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New AF&AS 2015 04 K16k2 - Lothar Gassmann · 2019. 2. 6. · 8 Aufblick und Ausblick 2015 4 Q nie nkidelrose FruawarzurZetides Atlen Temtasetns neie rauFohnet.nufZukSie rwa verachtet,

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Page 1: New AF&AS 2015 04 K16k2 - Lothar Gassmann · 2019. 2. 6. · 8 Aufblick und Ausblick 2015 4 Q nie nkidelrose FruawarzurZetides Atlen Temtasetns neie rauFohnet.nufZukSie rwa verachtet,

� Di e� Nacht� i st� vor gedrungen� Gott� der� Bi bel � und� Al l ah� i m� Koran� Fri eden� oder� Kapi tul ati on� vor� de mBösen?� Hanna� –� di e� Beteri n� Er mahnung� al s� Aus druck� derNächstenl i ebe

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I nhalt �d ieser �AusgabeZu m� Gel ei t� � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � 3�Dr. � Manfred� MichaelGott� i n� der� Bi bel � und� Al l ah� i m� Koran� � . � . � . � . � . � . � . � . � . � 4�Boutros� abd� al� Masi hVergleiche � zwischen � Islam � und � christlichem � Glauben �werdenselten � angestellt, � weil � es � bei � Christen � vielfach � an � profundenKenntnissen �über �den �Geist �des �Islam �fehlt. �Kirchen, �die �überdie �nötige �Expertise �verfügen �sollten, �sind �selten �daran �interes-siert, � Unterschiede � festzustellen, � da � man � eher � nivellieren �willund �von �dem �einen �Gott �redet, �an �den �wir �angeblich �doch �alleglauben. �Wir �baten �einen �arabisch �sprechenden �deutschen �Ori-entkenner, �anhand �von �Bibel �und �Koran �Unterschiede �zwischendem �Gott �der �Bibel �und �Allah �zu �erläutern.

Fri eden� i n� unserer� Zei t� oder� Kapi tul ati on�vor� de m� Bösen?� � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � 6�Israelkorrespondent� Rai ner� SchmidtDas �Abkommen �mit �dem �Iran �vom �14.7.2015 �war �unserem �Kor-respondenten �Anlass, �vor �dem �Hintergrund �biblischer �Prophetiedie � aktuelle � Entwicklung � im � Nahen � Osten � zu � beleuchten.Überall �– �so �stellt �er �fest �– �ist �das �Böse �auf�dem �Vormarsch �(Bei-spiele: � IS, � Boko � Haram, � Hamas). � Soweit � Israel � tangiert � ist,beklagt �er �zurecht, �dass �die �westlichen �Staaten �die �Angreifer �(dieHamas) � weit � weniger � kritisieren � als � die � Israeli, � die � sich � derAngriffe �erwehren �mussten. �Anstatt �arabischen �Terror �mit �dergebotenen �Härte �zu �verurteilen, �setzt �man �Israel �unter �Druck.Hanna� –� di e� Beteri n� � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � . � 8�Pfarrer� Dr. � Hansjörg� BräumerHanna, �die �Mutter �Samuels, �ging �vor �allem �durch �zwei �Gebetein �die �biblische �Geschichte �ein: �die �Bitte �um �einen �Sohn, �den �sievon �Anfang � an � in �Gottes �Dienst � stellen �wollte, �und � durch � ihrGotteslob, �nachdem � ihrer �Bitte � entsprochen �worden �war. �DasLobgebet �war �von �einer �Strahlkraft, �die �weit �über �Hannas �Lebenhinausging �– �und �fast �denselben �Wortlaut �hatte �wie �der �Lobge-sang �der �Maria �bei �ihrem �Treffen �mit �Elisabeth. �Die �Lobgesängebeider �Frauen �sind �letztendlich �messianische �Botschaften, �derenletzte �Erfüllung �noch �aussteht.Di e� Er mahnung� al s� Aus druck� der� Nächstenl i ebe� � 1 0�Pfarrer� Willi� Bau mgärt nerDie �Ermahnung �ist �zuallererst �eine �Hilfestellung, �ein �liebevollesZurechtbringen, � wie � es � jeder � Christ � immer � wieder � braucht.Wenn �dies �in �brüderlichem �Gespräch �geschieht, �bleiben �dem �Er-mahnten �Gesichtsverlust �und �größere � Sanktionen �erspart. �Zielist � in � jedem � Fall � nicht � das � „Richten“, � sondern � das � Zurecht-bringen �des �Ermahnten, �das �erforderlichenfalls �auch �einmal �imRahmen �der �Gemeinde �erfolgen �muss. �Aber �selbst �ein �Verfahrendes �Zurechtbringens �von �in �Sünde �geratenen �Gemeindegliedernnach �Matthäus �18 �muss �erkennen �lassen, �dass �die �NächstenliebeAusgangpunkt �aller �Bemühungen �ist.

2 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

Erschei nungs wei seAufblick �und �Ausblick �ist �eine �Zeitschrift �zur �Stär-kung �des �Glaubens �in �der �Endzeit, �die �von �Christenunterschiedlicher �Denominationen �verantwortet �wird.Sie �ist �von � �keiner �Kirche �oder �Freikirche �abhängigund �wird �allein �durch �die �Spenden �ihrer �Leser �finan-ziert. �Alle �Ausgaben �der �Schrift �finden �Sie �auch �imInternet: �http://l-Gassmann.de/aufblick-und-ausblick �Heraus geberVerein �zur �Stärkung �biblischen �Glaubens �e.V. ,1 . �Vorsitzender: �Ortwin �Blum, �Hauffstraße �4, �

�75391 �Gechingen2. �Vorsitzender: �Pfarrer �Willi �Baumgärtner, �Maul-bronner �Straße � 19 ; �76646 �Bruchsal-Helmsheim;

Kassier: �Ortwin �Blum, �Hauffstr. �4, �75391 �Gechingen;Versand: �Klaus �Dabkowski, �Badstraße �3 �A- 19 ,

�76437 �Rastatt.Redakti onSchriftleitung: � �Dr. �Manfred �Michael �(verantwortl.);Dr. �Lothar �Gassmann, �Am �Waldsaum �39,75 175 �Pforzheim; �Pfarrer �Lienhard �Pflaum, �In �der �Halde �3 ,75378 �Bad �Liebenzell; �Biblischer �Arbeitskreis �KasselZuschri ftenBei �Zuschriften �bezüglich �des �Inhalts �bitten �wir, �sichan �die �Redaktion �zu �wenden. �Für �namentlich �ge-zeichnete �Beiträge �ist �der �Verfasser �verantwortlich.Versand,� Bestel l ungBestellungen, �Adressenänderungen �und �Kündigungenrichten �Sie �bitte �an �die �Versandanschrift �Aufblickund �Ausblick, �Klaus �Dabkowski, �Badstraße �3 �A,76437 �Rastatt, �Tel. �07222/52376, �Fax �07222/595 1 189,E-Mail: �»[email protected]«Freiexemplare �zu �Verteilzwecken �werden �gern �zurVerfügung �gestellt.SpendenkontenAufblick �und �Ausblick, �Sparkasse �Rastatt-Gernsbach, �Konto-Nr. �78485 �(BLZ �665 �500 �70);Fü r �S EPA-Überweisungen :IBAN: �DE86 �6655 �0070 �0000 �078485BIC: � � � �SOLADES 1RAS �

�� � � � � � �(nur �bei �Überweisungen �aus �dem �Ausland)Der �Verein �ist �durch �Bescheid �des �FinanzamtesBaden-Baden �vom �28 .6 .2013 �als �gemeinnütziganerkannt. �Spendenbescheinigungen �werdenjeweils �zu �Beginn �eines �Jahres �verschickt. �Wenn �Sie �diese �nicht �benötigen, �sind �wir �für �einekurze �Mitteilung �dankbar.Gestal tungwww.rimi-grafik.deDruckScharer-Druck �& �Medien, �76456 �KuppenheimFoto �Titelseite: �Eduard-Foto �/ �Foto �S. � 16 : �ERF-Medien �e.V.

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. . . �der �Tag �ist �nicht �mehr �fern! �So �sei �nun �Lob �gesun-gen �– �dem �hellen �Morgenstern!

Kranke �Menschen �– �und �wohl �auch �mancher �Gesunde �–fürchten �die �Nacht �und �freuen �sich �auf�den �neuen �Tag,der �das �Licht �bringt �und �neue �Wirkungsmöglichkeiteneröffnet. �Auch �Jesus �wusste, �dass �er �wirken �musste, �so-lange �es �Tag �ist. �„Es �kommt �die �Nacht, �da �niemand �wir-ken �kann. “ �(Joh �9, 4). �Das �Wort �Jesu �ist �aber �ebenso �wieder �Liedtext �von �Jochen �Klepper �nicht �nur �auf�denWechsel �von �Tag �und �Nacht �bezogen, �sondern �auch �aufunsere �Weltzeit, �die �ebenfalls �der �Nacht �entgegengeht,einer �Nacht, �die �das �nahe �Kommen �Jesu �signalisiert.Der �Abend �vor �dieser �Nacht �ist �uns �bezeugt �als �eine �Zeitdes �Abfalls �der �Menschen �von �Gott, �und �die �Nacht �selbstist �die �Zeit �der �Trübsal �und �der �Gerichte �Gottes.Die �Völker �dieser �Welt, �auch �unser �Land, �ja �auch �wirganz �persönlich �mit �unserer �begrenzten �Lebenszeit �ge-hen �auf�diese �Nacht �zu �und �sind �beunruhigt, �mit �wel-cher �Geschwindigkeit �sich �der �Abfall �des �Menschen �vonGott �vollzieht �und �wie �gründlich, �ja �bedenkenlos, �diegöttlichen �Ordnungen �von �einer �postmodernen �Gesell-schaft �über �Bord �geworfen �werden. �Wer �die �Augen �auf-macht, �muss �sich �fragen: �Sind �nicht �längst �die �Zeichender �Zeit �für �die �Wiederkunft �Jesu �weitgehend �erfüllt?Besonders �die �wachsenden �gewaltsamen �Auseinander-setzungen �– �einschließlich �grauenhafter �Christenverfol-gungen �– �wollen �uns, �die �wir �noch �halbwegs �in �einer �Be-obachterrolle �verweilen �können, �den �Atem �rauben.So �schlimm �diese �Gewaltexzesse �rund �um �den �Erdballauch �sein �mögen, �besonders �beunruhigend �und �auch �be-lastend �für �uns �ist �die �Tatsache, �dass �unser �eigenes �Volkdie �Ehrfurcht �vor �Gott �verloren �hat �und �gesellschaftlicheNormen �geschaffen �und �zugelassen �hat, �die �aus �bibli-scher �Sicht �nicht �zu �akzeptieren �sind. �Es �sind �Normeneiner �(vermeintlich)grenzenlosen �Freiheit �des �selbstherr-

� � 2 0 1 5� −� 4 Q� � � Aufblick �und �Ausblick � �3

lichen �Menschen, �die �alle �Bereiche �des �Zusammenle-bens �betreffen. �Normen, �die �weder �das �Glaubenslebender �Christen �noch �die �in �Europa �gewachsene �christlicheKultur �unversehrt �lassen.Diese �Normen �– �um �nur �eine �von �vielen �Auswirkungenzu �zeigen �– �gestatten �ein �ungeordnetes �Eindringen �frem-der �Kulturen �und �Religionen, �ohne �den �Bürgern �nochein �ernsthaftes �Nachdenken �über �die �Folgen �zuzubilli-gen. �Natürlich �bekennen �wir �uns �zu �der �Christenpflicht,in �Not �geratene �Menschen �bei �uns �aufzunehmen. �Diesschließt �aber �nicht �aus, �dass �man �über �die �mittel- �undlangfristigen �Folgen �nachdenkt. �Das �allein �schon �– �sowill �es �scheinen �– �überschreitet �die �Grenzen �des �gutenTons �in �unserer �multikulturellen �Gesellschaft. �Wer �näm-lich �vom �„Mainstream“, �d. h. �von �der �vorherrschendenEinstellung �dieser �Gesellschaft �abweicht, �lernt �sehrschnell, �dass �wir �es �mit �einem �zunehmend �autokrati-schen �Herrschaftssystem �zu �tun �haben, �das �keinenSpaß �und �auch �keine �Toleranz �kennt, �obwohl �es �sicheinmal �über �diese �Begriffe �definiert �hat. �Wer �die �neuenEntwicklungen �nicht �jubelnd �als �bunt-frohes �Multikulti-Festival �begrüßt, �wird �ausgegrenzt. �Da �erweisen �sich �lei-der �auch �Presseorgane �als �willfährige �Diener �des �Sys-tems.Die �Dunkelheit �um �uns �herum �wird �also �größer, �und �dieNacht �ist �tatsächlich �vorgedrungen. �Aber �im �Gegensatzzu �der �uns �umgebenden �Gottlosigkeit � �gehen �wir �alsNachfolger �Jesu �in �der �Dunkelheit �nicht �verloren, �son-dern �dürfen �uns �auf�das �Handeln �unseres �Gottes �freuenund �mit �Jochen �Klepper �singen:� Der� sich� den� Erdkreis� baute,� der� lässt� den� Sünder� nicht.� Wer� hier� dem� Sohn� vertraute,� kommt� dort� aus� dem� Gericht

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Manfred� Michael

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Religionen. �Wie �das �geht, �wollen �wir �in �den �folgendenAusführungen �darstellen:

Vers � 1 : �„Im �Namen �Allahs“ �ist �eine �Beschwörungsfor-mel, �da �Muslime �ihren �heilig-fernen �Allah �nicht �direktansprechen �dürfen. �Ihnen �ist �eine �persönliche �Bezie-hung �zu �ihrem �unerreichbaren �Herrscher �undenkbar,darum �müssen �sie �bei �allen �Taten �und �RezitationenAllah �zuerst �beschwören. �

Als �Nachfolger �Christi �dürfen �wir �auf�Jesu �Geheiß �imVaterunser �den �Vater �im �Himmel �direkt �ansprechen.Wir �sind �nicht �„Sklaven“ �Gottes �sondern �seine �Kinder,ja, �Angehörige �seiner �himmlischen �Familie. �JederMensch �darf �durch �das �Blut �des �Lammes �ins �Aller-heiligste �treten �und �Gott �„Vater“ �nennen.

Vers �2 : �Laut �islamischen �Auslegern �ist �Allah �als �der„Allerbarmer“ �(al-rahman) �der �Herrscher �über �alleMenschen, �weil �er �ihnen �das �Leben �gegeben �hat �unddessen �Eigentum �sie �sind. �Als �„Barmherziger“ �(al-ra-him) �offenbart �er �einen �Gnadenquell �für �alles �Materi-elle �im �Leben �aller �Muslime, �die �der �Gemeinschaft �derRechtgeleiteten �angehören �(siehe �V. �7) . �Dies �hat �wenigmit �biblischer �Barmherzigkeit �zu �tun, �die �in �ersterLinie �Erwählung �und �Errettung �durch �Gottes �Güte �alstragendes �Thema �hat. �Denn �die �Gnade �Gottes �setztauch �die �Garantie �für �die �Errettung �voraus. �Im �Koranist �Gnade �nur �willkürlich, �denn: �Allah �gibt �sie, �wemer �will, �und �verstößt, �wen �er �will �(Sure �74,3 1) .

Vers �2 : �„Lob �und �Preis �gehört �Allah, �dem �Herrn �derWelten“. �Der �Koran �kennt �keine �Heilswunder �Moham-meds, �darum �gelten �im �Islam �nur �die �Koranverse �alsein �Wunder �Gottes. �Ein �Muslim �soll �Allah �loben �zumeinen �wegen �seiner �Allmacht �und �zum �anderen �weil �erdie �Gebote �gab, �nach �denen �der �Muslim �leben �soll, �um(vielleicht! ) �gerecht �zu �werden. �Allah �handelt �aber �nurdurch �den �Menschen �und �gibt �denen �den �Sieg, �welcheer �will. �Darum �gilt �im �Islam �das �Lob �Allahs �nicht �fürdie �„Errettung“, �sondern �in �erster �Linie �für �seine �All-macht. �In �der �Bibel �teilt �Gott �sich �uns �mit, �als �derHERR �Zebaoth, �Herr �aller �sichtbaren �und �unsichtba-ren �Mächte. �In �seiner �Offenbarung �hat �ER �sich �uns �alsder �konkret �handelnde �Gott �gezeigt, �sei �es �bei �der �Ret-tung �Israels �aus �Ägypten, �sei �es �bei �der �Verwirklichungdes �Heils �für �alle �Menschen �durch �Christi �Tod �undAuferstehung. �In �jedem �Fall �gilt: �wer �glaubt �darf �denhandelnden �Gott �und �seine �Wunder �erfahren, �die �ihn

4 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

Durch �Medien �und �politische �Lager �zieht �sichdie �Diskussion, �ob �„der �Islam �zu �Deutschland

gehört“. �Der �Schlüssel �zum �wirklichen �Ver-ständnis �dieser �Problematik �liegt �in �dem �jeweils �offen-barten �Wort �von �Bibel �bzw. �Koran. �Das �Wort �und �diejeweilige �Auslegung �dazu �prägen �die �Religion, �aus �derkonkret �Schlüsse �gezogen �werden. �Zum �tieferen �Wirk-lichkeitsverständnis �beider �Positionen �hat �sich �gezeigt,dass �ein �Vergleich �zwischen �dem �Vaterunser �und �der„al-Fatiha“ �hilfreich �sein �kann.

In �dem �Vaterunser-Gebet �(Mt �6 ,9– 15), �das �uns �JESUSpersönlich �gelehrt �hat, �wird �die �wesentliche �Botschaftder �ganzen �Bibel �zusammengefasst. �In �ähnlicher �Weisesind �in �der �Eröffnungssure �des �Korans �„al-Fatiha“ �auchalle �wesentlichen �Elemente �des �islamischen �Sendungs-bewusstseins �zusammengefasst. �Somit �sind �beide �Textegeeignet, �um �die �Kernaussagen �der �jeweiligen �Religiondarzustellen. �Zu �beachten �ist �allerdings �in �so �einemVergleich �die �Tatsache, �dass �sich �hinter �der �Verwen-dung �teils �identischer �Bezeichnungen �bzw. �Worte �in �derBibel �bzw. �im �Koran �oftmals �ganz �andere �theologischeund �geistliche �Inhalte �verbergen. �Darum �muss �man �ge-nau �klären, �was �jeweils �unter �bzw. �hinter �solch �einemWort �verstanden �wird, �damit �nicht �nur �ein �äußerlichersondern �auch �ein �inhaltlicher �Vergleich �stimmen �kann.Hier �zunächst �die �deutsche �Übertragung �der �Sure � 1 :

1 . � �Im �Namen �Allahs, �des �Allerbarmers, �des �Barm-herzigen.

2. � �(Alles) �Lob �gehört �Allah, �dem �Herrn �der �Welten,bzw. �der �Weltenbewohner.

3 . � �Dem �Allerbarmer, �dem �Barmherzigen.4. � �Dem �Herrscher �am �Tag �des �Gerichts.5 . � �Dir �allein �dienen �wir, �und �zu �Dir �allein �flehen �wirum �Hilfe.

6 . � �Leite �uns �den �geraden �Weg.7. � �Den �Weg �derjenigen, �denen �Du �Gunst �erwiesen �hast,nicht �derjenigen, �die �(Deinen) �Zorn �erregt �haben,und �nicht �der �Irregehenden!

Im �Vaterunser �ruft �JESUS �alle �Menschen �zur �Gemein-schaft �unter �dem �heiligen �Willen �des �himmlischenVaters �und �diskriminiert �keinen �Menschen, �sondern �imGegenteil, �Er �fordert �von �uns, �allen �Schuldigern �zu �ver-geben, �wie �der �himmlische �Vater �uns �zuerst �alles �ver-gibt. �Im �Islam �wird �die �„al-Fatiha“ �zu �allen �feierlichenAnlässen �und �bei �der �Landnahme �von �feindlichem �Ge-biet �rezitiert �und �gebetet. �Sie �ist �Ausdruck �islamischerExklusivität �gegenüber �allen �anderen �Menschen �und

Boutros �abd �al �Masih

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Nach �islamischem �Verständnis �ist �das �der �gerade �Weg,in �stets �unsicherer �Hoffnung �auf�Allahs �Erbarmen �imGericht! �Den �Ungläubigen �zu �verstoßen, �wird �dann �zueinem �Teil �dieser �Pflichten. �Denn �der �Gläubige �sollnicht �mit �„Unreinen“ �verkehren.JESUS �spricht: �„Ich �bin �der �Weg, �die �Wahrheit �unddas �Leben � . . .“ �– �der �direkte �Weg, �nicht �nur �zum �ewigenGott, �sondern �auch �zum �himmlischen �Vater. �Im �Glau-ben �an �Jesu �leibhaftige �Auferstehung �sind �wir �schondurchgedrungen �zum �ewigen �Leben. �Wir �kommennicht �mehr �ins �Gericht. �Denn �der �Tod �ist �bereits �über-wunden �in �JESUS. �In �ihm �sind �wir �durch �den �heiligenGeist �wiedergeboren �zu �einem �ewigen �Leben. �In �Chris-tus �sind �wir �bereits �beim �Vater �im �Himmel �angekom-men. �Und �dieser �Geist �Gottes �treibt �uns �seine �Werkezu �tun: �zu �vergeben, �zu �helfen �und �zu �bewahren.

Vers �7: �„ . . . �den �Weg �derjenigen, �denen �Du �Gunst �erwie-sen �hast �. . .“, �Allahs �Gunst �ist, �dass �Muslime �die �Scha-ri'a �erhalten �haben. �Im �Gegensatz �dazu �steht: �„ . . . �nichtderjenigen, �die �Deinen �Zorn �erregt �haben, �und �nichtder �Irregehenden“. �Die �Juden, �so �die �islamischen �Aus-leger, �werden �als �diejenigen �verstanden, �auf�denen �derZorn �Allahs �ruht, �weil �sie �Mohammed �entlarvt �haben,als �er �die �Thora �falsch �zitiert �hat, �und �die �Christen �sinddie �„Irregehenden“, �weil �sie �einen �anderen �Weg �gehen,nämlich �den �Weg �JESU. �In �beiden �Fällen �gilt �uns �derZorn �der �Gemeinschaft �der �Muslime �(die �„Umma“),weil �wir �Mohammed �nicht �glauben.

Im �Islam �ist �Vers �7 �die �Grundlegitimation �für �denDjihad �gegen �alle �Andersgläubigen. �Darum �gilt �dieLesung �der �al-Fatiha �auf�nicht-islamischem �Boden,insbesondere �der �Vers �7, �als �ein �Akt �der �Landnahmevon �Feindesgebiet �für �die �islamische �Schari'a, �weil �derIslam �als �der �einzige �rechte �und �alle �anderen �Religio-nen �als �der �falsche �Weg �verstanden �werden. �

Eine �ökumenische �Annäherung �mit �anderen �Religio-nen �widerspricht �somit �dem �islamischen �Selbstver-ständnis. �Sie �kann �höchstens �dazu �dienen, �die �Akzep-tanz �des �Islam �zu �fördern, �nicht �aber �die �Gleichberech-tigung �anderer �Religionen �zu �etablieren. �Als �Christenverkündigen �wir �das �Evangelium �nicht �gegen �denIslam, �sondern �für �alle �Menschen, �weil �jeder �Menscheine �Entsühnung �von �Sünde �und �Schuld �braucht. �OhneSühne �durch �das �Blut �des �Lammes �Gottes �kann �eskeine �Sündenvergebung �bei �Gott �geben, �ob �Jude, �obChrist �oder �Muslim. �Alle �Menschen �ermangeln �derHerrlichkeit, �die �bei �Gott �gilt, �sagt �Paulus. �Nur �JESUSkonnte �dieser �Gerechtigkeit �Genüge �tun. �Darum �hatihn �auch �Gott �aus �der �Gefangenschaft �des �Todes �erlöstund �seinen �Leib �wieder �lebendig �gemacht, �um �ihn �zuseiner �Rechten �zu �setzen �und �für �alle �Menschen �amThron �der �Gnade �zu �vermitteln. �Welche �Gnade �undBarmherzigkeit �hat �uns �Gott �in �JESUS �Christus �erwie-sen! �Das �ist �Gnade, �die �heute �und �jetzt �wirksam �ist, �für �alle �Kreatur!

von �Sünde, �Teufel �und �Tod �erretten. �Darum �gilt �unserLob �und �Preis �zum �einen �seiner �Allmacht �aber �vorallem �seinem �konkreten �Handeln, �das �uns �errettet.

In �Vers �3 �wiederholt �sich �diese �Namensanrufung �ausVers � 1 , �weil �Allah �vom �Gläubigen �wiederholt �beschwo-ren �wird, �in �der �Hoffnung, �dass �er �sich �doch �erbarme,und �ihn �vom �endgültigen �Gericht, �das �über �alle �Men-schen �kommen �wird �(Vers �4), �erlöse. �Hier �müssen �wirbekennen, �dass �Muslime �Ehrfurcht �vor �Gott �und �sei-nem �Gericht �haben. �Im �atheistischen �Westen �habendie �meisten �Menschen �den �Respekt �vor �Gott �verloren.Das �ist �eine �Schande �für �das �christliche �Abendland �undeine �falsch �verstandene �Gnade. �JESUS �leitet �die �ersteBitte �im �Vaterunser �mit �dem �Wort �ein: �„ . . . �geheiligtwerde �dein �Name“. �Wir �müssen �diese �Ehrfurcht �neulernen, �auch �wenn �wir �Gott �„Vater“ �nennen �dürfen.

Das �Thema �in �Vers �4: �„Dem �Herrscher �am �Tag �desGerichts“, �ist �Mittelpunkt �des �Islams! �Ein �treuer �underlösender �Gott �kommt �im �Koran �nicht �vor; �Buße �undVergebung �im �biblischen �Sinne �gibt �es �nicht. �Islam �istAngst �vor �Gott, �dem �Richter. �Es �ist �eine �Religion, �dieden �Gläubigen �in �panische �Knechtschaft �und �in �denDjihad �treiben �kann, �bis �hin �zur �Tötung �von �anderenund �der �Selbsttötung, �um �Allah �zu �gefallen. �DieseAngst �vor �dem �Gericht �verursacht �eine �Kette �vonZerstörung. �Anders �bei �JESUS. �Christus �ist �„für �uns“gestorben, �damit �wir �nicht �sterben �müssen. �Uns �wurdevergeben, �so �dass �wir �auch �unsern �Schuldigern �verge-ben �können. �Durch �das �Kreuz �von �Golgatha �wird �dieKette �des �Gerichts �und �der �Zerstörung �zu �einer �Ketteder �Errettung �und �Erlösung �umgewandelt. �Denn �das �istder �wahre �Wille �Gottes: �nicht �Menschen �zu �töten, �son-dern �sie �von �Schuld �und �Tod �zu �erretten. �Das �hatJESUS �Christus �bewirkt.

Vers �5 : �„Dir �allein �dienen �wir �(als �Knechte), �zu �dirflehen �wir �um �Hilfe.“ �Diese �Hilfe �ist �vor �allem �imkommenden �Gericht �notwendig, �denn �im �Islam �gibt �eskeine �Heilsgewissheit �(Sure �74,3 1 ) . �Muslime �leben �inverzweifeltem �Gehorsam �Allah �gegenüber, �in �der �Hoff-nung, �ihm �dadurch �zu �dienen. �Dieser �sklavische �Gehor-sam �kann �aber �bis �zum �Abschlachten �von �anderenMenschen �führen, �nach �dem �Motto: �„Weil �du �Allahnicht �anbetest, �Mohammed �nicht �als �seinen �Gesandtenanerkennst, �seine �Schari'a �nicht �ausführst, �musst �dusterben! “ �In �Christus �können �wir �erst �wirksam �beten,wenn �wir �durch �Gottes �Geist, �Wort �und �Wahrheit �er-kennen, �was �Er �will: �dem �Nächsten �vergeben, �wie �eruns �zuerst �vergeben �hat!

Vers �6 : �„Leite �uns �den �geraden �Weg �. . .“ �Wie �kann �einMuslim �wissen, �ob �er �auf�diesem �„geraden �Weg“ �ist? �–durch �die �tägliche �Ausübung �der �fünf�Säulen �des �Islams.

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8 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

ine �kinderlose �Frau �war �zur �Zeit �des �AltenTestaments �eine �Frau �ohne �Zukunft. �Sie �warverachtet, �weil �man �sie �als �eine �von �Gott �Verges-

sene �ansah. �Sie �galt �nicht �nur �als �von �Gott �vergessen,sondern �auch �als �von �Gott �verlassen. �Hanna, �die �Fraudes �Elkana �aus �Rama, �war �ein �solche �Frau �– �ebensowie �Abrahams �Frau �Sarah. �Beide �Frauen �stehen �imMittelpunkt �des �jüdischen �Neujahrstags, �der �u. a. �dasDatum �des � �Gedenkens �an �zwei �Ereignisse �in �der �Ge-schichte �Israels �ist: �an �die �Geburt �Isaaks �und �an �dieGeburt �Samuels. �Mit �der �Geburt �ihrer �Söhne �begannsowohl �für �Sarah �als �auch �für �Hanna �Zukunft �undewiges �Weiterleben. �Sie �waren �von �diesem �Tag �an �indas �Buch �des �Lebens �eingetragen. �So �ist �es �kein �Zufall,dass �das �Los �dieser �Frauen �die �beiden �Schriftlesungendes �Neujahrstages �in �der �Synagoge �bestimmen.

Elkana �hatte �zwei �Frauen, �die �eine �hieß �Hanna, �die �an-dere �Peninna. �Peninna �hatte �Kinder, �Hanna �hatte �kei-ne. �Jährlich �zog �Elkana �mit �seinen �Frauen �nach �Silo,um �zu �opfern. �Hanna �gab �er �beim �Opfermahl �ein �be-sonderes �Stück �vom �Opferlamm. �Er �hatte �Hanna �lieb,obgleich �sie �keine �Kinder �hatte. �Peninna �kränkteHanna �und �reizte �sie �sehr. �So �ging �es �alle �Jahre. �Ineinem �Jahr �aß �Hanna �erst, �nachdem �Elkana �sie �dazuermuntert �hatte. �Nachdem �Hanna �gegessen �und �getrun-ken �hatte, �ging �sie �bis �vor �den �Eingang �zum �Allerhei-ligsten. �Dort �saß �an �den �Türpfosten �gelehnt �Eli, �derHohepriester �( 1 �Sam � 1 , 1–9).

Nach �der �Landzuweisung �erlangte �Silo �eine �besondereWürde. �Hier �wurde �die �Lade �niedergesetzt �und �dasZeltheiligtum, �die �Stiftshütte, �errichtet. �Diese �wurde �inSilo �nach �den �Vorschriften �aufgebaut, �die �für �das �Hei-ligtum �am �Sinai �festgelegt �waren. �In �diesem �Heiligtumgab �es �für �Frauen �kein �getrenntes �Areal. �Auch �die �bei-den �älteren �Tempel, �der �Tempel �zur �Zeit �Salomos �undder �wiederaufgebauten �Tempel �zur �Zeit �Nehemias, �ken-nen �keinen �gesonderten �Hof�für �Frauen. �Erst �der �hero-dianische �Tempel �verwies �Frauen �auf�ein �Areal �außer-halb �des �Vorhofs �für �Männer. �Nach �jüdischer �Überlie-ferung �lag �der �Frauenhof� 15 �Stufen �niedriger �als �derVorhof�der �Männer. �Mit �etwas �verächtlichem �Blick �aufden �Vorhof�der �Frauen �nannten �die �Männer �derSchöpfung �ihren �Platz �den �„Vorhof�Israels“.

Im �Zeltheiligtum �in �Silo �hatte �Hanna �wie �alle �anderenFrauen �auch �freien �Zugang �zum �Heiligtum, �und �zwarbis �zu �den �Pfosten �zum �Allerheiligsten. �An �einem �derTürpfosten �saß �der �damalige �Hohepriester �Eli. �Den

Platz �für �ihre �Gebete �wählte �Hanna �ganz �in �der �Nähedes �Stuhles �von �Eli.

Von �Hanna �sind �zwei �Gebete �überliefert. �Das �erste �istein �Bittgebet �und �das �zweite �ein �Loblied �auf�Gott, �derdie �ihm �vorgetragene �Bitte �erhört �hat. �Zwischen �denbeiden �Gebeten �liegen �etwa �vier �Jahre.

„Hanna �war �von �Herzen �betrübt. �Sie �betete �zum �Herrnund �weinte �sehr. �Sie �gelobte �ein �Gelübde �und �sprach:Herr, �wirst �du �deiner �Magd �einen �Sohn �geben, �so �willich �ihn �dem �Herrn �geben �sein �Leben �lang. �Und �als �sielange �betete �vor �dem �Herrn, �achtete �Eli �auf�ihrenMund, �denn �Hanna �redete �mit �ihrem �Herzen, �nur �ihreLippen �bewegten �sich, �ihre �Stimme �aber �hörte �mannicht“ �( 1 �Sam � 1 , 10– 13). �Eli �meinte, �sie �wäre �betrunken.Hanna �vertraute �sich �Eli �an �( 1 �Sam � 1 , 14– 16). �Da �ant-wortete �Eli: �„Geh �hin �im �Frieden, �der �Gott �Israels �wirddir �die �Bitte �erfüllen, �die �du �an �ihn �gerichtet �hast.“ �(1 �Sam �1 ,17) .

Das �Gebet �der �Hanna �hatte �zwei �Besonderheiten:� �Es �war �ein �stilles �Gebet, �in �dem �nur �ihr �Herz �sprach.Es �war �ein �Gebet �ohne �hörbare �Worte, �ein �Beten, �beidem �Hanna �nur �ihre �Lippen �bewegte.� �Ihr �Bittgebet, �das �ganz �um �ihre �persönliche �Notkreiste, �hatte �Hanna �mit �einem �Gelübde �verbunden.Die �Reaktion �Elis �war �eine �doppelte:� �Seine �ersten �Worte �lauteten: �„Gib �den �Wein �von �dir,den �du �getrunken �hast“ �( 1 �Sam � 1 , 14). �D. h. �Übergibdich �und �werde �erst �einmal �nüchtern, �dann �kannst �duweiterbeten.� �Die �zweiten �an �Hanna �gerichteten �Worte �lauteten:„Geh �hin �im �Frieden, �der �Gott �Israels �wird �dir �deineBitte �erfüllen, �die �du �an �ihn �gerichtet �hast.“ �( 1 �Sam1 , 17)

Eli �entließ �Hanna �nicht �nur �mit �dem �üblichen �Frie-densgruß, �er �bedachte �sie �zusätzlich �mit �einem �Zu-spruch. �Im �Hebräischen �beinhaltet �ein �Zuspruch �nichtnur �den �Wunsch, �dass �sich �die �Bitte �erfüllen �möge. �Erstellt �gleichzeitig �die �Erfüllung �in �Aussicht.

beginnt �mit �den �Worten: �„Mein �Herz �ist �fröhlich �indem �Herrn �. . . �Ich �freue �mich �deines �Heils“ �( 1 �Sam2, 1 .2) . �Am �Schluss �ihres �Lob- �und �Danklieds �öffnetsich �für �Hanna �der �Blick �für �das �„Gültige �und �Letzte“.„Jahwe �verleiht �seinem �König �die �Macht. �Er �erhöht �dasHorn �seines �Gesalbten“ �( 1 �Sam �2, 10) .

Hansjörg �Bräumer

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� � 2 0 1 5� −� 4 Q� � � Aufblick �und �Ausblick � �9

sche �Bedeutung �von �Macht �entspricht �den �verschiede-nen �Aspekten �der �Stärke �und �Macht �Jahwes, �„einer-seits �als �überwältigend-majestätische, �andererseits �alshilfreich �schützende“. �Mit �der �Übertragung �seinerMacht �und �Ehre �auf�„seinen �König“ �überträgt �Gottsein �Königtum �auf�den �Messias. �Nach �einem �Wort �desPropheten �Daniel �kann �Gott �seine �Königsherrschaftübertragen, �auf�wen �er �will �(Dan �4,22) . �Die �Herrschaft„seines �Königs“ �ist �die �des �Messiaskönigs. �Sein �Reichist �das �letzte �aller �Reiche. �Es �ist �das �„Königtum �derHeiligen“.� �Der �von �Gott �erhöhte �GesalbteGott �„erhöht �das �Horn �seines �Gesalbten“. �Das �Worterhöhen �in �der �hier �gebrauchten �hebräischen �Aktions-art �(rûm �hi) �bedeutet �zunächst �hocherheben, �erheben,hoch �errichten. �In �seinem �bildlichen �Gebrauch �in �Ver-bindung �mit �Horn �hat �es �die �Bedeutung: �den �Höhe-punkt �seiner �Stärke �erreichen, �zulassen. �Der �BegriffHorn �(hebr. �qaeraen) �bedeutet �zunächst �das �Gehörnstarker �Tiere �und �wird �im �Alten �Testament �zum �Sym-bol �von �Stärke, �Schutz �und �Sieg. �„Er �erhöht �das �Hornseines �Gesalbten“ �( 1 �Sam �2, 10) �heißt: �Gott �führt �dasvon �seinem �Messias �auf�Erden �begonnene �Reich �zu �sei-nem �ewigen �Ziel. �In �Gottes �letzter �Königsherrschaft �istder �Messias �der �starke �und �mächtige �König �in �majestä-tischer �Kraft �und �Ehre. �Er, �der �Messiaskönig, �ist �derSieger �über �alle �Gott �feindlichen �Mächte �und �in �seinemewigen �Reich �ist �ER �der �Schutz �aller �seiner �Heiligen.

Der �Schlussakkord �des �Lob- �und �Dankliedes �derHanna �ist �die �Vorausankündigung �des �Messiaskönigsund �seines �ewigen �Reiches. �Hannas �Los �und �ihre �Ge-bete �haben �bis �heute �ihren �festen �Platz �im �jüdischenGottesdienst �zum �Fest �des �Neuen �Jahres. �Für �Judensind �Hannas �Gebete �„das �Fundament �aller �Bräucheum �das �Gebet“. �Auch �für �Christen �können �die �Worteder �Hanna �eine �Schule �des �Betens �werden. �Es �sind �dieGrundpfeiler �allen �Betens: �die �Bitte �um �Erbarmen, �derDank �für �alle �erwiesene �Gnade �und �die �Hoffnung �aufdie �Herrschaft �des �kommenden �Messias. �

In �dem �Gebet �am �jüdischen �Neujahrstag �heißt �es:„Gedenke �unser �in �Freundlichkeit �. . . �Lass �sprießen �füruns, �Herr, �das �Heil �bald �in �unseren �Tagen. �Erhebe �dei-nem �Gesalbten, �Herr �das �Haupt �. . . �Lass �uns �nicht �leerweggehen �von �deinem �Angesicht. �Lass �diese �Stundeeine �gnadenreiche �Stunde, �eine �Stunde �des �Erbarmenssein �vor �dir �. . . �Vater, �sei �uns �gnädig �und �erhöre �uns,denn �an �uns �ist �kein �Verdienst, �darum �hab �Erbarmenund �übe �Gnade �an �uns; �hilf �uns �mit �deinem �Heil.“

Hanna �hat, �wie �bereits �ihr �Name �besagt, �Gnade �vorGott �gefunden. �Hanna �heißt �die �„Begnadete“. �Jedochnicht �nur �der �Name �Hanna �allein, �auch �der �Name �ih-res �Sohnes �Samuel �beinhaltet �„ein �Programm“. �Sa-muel �heißt �„von �Gott �erhört“ .

Der �Lobgesang �der �Hanna �hat �eine �außerordentlicheStrahlkraft, �die �weit �über �das �Leben �Hannas, �ja �überdie �gesamte �Zeit �des �Alten �Testamentes �hinausreicht.Es �sind �Worte �der �Freude, �der �Zuversicht �und �nichtzuletzt �der �Hoffnung; �mit �anderen �Worten: �HinterHannas �Worten �stecken �messianische �Weissagungenauf �das �Kommen �des �Messias �und �auf �die �Vollendungseines �Königtums.

Wie �bei �jeder �der �messianischen �Weissagungen, �so �gibtes �auch �bei �der �von �Hanna �eine �erste �Erfüllung �in �derGeschichte �und �eine �letzte �Erfüllung �in �der �zu �Ende �ge-henden �Zeit.

Der �Lobpreis �der �von �den �Juden �zu �den �Erzmütterngezählten �Hanna �wird �um �die �Zeitenwende �mit �nahezudenselben �Worten �von �einer �jungen �Frau �in �Nazarethaufgenommen. �Diese �von �jüdischer �Seite �heute �weithinverschwiegene �Frau �ist �Maria, �die �Mutter �Jesu. �Mariahatte, �als �ihre �geheimnisvolle �Schwangerschaft �nichtmehr �zu �verbergen �war, �ihre �Verwandte �Elisabeth �be-sucht. �Nachdem �Elisabeth �Maria �als �die �„Mutter �mei-nes �Herrn“ �begrüßte, �stimmte �Maria �den �Lobgesangan: �„Meine �Seele �erhebt �den �Herrn �und �mein �Geistfreue �sich �Gottes, �meines �Retters.“ �(Lk � 1 ,46 .47) �Imhebräischen �Text �entsprechen �diese �Worte �dem �Lob-preis �Hannas: �„Es �frohlockt �mein �Herz �in �dem �Herrn.Ich �freue �mich �deines �Heils, �deiner �Rettung.“ �( 1 �Sam2, 1 .2)

Für �beide �Frauen �war �der �Anlass �ihres �Gotteslobeseine �von �Gott �auf�außerordentliche �Weise �gewirkteGeburt. �Ihrer �beider �Anliegen �war �es, �Gottes �großesHandeln �aufzuzeigen. �Die �empfangende �Wohltat �warfür �beide �Frauen �„nichts �Einzelnes, �nur �ihnen �Gelten-des“. �Sie �waren �vielmehr �„eingefügt �in �den �Erlösungs-weg �Gottes“. �Maria �sah �in �dem �Kind, �das �sie �zur �Weltbringen �würde, �den �Vollender �der �Geschichte �des �Er-barmens, �die �mit �Abraham �begonnen �hat �(Lk � 1 , 54. 55).Hanna �sprach �von �dem �Gesalbten, �der �Gottes �Ge-schichte �zum �Sieg �führen �würde. �Sowohl �das �Lobliedder �Hanna �als �auch �das �der �Maria �ist �ein �„messiani-scher �Psalm“, �dessen �letzte �Erfüllung �noch �aussteht.

Die �letzte �Erfüllung �steht �– �wie �bei �jeder �messianischenWeissagung �– �noch �aus. �Sowohl �Hanna �als �auch �Mariastand �bei �ihren �Lobgesängen �der �von �Jahwe �bestellteMessias �vor �Augen, �der �Gottes �Sache �zum �Sieg �führenwürde. �Dazu �heißt �es �in �dem �messianischen �Psalm �derHanna: �„Jahwe �verleiht �seinem �König �die �Macht. �Ererhöht �das �Horn �seines �Gesalbten“ �( 1 �Sam �2, 10) . �Nachdiesen �Worten �der �Hanna �ist �der �Messias �der �von �Gotteingesetzte �König �und �der �von �Gott �erhöhte �Gesalbte.� �Der �von �Gott �eingesetzte �KönigSeinem �König �überträgt �Gott �die �Macht. �Die �theologi-

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deren �Herrschaftsbereich �sich �das �Volk �Israel �bewegte,werden �ermahnt. �Über �sie �gibt �es �zumeist �nur �Gerichts-worte. �Israel �ist �das �Volk �von �Gottes �Gnadenwahl.Nicht �weil �es �besser �ist �– �und �nicht, �weil �es �ihm �bessergeht �als �den �anderen �Völkern. �

Im �Gegenteil! �Dieses �Volk �wird �als �Gottes �Volk �beson-ders �erzogen �und �zubereitet. �Für �mich �waren �frühermeine �Eltern �erziehungsberechtigt. �Wenn �irgendetwaswar, �haben �sie �mich �ermahnt �oder �zur �Rechenschaftgezogen. �Nicht �den �Freund �oder �den �Nachbarsjungen,der �auch �dabei �war. �Der �war �nicht �ihr �Kind, �für �das �sieVerantwortung �trugen. �So �kümmert �sich �unser �Gott �inden �Ermahnungen �zuerst �um �seine �Leute. �Sie �sollenfür �ihre �künftige �Aufgabe �zubereitet �werden. �Auch �imNeuen �Testament �ist �das �so. �Die �Briefe �des �Paulus,Petrus �oder �Johannes �sind �nicht �an �irgendwelche �Leutegerichtet, �sondern, �wie �schon �im �Eingangsteil �beschrie-ben, �an �die �Christen �in �Rom, �Korinth, �Galatien, �Philip-pi, �Ephesus, �Thessaloniki �oder �Kolossä. �Also �an �dieje-nigen �in �den �Städten, �die �an �Christus �glauben. �DieGläubigen �werden �ermahnt. �Wir �finden �die �Paränesen,wie �man �sie �nennt, �meistens �im �letzten �Teil �der �Briefedes �Paulus, �nachdem �er �vorher �ausführlich �über �dieFundamente �unseres �Glaubens �geschrieben �hatte.

Wer �Worte �wie �„ermahnen“, �„ermutigen“ �usw. �in �derKonkordanz �sucht, �wird �feststellen, �dass �das �Ermahnensowohl �im �alten �als �auch �im �neuen �Bund �oft �ein �Themaist, �das �mit �großem �Ernst �abgehandelt �wird.

Wenn �wir �in �der �Schrift �von �„Ermahnung“ �oder„Ermahnen“ �lesen, �haben �wir �heute �darüber �bestimmteVorstellungen. �Wir �erleben �Ermahnung �oft �als �unbe-queme �Kritik. �Wir �denken �an �den �Lehrer, �der �unsfrüher �immer �wieder �mit �unterschiedlichem �Erfolg �er-mahnt �hat. �Bei �den �geistlichen �Ermahnungen �geht �esaber �nicht �um �Abkanzeln �von �oben �herab, �wie �dies �beiMächtigen �dieser �Welt �üblich �ist. �Es �geht �nicht �darum,dass �wir �uns �über �den �Bruder �oder �die �Schwester �imHerrn �oder �über �unseren �Nächsten �stellen. �Im �Gegen-teil ! �Wenn �wir �ermahnen, �sind �wir �uns �bewusst, �dasswir �selbst �genauso �Ermahnung �nötig �haben. �Vielleichtnur �auf�einem �anderen �Gebiet. �Das �demütigt �uns �undführt �uns �vor �Augen, �dass �wir �unter �demselben �Herrnstehen �wie �der, �den �wir �ermahnen. �Wie �geistliche �Er-mahnungen �aussehen, �zeigen �schon �die �beiden �griechi-schen �Wörter, �die �im �Neuen �Testament �am �meistendafür �verwendet �werden. �Zwei �Begriffe �fallen �dabeibesonders �auf:

„Willst �du, �dass �wir �mit �hineinin �das �Haus �dich �bauen,lass �es �dir �gefallen, �Stein,dass �wir �dich �behauen.“ �

(ein �alter �Maurerspruch)

ieser �Satz �kann �ohne �weiteres �auch �auf�dengeistlichen �Tempel, �den �Leib �des �Christus,

übertragen �werden. �Wer �zu �Christus �passen �soll,folgt �nicht �mehr �selbstherrlich �seinem �eigenen �Ich �–biblisch �gesprochen: �dem �Fleisch �– �sondern �wird �vonChristus �durch �den �Heiligen �Geist �in �seinen �Leib �einge-passt. �Der � 1 . �Petrusbrief�spricht �davon, �dass �wir �leben-dige �Steine �am �Tempel �Gottes �sind. �Eingebaut �zusam-men �mit �anderen. �( 1 �Petr �2, 5) �Wir �stehen �nicht �alleinin �der �Gemeinde �des �Herrn, �sondern �sind �ein �Teil �vonihr. �Darum �trägt �jeder �von �uns �am �Ganzen �mit �undgibt �gleichzeitig �anderen �zu �tragen. �Dazu �gehörenErmahnungen.

Ermahnungen �sind �Zeichen �und �Ausdruck �der �Nächs-tenliebe. �Der �Nächste �ist �uns �nicht �gleichgültig. �Liebezu �ihm �zeigt �sich �gerade �nicht �darin, �dass �wir �ihn �ein-fach �so �sein �lassen, �wie �er �ist, �und �nicht �eingreifen,wenn �er �gefährliche �Wege �geht. �Recht �verstandeneLiebe �hilft. �Gott �hat �diese �Welt �auch �nicht �so �gelassen,wie �sie �ist, �nämlich �unter �dem �Fluch �des �Sündenfalles .Er �hat �eingegriffen. �Er �hat �ihr �Christus �gesandt. �UndChristus �ist �den �vorgezeichneten �Weg �bis �zum �Tod �amKreuz �gegangen. �„So �sehr �hat �Gott �die �Welt �geliebt, �dasser �seinen �eingeborenen �Sohn �gab“ �(Joh �3 , 16), �damitwir �nicht �unter �diesem �Fluch �bleiben �müssen. �Schonim �alten �Bund �gab �er �Gebote, �um �die �Menschheit �undbesonders �das �Volk �Israel �vor �noch �Schlimmerem �zubewahren. �Immer �wieder �heißt �es �z. B. �im �5 . �BuchMose: �„Wenn �du �diese �Gebote �hältst, �dann �. . .“ �DieseFürsorge �hätte �Gott �nicht �nötig. �Sie �ist �ein �Erweis �sei-ner �Liebe: �nicht �einer �romantisch �oder �humanistischgefärbten �Liebe, �wie �sie �heute �falsch �verstanden �wird,sondern �echter �Nächstenliebe. �Auch �innerhalb �der �Ge-meinde �sind �Ermahnungen �unbedingt �wichtig �und �dür-fen �nicht �unterlassen �werden. �Sie �müssen �aber �wie �allesandere �auch �geistlich �recht �angewandt �werden. �Darum:

Schon �im �Alten �Testament �wird �immer �nur �das �VolkIsrael �ermahnt. �Israel �ist �Gottes �Bundesvolk. �„ . . . �weildu �in �meinen �Augen �so �wert �geachtet �bist,“ �heißt �es �inJesaja �43,4. �Nicht �die �Ägypter, �die �Babylonier, �die �Per-ser, �die �Griechen �oder �Römer �oder �andere �Völker, �in

1 0 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

Willi �Baumgärtner

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� � �Parakaleo: �Das �Wort �bedeutet �eigentlich �herbeiru-fen, �beiseite �rufen. �Der �lateinische �Gegenbegriff �dazuheißt �„advocare“. �Wir �kennen �noch �den �Begriff �des„Advokaten“ �als �eine �alte �Bezeichnung �für �einenRechtsanwalt. �Jemand, �den �man �herbeiruft, �dass �ermeine �Sache �vor �Gericht �vertritt, �weil �ich �allein �damitnicht �fertig �werde. �So �wird �auch �der �Geist �Gottes �imJohannesevangelium �als �Beistand, �griechisch �„Paraklet“bezeichnet. �Luther �übersetzte �das �Wort �mit �„Tröster“.� � �Nouthäteo: �Es �bedeutet �so �viel �wie �Zurechtweisung,Ermahnung, �Warnung. �Der �amerikanische �Pfarrer �undSeelsorgelehrer �Jay �E. �Adams �prägte �den �Begriff �der„Nouthetischen �Seelsorge“ �Darüber �schreibt �er �aus-führlich �in �dem �Buch �„Befreiende �Seelsorge“ �(S. �37ff.) .„Nouthäsia“ �beinhaltet �zwei �Aspekte: �einmal �den �derDiagnose, �die �feststellt, �was �nicht �in �Ordnung �ist �undwo �das �Problem �liegt. �Erst �danach �kann �es �zum �zwei-ten �Aspekt �der �Zurechtweisung �kommen, �dem �seelsor-gerlichen �Gespräch. �Es �dient �dazu, �den �Mitchristen �beieinem �Fehltritt �wieder �zurecht �zu �bringen, �wie �diesschon �im �Galaterbrief�zum �Ausdruck �kommt �(Gal6, 1 ff.) . �Ziel �ist �hierbei �das �echte �Wohl �des �Zurechtge-wiesenen. �Dabei �geht �es �weniger �um �die �Gründe �fal-schen �Verhaltens, �als �vielmehr �um �das �Fehlverhaltenselbst. �( 1 �Kor �4, 14)

Wenn �der �Zurechtgewiesene �umkehrt, �seine �Fehler �be-reut �und �den �Herrn �Jesus �um �Vergebung �seiner �Schuldbittet, �ist �er �zurechtgebracht. �Die �Ermahnung �hatihren �Zweck �erfüllt.

In �seiner �Gemeinderede �in �Matthäus � 18 �zeigt �uns �derHerr �Jesus �selbst �ein �Beispiel �für �geistliche �Ermahnung.Darin �beschreibt �er, �wie �wir �mit �einem �Sünder �umge-hen �sollen �(V. � 1 5– 19). �Da �geht �es �zuerst �darum, �denBruder �zu �„gewinnen“. �Ihn �wieder �zurückzubringen �zuChristus, �von �dem �er �sich �durch �sein �sündiges �Tun �ent-fernt �hat, �und �ihn �wieder �geistlich �in �die �Gemeinde �zuintegrieren. �Das �muss �immer �auch �für �uns �das �Ziel �al-ler �Ermahnung �sein �und �bleiben. �Erst �in �zweiter �Liniegeht �es �darum, �ihn �zurechtzuweisen. �Beim �Ermahnengeht �es �nicht �um �unser �ICH, �dass �

wir�unbedingt �Recht

behalten �oder �geistliche �Erkenntnisse �durchsetzen �oderdem �zu �Ermahnenden �irgendetwas �heimzahlen. �Schongar �nicht �darf �unser �Vorgehen �durch �persönliche �Vor-behalte �oder �gar �Antipathien �bestimmt �werden. �Viel-mehr �geht �es �in �erster �Linie �um �das �gütliche �Zurecht-bringen �eines �Gemeindemitglieds �und �um �die �Einheitund �das �Wohl �der �Gemeinde �in �Christus. �AltbischofGerhard �Maier �weist �in �seinem �Kommentar �zu �Mat-thäus � 18 , 1 5– 19 �darauf�hin, �dass �selbst �dann, �wenn �einin �Sünde �gefallener �Mitchrist �weder �auf�den �Brudernoch �auf�die �Ältesten �noch �auf�die �Gemeinde �gehörthat �und �uneinsichtig �bleibt, �er �für �einen �„Zöllner �undSünder“ �gehalten �werden �soll. �Das �heißt �zwar �einer-seits, �er �wird �aus �der �christlichen �Gemeinde �ausge-schlossen �und �gilt �wiederum �als �jemand, �der �nicht

glaubt. �Andererseits �aber �gilt �ihm �die �Evangelisationmit �ihrem �Ruf�zur �Umkehr �neu �– �wie �jedem �anderenZöllner �und �Sünder �auch.

Faules �steckt �das �Gute �an. �Nicht �umgekehrt. �So �ist �esauch �in �der �Gemeinde. �Ermahnung �ist �nötig, �dass �nichteine �ganze �Gemeinde �von �Sünden �und �Unarten �einzel-ner �Mitglieder �angesteckt �und �verdorben �wird �und �soder �Leib �des �Christus �Schaden �erleidet. �Sie �ist �einSchutz �für �die �Gemeinde. �Vor �diesem �Hintergrund �istder �Umgang �des �Paulus �mit �dem �Blutschänder �in �Ko-rinth �zu �sehen �und �jede �andere �Art �von �Gemeinde-zucht. �Wird �sie �unterlassen, �droht �der �Gemeinde �Fäul-nis. �Diese �wird �irgendwann �die �ganze �Gemeinde �erfas-sen. �Frühzeitiges �Ermahnen �des �Einzelnen �oder �einerGruppe �kann �das �verhindern.

Die �Ermahnung �muss �nicht �immer �offiziell �von �derGemeindeleitung �ausgehen. �Oft �genug �sind �die �Verbin-dungen �der �Gemeindeglieder �so �gut, �dass �ein �Fehlver-halten �auch �im �kleinen �Kreis �oder �im �Zwiegesprächsichtbar �gemacht �werden �kann, �ohne �dass �Worte �wie„Fehlverhalten“ �und �„Ermahnung“ �überhaupt �fallenmüssen. �Ein �offenes �Wort �zur �rechten �Zeit �(bereits �imAnfangsstadium �des �Fehlverhaltens) �kann �Wunder �wir-ken. �Außerdem �bringt �es �die �Vertraulichkeit �solcherGespräche �mit �sich, �dass �der �Ermahnte �nicht �befürch-ten �muss, �bei �einer �Umkehr �das �Gesicht �zu �verlieren.

Weil �die �Ermahnung �nicht �immer �als �strenge �Zurecht-weisung �daherkommen �muss, �hat �das �Ermahnen �vieleAspekte. �Dazu �gehört �genauso �das �Trösten, �das �Auf-richten �schwermütiger, �niedergeschlagener �und �negativeingestellter �Gemeindemitglieder �durch �einen �Seelsor-gebesuch �wie �das �Stärken �und �der �Zuspruch �an �die, �dievielleicht �in �ihrer �Familie �allein �Christen �sind �oder �inihrer �Gemeinde �nicht �verstanden �werden. �Die �Ge-schwister �zu �ermahnen �heißt, �sie �mit �ihren �Sorgen �undNöten, �Bedrängnissen �und �Gefahren �nicht �allein �zu �las-sen. �In �Gemeinden, �in �denen �im �biblischen �Sinn �er-mahnt �wird, �zeigt �sich, �wie �die �Geschwister �uns �beiste-hen �und �damit �auch �durch �und �über �sie �Christus �alsHaupt �der �Gemeinde �selbst. �Ermahnung �straft �auch,wo �es �nötig �ist, �korrigiert �einseitige �Sichtweisen �undwehrt �der �Überbetonung �von �Randfragen �und �verhin-dert �dadurch �Sektenbildung �und �Schwerpunktverschie-bungen �in �der �Lehre.

Abschließend �soll �noch �die �wichtigste �Quelle �derErmahnung �genannt �werden: �Gott �selbst �mahnt �dieSeinen. �Sein �Wort �und �Sein �Heiliger �Geist, �der �dieGläubigen �in �alle �Wahrheit �leitet, �machen �Fehlverhal-ten �sichtbar, �so �dass �der �Mensch �umkehren �kann,wenn �er �Ohren �hat �zu �hören. �„Ich �lobe �den �Herrn, �dermich �beraten �hat; �auch �mahnt �mich �mein �Herz �desNachts. �Ich �habe �den �Herrn �allezeit �vor �Augen; �stehter �mir �zur �Rechten, �werde �ich �fest �bleiben.“(Ps � 16 ,7. 8)

� � 2 0 1 5� −� 4 Q� � � Aufblick �und �Ausblick � �1 1

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ich �kann �nur �jedem �empfehlen, �deres �ermöglichen �kann: �Zieht �eureKinder �selbst �auf! �� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �Roland �Moron, �7421 1 �Leingarten

Schulpflicht �ohne �PardonIn �einer �Wuppertaler �Gemein-schafts–Grundschule �war �in �denletzten �drei �Wochen �vor �den �Som-merferien �Sexualkunde–Unterrichtangesagt, �worüber �alle �Eltern �derbetroffenen �Schüler �informiert �wur-den. �Dies �betraf�auch �den � 10–jähri-gen �Artur �P. �Als �seine �Eltern, �diezur �Gemeinde–Vereinigung �derEvangeliumschristen–Baptisten �inDeutschland �gehören, �von �dem �Un-terricht �erfuhren, �nahmen �sie �mitder �Schule �Kontakt �auf, �um �Arturfür �die �entsprechenden �Stundenaus �religiösen �Gründen �befreien �zulassen. �Doch �die �konservativenBaptisten �bissen �bei �der �Schule �aufGranit. �Die �Schulleitung �war �nichtbereit, �eine �Befreiung �auszuspre-chen, �auch �nicht �die �entsprechen-den �Schulstunden �für �den �Sexuali-kunde–Unterricht �im �Stundenplanzu �benennen. �Daraufhin �beschlos-sen �die �baptistischen �Eltern, �ihrenSohn �für �die �gesamten �drei �Wo-chen �vor �den �Sommerferien �nichtam �Schulunterricht �teilnehmen �zulassen. �Diese �Entscheidung �hatteFolgen. �Eines �Morgens �standenMitarbeiter �des �Wuppertaler �Ord-nungsamtes �vor �der �Tür �und �führ-ten �den � 10–Jährigen �trotz �eineroffensichtlichen �Magen–Darm–Er-krankung �ab �und �brachten �den �wei-nenden �Jungen �zur �Schule. �DerVater �von �Artur, �der �zur �Schuleeilte, �um �seinem �Sohn �beizustehen,wurde �unter �Androhung �von �Poli-zeigewalt �des �Schulgrundstücksverwiesen. � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �Top. �7–2015 , �S. �3

* � �Die �Teilnahme �am �Sexual-kunde–Unterricht �ist �in �deutschenSchulen �Pflicht. �Eltern, �die �ausreligiösen �oder �Gewissensgründenihren �Kindern �dies �nicht �zumutenwollen �und �sie �von �diesem �Unter-richt �fern �halten, �handeln �somitgegen �Schulgesetze. �Erziehungs-inhalte, �die �Eltern �aus �Gewissens-gründen �nicht �vertreten �können,werden �gewaltsam �vermittelt, �ob-wohl �die �Eltern �das �primäre �Erzie-

sem �Teil �des �Publikums �nichtkampflos �das �Feld �überlassen. “Der �Vorsitzende �des �Innenausschus-ses �des �Deutschen �Bundestages �gabden �Rat: �„Wer �sich �auf�der �Grund-lage �des �Grundgesetzes �für �denLebensschutz �ausspreche, �möge„erhobenen �Hauptes �und �uner-schrocken �weiter �kämpfen �und �sichnicht �von �unsachlicher �Kritik �odergar �Anfeindungen �beeindruckenlassen. “ �Wir �haben �den �Eindruck,dass �die �Argumente �der �Lebens-schützer �in �jüngerer �Zeit �auch �inder �Politik �stärker �vernommen �wer-den. �Dies �ist �ein �kleiner �Hoffnungs-schimmer �in �dem �langen �Kampfum �die �Unantastbarkeit �ungebore-nen �Lebens. � � � � � � kath, �net. �/ �Ml �/ �H.N.3

� � ErziehungVerlorene �KindheitEin �Leser �berichtet �in �Idea(32–2015) �über �den �Krippenalltagin �der �DDR �und �empfiehlt �allen:„Erzieht �eure �Kinder �selbst! “

Ich �wurde � 1954 �in �der �DDR �gebo-ren �und �ab �dem �zweiten �Monat �biszum �dritten �Lebensjahr �in �der �Wo-chenkrippe �betreut. �Lungenentzün-dungen, �Bronchitis, �Keuchhustenwechselten �sich �ab. �Man �hielt �michfür �ein �schwächliches �Kind, �abermein �Körper �wehrte �sich �nur �gegendie �unabänderlichen �Umstände.Danach �war �ich �vier �Jahre �lang �ineinem �Ganztageskindergarten �undanschließend �bis �Ende �der �4 .�Klassein �einer �nachmittäglichen �Hortbe-treuung. �Dazu �kamen �in �den �Som-merferien �sogenannte �Ferienspielein �der �Schule, �ganztägig. �Ich �habees �gehasst. �Ab �und �zu �konnte �ichzu �meiner �Oma �fliehen. �Ängste,Gefühle �der �Verlassenheit �undMenschenscheu �prägten �meineKindheit �und �Jugend. �Erst �durchmeinen �Glauben �an �Gott, �zu �demich �später �gefunden �habe, �ist �esbesser �geworden. �Meine �alleinerzie-hende �Mutter �sagte �über �diese �Zeit,dass �es �das �Beste �für �alle �war.Nein, �für �mich �war �es �nicht �dasBeste. �Es �geht �nicht �um �Schuld, �siehat �es �nicht �besser �gewusst. �Aber

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� �Ehe �und �FamilieMarsch �für �das �LebenDer �Marsch �für �das �Leben, �der �am19 .09 .2015 �in �Berlin �veranstaltetwurde, �fand �auch �in �diesem �Jahrgroßes �Interesse. �Christen �unter-schiedlicher �Herkunft �haben �– �wieschon �in �den �Vorjahren �– �für �dasLebensrecht �von �Kranken, �Behin-derten �und �ungeborenen �Kinderndemonstriert. �Leider �gab �es �bereitsim �Vorfeld �einen �Missklang:Die �Evangelische �Kirche �Berlin–Brandenburg–Schlesische �Oberlau-sitz �(EKBO) �hat �sich �geweigert,über �den �internen �Postweg �ihrerund �800 �Gemeinden �über �den„Marsch �für �das �Leben“ �am19 . �September �in �der �Hauptstadtzu �informieren. �„Ohne �Begründungwurde �damit �eine �seit �vielen �Jahrenbewährte �Praxis �aufgekündigt“,sagte �Gerhard �Steier �vom �Veran-stalter, �dem�Bundesverband �Lebens-recht �(Berlin), �der �EvangelischenNachrichtenagentur �idea. �Der �Vor-gang �wurde �durch �eine �Sprecherinder �EKBO �bestätigt. �Die �Kirchedistanziere �sich �von �jeder �Form �„aggressiver �und �menschenver-achtender �Äußerungen �in �deröffentlichen �Auseinandersetzung“.2014 �war �es �bei �diesem �Marschnach �Übergriffen �von �Linksradi-ka �len �zu �tumultartigen �Auseinan-dersetzungen �gekommen. �Ob �beidiesem �Anlass �auch �Frauen �diffa-miert �wurden, �die �abgetriebenha �ben, �wie �die �Kirche �behauptet,kann �von �hier �aus �nicht �beurteiltwerden. �Fest �steht �jedenfalls, �dassdas �(katholische) �Erzbistum �Berlindie �Einladung �an �seine � 105 �Gemein-den �in �Berlin, �Brandenburg �undVorpommern �weitergeleitet �hat, �wasbeweist, �dass �man �auch �zu �eineranderen �Beurteilung �der �Lage �kom-men �konnte. �Wie �auch �immer: �AlsKommentar �zu �dieser �Meldungzitieren �wir �den �CDU–Abgeordne-ten �Wolfgang �Bosbach, �der �sich �ineinem �Interview �geäußert �hat:

* � �„Wer �gegen �Lebensschutz �agi-tiert �und �polemisiert, �dem �fehlenoffensichtlich �fundierte �Sachargu-mente �und �deshalb �sollte �man �die-1 2 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

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hungsrecht �haben. �Die �Tatsache,dass �weder �die �Schulbehörde �nochdas �Ordnungsamt �auf�Anfrage �be-reit �waren, �ihre �Sicht �der �Dingedarzulegen, �spricht �Bände. �Ml

� �Gesellschaft

. . . �nicht �mehr �unser �LandDas �sei �nicht �mehr �ihr �Land, �someinte �die �Kanzlerin, �wenn �sie �sichdafür �entschuldigen �müsse, �dass �siefreundlich �zu �den �Flüchtlingen �ist.Haben �nicht �wir, �die �Bürger, �vielmehr �Anlass �zu �klagen, �dassDeutschland �nicht �mehr �unserLand �ist, �wenn �es �die �Politik �zu-lässt, �dass �Tausende �und �Abertau-sende �Menschen �(davon �nur �20 %mit �Pässen �ausgestattet! ) �unkontrol-liert �in �unser �Land �strömen. �HelmutMatthies �schreibt �dazu �in �Idea:„Diese �Einwanderung �wird �unserLand �grundlegend �verändern. �Auchreligiös. �Die �Zahl �der �Muslime �istam �Jahresende �mit �5 , 1 �Millionen18–mal �so �hoch �wie �die �der �Mitglie-der �der �Vereinigung �EvangelischerFreikirchen. �Es �gehen �mittlerweileim �Mutterland �der �Reformationfast �genauso �viele �Muslime �an �ih-rem �Feiertag �– �dem �Freitag �– �in �dieMoschee �wie �sonntags �EKD–Mit-glieder �zum �Gottesdienst. �Die �starkzunehmende �Zahl �der �häufig �sehrreligiösen �Muslime �trifft �auferschlaffte �wie �verunsicherte �Lan-des– �und �vielfach �auch �Freikirchen.Warum �sollte �irgendeiner �vonihnen �Interesse �haben, �den �christ-lichen �Glauben �noch �als �Alterna-tive �zu �betrachten, �wenn �der �obersteRepräsentant �des �Protestantismusim �Kuratorium �des �Islamforums �inMünchen �mitmacht?“

Aber �es �geht �nicht �nur �um �denchristlichen �Glauben, �sondern �auchum �unsere �Kultur, �um �unser �gesell-schaftliches �Zusammenleben, �umunsere �Demokratie, �ja �um �unsereExistenz �als �Staat �schlechthin.Wenn �die �Entwicklung �so �weiter-geht, �mutieren �wir �als �Volk �zu �einer�� multikulturellen �Gesellschaft,die �dadurch �geprägt �ist, �dass �der

überkommene �christlich–abendlän-dische �Anteil �durch �die �neu �hinzu-kommenden �Kulturen �und �Religio-nen �immer �mehr �in �die �Defensivegedrängt �wird �– �bis �die �Christenschließlich �eine �Minderheit �im �ei-genen �Staat �sind. �Im �Grunde �gehtes �um �eine �Islamisierung �unseresLandes, �die �von �vielen �Muslimengar �nicht �bewusst �gewollt �werdenmuss. �Sie �findet �einfach �statt.�� weithin �gottlosen �Gesellschaft,die �sich �von �christusfeindlichenIdeologien �wie �der �Gender–Ideolo-gie �(LSBTT) �und �anderen �links–liberalen �Ideologien �stärker �prägenlässt �als �von �den �christlichen �Wer-ten.�� Gesellschaft, �deren �Demokratie-verständnis �in �Frage �gestellt �wer-den �muss, �nachdem �eine �echteMeinungsbildung �durch �die �sog.„political �correctness“ �(Meinungs-führerschaft �einer �starken �Mehr-heit) �und �die �Zwänge �der �europä-ischen �Integration �beeinträchtigtwird. �So �werden �bereits �jetzt �wich-tige �Fragen �wie �die �Schuldenüber-nahme �innerhalb �der �EU �und �dieGestaltung �des �Umgangs �mit �Mi-granten/Flüchtlingen �de �facto �überdie �Bürger �hinweg �beantwortet.

Zu �dem �letzten �Punkt �stellt �dieFrankfurter �Allgemeine �die �Frage,ob �eine �Bundesregierung �überhauptbefugt �ist, �Entscheidungen �zu �tref-fen, �die �die �staatliche �Ordnunggefährden �können: �„Wenn �jetztEntscheidungen �getroffen �werden,deren �Auswirkungen �nicht �be-herrschbar �sind, �so �stellt �sich �des-halb �die �Frage, �ob �eine �Regierungdazu �legitimiert �ist. �Mit �Recht �hatdas �Bundesverfassungsgericht �imZuge �der �europäischen �Einigunghervorgehoben, �dass �Deutschlandsich �unter �diesem �Grundgesetznicht �als �Staat �auflösen �darf. �KeineBundesregierung �ist �dazu �befugt,die �staatliche �Ordnung �aus �den �An-geln �zu �heben.“ �FAZ �v. � 12 .9 .2015 , �S. � 1 �/ �Ml

Weck �die �tote �Christenheit. . . �aus �dem �Schlaf �der �Sicherheit.„Nicht �aufgeben, �nicht �die �Flinteins �Korn �werfen! “, �möchte �man �un-

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serer �sterbenden �Christenheit �zuru-fen, �denn �der �Flüchtlingsstrom �bie-tet �auch �Chancen �für �die �Missionvor �der �Haustür.

Anstatt �über �die �Flüchtling �zu �jam-mern �und �klagen, �wird �man �bessersofort �aktiv �und �bringt �ihnen �dieFrohe �Botschaft �von �JESUSCHRISTUS �als �ihrem �Retter �inihrer �Sprache. �Die �meisten �Flücht-linge �verstehen �Arabisch, �vieleauch �Kurdisch, �Türkisch, �Syrischusw. �Verschiedene �Missionswerkebieten �Traktate �in �Fremdsprachenan, �so �etwa �der �Ev. �Ausländer-dienst �EAD �oder �die �Mission �fürSüd–Ost–Europa �MSOE, �mit �derzusammen �die �Freie �BibelgemeindePforzheim �am �26 . �September �2015auf�dem �zentralen �PforzheimerLeopoldplatz �einen �Missionsein-satz �durchführte. �Mit �Blick �auf�diegroße �Evangelische �Kirche �kom-mentiert �der �Journalist �und �Theo-loge �Uwe �Siemon–Netto:

* � �Die �Kirche �hat �recht, �wennsie �Nächstenliebe �anmahnt. �Abererfasst �sie �die �riesengroße �Chance,die �ihr �Gott �mit �diesem �gewaltigenZustrom �von �Menschen �gibt, �die �oftMuslime �sind, �sich �aber �vor �der �Ge-walt �islamistischer �Massenmörderund �Vergewaltiger �ins �Abendlandretten ? �Erkennt �die �Kirche �ihrePflicht, �diese �Flüchtlinge �– �natür-lich �unaufdringlich �– �auf�unserenganz �anderen �Gott �hinzuweisen,der �niemanden �dazu �aufruft, �Köpfeabzuschneiden, �sondern �sich �füruns �ans �Kreuz �nageln �lässt? �DieseFragen �muss �sich �gerade �die �EKDstellen �lassen, �die �sich �zu �oft �in �po-litisch–korrektem �Kitsch �ergeht,statt �treu �den �Missionsbefehl �desauferstandenen �Christus �im �eige-nen �Land �zu �erfüllen. �� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �LG �/ �35/36–2015 , �S. � 1 5

Warnung �überhörtIn �seinem �neuesten �Buch �„Demo-graphische �Abwärtsspirale“, �das �am03 .08 .2015 �in �der �FAZ �vorgestelltwurde, �richtet �der �Demograph �Her-wig �Birg �eine �eindringliche �War-nung �an �die �Politik, �die �bis �heuteniemand �hören �möchte: �Er �warntvor �der �Illusion, �allein �durch �Zu-

� � 2 0 1 5� −� 4 Q� � � Aufblick �und �Ausblick � �1 3

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wanderung �die �demografischeLücke �schließen �zu �wollen. �Miteiner �Vielzahl �von �Statistiken �zeigter, �dass �ein �zu �großer �Teil �der �bis-herigen �Migranten �nur �schwer �inden �Arbeitsmarkt �zu �integrieren �ist.Ein �Drittel �hat �keinen �Schulab-schluss, �die �Arbeitslosigkeit �ist �dop-pelt �so �hoch �wie �unter �den �Deut-schen, �der �Sozialhilfebezug �doppeltso �hoch, �bei �Migranten �aus �Afrikaund �dem �Nahen �Osten �sogar �drei–bis �viermal �so �hoch. �Birg �warnt �voreiner �massenhaften �Einwanderungbildungsferner �Schichten, �die �mehrProbleme �schaffe �als �löse. � � � � � � � � � � � � � � � � � � �� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �FAZ �v. �3 . 8 .2015

* � �Wie �alle, �die �derzeit �auf�dieNachteile �und �Gefahren �einer �mas-senhaften �Einwanderung �hinwei-sen, �findet �der �emeritierte �Professorwenig �Gehör. �Das �ändert �nichtsdaran, �dass �er �mit �seiner �Beschrei-bung �der �„Abwärtsspirale“ �rechtbehalten �wird �– �leider. � � � � � � � � � � � � � � � � �MlFür �ein �Verbot �der �SuizidbegleitungIn �der �Diskussion �um �die �Beglei-tung �schwerstkranker �Menschenwirbt �der �Passauer �Bischof�StefanOster �für �ein �generelles �Verbot �derBeihilfe �zur �Selbsttötung. �DerSchutz �des �Lebens �habe �unbeding-ten �Vorrang, �schrieb �er �auf�Face-book. �Oster �stellte �sich �zugleichhinter �den �jüngst �im �Bundestag �vor-gelegten �Gesetzentwurf�der �CDU–Abgeordneten �Patrick �Sensburgund �Thomas �Dörflinger. �Entspre-chend �hatte �sich �am �Freitag �auchder �Regensburger �Bischof�RudolfVoderholzer �geäußert. �Demnachsolle �nicht �nur �geschäftsmäßigeund �organisierte �Suizidbeihilfe �un-ter �Strafe �gestellt �werden, �sondernjede �Art �der �Beihilfe, �„wenngleichin �Fällen �von �extremem �Leid �auchStraffreiheit �gewährt �werden �kann“,so �der �katholische �Bischof. �Nötigseien �auch �eine �gute �BegleitungSterbender �sowie �der �Einsatz �allerMöglichkeiten �der �Palliativmedizinund �die �Bereitstellung �von �Hospiz-plätzen. � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �Tagespost �7.7.2015

Dem �Bundestag �wird �sich �im �No-vember �mit �diesem �Thema �befas-sen. �Von �den �vier �Gesetzentwürfen

Mittleren �Osten �dergestalt, �dassalle �Lebenden, �die �nicht �Muslimesind �– �die �Koptischen �Christen �inÄgypten, �die �Christen �im �Irak,Iran, �in �der �Türkei, �in �Libanon �undSyrien �. . . �insbesondere �die �Israelisvöllig �ausgelöscht �werden �müssen.“Bisherige �Folgen, �z. B. �für �denHauptfeind �„Juden“ : �Die �jüdischeBevölkerung �in �den �arabischenStaaten �sank � 1948–2001 �von855 .000 �auf�7. 800 �(91%) �weithintotgeschwiegen. � � � �Michael �Mannheimer:Zur �gegenwärtigen �Situation: �Weltweite �Christen-verfolgung �durch �den �Islam, �S. �3

�� 1993 : �Islamische �LigaIm �Juli � 1993 �hat �die �Liga �einenPlan �verabschiedet, �„wonach �dieMigration �nach �Europa �und �derAufbau �islamischer �Zentren �alsMittel �zur �Islamisierung �Europasgesehen �werden.“ �Bassam �Tibi: �Der �wahreImam, � 1996 �<Asharq �al–Awsat �( 1 8 . �VII. � 1 993)

Der �Katalog �von �Zielen �undMaßnahmen �wird �heute �von �der �ISfortgeschrieben. �Mit �Erleichterungwird �man �in �der �Islamischen �Ligafeststellen, �dass �die �derzeit �stattfin-dende �Völkerwanderung �der �Ver-breitung �des �Islam �nach �Europasehr �entgegenkommt. � � � � � � gUl �/ �MlUnterwerfungWas �Unterwerfung �unter �den �Islambedeutet, �erläutert �der �RostockerHochschullehrer �Egon �Flaig:

In �der �Scharia �sind �Muslime �dieHerren, �Anhänger �anderer �Buch-religionen �die �Unterworfenen(Dhimmi, �wörtl. �Schutzbefohlene):Die �Unterworfenen �dürfen �keineWaffen �tragen, �sind �somit �keinevollwertigen �Männer. �Christen �undJuden �müssen �Farbmerkmale �tra-gen �(daraus �entstand �später �derJudenstern). �Sie �dürfen �nicht �aufPferden �reiten, �sondern �auf�Eseln.Sie �zahlen �einen �besonderenTribut. �Eine �Muslima �darf �keinenUngläubigen �heiraten. �Dhimmimüssen �vor �Muslimen �den �Kopfsenken; �von �diesen �geschlagen,dürfen �sie �sich �nicht �wehren; �werzurückschlägt, �dem �wird �die �Handabgehackt, �oder �er �wird �hingerich-tet. �Ihre �Zeugenaussage �gilt �nicht

wird �derzeit �derjenige �favorisiert,der �nur �die �organisierte �Suizidbei-hilfe �verbieten �möchte. �Das �istauch �dem �früheren �SPD-Vorsitzen-den �Hans–Jochen �Vogel �zu �wenig,der �– �wie �Oster �– �jede �Form �derBeihilfe �zur �Selbsttötung �ablehnt.Es �dürften �weder �Organisationen,„auch �wenn �sie �gemeinnützig �sind“,noch �Ärzte �dabei �helfen. �„Ärztesollen �heilen, �nicht �töten“, �sagteder �89-Jährige �in �der �ZDF–Sen-dung �„Peter �Hahne“. �Vogel �befürch-tet �sonst �einen �„zunehmendenDruck �auf �alte �Menschen �durchAngehörige �und �die �Gesellschaft“,wenn �diskutiert �würde, �dass �Altezu �belastend �und �teuer �seien. � � � � � � � � � � � �� � � � �Idea �32–2015 , �S. �7

� �Islam

Ziele �der �IslamisierungDie �Ziele �der �Islamisierung �sind �inden �Protokollen �der �großen �Konfe-renzen �zu �finden, �die �in �den �Jahren1969 �(Rabat), � 1 980 �(Lahore) �und1993 �durch �die �Islamische �Ligafestgelegt �wurden. �Hier �Auszüge:�� 1969: �Islamische �Konferenz1969 �wurde �die �Konferenz �inRabat �(Marokko) �gegründet. �Ihr1 . �Generalsekretär �– �Scheich �Has-san �Mohammad �AI �Tu–Hamy �er-klärte: �„Es �ist �das �unbedingte �Zieldes �Islams, �wieder �den �dominieren-den �Platz �in �der �Welt �einzuneh-men, �der �ihm �von �der �Geschichteher �zukommt. �. . . �Wir �sorgen �dafür,dass �Islam–Zentren �in �allen �Län-dern �der �Erde �entstehen, �in �deneneine �islamische �Minderheit �lebt.Wir �unterstützen �den �Bau �theologi-scher �Institute �in �diesen �Ländern.Wir �wollen �Männer �in �großer �Zahlausbilden, �die �über �die �Fähigkeitverfügen, �unseren �Glauben �zu �ver-breiten. �Hartmut �Heuermann: �Die �IslamisierungEuropas, �S. �6 f.

�� 1980 : �Panislamische �Konferenzin �Lahore �(Pakistan) �fasste � 1980die �Panislamische �Konferenz �einengeheimen �Beschluss: �Das �ganzeGebiet �ist �bis �zum �Jahre �2000 �völ-lig �zu �islamisieren, �und �zwar �im

1 4 � �Aufblick �und �Ausblick � �20 1 5� −� 4 Q

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gegen �Muslime; �diese �brauchen �fürVerbrechen �an �einem �Dhimmi �nurdie �halbe �Strafe �zu �tragen �und �dür-fen �deswegen �nicht �hingerichtetwerden. �Die �grausamsten �Hinrich-tungen �(Verbrennen, �Häuten) �sindden �Dhimmi �Vorbehalten �. . . �Nie-mals �hat �dieser �Islam �zu �Europagehört. �Unsere �europäische �Kulturvermochte �sich �nur �zu �bilden, �weilsie �sich �mehr �als � 1000 �Jahre �gegendie �ständigen �Invasionen, �Erobe-rungen �und �Angriffe �der �islami-schen �Sultanate �und �Emirategewehrt �und �sich �behauptet �hat.

� � EndzeitSodom �und �Gomorrha �heuteUnser �Redaktionsmitglied �Dr.Lothar �Gassmann �schrieb �bereitsin �den �90er �Jahren �einen �Kom-mentar, �den �mancher �belächelt �ha-ben �mag. �Heute �werden �die �damalsAmüsierten �diese �Zeilen �mit �größe-rem �Ernst �lesen, �denn �was �nichtvorstellbar �war, �ist �heute �Realität:Zuerst �wurde �die �Gotteslästerungfreigegeben.Dann �die �Pornographie.Dann �die �Abtreibung.Jetzt �folgen �Homosexualität �undLesbianismus.Und �bald �auch �Polygamie �undEuthanasie,Inzest �und �Sodomie.Diese �Reihenfolge �ist �zwangsläufig.Wenn �die �letzte �Stufe �erreicht �ist,befindet �sich �die �Menschheit �imgleichen �Zustand �wie �die �Zeitge-nossen �Noahs �vor �der �Sintflutund �die �Städte �Sodom �und �Gomor-rha �vor �ihrem �Untergang. �Danngibt �es �nur �noch �eine �Steigerungnach �unten: �die �weltweite �offeneAnbetung �Satans �und �seines �Soh-nes, �des �Antichristen, �vorbereitetdurch �eine �weltweite �Vernetzung,durch �eine �Religion �der �Beliebig-keit �und �durch �den �immer �offen-sichtlicher �werdenden �Kampf�ge-gen �Jesus �Christus �als �den �einzigenWeg �zu �Gott �dem �Vater.„Aber �der �feste �Grund �Gottesbesteht �und �hat �dieses �Siegel : �Der

HERR �kennt �die �Seinen .“ �Und: �„Es �lasse �ab �von �Ungerechtigkeit,wer �den �Namen �des �HERRN �nennt.“(2. �Timotheus �2, 19) � � � � � � � � � � � � � �LG �/ �Ml

Der �Islam �als �Gericht �Gottes?Die �Tatsache, �dass �sich �Muslimeaus �aller �Welt �anschicken, �das �mor-sche �Staatschristentum �der �west-lichen �Welt �zu �durchdringen, �be-zeichnet �Klaus �Schmidt �(Hrsg. �desFreundesbriefs �„Glauben �bewah-ren“) �als �Gericht �Gottes:„Und �damit �hat �das �göttliche �Ge-richt �über �eine �alle �Schöpfungsord-nungen �verkehrende �Generationbereits �massiv �begonnen, �auchwenn �dieselbe �nicht �umgehendvertrieben �wird �wie �die �Flüchtlingenach � 1945 . �Die �„Unterwerfung“vollzieht �sich �auch �nicht �in �kurzerZeit �wie �die �der �frommen �Arme-nier �zwischen � 19 15 �und � 19 16, �son-dern �ist �auf�eine �größere �Frist �an-gelegt. �Sie �geschieht �bis �dato �auchnicht �brachial �via �Bürgerkrieg, �son-dern �per �unaufhaltsam �stetem �Ver-drängungsprinzip. �Und �dazu �dienendie �immer �gewaltiger �anschwellen-den �Asylantenströme, �die �sich �nachganz �Europa �und �hier �wiederumkonzentriert �ins �Land �der �Reforma-tion �ergießen. �Diese �sind �vorder-gründig �durch �Kriegswirren �undbittere �Armut �sowie �Hoffnung �aufWohlstand �in �„Germany“ �bedingt.Der �im �Regiment �sitzende �Gottaber �hat �damit �einen �Prozess �zurBeendigung �des �christlichen �Abend-landes �eingeleitet, �dem �er �durchviele �Jahrhunderte �besondereGunst �erwiesen �hatte . �Denn �daließ �er �flächendeckend �die �Bot-schaft �der �Erlösung �verkündigen.

� � Kirche �und �MissionDer �Ratsvorsitzende �und �das �Islam–ZentrumDer �EKD–Ratsvorsitzende, �Lan-desbischof�Heinrich �Bedford–Strohm �(München), �hat �sich �berei-terklärt, �im �Kuratorium �desMünchner �Forums �für �Islam �mitzu-wirken. �Es �plant �unter �anderemden �Bau �einer �Moschee �für �800Muslime. �Darf�sich �ein �evangeli-

scher �Bischof�hier �engagieren? �DieAntwort �in �unserem �Sinne �gibtPfarrer �Ulrich �Rüß, �Vorsitzenderder �Konferenz �bekennender �Ge-meinschaften �in �der �EKD.

„Heinrich �Bedford–Strohm �hat �sichdamit �offensichtlich �als �,Islamver-steher‘ , �der �das �friedliche �Miteinan-der �von �Christen �und �Muslimenwill, �für �den �Dienst �am �Islaminstrumentalisieren �lassen. �Dabeimüsste �er �wissen, �dass �diese �Mit-wirkung �mit �seinem �Amt �als �Lan-desbischof�und �Ratsvorsitzenderder �Evangelischen �Kirche �inDeutschland �(EKD) �unvereinbarist �und �er �damit �das �Amt �beschä-digt �und �diskreditiert. �Sein �Engage-ment �steht �gegen �die �Grundlagendes �christlichen �Glaubensbekennt-nisses, �gegen �den �Wahrheitsan-spruch �Jesu �(„Ich �bin �der �Weg, �dieWahrheit �und �das �Leben �. . .“),gegen �das � 1 . �Gebot, �gegen �dasEvangelium �zugunsten �des �Islams.Wie �weit �sind �wir �in �der �evange-lischen �Kirche �gekommen, �wennsich �ein �Landesbischof �einer �frem-den �Religion �andient? �Landesbi-schof�Bedford-Strohm �trägt �damitin �erheblichem �Maße �zur �Verunsi-cherung �der �Gläubigen �bei. �Unddas, �obwohl �nach �den �ersten �An-gaben �ausgerechnet �seine �Kirche,die �Evangelisch-Lutherische �Kirchein �Bayern, �im �Jahr �2014 �die �meis-ten �Austritte �in �der �EKD �hatte �–nämlich �sage �und �schreibe �28 .400.Umgerechnet �hat �damit �die �Landes-kirche �in �einem �Jahr �14 �Gemein-den �verloren.“ � � � � � � � � � � �U. �Rüß, �32–2015 , �S. �3

Neu: �Deutscharabisches �NTAuf�Initiative �von �„Esra �e.V. �Bibelnfür �alle“ �wurde �das �revidierte �Elber-felder �Neue �Testament �Vers �fürVers �neben �das �arabische �gesetzt,in �aktueller �Schreibweise, �mit �ent-sprechenden �Zwischenüberschrif-ten �(ISBN- 13 �9783417254136,613 �Seiten �plus � 16 �Seiten �Farb-tafeln). �Welch �eine �Herausforde-rung �für �Migranten, �(mehr �als)Deutsch �zu �lernen! �Unsere �Leserkönnen �je �1 �Exemplar �kostenlosanfordern �(solange �Vorrat �reicht)bei �Ortwin.Blum@t–online.deTel. �07056–92090; �Adresse �s. �S . �2

� � 2 0 1 5� −� 4 Q� � � Aufblick �und �Ausblick � �1 5

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Verl agAufbl i ck� und� Aus bl i ckBadstraße� 3� AD- 76437� Rastatt(� �( 0 72 22)� 5 23 76Fax� �( 0 72 22)� �595 1 1 89E- Mai l : � kdabkowski @arcor. dePostvertri ebsstück� E� � 71 591 �DPAG. � „E ntgel t� bezahl t“

Constanze �liegt �im �Kreissaal. �Es �ist �so �weit �– �Julius �Felix �wird �bald �aufdie �Welt �kommen. �Ihr �Mann �Tibor �ist �bei �ihr, �um �sie �herum �wuselnSchwestern �und �die �Hebamme. �Es �ist �ein �geschäftiger �Tag �auf�derStation, �alle �Kreißsäle �sind �besetzt.Zwischendurch �hört �man �aus �den �anderen �Räumen �Babyschreie �– �einneuer �Erdenbürger �ist �da. �Doch �Constanze �weiß, �dass �ihr �Baby �nichtschreien �wird. �Aller �Voraussicht �nach �wird �sie �den �kleinen �Julius �nielebend �sehen. �Ihr �Kind �leidet �an �einer �seltenen �Fehlbildung, �bei �dersich �seine �Schädeldecke �nicht �richtig �ausbildet. �Es �ist �nicht �lebensfähig.

Sie �hat �es �bereits �in �der � 14. �Schwangerschaftswoche �erfahren, �als �die �Ärztin �bei �einer �Routineuntersuchung �aufeinmal �immer �stiller �wird. �Constanze �spürt, �dass �etwas �mit �ihrem �Baby �nicht �stimmt. �Der �rasch �hinzugezogeneChefarzt �wurde �ebenfalls �still �und �stellte �dann �die �Diagnose: �„Occipitale �Encephalocele“.Behutsam �erklärt �er �den �werdenden �Eltern, �was �das �bedeutet: �Lebenswichtige �Bereiche �des �Gehirns �sindgeschädigt, �das �Kind �wird �aller �Voraussicht �nach �die �Geburt �nicht �überstehen. �„Bei �Frauen, �die �diese �selteneDiagnose �bekommen, �wird �das �Kind �abgetrieben“, �so �der �Arzt. �Bei �diesem �Satz �geht �ein �Ruck �durch �Cons-tanze. �„Stopp, �das �ist �unser �Kind, �das �ist �mein �Bauch, �langsam! �Sie �können �uns �gern �die �Fakten �nennen, �aberdie �Entscheidung �treffen �wir.“Die �nächsten �Wochen �werden �für �Constanze �und �Tibor �zur �Zerreißprobe. �„Ich �hatte �Tage, �da �hab �ich �nurmeinen �Bauch �gestreichelt, �hab �weinend �dagesessen �und �„mein �Baby, �mein �Baby“ �gesagt. �Das �ist �glaub �ich �dasSchlimmste, �was �es �gibt, �wenn �man �ein �Baby �im �Bauch �trägt, �und �weiß, �es �wird �sterben.“ �Sie �schwanken �zwi-schen �der �Liebe �zu �ihrem �Kind �und �dem �„Ausweg“ �Abtreibung. �Was �ist �für �alle �das �Beste? �Als �Christen �glaubensie �eigentlich �an �einen �guten �Schöpfergott, �der �keine �Fehler �macht. �Ist �ihm �jetzt �doch �einer �unterlaufen?Würden �sie �die �Spannung �aushalten? �Was, �wenn �sie �doch �. . .Nach �viereinhalb �Wochen �wissen �beide, �was �sie �wollen: �Sie �wollen �Julius �Felix, �selbst �wenn �sie �ihn �nie �lebendsehen �werden. �Den �Rest �der �Schwangerschaft �gestalten �sie �so �schön �wie �möglich. �Gemeinsam �mit �ihrem �unge-borenen �Baby �machen �sie �Ausflüge, �gehen �auf�Konzerte, �lachen �und �weinen �mit �ihm. �Ein �ganzes �Leben �wollensie �in �diese �kostbaren �Monate �packen.Und �jetzt �ist �die �Zeit �um. �Die �Wehen �haben �eingesetzt, �das �Baby �müsste �jede �Minute �auf�die �Welt �kommen. �DieHebamme �hilft �Constanze �durch �alle �Schritte �der �Geburt. �Und �dann �hält �sie �ihren �Sohn �in �den �Armen. �Er �lebt!Das �Geburtsteam �verlässt �leise �den �Raum. �Zwei �Stunden �haben �Constanze �und �Tibor �mit �Julius �Felix, �bevor �eran �den �Folgen �seiner �Krankheit �stirbt. �Jede �Minute, �die �sie �als �kleine �Familie �haben, �wird �unendlich �kostbar �fürdie �beiden. �Danach �folgen �Wochen �und �Monate �der �Trauer, �dunkle �Zeiten �voller �Fragen �– �auch �an �Gott. �Dochinmitten �des �Leides �erleben �sie, �wie �Er �sie �trägt, �ihre �Anklagen �aushält �und �ihnen �Trost �schenkt. �Ja, �es �istunfassbar: �Unser �Gottesbild �ist �nun �noch �größer �geworden, �und �wir �haben �eine �innigere �Beziehung �zueinanderund �zu �Gott. �Das �ist �ein �Geschenk, �das �der �Julius �uns �gemacht �hat.“

Constanze �BohgERF-Sendung �„Mensch, �Gott! “