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Städte erleben: Helsinki, Kulturhauptstadt 2011 Turku, Ostsee-Kreuzfahrt Landschaften entdecken: Wandern, Wassersport, Radfahren, Golfen & Angeln Natürlich genießen: Kulinarische Köstlichkeiten, Kultur-Events & Saunabad Aufgetaucht in Finnland Eingetaucht in den nordischen Sommer Stimmungsvolle Reportagen von der Südküste bis Lappland, von den Åland-Inseln bis Karelien SommerGuide Finnland 2011

Nordis - Finnland Guide 2011

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Page 1: Nordis - Finnland Guide 2011

S t ä d t e e r l e b e n : H e l s i n k i , K u l t u r h a u p t s t a d t 2 0 1 1 T u r k u , O s t s e e - K r e u z f a h r tL a n d s c h a f t e n e n t d e c k e n : Wa n d e r n , Wa s s e r s p o r t , R a d f a h r e n , G o l f e n & A n g e l nN a t ü r l i c h g e n i e ß e n : K u l i n a r i s c h e K ö s t l i c h k e i t e n , K u l t u r - E v e n t s & S a u n a b a d

Aufgetaucht in FinnlandEingetaucht in den nordischen Sommer

Stimmungsvolle Reportagen von der Südküste bis Lappland, von den Åland- Inseln bis Karelien

SommerGuideFinnland 2011

Titel_Finnlandguide 21.02.2011 12:58 Uhr Seite 1

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gut kann ich mich noch an mein erstes Erlebnis in Finnland erinnern.Vom kleinen Provinzflughafen

irgendwo in der Weite Finnlands waren es nur ein paar Autominuten an einen ruhigen See.

Dort stand eine kleine Hütte, bald prasselte ein Lagerfeuer, an dem Würstchen gegrillt wurden.

Später lockten die Sauna, der Sprung in der Abendsonne in das klare Wasser des Sees.

Dann eine ruhige Nacht.

Eigentlich nichts Spektakuläres. Und doch sind solche Erlebnisse – von denen ich viele hatte in Finnland

– in der Erinnerung geblieben. Mehr als so mancher spektakuläre Blick auf Jahrhundertbauwerke oder

atemberaubende Landschaften.

Vielleicht liegt es daran, dass nicht nur der Kopf, sondern auch das Herz mit dabei war?

Genau das wünsche ich Ihnen bei Ihrem Finnland-Urlaub:

Eindrücke, an die Sie sich viele Jahre später noch gerne erinnern – weil sie die Seele berühren!

Viel Spaß beim Lesen

wünscht Ihnen

Thomas Krämer

>> E D I T O R I A L

www.visitfinland.com

Liebe Leserin, lieber Leser,

>> I N H A L T4

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InfosAllgemeine Reisehinweise

Das ist Finnland!Essen & Trinken, Sauna etc.

Regionen Vielfalt zwischen Schäre und Tunturi

HelsinkiQuirlige Sommerstadt

Kulturhauptstadt TurkuNatur und Kultur in den Schären

WandernZur Hölle

PaddelnLautlos durch die Natur

RaftingWellenreiter im Gummiboot

AngelnAngebissen

Radfahren Auf zwei Rädern zum Meer

GolfAbschlag in die Mitternachtssonne

KreuzfahrtenStippvisite in Helsinki

Sonstige Aktivitäten Reiten, Quad und Tiersafaris

Kultur/ImpressumFinnland – das Festival-Land

Veranstaltungen

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Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.lufthansa.com

RyanairDirektflüge von Hahn nach Tampere.www.ryanair.com

Swiss Direktflüge ab Zürich nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.swiss.com

SAS Flüge aus Deutschland, Österreichund der Schweiz über Stockholm oderKopenhagen zu verschiedenenDestinationen innerhalb Finnlands.www.flysas.com

Austrian AirlinesDirektflüge ab Wien nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.aua.com

Air Baltic Flüge von Berlin, München,Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Wienund Zürich via Riga zu verschiedenenDestinationen innerhalb Finnlands.www.airbaltic.com

Mit der FähreViel Zeit zum Abschalten hat man beider Fahrt mit der Fähre nach Finnland.Etwas mehr als einen Tag ist man mitdem Schiff nach Finnland unterwegs.

>> I N F O S

4 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Anreise Mit dem AutoLässt man den Landweg über Russ-land oder Schweden (der sicherlicheine gute Alternative ist) außer acht,gibt es grundsätzlich zwei Möglich-keiten, nach Finnland zu kommen: mit dem Flugzeug oder dem Schiff.

Mit dem FlugzeugMit dem Flugzeug landet man je nachAbflugort nach zwei bis drei Stundenin der Ostseemetropole Helsinki. Vonhier gibt es gute Anschlüsse zu sämt-lichen Flughäfen im Land.

Airlines von Deutschland nach Finnland:Air BerlinDirektflüge nach Helsinki ab Berlinund Düsseldorf. Codeshare mit Finnairim Rahmen der oneworld Allianz.www.airberlin.com

Blue1Ab Berlin und München direkt nachHelsinki. Ab Zürich direkt nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands.www.blue1.com

FinnairDirektflüge nach Helsinki ab zahlreichen Flughäfen in Deutschland,Österreich und der Schweiz.Anschlussverbindungen zu nahezuallen Flughäfen innerhalb Finnlands. www.finnair.com

LufthansaLufthansa fliegt von München undFrankfurt direkt nach Helsinki.

Allgemeine ReisehinweiseEinen guten Überblick über Reisen nach Finnland bekommt man auf der Internetseite

www.vistifinland.com (auf Deutsch).

Von Rostock ausfährt Tallink Silja nachHelsinki.www.tallinksilja.com/de/

Finnlines läuft die finnischeHauptstadt von Rostock via Gdyniaoder direkt von Travemünde aus an.www.finnlines.com

Unterwegs in FinnlandMit dem AutoDas finnische Straßennetz ist bestensausgebaut und in hervorragendemZustand. Gebühren für die Straßen-benutzung werden nicht erhoben.Auch tagsüber muss mit Abblendlichtgefahren werden, Sicherheitsgurtesind zwingend. Die Hupe darf nur beiGefahr betätigt werden. Es ist immerempfehlenswert, sich an die Verkehrs-regeln zu halten, vor allem an dieGeschwindigkeitsbeschränkungen –ansonsten wird es teuer. Staus kenntman nur im Großraum Helsinki wäh-rend des Berufsverkehrs.

Mit dem ZugDas Eisenbahnnetz verbindet allewichtigen Städte Finnlands. Die wichtigsten Strecken sind:Helsinki–Turku, Helsinki–Pori,Helsinki–Oulu, Helsinki–Iisalmi,Helsinki–Joensuu und Turku–Toijala.Kinder unter sechs Jahres fahrenkostenlos. Ziele im Norden Finnlandserreicht man bequem über Nacht imSchlafwagen. Autoreisezüge sind einebequeme und sichere Art, inFinnlands Norden zu kommen. Sieverkehren auf folgenden Strecken ■ Helsinki-Rovaniemi-Helsinki■ Helsinki-Kolari-Helsinki

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04-05 Praktische Reisehinweise 21.02.2011 13:42 Uhr Seite 4

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Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.lufthansa.com

RyanairDirektflüge von Hahn nach Tampere.www.ryanair.com

Swiss Direktflüge ab Zürich nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.swiss.com

SAS Flüge aus Deutschland, Österreichund der Schweiz über Stockholm oderKopenhagen zu verschiedenenDestinationen innerhalb Finnlands.www.flysas.com

Austrian AirlinesDirektflüge ab Wien nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands mitBlue1. www.aua.com

Air Baltic Flüge von Berlin, München,Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Wienund Zürich via Riga zu verschiedenenDestinationen innerhalb Finnlands.www.airbaltic.com

Mit der FähreViel Zeit zum Abschalten hat man beider Fahrt mit der Fähre nach Finnland.Etwas mehr als einen Tag ist man mitdem Schiff nach Finnland unterwegs.

>> I N F O S

4 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Anreise Mit dem AutoLässt man den Landweg über Russ-land oder Schweden (der sicherlicheine gute Alternative ist) außer acht,gibt es grundsätzlich zwei Möglich-keiten, nach Finnland zu kommen: mit dem Flugzeug oder dem Schiff.

Mit dem FlugzeugMit dem Flugzeug landet man je nachAbflugort nach zwei bis drei Stundenin der Ostseemetropole Helsinki. Vonhier gibt es gute Anschlüsse zu sämt-lichen Flughäfen im Land.

Airlines von Deutschland nach Finnland:Air BerlinDirektflüge nach Helsinki ab Berlinund Düsseldorf. Codeshare mit Finnairim Rahmen der oneworld Allianz.www.airberlin.com

Blue1Ab Berlin und München direkt nachHelsinki. Ab Zürich direkt nach Helsinki.Anschlussverbindungen zu weiterenFlughäfen innerhalb Finnlands.www.blue1.com

FinnairDirektflüge nach Helsinki ab zahlreichen Flughäfen in Deutschland,Österreich und der Schweiz.Anschlussverbindungen zu nahezuallen Flughäfen innerhalb Finnlands. www.finnair.com

LufthansaLufthansa fliegt von München undFrankfurt direkt nach Helsinki.

Allgemeine ReisehinweiseEinen guten Überblick über Reisen nach Finnland bekommt man auf der Internetseite

www.vistifinland.com (auf Deutsch).

Von Rostock ausfährt Tallink Silja nachHelsinki.www.tallinksilja.com/de/

Finnlines läuft die finnischeHauptstadt von Rostock via Gdyniaoder direkt von Travemünde aus an.www.finnlines.com

Unterwegs in FinnlandMit dem AutoDas finnische Straßennetz ist bestensausgebaut und in hervorragendemZustand. Gebühren für die Straßen-benutzung werden nicht erhoben.Auch tagsüber muss mit Abblendlichtgefahren werden, Sicherheitsgurtesind zwingend. Die Hupe darf nur beiGefahr betätigt werden. Es ist immerempfehlenswert, sich an die Verkehrs-regeln zu halten, vor allem an dieGeschwindigkeitsbeschränkungen –ansonsten wird es teuer. Staus kenntman nur im Großraum Helsinki wäh-rend des Berufsverkehrs.

Mit dem ZugDas Eisenbahnnetz verbindet allewichtigen Städte Finnlands. Die wichtigsten Strecken sind:Helsinki–Turku, Helsinki–Pori,Helsinki–Oulu, Helsinki–Iisalmi,Helsinki–Joensuu und Turku–Toijala.Kinder unter sechs Jahres fahrenkostenlos. Ziele im Norden Finnlandserreicht man bequem über Nacht imSchlafwagen. Autoreisezüge sind einebequeme und sichere Art, inFinnlands Norden zu kommen. Sieverkehren auf folgenden Strecken ■ Helsinki-Rovaniemi-Helsinki■ Helsinki-Kolari-Helsinki

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■ Helsinki-Oulu-Helsinki■ Helsinki-Kemijärvi-Helsinki■ Tampere-Rovaniemi-Tampere■ Tampere-Kolari-Tampere■ Turku-Rovaniemi-Turku■ Turku-Kolari-Turku

Mit dem Finnrailpass reist man je nachGeltungsdauer 3, 5 oder 10 Tage langunbegrenzt mit VR, den finnischenEisenbahnen. Das Ticket gilt einenMonat lang. Der 3-Tage-Pass kostet131 Euro (2011, 2. Kl.), der 5-Tage-Pass175 Euro und für 237 Euro kann manzehn Tage in einem Monat unterwegssein. Den aktuellen Fahrplan von VR(Finnische Eisenbahnen) findet man imInternet unter www.vr.fi

Mit dem FlugzeugDas Inlandsflugnetz Finnlands isteines der dichtesten der Welt. Rundzwei Dutzen Flughäfen werden regel-mäßig – zum Teil mehrmals täglich –bedient. Fluggesellschaften für Inlandsflügesind Finnair, Blue1, Finncom und Air Baltic.

Mit dem BusAuch entlegene Orte sind oft an dasBusnetz angeschlossen. Hinweisedazu geben die örtlichen Fremden-verkehrsämter. Informationen undFahrpläne über den Busverkehr imganzen Land unterwww.matkahuolto.fi/en (Englisch).

UnterkunftDie Vielfalt der Unterkünfte in Finnlandist riesig. Zwischen dem weichen Bettin einem 5-Sterne-Luxushotel in Helsinkiund der Nacht in einem Zelt ist allesmöglich. Besonders beliebt sind Hütten.Die Sauna gehört natürlich überall dazu!

ReiseveranstalterFinnland als Reiseziel wird zunehmendvon deutschen Reiseveranstaltern ent-deckt. Eine ganze Reihe kleinerer undgrößerer Reiseveranstalter hatKurztrips sowie längere Reisen in demskandinavischen Land im Programm.Informationen dazu auf Internetseitender Finnischen Zentrale für Tourismus. www.visitfinland.com

FÄHRREISEN MIT FINNLINES

9 ROUTEN * DAS GANZE JAHR * SICHER, ENTSPANNT & KOMFORTABEL

Wir sind die Ostsee.

EINFACH FREUNDLICHService wird bei Finnlines ganz groß geschrieben. Deswegen tun wir alles, damit die Überfahrt für Sie so angenehm wie möglich wird.

EINFACH GUTUnsere Schiffe sind bekannt für ein richtig gutes Essen. Bedienen Sie sich von unserem Büfett und wählen Sie aus bekannten und beliebten Speisen der deutschen und fi nnischen Küche.

EINFACH GEMÜTLICHWählen Sie zwischen unterschiedlichen Kabinen-kategorien – ob innen, außen, mit Familie oder Haustier. Wir haben für jeden eine gemütliche Kabine!

EINFACH INTERESSANTFinnland, Schweden, Polen, Russland und Lettland sind unsere Reiseziele, die wir täglich bzw. mehr-mals die Woche ab Deutschland anlaufen. Wohin darf Ihre Reise gehen?

EINFACH OSTSEE!

AKTUELLE SOMMERANGEBOTE

unter www.finnlines.de

Buchung und Infos: 0451 1507-443 oder www.fi nnlines.de

Nordis Sommerguide Finnland 5www.visitfinland.com

04-05 Praktische Reisehinweise 21.02.2011 13:43 Uhr Seite 5

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Felchen und Saibling – sind eineDelikatesse, die es sich lohnt zuwählen. Flusskrebse sind beliebt, jaregelrecht Kult und werden über-wiegend im Juli und August gefan-gen. Dann gibt es im ganzen LandKrebsfeste, die man unbedingt ein-mal miterleben sollte.

Finnisch-Lappland ist die Heimat derRentierzüchter. Entsprechend wirdhier oben im Norden gerne Rentierserviert, sowohl am Stück als auch inForm von Geschnetzeltem (Poronkä-ristys), das mit viel Butter angebratenwird. Dazu gibt es Preiselbeeren.

>> D A S I S T F I N N L A N D

6 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

EssenKlar, auch in Finnland kann manseinen Hunger mit Fast Food ver-treiben. Burgerbrater oder Pizzeriengibt es an jeder Ecke. Ratsamer istaber, auf eine kulinarische Ent-deckungsreise zu gehen. Finnlandbesteht zu großen Teilen aus Waldund Wasser. Wenig verwunderlich,dass auch viele der besten heimi-schen Spezialitäten dort ihren Ur-sprung haben. Äußerst schmackhaftist Elchfleisch, das das gewohnteSchnitzel schnell vergessen lässt. ImLand der Pfifferlinge oder Steinpilze

wird man zudem schmackhaftePilze bekommen. Auch

frisch gefangener Fisch –Forelle oder ein am

Feuer gegarter Lachs,außerdem Maränen,

Landeskunde – nicht immer ganz ernst gemeintFinnland: unendliche Wälder und tausende Seen. Mitternachtssonne. Klare, reine Luft. Aber das

ist noch lange nicht alles! Es gibt viele Gründe, warum man dieses Land einmal er leben sollte.

Etwas Besonderes ist die karelischeKüche. Diese Region im Osten desLandes ist nur ein kleiner Rest desehemaligen Grenzlandes zwischenOst und West, das heute überwie-gend zu Russland gehört. Auf denTisch kommen hier vor allem defti-ge Gerichte wie der Fleischschmor-topf sowie die Pirogge, ein Gebäck-stück, das typischerweise mit Reisoder Kartoffeln gefüllt ist.Wo Wälder voller Beeren hängen,werden diese gerne zum Nachtischserviert. Vor allem die schmackhaf-ten Blaubeeren und die im Nordenwachsenden, sehr gesunden gelbenMultebeeren sind in Kombinationmit Eiscreme oder dem finnischenBrotkäse sehr beliebt. Wie überall in der Welt bekommtman auch in Finnland helles Brot.

Der Klassiker ist jedochdunkles Roggenbrot, dasmit gesalzener Butter undKäse, Wurst oder Fisch be-legt wird. Da bleibt dannnur: Hyvää ruokahalua –Guten Appetit zu wünschen!

TrinkenReines Leitungswasser aus einem der vielen glasklarenund sauberen Seen oder Flüssewird zu jedem Essen gereicht.Schließlich wird immer und

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Felchen und Saibling – sind eineDelikatesse, die es sich lohnt zuwählen. Flusskrebse sind beliebt, jaregelrecht Kult und werden über-wiegend im Juli und August gefan-gen. Dann gibt es im ganzen LandKrebsfeste, die man unbedingt ein-mal miterleben sollte.

Finnisch-Lappland ist die Heimat derRentierzüchter. Entsprechend wirdhier oben im Norden gerne Rentierserviert, sowohl am Stück als auch inForm von Geschnetzeltem (Poronkä-ristys), das mit viel Butter angebratenwird. Dazu gibt es Preiselbeeren.

>> D A S I S T F I N N L A N D

6 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

EssenKlar, auch in Finnland kann manseinen Hunger mit Fast Food ver-treiben. Burgerbrater oder Pizzeriengibt es an jeder Ecke. Ratsamer istaber, auf eine kulinarische Ent-deckungsreise zu gehen. Finnlandbesteht zu großen Teilen aus Waldund Wasser. Wenig verwunderlich,dass auch viele der besten heimi-schen Spezialitäten dort ihren Ur-sprung haben. Äußerst schmackhaftist Elchfleisch, das das gewohnteSchnitzel schnell vergessen lässt. ImLand der Pfifferlinge oder Steinpilze

wird man zudem schmackhaftePilze bekommen. Auch

frisch gefangener Fisch –Forelle oder ein am

Feuer gegarter Lachs,außerdem Maränen,

Landeskunde – nicht immer ganz ernst gemeintFinnland: unendliche Wälder und tausende Seen. Mitternachtssonne. Klare, reine Luft. Aber das

ist noch lange nicht alles! Es gibt viele Gründe, warum man dieses Land einmal er leben sollte.

Etwas Besonderes ist die karelischeKüche. Diese Region im Osten desLandes ist nur ein kleiner Rest desehemaligen Grenzlandes zwischenOst und West, das heute überwie-gend zu Russland gehört. Auf denTisch kommen hier vor allem defti-ge Gerichte wie der Fleischschmor-topf sowie die Pirogge, ein Gebäck-stück, das typischerweise mit Reisoder Kartoffeln gefüllt ist.Wo Wälder voller Beeren hängen,werden diese gerne zum Nachtischserviert. Vor allem die schmackhaf-ten Blaubeeren und die im Nordenwachsenden, sehr gesunden gelbenMultebeeren sind in Kombinationmit Eiscreme oder dem finnischenBrotkäse sehr beliebt. Wie überall in der Welt bekommtman auch in Finnland helles Brot.

Der Klassiker ist jedochdunkles Roggenbrot, dasmit gesalzener Butter undKäse, Wurst oder Fisch be-legt wird. Da bleibt dannnur: Hyvää ruokahalua –Guten Appetit zu wünschen!

TrinkenReines Leitungswasser aus einem der vielen glasklarenund sauberen Seen oder Flüssewird zu jedem Essen gereicht.Schließlich wird immer und

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06-07_EssenSauna 21.02.2011 13:30 Uhr Seite 6

Nordis Sommerguide Finnland 7www.visitfinland.com

Ruunaan Retkeilykeskus, Neitikoski, 81750 Lieksa, Tel. +358 (0)13 533170Mobile +358 40 5795684 / +358 400 154524, Email: [email protected], www.ruunaa.fi

Ruunaan Retkeilykeskus · Ruunaa WanderzentrumGenießen Sie dieses Naturparadies das ganze Jahr!

Restaurant mit vollen Schankrechten• Im Sommer Frühstück und Mittagessen

vom BuffetVerleih• Boote, Kanus, Angelausrüstung• Wanderkleidung, Rucksäcke, Wander- und

Schneeschuhe

Unterkunft:• 11 winterfeste Blockhäuser für 5-6 Pers.• 8 Hütten für 4 Pers.• Camping- und Caravanplatz mit Dusche, WC• Sauna am Seeufer, Grillplatz, KotaAktivitäten• Stromschnellenfahrt• Angel- und Jagdtouren• Wanderungen, Langlauf- und

SchneeschuhsafarisVerkauf• Angelkarten, Angel- und Wanderausrüstung,

Souvenirs

überall Kaffee getrunken – auch amAbend. Irgendwie müssen die zehnKilogramm Pro-Kopf-Verbrauch imJahr zusammenkommen, womit dieFinnen zur Weltspitze gehören. Ne-ben Bier wird mehr und mehr Weingetrunken. Auch finnische Weine –aus Johannisbeeren gezaubert –kommen zusehends auf den Markt.Dazu erfreut sich Cider aus Birnenoder Äpfeln wachsender Beliebtheit.Wenn es etwas hochprozentiger seindarf, dann kommt finnischer Wodkaauf den Tisch. Mutige versuchenauch einmal Salmiakki, einen La-kritzschnaps mit äußerst ungewöhn-lichem Geschmack.

Finnlands geheime KraftEigentlich ist Sisu etwas, das mannicht beschreiben und einem nichtEingeweihten schon gar nicht erklä-ren kann. Vielleicht muss man Finnesein, um zu verstehen, was Sisu ist.Sehr wahrscheinlich hat man es imBlut, mit der Muttermilch aufgeso-gen oder in der Sauna übertragen be-kommen. Ursprünglich stand diesesWort für das Böse, Sündige im Men-schen. Heute hat sich diese ältere Be-deutung nur in der Anwendung füraufmüpfige, rebellische Kinder er-halten. Sisu, das ist eine mentale Eigen-schaft, die ausschließlich den Finnenzu eigen sein soll. So mancher über-setzt es mit »Kraft«, andere mit»Ausdauer« oder »Beharrlichkeit«,vielleicht auch »Unnachgiebigkeit«besonders in anscheinend aussichts-losen Situationen. Sisu ist wegen sei-ner ausdrucksstarken Bedeutung einbeliebter Markenname für finnischeProdukte. So heißt ein finnischer

Lkw-Hersteller Sisu und auch einPanzer wurde Sisu genannt. SogarPastillen mit dem Namen gibt es.Und einen Eisbrecher.Vielleicht hilft eine gute Beobach-tungsgabe, um das Geheimnis desSisu zu lüften. Sah der Wanderernicht sogar noch nach 20 Kilome-tern so frisch aus wie der früheMorgen. Hatte nicht die Paddlerinnoch jenes Lächeln, das man allen-falls zu Anfang einer Tour hat? Das,das muss Sisu sein.

SaunaWenn ein Finne ein Haus baut, be-ginnt er mit der Sauna. Ob das heu-te noch so stimmt, kann auf denBaustellen überprüft werden. Zu-mindest in früheren Zeiten soll je-doch noch vor dem Wohnhaus dieSauna fertiggestellt worden sein. Istja auch einleuchtend. Hier ist eswarm, hier kann man sich waschen.Und kochen geht im Notfall auch.Der Klassiker ist die Rauchsauna,bei der Stunden vorher mit einemoffenen Feuer Steine in der eigent-lichen Sauna erhitzt werden. Benut-zer der Rauchsauna erkennt man am

Ruß auf dem Rücken und einer allesund alle übertreffenden Gesundheit.Denn eine Rauchsauna, da sind sichdie Finnen einig, ist die einzig wah-re Art und Weise, wie man insSchwitzen kommen kann. Die holz-beheizte Sauna ist da schon einleichter Abstieg, die Elektrosaunanur ein überall zu findender Notbe-helf. Den gibt es jedoch in jedemHaus und fast jeder Wohnung, sodass auf gut jeden dritten Finnen da-her eine Sauna kommt.

Finnland ist SpitzeWer sich schon einmal ein wenigmit Finnland beschäftigt hat, wirdimmer wieder auf Superlative sto-ßen. Das größte oder kleinste, höch-ste oder niedrigste, nördlichste odersüdlichste. Der Drang zu Spitzen-leistungen läuft bei den Finnen zuHöchstleistungen auf und gipfelt inskurrilen Wettbewerben. Wer in derWelt käme auf die Idee, eine Welt-meisterschaft im Frauen-Weittragenzu veranstalten? Im Handy-Weit-wurf? Im Luftgitarrespielen? Oderim Saunieren? Und wer hat´s erfun-den? Genau – die Finnen!

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Nordis Sommerguide Finnland 9www.visitfinland.com

SüdfinnlandDie finnische Südküste erstreckt sichin etwa zwischen Turku und der rus-sischen Grenze bei Kotka mit demBallungsraum von Helsinki im Zen-trum. Sie ist vergleichsweise arm anSeen und landwirtschaftlich geprägt.Besonders auffallend ist der Insel-reichtum. Die Schärenküste bestehtaus über 73.000 kleinen und größerenEilanden und hat eine Gesamtlängevon fast 40.000 Kilometern. Gemes-sen an ihrer Anzahl stellen die Inselndes Schärenmeers vor Turku dengrößten Archipel der Welt dar. Vieleder Inseln sind über Brücken und mitFähren per Auto zu erreichen. Wichtige Städte sind Turku, Helsin-ki und Kotka.Zwischen Turku und Schweden lie-gen 15 bis 100 Kilometer vom finni-schen Festland entfernt die autono-

Südfinnland

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Vielfalt zwischen Schäre und TunturiFinnland gilt als Land der Wälder und Seen. Eine fantastische Schärenlandschaft im Süden

sowie die Einsamkeit Lapplands im Norden machen das Land sehr abwechslungsreich.

men Åland-Inseln mit der Haupt-stadt Mariehamn. Der Archipel istein Paradies für Wassersportler undRadfahrer.

WestküsteDie finnische Westküste unterschei-det sich vom restlichen Teil des Lan-des. Die Landschaft entlang des Küs-tenstreifens ist überwiegend flach.Wälder wechseln sich hier mit Fel-dern und Wiesen ab. Seen gibt es vorallem im südlichen Teil rund um Pori. Bemerkenswert sind einige derkleinen Orte wie Rauma oder Kokko-la mit ihren prächtigen alten Gebäu-den. Zwischen Kokkola und Vaasasind der Küste viele kleine und grö-ßere Inseln vorgelagert, die man mitdem Auto oder dem Boot erreichenkann. Dieser Schärengarten ist fürSommeraktivitäten geradezu ideal!

An der Westküste lebt eine schwe-dischsprachige Minderheit. Teilwei-se wird sogar mehr Schwedisch alsFinnisch gesprochen. Diese Zwei-sprachigkeit wird auch bei den Städ-tenamen deutlich. So findet man inder Landkarte Pietarsaari und Jakob-stad – wobei es sich hier um ein- unddieselbe Stadt handelt.Wichtige Städte sind Oulu, Kokkola,Vaasa, Pori und Rauma.

SeenlandKaum eine Landschaft wird mehrmit Finnland verbunden als dasSeengebiet. Es besteht aus einemMosaik von mehr als 50.000 Seen,unzähligen Bächen und Flüssen so-wie Wäldern. Es bietet Naturenthu-siasten eine ideale Spielwiese fürvielfältige Aktivitäten zu Wasser undan Land. Hier liegt auch der mit ei-

Seenland

Westküste Karelien

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10 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

ner Fläche von rund 4400 Quadrat-kilometern größte See des Landes,der Saimaa-See. Dort lebt die Sai-maa-Ringelrobbe, die man mit einwenig Glück beobachten kann. Die-se Region ist bei Urlaubern aufgrundder schönen Natur und vielfältigenMöglichkeiten besonders beliebt –ein Platz zum Entspannen.Wichtige Städte sind Tampere, Mik-keli, Lahti, Jyväskylä und Kuopiosowie Savonlinna mit den bekanntenOpernfestspielen im historischenAmbiente einer alten Burg.

KarelienDie historische Landschaft von Kare-lien wird heute von der Grenze zwi-schen Russland und Finnland durch-schnitten, wobei der größere Anteilauf russischem Gebiet liegt. Nord-und Südkarelien befinden sich jedochauf finnischem Boden. Auch wennsich die Landschaft eigentlich nichtwesentlich von der der benachbartenSeenplatte unterscheidet, ist Karelienaufgrund seiner etwas anderen Ge-schichte etwas Besonderes. Der östli-che Einfluss zeigt sich sowohl kuli-narisch als auch hinsichtlich der Reli-gion mit den Kennzeichen der rus-sisch-orthodoxen Kirche. Hier inKarelien befindet sich so etwas wiedas Nationalheiligtum der Finnen:Der Koli ist ein 347 m hoher Berg, dersich weit über den Pielinen-See unddie gesamte Landschaft Nordkare-liens erhebt. Die berühmte Aussichtvon der Spitze des Koli auf die umge-benden Seen ist legendär und dientevielen Künstlern als Inspiration. Ka-relien hat eine besondere mythologi-

sche Bedeutung im Bewusstsein derFinnen, das sich in der Kalevala,dem Nationalepos der finnischenVölker, kristallisiert. Die Gedichtefür dieses Werk hat der Landarzt Eli-as Lönnrot (1802–1884) auf vielenWanderungen insbesondere in Weiß-karelien, aber auch in Ladoga-Kare-lien, gesammelt.Wichtige Städte sind Joensuu, Liek-sa, Nurmes und Kajaani.

HügellandRecht einsam ist es im finnischen Hü-gelland, das sich im Norden an dasSeenland anschließt. Geprägt wird esvor allem von dichten Wäldern, diedie Hänge der bis zu rund 400 Meterhohen Berge bedecken. Durch die Tä-ler fließen Bäche und kleinere Flüsse,in den Senken haben sich zudem zahl-reiche Moore gebildet. Besonders imOsten, aber auch im Süden sowie amÜbergang nach Lappland sind zahl-reiche Seen zu finden. All das machtdas Hügelland zu einem abwechs-lungsreichen Landstrich mit zahllo-sen Freizeitmöglichkeiten.Wichtige Städte sind Kuusamo, Pu-dasjärvi und Suomussalmi.

LapplandLappland (finnisch Lappi) ist dernördlichste Teil des Landes – undauch der bei weitem Einsamste. Aufeiner Fläche von fast 100.000 Qua-dratkilometern leben im Durchschnittgerade einmal zwei Einwohner proQuadratkilometer. Die HauptstadtFinnisch-Lapplands ist Rovaniemi,wo nach Überzeugung der Finnen aufeinem nahe gelegenen Hügel auch der

einzige und echte Weihnachtsmannzuhause ist. Zu Lappland gehört auchdie Urbevölkerung des Nordens, dieSamen. Sie lebten einst als Nomadenund begleiteten ihre Rentierherden.Auch heute noch spielt die Rentier-zucht eine große Rolle. Lappland wird von weiten Wald- undMoorlandschaften dominiert, aus de-nen sich baumlose Berge (finnisch:Tunturis) wie der Pallastunturi (807m), der Yllästunturi (718 m) oder derPyhätunturi (540 m) erheben. Der In-arijärvi ist der größte See im NordenFinnlands und ist von einer ganzenReihe weiterer Gewässer umgeben.Der längste Fluss Finnlands ist mitrund 560 km der Kemijoki, der einengroßen Teil Finnisch-Lapplands ent-wässert. Im Norden steigt das Gelän-de zum Skandinavischen Gebirge hinan, das weit im Süden in Norwegenbeginnt und sich in weitem Bogen biszum Nordmeer erstreckt. An seinemHauptkamm hat Finnland jedoch nurim äußersten Nordwesten seinen An-teil. Hier liegen alle mehr als 1000Meter hohen Berge des Landes, dar-unter auch die höchste ErhebungFinnlands, der 1324 m hohe Haltitun-turi unmittelbar an der Grenze zuNorwegen. Für Outdoorsportler mitdem Hang zur Einsamkeit ist Lapp-land das Paradies schlechthin. Endlo-se Wälder, ursprüngliche Flüsse unddie Berge und Hügel des Nordens las-sen Raum für so ziemlich jede Sport-art, die man sich vorstellen kann. Hierfindet man auch viele Anbieter vonOutdoor-Aktivitäten, die mit Rat undTat sowie der nötigen Ausrüstung zurSeite stehen.

>> R E G I O N E N

Hügelland Lappland

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ner Fläche von rund 4400 Quadrat-kilometern größte See des Landes,der Saimaa-See. Dort lebt die Sai-maa-Ringelrobbe, die man mit einwenig Glück beobachten kann. Die-se Region ist bei Urlaubern aufgrundder schönen Natur und vielfältigenMöglichkeiten besonders beliebt –ein Platz zum Entspannen.Wichtige Städte sind Tampere, Mik-keli, Lahti, Jyväskylä und Kuopiosowie Savonlinna mit den bekanntenOpernfestspielen im historischenAmbiente einer alten Burg.

KarelienDie historische Landschaft von Kare-lien wird heute von der Grenze zwi-schen Russland und Finnland durch-schnitten, wobei der größere Anteilauf russischem Gebiet liegt. Nord-und Südkarelien befinden sich jedochauf finnischem Boden. Auch wennsich die Landschaft eigentlich nichtwesentlich von der der benachbartenSeenplatte unterscheidet, ist Karelienaufgrund seiner etwas anderen Ge-schichte etwas Besonderes. Der östli-che Einfluss zeigt sich sowohl kuli-narisch als auch hinsichtlich der Reli-gion mit den Kennzeichen der rus-sisch-orthodoxen Kirche. Hier inKarelien befindet sich so etwas wiedas Nationalheiligtum der Finnen:Der Koli ist ein 347 m hoher Berg, dersich weit über den Pielinen-See unddie gesamte Landschaft Nordkare-liens erhebt. Die berühmte Aussichtvon der Spitze des Koli auf die umge-benden Seen ist legendär und dientevielen Künstlern als Inspiration. Ka-relien hat eine besondere mythologi-

sche Bedeutung im Bewusstsein derFinnen, das sich in der Kalevala,dem Nationalepos der finnischenVölker, kristallisiert. Die Gedichtefür dieses Werk hat der Landarzt Eli-as Lönnrot (1802–1884) auf vielenWanderungen insbesondere in Weiß-karelien, aber auch in Ladoga-Kare-lien, gesammelt.Wichtige Städte sind Joensuu, Liek-sa, Nurmes und Kajaani.

HügellandRecht einsam ist es im finnischen Hü-gelland, das sich im Norden an dasSeenland anschließt. Geprägt wird esvor allem von dichten Wäldern, diedie Hänge der bis zu rund 400 Meterhohen Berge bedecken. Durch die Tä-ler fließen Bäche und kleinere Flüsse,in den Senken haben sich zudem zahl-reiche Moore gebildet. Besonders imOsten, aber auch im Süden sowie amÜbergang nach Lappland sind zahl-reiche Seen zu finden. All das machtdas Hügelland zu einem abwechs-lungsreichen Landstrich mit zahllo-sen Freizeitmöglichkeiten.Wichtige Städte sind Kuusamo, Pu-dasjärvi und Suomussalmi.

LapplandLappland (finnisch Lappi) ist dernördlichste Teil des Landes – undauch der bei weitem Einsamste. Aufeiner Fläche von fast 100.000 Qua-dratkilometern leben im Durchschnittgerade einmal zwei Einwohner proQuadratkilometer. Die HauptstadtFinnisch-Lapplands ist Rovaniemi,wo nach Überzeugung der Finnen aufeinem nahe gelegenen Hügel auch der

einzige und echte Weihnachtsmannzuhause ist. Zu Lappland gehört auchdie Urbevölkerung des Nordens, dieSamen. Sie lebten einst als Nomadenund begleiteten ihre Rentierherden.Auch heute noch spielt die Rentier-zucht eine große Rolle. Lappland wird von weiten Wald- undMoorlandschaften dominiert, aus de-nen sich baumlose Berge (finnisch:Tunturis) wie der Pallastunturi (807m), der Yllästunturi (718 m) oder derPyhätunturi (540 m) erheben. Der In-arijärvi ist der größte See im NordenFinnlands und ist von einer ganzenReihe weiterer Gewässer umgeben.Der längste Fluss Finnlands ist mitrund 560 km der Kemijoki, der einengroßen Teil Finnisch-Lapplands ent-wässert. Im Norden steigt das Gelän-de zum Skandinavischen Gebirge hinan, das weit im Süden in Norwegenbeginnt und sich in weitem Bogen biszum Nordmeer erstreckt. An seinemHauptkamm hat Finnland jedoch nurim äußersten Nordwesten seinen An-teil. Hier liegen alle mehr als 1000Meter hohen Berge des Landes, dar-unter auch die höchste ErhebungFinnlands, der 1324 m hohe Haltitun-turi unmittelbar an der Grenze zuNorwegen. Für Outdoorsportler mitdem Hang zur Einsamkeit ist Lapp-land das Paradies schlechthin. Endlo-se Wälder, ursprüngliche Flüsse unddie Berge und Hügel des Nordens las-sen Raum für so ziemlich jede Sport-art, die man sich vorstellen kann. Hierfindet man auch viele Anbieter vonOutdoor-Aktivitäten, die mit Rat undTat sowie der nötigen Ausrüstung zurSeite stehen.

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Hügelland Lappland

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DIE ERNEUERUNG DES RATHAUSES

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Die Sonne knallt von einemnahezu makellosen blauen Himmelherunter. Möwen kreischen, Wasserplätschert sanft an die Mole. Ausdem Kamin eines weißen Kreuz-fahrtschiffs steigt Rauch – manmacht sich fertig für die Fahrt hinausin die Schären. Der Hafen von Helsinki ist beson-ders im Sommer alles andere als einHort der Stille. Zum Wasser hat manja auch im Land der 100.000 Seenein besonders inniges Verhältnis. Seies dampfförmig in der Sauna odereben flüssig in einem der vielen Ge-wässer. Als »Tochter der Ostsee« be-zeichnet man die finnische Haupt-stadt auch. Und es ist sicher kein Zu-fall, dass der Schiffsreisende bei sei-ner Fahrt nach Helsinki als Erstesan der zum Weltkulturerbe gehö-renden Festung Suomenlinnavorbei gleitet, bevor er von Deckden Blick auf die Stadt wirft, aufden Dom, den Markt und dieMarkthalle, schöne Häuser undgrüne Parks.560.000 Menschen leben inHelsinki, über 1,2 Mio.in der gesamten

Region. Ein geringer Teil von ihnenunterhält sich hauptsächlich aufSchwedisch, immerhin gehörte dasLand ja einmal zu dem westlichenNachbarland jenseits der Ostsee. Hel-sinki wurde 1550 vom Schwedenmo-narchen Gustav Vasa gegründet. DieStadt befand sich ursprünglich dort,wo der Vantaa-Fluss in den Finni-schen Meerbusen mündet, wurde aber

1640 an die heutige Stelle verlegt.Nach dem Brand 1807 begann eineAufbauperiode im großen Stil. Er istauch der Grund dafür, dass man einegeschlossene, harmonische Altstadtvergeblich suchen wird.Helsinkis Reiz liegt vielmehr in sei-nem Kontrastreichtum: Alte Holz-hausviertel harmonieren mit neuerHigh-Tech-Architektur, quirlige Ur-banität lässt trotzdem viel Freiraumfür idyllisch-ruhige Quartiere. Undüberall ist das Meer zu spüren, locktdas Grün der zahlreichen Parks. Hin-zu kommen viele Restaurants, Knei-pen und Bars, die die Stadt attraktivmachen. »Nordic Oddity« ist ein gu-tes Stichwort, dem man auf der Su-che nach dem etwas anderen, neuenund vielleicht auch ein wenig ver-

rückten Helsinki folgen sollte.Der Stadtbummel führt mich zumSenatsplatz (Senaatintori). Hiersteht die Statue des russischenZaren Alexander II. und – viel

auffälliger – der strahlend weißeDom (Tuomiokirkko). Über eine

Prachttreppe gelangt man zudem Gebäude und

blickt schnaufend

Quir lige SommerstadtZwischen Tradition und Moderne bietet die finnische

Hauptstadt Helsinki eine spannende Palette an Eindrücken.

Langeweile kann da keine aufkommen!

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Die Sonne knallt von einemnahezu makellosen blauen Himmelherunter. Möwen kreischen, Wasserplätschert sanft an die Mole. Ausdem Kamin eines weißen Kreuz-fahrtschiffs steigt Rauch – manmacht sich fertig für die Fahrt hinausin die Schären. Der Hafen von Helsinki ist beson-ders im Sommer alles andere als einHort der Stille. Zum Wasser hat manja auch im Land der 100.000 Seenein besonders inniges Verhältnis. Seies dampfförmig in der Sauna odereben flüssig in einem der vielen Ge-wässer. Als »Tochter der Ostsee« be-zeichnet man die finnische Haupt-stadt auch. Und es ist sicher kein Zu-fall, dass der Schiffsreisende bei sei-ner Fahrt nach Helsinki als Erstesan der zum Weltkulturerbe gehö-renden Festung Suomenlinnavorbei gleitet, bevor er von Deckden Blick auf die Stadt wirft, aufden Dom, den Markt und dieMarkthalle, schöne Häuser undgrüne Parks.560.000 Menschen leben inHelsinki, über 1,2 Mio.in der gesamten

Region. Ein geringer Teil von ihnenunterhält sich hauptsächlich aufSchwedisch, immerhin gehörte dasLand ja einmal zu dem westlichenNachbarland jenseits der Ostsee. Hel-sinki wurde 1550 vom Schwedenmo-narchen Gustav Vasa gegründet. DieStadt befand sich ursprünglich dort,wo der Vantaa-Fluss in den Finni-schen Meerbusen mündet, wurde aber

1640 an die heutige Stelle verlegt.Nach dem Brand 1807 begann eineAufbauperiode im großen Stil. Er istauch der Grund dafür, dass man einegeschlossene, harmonische Altstadtvergeblich suchen wird.Helsinkis Reiz liegt vielmehr in sei-nem Kontrastreichtum: Alte Holz-hausviertel harmonieren mit neuerHigh-Tech-Architektur, quirlige Ur-banität lässt trotzdem viel Freiraumfür idyllisch-ruhige Quartiere. Undüberall ist das Meer zu spüren, locktdas Grün der zahlreichen Parks. Hin-zu kommen viele Restaurants, Knei-pen und Bars, die die Stadt attraktivmachen. »Nordic Oddity« ist ein gu-tes Stichwort, dem man auf der Su-che nach dem etwas anderen, neuenund vielleicht auch ein wenig ver-

rückten Helsinki folgen sollte.Der Stadtbummel führt mich zumSenatsplatz (Senaatintori). Hiersteht die Statue des russischenZaren Alexander II. und – viel

auffälliger – der strahlend weißeDom (Tuomiokirkko). Über eine

Prachttreppe gelangt man zudem Gebäude und

blickt schnaufend

Quir lige SommerstadtZwischen Tradition und Moderne bietet die finnische

Hauptstadt Helsinki eine spannende Palette an Eindrücken.

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Nordis Sommerguide Finnland 13www.visitfinland.com

nach oben auf die vier Türme und diemächtige Kuppel. Die nicht immerganz freiwillige Verbundenheit zumNachbarn im Osten symbolisiert dieauf einem grünen Hügel ganz in derNähe thronende, prächtige russisch-orthodoxe Uspenski-Kathedrale (1868).Auch auf die Jugendstilfassaden inder Luotsikatu werfe ich einen Blick,bevor ich an den restaurierten Hafen-magazinen mit attraktiven Geschäf-ten und Restaurants zurück zum Ha-fen bummele. Und der ist immer noch ein wichti-ges Zentrum von Helsinki. Auf demMarktplatz (Kauppatori) am Südha-fen schaue ich mich an den Ständenum. Fisch, Obst, Beeren, Blumen,Handwerk, werden angeboten. Undklar: In Finnland gehört auch immernoch ein Kaffee dazu. Über die grü-ne Esplanade führt mein Weg nunerst einmal in ein Café, dann zu denShops im Designerviertel. Hier ge-ben sich namhafte finnische Markenein Stelldichein. Design, das ist aucheines der Hauptthemen der Stadt,dem man in Geschäften und Museenständig begegnet. Das Erbe AlvarAaltos, dem finnischen Stardesigner

und Architekten, liegt über dem gan-zen Land wie der Tau auf einer mor-gendlichen Wiese.Auf der Mannerheimintie rollt derVerkehr in die Stadt und aus ihr her-aus in die finnischen Wälder. Ganz inder Nähe ist der eindrucksvolle Bahn-hof, ein Stückchen weiter das Kiasmamit seinen Ausstellungen zur Gegen-wartskunst. Benachbart ist die Fin-landiahalle von Alvar Aalto aus wei-ßem Marmor und grauem Granit, woKongresse und Konzerte stattfinden.Die Finnische Nationaloper (1993)mit Glaswänden liegt in RichtungTöölöbucht, um die sich ein schöner,gern genutzter Parkstreifen zieht.Ein kurzer Fußweg, dann stehe ich in der Stille der beeindruckendenTemppeliaukio-Kirche (1968/69), diein den Felsen hineingesprengt wurde.Von außen ist nur die niedrige Kup-ferkuppel zu sehen, die ein wenig aneine fliegende Untertasse erinnert. Ander Mechelininkatu schließlich liegtder Sibeliuspark mit dem Sibeliusmo-nument aus geschweißtem und polier-tem Stahl von Ella Hiltunen (1967).Und damit bin ich wieder am Meer,das in Helsinki allgegenwärtig ist.

Zeit zum Durchschnaufen, derAbend ist noch lang. Die Behaup-tung, in Finnland gebe es keinNachtleben, wird in Helsinki lügengestraft. Das merkt man, wenn manerst am frühen Morgen in das Hotelzurückkehrt. Ein Trost: Die Sonnescheint dann vielleicht schon,schließlich ist man hier oben derMitternachtssonne schon ein Stücknäher.

HE L S I N K I S RE I Z L I E G T I N S E I N E M KO N T R A S T R E I C H T U M.

Helsinki Tourist Information

Pohjoisesplanadi 19

FIN-00099 Helsinki

Tel. +358 (0)9 3101 3300

Fax -13301

[email protected]

www.visithelsinki.fi

SehenswertHafen mit Markthalle

Dom

Uspenski-Kathedrale

Kiasma-Kunstmuseum

Designviertel

Restaurants und Bars der Stadt

Info

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heiligtum von Finnland gilt. Hierempfiehlt sich neben einem Besuchder Kirche an sich, auch der Spazier-gang in das Viertel rund um den Dommit schönen Holzhäusern.Doch in diesem Jahr bietet die Stadtweit mehr. Unter dem Motto »Feuerund Flamme« präsentiert sich Turkuals Europäische Kulturhauptstadt.Und das bedeutet innovative Zirkus-shows, Lichterspiele,Ausstellungen,Theater und Musikveranstaltungen.Auch die finnische Saunatradition istim Programm: Fünf öffentliche Sau-nen, von nationalen Künstlern ent-worfen, laden Touristen in verschie-denen Stadtteilen zum gesunden

>> T U R K U

Dort, wo das Süßwasserdes Aurajoki in das Salzwasser derOstsee fließt, wo sich das Land derFinnen mit dem Meer verbindet, darichten sich drohend und beschüt-zend die klotzigen Mauern der Burgauf. Bedrohlich war das imposanteBauwerk für all diejenigen, die sichgegen den Willen der Bewohner Tur-kus Zutritt zur Stadt verschaffenwollten, beschützend wirkte es füralle, die Fremden den Zutritt verwei-gern wollten. So klar und schnörkel-los das Bauwerk von außen wirkt, sogeheimnisvoll ist es im Innern. Zig-mal wurde es umgebaut, musste maldiesem, mal jenem Herrscher alsBollwerk dienen. Und so ist der –bisweilen gebückte, aber immerspannende – Gang durch die Säle,Kammern und Gänge der Burgauch ein Weg zurück in die Ver-gangenheit. Am Fluss entlang geht eszum äußerst interessantenForum Marinum mit altenund neuen Schiffen undBooten, die für die See-fahrergeschichte desLandes stehen. Dann anzahlreichen Restaurantsund Cafés vorbei zumDom, der als National-

Natur und Kultur in den SchärenAls europäische Kulturhauptstadt ist Turku in diesem Jahr mehr denn je eine Reise wer t.

Wer dann einmal Natur statt Kultur er leben will, ist in den Schären bei Naantali bestens

aufgehoben.

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Schwitzen ein. Von Juni bis Augustgibt es öffentliche Saunagänge. DasEvent »Let’s talk sauna« informiertzudem über das richtige Saunieren. Der Höhepunkt der Kulturveranstal-tungen wird im Sommer erreicht.Dann bringt der Cirque DraculaWeltklasse-Zirkusartisten und einSpiegelzelt zur »Wiege der finni-schen Kultur«, wie die ehemaligeHansestadt auch bezeichnet wird.Zudem zeigt das Projekt Contempo-rary Art Archipelago moderne Kunstin den Schärengarten vor Turku. Inder »Night of the Ancient Fires«wird ein Trapez über den Aurajokigespannt – tanzende Flammen erfül-len die Nacht mit Magie. Aber nichtnur internationale und nationaleKünstler stellen das Programm, auchSchüler und Studenten aus Turku

sind in das Kulturstadtjahr ein-gebunden und tragen zu ei-

nem vielfältigen Pro-gramm bei.

Auf einem kleinen Eilandein paar Kilometer vonTurku entfernt leben dieMumins. Kennt man die

Wesen der Zeichnerinund Schriftstellerin To-ve Jannson, dann ver-steht man, warum die

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heiligtum von Finnland gilt. Hierempfiehlt sich neben einem Besuchder Kirche an sich, auch der Spazier-gang in das Viertel rund um den Dommit schönen Holzhäusern.Doch in diesem Jahr bietet die Stadtweit mehr. Unter dem Motto »Feuerund Flamme« präsentiert sich Turkuals Europäische Kulturhauptstadt.Und das bedeutet innovative Zirkus-shows, Lichterspiele,Ausstellungen,Theater und Musikveranstaltungen.Auch die finnische Saunatradition istim Programm: Fünf öffentliche Sau-nen, von nationalen Künstlern ent-worfen, laden Touristen in verschie-denen Stadtteilen zum gesunden

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Dort, wo das Süßwasserdes Aurajoki in das Salzwasser derOstsee fließt, wo sich das Land derFinnen mit dem Meer verbindet, darichten sich drohend und beschüt-zend die klotzigen Mauern der Burgauf. Bedrohlich war das imposanteBauwerk für all diejenigen, die sichgegen den Willen der Bewohner Tur-kus Zutritt zur Stadt verschaffenwollten, beschützend wirkte es füralle, die Fremden den Zutritt verwei-gern wollten. So klar und schnörkel-los das Bauwerk von außen wirkt, sogeheimnisvoll ist es im Innern. Zig-mal wurde es umgebaut, musste maldiesem, mal jenem Herrscher alsBollwerk dienen. Und so ist der –bisweilen gebückte, aber immerspannende – Gang durch die Säle,Kammern und Gänge der Burgauch ein Weg zurück in die Ver-gangenheit. Am Fluss entlang geht eszum äußerst interessantenForum Marinum mit altenund neuen Schiffen undBooten, die für die See-fahrergeschichte desLandes stehen. Dann anzahlreichen Restaurantsund Cafés vorbei zumDom, der als National-

Natur und Kultur in den SchärenAls europäische Kulturhauptstadt ist Turku in diesem Jahr mehr denn je eine Reise wer t.

Wer dann einmal Natur statt Kultur er leben will, ist in den Schären bei Naantali bestens

aufgehoben.

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Schwitzen ein. Von Juni bis Augustgibt es öffentliche Saunagänge. DasEvent »Let’s talk sauna« informiertzudem über das richtige Saunieren. Der Höhepunkt der Kulturveranstal-tungen wird im Sommer erreicht.Dann bringt der Cirque DraculaWeltklasse-Zirkusartisten und einSpiegelzelt zur »Wiege der finni-schen Kultur«, wie die ehemaligeHansestadt auch bezeichnet wird.Zudem zeigt das Projekt Contempo-rary Art Archipelago moderne Kunstin den Schärengarten vor Turku. Inder »Night of the Ancient Fires«wird ein Trapez über den Aurajokigespannt – tanzende Flammen erfül-len die Nacht mit Magie. Aber nichtnur internationale und nationaleKünstler stellen das Programm, auchSchüler und Studenten aus Turku

sind in das Kulturstadtjahr ein-gebunden und tragen zu ei-

nem vielfältigen Pro-gramm bei.

Auf einem kleinen Eilandein paar Kilometer vonTurku entfernt leben dieMumins. Kennt man die

Wesen der Zeichnerinund Schriftstellerin To-ve Jannson, dann ver-steht man, warum die

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Fantasiegeschöpfe auf eine Insel vordem Ort Naantali verbannt wurden. Inden Büchern rund um die Mumintrol-le tauchen Wesen auf, die man nichtunbedingt als Nachbar haben möchte.Gut, da sind der Mumin, Muminva-ter- und –mutter, allesamt gutmütigeWesen mit einem gewissen Hang zumAbenteuer. Doch im Kopf der finni-schen Schriftstellerin entstanden auchdie Hatifnatten, skurrile Wesen, dieals Vorboten des Unglücks gelten, im-mer zum Horizont blicken und Blitzund Donner lieben, die kleine My, dienicht nur intelligent und egoistisch ist,sondern auch eine Schwäche für An-archie hat, oder auch die unheimlicheFigur des Morras, unter dessen Kör-per der Boden gefriert.Während die Mumins in Deutsch-land weit weniger bekannt sind alsMichel, Pippi und Co., sind sie so-wohl in Finnland und Schweden alsauch Japan äußerst populär. Wenigverwunderlich also, dass vor allemblonde Jungen und Mädchen sowiesolche mit Mandelaugen das Haus inder Muminwelt vor Naantali stür-men oder in den Armen der Fabel-wesen versinken. Stars auf der Inselsind die Mumins selbst, die jedergerne knuddeln will. Umlagert sindauch die Hatifnatten oder das Som-

merhaus von Schnupferich, einerweiteren Figur aus den fantasievol-len Erzählungen. Abseits der Geschichten ist die Mu-minwelt ein riesiger Spielplatz fürdie Kinder. Sie tollen im Park he-rum, klettern über Hängebrückenoder schmieren sich Eis auf die Na-senspitze. Spannend für die Kleinenauch das Stück im Emma-Theater,in dem die Buchgestalten lebendigwerden – selbst wenn man wederSchwedisch noch Finnisch kann.Entgehen kann man den Muminsauch dann nicht, wenn man den Holz-steg von der Insel hinüber zum Fest-land gelaufen ist und durch die Gas-sen des pittoresken Örtchens Naanta-li schlendert. Auf den Ständern vorder Muminbutik prangen Postkartenmit Mumin-Motiven, drinnen gibt esUhren, Taschen und vieles mehr mitden Konterfeis der Fabelwesen.

Kurzweil herrscht in den Cafés undRestaurants direkt an den Kaimauern.Das Schauspiel, das bei Kaffee undKuchen oder auch schon dem erstenBier abläuft, ist bestens geeignet, umden Gedanken Auslauf zu geben.Boote machen an den Stegen im Ha-fen des kleinen Ortes fest, Skipperklettern aus ihren einfachen Holzboo-ten oder stolzieren vor ihren schnitti-gen Jachten auf und ab. Im Land derunzähligen Gewässer definiert mansich eben auch über sein Boot. Am Abend legt sich der Trubel, dieeinen sitzen am Tresen, die anderentuckern auf ihrem Boot in die Schä-ren hinaus.

KU R Z W E I L

H E R R S C H T I N D E N

CA F É S U N D

RE S TAU R A N T S

D I R E K T A N D E N

KA I M AU E R N.

Nordis Sommerguide Finnland 15www.visitfinland.com

InfoTurku Touring

Aurakatu 4

FIN-20100 Turku

Tel. +358-(02) 262-74 44

[email protected]

www.turku.fi

SehenswertBurg, Dom, Forum Marinum

Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt

Schären bei Naantali

Muminwelt in Naantali

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den an der Küste und an den Ufernder unzähligen Gewässer rund um dieSeenplatte in Mittelfinnland. Loh-nend ist auch der östliche, Kareliengenannte Landesteil, der von der lan-gen gemeinsamen Geschichte mitRussland beeinflusst ist. Und schließ-lich gibt es noch ganz oben im Nor-den die Weite Lapplands, wo jenseitsdes Polarkreises die Samen leben, dieletzten Urbewohner Europas. So unterschiedlich die Menschenauch sein mögen, eines ist ihnen al-len gemein. Zur finnischen Lebens-weise gehört unbedingt das Schwit-zen in einer Sauna. In ganz Finnlandgibt es mehr als eineinhalb MillionenSaunas, die mit Begeisterung ge-nutzt werden. Nach einer grobenSchätzung dürfen die Finnen sich imJahr viele Millionen Mal in die Wär-me einer Sauna begeben, um sich da-nach wie neu geboren zu fühlen. Fürdie Finnen ist die Sauna eine Kom-bination aus vielen Bräuchen undTraditionen. Die finnische Stein-

Finnland ist ein riesiger Natur-park, ein Land mit herrlichen Wäl-dern, magischen Bergen und ganzviel Wasser. Nicht umsonst gilt Finn-land als das Land der tausend Seen.In Wirklichkeit sind es sogar nochviel mehr, nämlich insgesamt rund187.888, wobei alleine in der Finni-schen Seenplatte rund 55.000 Ge-wässer gezählt wurden. Die größtenSeen im Land sind der Saimaasee,der Inarisee und der Päijänne. In Finnland gibt es ganz viel Platz.Es kommen auf eine Gesamtflächevon 338.000 km2 gerade einmal fünfMillionen Einwohner. Acht Prozentder Gesamtfläche stehen unterSchutz. Kein Wunder, dass FinnlandLust auf aktiven Urlaub »draußen«macht, bei einer Wanderung undPaddeltour, auf dem Fahrrad odereinfach beim Angeln am See.Doch es ist nicht nur die attraktiveNatur. In Finnland begegnen sich seitJahrhunderten die östliche und west-liche Kultur, so zum Beispiel im Sü-

Ruhe bitte – Auszeit für Körper, Geist und SeeleHerzlich willkommen im Land der Mitternachtssonne! Hier in der weiten Natur

bekommen Sie Zeit zum Nachdenken, finden Sie die Freiheit, um neue Wege

zu gehen. Und in den Städten werden Sie auf freundliche, lebenslustige

Menschen treffen, die die langen Sommer tage mit Musik und Tanz genießen.

Machen Sie einfach mit!

ofensauna ist dabei eine Mischungzweier Badekulturen, nämlich derHeißluft- und Dampfbäder. Nach derSauna springt man dann zum Ab-kühlen direkt in den nächsten Seeoder ins Meer und beschließt denSaunagang mit einer Wurst und ei-nem Bier.Während der langen Sommertage,an denen auch im hohen NordenTemperaturen von 25 Grad Celsiusund mehr erreicht werden können,spielt sich das Leben draußen ab.Das Land und die Menschen sindquicklebendig – und zeigen dasauch. So zum Beispiel in der HauptstadtHelsinki. Die »Tochter der Ostsee«ist eine dynamische und internatio-nale Metropole, in der Mensch undNatur seit Jahrhunderten zusammen-gehören. Überall spürt man die Nähezum Meer, zu den Schären und Aus-flugsinseln. Noch in Sichtweite desZentrums ist die Festungsinsel Suo-menlinna, ein UNESCO-Weltkultur-

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16-17 Visit Finland 21.02.2011 13:53 Uhr Seite 16

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den an der Küste und an den Ufernder unzähligen Gewässer rund um dieSeenplatte in Mittelfinnland. Loh-nend ist auch der östliche, Kareliengenannte Landesteil, der von der lan-gen gemeinsamen Geschichte mitRussland beeinflusst ist. Und schließ-lich gibt es noch ganz oben im Nor-den die Weite Lapplands, wo jenseitsdes Polarkreises die Samen leben, dieletzten Urbewohner Europas. So unterschiedlich die Menschenauch sein mögen, eines ist ihnen al-len gemein. Zur finnischen Lebens-weise gehört unbedingt das Schwit-zen in einer Sauna. In ganz Finnlandgibt es mehr als eineinhalb MillionenSaunas, die mit Begeisterung ge-nutzt werden. Nach einer grobenSchätzung dürfen die Finnen sich imJahr viele Millionen Mal in die Wär-me einer Sauna begeben, um sich da-nach wie neu geboren zu fühlen. Fürdie Finnen ist die Sauna eine Kom-bination aus vielen Bräuchen undTraditionen. Die finnische Stein-

Finnland ist ein riesiger Natur-park, ein Land mit herrlichen Wäl-dern, magischen Bergen und ganzviel Wasser. Nicht umsonst gilt Finn-land als das Land der tausend Seen.In Wirklichkeit sind es sogar nochviel mehr, nämlich insgesamt rund187.888, wobei alleine in der Finni-schen Seenplatte rund 55.000 Ge-wässer gezählt wurden. Die größtenSeen im Land sind der Saimaasee,der Inarisee und der Päijänne. In Finnland gibt es ganz viel Platz.Es kommen auf eine Gesamtflächevon 338.000 km2 gerade einmal fünfMillionen Einwohner. Acht Prozentder Gesamtfläche stehen unterSchutz. Kein Wunder, dass FinnlandLust auf aktiven Urlaub »draußen«macht, bei einer Wanderung undPaddeltour, auf dem Fahrrad odereinfach beim Angeln am See.Doch es ist nicht nur die attraktiveNatur. In Finnland begegnen sich seitJahrhunderten die östliche und west-liche Kultur, so zum Beispiel im Sü-

Ruhe bitte – Auszeit für Körper, Geist und SeeleHerzlich willkommen im Land der Mitternachtssonne! Hier in der weiten Natur

bekommen Sie Zeit zum Nachdenken, finden Sie die Freiheit, um neue Wege

zu gehen. Und in den Städten werden Sie auf freundliche, lebenslustige

Menschen treffen, die die langen Sommer tage mit Musik und Tanz genießen.

Machen Sie einfach mit!

ofensauna ist dabei eine Mischungzweier Badekulturen, nämlich derHeißluft- und Dampfbäder. Nach derSauna springt man dann zum Ab-kühlen direkt in den nächsten Seeoder ins Meer und beschließt denSaunagang mit einer Wurst und ei-nem Bier.Während der langen Sommertage,an denen auch im hohen NordenTemperaturen von 25 Grad Celsiusund mehr erreicht werden können,spielt sich das Leben draußen ab.Das Land und die Menschen sindquicklebendig – und zeigen dasauch. So zum Beispiel in der HauptstadtHelsinki. Die »Tochter der Ostsee«ist eine dynamische und internatio-nale Metropole, in der Mensch undNatur seit Jahrhunderten zusammen-gehören. Überall spürt man die Nähezum Meer, zu den Schären und Aus-flugsinseln. Noch in Sichtweite desZentrums ist die Festungsinsel Suo-menlinna, ein UNESCO-Weltkultur-

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16-17 Visit Finland 21.02.2011 13:53 Uhr Seite 16

P R O M O T I O N

erbe der Menschheit. Die Stadt ist eine gelungene Verbindung von Altund Neu, auffallend sauber, sicherund offen. Maritim und mediterrangeht es hier zu – von wegen kühlerNorden! Helsinki ist eine Stadt inSommerlaune – geprägt von breitenBoulevards mit Straßencafés, Son-nenterrassen und schicken Geschäf-ten, die zum Shoppen und Flaniereneinladen. Ein Höhepunkt des Kultur-sommers ist das international renom-mierte Helsinki Festival. Dann gibt es im Südwesten noch dieeuropäische Kulturhauptstadt Turkumit den davor liegenden Schären. Altund Neu gehen in Turku eine inter-essante Verbindung ein. Und doch istFinnlands frühere Hauptstadt mehrals ein sehenswertes Städtereisezielmit kulturellen Highlights und bun-tem Treiben. Direkt vor den Torendehnt sich ein weit verzweigterSchärengarten aus. Rund 20.000 In-seln und Inselchen sind ein tolles Re-vier für Naturfreunde und Aktive.

Brücken und Fähren machen esleicht, dieses Labyrinth zu entde-cken. Im Nu sind Sie auch im idyl-lischen Sommerstädtchen Naantali,wo die berühmten Mumins von Tove Jansson leben.Auch in vielen anderen, kleinerenund größeren Städtchen wird derSommer intensiv gelebt. Festivalswerden gefeiert, Tanzabende orga-nisiert oder einfach nur miteinandergeplaudert. Lassen Sie sich anste-cken von diesem Sommergefühl,das eigentlich kein Ende findet.Schließlich geht die Sonne spät odergar nicht unter …Der Aufenthalt in einem Ferienhaus– an einem See oder an der Küste –gehört zu den schönsten Urlaubsar-ten im finnischen Sommer. Be-sonders beliebt sind dabei das wun-derschöne Saimaa-Seengebiet undMikkeli. Für die Finnen hat der Ur-laub im eigenen Sommerhäuschen,»mökki« genannt, eine ganz beson-dere Bedeutung. »Mökki« steht für

Ruhe und Entspannung, aber auchfür Aktivitäten in der weiten Natur.Und die beginnt meist direkt vor derHaustür. Viele Hütten liegen direktan einem See mit eigenem Strand,manche sogar auf einer Insel, habenoft ein eigenes Ruderboot. ZumWasser ist es nie weit. Schwimmen,Saunieren, Angeln, Grillen oder ein-fach nur eine Lektüre am offenenFeuer, das alles gehört zu einem typisch finnischen Sommertag. Diesaubere Luft und die herrliche Naturgarantieren dabei pure Erholung.Kein Nachbar stört die paradiesischeRuhe. Nur das Plätschern der Wellenund der Gesang der Vögel durchbre-chen die Stille. In Finnland findet jeder sein eigenesSommerreich – auch Sie! IhrTraumhaus und weitere Informatio-nen finden Sie unter:www.visitfinland.dewww.lomarengas.fi www.visitsaimaa.comTervetuloa – Herzlich willkommen!

16-17 Visit Finland 21.02.2011 13:54 Uhr Seite 17

Page 18: Nordis - Finnland Guide 2011

18 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

»Ich bin eine Hexe«, sagt Liisa. Und ihr Lachen würde einersolchen alle Ehre machen. Trotz-dem reitet die freundliche Finninnicht auf dem Besen zum Helvetin-järvi, dem Höllensee, sondern läuftzu Fuß. So wie ich. Der Weg führt über den weichenWaldboden tief hinein in den Natio-nalpark. Nach ein paar Ki-lometern kommen wir aneinen Felsabbruch, blickenhinunter auf einen schmalen, vonsteilen Felsen umrahmten See. Es ist eine magische Gegend. Wie eineLebensader durchzieht eine Ketteschmaler Gewässer den Nadelwald.Ursache dafür sind Bewegungen inder Erdkruste, die das Land vor 150

bis 200 Millionen Jahren kräftigdurcheinanderschüttelten und diesebeeindruckenden Canyons schufen.An einigen Stellen sind die Seen biszu 50 Meter tief! Über ein paar Stufen laufen wir hin-unter zu dem Gewässer, stillen unse-ren Durst. »Du kannst das Wasserbedenkenlos trinken, es ist sauber«,

sagt Liisa und nimmt selbst einentiefen Schluck. Eine köstliche Erfri-schung. Nach der kurzen Pause schultern wirerneut unsere Rucksäcke, wandernweiter. Auf Holzbohlen geht es überMoore und kleine Bäche. Wir kra-

xeln über einen Fels und schlendernüber weiches Gras. Plötzlich stopptLiisa, zeigt auf einen Baum. »Siehstdu die Kratzspuren«, fragt sie mich.Die würden von einem Bär stam-men, der an der Fichte seine Krallengeschärft hat. Auch heute noch strei-fen die Pelztiere durch den Wald.Doch dass man einen Bär sieht, sei

eher unwahrscheinlich. »Eher schonder Bär die Wanderer«, scherzt sie. Hier im Nationalpark ist eben Wildnispur. Da fühlt sich auch Meister Petzwohl. Durch Stürme umgeworfeneoder kranke Bäume stürzten hinunterin die Schluchten. Manche auch ins

Zur HölleDor thin schickt man allen-

falls seinen Lieblingsfeind.

Doch der Weg zum Höllen-

see, dem „Helvetinjär vi“,

ist alles andere als eine

Strafe, sondern purer

Wandergenuss quer durch

die finnische Natur.

©Th

omas

Krä

mer

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)

DA S VE R G A N G E N E E R M Ö G L I C H T N E U E S LE B E N.

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18-19 Wandern 21.02.2011 14:05 Uhr Seite 18

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18 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

»Ich bin eine Hexe« , sagt Liisa. Und ihr Lachen würde einersolchen alle Ehre machen. Trotz-dem reitet die freundliche Finninnicht auf dem Besen zum Helvetin-järvi, dem Höllensee, sondern läuftzu Fuß. So wie ich. Der Weg führt über den weichenWaldboden tief hinein in den Natio-nalpark. Nach ein paar Ki-lometern kommen wir aneinen Felsabbruch, blickenhinunter auf einen schmalen, vonsteilen Felsen umrahmten See. Es ist eine magische Gegend. Wie eineLebensader durchzieht eine Ketteschmaler Gewässer den Nadelwald.Ursache dafür sind Bewegungen inder Erdkruste, die das Land vor 150

bis 200 Millionen Jahren kräftigdurcheinanderschüttelten und diesebeeindruckenden Canyons schufen.An einigen Stellen sind die Seen biszu 50 Meter tief! Über ein paar Stufen laufen wir hin-unter zu dem Gewässer, stillen unse-ren Durst. »Du kannst das Wasserbedenkenlos trinken, es ist sauber«,

sagt Liisa und nimmt selbst einentiefen Schluck. Eine köstliche Erfri-schung. Nach der kurzen Pause schultern wirerneut unsere Rucksäcke, wandernweiter. Auf Holzbohlen geht es überMoore und kleine Bäche. Wir kra-

xeln über einen Fels und schlendernüber weiches Gras. Plötzlich stopptLiisa, zeigt auf einen Baum. »Siehstdu die Kratzspuren«, fragt sie mich.Die würden von einem Bär stam-men, der an der Fichte seine Krallengeschärft hat. Auch heute noch strei-fen die Pelztiere durch den Wald.Doch dass man einen Bär sieht, sei

eher unwahrscheinlich. »Eher schonder Bär die Wanderer«, scherzt sie. Hier im Nationalpark ist eben Wildnispur. Da fühlt sich auch Meister Petzwohl. Durch Stürme umgeworfeneoder kranke Bäume stürzten hinunterin die Schluchten. Manche auch ins

Zur HölleDor thin schickt man allen-

falls seinen Lieblingsfeind.

Doch der Weg zum Höllen-

see, dem „Helvetinjär vi“,

ist alles andere als eine

Strafe, sondern purer

Wandergenuss quer durch

die finnische Natur.

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18-19 Wandern 21.02.2011 14:05 Uhr Seite 18

Nordis Sommerguide Finnland 19www.visitfinland.com

Wasser. »Und dort sind sie noch guterhalten«, sagt Liisa. Taucher berich-ten von einem Unterwasserlabyrinth,welches diese toten Stämme bilden.Sie verrotten nur extrem langsam, dadas Wasser in dieser Tiefe praktischkeinen Sauerstoff mehr habe. An der Oberfläche dagegen entstandein einzigartiger Wald, der seine Ru-he vor den Menschen hatte und sichvöllig natürlich entwickeln konnte.Und genauso sieht es hier an einigenStellen auch aus. Bäume biegen sichvom Ufer aus in Richtung Wasser,gerade so, als ob sie ihren Untergangherbeisehnen würden. Bei anderenfehlt die Spitze, nur der Stumpf stehtnoch, das obere Ende mit einer Split-terkrone geziert. Doch das Vergan-gene ermöglicht neues Leben. Säm-linge haben ihre kleinen Wurzeln indas marode Holz getrieben. Ge-schützt von Moosen und Flechtenwachsen auf gefallenen Baumriesenneue Bäume heran. Durch eine Spal-te kraxeln wir vom See aus wiederhinauf auf das Plateau, laufen auf gutmarkierten Pfaden weiter hinein inden Abend. Rauchgeruch schlägt unsentgegen, kurz darauf der Duft nachfrischem Fisch. Eine Jugendgruppebereitet dort ihr Abendessen. Undauch wir werden bald unseren Hun-ger stillen können.

Repovesi NationalparkFelsige Kiefernwälder, klare blaue

Seen und ein gut ausgebautes Netz

von Wanderwegen sind das Kennzei-

chen des Nationalparks Repovesi im

Südosten von Finnland. Besonders

spektakulär sind die Klippen am

Seeufer bei Olhavanvuori. Bei einer

Tour durch den Park können mit et-

was Glück sogar Gleithörnchen ent-

deckt werden. Zwölf Feuerstellen im

Park sind für ein Nachtlager geeignet.

Oulanka NationalparkDie Bärenrunde im Oulanka, Natio-

nalpark gehört zu den beliebtesten

Wanderrouten in Finnland. Auf rund

80 Kilometern geht es entlang des

Oulankajoki mitten durch die einmali-

ge Natur nördlich von Kuusamo.

Aufgrund der guten Infrastruktur mit

Schutzhütten und Grillstellen ist die

Bärenrunde auch für Anfänger gut

geeignet.

Koli NationalparkKoli im Osten Finnlands gehört zu

den kleineren Nationalparks und ist

eines der Wahrzeichen des Landes.

Durch das Gebiet führen rund 90 Ki-

lometer Wanderpfade. Im wahren

Wortsinne herausragend ist der Berg

Koli, der dem Park seinen Namen ge-

geben hat und von dessen 347 Me-

ter hohen Gipfel man eine prächtige

Aussicht über den Pielinen-See und

Karelien genießt.

Seitseminen/Helvetinjärvi Nationalpark

Die beiden Nationalparks Seitsemi-

nen und Helvetinjärvi liegen in un-

mittelbarer Nachbarschaft im süd-

westlichen Finnland. Uralte Bäume,

weite Moore und tiefe Schluchten

mit schattigen Seen bilden die Kulis-

se für spannende Wandererlebnisse.

Urho-Kekkonen NationalparkUnberührte Wälder und offene Hoch-

heiden prägen diesen Nationalpark

mitten in Lappland. Mit etwas Glück

wird man Rentiere, Adler oder Falken

beobachten können. Bär, Wolf, Viel-

fraß und Luchs leben zwar auch in

dem Gebiet, sind aber sehr scheu

und meiden Begegnungen mit dem

Menschen. Im Westen finden Wan-

derer viele Kilometer markierter Pfa-

de sowie Schutzhütten, im zentralen

Bereich des Parks ist man jedoch

weitgehend auf sich allein gestellt,

weshalb dieser erfahrenen Wanderern

vorbehalten ist. Echte Wildnis eben!

Wandern in Finnland

18-19 Wandern 21.02.2011 14:06 Uhr Seite 19

Page 20: Nordis - Finnland Guide 2011

kurze Pause eingelegt und sind nunso richtig in Fahrt. Ein leichter

Rückenwind schiebt uns an Bir-ken und Kiefern vorbei, sogar

ein paar kleine Hütten, von denFinnen »mökki« genannt, ste-hen in dieser nahezu men-

schenleeren Gegend. Die Sonne strahlt von einemklaren blauen Himmel, nur einpaar Schäfchenwolken sind in

der Ferne zu sehen. Es wirdwarm, fast schon heiß unter der

nördlichen Sonne. Zeit für einePause – und ein Bad im angenehm

kühlen Wasser. Erst dann setzen wiruns auf ein paar aus dem Wasser ra-gende Steine, packen die Brote aus.Zwei Schwäne mit Jungtieren imGefolge gleiten an uns vorbei undhalten respektvollen Abstand. Allzuoft begegnen sie hier Menschenschließlich nicht.Der Aufbruch fällt schwer, dochwir müssen weiter, haben noch einpaar Kilometer vor uns. Schon baldkomme ich in diesen Paddel-Rhythmus, der den Gedanken den

>> P A D D E L N

20 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Lautlos gleitet das Bootüber das Wasser. Nur ein leisesGlucksen ist zu hören, als dasPaddel in das Wasser sticht undmit einem leichten Schwungnach hinten gezogen wird. Seitdem Morgen sind wir unter-wegs. Hatten bereits eine erste

Lautlos durch die Natur»Land der Tausend Seen«, so wird Finnland auch gerne bezeichnet. Dabei ist das weit

unter trieben. Mehr als 180000 Binnenseen gibt es, dazu Hunder te Flüsse und eine durch

unzählige Inseln geglieder te Meeresküste. Da ist für jeden das passende Paddelrevier dabei!

© V

isit

Finl

and

(2),

Thom

as K

räm

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2)

Raum zum Fliegen gibt, den man imAlltag nicht allzu oft hat. Schlag fürSchlag kommen wir voran, steuernwir um Landzungen herum, müssensogar einmal ein paar aus dem Was-ser ragenden Felsen ausweichen.Ein Blick auf die Karte zeigt, dass dieSchutzhütte nach der nächsten Bie-gung erreicht sein müsste. Tatsäch-lich ist kurz darauf der Rauch einesFeuers zu sehen, zwei Kajaks liegenim Sand am Ufer. Wir werden mit»terve« begrüßt, aber gleich daraufmit einem »Hi« empfangen. Ebensowie wir haben sich zwei Finnen dieseStelle ausgesucht, um hier die kurzenordische Nacht zu verbringen. Die Lebensmittelvorräte werden zu-sammengeschmissen. Es gibt Brotund Käse, auch ein paar Würstchen,die über dem offenen Feuer gegrilltwerden. »Den Nachtisch holen wiruns im Wald«, sagt einer der beidenFinnen und streift durch das Unter-holz, kommt wenig später mit einerSchüssel voller Blaubeeren wiederzurück zu unserem Lager. Es istschon spät, als wir in unsere Schlaf-säcke schlüpfen – den Blick nachNordwesten gerichtet, wo der Him-mel von einem tiefen Blau in einkräftiges Gelb übergeht. Dunkelwird es um diese Zeit im Jahr nicht.Schon früh kitzelt die Sonne die Na-se. Es ist warm gewesen in der

»DE N NAC H T I S C H

H O L E N W I R U N S

I M WA L D.«

20-21_Paddeln 21.02.2011 13:19 Uhr Seite 20

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kurze Pause eingelegt und sind nunso richtig in Fahrt. Ein leichter

Rückenwind schiebt uns an Bir-ken und Kiefern vorbei, sogar

ein paar kleine Hütten, von denFinnen »mökki« genannt, ste-hen in dieser nahezu men-

schenleeren Gegend. Die Sonne strahlt von einemklaren blauen Himmel, nur einpaar Schäfchenwolken sind in

der Ferne zu sehen. Es wirdwarm, fast schon heiß unter der

nördlichen Sonne. Zeit für einePause – und ein Bad im angenehm

kühlen Wasser. Erst dann setzen wiruns auf ein paar aus dem Wasser ra-gende Steine, packen die Brote aus.Zwei Schwäne mit Jungtieren imGefolge gleiten an uns vorbei undhalten respektvollen Abstand. Allzuoft begegnen sie hier Menschenschließlich nicht.Der Aufbruch fällt schwer, dochwir müssen weiter, haben noch einpaar Kilometer vor uns. Schon baldkomme ich in diesen Paddel-Rhythmus, der den Gedanken den

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20 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Lautlos gleitet das Bootüber das Wasser. Nur ein leisesGlucksen ist zu hören, als dasPaddel in das Wasser sticht undmit einem leichten Schwungnach hinten gezogen wird. Seitdem Morgen sind wir unter-wegs. Hatten bereits eine erste

Lautlos durch die Natur»Land der Tausend Seen«, so wird Finnland auch gerne bezeichnet. Dabei ist das weit

unter trieben. Mehr als 180000 Binnenseen gibt es, dazu Hunder te Flüsse und eine durch

unzählige Inseln geglieder te Meeresküste. Da ist für jeden das passende Paddelrevier dabei!

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Raum zum Fliegen gibt, den man imAlltag nicht allzu oft hat. Schlag fürSchlag kommen wir voran, steuernwir um Landzungen herum, müssensogar einmal ein paar aus dem Was-ser ragenden Felsen ausweichen.Ein Blick auf die Karte zeigt, dass dieSchutzhütte nach der nächsten Bie-gung erreicht sein müsste. Tatsäch-lich ist kurz darauf der Rauch einesFeuers zu sehen, zwei Kajaks liegenim Sand am Ufer. Wir werden mit»terve« begrüßt, aber gleich daraufmit einem »Hi« empfangen. Ebensowie wir haben sich zwei Finnen dieseStelle ausgesucht, um hier die kurzenordische Nacht zu verbringen. Die Lebensmittelvorräte werden zu-sammengeschmissen. Es gibt Brotund Käse, auch ein paar Würstchen,die über dem offenen Feuer gegrilltwerden. »Den Nachtisch holen wiruns im Wald«, sagt einer der beidenFinnen und streift durch das Unter-holz, kommt wenig später mit einerSchüssel voller Blaubeeren wiederzurück zu unserem Lager. Es istschon spät, als wir in unsere Schlaf-säcke schlüpfen – den Blick nachNordwesten gerichtet, wo der Him-mel von einem tiefen Blau in einkräftiges Gelb übergeht. Dunkelwird es um diese Zeit im Jahr nicht.Schon früh kitzelt die Sonne die Na-se. Es ist warm gewesen in der

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Rostock

StockholmÅland

Turku Helsinki

Riga

Tallinn

Nacht, das Herausschälen aus demSchlafsack alles andere als unange-nehm. Noch ist ein wenig Glut in derFeuerstelle. Ein paar trockene Schei-te dazugelegt und schon züngelnFlammen um den rußgeschwärztenKessel. Zum Frühstück gibt’s Müsliund Kaffee in Waldläuferart – mitdem Pulver direkt im kochendenWasser. »Geht am schnellsten undschmeckt am besten«, sagt einer derneuen Freunde. Nach einem kurzen morgendlichenBad wird die Ausrüstung wiederwasserdicht verpackt, werden dieBoote ins Wasser geschoben. Mit ei-nem herzlichen »nähdään« – was,wie wir gelernt haben, soviel heißtwie »macht’s gut« – verabschiedenwir uns von den beiden, die in dieentgegengesetzten Richtung paddelnwollen. Vor uns liegt noch ein langerTag, der über eine Kette von Seenund über schmale, sich durch denWald schlängelnde Flüsse führenwird. Und am Abend wartet auf unsnach der Sauna ein Hot Tub am Was-ser. Schon dafür lohnt es, sich in dieRiemen zu legen.

Paddeln in FinnlandÅland-InselnDie Åland-Inseln zwischen Finnland

und Schweden sind mit ihren 6500

Inselneine eine perfekte Region für

Seekajakfahrer. Am häufigsten

befahren werden die Gewässer rund

um die Hauptinsel sowie die beiden

Nationalparks, Saaristomeri und

Tammisaaren saaristo.

TampereDie Stadt Tampere im südöstlichen

Finnland ist umgeben von Seen.

Zwischen Tagestrips und mehrtägi-

gen Touren ist hier alles möglich.

Am meisten Spaß macht es entlang

der kleinen Buchten und verschlun-

genen Wasserläufe auf dem

Längelmävesi oder dem Näsijärvi.

KolovesiKolovesi – mitten im Saimaa-Seen-

gebiet gelegen – ist mit seinem ver-

schlungenen Seensystem bestens

geeignet zum Paddeln. Mit etwas

Glück bekommt man sogar die

Saimaa-Ringelrobbe zu Gesicht.

Erfahrene Kajakfahrer können die

spektakuläre, 40 Kilometer lange

Rundroute durch den Park in einem

Tag bewältigen. Viel besser ist es

aber, sich dafür zwei oder drei Tage

Zeit zu nehmen und auf einem der

kostenlosen Campingplätzen im Park

in die finnische Nacht zu horchen.

LemmenjokiSchon die Goldgräber waren auf

dem Lemmenjoki im nördlichen

Lappland unterwegs. Für sie war die

Fahrt auf dem Fluss Arbeit, für den

Urlauber ist diese purer Genuss in

einer atemberaubenden Natur.

Der Fluss ist auf rund 70 Kilometern

befahrbar und weist größtenteils nur

geringe Schwierigkeiten auf.

KiiminkijokiAuf dem 170 Kilometer langen

Kiiminkijoki in der Nähe von Oulu

können die Arme schon lang

werden. Von Puolanka geht es ohne

jegliche Staustufe in den Bottnischen

Meerbusen. Allenfalls einige

Stromschnellen müssen umtragen

werden.

20-21_Paddeln 21.02.2011 13:20 Uhr Seite 21

Page 22: Nordis - Finnland Guide 2011

22 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Kari weiß, wo es langgeht.Der kräftige Finne ist der Kapitän imGummiboot, das mit seiner dickenHaut einiges wegstecken kann – undauch muss. Vor uns liegen einige Ki-lometer Fluss, die immer wiederunterbrochen werden von Strom-schnellen. Und die sind der Grund,warum wir Schwimmweste und Helmanziehen. Sicherheit und auch Diszi-plin sind oberstes Gebot: Damit wirgut über die Wellenkämme kommen,müssen zuerst die Paddel-Komman-dos eingeübt werden. »Left« oder»right«, »forward« oder »back«. Die-se vier Begriffe sind es, die wir unsmerken müssen.Zufrieden mit unseren Anstrengun-gen wirft Kari den kleinen Außen-bordmotor an, wir tuckern zur erstenStromschnelle. Motor rein. Paddelraus – so gleiten wir über die harmlo-sen Wellen. Ich lege mich auf die brei-te Wand des Schlauchboots und lassedie Landschaft an mir vorüberziehen.Zwischen dem Wald am Ufer desFlusses lugen vereinzelt kleine Häus-chen hervor, Kinder planschen imWasser und winken uns zu, Genießerräkeln sich in der Sonne.Die beschauliche Fahrt findet jedochein jähes Ende. Vor uns kündigt einunüberhörbares Rauschen die erstewilde Stromschnelle an. Kari klapptden Motor herein, wir stechen mit den

Paddeln ins Wasser. »Left« gibt unserBootsführer das Kommando. WirLinkssitzer rudern aus Leibeskräftenund versuchen, das Gefährt ins richti-ge Fahrwasser zu bringen. Es gelingt.Wir erwischen die höchsten Wellen,verklemmen uns mit den Füßen unterden Gummiwülsten, Wasser brichtüber uns herein. Noch eine Strom-schnelle. Das Boot wird von der Strö-mung mitgerissen, schießt in ein Wel-

lental – und kommt weiter untenschließlich zur Ruhe. Klasse! Ein paar Windungen flussabwärtssteuert Kari einen Lagerplatz an. Dieobligatorischen finnischen Würst-chen werden ausgepackt und am Feu-er gebraten, dann noch der Kaffeeüber der Glut gekocht. Nach einemerfrischenden Bad setzen wir unswieder ins Boot. Die Stromschnellenliegen hinter uns, nun folgen einigeKilometer auf dem ruhig dahinflie-ßenden Gewässer. Es ist eine faszinie-rende Landschaft, die in der herein-brechenden Dämmerung mystisch er-scheint – es ist kurz vor Mitternacht.

Wellenreiter im GummibootEin richtiger Nervenkitzel ist die Fahr t mit einem Raftingboot über schäumende Flüsse.

Mit einem erfahrenen Veranstalter ist Rafting ungefähr lich – allenfalls ein paar

Wasserspritzer wird man abbekommen.

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DA S BO OT

W I R D VO N D E R

ST R Ö M U N G

M I T G E R I S S E N.

Eine Rafting-Tour ist nur mit einem

Veranstalter möglich, der auch die

nötige Ausrüstung stellt. Die Klei-

dung kann nass werden, weshalb

Regenjacke und Regenhose sowie

Plastikschuhe ideal sind. Die Veran-

stalteradressen haben die jeweili-

gen Fremdenverkehrsämter vor Ort.

Ruka (Kuusamo)/OulankajokiJe nach Teilstück geht es auf dem

Oulankajoki gut zur Sache.

RovaniemiRund um Rovaniemi gibt es hervor-

ragende Rafting-Möglichkeiten,

beispielsweise über die Vaattunki-

köngäs-Stromschnellen.

LieksaDie Stromschnellen von Ruunaa

sind beknnt für Whitewater-Rafting.

Kotka/KymijokiDer Kymi-Fluss ist die ideale

Raftingstrecke für all diejenigen, die

es gemächlicher angehen wollen.

Tornio/KukkolaforsenRafting auf dem Grenzfluss über

eine lange Stromschnelle – ein

besonderes Erlebnis.

>> R A F T I N G & A N G E L N

Rafting in Finnland

22-23 Rafting_Angeln 21.02.2011 12:30 Uhr Seite 22

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22 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Kari weiß, wo es langgeht.Der kräftige Finne ist der Kapitän imGummiboot, das mit seiner dickenHaut einiges wegstecken kann – undauch muss. Vor uns liegen einige Ki-lometer Fluss, die immer wiederunterbrochen werden von Strom-schnellen. Und die sind der Grund,warum wir Schwimmweste und Helmanziehen. Sicherheit und auch Diszi-plin sind oberstes Gebot: Damit wirgut über die Wellenkämme kommen,müssen zuerst die Paddel-Komman-dos eingeübt werden. »Left« oder»right«, »forward« oder »back«. Die-se vier Begriffe sind es, die wir unsmerken müssen.Zufrieden mit unseren Anstrengun-gen wirft Kari den kleinen Außen-bordmotor an, wir tuckern zur erstenStromschnelle. Motor rein. Paddelraus – so gleiten wir über die harmlo-sen Wellen. Ich lege mich auf die brei-te Wand des Schlauchboots und lassedie Landschaft an mir vorüberziehen.Zwischen dem Wald am Ufer desFlusses lugen vereinzelt kleine Häus-chen hervor, Kinder planschen imWasser und winken uns zu, Genießerräkeln sich in der Sonne.Die beschauliche Fahrt findet jedochein jähes Ende. Vor uns kündigt einunüberhörbares Rauschen die erstewilde Stromschnelle an. Kari klapptden Motor herein, wir stechen mit den

Paddeln ins Wasser. »Left« gibt unserBootsführer das Kommando. WirLinkssitzer rudern aus Leibeskräftenund versuchen, das Gefährt ins richti-ge Fahrwasser zu bringen. Es gelingt.Wir erwischen die höchsten Wellen,verklemmen uns mit den Füßen unterden Gummiwülsten, Wasser brichtüber uns herein. Noch eine Strom-schnelle. Das Boot wird von der Strö-mung mitgerissen, schießt in ein Wel-

lental – und kommt weiter untenschließlich zur Ruhe. Klasse! Ein paar Windungen flussabwärtssteuert Kari einen Lagerplatz an. Dieobligatorischen finnischen Würst-chen werden ausgepackt und am Feu-er gebraten, dann noch der Kaffeeüber der Glut gekocht. Nach einemerfrischenden Bad setzen wir unswieder ins Boot. Die Stromschnellenliegen hinter uns, nun folgen einigeKilometer auf dem ruhig dahinflie-ßenden Gewässer. Es ist eine faszinie-rende Landschaft, die in der herein-brechenden Dämmerung mystisch er-scheint – es ist kurz vor Mitternacht.

Wellenreiter im GummibootEin richtiger Nervenkitzel ist die Fahr t mit einem Raftingboot über schäumende Flüsse.

Mit einem erfahrenen Veranstalter ist Rafting ungefähr lich – allenfalls ein paar

Wasserspritzer wird man abbekommen.

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DA S BO OT

W I R D VO N D E R

ST R Ö M U N G

M I T G E R I S S E N.

Eine Rafting-Tour ist nur mit einem

Veranstalter möglich, der auch die

nötige Ausrüstung stellt. Die Klei-

dung kann nass werden, weshalb

Regenjacke und Regenhose sowie

Plastikschuhe ideal sind. Die Veran-

stalteradressen haben die jeweili-

gen Fremdenverkehrsämter vor Ort.

Ruka (Kuusamo)/OulankajokiJe nach Teilstück geht es auf dem

Oulankajoki gut zur Sache.

RovaniemiRund um Rovaniemi gibt es hervor-

ragende Rafting-Möglichkeiten,

beispielsweise über die Vaattunki-

köngäs-Stromschnellen.

LieksaDie Stromschnellen von Ruunaa

sind beknnt für Whitewater-Rafting.

Kotka/KymijokiDer Kymi-Fluss ist die ideale

Raftingstrecke für all diejenigen, die

es gemächlicher angehen wollen.

Tornio/KukkolaforsenRafting auf dem Grenzfluss über

eine lange Stromschnelle – ein

besonderes Erlebnis.

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Rafting in Finnland

22-23 Rafting_Angeln 21.02.2011 12:30 Uhr Seite 22

Nordis Sommerguide Finnland 23www.visitfinland.com

AngebissenSie lieben es, an einem schönen Sommermorgen die Angelrute

auszuwerfen? Finnland hat dazu ganz sicher den passenden See,

Fluss oder Steg am Meer!

Es ist früh am Morgen. DerWald haucht noch die Feuchtigkeitder kurzen Nacht aus. Dunst liegtüber dem See, auf dessen Wasser-oberfläche sich zwei noch ein we-nig müde Gesichter spiegeln. Jarihatte mich zu einer Angeltour ein-geladen, dabei aber vergessen zu er-wähnen, dass ich dazu früh aufste-hen muss.Ein Schluck schwarzen Kaffeesbringt den Kreislauf in Schwung,die Aussicht auf einen guten Fanglässt Vorfreude aufkommen. Einpaar im Schilf versteckte Enten su-chen schnatternd das Weite, als wirins Boot klettern und hinausfahrenauf den See. Der Himmel präsen-tiert sich mit einer wahren Sympho-nie an Farben, bald fällt der ersteSonnenstrahl auf die Baumwipfel,dann auch auf uns und das kleineBoot. Die Wärme ist auf der Haut zuspüren.Wenig später erreichen wir JarisLieblingsplatz, eine Stelle, an derein kleiner Fluss in den See fließt.»Hier beißen die Fische am besten«,verspricht er mir. Und tatsächlich:Nachdem ich zuerst Wasserpflan-zen aus der Tiefe gefischt habe,hängt wenig später ein prächtigerBarsch am Haken. Seine rotenBauchflossen leuchten im Licht deraufgehenden Sonne. Und das ist

Ansporn genug, die Rute nochmalsauszuwerfen, die Ruhe des anbre-chenden Tages zu genießen und da-bei immer auf den Schwimmer zuachten. Der zuckt nun bei Jari, dereinen kapitalen Hecht aus dem Was-ser zieht.Mittlerweile sind wir nicht mehr al-lein. Am Ufer versucht ein weitererPetrijünger sein Glück. Wir winkenherüber, er grüßt zurück. Unliebsa-

me Konkurrenz müssen wir nichtfürchten, in den finnischen Seenschwimmen genügend schmackhaf-te Fische.Auch Jari zieht sich noch einenBarsch ins Boot, blickt auf die Uhr,zeigt auf seinen Bauch. »Mir ist jetztnach Frühstück«, sagt er und packtdie Angelausrüstung in den Kasten.Mit seinem Vorschlag kann ichmich durchaus anfreunden und den-ke dabei an ein Brot mit selbst ge-machter Blaubeermarmelade. DenFisch wird es dann am Abend geben– bei diesem Wetter natürlich ge-grillt am Lagerfeuer.

DE N FI S C H W I R D

E S DA N N A M AB E N D

G E B E N – G E G R I L LT

A M LAG E R F E U E R.

Schon der Blick auf die Landkarte

zeigt: Finnland mit seinen vielen

Flüssen und Seen sowie dem

langen Küstenstreifen am Meer ist

ein Paradies für Angler. Hechte und

Barsche sind in nahezu allen Ge-

wässern zu finden. Das größte Zan-

dervorkommen bieten das Seenge-

biet von Süd- und Zentralfinnland

und die südliche Meeresküste. Im

Norden des Landes werden vor

allem Äschen und Lachse am

Haken hängen. Für Angler auf der

Suche nach großen Lachsen sind

der Tenojoki, der als Europas Fluss

mit dem größten Lachsvorkommen

gilt, und der Tornionjoki ideal.

Angelsaison in offenen Gewässern

ist von Ende April bis Ende Novem-

ber oder Anfang Dezember.

Kinder und Jugendliche unter 18

Jahren können gebührenfrei angeln.

Angler zwischen 18 und 64 Jahren

benötigen die staatliche Fischerei-

abgabe (kalastuksenhoitomaksu)

sowie die regionale Angelgenehmi-

gung (viehekalastusmaksu). Für das

Stippfischen (das Angeln ohne

Rolle) benötigen auch Erwachsene

keine Genehmigung. Informationen

geben die Tourismusämter an Ihrem

Urlaubsort.

Angeln in Finnland

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22-23 Rafting_Angeln 21.02.2011 12:30 Uhr Seite 23

Page 24: Nordis - Finnland Guide 2011

24 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

»Da fehlt Luft«. Hannu drücktprüfend den Daumen in den grob-stolligen Reifen des Mountainbikes,greift zur Luftpumpe. »Ich bin so-weit«, sagt er. Etliche KilometerRadwege liegen vor uns – mal aufAsphalt, mal auf Schotter, aber vorallem im Gelände. Tracks, die aufdem Mountainbike Spaß machen. Wir passieren die letzten Häuser deskleinen Ortes und biegen auf einenschmalen Pfad ab. In kleinem Ganggeht es in Kurven aufwärts, der Pulsschlägt schneller. Doch nach weni-gen Hundert Metern haben wir dieAnhöhe erreicht. Ein kurzer Stopp.Ich ziehe meine Wasserflasche ausdem Halter, lösche den Durst. »Jetzt geht es erst einmal bergab«,macht Hannu Vorfreude auf diekommende Etappe und verschwin-det hinter ein paar Bäumen. Erkennt das Terrain, ich bin etwas vor-sichtiger und kurve um Bäume undBaumstümpfe. Dann lichtet sich derWald, wir kommen an einen kleinenSee. Die Sonne brennt vom Himmelherunter und straft alle Lügen, dievom kühlen, regnerischen Nordenerzählen. »Wir haben Zeit«, sagt der Finne undholt ein Päckchen mit Roggenbrot ausdem Rucksack, dann noch ein Stück»Oltermanni«, typisch finnischen Kä-se. Gegen eine Pause habe ich jetzt

wirklich nichts. Ich steige vom Rad,setze mich auf einen Stein, blickeüber den See und die umliegendenWälder. Entspanne. »Wir solltenlangsam weiter«, sagt Hannu. DerBlick auf die Uhr zeigt: Ich war ein-genickt – ohne es zu merken.Nun führt die schmale Spur durchden kargen Kiefernwald, über einpaar schmale Bretter, unter denen einBach fließt, dann an einem Moorvorbei. Absteigen vermeiden, dasgibt dreckige Schuhe …

Doch diese Passage ist schnell über-wunden. Nun geht es über weiches,sandiges Terrain. Die Reifen sinken inden Untergrund, Sand schleudert auf.Und es wird noch besser, als wir nacheiner Kurve auf das Wasser blicken.Wir sind in einer hübschen Bucht amStrand. Etliche Kilometer liegen hin-ter uns, das Meer direkt vor uns. »Sol-len wir …?« Klar, Wasser spritzt auf,als wir in die Bucht hineinrennen. Einpaar Runden schwimmen, in der Son-ne trocknen, den Wolken zusehen …Welch ein Tag!

Auf zwei Rädern zum MeerFinnland per Fahrrad entdecken erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Und das ist

angesichts der tollen Strecken im Land kein Wunder. Dabei finden sowohl Mountainbiker

als auch Tourenradler die passende Herausforderung.

IN K L E I N E M

GA N G G E H T E S

I N KU RV E N

AU F W Ä RT S.

LeviDer Levi Bikepark ist mit Trails in

verschiedenen Schwierigkeitsgra-

den eine der ersten Adressen für

Mountainbiker in Finnland.

RukaRund um Ruka ragen Tunturi ge-

nannte Gipfel aus der Ebene. Hier

finden Biker Touren für jeden Ge-

schmack.

Saimaa-SeengebietDas Saimaa-Seengebiet hält ein un-

erschöpfliches Reservoir an Fahr-

radrouten bereit. Auf abgelegenen

Straßen oder Wegen geht es von

See zu See.

Åland-Inseln Die Åland-Inseln sind das ideale

Terrain für entspanntes Radeln.

Steigungen gibt es hier praktisch

keine, dafür aber Fähren, die einen

von Insel zu Insel bringen.

SüdfinnlandDie Königsstraße durch Südfinnland

verläuft entlang eines alten Postwe-

ges und verbindet Helsinki und Tur-

ku. Die 253 km lange Strecke ist für

das Fahrrad wie geschaffen.

Radeln in Finnland

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24-25 Radfahren_Golf 21.02.2011 13:56 Uhr Seite 24

Page 25: Nordis - Finnland Guide 2011

24 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

»Da fehlt Luft«. Hannu drücktprüfend den Daumen in den grob-stolligen Reifen des Mountainbikes,greift zur Luftpumpe. »Ich bin so-weit«, sagt er. Etliche KilometerRadwege liegen vor uns – mal aufAsphalt, mal auf Schotter, aber vorallem im Gelände. Tracks, die aufdem Mountainbike Spaß machen. Wir passieren die letzten Häuser deskleinen Ortes und biegen auf einenschmalen Pfad ab. In kleinem Ganggeht es in Kurven aufwärts, der Pulsschlägt schneller. Doch nach weni-gen Hundert Metern haben wir dieAnhöhe erreicht. Ein kurzer Stopp.Ich ziehe meine Wasserflasche ausdem Halter, lösche den Durst. »Jetzt geht es erst einmal bergab«,macht Hannu Vorfreude auf diekommende Etappe und verschwin-det hinter ein paar Bäumen. Erkennt das Terrain, ich bin etwas vor-sichtiger und kurve um Bäume undBaumstümpfe. Dann lichtet sich derWald, wir kommen an einen kleinenSee. Die Sonne brennt vom Himmelherunter und straft alle Lügen, dievom kühlen, regnerischen Nordenerzählen. »Wir haben Zeit«, sagt der Finne undholt ein Päckchen mit Roggenbrot ausdem Rucksack, dann noch ein Stück»Oltermanni«, typisch finnischen Kä-se. Gegen eine Pause habe ich jetzt

wirklich nichts. Ich steige vom Rad,setze mich auf einen Stein, blickeüber den See und die umliegendenWälder. Entspanne. »Wir solltenlangsam weiter«, sagt Hannu. DerBlick auf die Uhr zeigt: Ich war ein-genickt – ohne es zu merken.Nun führt die schmale Spur durchden kargen Kiefernwald, über einpaar schmale Bretter, unter denen einBach fließt, dann an einem Moorvorbei. Absteigen vermeiden, dasgibt dreckige Schuhe …

Doch diese Passage ist schnell über-wunden. Nun geht es über weiches,sandiges Terrain. Die Reifen sinken inden Untergrund, Sand schleudert auf.Und es wird noch besser, als wir nacheiner Kurve auf das Wasser blicken.Wir sind in einer hübschen Bucht amStrand. Etliche Kilometer liegen hin-ter uns, das Meer direkt vor uns. »Sol-len wir …?« Klar, Wasser spritzt auf,als wir in die Bucht hineinrennen. Einpaar Runden schwimmen, in der Son-ne trocknen, den Wolken zusehen …Welch ein Tag!

Auf zwei Rädern zum MeerFinnland per Fahrrad entdecken erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Und das ist

angesichts der tollen Strecken im Land kein Wunder. Dabei finden sowohl Mountainbiker

als auch Tourenradler die passende Herausforderung.

IN K L E I N E M

GA N G G E H T E S

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verschiedenen Schwierigkeitsgra-

den eine der ersten Adressen für

Mountainbiker in Finnland.

RukaRund um Ruka ragen Tunturi ge-

nannte Gipfel aus der Ebene. Hier

finden Biker Touren für jeden Ge-

schmack.

Saimaa-SeengebietDas Saimaa-Seengebiet hält ein un-

erschöpfliches Reservoir an Fahr-

radrouten bereit. Auf abgelegenen

Straßen oder Wegen geht es von

See zu See.

Åland-Inseln Die Åland-Inseln sind das ideale

Terrain für entspanntes Radeln.

Steigungen gibt es hier praktisch

keine, dafür aber Fähren, die einen

von Insel zu Insel bringen.

SüdfinnlandDie Königsstraße durch Südfinnland

verläuft entlang eines alten Postwe-

ges und verbindet Helsinki und Tur-

ku. Die 253 km lange Strecke ist für

das Fahrrad wie geschaffen.

Radeln in Finnland

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Nordis Sommerguide Finnland 25www.visitfinland.com

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Ein eleganter Schwung,Grashalme fliegen durch die Luft.Der weiße Golfball wird kleiner undkleiner, landet schließlich mitten aufdem Green und holpert noch einigeMeter in Richtung Loch. Ein guterSchlag! Nun noch treffen. Lang istder Schatten, den die Stange an Loch7 wirft. Es ist spät, sehr spät. Zuhau-se in Deutschland hätte man um die-se Uhrzeit schon längst das Eisen zurSeite gelegt. Aber hier oben in Finn-land sind die Tage lang. So lang, dassman jenseits des Polarkreises nochum Mitternacht im Sonnenscheinspielen kann. Eine Atmosphäre, diekaum zu beschreiben ist!Ein Möwe kreischt, als unser Flightdie Golfcaddys über den flachen Hü-gel hinunter zum nächsten Abschlagschiebt. Satte 430 Meter ist die Bahnlang. Drei Schläge brauche ich, umdem Loch nahe zu kommen. Treffeich? Gefühlvolles Putten, der Ballmacht eine leichte Kurve, rollt knappam Loch vorbei. Schade! Naja, fünfSchläge sind auf dieser Bahn nichtschlecht. Immerhin haben weder

Bunker noch Wasser mein Spiel ge-bremst.Noch ein Loch haben wir vor uns.

Vielleicht das Schönste auf dem gan-zen Platz, zumindest, was die Aus-sicht betrifft. Hinter den Bäumen fun-kelt ein See im Abendlicht, die Sonnespiegelt sich golden auf den Wellen.Meine Golfpartner haben ihren Ab-schlag schon hinter sich. Ich hebe denSchläger, mit einem metallischenKlacken trifft der Driver den Ball. Einlanger Flug – der im Rough endet.

Mit diesem letzten, vermasseltenSchlag werde ich später im Clubres-taurant aufgezogen, denn der gingwirklich daneben. Vielleicht war ichunkonzentriert, abgelenkt von derschönen Umgebung. Eigentlich ist esmir auch egal, Hauptsache draußen.

Abschlag in die MitternachtssonneGolfen ist in Finnland Volksspor t. Die langen Sommer tage und die herr lich

in die Landschaft eingebetteten Anlagen machen das Spiel mit der weißen Kugel

auch für Urlauber attraktiv.

LA N G I S T D E R

SC H AT T E N, D E N

D I E STA N G E A N

LO C H 7 W I R F T.

Golfen in FinnlandGolfen ist in Finnland ein beliebter

Breitensport für Jedermann und mit

einem anderen Image behaftet als in

Deutschland. Über das ganze Land

verteilt gibt es mehr als 100 Plätze.

Bei gerade einmal fünf Millionen Ein-

wohnern kommen daher auf einen

Golfplatz viel weniger Spieler als in

anderen Ländern, wo der Golfsport

ebenfalls verbreitet ist. Und da die

Tage so lang sind, spielt man rund

um die Uhr. Somit sind nicht alle

gleichzeitig damit beschäftigt, den

Ball ins Loch zu putten. Die finnische

Golfsaison geht von Mai bis Septem-

ber. Mitternachts- und Marathontur-

niere sind im Sommer sehr beliebte

Veranstaltungen, die im Schein der

nicht untergehenden Sonne sogar

die ganze „Nacht“ über andauern

können. Beim Marathongolfturnier

werden an einem Tag drei oder sogar

vier professionelle Golfpartien ge-

spielt. In den örtlichen Touristenbüros

bekommt man Informationen über

die nächste Golfanlage.

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24-25 Radfahren_Golf 21.02.2011 13:56 Uhr Seite 25

Page 26: Nordis - Finnland Guide 2011

26 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Die Sonne steht über den Dä-chern von Helsinki. Das Kreuzfahrt-schiff hat soeben an den Pollern fest-gemacht. Viele Stunden waren wirauf der Ostsee unterwegs gewesen –Zeit genug zum Entspannen, zumNichtstun, Gedanken schweifen las-sen, einen Saunagang einlegen, dasBuffet besuchen.Einige Städte hatten wir schon be-sucht auf dieser Ostseekreuzfahrt, dieimmer mehr zu einer Alternative wirdzur Ägäis oder der Südsee. Der Grunddafür ist einfach: Soviel Kultur wie inden historischen Städten rund um dieOstsee kann man sonst binnen weni-ger Tage kaum erleben: die dänischeHauptstadt Kopenhagen mit derMeerjungfrau und dem Schloss,Stockholm mit seiner pittoresken Alt-stadt und dem Vasa-Museum, Rigamit seinen Jugendstilbauten. AuchTallinn mit seiner hervorragend er-haltenen Altstadt und der darüberlie-genden Burg. Dann noch St. Peters-burg mit dem reichen Erbe der russi-schen Zaren.

Nun also Helsinki. Warum nicht denBesuch in der finnischen Hauptstadtmit einem Kaffee beginnen? Die Aus-wahl ist groß, die Wahl fällt auf einkleines Café mitten im Designviertel.Goldene Spiegel hängen an den Wän-den, Menschen lesen Zeitung, unter-halten sich. Ein guter Auftakt, um inder Stadt erst einmal anzukommen. Auf dem Platz vor dem Hafen ist Heringsmarkt. Das klingt trivial, istaber ein wichtiges Ereignis für die»Tochter der Ostsee«, wie die Stadtauch genannt wird. Zu dem Markt ka-men die Fischer früher von weither,um ihren Fang anzubieten, kamen die

Stippvisite in HelsinkiDie Metropolen rund um die Ostsee zählen zu den schönsten und interessanteste Städten

Europas. Auf einer Kreuzfahr t lassen sie sich bequem erfahren.

>> K R E U Z F A H R T E N & M E H R

Kunden, um sich für den langen nor-dischen Winter einzudecken. Klar,heute gibt es Tiefkühltruhen und denSupermarkt nebenan. Aber nichtsde-stotrotz ist der Heringsmarkt nachwie vor eine Attraktion. »Die Fischerverdienen hier in dieser einen Wochesoviel Geld wie im gesamten rest-lichen Jahr« heißt es. Es geht weiterzu den populären Sehenswürdigkei-ten der Stadt: Dom, Uspenski-Kathe-drale, Felsenkirche. Zum Abschlussnoch ein Besuch im Kiasma-Kunst-museum und dann über die im Scheinder Abendsonne liegende »Esplana-de» wieder zurück zum Hafen.Die Sonne sinkt, die Leinen werdenlosgemacht. Vorsichtig bugsiert derKapitän das Schiff aus dem Hafen,gleitet behutsam an der zum Weltkul-turerbe zählenden Festungsinsel Suo-menlinna vorbei, lässt die Schärenhinter sich und erreicht schließlichdas offene Wasser der Ostsee. Zu die-sem Zeitpunkt sitzen wir aber in derBar oder lassen uns bereits in denSchlaf schaukeln.

»DI E FI S C H E R

V E R D I E N E N I N

D I E S E R WO C H E

S OV I E L GE L D W I E

I M G E S A M T E N

R E S T L I C H E N JA H R.«

26-27 Kreuzfahrten Sonstiges 21.02.2011 13:47 Uhr Seite 26

Page 27: Nordis - Finnland Guide 2011

26 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Die Sonne steht über den Dä-chern von Helsinki. Das Kreuzfahrt-schiff hat soeben an den Pollern fest-gemacht. Viele Stunden waren wirauf der Ostsee unterwegs gewesen –Zeit genug zum Entspannen, zumNichtstun, Gedanken schweifen las-sen, einen Saunagang einlegen, dasBuffet besuchen.Einige Städte hatten wir schon be-sucht auf dieser Ostseekreuzfahrt, dieimmer mehr zu einer Alternative wirdzur Ägäis oder der Südsee. Der Grunddafür ist einfach: Soviel Kultur wie inden historischen Städten rund um dieOstsee kann man sonst binnen weni-ger Tage kaum erleben: die dänischeHauptstadt Kopenhagen mit derMeerjungfrau und dem Schloss,Stockholm mit seiner pittoresken Alt-stadt und dem Vasa-Museum, Rigamit seinen Jugendstilbauten. AuchTallinn mit seiner hervorragend er-haltenen Altstadt und der darüberlie-genden Burg. Dann noch St. Peters-burg mit dem reichen Erbe der russi-schen Zaren.

Nun also Helsinki. Warum nicht denBesuch in der finnischen Hauptstadtmit einem Kaffee beginnen? Die Aus-wahl ist groß, die Wahl fällt auf einkleines Café mitten im Designviertel.Goldene Spiegel hängen an den Wän-den, Menschen lesen Zeitung, unter-halten sich. Ein guter Auftakt, um inder Stadt erst einmal anzukommen. Auf dem Platz vor dem Hafen ist Heringsmarkt. Das klingt trivial, istaber ein wichtiges Ereignis für die»Tochter der Ostsee«, wie die Stadtauch genannt wird. Zu dem Markt ka-men die Fischer früher von weither,um ihren Fang anzubieten, kamen die

Stippvisite in HelsinkiDie Metropolen rund um die Ostsee zählen zu den schönsten und interessanteste Städten

Europas. Auf einer Kreuzfahr t lassen sie sich bequem erfahren.

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Kunden, um sich für den langen nor-dischen Winter einzudecken. Klar,heute gibt es Tiefkühltruhen und denSupermarkt nebenan. Aber nichtsde-stotrotz ist der Heringsmarkt nachwie vor eine Attraktion. »Die Fischerverdienen hier in dieser einen Wochesoviel Geld wie im gesamten rest-lichen Jahr« heißt es. Es geht weiterzu den populären Sehenswürdigkei-ten der Stadt: Dom, Uspenski-Kathe-drale, Felsenkirche. Zum Abschlussnoch ein Besuch im Kiasma-Kunst-museum und dann über die im Scheinder Abendsonne liegende »Esplana-de» wieder zurück zum Hafen.Die Sonne sinkt, die Leinen werdenlosgemacht. Vorsichtig bugsiert derKapitän das Schiff aus dem Hafen,gleitet behutsam an der zum Weltkul-turerbe zählenden Festungsinsel Suo-menlinna vorbei, lässt die Schärenhinter sich und erreicht schließlichdas offene Wasser der Ostsee. Zu die-sem Zeitpunkt sitzen wir aber in derBar oder lassen uns bereits in denSchlaf schaukeln.

»DI E FI S C H E R

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26-27 Kreuzfahrten Sonstiges 21.02.2011 13:47 Uhr Seite 26

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Reiten, Quad und TiersafarisBei soviel Platz, wie man ihn in Finnland hat, wird die freie Natur zum Spielplatz für vieler lei

Aktivitäten. Sie können das gewisse Extra in einem Urlaub werden.

Finnische Pferde sind stark, zu-verlässig und gutmütig. Schließlichwurden sie auf den finnischen Höfenals Allround-Arbeitstiere eingesetztund dienten sowohl als Reitpferd alsauch zum Bäume fällen. Vielerortswird diese Tradition fortgesetzt. DasLand auf dem Rücken eines Pferdeserkunden dürfte für alle Reiter eineganz besondere Erfahrung sein. Reit-wege und Reitergestüte findet man inganz Finnland. Die Gebiete Oulankaand Koli in Nord- und Ostfinnlandsind bei Reitern sehr beliebt. Die mei-sten Pferdegestüte befinden sich inSüd- und Zentralfinnland. Ypäjä inSüdwestfinnland gilt als FinnlandsReiterhauptstadt.Quadfahren ist eine weitere span-nende Aktivität. Während die Rentier-züchter mit den geländegängigen Ge-fährten ihren Herden nachfahren,

kann man als Tourist seinen Spaßtripauf der Straße oder durch das Unter-holz buchen.Auch wenn dabei ein wenig dasschlechte Umwelt-Gewissen imHinterkopf auftaucht: Quad fahrenmacht einfach Spaß! Auf Schotter-wegen zum Beispiel, wenn eine lan-ge Staubfahne hinter dem Gelände-fahrzeug herzieht. Oder in Kurven,durch die man mit ein wenig Übungdriftet. Und dann, quasi als Krönung,die Fahrt durch Pfützen oder kleineBäche, die man – mit ein paar Wasser-und Dreckspritzern auf dem Visier –mit einem breiten Grinsen verlässt.Finnland ist im Sommer das Brutge-biet vieler Vogelarten, die ungestörtvom Menschen ihren Nachwuchsgroßziehen. Hier kann man Tierebeobachten, die im übrigen Eu-ropa eher selten sind. Die Artenviel-

falt ist groß: an der Küste leben See-vögel; an den Seen und in den Feucht-gebieten Kraniche und Singschwäne;Auerhähne und verschiedene Specht-arten kommen in den nördlichen Wäl-dern vor; Eulen und Adler in Lap-pland und Tundraarten wie Regen-pfeifer, Schneehühner und Gerfalkensind in den baumlosen nördlichstenHöhenzügen Lapplands zu Hause.Das Liminganlahti-Reservat in derNähe von Oulu ist bei Vogelliebha-bern aus aller Welt bekannt. Be-sonders während des Vogelzugs imFrühling können hier Pfeifen-, Krick-und Bergenten sowie gewöhnlicheKraniche, Singschwäne, Rohrweihenund Fischadler beobachtet werden.Die örtlichen Fremdenverkehrsämtergeben gerne Tipps für die besten Be-obachtungsstellen. Besser ist es noch,sich einem Guide anzuvertrauen.

26-27 Kreuzfahrten Sonstiges 21.02.2011 13:48 Uhr Seite 27

Page 28: Nordis - Finnland Guide 2011

meist schon ein paar Jahre später inder Scala oder Met zu hören – so wieAnna Nebrenko, die 1995 ihren er-sten Auftritt mit Gergiev hatte. Klas-sisch geht es gleich in der Nachbar-schaft weiter. Denn das Mikkeli-Mu-sikfestival lässt sich gut mit denOpernfestspielen in Savonlinna ver-knüpfen, welche vom 1.-27. Julistattfinden. Die berühmten Opernwerden vor der Kulisse der BurgOlavinlinna aufgeführt. Gezeigtwerden die Neuinszenierung vonMozarts Don Giovanni und WagnersLohengrin sowie die Wiederaufnah-me von Tosca. Als Gastensembleführt die ungarische Staatsoper DonCarlos auf. Der finnische Sommerhat aber nicht nur klassische Musik

>> K U L T U R

28 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Wenn im Sommer die Sonnekaum oder gar nicht mehr unterge-hen will, dann blüht in Finnlandnicht nur die Natur, dann blühenauch die Menschen auf. Man gehtraus, trifft sich in den Kneipen –oder, was mindestens ebenso wahr-scheinlich ist: auf einem Festival.Und davon gibt es wahrhaftig viele. Im Saimaa-Seengebiet wird auch indiesem Jahr Musik auf Weltniveaugeboten. Seit 1993 tritt der Star-Di-rigent Valery Gergiev in der kleinenStadt Mikkeli auf – auch im kom-menden Sommer. Vom 3.-9. Juli di-rigiert er das Mariinsky TheaterSymphony Orchester und bringt wiegewohnt junge, noch unbekannte Ta-lente mit. Wer in Mikkeli spielt, ist

Finnland – das Festival-LandIn kaum einem anderen Land werden so viele Festivals veranstaltet wie in Finnland.

Egal ob Klassik oder Rock, Jazz oder Folk: Der Sommer wird im Freien mit Musik und Tanz

gefeier t und lohnt an sich schon eine Fahr t nach Norden.

© V

isit

Finl

and

(2),

Thom

as K

räm

er (1

)

in petto. Auch andere Musikrichtun-gen wie Pop, Rock, Jazz oder Folkstehen auf dem Programm. So zumBeispiel »April Jazz Espo«, das indiesem Jahr sein 25-jähriges Beste-hen feiert. Es ist das wichtigste jähr-lich stattfindende Jazzfestival mitinternationalen und finnischen Grö-ßen der R&B-Musik. Gastgeber ist,wie jedes Jahr, die Espoo Big Band.Eine weitere große Jazzveranstal-tung geht im Juli in Pori über dieBühne. Das Jazzfestival ist eineinternationale Großveranstaltung,die in jedem Jahr 150.000 Besucherin die westfinnische Hafenstadtlockt. Heftiger geht es Anfang Juli inTurku zur Sache. »Ruisrock« istschon seit Jahren ein fester Termin

Eine Reise nach TurkuEuropäische Kulturhauptstadt 2011

"Die Spur der fi nnischen Kultur" 18.-25.06.2011

ab € 1485,-

Ihr Nordlandpartner

tujareisen

Senja Riekkinen-Gebbert

Yksi, kaksi, kolmeFinnisch für

Deutschsprachige

Teil 1: Lehrbuch, Schlüssel undAudio-CD,zusammen € 36,-9783-934106-28-4

Dr. Ute Hempen Verlag

Clausewitzstr. 12, 28211 Bremen

Tel: 0421/3479901 Fax: 341566www.hempen-verlag.de

Sauna-Open-Air

28-29 Musik 21.02.2011 13:03 Uhr Seite 28

Page 29: Nordis - Finnland Guide 2011

meist schon ein paar Jahre später inder Scala oder Met zu hören – so wieAnna Nebrenko, die 1995 ihren er-sten Auftritt mit Gergiev hatte. Klas-sisch geht es gleich in der Nachbar-schaft weiter. Denn das Mikkeli-Mu-sikfestival lässt sich gut mit denOpernfestspielen in Savonlinna ver-knüpfen, welche vom 1.-27. Julistattfinden. Die berühmten Opernwerden vor der Kulisse der BurgOlavinlinna aufgeführt. Gezeigtwerden die Neuinszenierung vonMozarts Don Giovanni und WagnersLohengrin sowie die Wiederaufnah-me von Tosca. Als Gastensembleführt die ungarische Staatsoper DonCarlos auf. Der finnische Sommerhat aber nicht nur klassische Musik

>> K U L T U R

28 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

Wenn im Sommer die Sonnekaum oder gar nicht mehr unterge-hen will, dann blüht in Finnlandnicht nur die Natur, dann blühenauch die Menschen auf. Man gehtraus, trifft sich in den Kneipen –oder, was mindestens ebenso wahr-scheinlich ist: auf einem Festival.Und davon gibt es wahrhaftig viele. Im Saimaa-Seengebiet wird auch indiesem Jahr Musik auf Weltniveaugeboten. Seit 1993 tritt der Star-Di-rigent Valery Gergiev in der kleinenStadt Mikkeli auf – auch im kom-menden Sommer. Vom 3.-9. Juli di-rigiert er das Mariinsky TheaterSymphony Orchester und bringt wiegewohnt junge, noch unbekannte Ta-lente mit. Wer in Mikkeli spielt, ist

Finnland – das Festival-LandIn kaum einem anderen Land werden so viele Festivals veranstaltet wie in Finnland.

Egal ob Klassik oder Rock, Jazz oder Folk: Der Sommer wird im Freien mit Musik und Tanz

gefeier t und lohnt an sich schon eine Fahr t nach Norden.

© V

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Thom

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in petto. Auch andere Musikrichtun-gen wie Pop, Rock, Jazz oder Folkstehen auf dem Programm. So zumBeispiel »April Jazz Espo«, das indiesem Jahr sein 25-jähriges Beste-hen feiert. Es ist das wichtigste jähr-lich stattfindende Jazzfestival mitinternationalen und finnischen Grö-ßen der R&B-Musik. Gastgeber ist,wie jedes Jahr, die Espoo Big Band.Eine weitere große Jazzveranstal-tung geht im Juli in Pori über dieBühne. Das Jazzfestival ist eineinternationale Großveranstaltung,die in jedem Jahr 150.000 Besucherin die westfinnische Hafenstadtlockt. Heftiger geht es Anfang Juli inTurku zur Sache. »Ruisrock« istschon seit Jahren ein fester Termin

Eine Reise nach TurkuEuropäische Kulturhauptstadt 2011

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Weltspitze der Kultur im Saimaa Seengbiet. Das Beste des finnischen Kultursommers.

Konzerte des Valery Gergievs in Mikkeli und das SavonlinnaOpernfestival in der Olavinlinna-Burg und das SalmelaKunstforum in Mäntyharju.

Mittsommerträume in eleganten Landhotels und Natur purim Sommerhaus am See.

Das ist der echte Sommer!

VisitSaimaawww.visitsaimaa.fi

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im Kalender der Rockmusikfans.Beim Tangofestival in Seinäjoki, dasebenfalls im Juli stattfindet, geht esum ganz andere Dinge. Neben demTanz im 5/4-Takt auf den Straßen derkleinen Stadt in Mittelfinnland wirdalljährlich der Tangokönig gesuchtund gefunden. Doch nicht nur Kunst für die Ohrenwird in Finnland geboten, wenn-gleich das aus Holz gebaute undlichtdurchflutete Konzerthaus undder Blick auf den Kokemäenjoki auchschon eine Augenweide sind. InMäntyharju liegt das Salmela-Kunst-

forum. Es ist ein echter Geheim-Tipp zwischen den Kulturereig-nissen im finnischen Sommer. Dasvielfältige Programm bietet eineReihe an Ausstellungen modernerfinnischer sowie internationalerKunst sowie Konzerte. Das GeländeSalmela umfasst neben einigerschöner Parks auch mehrere alte Ge-bäude aus dem 18. Jahrhundert, diekomplett neu renoviert wurden. EinSpaziergang nach dem Besuch imKunstforum ist also durchaus loh-nenswert – bevor man sich wiederins Festivalgeschehen wirft.

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Seinäjoki Tangofestival Opernfestspiele in Savonlinna

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30 Nordis Sommerguide Finnland www.visitfinland.com

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April15.-17.4.Tampere Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit

Spezialitäten des Landes statt.

Mai12.-16.5.Vaasa Chormusik: Das Chorfestival in Vaasa ist ein internationales Großereignis der Chormusik.

www.vaasa.fi/choirfestival

28.-29.5. Helsinki World Village Festival: Zum 11. Mal begegnen sich Kulturen aus aller Welt im Helsinkier

Kaisaniemi-Park. www.maailmakylassa.fi

Juni15.-19.6. Sodankylä Midnight Sun Film Festival: Das Filmfestival von Sodankylä in der nachtlosen Nacht im

finnischen Lappland ist eines der exotischen Filmereignisse. www.msfilmfestival.fi

Juli30.6.-3.7.Tornio/Harpanda Kalottjazz & Blues Festival: Das internationale »Kalottjazz & Blues Festival« ist

das Jazzfestival im hohen Norden. www.kalottjazzblues.net

1.7.-27.7. Savonlinna Opernfestspiele: In der Olafsburg finden die weltberühmten Opernfestspiele statt.

www.operafestival.fi

3.-10.7. Mikkeli Gergiev-Festival: Schätze der russischen Musik. www.mikkelinmusiikkijuhlat.fi

8.-10.7.Taalintedas Baltic Jazz:Treffpunkt der internationalen Jazzszene Nordeuropas. www.balticjazz.com

11.-17.7. Kaustinen Folk Music Festival: Größtes Folkfestival mit Tanzgruppen, Bands und großen Namen der

Weltmusik Nordeuropas. www.kaustinen.net

August4.-10.8. Rauma Musiktage Festivo: Klassik im malerischen Ambiente der zum Unesco-Weltkulturerbe

gehörenden Altstadt von Rauma. www.raumanfestivo.fi

19.8.-4.9. Helsinki Festspiele: Das größte und facettenreichste Festival Finnlands mit Klassik,Weltmusik, Pop,

Theater und modernem Tanz, bildender Kunst und Filmaufführungen. www.helsinkifestival.fi

September9.-11.9. Lahti Sibelius-Festival: Freunde der Musik von Jean Sibelius treffen sich auf dem internationalen

Sibelius-Festival in Lahti. www.sinfonialahti.fi

30.9.-2.10.Tampere Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit

Spezialitäten des Landes statt.

Finnland 2011

30-31 Veranstaltungen 21.02.2011 12:35 Uhr Seite 30

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April15.-17.4.Tampere Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit

Spezialitäten des Landes statt.

Mai12.-16.5.Vaasa Chormusik: Das Chorfestival in Vaasa ist ein internationales Großereignis der Chormusik.

www.vaasa.fi/choirfestival

28.-29.5. Helsinki World Village Festival: Zum 11. Mal begegnen sich Kulturen aus aller Welt im Helsinkier

Kaisaniemi-Park. www.maailmakylassa.fi

Juni15.-19.6. Sodankylä Midnight Sun Film Festival: Das Filmfestival von Sodankylä in der nachtlosen Nacht im

finnischen Lappland ist eines der exotischen Filmereignisse. www.msfilmfestival.fi

Juli30.6.-3.7.Tornio/Harpanda Kalottjazz & Blues Festival: Das internationale »Kalottjazz & Blues Festival« ist

das Jazzfestival im hohen Norden. www.kalottjazzblues.net

1.7.-27.7. Savonlinna Opernfestspiele: In der Olafsburg finden die weltberühmten Opernfestspiele statt.

www.operafestival.fi

3.-10.7. Mikkeli Gergiev-Festival: Schätze der russischen Musik. www.mikkelinmusiikkijuhlat.fi

8.-10.7.Taalintedas Baltic Jazz:Treffpunkt der internationalen Jazzszene Nordeuropas. www.balticjazz.com

11.-17.7. Kaustinen Folk Music Festival: Größtes Folkfestival mit Tanzgruppen, Bands und großen Namen der

Weltmusik Nordeuropas. www.kaustinen.net

August4.-10.8. Rauma Musiktage Festivo: Klassik im malerischen Ambiente der zum Unesco-Weltkulturerbe

gehörenden Altstadt von Rauma. www.raumanfestivo.fi

19.8.-4.9. Helsinki Festspiele: Das größte und facettenreichste Festival Finnlands mit Klassik,Weltmusik, Pop,

Theater und modernem Tanz, bildender Kunst und Filmaufführungen. www.helsinkifestival.fi

September9.-11.9. Lahti Sibelius-Festival: Freunde der Musik von Jean Sibelius treffen sich auf dem internationalen

Sibelius-Festival in Lahti. www.sinfonialahti.fi

30.9.-2.10.Tampere Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit

Spezialitäten des Landes statt.

Finnland 2011

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