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schweiz Logistik.ch MAGAZIN FÜR LOGISTIK I SUPPLY CHAIN I FÖRDERTECHNIK I VERPACKUNG log Nr. 1 März 2016 www.schweizlogistik.ch Intralogistik Digitalisierung und Automatisierung sind die beherrschenden Trends Interview Im Gespräch mit Christian E. Baur Verpackungen Wenn Standardlösungen nicht greifen Ein Tag im Leben von … … Reto Fritschi, Leiter Logistik Angst+Pfister AG Verbände Ein Seilzug. Zwei Bauformen. Alle Möglichkeiten. Der modulare Seilzug DMR Individuelle Anforderungen bedürfen individueller Lösungen. Mit dem modularen Seilzug DMR profitieren Sie von einer Flexibilität in allen Anwendungsbereichen: von der stationären Installation bis zum Kraneinsatz. Terex Material Handling AG Bahnhofstrasse 3 CH- 8305 Dietlikon Telefon: +41 (0) 44 835 11 11 Fax: +41 (0) 44 835 11 00 www.demagcranes.ch

Nr. 1 März 2016 schweizLogistik€¦ · T +41 ( 0 )58 258 36 30 F +41 ( 0 )58 258 36 31 [email protected] AZL Basel Post-Passage 11 CH-4002˚Basel T +41 ( 0 )58 258 36 20 F +41 ( 0

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schweizLogistik.chMAGAZIN FÜR LOGISTIK I SUPPLY CHAIN I FÖRDERTECHNIK I VERPACKUNG

log Nr. 1 März 2016 www.schweizlogistik.ch

Intra logistikDigitalisierung und Automatisierung sind die beherrschenden Trends

InterviewIm Gespräch mit Christian E. Baur

VerpackungenWenn Standardlösungen nicht greifen

Ein Tag im Leben von …… Reto Fritschi, Leiter Logistik Angst+Pfister AG

Verbände

Ein Seilzug.Zwei Bauformen.Alle Möglichkeiten.

Der modulare Seilzug DMRIndividuelle Anforderungen bedürfen individueller Lösungen. Mit dem modularen Seilzug DMR profitieren Sie von einer Flexibilität in allen Anwendungsbereichen: von der stationären Installation bis zum Kraneinsatz.

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Logistik als KonjunkturmotorDie zahlreichen Hiobsbotschaften aus der Schweizer Industrie in jüngs-ter Zeit verheissen eigentlich wenig Gutes. Wenn Hunderte oder Tau-sende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern renommierter Firmen entlassen werden, lässt dies aufhorchen. Wie steht es denn wirklich um die Schweizer Wirtschaft? Diese Frage kann derzeit alles andere als klar beantwortet werden, zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen der einzelnen Unternehmen. Der Entschluss der Schweizerischen National-bank, den Mindestkurs zum Euro aufzuheben, hat ohne Zweifel unzäh-lige Unternehmen in eine Krise gestürzt. Unterschiedlich sind denn auch die Reaktionen darauf, ob der Entscheid der Nationalbank richtig gewesen sei. Tatsache ist, dass zahlreiche Unternehmen, welche einen hohen Anteil ihres Umsatzes in Euro erzielen, aber einen ebenso hohen Anteil der Kosten in Schweizer Franken finanzieren müssen, mit erheb-lichen Problemen zu kämpfen haben. Verlängerte Arbeitszeiten halfen da meist nur wenig. Mit Strukturmassnahmen wurde versucht, die Wett-bewerbsfähigkeit zu erhalten. Positiv ist bei dieser Betrachtung, dass bei den in der Schweiz ansässi-gen Unternehmen im Bereich der Intralogistik das vergangene Jahr gar nicht so schlecht verlief. Viele äusserten, man habe zwar nach dem «Ja-nuarschock» eine kurzzeitige Flaute erlebt, doch die Nachfrage nach Logistikeinrichtungen und Geräten habe im Lauf des Jahres wieder an-gezogen. Mit rationeller innerbetrieblicher Logistik können eben noch immer Kosten gespart werden. Die Anforderungen an die Hersteller effi-zienter Logistikeinrichtungen werden auch weiterhin steigen, nicht zu-letzt aufgrund des trotz allem weiter wachsenden Gütervolumens, Stich-wort E-Commerce. Für die Logistikbranche bedeutet das, weiterhin inno-vative Lösungen zu entwickeln, um den Kunden einen Mehrwert zu bie-ten. Es mangelt denn auch derzeit nicht an interessanten Projekten im Logistikbereich, wie verschiedene Branchenvertreter betonen. Immer-hin ein nicht zu verachtender Lichtblick für etliche Unternehmen …

Viel Vergnügen bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe wünschen Ihnen Verlag und Redaktion.

Dr. Flavio Sanader Kurt Bahnmüller

Vom Behälter bis zum Hochregal – von der Planung bis zur Inbetriebnahme

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log | Inhalt

4 | schweizLogistik.ch 01/2016

Markt-News

6 Bito-Lagertechnik — positiver Blick auf 2016

6 Neuer Head of Communications and …

7 Jungheinrich baut globales Vertriebs- …

7 Bertschi auf Investitionskurs

7 Marti Dytan AG übernimmt die Brun-Mech AG

7 Staplerimporte steigen 2015 um rund …

Trends in der Intralogistik

8 Digitalisierung und Automatisierung sind …

Intralogistik

11 Tiefkühlkombi deluxe

14 Ausreichend Platz für Geniesser

17 Leistungsfähigkeit der Schweizerischen …

18 Automatisches Tiefkühllager für Gemüse- …

20 Digitale Vernetzung im Lager

Messevorschau

34 Ein Besuch von «Logistics & Distribution», …

36 Ausstellervorberichte Logistics & Distribution

38 Ausstellervorberichte Empack

40 CeMAT 2016: Digitalisierung und Auto- …

42 Ausstellervorberichte CeMAT

Unternehmen

43 Toyota Material Handling auf der CeMAT …

Messerückschau

45 LogiMAT 2016 mit deutlich mehr Fach- …

49 Ausstellernachberichte LogiMAT

Studie

52 Logistikmarktstudie Schweiz — die perfekte …

Verpackungen

22 Ivoclar Vivadent AG: Wenn Standard- …

24 Faltkisten als hochwertiger …

25 Einschrumpfen als Verpackungslösung

Interview

26 «E-Commerce bleibt ein wichtiger Treiber»

Regalsysteme

28 Ollier Bois: Flexibilität in puncto Waren …

Flurfördergeräte

30 Lithium-Ionen-Batterien auf dem Vormarsch

Ein Tag im Leben von …

32 Reto Fritschi: Vom Zimmermann zum Leiter …

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Inhalt | log

schweizLogistik.ch 01/2016 | 5

Logistics Hall of Fame

53 Zwei neue Mitglieder der Logistics Hall …

54 Gründer und Direktor des Verkehrshauses …

Exportmarktplatz

56 Digitalisierung im Umfeld von Import und …

Events

58 Dematic GmbH: Logistik auf Expansionskurs …

Service

60 Marktplatz

62 Vorschau

62 Impressum

März 2015

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6 | schweizLogistik.ch 01/2016

Bito Lagertechnik — positiver Blick auf 2016

Die Bito Lagertechnik hat 2015 mit über 200 Millionen Euro den höchsten Auf-tragseingang ihrer Firmengeschichte verbucht. Analog ist auch der garan-tierte Auftragsbestand für 2016 ge-wachsen und liegt ein Drittel höher als im Vorjahr. Die Umsatzerwartung für 2015 liegt zwischen 190 und 195 Millio-nen Euro und ist aus Sicht der Ge-schäftsführer Winfried Schmuck und Werner Magin sehr erfreulich. Das Un-ternehmen blicke optimistisch in die Zu-kunft. «Der deutsche Markt hat sich deutlich besser entwickelt, als wir erwartet haben», erklärt Winfried Schmuck. Auch im europäischen Ausland lief es für das Unternehmen aus Meisenheim bis auf wenige Ausnahmen gut bis sehr gut. Der Erfolg basiert zum einen dar-auf, dass Bito die Aufträge für die Stan-dardware aus dem Katalog wie Regale und Behälter kontinuierlich steigern konnte. Zum anderen konnte der Anbie-ter insbesondere auch als Partner seine Kunden mit aufeinander abgestimmten Systemen für teil- oder vollautomati-sierte Lagerlösungen optimal unter-stützen. Zugenommen hat dadurch die Anzahl sogenannter Megaprojekte — das sind Projekte mit einem enormen Anteil an Regal- und Behältertechnik mit einem Umfang von bis zu acht Milli-onen Euro.Und wie wird sich 2016 entwickeln? «Ich bin kein Wahrsager, aber die Marktsitua-tion in Europa ist sehr vielverspre-chend», prognostiziert Werner Magin. Das Projektgeschäft entwickelt sich weiter — denn schon jetzt bearbeiten die Lagerspezialisten zahlreiche Anfragen und erstellen Angebote für Aufträge, die Bito sowohl 2016 als auch 2017 um-setzen wird. Der hohe Auftragsbestand

in Deutschland und bei den weltweit verteilten Töchtern lässt die beiden Ge-schäftsführer beruhigt auf 2016 blicken. «In dieser Phase ist es nun unsere wich-tigste Aufgabe als Unternehmenslei-tung, die Prozesse zu optimieren und die Produktionskapazität weiter auszu-bauen. Nur so können wir die Aufträge effizient abarbeiten — für 2016 haben wir noch einiges vor», sagt Werner Magin. Die Kunden dürfen gespannt sein. «Zudem führen wir gerade interes-sante Produktneuheiten in den Markt ein, die noch mehr Zusatznutzen für die Kunden bieten», ergänzt Winfried Schmuck. Als Komplettanbieter für La-gertechnik legt Bito den Fokus auf Pro-duktentwicklung und reagiert auf die aktuellen Trends am Markt.

Neuer Head of Communications and Investor Relations bei Interroll

Die international tätige Interroll- Gruppe wird ihre ex-terne und interne Kommunikation weltweit weiter aus-bauen und enger miteinander verzah-

nen. Dafür hat das Unternehmen die Po-sition eines Head of Communications and Investor Relations geschaffen und seit dem 1. Februar 2016 mit Erwin Teich-mann besetzt. Zu seinen Aufgaben zäh-len die externe Presse- und Öffentlich-keitsarbeit, die interne Kommunikation, Investor Relations sowie die Weiterent-wicklung der Online- und Social- Media-Kommunikation. Mit der Neuausrichtung der Position und der Berufung von Erwin Teichmann trägt die Interroll-Gruppe der besonderen Bedeutung der Globalisie-rung sowie dem starken Wachstumskurs des Unternehmens Rechnung. Erwin Teichmann ist 51 Jahre alt und deutscher Staatsbürger. Vor seinem Eintritt in die Interroll AG war er drei Jahre lang Inha-ber der Kommunikationsberatung etcom in Weinheim/Bergstrasse (Deutschland). Darüber hinaus verfügt er über langjäh-rige Fach- und Führungserfahrung in der Unternehmenskommunikation internati-onaler Technologieunternehmen wie Thales, ABB und der früheren VAW alu-minium.

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schweizLogistik.ch 01/2016 | 7

Markt-News | log

Jungheinrich baut globales Vertriebs- und Servicenetzwerk weiter ausNach der Übernahme des Händlers in Malaysia und der Mehrheitsbeteiligung an NTP Forklifts in Australien in 2015 setzt Jungheinrich den Ausbau des Di-rektvertriebs und damit die internatio-nale Wachstumsstrategie konsequent fort. Im Kernmarkt Europa hat Junghein-rich im Januar 2016 das Junghein-rich-Geschäft des Händlers Wylze-Lo-gistik in Rumänien übernommen und in diesem Zuge eine Vertriebsgesellschaft gegründet. Jungheinrich war aber ins-besondere ausserhalb von Europa aktiv. Die Gründung von Jungheinrich Südaf-rika erfolgte bereits in 2015. Die neu ge-gründete Vertriebsgesellschaft in Chile, dem drittgrössten südamerikanischen Markt für Flurförderzeuge, soll ab April 2016 an den Start gehen. Im Zuge der Gründungen wurden bzw. werden Per-sonal und Vermögensgegenstände der Händler BME-Group (Südafrika) und Spitec Renta Lift (Chile) übernommen.Durch die positive Entwicklung in den drei Ländern waren die Voraussetzun-gen gegeben, mit einem eigenen Direkt-vertrieb aktiv zu werden und damit die Präsenz vor Ort deutlich zu stärken. Das Hamburger Familienunternehmen folgt damit konsequent der internationalen Wachstumsstrategie. Dr. Lars Brzoska, Vorstand Vertrieb: «Jungheinrich ist nun in 36 Ländern weltweit mit eigenen Vertriebsgesellschaften vertreten — dies ist eine richtig starke Präsenz. Ent-lang der Konzernstrategie bauen wir konsequent unser globales Netzwerk aus und können damit die jeweiligen Marktpotenziale umfassender nutzen und ausschöpfen.»

Bertschi auf InvestitionskursDer international tätige Logistikdienst-leister Bertschi AG, spezialisiert auf flüssige und lose rieselförmige Pro-dukte, erzielte 2015 einen Umsatz von 660 Millionen Franken, vier Prozent we-niger als im Vorjahr. Aufgrund der Ex-pansion der weltweiten Aktivitäten und der Optimierungen im Europageschäft konnte Bertschi den Frankenschock weitgehend wegstecken und das gute Geschäftsergebnis des Vorjahres hal-ten. Die Belegschaft in der Schweiz hat

sich um zwei Prozent auf 580 Mitarbei-tende erhöht. Das globale Wachstum des Unternehmens war 2015 überaus stark. Die Tankcontainerflotte wurde letztes Jahr um knapp 30 Prozent auf 7200 Einheiten ausgebaut — parallel haben sich auch Umsatz und Ertrag ent-wickelt. Mittlerweile hat sich Bertschi nach gut vier Jahren Marktaufbau unter den Top 5 im globalen Tankcont-ainer-Markt etabliert. Die grösste Dyna-mik ergab sich dabei in Asien, insbeson-dere in China. Ein Meilenstein war 2015 der Bau einer innovativen Chemie-Lo-gistik-Anlage in Singapur auf Jurong Is-land, mitten im grössten Chemie-Pro-duktionskomplex Südostasiens. Diese verfügt über ein Gefahrgutlager für flüssige Produkte, mehrere Fassabfüll-anlagen, ein Hochregallager mit 25 000 Palettenplätzen für Gefahrengüter sowie weitere Lagerflächen. Mit 30 Mil-lionen Franken ist diese Anlage die bis-her grösste Einzelinvestition in der Fir-mengeschichte. In den nächsten fünf Jahren will Bertschi die starke Position im europäischen Markt festigen und gleichzeitig die globalen Aktivitäten er-heblich weiter ausbauen. Die chemische Industrie wird zunehmend global. Der Mittelstand, der die Endprodukte dieser Branche nachfragt (Wohnen, Mobilität, Elektronik, Konsum) wächst rasant, vor allem in Asien. Deshalb will sich Bert-schi in der Chemielogistik weltweit und mit einem speziellen Fokus auf Asien eine starke Marktposition erarbeiten.

Marti Dytan AG übernimmt die Brun-Mech AGDer Spezialist in Kran- und Hebetech-nik — die Marti Dytan AG — hat die Brun-Mech AG rückwirkend per 1. Januar 2016 übernommen. Damit stärkt Marti Dytan sein Kerngeschäft und baut die-ses gleichzeitig zugunsten seiner Kun-den weiter aus. Mit dieser Übernahme ist der grösste schweizerische Herstel-ler von Kransystemen, Seilzügen und Krankomponenten mit der zweitgröss-ten Service- und Kundendienstorgani-sation der Schweiz entstanden. «Dank der exklusiven Partnerschaft mit der deutschen ABUS Kransysteme GmbH decken wir zudem die komplette Palette von Kran- und Hebelösungen ab», so

Gian Anton Zardini, Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrates bei Marti Dytan AG.

Staplerimporte steigen 2015 um rund 10 ProzentIn der Schweiz wurden 2015 knapp 10 Prozent mehr Stapler importiert. Einige Marken konnten sogar deutlich zulegen, aber es mussten auch Preiskonzessio-nen gemacht werden. Der weitaus grös-sere Teil der Importe fällt in der Schweiz traditionsgemäss auf Stapler mit Elekt-roantrieb. Von diesen wurden letztes Jahr insgesamt 5202 Geräte in die Schweiz importiert. Dazu kommen noch 622 Einheiten des einheimischen Her-stellers Stöcklin, was ein Gesamttotal von 5824 Fahrzeugen ergibt. Innerhalb der sechs führenden Marken konnten letztes Jahr insbesondere Still (+34,2 %), Yale (+68,2 %) und Junghein-rich (+28,8 %) stark zulegen. Mit 2380 Staplern konnte Marktleader Jungheinrich seine Spitzenposition mit einem Marktanteil von 41 Prozent ver-teidigen. Dahinter folgen die drei zur Kion-Gruppe gehörenden Marken Linde, Still und OM mit insgesamt 1422 Fahr-zeugen. Diese vier Marken erreichen in der Schweiz einen gemeinsamen Markt-anteil von 65 Prozent. Bei den Staplern mit einem thermischen Antrieb (Diesel oder Gas) betrug die Zuwachsrate ver-gangenes Jahr 7,2 Prozent auf total 1708 Geräte. Auch hier konnten einige Anbieter zweistellige Zuwachsraten er-zielen. Linde konnte die Leaderposition in diesem Markt mit 324 Geräten vertei-digen.

www.swisslifter.ch

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8 | schweizLogistik.ch 01/2016

log | Trends in der Intralogistik

ter automatisierte Produktion, Stichwort Industrie 4.0. Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens steht und fällt mit der Ef-fizienz seiner Intralogistik. Kaum ein an-derer Unternehmensbereich ist von ak-tuellen Technologie- und Marktentwick-lungen derart geprägt wie die internen Material- und Warenflüsse. Zugleich ist die Bandbreite von Einflussgrössen und Stellschrauben für die Prozessoptimie-rung in keinem anderen Unternehmens-bereich so gross wie in der Intralogistik. Das Spektrum reicht von den Kennzeich-nungs- und Erfassungssystemen bei der Ident-Technik über Stapler und dynami-sche Lagersysteme bis hin zur Software. Die stetig steigende Anzahl an Produk-ten, die zudem immer kürzere Lebenszy-klen aufweisen, stellt sowohl die Handels-unternehmen als auch die Hersteller von

Kurt Bahnmüller

Ohne effiziente Logistik funktioniert in modernen Volkswirtschaften überhaupt nichts mehr. Diese schon recht alte Er-kenntnis wurde an der diesjährigen Fach-messe LogiMAT in Stuttgart eindrücklich bestätigt. Während drei Tagen haben Entwickler und Hersteller moderner An-lagen und Systeme in der gesamten Int-ralogistik über eine breite Palette an Pro-blemen und Themen im Bereich Intralo-gistik an zahlreichen Gesprächsrunden diskutiert. Wichtige Stichworte zu den derzeitigen Entwicklungstrends in der Intralogistik waren: Digitalisierung und Automatisierung. Kern der Entwicklung sind dabei der anhaltende Boom im Be-reich E-Commerce, der die Handelsun-ternehmen auf Trab hält, sowie die wei-

Digitalisierung und Auto-matisierung sind die beherrschenden Trends An der diesjährigen LogiMAT in Stuttgart standen die Möglichkeiten

der modernen Elektronik und Informatik im Vordergrund.

E-Commerce und Industrie 4.0, das Internet der Dinge, prägen die

zukünftigen Entwicklungen im gesamten Intralogistikbereich.

Logistikanlagen vor enorme Herausfor-derungen. Einzelne traditionelle Absatz-kanäle können heute den aktuellen Ein-kaufsgewohnheiten moderner Konsu-mentinnen und Konsumenten nicht mehr gerecht werden. Diese wollen heute nicht nur jederzeit und überall einkaufen, son-dern ihre Waren zu jeder beliebigen Zeit an jedem beliebigen Ort geliefert erhal-ten. Dieses Verhalten fördert den Trend zum Omnichannel-Handel. Studien ergaben aber bisher, dass etli-che Unternehmen dafür noch nicht be-reit sind. Immer noch wird an Einzelka-nalstrategien festgehalten, die aber den Verbraucherbedürfnissen nicht mehr entsprechen. Wer sich dieser Herausfor-derung jedoch gestellt hat, kann meist von höheren Kundenzahlen und stärke-rer Kundenbindung ausgehen. Hier er-öffnet sich für die Ersteller von Logistik-anlagen ein attraktives Betätigungsfeld.

Retouren-Handling als Herausfor-derungRetouren stellen im Handel ein ernst zu nehmendes Problem dar. Liessen sich am Anfang die Versandfirmen einiges einfallen, um den Kunden das Zurück-senden der Pakete zu erschweren, hat man mittlerweile erkannt, dass Retou-ren heute ein fester Bestandteil des Dis-tanzhandels geworden sind. Ohne Re-touren funktioniert E-Commerce schlicht nicht. Bei den Retouren stellen sich zwei Probleme: Artikel sind nach der Retoursendung nicht mehr zu ge-brauchen, müssen also mit deutlichen Preisabschlägen verwertet oder gar

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schweizLogistik.ch 01/2016 | 9

Trends in der Intralogistik | log

entsorgt werden. Verkaufsfähige Re-tourartikel dagegen verursachen nicht nur Porto-, sondern auch weitere Kos-ten bei Null-Umsatz. Dazu kommen in-terne Handlingkosten. Unternehmen, welche das Retouren-handling dank intelligenter Logistiksys-teme beherrschen, sind konkurrenzfähi-ger. So etwa stellte Dematic mit dem Taschen-Sorter MonaLisa eine Lösung vor, welche das Retourenhandling deut-lich vereinfacht. Der Intralogistik-Spezi-alist Swisslog löst die erwähnten Her-ausforderungen im Multichannel-Han-del mit einem intelligenten technologi-schen Konzept, das Pick- und Retou-ren-Rücklieferungsprozesse parallel zueinander möglich macht. Damit wer-den drei wesentliche Effekte erzielt: Die Verfügbarkeit für den erneuten Versand der Artikel wird deutlich beschleunigt, die Personalkosten in der Intralogistik werden reduziert und die Lagerdichte erhöht sich, weil deutlich weniger Platz in den Versandzentren des Distanzhan-dels benötigt wird.

Die Denipro AG, ein zur WRH Holding gehörender Spezialist für Intralogistik-anlagen, entwickelte mit der «de-nisort»-Technologie einen Kipp- und Rutsch-Schalen-Sorter, welcher deut-lich geringere Abreibung und Ver-schleiss der beförderten Güter, beispiel-weise Bekleidungstücke wie Hemden, aufweist. Eine Anlage im Übrigen, die sich auch für zerbrechliche Güter eig-net. Eine weitere innovative Lösung für das Transportieren, Sortieren und La-gern von Hängeware stellte die nieder-

ländische Firma Vanderlande vor. Air-trax ist ein modulares System für Hän-geware für die Modebranche und geeig-net für die Handhabung von Liegeware, Retouren-Handling im E-Commerce-Be-reich und für Kartonträgerlösungen.

Ergonomisches Kommissionieren Im Bereich der Kommissioniersysteme zeigten etliche Hersteller ebenfalls effizi-ente Anlagen, welche diese Tätigkeit schneller und ausserdem fehlerfrei erle-digen. Der grösste Kostentreiber in der Kommissionierung sind die Wegekosten. Die in der Praxis oft zu langen Laufwege sind aber keineswegs sakrosankt, im Ge-genteil. Diese können mit der entspre-chenden Logistik durchaus verkürzt wer-den. Beispielsweise indem so viele Auf-träge wie möglich zu volumenoptimier-ten Koimmissioniertouren, dem Multiple- Order-Pcking, zusammengefasst wer-den. Andererseits können aber auch die zurückzulegenden Wege minimiert wer-den. Eine Variante ist das Automated Item Pick System von Swisslog. Zusam-men mit dem Mutterkonzern, dem Robo-terhersteller Kuka, wurde eine Lösung für eine neue Qualität in der Kommissio-nierung geschaffen. Der mit sensitiven Eigenschaften, modernster Sensortech-nologie und einem flexiblen Greifarm ausgestattete Kuka Leichtbauroboter LBR iiwa ist in der Automated Item Pick Applikation in der Lage, die von den au-tomatischen Lagersystemen AutoStore oder CarryPick bereitgestellten Artikel direkt aus Behältern zu kommissionie-ren. Realisiert wird dies mit Unterstüt-zung eines modernen Bildbearbeitungs-

systems, welches in die Applikation inte-griert ist und einfach in Betrieb zu neh-men ist. Generell bietet die sinnvolle Zu-sammenarbeit zwischen Mensch und Roboter die Möglichkeit, den Mitarbei-tenden interessantere und vielfältigere Aufgaben zu übertragen als zuvor. Durch den Einsatz und die Unterstützung durch Robotik kann die Qualität in der Kommis-sionierung gesteigert und es können die Kosten je Pick innerhalb von zwei bis drei Jahren halbiert werden. Ein wichtiger Aspekt, machen doch die Löhne in der Schweiz, aber auch in Deutschland, einen erheblichen Anteil an den Logistik-kosten aus.

Roboter-Mensch-Beziehung Industrieroboter wurden in den vergan-genen Jahren zu wichtigen Wegberei-tern innovativer Produkte und industri-eller Fertigungsprozesse. Ohne Roboter könnten heute weder hochwertige Elek-tronikprodukte noch Automobile effizi-ent gefertigt werden. Gerade im Zusam-menhang mit Industrie 4.0 werden In-dustrieroboter immer stärker zum Dreh- und Angelpunkt innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die Vernetzung aller wichtigen Kompo-nenten entlang der Supply Chain kön-nen industrielle Prozesse nachhaltig positiv gestaltet werden. Allerdings sollte bei aller Automatisierung und Di-gitalisierung der Mitarbeiter nicht ver-gessen werden. Dieser sollte auch in Zukunft im Mittelpunkt bleiben.

Flurfördergeräte werden immer intelligenterFördern — heben — transportieren waren einst die Hauptaufgaben eines traditio-

Treiber E-CommerceEine steigende Anzahl moderner Verbraucher ist es mittlerweile gewohnt, dass ihre Wünsche im Handumdrehen erfüllt werden. Ein TV-Gerät, Kleider oder Bü-cher, die heute bestellt werden, sollen wenn möglich schon am Abend geliefert werden. Heute bestellt — morgen geliefert, ist teilweise schon Vergangenheit. Die-ses Verhalten führt zu hohen Anforderungen an die Handelsunternehmen. Aber auch im Industriebereich wird dieser Trend seine Spuren hinterlassen. So erwar-tet etwa ein Servicemonteur, der am Wochenende eine dringende Reparatur an einer Maschine ausführen muss, dass er das benötigte Ersatzteil noch am Sonn-tag erhält. Diese hohe Anspruchshaltung kann nur mit äusserst effizienten Anla-gen und Systemen der Intralogistik erfüllt werden. Entsprechend bemühen sich die Hersteller solcher Anlagen, Lösungen zu entwickeln, welche diese Ansprüche auch erfüllen können.

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log | Trends in der Intralogistik

nellen Gegengewichtsstaplers. Heute müssen Flurfördergeräte aber weit mehr können als nur diese drei Funktio-nen. Der Stapler wird zusehends zum Logistiker. Dabei stehen im Bereich der Flurfördergeräte (FFZ) sowie der Fahr-erlosen Transportfahrzeuge (FTF) drei Trends im Vordergrund: Optimierte Flottenmanagementsysteme, die wei-tere Automatisierung der Flurförderge-räte sowie neue Konzepte in der Ener-

gieversorgung dieser Geräte. Mobile Technologien, Big Data, autonome Fahr-zeuge und Robotik werden die Lager-strukturen technologisch verändern. Flurfördergeräte werden mittels Digita-lisierung und selbstständiger Verarbei-tung von Informationen intelligenter und damit produktiver. Parallel dazu steigt auch der Automatisierungsgrad der Fahrzeuge.

Im Einsatz auf definierten innerbetrieb-lichen Transportwegen rücken Routen-züge und fahrerlose Transportfahr-zeuge in Konkurrenz zu den Staplern stärker in den Vordergrund und konkur-renzieren diese. Verschiedene Flurför-dergerätehersteller präsentierten denn auch neu entwickelte Routenzüge, wel-che in der modernen industriellen Ferti-gung vermehrt zum Einsatz gelangen. Flurfördergeräte arbeiten heute in immer stärkerem Masse in Mehrschicht-einsätzen. Solche Einsätze lassen sich mit Lithium-Ionen-Batterien ohne not-

wendige Zwischenladungen realisieren. Mit rund 2500 Ladezyklen ist die Le-bensdauer von Lithium-Ionen-Batterien rund doppelt so gross wie bei herkömm-lichen Blei-Akkus. Auch bezüglich Ener-gieausbeute schneiden Lithium-Io-nen-Batterien deutlich besser ab. Statt nur rund 60 Prozent bei der konventio-nellen Technik sind bei Lithium-Io-nen-Batterien für den Antrieb rund 90 Prozent nutzbar.

In Zukunft werden in zunehmendem Masse autonom fahrende Geräte zum Einsatz gelangen. Diese können ohne grosse zusätzliche Infrastruktur mittels Geo-Navigation selbstständig navigie-ren und können schrittweise in beste-hende Lagerlayouts integriert werden. Via integriertem Computer kommuni-zieren diese Geräte mit WMS- und ERP-Systemen und ermöglichen zudem den automatischen Wechsel zwischen automatischem Fahren und manueller Bedienung.

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