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UNTERDIEHAUT
#116 Saison 2014/2015Sa, 04.04.2015
1. FC Kaiserslautern e.V.vs.
FC Heidenheim
INHALTSVERZEICHNIS
IMPRESSUM
KONTAKT
UDH MOBIL
�
Internet: www.frenetic-youth.de www.unter-die-haut.net www.keep-on-rising.de
Allgemein: [email protected]
Unter die Haut:[email protected]örderkreis: [email protected]
WennihrmehrüberunserfahrenmöchtetoderFragen habt, dann sprecht uns doch einfach imStadionan!
WirfreuenunsüberjedesneueGesicht.
DuwillstdasUdHinFarbeaufdeinemHandylesen,egalwodugeradebist?Ganzeinfach!
ScannedenQR-CodeundfolgedemLink.
Das„UnterdieHaut“istkeinErzeugnisimSinnedesPresserechts.AlleTexte,GrafikenundBildersindrechtlichge-schütztunddürfennichtohneGenehmigungderFreneticYouthKaiserslauternverwendetwerden.DieTextespiegelnlediglichdieMeinungdesVerfassersundnichtzwangsläufigdiederGrupewider.
Hier und Jetzt............................................................3Ein Blick auf Hannover:ZuraktuellenSituation beiHannover96............................................3 SuchenachZufallsfundenbei96-Fans.....4 Nürnberg/Ingolstadt:Polizeibeamter zuBewährungsstrafeverurteilt..................4 Würzburg:Anhängerkämpfenfür jungenFlüchtling..........................................5 England:Demofürniedrige TicketpreiseinLondon...............................6Kurz und Knapp......................................................7
Gedankensprung ÜberJugendkulturenundSzenen.............8Schatzkiste Saison1987/1988....................................10Stadtgeflüster NeueStadtmitte„KinLautern“ eröffnet..........................................................11Medienecke MainzerGerichterklärtbefristete Verträgefürunbefristet.............................1� FIFA-Präsidentschaftswahlund Winter-WMinKatar..................................14
Herausgeber:FreneticYouthAuflage:500Texte: Ruven,Neubi,Alex,Andi,Jonas,Tobias,Julian,Marvin,David,Dominik,Robert,Dennis,Philipp,Dan
Layout: Flo,LukasDruck: SCSBilder: der-betze-brennt.de,FY,www
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HIER UND JETZT
GrüßtEuch,Betzefans!
Schon wieder April! Ostern steht vor der Türundgleichzeitigbeginnt langsamabersicherderEndspurt der laufenden Saison, denn mit demheutigen Heimspiel sind nur noch acht Partienzuabsolvieren.Amheutigen�7.SpieltagerwartenwirdenTabellenachtenausHeidenheim,dereinegrundsolide Saison spielt und zwischenzeitlichsogarobenanklopfenkonnte.DasHinspielende-te,wiesooftinderHinrundeunglücklich,1:1un-entschieden.DergroßumjubelteFührungstrefferdurch Amin Younes wurde durch einen sehens-werten Treffer von Schnatterer egalisiert. Heutejedochsolldasandersaussehen:Der1.FCKstehtaufdem�.PlatzderHeimtabelleundwirerwar-ten eine offensiv spielende Mannschaft mit Zugnachvorne!DasSaisonzielistklar–einwichtigerErfolgsaktordabeiistunsereHeimstärke.DiegiltesheuteunterBeweiszustellen!
NunjedochzumInhaltunserer116.AusgabeUn-terdieHaut:DieRubriken„Blickauf “und„KurzundKnapp“informierenEuchvonUnterhachingüber Hamburg bis nach England über aktuelleEntwicklungen und Geschehnisse. Außerdemfindet Ihr einen interessanten GedankensprungzumThemaJugendkulturenundSzenenundwei-tereTexteausdenverschiedenenRubriken.Wieimmergilt:BeiLob,AnregungenundKritikhabtIhr die Möglichkeit eine Mail an [email protected]ßbeimLesen!
„Wir stehen am Samstag im Stadion, und rufen laut: Hinein!“
P.S.:HeutegiltesauchdenAmateurendieDau-menzudrücken,dieum14:00UhrinMannheimantreten!■
EIN BLICK AUF
Hannover: Zur aktuellen Situation bei Hannover 96
Mit einem offenen Brief wendet sich der ClubHannover 96 an seine Fans. In diesem Brief solldeutlich werden, dass der Verein nur noch nachvorneblickenmöchteundesnichtmehrumdieVersäumnisse der Vergangenheit ginge. Die vondenUltrasgeforderteEntschuldigungvonClub-BossMartinKindfandjedochkeineErwähnung;aufeinEingeständnisseinerSeitewartetmanbis-her vergeblich. Zudem hat der Verein die Hoff-nung,dassneueFangruppierungenfürStimmungimStadionsorgenkönnten.Dassdiesbishernichtgeschafft wurde, verwundert nicht und auch ander Mannschaft scheint das alles nicht spurlosvorüber zu gehen, so ist der letzte Sieg der 96erschon eine halbe Ewigkeit her und der VereinstecktimmertieferimAbstiegskampf.
InzwischenmeldetensichGruppenandererVer-
eine zu Wort. Die Kohorte Duisburg kritisiertehierbeidenoffenenBriefperSpruchband.„NeueFanssehntihreuchherbei–dochineuremBriefnichts als Heuchelei – Wir haben verstanden –Kindmussweg!“waraufdemSpruchbandzule-sen.AuchdieMönchengladbacherUltrasSotto-culturazeigteneinzweiteiligesSpruchbandundsprachen sich gegen Kind aus: „Wir sind sicher,dasssicheinneuerPräsidentfindet,derUltrasre-spektiert–Kindmussweg!“.
DieUltrasHannoverundweitereGruppenbesu-chenseitdieserSaisonnichtmehrdieSpielederersten Mannschaft. Sie unterstützen stattdessennun die zweite Mannschaft. Der Grund hierfüristderKonfliktmitdemVereinundvorallemmitdessen Vereinspräsidenten Martin Kind. DieserKonflikthatsichimLaufederZeitimmerweiter
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EIN BLICK AUF
Hannover: Suche nach Zufallsfunden bei 96-Fans
verschärft.DerHöhepunktwardieverpflichten-de Busanreise zum Derby nach Braunschweig,
dieboykottiertwurde.DieFanssindnichtmehrbereit,den„Jubelperser“abzugeben.
UnabhängigvondenDifferenzenzwischendemVerein und Teilen der Anhängerschaft sind der-weildurcheinenProzessdesAmtsgerichtesWen-nigsen(NäheHannover)fragwürdigeMethodenderPolizeiansLichtgekommen,dieallenLesernzudenkengebensollten:ImeigentlichenProzesswurde ein Filialleiter einer Bank aufgrund Ver-stoßesgegendasBundesdatenschutzgesetzzuei-ner Geldstrafe von 900 Euro verurteilt. Er habeineinemChatpersönlicheDateneinesPolizeibe-amtenanUltrasvonHannover96weitergegeben.KonkrethabederManngeschrieben,dassderbe-troffenePolizeibeamteausBraunschweigstammeundKunde„beieinerBankmitrotemLogo“sei.
Neben der Ansicht, dass das Urteil wegen feh-lendem materiellen Schaden und nicht zutref-fender Ehrverletzung des Beamten nicht recht-mäßigsei,merktederVerteidigerdesAngeklagtenimLaufedesProzessesweitereSachverhaltean:SoseischondieRechtmäßigkeitderBeschaffungder Chat-Verläufe, die letztendlich zum Urteil
führten,inFragezustellen.HierverweistderVer-teidigerdarauf,dassdasProtokolldesChatsaufSpeichermedien gefunden wurde, die währendeinerHausdurchsuchungbezüglichderPyroakti-onwährenddesDerbysHannover96gegenEin-tracht Branschweig stattfand – ein sogenannterZufallsfundalso!DieTAZberichtetvonminde-stensachtVerfahren,dienachZufallsfundenge-genFansvonHannovereingeleitetwurden.140sichergestellteDatenträgerhabemanbeiderPoli-zeilautVerteidigerHüttlbisteilweise�010rück-wirkendausgewertetundsomiteinen„massivenGrundrechtseingriff “begangen.
DiePolizeiversuchesichdurchdiesesbewussteSuchennachZufallsfundeneinenEinblickindieFanszenevomniedersächsischenBundesligaclubzuverschaffen,soHüttlweiter.DerFallzeigt:Esgilt,seinVerhaltenimInternetweiterhinzuüber-denken und sich bewusst darüber zu sein, dassdiePolizeinichtsunversuchtlässt,umsichInfor-mationenzubeschaffen.■
Nürnberg/Ingolstadt: Polizeibeamter zu Bewährungsstrafe verurteilt
ImJuni�013warbeimSpieldesFCIngolstadtIIgegenEintrachtBambergeinBambergerAnhän-ger vermeintlich grundlos von einem Polizistenverletzt und festgenommen worden. Im darauf-folgendenVerfahrenhattederPolizistausgesagt,derBeschuldigtehabeihmindenRückengetre-tenundmiteinerabgebrochenenGlasflaschebe-droht.DadieSituationabervonUmstehendenge-filmtwordenwar,konntederAngeklagte,dersichandieNürnbergerRot-SchwarzeHilfegewendethatte, dank des Filmmaterials entlastet werdenundsogarAnzeigegegendenPolizistenerstatten.Ünberraschend wurde dieser vom AmtsgerichtIngolstadt tatsächlich wegen „gefährlicher Kör-perverletzungimAmtinTatmehrheitmitVerfol-
gung Unschuldiger“ zu 16 Monaten auf Bewäh-rungverurteilt.
UmdieEintragunginderGewalttäterdateiSport,dietrotzdemerfolgte,löschenzukönnen,istaberKenntnisderengenauenInhaltsnotwendig.Da-herhattederRSH-AnwaltAuskunftüberdenIn-haltbeantragt.DochdieBehördenmauerten;eswarenvieranwaltlicheSchreibenunddreiMonateZeitnotwendig,biseinevollständigeHerausgabeder Informationen erfolgte. Denn zwischenzeit-lich war zwar bereits eine Herausgabe erfolgt,doch diese konnte unmöglich vollständig sein,wiederAnwalterkannthatte.AlsdievollständigeHerausgabedanndocherfolgte,sahsichderFan-
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Anwalt dazu veranlasst, eine Dienstaufsichtsbe-schwerde wegen der nun offensichtlich falschenMitteilungenzuinitiieren.Dieseverliefjedochim
Sande,wasdamitbegründetwurde,dassessichumein„Büroversehen“gehandelthabeundeineDarlegungvonGründensomituntauglichsei.■
EIN BLICK AUF
Würzburg: Anhänger kämpfen für jungen Flüchtling
DerB-BlockWürzburghatalsReaktionaufdenFalleinesjungenFlüchtlingsausSomaliadieSei-te„FIDES-FußballistdieeineSprache“insLe-bengerufen.ImvorliegendenFallverweigertdieFIFA dem inzwischen 16-jährigen Somali, dervoneinemVormundbetreutineinemWürzbur-gerHeimlebt,dieAusstellungeinesSpielerpassesfürdieU17derWürzburgerKickers.Grunddafürist die grundsätzliche Regelung, dass Nicht-EU-BürgerohneZustimmungderElternkeinenSpie-lerpasseinesVereinsbekommenkönnen,dessenersteMannschaftineinerdervierhöchstenLigenspielt.DiesezunächstmerkwürdigklingendeRe-gelhatdenHintergrund,dasssoverhindertwer-densoll,dassjungeTalentevonunseriösenSpie-lervermittlern aus ihrer Heimat gelockt werden.DaindiesemFallder jungeKickernichteinmalweiß,obseineElternnochlebenundereinenVor-mundinseinemHeimhat, istdieEnttäuschungüberdieverbohrteHaltungderFIFAgroß.
Über eine Abgeordnete wurde der Bundesre-gierung der Fall vorgestelltund diese sieht die elterlicheVormundschaftdurchdenge-richtlich bestellten Vormund„ausreichend ersetzt“. Derrechtliche Rahmen scheintalso klar. Nach einem halbenJahrArbeitvonFIDESwurdederFallvomLandesverbandanden DFB überreicht, der eineListemitAnforderungensand-te, die erfüllt werden müssen.UnteranderemfragtderDFBnach einem ArbeitsnachweisderElterndesFlüchtlings,dersichmit13Jahrenalleinevon
SomaliaüberSyriennachDeutschlanddurchge-schlagen hatte. Dies ist der aktuell letzte StandeinesbürokratischenKleinkrieges, indemesei-gentlichnurdarumgeht,dassein16-jährigerJun-gemitseinenneugefundenenFreundenkickenwill.FIDESfordertdeswegendieFIFAauf ihreRegelungen an die Sicht der Bundesregierunganzupassen und klare Ausnahmeregelungen inBezugaufFlüchtlingezuschaffen,daNachweisewieGeburtsurkunde,ArbeitsnachweiseundUn-terschriftenderElternetc.oftnichtzubeschaffensind.
Neben FIDES wird in Würzburg IntegrationdurchSportstarkgefördert.SoleistendieWürz-burger Kickers mit der Aktion „Kickers hilft“wertvolleArbeit.Sieübernehmenbeispielsweisedie Mitgliedsbeiträge von Flüchtlingen. EbensoisteineoffeneStadtteil-LigaunterdenFittichender Organisation „bunt kickt gut“ aktiv, welchegroßenZuspruchvonKindernundJugendlichenallerNationalitätenundReligionenfindet.
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Unter dem Motto „Share TV Wealth“ prote-stiertenvieleFansamDonnerstag,den�6.März,in London für eine gerechte Aufteilung der zu-künftigenTV-Gelder.Treffpunktwarum13UhrOrtszeit das Hotel „Le meridien piccadilly“, indem sich zu diesem Zeitpunkt alle �0 VertreterderPremierLeaguetrafen.OrganisiertwurdederProtestvonderFootballSupportersFederation,welchesichfürdieRechteundZielevonFansausEnglandundWaleseinsetzt.
NachdemdiePremierLeaguevorkurzemeinenneuenTV-VertragfürdieInlandsvermarktungab-geschlossenhat,erhältsiedemnachbiszu7Mil-liarden Euro in den kommenden Jahren. Daherforderte der Fanverband nun, dass der Gewinn,welcherdurchdenDealgemachtwird,unteran-deremzurReduzierungderTicketpreisegenutztwerdensoll.AberaucheinefinanzielleUnterstüt-zung für den englischen Amateurfußball, sowieeinegerechteVerteilungderGelderimbritischen
LigasystemwirdvonderFSFverlangt.AuchWestBromwichsTrainerTonyPulismeldetesichvoreinigenWochenzuWortundsetzesichfürfaireTicketpreiseein:„InderPremierLeaguewirdsovielGeldgemacht,dassmanmirnichterzählenkann,dassdavonnichteinkleinerAnteilgenom-menwerdenkann,umdenAnhängerngünstigereTicketsundverbilligteAuswärtsfahrtenanzubie-ten.“NebenbeihatdieFootballSupportersFede-rationaucheineOnline-Petitiongestartet,welchebisherrund3.000Unterschriftenzählt.
EinigeGründefürdasAnsteigenderTicketpreisefindetmanunteranderembeiderEinführungderPremierLeagueimJahr199�.SeitderGründungsind die Kosten für Eintrittskarten in der höch-sten Liga Englands förmlich explodiert. Einenneuen Höchstwert setzte in den vergangenenWochen beispielsweise der FC Liverpool, wel-chervondenFansausNewcastle7�EurofüreinGästeticket verlangte und das wohlbemerkt an
EIN BLICK AUF
England: Demo für niedrige Ticketpreise in London
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einemMontagabend.AuchhiergabesVerständ-nislosigkeitseitensderFanorganisationFSF.Die-sefordert,dasseinAuswärtsticketnichtdenPreisvon �7 Euro übersteigen darf, da man allein fürdieReisekostenschoneineMengeGeldaufbrin-genmüsse.AußerdemsindsiederAnsicht,dassdurchdiehohenTicketpreisevonVereinenundVerband eine Geringschätzung gegenüber denGästefanszumAusdruckgebrachtwird.
TrotzkeinergroßenErfolgeistFanverbandsSpre-cher Michael Brunskill optimistisch, dass früheroderspäterdochderDurchbruchgeschafftwer-
denkann:„DurchYouTubeunddiesozialenMe-dien wissen die Fans von den Stehplätzen, denTicketpreisen und der Stimmung in deutschenStadien. Vielleicht rede ich noch in fünf Jahrendavon,ohnedassetwaspassiert,abereswirdsichwasändern.“AuffallendisthierbeidieBewunde-rungaufunsereVerhältnisseinDeutschland,wasallerdings jeden Stadiongänger wiederum war-nensollte,dieseZuständenichtausdemAugezulassen und weiter kritische Handlungen seitensdeutscherVereinenundVerbändenzuhinterfra-gen.■
KURZ UND KNAPP
Hamburg:InHamburggabeszuletzteineUm-frage bezüglich der aktuellen Stimmungslage imStadion.AnderUmfragenahmenca.3.000Dau-erkarteninhaber der Stehplatzblöcke �4 bis �6Ateil. 56 Prozent sagten, dass die Stimmung mo-mentan schlecht ist. Dies könnte mit dem Weg-bleibenderChosenFewzutunhaben,dieseitdie-serSaisonnichtmehrimStadionvertretensind.ImUnterrangdesVolksparkstadionsinHamburg
sollnuneinneuesStimmungszentrumentstehen.AlleHSV-Fans,dienichtamStimmungsmacheninteressiertsind,könnenihreKartenfürBlockAgegenKartenimBlock��Ctauschen,deretwasseitlich der Stehplatztribüne liegt. Zudem wirdnun eine Megafonanlage installiert, welche vonPoptownbetriebenwird.BisherhatPoptowndieStimmungmiteinemMegaphongeregelt.■
Berlin: In Berlin wollte der Verfassungsschutzeinen Union-Fan als V-Mann anwerben. Es sollzweiMaleinenAnwerbungsversuchgegebenha-ben,wiedieFanhilfevonUnionBerlinöffentlichgemacht hat. Erst am �5. März hat das Bundes-kabinetteinenGesetzesentwurfaufdenWegge-
bracht,welcherV-Leutenermöglicht,bestimmteStraftaten begehen zu können, ohne eine Strafebefürchten zu müssen. Voraussetzung hierfürist,dasseineTatnotwendigsei,uminderSzenenichtaufzufallen.■
Aue: InAuesolleinneuesStadionentstehen.AmMontag, den 9. März, wurden zwei Modellvari-anten vorgestellt. Einmal ein halb geschlossenesStadionfürca.17Millionensowieeinkomplettgeschlossenes Stadion. Bei der ersten Variantewürde die Gegengerade stehen bleiben, bei derZweitenwürdenzusätzlicheKostenentstehen,damandieFördergelderinHöhevon500.000€für
dieerstneugebauteGegentribünezurückzahlenmüsste. Eine dieser Varianten muss am 17. Junidem Kreistag vorgelegt werden. Falls die Ent-scheidungauf das halbgeschlosseneStadion fal-lensollte,wirdderKreis15MillionenEurozah-len,dieStadtAueundderVereinjeeineMillion.DerBausollimOktober�015beginnenundimSommer�017fertiggestelltwerden.■
Nachdem KSC-Fans kritische Spruchbänder beimHeimspiel gegen RB Leipzig zeigten, hat er VereinKonsequenzengezogenundeinBannerverbotgegen-überdeneigenenFansfürdreiHeimspieleausgespro-
chen.DasUltra‘-Bündnis„ULTRA1894“,welchessichaus vier Gruppierungen zusammensetzt, hat darauf-hinaufseinerHomepageverkündet,bisaufWeiteresjedeZusammenarbeitmitdemKSCzubeenden.■
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Dresden:NachdemSpielvonDynamoDresdenin Großaspach im September �014 reisten eini-geDynamo-FansmiteinemLinienzugab.Dabeibrachte ein Unbekannter den Türmechanismusdurch einen Vierkantschlüssel in Schwung. Da-raufhin wurde der Täter unter den Reisendengesucht. Ein elfjähriges Mädchen und Fan von
DynamoDresdenwurdedabei trotz ihrerStraf-unmündigkeitabgetastet,fotografiertundmuss-te ihrePersonalienbeiderPolizeiabgeben.ErstnachEinschalteneinesAnwaltsdurchdieElterndesKindesentschuldigtesichnundiePolizeiundgestandihrenFehlerein.■
Essen: Die Ultras Essen wollten ab sofort alleSpieleder1.MannschaftdesRWEboykottieren.EsgabPläneüberAusweichprogrammewiez.B.denBesuchvonJugendspielen.DerBoykottsollteunterdemMotto„DeroderWir“stattfindenundsolangeandauernbis„der“beurlaubtwird.DamitistderEssenerSportvorstandDr.UweHarttgen
gemeint,welcherunteranderemdenVertragdesTrainers Marc Fascher im Alleingang und ohneZustimmungderFührungsetageverlängerte.Diesgaben die Ultras am �1. März auf ihrer Websitebekannt,am�4.MärzwurdeDr.UweHarttgendannfristlosentlassen.Grundwardas„zerrütteteVertrauensverhältnis“.■
Bonn:DieBandeBonnUltrashabenihrenSup-portbiszumEndederSaison14/15eingestellt.Die Einstellung erfolgte gezwungenermaßen,daderSCBonnallenMitgliederundSympathi-santen der Gruppe ein Hausverbot bis zum 30.Juni�015erteilthat.BeimSpieldesBonnerSCin Arnoldsweiler haben sich mehrere Personender Gruppe unbezahlten Eintritt zum Stadion
verschafft, daraufhin wurden 37 Mitglieder undFreunde der Gruppe erkennungsdienstlich be-handeltundimAnschlussStrafanzeigenerstattet.Des Weiteren fordern die Verantwortlichen desBonnerSCalleanderenVereinederLigaauf,derBandeBonnbeiSpieleneinPlatzverbotzuertei-len.■
Unterhaching:DieUnterhachingerUltra-Grup-pePeriferiaCombattentehatsichaufgelöst.DieGruppe gibt bis jetzt noch keine der scheinbarvielenGründean,diesiezuderAuflösunggetrie-
benhaben.DierestlicheSüdkurvehatdenSup-port eingestellt. Nach der Auflösung gibt es inUnterhachingnunkeineaktiveGruppemehr.■
GEDANKENSPRUNG
Über Jugendkulturen und Szenen
Hamburg/HFC Falke:DerFanvereinHFCFal-ke hat nun die ersten sechs Spieler, die für denHamburgerVereinspielensollen,vorgestellt.Diemeistenvon ihnenkommenausderLandesliga.weitereSpielersolleninKürzefolgen.Erimawur-
de bereits als Trikothersteller bekannt gegeben.DerHFCwirdnächsteSaisonalsersterFanvereinauftretenundimStadiondesSCUnion03seineHeimspieleaustragen.■
DieUltras–aufdenerstenBlickeineExtremformvon Fußballfantum oder Fandasein. Wer tiefergräbt, recherchiert und sich befasst, stößt sehrschnell auf den Begriff der „Jugendkultur“ und„Szene“. Spätestens dann reicht es nicht mehr,denSportteilderZeitungoderdieSportsendung
am Spieltag zu verfolgen. Wer sich mit Jugend-kulturundSzenenbefassenmöchte,dermussinden Büchern der Soziologie, also Gesellschafts-wissenschaften,graben.IndiesemKapitelwollenwir Euch die Theorie von Jugendkulturen undSzenen,wieauchdieUltraseinesind,darstellen.
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DabeiwirdzunächsteineDefinitionderBegriffeJugendkultur und Szene erfolgen. Danach wirddieserTextüblicheMerkmalevonSzeneninBe-zugaufkurzeBeispieledarstellen.
Jugendkultur – Woher kommt’s, was ist das?
Jugend und Kultur, zwei abstrakte Begriffe, dievereint ein komplexes gesellschaftliches Kon-struktverkörpern.JugendisteinePhase,diejederMensch durchläuft. Eine Phase zwischen Kind-heit und dem Lebensabschnitt des Erwachsen-seins, mit eigenen Strukturen. Ein Prozess derEntwicklung von Persönlichkeit – Sozialisation.DiesePhaseistgeprägtdurcheinständigesAus-probieren von verschiedenen Rollen, um letzt-endlich den passenden Platz in der Gesellschaftzufinden.
Kulturhingegenzeichnetsichdurchdieverschie-denenWerte,BräucheundRitenaus,dieGesell-schaftenüberdieZeitentwickelthaben.SportisteinBereichunsererKulturundsomitFußballeinBestandteil derer. Legt man beide Begriffe mitdieserVerständnisbasiszusammen,zeigtsich,wasJugendkulturist.DurchdieEntwicklungineinereigenständigen Jugendphase entwickeln jungeMenschen ein eigenes kulturelles Leben. Mei-stens vollzieht sich diese Entwicklung in schonvorhandenen Kulturbereichen, wie Musik oderSport.WichtigerBestandteildieserEntwicklungistdieAbgrenzungvoneigenenZielengegenüberanderenTeilenderGesellschaft.
Der Begriff „Jugendkultur“ wurde zunächst An-fang des �0. Jahrhunderts in dieser Form defi-niert, hat sich aber über die Jahre weiterentwi-ckelt.GrundderEntwicklungistdieEntstehungvon immer mehr Vergemeinschaftungsformenvon Jugendlichen, also Jugendkulturen. Zum ei-nenwarendiesJugendkultureninBereichenwieMusikoderSport,aberauchJugendliche,diesichgegenüberderrestlichenGesellschaftkritischab-grenzenwollten,kamenauf.Jugendkulturen,diemitKritikanderGesellschaftöffentlichaufsichaufmerksam machten, wurden als „Gegenkul-
turen“ und später „Subkulturen“ definiert (z.B.die 68er-Bewegung). Der Begriff von Subkul-tur und Gegenkultur, aber auch Jugendkultur,wirdheutzutagekaumnochverwendet,obwohldie Bezeichnung immer noch zutreffen würde–dieseBegriffesind„out“,heutesprichtmanvon„Szenen“.
Szene – Jugendkultur der modernen Form
Szenen sind lose Netzwerke von Menschen mitähnlichenOrientierungenundInteressenslagen,vorallemzurFreizeitgestaltung.DiemeistenSze-nenderheutigenZeitsindlokalgebunden,aberüberregional vertreten und durch gleichaltrigeMitglieder gekennzeichnet. Bei soziologischerBetrachtungvomKonstrukteinerSzenefälltauf,dassnahezualleSzenen–egalobUltras,Skater,Punksetc.einigegrundsätzlichähnlichecharak-teristischeMerkmaleaufweisen.
ZunächstsindSzenenOrte,andenenJugendlicheaufMenschenmitgleichenInteressentreffen.EinJugendlicher,dergerneFußballschaut,wirdInte-ressenamwahrscheinlichstenmitanderenFuß-ballinteressiertenteilen.Szenenlassensichsomitals Gesinnungsgemeinschaften charakterisieren.JedeSzenehatdabeieinspeziellesThema,durchdas sie sich definiert. Dies können Musikstile,Sportarten, politische Ideologien oder Interesse
andiversenkonsumierbarenGegenständen,wiez.B.Autossein.MitgliederderjeweiligenSzenenteilendasInteresseamszenenspezifischenThe-ma.Jedochistesauchmöglich,dasssichdieIn-teressendereinzelnenSzenegängermitanderen
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Themenüberschneidenkönnen(z.B.UltrasundHipHop,oderUltrasundMittelalter).
Symbole,RitualeundKennzeichen,diemitallenSzenegängerngeteiltwerdensindtypischfürSze-nen. Außenstehende nehmen hierbei die Publi-kumsrolleein,ohnedieSzenennichtauskommen.VordiesemPublikumwerdendieszenetypischenRituale, Symbole und Kennzeichen kommuni-ziert.EbensosindvororganisierteErfahrungsräu-me, wie etwa Events, unverzichtbare ElementedesSzenelebens.DieseEventssindvororganisier-te Veranstaltungen, bei denen Unterhaltungsan-gebote je nach szenetypischen Kriterien erstelltodersimuliertwerden,umdenTeilnehmerneineErlebniserfahrungzubieten.Eventskönnenz.B.FußballspieleoderDemossein.
JedeSzeneentwickelteigeneOrganisationsstruk-turen.IndieserOrganisationsstrukturzeigensichverschiedeneEbenen.Sokannmandie„Anfüh-rer“derSzenealsOrganisationselitebezeichnen,
dieauslangjährigenMitgliedernderSzenebeste-hen.DrumherumsammelnsichdieFreundederOrganisationseliteundinderäußerenEbene,dienormalen Szenegänger. Der Grad, an dem sichdieseEinstufungbemessenlässt, istdasEngage-ment der einzelnen Szenegänger. Außerdem istjede Szene im Besitz eines eigenen Szenetreff-punkts.AndiesenTreffpunktenwerdenein„Wir-Bewusstsein“ und die Kultur der Szenegängerabgebildet und untermauert. Jeder Szenegängerkennt in der Regel die Treffpunkte seiner Näheund weiß auch, wann er andere Szenegänger andiesenantreffenkann.
Sicherlich gibt es noch viele weitere Merkmale,diekennzeichnendfürSzenenderheutigenZeitsind.DieserkurzeÜberblickhatdiewichtigstenaufgezeigt und soll Euch als Leser die Möglich-keit eines differenzierten Blicks auf Menschen,dieTeilvonunterschiedlichstenGemeinschaftenunsererGesellschaftsind,geben.■
SCHATZKISTE
Saison 1987/1988
SCHATZKISTE
Die neue Saison im Jahre 1987/88 begann mitdemDerbygegenEintrachtFrankfurt,dochdenSiegverspieltederFCKnacheiner�:0FührungzurPause.DasSpielendeteschließlich�:�.Beimdarauffolgenden Spiel gegen den FC Köln ver-spieltemankurzvorSchlussdas1:1Unentschie-
den,alsJanßeninder87.MinutedenSiegtrefferfür die Geißböcke erzielte. Am 3. Spieltag holtedasTeamnochmalseinenPunktgegenBremen,eheesgegendieKnappenausGelsenkircheneine5:0KlatschegabundderFCKaufden17.Tabel-lenplatzrutschte.DieMannschaftversuchtealles
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daran, aus dem Tabellenkeller wieder herauszu-kommen, doch nach dem 4:1 Heimsieg gegenHannover folgten Niederlagen gegen den KSCunddenHSV.WeiterhinbliebdasTeamimAb-stiegskampf auf dem 17. Tabellenplatz stehen.Zwar gelang es mehrmals, wieder nach oben zukommen,dochzum17.Spieltagstandmandannerneut auf dem vorletzten Tabellenplatz. MitJosef Stabel, welcher Hannes Bongartz als Trai-ner ablöste, kam im Team neuer Wind auf undnach�1Spieltagenstandmanwiederaufdem10.Tabellenplatz.Dochdirektdanach folgtederer-neuteAbsturzaufden14.Tabellenplatz,alsmangegen Hannover 96 mit 1:0 verlor. Die Talfahrtgingweiter,dennindenfolgendensiebenSpielenkonnte man gerade einmal drei Unentschiedenerspielen,dierestlichenPartiengingenverloren.Am 30. Spieltag gewann man dann gegen Vize-meisterBayernMünchenmit3:1,auchdasSpielgegenLU-Ostwurdemit�:0gewonnen.Amdar-auffolgenden Spieltag siegte man gegen den FC08Homburgmit1:0,verloraberinNürnbergmit3:�.Zum Saisonfinale bekam der FCK dann Be-suchausMönchengladbachaufdemBetzenberg,den man aber mit einem souveränen 5:� Heim-siegzurücknachHauseschickte.
DerFCKbeendetedieSaisonmit�9von68Punk-tenundeinerTordifferenzvon53:6�aufdem14.Tabellenplatz.MeisterderSaison1987/88wurdederSVWerderBremenmit5�Punkten.Dichtge-folgtvomVizemeister,demFCBayernMünchen,welcher4Punktewenigererreichte.AbgestiegensindderFC08HomburgsowiederFCSchalke04.DafürkamendieStuttgarterKickersundSt.Pauli hoch in die erste Bundesliga. In der Rele-
gationkonnteWaldhofMannheimgegendieSVDarmstadt gewinnen und somit die Klasse hal-ten.
Im DFB-Pokal traf man dann auf den Rivalenund Ligakonkurrenten Waldhof Mannheim, ge-gendiemanmit3:1nachVerlängerunggewann.InderzweitenRundebesiegtemanBlau-Weiß90Berlinmiteinem4:3Heimerfolg,kurzvorEndeder regulären Spielzeit, ehe man dann im Ach-telfinalegegendenHamburgerSVmiteiner1:�Niederlage aus dem Pokalwettbewerb rausflog.Den DFB-Pokal holte sich Eintracht Frankfurt,dasFinalewurdemitmit1:0gegendenVf LBo-chumgewonnen.
Insgesamt365.585Zuschauer,alsodurchschnitt-lich �1.505 Zuschauer pro Spiel, besuchten dieSpiele der Roten Teufel. Die bestbesuchtestenSpiele waren das Saisonfinale gegen die Borus-siaausMönchengladbach,beidem34.000Fansanwesend waren, das Heimspiel gegen BayernMünchenmit35.500ZuschauernundgegendenFC Homburg mit 36.9�3 Fans. Die wenigstenBesucherhattediePartiegegenBayerUerdingen,zuderlediglich13.500Zuschaueranwesendwa-ren.■
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SCHATZKISTE
Neue Stadtmitte „K in Lautern“ eröffnet
STADTGEFLUESTER
Nach nur �1-monatiger Bauzeit eröffnete amMittwoch,dem�5.03.�015,dasneueShopping-Center„KinLautern“,überdaswirauchindenvorigen Ausgaben immer mal wieder berichtetunddessenEntwicklungwirim„UnterdieHaut“
begleitethaben.AmEröffnungstagströmtenüber50.000 Besucher durch die Shopping-Mall, wel-che unbedingt vor dem Oster-Geschäft bereitsdieEröffnungfeiernwollte.
1�
DasneueröffneteShopping-CenterinderStadt-mittebietetnunaufvierEbenenmitrund�0.900m² Verkaufsfläche eine vielfältige Auswahl anFachgeschäften und Servicebetrieben sowie ei-nen Food-Court mit vielen gastronomischen
Konzepten.Mehrals100GeschäftesindindemCenter untergebracht, wodurch auch rund 800neue Arbeitsplätze in der strukturschwachenWestpfalz-Metropolegeschaffenwerden.Derzeitsind knapp 90 der 100 eingeplanten Geschäftebereits bezogen und haben geöffnet; die rest-lichenwerdenindennächstenWochenfolgen.Inder Shopping-Mall befindet sich unter anderemaucheinneuerFanshopdes1.FCKaiserslauterne.V.,derdurchDIESPIELERDominiqueHeintzundMarcelGauseröffnetwurde.
Über 490 Parkplätze für Besucher sind auf demDachdesGebäudesangesiedelt.DieVerkehrsfüh-rungrundumdieNeueStadtmittewurdenahezukomplettumgestaltet,sodassdasShopping-Cen-terfürFußgängerbesserzuerreichenistunddieAnbindungandenEinzelhandel inderFußgän-
gerzonehergestellt wurde. Auchdieseverkehrs-technischeEntwicklunghabenwirbereitsindenvergangenenAusgabenunseresKurvenflyersim-merwiederaufgegriffenundbeleuchtet.
Herzstück des neuen Shopping-Centers undzugleich Erkennungsmerkmal ist das gläserne„Stadtgelenk“.Esisttransparentgestaltetunder-weitert und verbindet – nicht nur optisch – diebeidenbisherstädtebaulichgeteiltenFußgänger-zoneninderFackelstraßeundinderMühlstraße.Einen Durchgang durch das Shopping Centergibt es �4 Stunden, so dass einer Querung derMühlstraße und Fackelstraße nichts (mehr) imWegesteht.
Das auf dem Baugrund befindliche ehemaligeKarstadt-Gebäude wurde nicht abgerissen, son-dernkomplettentkerntundindenGesamtkom-plex des Gebäudes integriert. LichtdurchfluteteLadenstraßenmitRotundenerschließendievierEbenenderEinkaufsgalerie.Projektpartnerfürdie160-Millionen-Euro-Investition sind die Deut-scheAsset&WealthManagementunddieECE,diedasCenterentwickelthatundauchlangfristigbetreibenundvermietenwird.DieBetreiberderMallgabenauchbeiderEröffnungnochmalsdasVersprechenab,dassauchderEinzelhandelinderFußgängerzonevonderEröffnungdesShopping-Centersprofitierenwerde.ObdiestatsächlichderFallseinwird,wirdwohlerstineinigenMonatenfestzustellen sein. Wir werden aber auch diesenUmstand im Auge behalten und euch hierüberaufklären.■
SCHATZKISTE
Mainzer Gericht erklärt befristete Verträge für rechtswidrig
MEDIENECKE
Fußballprofis schließen heutzutage Verträge aufZeitmitihrenVereinen.ErscheintimerstenMo-mentnurlogisch,allerdingshatdasArbeitsgerichtMainznuneinUrteilgesprochen,wonachgenaudas, nämlich die Schließung eines Vertrages aufZeit,rechtswidrigseinsoll.Geklagthatderehe-maligeMainzerTorhüterHeinzMüllergegenden
FSVMainz05.DenProzessgegenseinenEx-Clubgewann der ehemalige Mainzer Torhüter, somitbestehtseinVertragvorerstweiter.Allerdingshatder Präsident des FSV Mainz 05 Harald Strutzbereits angekündigt, in Revision zu gehen. DasThemakönnelautStrutz„eineweitreichendeBe-deutungwiedasBosman-Urteilhaben-wennes
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vondennächsthöherenInstanzenbestätigtwird“.Der Hintergrund: 1995 hatte der EuropäischeGerichtshofimFalldesbelgischenFußballprofisJean-Marc Bosman entschieden, dass FußballerderEuropäischenUnionnachEndedesVertragesablösefreiwechselndürfen.
SolltesichdasUrteilMülleralsoauchamLandes-und dem Bun-desarbeitsgerichtweiterhin alsrechtskräftig er-weisen, werdenbefristeteVerträgefür Fußballprofis,dieaktuellgängigePraxis sind, baldderVergangenheitangehören. DasA r b e i t s g e r i c h tMainzveröffentli-chte am Dienstageine Erklärung zuseinemUrteilundberiefsichdabeiaufParagraph14desGesetzesüberTeilzeitarbeitundbefriste-teArbeitsverträge:„EsgibtnachdemGesetznurzweiMöglichkeitenfüreineBefristung:entwedereineGesamtdauervonmaximalzweiJahrenoderweileinSachgrunddafürvorliegt“,sagteGerichts-sprecherin Ruth Lippa. Die Höchstbefristungs-dauer war im Fall Müller bereits überschritten,weilderTorwartbeidenMainzernzuvorschoneinmal einen Dreijahresvertrag von �009 bis�01�unterschriebenhatte.„EinenSachgrundha-benwirauchnichtfürgegebenerachtet“,soLippaweiter. Denn: „Die Eigenart der ArbeitsleistungalsProfifußballspielerrechtfertigtalssolchenichteineBefristungdesVertrags“,heißtes inderEr-klärungdesGerichts.
ExaktindiesemPunktliegejedochdiemöglicheUnstimmigkeitdesUrteils.DennlautStrutzver-treten die Vereine eine gegensätzliche Auffas-sung.„SachlicheGründefüreineBefristungsindimProfifußball immanent.NehmenSienurden
BereichderPersonalplanung“,erklärtederMain-zerPräsident.„WennwirjedenSpielermiteinemunbefristeten Vertrag ausstatten würden, hättenwir ja50,60Profis imKader.“Strutz,derselbstRechtsanwalt ist, hatte im Verfahren mit derBranchenüblichkeitsowieeinemweiterenPunktargumentiert: „Mainz 05 hätte dem damals 34Jahre alten Müller keinen unbefristeten Vertrag
anbietenkönnen,weilaufgrundseinesAlterseineUngewissheit der Leistungserwartung bestand“,soStrutz.„AusunsererSichtgibteseineVielzahlvon Berufungsgründen. Bislang ist dieses UrteilnurdieRechtsauffassungeinereinzelnenRichte-rin,dieanderenEntscheidungenindiesemKon-textwiderspricht“,sagteStrutzweiter.
Allerdings hielt die Gerichtssprecherin RuthLippa dagegen: „Das Urteil kann durchaus eineBedeutungüberdiesenEinzelfallhinaushaben“,sagtesie.NatürlichkönntensicheinVereinundeinSpielerjederzeitaufeinenDrei-oderVierjah-resvertrageinigen,„wennderSpielerausdrücklichdieFlexibilitäteinessolchenbefristetenVertragshabenwill“.AllerdingswirdeinesolcheEinigungdanndurchausschwierig,wenndasGesetzbefri-steteVerträgeüber�4Monateverbietet.Esbleibtabzuwarten, was das Landesarbeitsgericht undggf.dasBundesarbeitsgerichtentscheiden,sicheristnur,dassdasUdHberichtenwird.■
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SCHATZKISTE
FIFA-Präsidentschaftswahl und Winter-WM in Katar
MEDIENECKE
Am�9.MaikommtderFIFA-KongressinZürichzusammen. Hauptthema ist die Wahl des Präsi-denten des Weltfußballverbandes. Eine Wieder-wahldesamtierendenJosephS.BlattersgilttrotzallerKritikanderWM-VergabeanRusslandundKatar als wahrscheinlich. Das wäre die fünfte
Amtszeitdes79JahrealtenSchweizers.AusderUEFA wurden Stimmen des Protestes laut, alsBlatterseineerneuteKandidaturbekanntgab,daer bei seiner letzten Wahl versichert habe, dasser nicht nochmals das Amt anstreben würde.ImVorfeldderWahlwurdenVorschlägezurBe-grenzungvomAmtszeitenundAltersgrenzenmitdeutlicherMehrheitabgelehnt.
BereitsAnfang�015hattenzweimöglicheKon-kurrenten Blatters ihre Kandidatur zurückgezo-gen: Der Franzose Platini, der sich stattdessenalsUEFA-PräsidentzurWahlstellteundgewann,sowieseinLandsmannChampagne,welchernurdrei der nötigen fünf Unterstützerschreiben dernationalen Verbände vorweisen konnte. Kurzdarauf verkündete die FIFA vier reguläre Kan-didaturen für das höchste Amt im Weltfußball:Neben Joseph Blatter stellte sich überraschend
auch der ehemalige Weltfußballer Luis Figo zurWahl. Außerdem stehen der jordanische PrinzAli bin al-Hussein und der niederländische Ver-bandschef Michael von Praag auf der Kandida-tenliste.UndjenäherdieWahlrückt,destomehrverdichtensichdieAnzeichen,dassderAusgangdochnichtsosicherist,wiebishervermutet.Blat-tersRückhaltinderUEFAscheintsogeringwienie. Deren Mitglieder haben allerdings nur 54von �09 gleichberechtigten Stimmen. Das weißderSchweizerundsuchtsichseineVerbündeteninden fußballerischwenigerbedeutsamen,aberebensostimmberechtigtenVerbänden.„DieWeltdrehtsichnichtmehrrundumEuropa“,sagteerEndeMärzimFIFA-Magazin„TheWeekly“.
Unter Blatter geht es der FIFA finanziell so gutwienie.Deshalbwurden�013und�014über�00Millionen Euro an Sonderboni an die VerbändeundKonföderationenausgeschüttet.DieseWohl-taten will Präsidentschaftskandidat Figo nochtoppenundbeiseinerWahldieHälftedesaktu-ellenFIFA-Vermögensvon�,19MilliardendirektandieVerbändezurFörderungundModernisie-rungausschütten.Obesihmgelingt,seinePlänefür eine zweigleisige WM auf zwei Kontinentenmit einer Endrunde in einem Austragungslandebenso populär zu machen, bleibt abzuwarten.Anfang März erfuhr Blatter zudem zwei weitereDämpfer.BeimKongressdesSüdamerikanischenVerbandes Conmebol zeigten dessen Mitgliederkeineswegs Geschlossenheit hinter dem amtie-renden FIFA-Präsidenten. Gleichzeitig berich-tet der Kandidat al-Hussein davon, er habe sichdie Unterstützung von Staatsoberhäuptern vonMitgliederndesasiatischenVerbandesAFCgesi-chert.DaruntersollauchdasStaatsoberhauptvonBahrainsein,dessenLandsmannScheichSalmanalKhalifaPräsidentderAFCist.AuchKandidatvon Praag machte seine Position am �4. MärzaufdemUEFA-KongressinWiendeutlich:„Ein
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Wandel istschlichtnichtmöglichunterderPer-son,diefürdenaktuellenZustandderFIFAver-antwortlichist.“RückendeckungerhälterhierbeiauchvonSeitendesDFB.
Alles in allem bietet der Wahlkampf wieder vielRaumfürSpekulationenundpotentielleSkanda-le,dieesjabeiderFIFAinundauchvorBlattersAmtszeit nicht zu knapp gab. Aktuell sorgt vorallem die anstehende Winter-WM in Katar fürFurore.NichtnurdieVergabescheintdubios,vorallem vor dem Hintergrund, dass von der FIFAbeauftragteGutachterKatarundRusslandalsdieam wenigsten geeigneten Kandidaten bezeich-nethatten.AuchdieZuständeaufdenBaustellenundindenFußballligenvorOrtsindnachwievorkatastrophal.Über1�00ArbeitersindbisherbeiUnfällenoderaufgrundvonKrankheitengestor-ben.VielewerdenpraktischalsSklavengehalten,
indemihnendiePässeweggenommen,derLohnnichtausgezahltunddieAusreisesomitunmög-lichgemachtwird.DassdiesnichtnuraufarmeWanderarbeiter zutrifft, zeigt eindrucksvoll dasBeispiel des Fußballprofis Zahil Belounis, dernach Katar wechselte und dort irgendwann vonseinemClubkeinGeldmehrbekam.Alserkündi-
genundausreisenwollte,wurdediesihmverwei-gert,da für ihn,wieauch füralleausländischenBauarbeiter, das Gesetz gilt, dass sein Arbeitge-ber für seine Ausreise bürgen muss. Verweigertdieser diese Bürgschaft, sitzt der ArbeitnehmerimLandfest.DieFIFAfordertdieRegierunginKatarzwarregelmäßigauf,andenZuständenzuarbeiten,weistdieVerantwortungabergänzlichvonsich.Eswirdargumentiert,dassderFußballgenutztwerde,umeinenWandelindemAustra-gungslanderstmöglichzumachen.DiesesFazitgabesauchnachderWMinBrasilien,dadieseja die Infrastruktur des Landes nachhaltig ver-besserthabe.Katarhatübrigensangekündigt„imfrühen�015“dieArbeiterrechtezustärken.Pas-siertistbishernichtviel.
AlsSchlusswortsolleinZitatvonFIFA-Kommu-nikationschef de Gregorio dienen, zu dem sich
jeder dann seinen Teil denken kann: „Wir tunso,alsseiderWeltfußballverbanddasSymbolin-ternationalerKorruption.NatürlichistdieFIFAkorrupt.Sowiewirallekorruptundkorrumpier-barsind.Odergibtesjemanden,dervonsichbe-hauptenkann,sichnieeinenklitzekleinenVorteilermogeltzuhaben?“■
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