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Nr. 11 April 2012 Sonderausgabe Informationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreisverbände Marburg und Biedenkopf 1 aktiv zur Personalratswahl Liste 1 und mittendrin! Fotos: Erich Schumacher Kundgebung Marburg Marktplatz am 17.3.12: Gesundheit ist keine Ware - Solidarität mit den Beschäftigten des Uniklinikums.

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Nr. 11 April 2012 Sonderausgabe

Informationen der Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftKreisverbände Marburg und Biedenkopf

1

aktivzur Personalratswahl

Liste 1

und mittendrin!

Fotos: Erich

Schumacher

Kundgebung Marburg Marktplatz am 17.3.12: Gesundheit istkeine Ware - Solidarität mit den Beschäftigten des Uniklinikums.

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Um die „Inklusionspassagen“ desSchulgesetzes besser zu verstehen undden Entwurf der Verordnung ansatzwei-se zu erklären, bildeten sich währendder Fortbildung vier Workshops mit un-

terschiedlichen Themenschwerpunkten (siehe. Kasten).

Inklusion

Inklusion eine Illusion?Es herrscht noch immer großeVerunsicherung: Wie soll das neueHessische Schulgesetz, nach demformal eine inklusive Beschulungmöglich ist, in der Schulpraxis undim Schulalltag umgesetzt werden…Was ist von der Gebrauchanleitungdieses Gesetzes zu halten, die alsEntwurf einer Verordnung vorliegt?

Über 80 Kolleginnen und Kollegen diskutierten kritisch in der THS über das Machbareund das Wünschenswerte für eine inklusive Beschulung.

J ohannes Batton, Initiator des Allen-dorfer Appells, der tausende vonUnterschriften erhielt, formulierte

es auf der GEW -Fortbildung so: „…In-klusion ist keine Illusion. Inklusion ist ineiner demokratischen Gesellschaft eineNotwendigkeit. Sie ist nicht erst seit derRatifizierung der UN-Konvention einmenschenrechtliches Erfordernis und ei-ne verpflichtende Zukunftsaufgabe.

Doch steckt der Prozess des Umbruchsder sonderpädagogischen Förderung, indem wir uns gerade befinden, voller Illu-sionen, weniger solchen allerdings, diesich Kolleginnen und Kolleginnen ma-chen, - die sehen die Sache, so glaube

ich, mehr oder weniger illusionslos -,sondern vor allem von solchen, die vonSeiten des HKM und der Schulbehördeni.S. von Trugbildern erzeugt werden...“

Inklusion erfordert ein Umdenken inder Gesellschaft. Auf dem Weg zu ei-nem inklusiven Bildungssystem sind kon-krete Maßnahmen seitens der Bildungs-politik der Bundes- und Landesregierun-gen, der Schulbehörden sowie aller inSchule agierenden Menschen gefragt. Esreicht nicht aus, ein Gesetz zu schreiben,das Inklusion als Option ermöglicht, einsolches Gesetz muss auch mit „Lebenund Moneten“ ausgestattet werden.

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Workshop 1 :Die neue Rolle der BFZsExpertin: Rosemarie Schrader-Klodt, BFZ - Koordinatorin, Rotenburg a.d.Ful-daWorkshop 2: Herausforderungen für die Grundschulen ?Experte: Peter Martin Stier, Förderschulrektor Landgräfin - Elisabeth - Schule Workshop 3:Was kommt auf die weiterführenden Schulen zu? Experten: Sven Hopf und Olaf Hänsel, Wollenbergschule Wetter Expertin: Anne Roggenkamp, Leiterin flexible Unterstufe Gesamtschule Nie-derwalgernWorkshop 4: Integration > Inklusion, ein ParadigmenwechselExpertin: Monika Frobel, Dipl. Sozialpädagogin, Erich-Kästner-Schule Mar-

Liste 1

�� Das vollständige Referatvon J.Batton unter:www.gew-marburg.de

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Inklusion

In einer anschaulichen Power-Point-Präsentation ging Monika Fro-bel in ihrem Workshop auf die Be-grifflichkeiten von Selektion, Inte-gration und Inklusion ein, stellte ei-nen historischen Rückblick vor underläuterte die gesellschaftlichenRahmenbedingungen, die für einenParadigmenwechsel unbedingt nö-tig sind, um z. B. Diskriminierungenkünftig abzubauen.

Hartmut Möller, der die Fortbil-dung moderierte, versprach, Ergeb-nisse und Materialien dieser Fortbil-dung auf die homepage der GEW-Marburg zu stellen: >>> www.gew-marburg.de

„Wenn eine Landesregierung dieUN-Charta in ihr Schulgesetz über-trägt, dann darf es nicht bei Para-grafen bleiben und bürokratischeMonster in Verordnungen getextetwerden, - wer es wirklich ernstmeint mit Inklusion, der muss als

Regierung einen Stufenplan aufle-gen, der über 5, 10, 15 Jahre zu-sätzliche Personalentwicklung auf-nimmt, die Lehrerausbildung in die-sem Zusammenhang neu ausrichtetund der mit den Schulträgern diebaulichen Voraussetzungen in denSchulgebäuden schafft, damit diesebarrierefrei zugänglich sind und ei-ne Infrastruktur aufweisen, die In-klusion möglich macht“, forderteHartmut Möller. „Nur wenn alle inSchulen konkret erfahren, dass siein dem Projekt Inklusion wirksameUnterstützung bekommen, - nurdann wächst überhaupt die Offen-heit, inklusive Schritte zu gehen“,so Möller abschließend.

Die GEW setzt sich für eine gelin-gende Inklusion ein und fordert zu-gleich die notwendigen Rahmenbe-dingungen ein, so auch auf einerKundgebung vor dem HessischenKultusministerium am 27. März. inWiesbaden.

Rosemarie Schrader-Klodt, BFZKoordinatorin, stellte anhand derTextpassagen aus dem Schulgesetzund dem Entwurf der Verordnungdie den Beratungs- und Förderzen-tren zugedachte Rolle vor. Dabei kä-men auf die Förderschullehrer sehrviel Bürokratie und Organisations-aufgaben zu, das Fördern von Kin-dern stehe nicht mehr im Fokus derBFZ-Lehrkräfte.

Als Forderungen aus dem Work-shop „Was kommt auf die Grund-schulen zu“, mit Peter Martin Stier,Förderschulrektor an der LandgräfinElisabeth Schule in Stadtallendorf,wurde formuliert:1.An den Grundschulen vorhan-

dene Förderlehrerinnen undFörderlehrer sowie die Förder-stunden (GU-Stunden) sollendort verbleiben.

2.Es müssen mehr Ressourcen fürFördermaßnahmen zur Verfü-

gung gestellt werden.3.Die Unterrichtsstunden mit

Kindern mit Förderbedarf müs-sen doppelt besetzt werdenmit einem festen Team.

Sven Hopf und Olaf Hänsel stell-ten die Zusammenarbeit von Förder-schule und der Gesamtschule Wet-ter vor. Anne Roggenkamp berichte-te über das Modell an der Gesamt-schule Niederwalgern. Beide Schu-len haben durch die direkte Nach-barschaft von Allgemeiner Schulezur Förderschule an ihrem Standortbesondere Bedingungen, - hierwerden gemeinsame Schritte inRichtung Inklusion ausprobiert, dieermutigen, diesen Weg weiterzuge-hen, aber auch die Problemlagensichtbar werden lassen. Nicht unbe-dingt übertragbar sind Rahmenbe-dingungen auf andere Schulstand-orte.

Wenn der Wind der Erneuerung weht,

bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.

(altes chinesisches Sprichwort)

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Hartmut MöllerAngelika GerschlauerJürgen Hahn-Schröder

Briefe an die Redaktion:

Herausgeber: GEW-Kreisverbände Marburg und BiedenkopfSchwanallee 27 - 31, 35037 MarburgTelefon: 06421 - 21812Fax: 06421 - 164532e-mail: [email protected]: Erich SchumacherDruck: Druckhaus Marburg Auflage: 4000

Das Redaktionsteamdieser Ausgabe

Impressum

�� [email protected]

Fotos: Erich Schumacher

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Wer hinter die Fassade schaut, er-kennt in der neuesten Pressemitteilungdes Ministeriums vom 19.3.2012 (zur In-klusion) eine verklausulierte Bankrotter-klärung. Die Förderschulquote - so lautetdas von der Ministerin hier erklärte Zielfür die nächsten Jahre - soll von 4,4 auf4 Prozent der schulpflichtigen Kinder ab-gesenkt werden. Statt (grob geschätzt)23 000 Kindern werden also, wenn allesso klappt, wie die Ministerin anstrebt,nach Ablauf der nächsten Jahre „nur“noch 21 000 Kinder die Förderschule be-suchen - wahrhaft kein ehrgeiziges Ziel.

Viele von diesen Kindern werden dieFörderschule besuchen müssen, weilHessen nicht bereit ist, wozu es ver-pflichtet wäre: die notwendigen Mittelzur Verfügung zu stellen, um jedemKind unabhängig von Art und Schwere-grad der Behinderung einen Platz in derRegelschule zu garantieren und gleich-zeitig angemessene Vorkehrungen fürdie Bedürfnisse des Einzelnen zu schaf-fen. Das genau fordern nämlich die Be-hindertenrechtskonvention der UN unddas entsprechende deutsche Gesetz. Da-zu ist Hessen jedoch nicht bereit. Des-halb wurde ein (rechtswidriger) Ressour-

cenvorbehalt ins Schulgesetz geschrie-ben, der auch weiterhin die (rechtswidri-ge) Zwangseinweisung von Kindern indie Förderschule ermöglichen soll.

Andere Kinder werden die Förder-schule „freiwillig“ besuchen, weil dieStandards für die sonderpädagogischeFörderung in der Regelschule (Klassen-größe, zusätzliche Förderschullehrer-stunden) nach den Plänen des Ministeri-ums so viel schlechter sein werden als zuZeiten des gemeinsamen Unterrichts,dass die Eltern die ministeriell organisier-te Beschämung ihrer Kinder in der Re-gelschule nicht mit ansehen können und

aus diesem Grund letztlich die Förder-schule anwählen.

Frau Ministerin: Wir wollen, dassInklusion gelingt. Sorgen Sie also fürangemessene Bedingungen. SorgenSie für kleine Klassen und mehrLehr- und Fachkräften in den Schu-len. Ändern Sie Ihr Schulgesetz undziehen Sie den Verordnungsentwurfzurück! Beginnen Sie endlich ernst-haft damit, die UN-Konvention unddas Menschenrecht auf Inklusionumzusetzen.

Johannes Batton

Inklusion

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Eine Bankrotterklärung - zur neuesten Inklusions-Presseerklärung aus demKultusministeriumKultusministerin Henzler geht unbeirrt weiterauf ihrem schlechten Weg der Verhinderungder Inklusion. Noch so viele Zahlenspiele,noch so viel Wortgeklingel und Selbstbeweih-räucherung - inzwischen zum unverkennba-ren Markenzeichen dieses Ministeriums ge-worden - können nicht darüber hinwegtäu-schen, dass Hessens Antwort auf die Inklusi-onsverpflichtung der Behindertenrechtskon-vention ein krudes Sparkonzept ist.

Liste 1

Erfolgreich protestierten alle Gesamtpersonalräte ausHessen gegen die Schließung der Staatlichen Schulämter!

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Aus dem Offenen Brief an Kultusmi-nisterin Henzler können wir hier nur aus-zugsweise zitieren:

„Wir, die Unterzeichner, begrüßen dieEntwicklung hin zu einer inklusiven Be-schulung….Seit Jahren unterrichten wirim „Gemeinsamen Unterricht“ Kindermit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Förderlich für erfolgreiche Lern- undArbeitsbedingungen ist dabei die Be-grenzung der Klassengrößen auf max.20 Kinder…

Kinder brauchen zunehmend individu-elle Zuwendung und Förderung.

Deshalb ist es uns absolut unver-ständlich und keinesfalls zu vertre-ten, dass mit der Einführung der In-klusion in Hessen die Bedingungenfür die gemeinsame Beschulung be-hinderter und nicht behinderter Kin-der weiter verschlechtert werdensollen:

Die Klassengrößen sollen jetztwieder auf 25 anwachsen dürfen,die Sprachheilklassen sollen ganzwegfallen, die Stundenzuweisungfür Förderschullehrkräfte wird wei-ter reduziert…

Viele betroffene Eltern und engagierteLehrkräfte fühlen sich vor den Kopf ge-stoßen:

Inklusion ist ein qualitativer Schrittüber Integration hinaus !...“

Die Schulleiter fordern eine aktive Be-teiligung am Prozess der Umsetzung derInklusion. Weiter fordern sie:

- „Eine ausreichende personelle Ver-sorgung für inklusiv arbeitendeSchulen…

- …Begrenzung der Klassengrößenauf 16 bis max. 20 Kinder…

- Ausreichende Fachkräfte (Lehr-kräfte und päd. Fachkräfte) in denInklusionsklassen…

- Die Aufrechterhaltung der Sprach-heilklassen…

- Einen zeitlichen Ausgleich für…Teamarbeit…

- Wegfall der zunehmenden Büro-kratisierung durch die Förderaus-schüsse.“

Wir sind überzeugt, dass Inklusion nurunter diesen Bedingungen gelingen undSchulen nur so allen Kindern gerechtwerden kann.“

Die Schulleiterinnen und Schulleiterder aus dem Landkreis Marburg - Bie-denkopf planen ebenfalls diese Forde-rungen in der örtlichen Presse zu veröf-fentlichen.

Inklusion

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Offener Brief zur inklusiven Bildung Weit über 40 Grundschulleiterinnen undGrundschulleiter aus dem Landkreis Marburg -Biedenkopf haben sich einem Offenen Briefvon Schulleiterinnen und Schulleitern ausdem Lahn Dill-Kreis angeschlossen, der in einer Großanzeige im Herborner Tageblatt am17.3.2012 veröffentlicht wurde.

Schulleiterinnen und Schulleiter von Grundschulen:

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„Mit bunten Blumen, Musik und vorallem viel Kritik haben heute rund 600Menschen vor dem hessischen Kultusmi-nisterium demonstriert. Gemeinsam mitder GEW forderten sie ein sofortiges‚Frühlingserwachen' im Kultusministeri-um. Dieses soll endlich wahrnehmen,dass Inklusion ein Menschenrecht ist,das allen Kindern in Hessen zusteht.Deshalb darf die Landesregierung diesesRecht nicht unter ‚Ressourcenvorbehalt'stellen, sondern muss genügend Mittelund Personal für gelingende Inklusionbereitstellen“, so Nagel.

„Gemeinsam stellen wir uns dem Ver-such entgegen, auf dem Hintergrundunzureichender Bedingungen, ja, sogarweiterer Verschlechterungen den Schu-len den Schwarze Peter für die unzurei-chende Verwirklichung des Men-schrechts auf Inklusion zuschieben zuwollen. Es wird der Landesregierungnicht gelingen, einen Keil zwischen Lehr-kräfte und sozialpädagogische Fachkräf-

te einerseits sowie Schüler und Elternanderseits zu treiben. Deshalb kämpfenwir als GEW gemeinsam mit Betroffe-nen, regionalen Initiativen, Eltern undSchülern für gelingende Inklusion. Wirlassen uns nicht spalten! Menschenrech-te gehen alle an!“, so Nagel abschlie-ßend. In diesem Kontext wurde auf ei-ner Fachtagung zur Inklusion am 22.März 2012 auf Initiative der GEW Hes-sen ein erster Schritt in Richtung dauer-hafter Vernetzung von Schülern, Eltern,Initiativen und GEW getan und ein„Runder Tisch Inklusion Hessen“ verab-redet, der ab sofort regelmäßig die Poli-tik der Landesregierung kritisch kom-mentieren und die Einhaltung der UN-Behindertenrechtskonvention durchset-zen helfen soll.

Mit einem Bus aus Marburg warenauch Kolleginnen und Kollegen aus un-serer Region vor dem Kultusministeriumund dekorierten symbolisch mit gelbenmit Stiefmütterchen den Luisenplatz.

Kundgebung inWiesbaden:Bedingungen fürgelingende Inklusionbereitstellen!

Anlässlich der Kundgebung am 27. März vonSchülern, Eltern und Gewerkschaftern vordem Hessischen Kultusministerium erklärt Jo-chen Nagel, Vorsitzender der GEW Hessen:

Kolleginnen und Kollegen aus unserem Landkreis vor dem Haupt-eingang zum Kultusministerium.

Eine Videoaufzeichnung der Demonstration vor dem Kultusminis-terium: http://www.youtube.com/watch?v=eW4--KMSpbg

Kritische Worte, toll vorgetragen, von der Landesschülersprecherinan Frau Henzler. Um den Text "Für gelingende Inklusion!" wurdenim Kreis auf dem Luisenplatz Stiefmütterchen platziert (unten).

Inklusion

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Solidaritätserklärungdes Gesamtpersonalrats der Lehrerinnen

und Lehrer mit den Beschäftigten der Universitätskliniken Gießen - Marburg

(UKGM)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,der Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer beim Staatlichen Schul-amt für den Landkreis Marburg - Biedenkopf unterstützt die Beschäftigtendes Universitätsklinikums Gießen - Marburg ausdrücklich in ihren Aktivitä-ten, die auf den Erhalt und Ausbau der Arbeitsplätze in den Kliniken abzie-len. Wir teilen die Auffassung, dass singuläre Geschäftsinteressen keinesfallszu einer Minderung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, von uni-versitärer Lehre und Forschung und zur Verschlechterung der Arbeitsbedin-gungen der Beschäftigten - zugunsten privaten Gewinnstrebens - führendürfen.

Angelika Gerschlauer Hartmut MöllerVorsitzende stellv.Vorsitzender

Eine Marburgerin, Frau Scherer, hattediese große Demonstration ins Rollengebracht, es fand sich ein Bündnis zu-sammen aus Patienten, Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern, von der Reinigungs-kraft bis zum ärztlichen Direktor aus al-len Bereichen der Kliniken in Marburgund Gießen, Gewerkschaften, Parteienund Bürgerinitiativen.

Die Betriebsratsvorsitzende BettinaBöttcher bedankte sich für die überwäl-

tigende Solidarität und schilderte dasVerhandlungspoker mit dem Aufsichts-rat.

Auf Initiative der GEW hat auch derGesamtpersonalrat der Lehrerinnen undLehrer einstimmig eine Solidaritätserklä-rung an den Betriebsrat des Klinikumsverabschiedet (siehe Kasten). Die GEWruft weiter dazu auf, das Bürgerbegeh-ren, auch online, zu unterstützen:www.buergerbegehren-marburg.de.

Gesundheit ist keine Ware!Macht unsere Klinikennicht kaputt!Über 2500 Menschen demonstrierten amSamstag, den 17.März quer durch Marburgzum Marktplatz und protestierten gegen dengeplanten Stellenabbau und für die Erhaltungeiner qualitativ hochwertigen Patientenver-sorgung.

Fotos: Erich Schumacher

Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der Unikliniken Gei-ßen und Marburg, die von Arbeitsplatzabbau bedroht sind, zeig-ten alle DGB - Gewerkschaften.

Rhönklinikum

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GEW - Kandidatinnen und Kandidaten

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Personalräte ge-ben den Beschäf-tigten eine Stimme

gegenüber der Dienststellenleitung.Schulpersonalräte wie Gesamtpersonal-räte begleiten die Personalplanung undStellenbesetzung und achten dabei auf

Gleichbehandlung. Wir kontaktieren dieBetroffenen und versuchen, ihre Wün-sche mit dem Staatlichen Schulamt zurealisieren. Unser Ziel besteht darin, fürunsere Kolleginnen und Kollegen dasBeste herauszuholen.

Personalräte vertreten deineInteressen!Hille Kopp-RuthnerMitglied im GPRLLKaufmännische Schulen Marburg

Wir für Euch!

Ein wesentlichesElement von Perso-

nalratsarbeit ist die Beratung von Kolle-ginnen und Kollegen, die mit ihren Pro-blemen an ihrer Schule allein nicht mehrweiter kommen. In vielen Fällen brau-chen sie rechtliche Auskunft, ein vermit-telndes Gespräch mit der Schulleitungoder im Schulamt. Wir nehmen die Pro-bleme ernst.

Wir beraten Schulpersonalräte vor Ortund stehen auf Wunsch bei einer Perso-nalversammlung zur Verfügung. In derRegel treffen sich alle zwei Monate Per-sonalräte kleiner Schulen zur kollegialenBeratung über aktuelle Probleme. Gera-de die „Einer“ - Personalräte haben oftkeine Möglichkeit sich im vertrautenRahmen auszutauschen und sich profes-sionell Rat und Unterstützung zu holen.

Beratung: Kompetent und vertraulich !

Angelika GerschlauerVorsitzende des GPRRLLEuropaschule Gladenbach

Arbeitsschutz isteine der Aufgaben,

mit denen sich Schulen zunehmend be-schäftigen (müssen). Arbeitsschutz ist anSchulen ein ebenso wichtiges Themawie in Betrieben. Das Problem liegt da-rin, die Arbeitsschutzbestimmungen, dieeigentlich für Betriebe gemacht sind, aufSchulen zu übertragen. Schulen sind kei-ne Betriebe - das wird auch in diesemZusammenhang wieder deutlich. DieGEW vertritt mit ihren VertreterInnen inden Arbeitsschutzausschüssen an den

Staatlichen Schulämtern die Interessender Kolleginnen und Kollegen im Bereichdes Arbeitsschutzes. Arbeitsschutz anSchulen kann es - genauso wenig wie inBetrieben- nicht zum Nulltarif geben.Wir setzen uns für eine ausreichendeAusstattung der Schulen mit Ressourcenfür die Etablierung und Einhaltung desArbeitsschutzes ein. Die GEW wird ihreAufklärungs- Fortbildungs- und Schu-lungsarbeit für Funktionsträger, Perso-nalräte und Kolleginnen und Kollegenfortsetzen und intensivieren.

Arbeitsschutz gibt es nicht zumNulltarifWiltrud Lambinet-PotthoffMitglied im GPRLLGS Niederwalgern

Reisekosteners-tattung nach demHessischen Reise-kostengesetz kön-nen Lehrkräfte bei

allen genehmigten Dienstreisen bean-spruchen. Immerhin wurden die dreistenVerzichtserklärungen“ für Reisekosten-ansprüche im Rahmen von Klassenfahr-ten nach jahrelangen Protesten hessen-weit außer Kraft gesetzt. Die entstande-nen Kosten bei Klassenfahrten für Lehr-

kräfte und Begleitpersonen werden nungrundsätzlich zu einem Tagessatz von20,- Euro (innerhalb Deutschlands) er-stattet, wenn ein Antrag gestellt wurde.(Antragsformulare gibt es in den Schu-len oder beim Schulamt). Diese Kostenauf Schüler oder Eltern umzulegen, istin keinem Fall zulässig. Die GEW ruftdie Lehrkräfte auf, Reisekosten zu bean-tragen und auf einen Bescheid innerhalbsechs Wochen zu bestehen.

Reisekosten beantragen!Heike HüppnerStadtschule Biedenkopf

Der Schulent-wicklungsplan für

Marburg muss aktualisiert werden. Pla-nungsabsicht des Städtischen und desStaatlichen Schulamtes ist es, wegensinkender Schülerzahlen, Schulen zu-sammenzulegen. So ist es geplant, ausmehreren kleinen an verschiedenenStandorten befindlichen Grundschulen,wie die in Cyriaxweimar, Elnhausen undWehrshausen, einen Schulverbund zumachen. Die GEW befürwortet grund-

sätzlich den Erhalt kleiner ländlicherSchulen. Dabei wird es aber notwendigsein, die wohnortnahe Beschulung vonSchülerinnen und Schülern mit einer pä-dagogisch vernünftigen Klassenbildungzu verbinden. Außerdem sollten alle de-mokratischen Gremien wie Elternver-bände, Personalräte, Schulkonferenzenan den Entscheidungsprozessen bei derPlanung und Durchführung solcher Zu-sammenlegungen nicht nur angehört,sondern konkret beteiligt werden.

Schulentwicklungsplanung: BeiEntscheidungsprozessen demokra-tische Strukturen beachten!Maria JacobsohnGrundschule Marbach

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GEW - Kandidatinnen und Kandidaten

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Eine Verwaltungdes Mangels leh-

nen wir ab. Schulische Grundsatzent-scheidungen werden in erster Linie unterpädagogischen und nicht unter betriebs-wirtschaftlichen Gesichtspunkten getrof-fen. Wir wollen keine Verkürzung derErgebnisse unserer pädagogischen Ar-beit auf messbare und damit scheinbarvergleichbare Leistungsdaten und sinduns der Komplexität von Erziehungs-

und Bildungsprozessen bewusst. DieAusweitung prekärer Beschäftigungsver-hältnisse lehnen wir ab. Wir wollen kei-ne Stärkung der Schulleiterin bzw. desSchulleiters, sondern der Mitbestim-mungsmöglichkeiten der Kollegien undder Personalräte. Eine Konkurrenz derSchulen untereinander (wie sich jetzt beiden Selbständigen Beruflichen Schulenabzeichnet) halten wir für fatal und set-zen eher auf Kooperation.

„Selbstständige“ Schulen:Kooperation statt KonkurrenzFriedhard WernerMitglied im GPRLLAdolf-Reichwein-Schule

Nur wer sich amArbeitsplatz wohl

fühlt, ist den Anforderungen einer Leh-rerin/eines Lehrers gewachsen.

Anderen zuhören, sich in ihre Lageversetzen, mit ihnen nach Lösungsmög-lichkeiten suchen, vor allem in sozialenKonflikten, setzt voraus, dass man selbst

am Arbeitsplatz in einem funktionieren-den sozialen Netz eingebettet ist.

Mobbing darf hier keinen Platz haben.Deshalb entwickelt der Gesamtpersonal-rat der Lehrerinnen und Lehrer eineDienstvereinbarung mit dem StaatlichenSchulamt zur Vermeidung von Mobbingund Bossing in der Schule.

Arbeitsplatz: Für einen tolerantenund kollegialen UmgangUwe LangGewerkschaftsbeauftragter im GPRLLBerufliche Schulen Biedenkopf

Grundsätzlich binich sehr an einer

stärkeren Vernetzung der verschiedenenBildungsbereiche interessiert. Konkret:Die Zusammenarbeit von Schulen undUni, bzw. Studienseminaren. Die Prakti-ka in der 1. Ausbildungsphase sind füreine erste Orientierung in dem Berufs-

feld Schule sehr wichtig. Problematischfinde ich, dass die künftigen LiV kaumnoch Gelegenheit zur kollegialen Bera-tung bekommen, sondern fast jeder Un-terrichtsbesuch gleich benotet wird. Die-ser Notenstress lässt keine realitätsnaheLehrerausbildung mehr zu!

Vernetzung der verschiedenenBildungsbereiche Joana BeckerGrundschule Anzefahr - Niederwald

Position beziehen:

Die Unzufrieden-heit im Umgang

mit der Einführung der Inklusion in dashessische Bildungssystem wächst, derProtest wird lauter und lauter und dieSchallwellen des Protests erreichtenschon den Luisenplatz in Wiesbaden:trotz verschlossener Fenster wurden sievon der Ministerin wahrgenommen. Siereagierte mit einer Pressemitteilung undrechtfertigt ihr Regierungshandeln, dasmit einem Nullsummenspiel Inklusionangeblich schon in Teilbereichen möglich

machen soll. Wer ernsthaft die UN-Konvention auf

die Bildungslandschaft in Hessen über-tragen will, der muss ein Konjunkturpro-gramm, gestaffelt auf 5, 10, 15 Jah-re…auflegen und

zusätzliches und qualifiziertes Personaleinstellen und die Infrastruktur derSchulgebäude barrierefrei umbauen.Dieses Handeln erfordert ein Umdenkenin unseren Köpfen und emotionale Be-reitschaft in unseren Herzen, - für alleunsere Kinder!

Inklusion in Hessen - kannste vergessen!Hartmut MöllerStellv.Vorsitzender GPRLLLandgräfin-Elisabeth-Schule

Im Zuge der Um-setzung des inter-nationalen GATS-Abkommens sollennach Post, Verkehr,

Telefon etc. auch das Gesundheitswe-sen, die sozialen Sicherungssysteme unddas Bildungswesen privatisiert werden.Der Prozess dazu ist längst im Gangeund die Folgen sind ganz aktuell z.B. amprivatisierten Uni-Klinikum Gießen-Mar-burg erkennbar.

Genauso steckt hinter der unzurei-chenden Finanzierung im Bildungsbe-reich, dessen Vermarktung den privaten

Bildungsanbietern Milliardengewinneverspricht, die Absicht, das öffentlicheSchulwesen auszuhungern, um die Pri-vatisierung voranzutreiben. Mit Ver-gleichsstudien werden die Schulen unterDruck gesetzt, ihren Schülern nur nochdie von der Wirtschaft gewünschtenLerninhalte zu vermitteln, die am Endeabgetestet werden: die so genanntenKompetenzen. Dazu werden Schüler,Lehrkräfte und Schulen in Konkurrenz-und Wettbewerbssituationen getrieben.

Sieger sein müssen ist keine Alter-native zum Menschsein, Wettkampfkeine Alternative zur Pädagogik!

Bildung ist keine Ware!

Hans BraunWollenbergschule Wetter

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Weitere Kandidatinnen auf der GEW-Liste der Beamtinnen:

Maria Jacobsohn Grundschule Marbach Heike Hüppner Stadtschule BiedenkopfEva Mannshardt Wollenberg Schule WetterFrauke Widdascheck Martin-Luther-Schule Martina Kattenborn Grundschule Rauschenberg Monika Holzhausen Gesamtschule NeustadtHeidrun Otte- Heiderich Berufliche Schulen KirchhainVera Hienz Mittelpunktschule HartenrodSigrid John-Flöter Grundschule II StadtallendorfEva Hahn Elisabethschule MarburgUte Schneider MPS Oberes Perftal BreidenbachMarion Hemme-Kreutter Brüder-Grimm-SchuleSusanne Branski Richtsberg-GesamtschuleIngeborg Werterbach Emil-von-Behring-SchuleMareike Bogislav Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf Christiane Herbert Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach

Weitere Kandidaten auf der GEW-Liste der Beamten:

Timo Steinert Adolf-Reichwein-Schule MarburgStefan Höhbusch Martin-Luther-Schule MarburgDieter Treffler Perftalschule SteffenbergMichael Weller Gesamtschule NiederwalgernKevin Kirchner Alfred - Wegener - Schule KirchhainUlf Köster Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf Gerd Adrian Gesamtschule EbsdorfergrundRainer Herrmann Gymnasium PhilippinumThomas Gelis Landgräfin-Eisabeth-Schule

Stadtallendorf Mark Brehmer Grundschule MünchhausenHelmut Bauer Hilda-Heinemann-SchuleBernd Pfalzgraf Kaufmännische Schulen Marburg

Liste der Arbeitnehmerinnen:Denise Kuhnt Mosaikschule Elke Eckert Kaufmännische Schulen MarburgAnneliese Dehmel Astrid Lindgren Schule, Stadtallendorf

Liste der Arbeitnehmer:Adnan Yildirim Burgberg-Schule FriedensdorfAlfred Sälzer Alfred - Wegener - Schule KirchainHelmut Jäckel Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach

GEW - Kandidatinnen und Kandidaten

Liste 1

Wir sind gegenZeitraub in der in-stitutionalisierten

Form von G 8 - welchen Sinn macht we-niger Schulzeit, wenn wir in der Schuleimmer mehr gesellschaftliche Aufgabenbewältigen sollen ? - und sehen unsdamit auf dem Holzweg, der für allzu

viele Schülerinnen und Schüler zu nach-haltigen Beschädigungen in ihrer Per-sönlichkeitsentwicklung und ihren Bil-dungskarrieren führt. Wir sind für dieFreiheit der Wahl zwischen G 8 und G 9auch der Gymnasien, jedenfalls solangees den pädagogischen Unfug von G 8gibt.

G 8 - ein pädagogischer Unfug

Jürgen Hahn-SchröderMitglied im GPRLLElisabethschule Marburg

Neue Dienstord-nung, Bildungs-standards, Inklusi-

on, die Landesregierung geht davon aus,dass wir das schon irgendwie und vor al-lem ohne zusätzliche Mittel schluckenwerden. Lehrerinnen und Lehrer dürfensich da nicht als Einzelkämpfer fühlen.Nur durch gemeinsames Handeln kön-

nen wir für mehr Ressourcen für not-wendige und sinnvolle Veränderungenim Bildungsbereich kämpfen und unzu-mutbare Mehrbelastungen oder Ver-schlechterungen der Arbeitsbedingun-gen abwehren. Für mich bedeutet Perso-nalratsarbeit, den Kolleginnen und Kol-legen vor Ort dafür den Rücken zu stär-ken.

Den Kolleginnen und Kollegen denRücken stärken!Katharina DenigAlfred-Wegener-Schule Kirchhain

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Vom grünen Tisch: Grüner Bürgermeisternoch grün…?

„Auch Lehrer sollenfürs Parken zahlen“

Da hat man doch mal wieder am grü-nen Tisch was Grünes überlegt: wie zau-bern wir aus einem alten Hut neues Gut? …oder war es ein grüner Stammtisch?

Um die Parkplatzsituation in Marburggeht es. Alle zentralen Parkplätze sollenbewirtschaftet werden. Nein, nicht mitKneipen und alkoholischen Getränken,

Pommes und Schaschlik, - bewirtschaftetmeint hier:

Du musst fürs Parken zahlen, berap-pen, Knete, Bares abdrücken…

Muss doch inzwischen jeder inDeutschlands Innenstädten. Jetzt bringtes aber Marburgs Käseblättche auf Punktin seiner Headline vom Samstag den 24.Märzen:

Wenn Entscheidungen "vom grünen Tisch" aus getroffen werden bedeutet dassie sind von der Realität entfernt und ohne Kenntnis der Praxis. Solchen Ent-scheidungen fehlt es bekanntlich oft an der nötigen Praxistauglichkeit.Früher wurden Kanzlei- oder Verhandlungstische allgemein mit grünem Tuchoder Leder bezogen und daher ein Entscheidungsstandort. Manche behauptendie Redewendung soll auf einen mit grünem Samt bezogenen Tisch im Kurfürs-tenzimmer des Regensburger Alten Rathauses zurück gehen, einem Beratungs-zimmer in der Umgebung der Reichstage und des Immerwährenden Reichstags.

So die Schlagzeile unseres Heimatku-riers. Ach, konnten die jetzt immer um-sonst parken und ich musste an den Au-tomaten? Euros abdrücken. ..und die,die sowieso in der Gehaltsliste gleichhinter dem Ackermann kommen parkenumsonst ??? Nee,ne ?!

Jetzt aber im Ernst: es geht um dieParkplätze rund um die Schulen. DieSchulen gehören der Stadt Marburg unddie Parkplätze auch. Viele Schulen sindzentral in der Stadt und die Parkplätzeauch. Daher das zentrale Anliegen desGrünen Bürgermeisters: wer zentralparkt wird auch zentral zur Kasse gebe-ten. Nein, nicht gebeten…da steckt einzweideutiger Begriff drin…der soll löh-nen, Euros abdrücken…Ja, und dasGeld, was dann die Pauker an die Stadt-kasse abdrücken, steht dann dem städti-schen Haushalt zur Verfügung und dannkönnen endlich mal die Toiletten in denSchulen saniert werden, - ist doch wi-derlich zur Zeit, oder ?

Tschuldigung. Jetzt aber wirklich imErnst ein Wort zum Franz, dem Kahlenvon der Grün:

Wir, die GEW werden, sollten Sie, HerrKahle und alle Anderen im Stadtparla-ment das so beschließen, dann währendunserer Unterrichtszeit, wenn wir zumBeispiel von der Martin-Luther-Schuleans Phille müssen mit dem ÖPNV fahren.Wir stellen ja quasi unseren privatenPKW für Dienstfahrten zur Verfügung.Das hört dann auf. SchwergewichtigeUnterrichtsmaterialien übergeben wirdem Hermes-Versand. Unser Beitrag zurUnterrichtsgarantie Minus.

Busfahren ist prima. Finden wir allegut. Das finden auch die Schülerinnenund Schüler…Zum Sportunterricht wer-den wir dann die Schüler von der Adolf-Reichwein-Schule bitten mit dem Buszum Richtsberg oder sonst wo hin zufahren, wo gerade der Sportunterrichtstattfindet…Busfahren alleine ist dochschon sportiv. Und in der Gruppe affen-geil.

Na, ob das dann unsere Schüler so mitmachen ? Die sind doch noch grün hin-ter den Ohren. Und nen grünen Tischkennen die nur von der Licher-Brauereiin der Gartenschänke, - gelle.

Glosse

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Die Glosse für die Parkplatzgosse

Liste 1

Lehrermobil: Wir fordern Dienstwagen für alle abgeordnetenLehrkräfte!

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Monika Frobel, Marburgs Vertreterin inder GEW-Fraktion im Hauptpersonalrat

„Zielvereinbarungen imQualitätsentwicklungszyklusnach Schulinspektion“

„Für mich bedeutet verantwortungs-volle Personalratsarbeit, über den eige-nen Tellerrand zu sehen und vernetzt mitKolleginnen und Kollegen an aktuellenThemen zu arbeiten. In allen Schulfor-men und Professionen vereint uns der-zeit der Kampf darum, dass Inklusionmit den notwendigen Ressourcen verse-hen wird und so gelingen kann. Es for-dert Energie und Durchhaltevermögen,um unsere Interessen gegenüber der Ar-beitgeberseite erfolgreich zu vertreten.Unsere Erfolge im Hauptpersonalrat derLehrerinnen und Lehrer beim Kultusmi-nisterium haben wir nur mit der starkenGewerkschaft, der GEW, die hinter unssteht, erzielen können. Erfolge fallenPersonalräten niemals in den Schoß,aber mit einem kompetenten Team ausallen Bereichen von Schule gelingt unsPersonalratsarbeit! Für mich ist es des-halb auch selbstverständlich, in der GEWVerantwortung zu übernehmen. Ich ge-höre meinem Kreisvorstand an, leite zu-sammen mit einem Kollegen das ReferatSozialpädagogik der GEW Hessen, binMitglied im Landes- und geschäftsfüh-renden Vorstand und in der Landestarif-kommission.“ Monika Frobel ist Diplom-

Sozialpädagoginund arbeitet seit1989 an derE r i ch -Käs tne r-Schule, Schule fürKörperbehindertein Marburg. Nachachtjähriger Tä-tigkeit im Ge-samtpersonalratMarburg-Bieden-kopf ist MonikaFrobel seit2004 Mitgliedim HPRLL. Die Arbeitsbedingungen sozi-alpädagogischer Fachkräfte sind einSchwerpunkt ihrer Arbeit. In den letztenJahren ist es dem HPRLL gelungen, eineRichtlinie für die Tätigkeiten sozialpäda-gogischer Fachkräfte mit der Dienststelleauszuhandeln, die nicht nur der Profes-sionalität der Kolleginnen und Kollegenentspricht, sondern auch die Arbeitszeitendlich hessenweit vergleichbar regeltund den tariflichen Ansprüchen genügt.Monika Frobel ist inzwischen hessen-weit als Ansprechpartnerin für Kollegin-nen und Kollegen, Schulen und ÖPR inArbeitszeitfragen bekannt.

Das hessische Kultusministerium gibtderzeit eine Handreichung zu den Ziel-vereinbarungen heraus, die nach derSchulinspektion zwischen den Staatli-chen Schulämtern und den Schulen ge-troffen werden sollen.

Die Zielvereinbarungen werden vomHKM für gut geeignet erachtet, die schu-lische Qualitätsentwicklung „steuernd“durch klar definierte Zeitvorgaben, Indi-katoren und Evaluationsverfahren zu be-gleiten. Inspektionsergebnisse sollendurch Leistungsüberprüfungen ergänztwerden und sollen Wissen über das „ob-jektive Leistungsniveau“ der Schule erge-ben. Die Schulinspektion soll „Normen-durchsetzung“ und „Rechenschaftsle-gung“ bewirken. Die grundlegende Er-wartung ist, dass Schulen dank der exter-nen Evaluation „besser werden“. Als Hil-fen werden Schulentwicklungsberaterangeboten.

Je mehr Schulen sich für Selbstständig-keit interessieren, umso weniger denn jewird ihnen offenbar zugetraut, dass Kol-legien durch gemeinsames Beraten undKonferieren, durch Supervision, Teamar-beit und Fortbildung die Qualität vonSchule weiterentwickeln. PädagogischeFreiheiten und Eigenverantwortungscheint es im Rahmen von sogenannterSelbstständigkeit gar nicht mehr zu ge-ben. Auch von Eigenevaluation, die unsseinerzeit mit der Schulprogrammarbeitals höchstes Gut verkauft wurde, istnicht mehr die Rede. Es geht um Kon-trolle durch Inspektion, „Normendurch-setzung“ (Vergleichsarbeiten, zentralePrüfungen…) und „Rechenschaftsle-gung“. Eine Regierung, die die „Ein-heitsschule“ so fürchtet, versucht denSchulen ihre Individualität zu nehmen,mit fragwürdigen Einheitsmethoden zukontrollieren und zu messen. „Schulent-wicklungsberater“ sind keine unabhängi-gen Berater. Sie müssen über die Staatli-chen Schulämter kontaktiert werden.Der Inhalt der Beratung soll allein denUmsetzungsprozessen der Zielvereinba-rung dienen.

In der Handreichung wird die Zielver-einbarung als „gemeinsames Festlegenanzustrebender Ergebnisse für einen be-stimmten Zeitraum“ definiert. Die Schul-ämter sollen beim Festlegen der Zielver-einbarungen durch die zuständigen Auf-sichtsbeamten vertreten sein, die Schulendurch den Schulleiter/ die Schulleiterin.

Der/die SL soll auf der Basis des zuvor

durchlaufenen Abstimmungsprozessesinnerhalb der Schulgemeinde handeln.Die Zielvereinbarung soll innerhalb derSchule Fortsetzung finden zwischen SL,Teams und einzelnen Lehrkräften, z. B.im Rahmen von Jahresgesprächen. DasSchulprogramm legt das Arbeitspro-gramm für die folgenden Jahre fest.Durch die Zielvereinbarung können sichweitere Entwicklungsschwerpunkte erge-ben.

Kollegien werden mehr und mehr zuGetriebenen. Das Verfahren legt förmlichnahe, immer wieder neue Ziele zu for-mulieren, während die bereits beschrie-benen auch weiterhin erfüllt werdenmüssen. Der Fokus wird viel zu wenigauf das gerichtet, was gut läuft und des-halb Zeit und Raum braucht, um ge-pflegt zu werden. Die von außen kom-mende Dauerforderung „besser [zu]wer-den“ ist außerordentlich demotivierendund in keiner Weise wertschätzend. An-dere qualitätsverhindernde Faktoren wiez. B. die Klassengröße, die fehlende Zeitfür außerunterrichtliche Tätigkeiten fin-den keinen Raum und sind im Rahmender Zielvereinbarungen gar nicht vorge-sehen. Das macht Mitarbeiter krank. Dassind Vorgehensweisen, die zum Burn-outführen.

Der Druck wird dabei hierarchischstrukturiert weitergegeben: Schulaufsicht> SL > Team > Lehrkraft. Die Absicht derJahresgespräche, die angeblich auf Au-genhöhe stattfinden sollten, wird hierentlarvt. Die SL soll dafür sorgen, dassdie mit der Schulaufsicht getroffene Ziel-vereinbarung von den einzelnen Kolle-ginnen und Kollegen umgesetzt wird.Begrüßen kann die GEW, dass ausdrück-lich darauf hingewiesen wird, dassder/die SL auf der Basis „des zuvordurchlaufenen Abstimmungsprozessesinnerhalb der Schulgemeinde“ handelt.Das verlief nach der ersten Inspektions-runde häufig zur Empörung der Kolle-gien anders. Sie bekamen in Konferen-zen fertige Zielvereinbarungen von derSL vorgelegt und mussten sich mit Hilfeder Konferenzordnung und des HPVGzur Wehr setzen. Bezeichnend ist, dass inder Broschüre, die 21 Seiten umfasst,dass Wort „Pädagogik“ nur ein einzigesMal auftaucht: im Vorwort der Kultusmi-nisterin. Deutlicher kann man nicht do-kumentieren, worum es geht: Schulent-wicklung ist Organisationsentwicklung -ausschließlich. Moni Frobel

Angestellte

Monika Frobel

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Angestellte

6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens200 Euro mehr monatlich - das ist dieForderung der Beschäftigten bei Bundund Kommunen in der Tarifrunde 2012.Im März kam es bundesweit zu Warn-streiks, mit denen dem Verlangen derBeschäftigten Nachdruck verliehen wer-den sollte. Im Organisationsbereich derGEW beteiligten sich daran vor allem Er-zieher und Erzieherinnen in Kitas, aberauch viele Sozialpädagogen und -päda-goginnen.

Bewusst hatten die Gewerkschaften indiesem Jahr sich ausschließlich auf einereine Gehaltsforderung konzentriert undkeinen bunten Strauß von Forderungenzusammengestellt. Auch das dürfte zumErfolg der Warnstreiks, die bereits kurznach der ersten Verhandlungsrunde An-fang März starteten, beigetragen haben.

Denn die Lohn- und Gehaltsentwick-lung ist für die Beschäftigten in Deutsch-land ein echtes Problem: Preisbereinigthaben sie in den letzten zehn Jahren im-mer weniger in der Tasche. Zwischen2000 und 2009 gingen die Reallöhne inDeutschland um 4,5 Prozent zurück,während sie in allen anderen EU- und inden allermeisten Industriestaaten zunah-men (z.B.: Frankreich: +8,6 Prozent,Großbritannien: +14,0 Prozent; sieheDGB-Verteilungsbericht 2011). Dieserdeutsche Sonderweg einer Lohnzurück-haltung diente alleine der heimischenExportwirtschaft. Eine, nebenbei be-merkt, in den Auswirkungen verheeren-de wirtschaftspolitische Strategie, denndie dadurch erzeugten wachsenden Un-gleichgewichte zwischen den Leistungs-bilanzen der Euro-Staaten stellen einewesentliche Ursache der gegenwärtigenProbleme in der Eurozone dar. Dennden Überschüssen der wirtschaftlichstarken Länder entsprechen spiegelbild-lich die zunehmenden Schulden derschwächeren Länder.

Nicht nur auf internationaler Ebene,sondern auch im nationalen Kontextsind die abhängig Beschäftigten in denletzten zehn Jahren weiter abgehängtworden. Während die preisbereinigtenNettogewinn- und Vermögenseinkom-men zwischen 2000 und 2010 um mehrals 30% anstiegen - trotz des krisenbe-dingten Einbruches 2008 und 2009 -,stagnierte die preisbereinigte Nettolohn-und -gehaltssumme im selben Zeitraum.Die Einkommensschere hat sich also zu-

ungunsten derabhängig Be-schäftigten wei-ter geöffnet.

Vor diesemHintergrund ha-ben die Be-schäftigten daserste, MitteMärz vorgeleg-te Angebot derArbeitgeber zuRecht als Un-verschämtheitund Brüskie-rung empfunden. Die offerierte zweistu-fige Gehaltserhöhung von „insgesamt3,3 Prozent“ entpuppt sich wegen dervorgeschalteten Nullmonate und derzweijährigen Laufzeit als ein dürftigerZuwachs von nominal 1,77 Prozent proJahr. Und damit als weiterer Realohnab-bau!

Die klamme Finanzsituation vielerKommunen überzeugt als Argument indieser Situation nicht. Ohne die Steuer-senkungen für Hocheinkommensbezie-herInnen und Unternehmen seit 1998hätten die Stadtkämmerer heute jährlichrund 7 bis 8 Mrd. Euro höhere Steuer-einnahmen. In Hessen kommt die Kür-zung des Kommunalen Finanzausglei-ches durch das Land 2011 - die „Schul-denbremse“ lässt grüßen ! - in Höhevon 344 Mio. Euro jährlich dazu. Warumsollten abermals die Beschäftigten in Ki-tas und Stadtverwaltungen die Zeche fürdiese völlig verfehlte Finanz- und Steu-erpolitik zahlen?

Zudem sprudeln auch die Steuerquel-len für die Kommunen wieder kräftiger.Für 2012 rechnet die Bundesvereinigungder kommunalen Spitzenverbände be-reits wieder mit einem Überschuss vonrund 2 Mrd. Euro (ohne Stadtstaaten;Pressemeldung vom 14.2.2012).

Der Ausgang des Tarifkonfliktes ist beiRedaktionsschluss noch offen. Die Ar-beitgeber haben erklärt, nicht insSchlichtungsverfahren gehen zu wollen.Ähnliches gilt für die Gewerkschaften.Das mag man als Signal dafür lesen,dass eine Urabstimmung und weitereStreiks - dann nach Ostern - nicht un-wahrscheinlich sind.

Rüdiger BröhlingGEW- Sekretär für Tarif- und

Besoldungsfragen

Streiks bei Bund undKommunen

Rüdiger Bröhling

Aktion des Gesamtpersonalrats für befristet beschäftigteLehrkräfte vor dem Staatlichen Schulamt in Marburg.

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Aktiv für die Angestellten:

Angestellte

die anderen ge-hen zum Arbeits-amt. An der skan-

dalösen Situation, dass die Sommerferienbei befristeten Tarif-Verträgen nur untersehr eingeschränkten Voraussetzungenbezahlt werden, hat sich noch immernichts geändert. Im Gegenteil, die Situati-on hat sich noch verschärft. Ab sofortwerden die Ferien nur dann bezahlt,wenn der Anschlussvertrag vor den Ferienabgeschlossen wird, eine rückwirkende

Verlängerung des Vertrages ist künftigausgeschlossen. Es ist zu befürchten, dassein befristet Beschäftigter vor und nachden Ferien mit dem gleichen Anbindungs-grund, demselben Standort, sogar denidentischen Klassen in den Ferien arbeits-los wird, weil die Schulen zu diesem Zeit-punkt noch nicht den genauen Bedarf ab-schätzen können. Wir werden auch wei-terhin gemeinsam mit den Betroffenenden Protest organisieren und uns für men-schenwürdige Arbeitsverträge einsetzen!

Befristete Beschäftigte: die einenliegen am Badestrand…Denise KuhntSozialpädagogin, Mosaikschule Marburg

Eintreten für dieoptimale Gleichstel-lung der angestell-ten Lehrkräfte in

den hessischen Schulen. Das heißt: Be-amtenstatus für alle, die die Eignung undVoraussetzungen erfüllen! UnbefristeteVerträge, gutes Geld für gute Arbeit!

Eintreten für die Gleichstellung

Helmut JäckelEuropaschule Gladenbach

Bildung muss un-abhängig vomGeldbeutel der El-tern für alle Schülerverfügbar sein. Die

Schule muss daher (kostenlose) Förder-und qualifizierte Betreuungsangebote an-

bieten, damit die Bildung dort stattfindet,wo sie hingehört: an die Schule! Damitverbunden muss eine Entlastung der Fa-milien (Eltern) von schulischen Erforder-nissen (Nachhilfe, Hausaufgabenbetreu-ung, usw.) erfolgen, damit die Kinder einLeben neben der Schule führen können.

Qualifizierte BetreuungsangeboteAlfred SälzerAlfred Wegener-Schule Kirchhain

Foto: Erich Schumacher

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Ich bin 53 Jahrealt und in der Türkeigeboren. Seit 32

Jahren lebe ich in Deutschland und seit-dem bin ich im Landkreis Marburg - Bie-denkopf zu Hause. 1985 wurde ich alsangestellter Lehrer in dem HessischenSchuldienst eingestellt. Zurzeit unterrichteich an drei Schulen im Hinterland. Seit2008 bin ich Nachrücker im Hauptperso-nalrat der Lehrerinnen und Lehrern beimHessischen Kultusministerium in Wiesba-den und Mitglied im Schulpersonalrat.

Das Land Hessen stellt seit 1999 keine

Lehrerinnen und Lehrern mehr ein, dieden Unterricht in den Herkunftsspracheerteilen. Vorhandene Lehrkräfte müssenan mehreren Schulen herkunftssprachli-chen Unterricht erteilen. Das führt zuenormen Belastungen der betroffenenKolleginnen und Kollegen. Die Einstel-lung der Lehrkräfte für herkunftsprachli-chen Unterrichts muss wieder in dieHand des Landes Hessen genommenwerden und zwar mit einem Konzept,das zur Situation des gesellschaftlichenund schulischen Zusammenlebens derSchülerinnen und Schüler passt..

Herkunftsprachlicher Unterrichtbraucht neues KonzeptAdnan YildirimMitglied im GPRLL

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