-welt befindet, gibt es keinenHersteller, der das gesamte Pro-duktspektrum abdeckt. Der Sys-temintegration kommt dahereine hohe Bedeutung zu. Be-herrschender Hersteller auf derSoftwareseite ist Microsoft, dadie Integration in Windows undOutlook/Exchange eine wichtigeRolle spielt. Hardwareseitig bie-ten Alcatel-Lucent, Avaya undCisco die umfangreichsten Pro-

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Networking

Telepresence-Systeme – hier Ciscos TP 3000 – lassen sichdirekt aus Outlook heraus buchen und sollen Videokonfe-renzen so einfach machen wie das Telefonieren (Abb. 4).

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Page 8: Networking - heise.de · Standard für alle Sprachdienste zur Verfügung. Obwohl seit Jah-ren beschworen, gewinnt VoIP am Markt aber erst jetzt an Dynamik. Die Vorteile liegen für

duktpaletten. Wer eine umfas-sende Lösung implementierenwill, ist daher auf unabhängigeSystemintegratoren ange-wiesen, die das Produktpuzzleunterschiedlicher Hersteller zu-sammensetzen können – zumalmeist darüber hinaus Produktekleinerer Spezialanbieter zu in-tegrieren sind. Eine aktuelle Stu-die der Experton Group sagt voraus, dass die Rolle der Sys-temintegratoren zunehmen, dieder Hersteller bei der Umset-zung aber abnehmen wird.

Ein anderer Weg besteht inder Fokussierung auf bestimmteKundengruppen: Panasonicetwa will mit dem UC-ServerKX-NCP speziell den Mittelstandansprechen (Abb. 5).

Beim Wettbewerb zwischenHardware- und Softwareherstel-lern zum Thema Unified Com-munications geht es auchdarum, wer in Zukunft die Stan-dards, Schnittstellen und Proto-kolle bestimmt. Besonders Mi-crosoft baut mit immer neuenProdukten seine Softwarepalettekontinuierlich zu einem fast voll-ständigen UC-Portfolio aus. ObOffice Communications Server(OCS) für SIP-Echtzeitkommu-nikation, Office Live Meetingoder Office Round Table, einAudio-Video-System mit 360-Grad-Kamera – Microsoft führtden Kampf um den UC-Marktvom Desktop des Endnutzersaus und kann hier seine Vortei-le bei der Integration in Win-dows, Office und Outlook aus-spielen (Abb. 6).

Hardwarehersteller Ciscobietet mit dem Call Manager,Presence Server, PersonalCommunicator oder MobilityManager inzwischen ebenfallseine recht komplette Software-palette an – ein Zeichen dafür,dass sich der Wettbewerb vorallem im Bereich der Softwareabspielen wird.

Abseits der Microsoft-Weltpositioniert IBM das Thema Uni-fied Communications rund umdas hauseigene Lotus Notes/Sametime, und auch unter Linuxgibt es eine Reihe von UC-Funk-tionen, die aber erst zusammen-gefügt sein wollen. Danebenexistieren Nischenanbieter wieTobit, Cycos oder Servonic, die

häufig aus dem Bereich CTIstammen und Softwareproduktemit speziellen UC-Funktionenentwickeln.

Fazit

Die großen UC-Anbieter stam-men aus verwandten, aber ebendoch unterschiedlichen Bran-chen: Telekommunikation, Netz-werktechnik und Software. Dasbedeutet auch unterschiedlicheHerangehensweisen an die Kon-vergenzthemen und spezifischeStärken, etwa die Outlook-Inte-gration bei Microsoft, Hybrid-

TK-Lösungen bei Avaya oder Al-catel-Lucent sowie Multiservice-Netzwerkgeräte von Cisco. Wiedramatisch sich die technischeEntwicklung auf langjährig eta-blierte Märkte auswirkt, zeigtsich am Beispiel von NortelNetworks. Der einstmals größteTelekommunikationskonzernNordamerikas musste vor weni-gen Wochen Gläubigerschutzunter Chapter 11 beantragen, dadie Produktpalette nicht schnellgenug auf IP umgestellt wurde –und Umsätze und Gewinne ein-brachen. (un)

Uwe Schulze

VIII iX extra 5/2009

Networking

Field Programmable Gate Arrays(FPGA) sind Hardwarebausteine,die der Anwender je nach An-forderung frei programmierenkann. Der Vorteil: Sie lassen sichmehrmals programmieren unddynamisch neu konfigurieren.Damit lohnen sich auch Produkte

mit kleinen Stückzahlen. Anwen-dungen findet man überall: imMobilfunk, in der Medizintechnikoder im Bereich Automotive.iX extra zeigt in einer Markt-übersicht, mit welchen Leis-tungsmerkmalen die Herstellerihre FPGAs ausgestattet haben.

Entwicklungswerkzeuge stützensich auf Hardware-Program-miersprachen wie VHDL oderVerilog. Aber auch C findet sichin den Schaltungen zurecht.

Erscheinungstermin: 28. Mai 2009

In iX extra 6/2009:Embedded SystemsEntwickeln mit FPGAs – Chips und Tools

DIE WEITEREN IX EXTRAS:

Ausgabe Thema Erscheinungstermin07/09 IT-Security Malware-Trends und die Strategien der Hersteller 25.06.0908/09 Storage Storage via Ethernet 23.07.0909/09 Networking Sicher verbunden – Virtual Private Networks 20.08.09

Soll Mittelständlern mit einer Komplettlösung die Vorteile vonUnified Communications zugänglich machen: Panasonics UC-Server KX-NCP (Abb. 5).

Avaya integriert Telefonfunktionen in Microsofts Outlook(Abb. 6).

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