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LWV.Eingliederungshilfe GmbH: Behindertenheim Markgröningen - Rabenhof Ellwangen - Rappertshofen Reutlingen - Tannenhof Ulm
Inhalt• LWV.EingliederungshilfeGmbH- Ganznormaleben,S.2- DoppeldiagnoseimFokus,S.12- VomHeiminsPflegeheim?,S.13- NeuerFördervereininLaichingen,S.18- Beharrlichengagiert,S.19• RabenhofEllwangen- SpürbareVerbesserung,S.7- DerHerrderWellen,S.10- KurzeWegedurchdieStadt,S.11- Flexibelundverlässlich,S.14- „DieSchrägenVögel“,S.15• TannenhofUlm- FansvonBlaubeuren,S.4• BehindertenheimMarkgröningen- FrischesaufdenTisch,S.8•RappertshofenReutlingen- Vorhangauffürs„RAPP´in“,S.6- EchteBeziehungspflege,S.16• Aktuelles,S.20
Titelbild:SusanneHemmannhatimServicederBildungszentrumsmensaMarkgröningeneinenabwechslungsreichenArbeitsplatzgefunden.Foto:AnnaGutbrod
ÜberblickMärz 2010 Ausgabe Nr. 12Die Unternehmenszeitung
Ganz normal ebenZwischenbericht zur Einführung der Individuellen Teilhabeplanung (ITP)Insgesamt sind in den Einrichtungen der L.EH bis Ende letzten Jahres 181 ITPs erstellt worden. Viele der dort festgelegten Ziele konnten inzwi-schen schon erreicht werden. Auch unter zum Teil schwierigen Betreuungssituationen lässt sich durch gemeinsame Bemühungen von Klienten, Mitarbeitern und unter Nutzung von externen Ressourcen einiges erreichen, wie die Zwischen-bilanz zeigt.
„IchfühlemichinmeinemEinzelzimmerwohl,mirgefälltmeineArbeitunddieMitarbeitersindnett.Ichbinzufrieden,nureinKofferradiohätteichgern,weilichlieberRadiohörestattFernsehsendungenanzuschauen.“SoendetedasersteGesprächmitHerrnT.zurErstellungdesITP.ZweiGesprächespä-terstelltesichdieSituationganzandersdar.HerrT.istvonBerufBuchdruckerundwarvorsei-nemSchlaganfallMitgliedderGewichthebermann-schaftdesSportvereinsundTenorimGesangsverein.AusgehendvonderBesprechungseinerLebens-geschichteformulierteerneueZiele.Ermöchtejetztversuchen,wiederKontaktzuseinemSohnherzustellen.AußerdemmöchteerKonzerteseinesGesangsvereinsbesuchen.AndenWettkämpfender
Die Individuelle Teilhabeplanung sorgt dafür, dass Menschen mit Behinderung ihre Wünsche und Ziele mit Hilfe gezielter Assistenzangebote verwirklichen können. Kleinere, wie eine selbstständige Reise, aber auch die ganz großen, wie die eigene Hochzeit.
Gewichtheberisterhingegennichtmehrinteres-siert.UndweiterhinhätteergerneeinKofferradio.OhnedasssichderITP-Case-ManagerdieZeitgenommenhätte,diemöglichenZielevonHerrnT.genaueranzuschauen,wäreesbeidemZiel,einKofferradiozubesitzen,geblieben.AndiesemBeispielzeigtsich,dassMenschenmanchmalZeitbrauchen,umihreZielezuformulieren.Andererseitsistesnichtsicher,obesgelingt,denSohndazuzubewegen,wiederKontaktzuseinemVateraufzu-nehmen.Esistnichtausgeschlossen,dassHerrT.–bezogenaufdiesesZiel–eineEnttäuschungerlebenwird.GemeinsammitdenMitarbeiternwirdHerrT.diesesZielabertrotzdemanstreben.SeitFebruar2009werdenimBehindertenheimMarkgröningen,inRappertshofenReutlingenundimTannenhofUlmgemeinsammitdenKlientenIndividuelleTeilhabepläneerstellt.EswurdenindenEinrichtungeninsgesamt62Mitarbeitergeschult,umKlientenbeiderErstellungihresIndividuellenTeilhabeplansberatenundunterstützenzukönnen.FürvieleKlientenwarschondieErfahrung,dasssichjemandfürihreZieleinteressiertundZeithat,gemeinsammitihnenüberMöglichkeitennachzu-denken,wiedieZieleerreichtwerdenkönnen,einewichtigeErfahrung.„IchwarmitmeinerFreundinfüreinpaarTageinBerlin.WirwarenganzalleineinBerlinohneunse-ren‚Schutzengel’.WirhabenzusammenmiteinerReisegruppeanderStädtetourteilgenommen,ohneMitarbeiter,ganznormaleben.UndnächstesJahrmachenwirwiedersoeineReise.“Ganznormaleben.ImRahmenderErstellungdesITPhabenHerrB.undFrauW.genaudiesesZielformuliert.SowieandereMenschenaucheineReiseunter-nehmen.DiesesZielhabensieerreichtundplanenschonfür2010dienächsteReise.EinKlientformu-liertealsseinenHer-zenswunsch:„Ich
LWV.Eingliederungshilfe GmbH
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Überblick März 2010
möchteeineCDbesingen,mitLiedern,dieichselbstausgewählthabe.“AuchdiesesZielkonnteerreichtwerden,weildersozialengagierteBetreibereinesTonstudiosesermöglichte.FürdasnächsteJahristgeplant,eineCDmitklassischenWeihnachtsliedernaufzunehmen.ImBehindertenheimMarkgröningenwirdeswahr-scheinlichbisMitte2010füralleKlienteneinenIndividuellenTeilhabeplangeben,derTannenhofUlmundRappertshofenReutlingenwerdenbisEndedesJahres2010folgen.DieITP-Case-ManagersindindenGruppendiensteingebunden,sodassfürdieErstellungderITPoftzuwenigZeitblieb.Eserwiessichaußerdemalssehraufwändig,Ge-sprächsterminezukoordinieren,insbesonderedann,wenndieBezugspersondesKliententeilzeitbeschäf-tigtwar.ZurLösungdieserSchwierigkeitenwerdenzurzeitalternativeVorgehensweisenerprobt,umeffektiverbeiderErstellungderITPszuwerden.InallendreiEinrichtungenwurdenvielesehrposi-tiveErfahrungenmitderErstellungderIndividuellenTeilhabeplänegemacht.EinigeweitereBeispiele:EinPaarhatdenlanggehegtenWunschverwirklichtundgeheiratet;einKlienthatdieErstellungdesITPzumAnlassgenommen,politischaktivzuwerdenundseineMöglichkeiteneigenständigerzunutzen;füreinenKlientenwurdeeinelektrischerRollstuhlbeantragt,damitermehramgesellschaftlichenLebenaußerhalbderEinrichtungteilnehmenkann.DieErfassungderZielederKlientenergabauchHinweisedarauf,inwelchenBereichenesindenEinrichtungenselbsteinenEntwicklungsbedarfgibt,
umbeiderVerwirklichungvonZielsetzungenhelfenzukönnen.BesonderseineweitereDifferenzierungdesWohnangebots,eineinhaltlicheundquantitativeAusweitungdesFreizeitangebotesundvorallemmehrpersönlicheUnterstützungundBegleitungdurchFachkräfteoderengagierteLaiensindgefragt.AuchwenneseinesTagesfüralleKlientenderbeteiligtenEinrichtungenderLWV.Eingliederungs-hilfeGmbHeinenITPgibt,istderProzessalsonichtabgeschlossen.WiesichdieMenschenentwickeln,soverändernsichauchihreZieleunddamitderBedarf,siebeiderenVerwirklichungzuunterstützen.
lEginhardBroch
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Weitaus mehr als ein Übergangsquartier haben die Tannenhof-Bewohner und Mitarbeiter des „Gelben Hauses“ in Blaubeuren gefunden. Mehr Privatsphäre und Eigenverantwortung verhelfen vielen Klienten zu ungeahntem Selbstbewusst-sein.
MancheinemwirdimVorfeldetwasbanggewesensein.ImNovemberbeganndervorübergehendeAuszugder27Bewohnerdes„GelbenHauses“amTannenhof.Die1974bezogeneHerbergevonsechsWohngruppenbedurftedringendeinergrundlegen-denSanierung.AusdenaltenDoppel-undDrei-bettzimmernwerdenmoderneWohneinheiten.EinezeitgemäßeWohnbaukonzeption,gepaartmiteinemebensolchenpädagogischenKonzept,sollkünftigeinLebenfürMenschenmitBehinderungermög-lichen,dassonormalundselbstständigwiemöglichseinwird.AlsgeradezuidealesÜbungsfelderweistsichinzwi-schendasehemaligeKarl-Christian-Planck-SpitalinBlaubeuren,indasdieTannenhöflereingezogensind.ObwohleinebenfallsschonbetagtesGebäu-de,bietetdasHausimUnterschiedzurbisherigenWohnsituationgroßeEinzelzimmer,zumTeilbereitsmitsanitärenAnlagen.EsstehtausreichendRaumzurVerfügung,umsichentwederzurückzuziehenoderauchmitanderenzutreffen.Eineneue„Normalität“entwickeltsichbereits.WeilsichdasWohnhausinBlaubeurenübermehrereEtagenerstreckt,istnichtimmereinMitarbeiterzu
Tannenhof Ulm
Fans von BlaubeurenAusweichquartier am Blautopf bezaubert Bewohner wie Mitarbeiter
sehen,obwohlselbstverständlichständigwelchevorOrtsind.SieerbringenAssistenzleistungen,indemsiezumBeispielzurabendlichenPflegediebetreffendenBewohnerinihrenZimmernbesuchen.FürdieBewohnerheißtdas:IstderMitarbeiterbeimir,störtkeinanderer.IstderMitarbeiteraberbeimeinemZimmernachbarn,mussichversuchen,kleinereProblemeimAlltagselbstzulösen.EsentstehenneueGemeinschaftenundFreund-schaften,aberaucheineklareindividuelleAbgren-zungwirdmöglich.VollerStolzundmiteinemganzneuenSelbstbewusstseinerzählendie„Blaubeu-rer“vonihrenerstenErfolgserlebnissen.JoachimHartmannberichtet,dasserjetztmehralsfrüherselbstständigeinkauft.„Diekennenmichschon,undindenGeschäftenkenneichmichaus–voralleminderTankstelle.“VonseinemgroßenEinzelzimmeristersobegeistert,dassergerneinKaufnimmt,wasihmnichtsogutgefällt:„DasHausistsehrgroßunddeshalbauchsehrlaut.“AuchIngridSeelundIngridWirtzschätzenbeideihrneuesUmfeld,vorallemdieschönenCafésinBlaubeuren.IngridWirtzergänzt:„DieGegend,dasBlautalundderBlautopfsindwunderschön,ichfreu’michschonaufdenSommer.“UndGüntherStrobel,mitfast75JahrenderÄltesteinBlaubeuren,sagtesineinemSatz:„Ichbinrestloszufrieden.“DieBewohnerdesAusweichquartiersBlaubeurenfahrenmitdemLinienbuszurWfbMTannenhofUlmAußenstelleLaichingen.DieFahrtzurArbeitwirdalszusätzlicherGewinnerlebt.Siefahrenselbstständig,keinMitarbeiterbegleitetsiedabei.DieBusfahrerberichten,wieruhigundselbstverständlichalleszugeht.„KeinVergleichzueinerFahrtmitdemSchulbus“,lobteinerderChauffeure.DieseNormalitätgehtsoweit,dassselbsteinelangjährigeTSA-Besucherinheuteganzselbstver-ständlichindenBuseinsteigtundinderLaichingerWerkstattarbeitet.VomTannenhofauswärediesundenkbargewesen–inBlaubeurenkommtfürsienichtsanderesinFrage.BeigetragenzuderraschenEingewöhnunghatauchdieherzlicheAufnahmeinBlaubeuren.EinersterHöhepunktwardiespontaneEinladungder
Das Wagnis, sich mit einem Umzug nach Blaubeuren auf Neues einzulassen, hat sich für die TannenhofBewohner des „Gelben Hauses“ gelohnt.
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Arbeiterwohlfahrt(AWO)zurWeih-nachtsfeier.DieMenschenamBlautopfgehenoffenmitdenneuenMitbürgernvomTannenhofumundfürdiekleinerenProbleme,dieauchinBlaubeurennichtausbleiben,wirdimmereineLösunggefunden.NachSanierungundUmbauwirdsichauchimGelbenHausdesTannenhofseineneueLebensquali-täteinstellen.KleineWohneinheiten,Zwei-bisVier-Zimmer-AppartementsausschließlichmitEinzelzim-mern,ersetzendiealtenWohngruppen.MenschenmitBehinderungwerdennichtmehrzuzwölftineinerWohneinheituntergebracht,son-dernkönnenjenachBedarfundBedürfnisineinergeschütztenPrivatsphäreeigenständigleben.Mit-arbeitersindnichtmehrständigpräsent,sondernbesuchendieBewohnerindereneigenerWohnungzudenZeiten,indeneneinUnterstützungs-undAssistenzbedarfvorhandenist.MitarbeiterundMenschenmitBehinderungerlebenderzeit,dasseseineHerausforderungist,sichNeuemzustellen.Sie
erlebenaberauch,dassessichlohnt,dasWagniseinzugehen.Eswirdspannendseinzusehen,wiedieRückkehrandenTannenhofnachdereinjährigenSanierungszeitverlaufenwird.Viele,dietrotzderBegeisterungfürBlaubeurenlangjährigeFreundeundBekannteausdemTannenhofvermissen,wer-densichüberdieHeimkehrfreuen.DochnachdenerstenEindrückenwerdensichmancheKlientenindiesemJahrauchzuechtenFansvonBlaubeurenentwickeln.
lUteSpannbauer
Eine geschützte Privatsphäre, aber auch die Möglichkeit, das neue Umfeld gemeinsam zu erleben: Im ehemaligen KarlChristianPlanckSpital ist genug Raum für unterschiedliche Bedürfnisse.
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Verica und Hozelito Zeko sind die neuen Pächter des „RAPP’ in“. Ihre Gastronomieerfahrung möchten sie gezielt in ein soziales Projekt einbringen und den ehemaligen „Rappenstall“ zu einem Ort der Begegnung machen.
Kaum wiederzuerkennen ist der ehemalige „Rap-penstall“ in Rappertshofen. Von Grund auf reno-viert und mit einer neuen Pächterfamilie an Bord hat das Bistro seine Pforten wieder geöffnet. Das Konzept soll einen Ort der Begegnung schaffen.
AhmetYildrimwarderersteGewinner:BeimWett-bewerbzurNamensfindunghatteerdiezündendeIdee,fürdiesichdieJuryentschied:„RAPP’in“heißtnunalsodasBistroinRappertshofen.SeinVorschlagbrachteAhmetYildrimeinenEssensgutscheinfürvierPersonenein.DerNamesollProgrammsein:Einladend,jungundfrischkommtderfrühere„Rappenstall“nachseinerRundum-Erneuerungdaher.MehralseineHausbar,nämlicheinbarrierefreier„OrtderBegegnung“fürBewohner/-innen,Mitarbeiter/-innen,AngehörigeundvorallemauchMenschenausderNachbar-schaftwilldas„RAPP’in“werden.GesuchtundgefundenwurdennachderlängerenPhasedesDornröschenschlafsauchneuePächter.VericaundHozelitoZeko,manchmalverstärktdurchihrebeidenKinderVanesaundDominik,sinddieneuenBetreiber.IhreBasiskartemitkleinenGerich-tenundVesperwirdvonwechselndenWochenan-gebotenergänzt,wobeieinKontrastprogrammzumjeweilsaktuellenAngebotderKantineausdrücklicherwünschtist.HozelitoZeko,dernebenbeinocheinenBrennholz-Vertriebinnehat,istineinerGastronomen-FamilieaufgewachsenundistfürdieKüchezuständig,seineFrauistvorwiegendfürdenServiceverantwortlich.Geöffnetistdas„RAPP’in“derzeitdienstagsbissamstagszwischen14:30und19:00Uhrsowiesonntagsvon11:30bis19:00Uhr.ZusätzlicheAttraktivität,geradeauchfürGästevonaußerhalb,erhoffensichdieBetreibervonderAnlageeinerTerrassemitSitzplätzenimFreien,diemöglichstschonindiesemSommerfertiggestelltwerdensoll.ZudenBewoh-nernundBesuchernvonRappertshofenhabendieZekosschnelleinengutenKontaktgefunden:„Wirhattenschonsehrintensive
Rappertshofen Reutlingen
Vorhang auf fürs „RAPP’ in”Barrierefreies Bistro erstrahlt in neuem Glanz
undvertrauensvolleGespräche“,berichtetVericaZeko.„DurchwiederholteBegegnungenlassensichsprachlicheBarrierenschnellüberwinden“,hatsiefestgestellt,nachdemsiesichdieKommunikationanfangsschwierigervorgestellthatte.AuchTochterVanesa,diewieihrBruderinReutlingeneinGymna-siumbesucht,hatteseitderEröffnungimNovemberschonöfternettenKontaktzuBewohnern,wennsiedieseinderStadtwiedertraf.GanzgezieltwegenderAnbindunganeinesozialeEinrichtunghattensichdieZekosalsPächterdes„RAPP’in“beworben.FürneueKontaktesorgtaucheinekroatischeFolkloretanzgruppe,dieVericaZekoseitÜbernahmedes„RAPP’in“inderMehrzweck-hallevonRappertshofenjedenSonntagtrainiert.EinigeBewohnersindbereitstreueZuschauerbeidenProben.EineAnschubhilfederbesonderenArtgabesinFormvonVerzehrgutscheinenimWertvon10EurofüralleKlienteninRappertshofen.GerhardWörner,InhaberderFirmaWörnerMedizinprodukteundLogistikGmbHundderWfbMRappertshofenseitJahrenalsGeschäftspartnerundGönnerver-bunden,stelltezudiesemZweckeinenSchecküber2.500Euroaus.
lSusanneKellerlStephanGokeler
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Landrat Gerhard Bauer überreichte L.EHGeschäftsführer Joachim Kiefer einen symbolischen Schlüssel für das neue Wohnheim für Senioren (Bild links). Unter den Gratulanten zur Eröffnung waren auch Ilshofens Bürgermeister Roland Wurmthaler (Bild rechts, Dritter von links, stehend) und Kreissozialdezernent Thomas Haag (Vierter von rechts).
Rabenhof Ellwangen
Spürbare VerbesserungNeues Wohnheim für Senioren mit geistiger Behinderung in Ilshofen
derLWV.EingliederungshilfeGmbHunddesLandrats-amtesseiderengeZeitplanfürdieSanierungsarbei-tenundUmzügewiegeplanteingehaltenworden.IneinemerstenSchrittsindinIlshofenMenschenmitBehinderungeingezogen,diebislangimTannenhofUlmoderimRabenhofEllwangengelebthatten.DieL.EHhattesichaufdieSuchenachneuenRäumlich-keitenbegeben,weilamStandortinUlmaufgrunddringenderSanierungsmaßnahmenkünftigwenigerPlätzezurVerfügunggestelltwerdenkönnen.Kiefermachteaberauchdeutlich,dassdieL.EHinIlshofenüberdenSanierungszeitraumhinauslangfristigein„regionalverankertesAngebot“aufbauenwolle.HerzlichwillkommengeheißenwurdendieneuenMitbürgerIlshofensauchvonBürgermeisterRolandWurmthaler,derzumEinzugeinehistorischeStadtansichtIlshofensmitgebrachthatte.Erseifestdavonüberzeugt,dassdieMenschenmitBehinde-rungihrenPlatzimGemeinwesenderStadtfindenundeinlebendigerAustauscherfolgenwerde,sagteWurmthaler,derebenfallsseinerFreudedarüberAus-druckverlieh,dassdiebislangleerstehendenRäumederehemaligenAerpah-KliniknunwiedermitLebengefülltwordenseien.NorbertPeichl,BereichsmanagerWohnenbeiderL.EH,hobdieChancehervor,mitdergezieltenAus-richtungdesAngebotsspektrumsaufältereMen-schenmitBehinderunginIlshofenmodellhaftetwasentwickelnzukönnen,wasindennächstenJahrenangesichtsneuerHerausforderungeninderEinglie-derungshilfewichtigeImpulseliefernkönne.AuchimLandkreisSchwäbischHall,soPeichl,werdederBedarfangeeignetenWohneinrichtungenfürdiesenPersonenkreiswachsen.DieoffizielleEröffnungdesWohnheimsmitdemGesellschafterundderÖffent-lichkeitwirdimFrühjahrgefeiert.
lStephanGokeler
Kontakt: LWV.EingliederungshilfeGmbHWohnheimfürSeniorenmitgeistigerBehinderung
HallerStraße3874532Ilshofen
Tel. [email protected]
Mit der Übergabe eines symbolischen Schlüssels aus Hefeteig wurde am 3. November 2009 das Wohnheim für Senioren mit geistiger Behinderung in den Räumen des ehemaligen Krankenhauses in Ilshofen im Landkreis Schwäbisch Hall offiziell in Betrieb genommen. Landrat Gerhard Bauer und L.EH-Geschäftsführer Joachim Kiefer betonten, dass sie in der neuen Einrichtung ein langfristig angelegtes Projekt sehen.
27BewohnerwarenbiszuroffiziellenÜbergabeindasneueWohnheiminIlshofeneingezogen.Insge-samt38PlätzehatdiesesneueAngebotderLWV.EingliederungshilfeGmbH,dessenPaletteanAssis-tenzleistungenspeziellaufSeniorenmitgeistigerBehinderungausgerichtetist.GerhardBauer,LandratdesKreisesSchwäbischHall,überreichtezurInbetriebnahmeeinensymbolischenSchlüsselausHefeteiganL.EH-GeschäftsführerJoachimKiefer.Erfreuesichsehr,dassnunendlichwiederMenschenindiesesschöneGebäudeeingezogenseien,sagteBauer.Bauerbetonte,dassdieZusammenarbeitzwischenLandkreisundL.EHlangfristigangelegtsei,auchwennderKreistagsicheineÜberprüfungnachvierJahrenvorbehaltenhabe.Kieferbedanktesichdafür,dassdieAufnahmeinderGemeindeIlshofensehrfreundlichausgefallensei,auchwenn„dasExperimentinderPlanungsphaseaufdeneinenoderanderenWiderstandgestoßen“sei.WieLandratGerhardBauerhättenauchThomasHaagalsLeiterdesKreisdezernatsSozialesundKreis-kämmererWernerSchmidtmaßgeblichzumGelingendesVorhabensbeigetragen.Kieferschilderte,dassdasneueWohn-undLebensumfeldfürdieBewohnereinespürbareVerbesserungimVergleichmitdenbis-herigenUnterbringungsmöglichkeitendarstelle.DankdesgroßenEngagementsallerbeteiligtenMitarbeiter
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Nicht nur für abwechslungsreiche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, sondern auch für vielfältige Begegnungen und Kontakte sorgt der Betrieb der Schulmensa in Markgröningen.
Es ist ein ambitioniertes Projekt: Auf die Aus-schreibung der Stadt hin bewarb sich das Behindertenheim Markgröningen im Jahr 2008 um den Betrieb der Mensa im Bildungszentrum. Die Anforderungen waren hoch, denn für die 350 Mittagessen täglich sollte es eine Auswahl unter mehreren Gerichten geben, hergestellt aus gesunden und möglichst regionalen Produkten, und das alles zu einem günstigen Preis.
DabeiverfügtdasBehindertenheimMarkgröningengarnichtübereineeigeneGroßküche.DochdasNetzwerkausPartnerschaftenerwiessichalstrag-fähig:MitderOrthopädischenKlinikMarkgröningenentwickeltedieWerkstattfürbehinderteMenschen(WfbM)eingemeinsamesBetriebskonzeptfürdieSchulmensa,indasauchdiereichhaltigenErfahrun-genimCateringEingangfanden,dieinderL.EH-EinrichtungRappertshofenReutlingenvorhandensind.UmeinbargeldlosesZahlungssystemmittelsGeld-karteumsetzenzukönnen,warenzudemInvesti-tioneninHöhevonrund12.000Euroerforderlich.EinegroßzügigeSpendederMarkgröningerFirmaBosal-OrissowieeinZuschussdesFördervereinsdesBehindertenheimstrugenwesentlichdazubei,diesenBetragaufzubringen.MitteSeptemberwurdemitSchuljahresbeginnderBetriebaufgenommen,dieoffizielleEröffnungfolgteam10.November2009.NichtnurdieneuenBetreiberhattenanfangsalleHändevollzutun,umsichimNeulanddieserAufgabezurechtzufinden.AuchdieRäumlichkeitenderSchulmensawarennichtrechtzeitigbezugsfertig,sodassnochmehrere
Behindertenheim Markgröningen
Frisches auf den TischBetrieb der Bildungszentrums-Mensa schafft integrative Arbeitsmöglichkeiten
Wochenlangimprovisiertwerdenmusste.„FüreineAufgabediesesAusmaßesbräuchtemaneigentlicheinePerson,diesichvollundganzdaraufkon-zentrierenkann“,findetKarl-HeinzDettling,LeiterArbeitendesBehindertenheimsMarkgröningen,rückblickend.VorallemdielogistischeHerausforderung,eineEssensausgabeohnelangeWartezeitenzuschaffen,sorgtezuBeginnfürschweißtreibendeArbeitsein-sätze.DieLösungwurdemitderEinrichtungmehre-rerparallelerAusgabestellenundneuemLeitsystemgefunden.BekochtwerdendieSchüler/-innenundLehrer/-innenvonderZentralküchederKlinik.Behinder-tenheimundKlinikfinanzierengemeinsameinenzusätzlichenKoch,dernichtnurdieEssensausgabeunddieEinhaltungderHygienevorschriftenimBildungszentrumüberwacht,sonderninderdorti-genKücheaucheinzelneKomponentendesEssenskochtundbeiBedarfnachproduziert.AufVielfaltimAngebotwirdebensogeachtetwieaufdieQualität:TäglichkannzwischendeneinzelnenKomponentenSuppe,Salat,zweiHaupt-gerichtenundDessert,einembeidenSchülernsehrbeliebtenNudelgerichtundeinemgroßenSalattellervomBuffetausgewähltwerden.Zweimalwöchent-lichwirdeinVollwert-EssenausschließlichausBio-Produktenangeboten,WasserundSprudelstehtzusätzlichimmerkostenloszurVerfügung.DerAnteilfrischerLebensmittelbeträgtmindes-tens60Prozent,mindestenseinViertelderZutatenstammtausregionalerund20ProzentaussaisonalerProduktion.InZusammenarbeitmiteinerortsansässigenBäcke-reiwirdzudemeineVerpflegungwährenddergroßenPausean-gebotenmitSüßenStückle,belegtenBrötchen,SnacksunddiversenSüßigkeiten.NachdenanfänglichenHerausforde-rungenhatsich
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Die Schüler des Bildungszentrums freuen sich über einen abwechslungsreichen Mittagstisch, bei dem viel Wert auf frische und regionale Produkte gelegt wird.
dasBehindertenheimMarkgröningeninzwischeninderSchulmensaetabliert.EinBlickhinterdieKulis-senzeigtbereitseinegewisseRoutine,dieEinzuggehaltenhat.DiemittlerweilesiebenMenschenmitBehinderung,dieindenverschiedenenBereichenderSchulmensaeinenArbeitsplatzhaben,sinddurchwegzufrieden.„AmAnfangwarallesnochungewohnt,dahatmirdieKasseunddasGerätschoneinbisschenAngstgemacht,aberjetztkenn´ichmichaus“,erzähltMonikaDaum,dieihreKasseinzwischenfestimGriffhat.SandraBraueristanderEssensausgabetätig.SielässtsichnichtausderRuhebringen,auchwenneseinmalhektischzugeht:„Ichmachhaltsoschnellwieichkann.“SusanneHemmannistfürdenäuße-renServicebereichzuständig.BeimAufräumenderTablettwagensagtsie:„Ichbinmeistensdraußen,guckeoballesstimmt,wischeTischeabundschauenachdenWagen.WennichZeithabe,helfeichinderSpülküchemit.Esmusshaltallessaubersein.MirmachtdasSpaß.“DieMitarbeiter/-innenmacheneinensouveränenEindruckundvermittelndemGast,dassjederwill-kommenist.VonSchülernwieLehrerngabesbisherdurchwegpositiveRückmeldungen.Gelobtwurdenvorallem
dieEssensqualität,dieFreundlichkeitderMitarbeiterundderService.Wasnochverbessertwerdenkann,wirdaneinemregelmäßigtagenden„RundenTisch“erörtert.HiersetzensichdieRektorenderbeidenSchulen,Schüler-undElternvertreter,Vertrauens-lehrer,verantwortlicheVertreterderStadtverwal-tungunddieBetreiberdesBehindertenheimsundderOrthopädischenKlinikzusammen.DerVertragmitderStadtMarkgröningenerstrecktsichzunächstüberdenZeitraumvoneinemJahr.Karl-HeinzDettlingsiehtallerdingseinelängerfristi-gePerspektiveindiesemProjekt:„Wirhabeninzwi-schensovielepositiveRückmeldungenbekommen,dieSchulmensaisteinfacheinetolleSache“,findeter.DochauchdiefinanzielleSeitemussstimmen,wassichabererstnacheinerlängerenBetriebsphasebeurteilenlässt.AusbaufähigistauchnochdasCateringfürVeranstaltungenundeineOptimierungderPlanungssicherheitinderEssenskalkulation.BesonderswichtigwäredieweitereFortführungderSchulmensafürdieMenschenmitBehinderung,welchehiereinenArbeitsplatzgefundenhaben,andemsiesichwohlfühlenundihrenFähigkeitenentsprechendgefordertundgefördertwerden.Inte-grationvonMenschenmitBehinderungwurdehierindieTatumgesetzt.
lKarl-HeinzDettlinglAnnaGutbrod
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Das „Bädle“ des Rabenhofs dient auch zahlreichen Gruppen von außerhalb der Einrichtung als Anlaufstelle. Ohne ehrenamtliches Engagement wie das von Hannsgeorg Haag (Bild links) wäre ein Betrieb kaum zu finanzieren.
Rabenhof Ellwangen
Der Herr der WellenHansgeorg Haag führt ehrenamtlich Aufsicht im Hallenbad
Er nimmt sich Zeit für jeden Einzelnen und begleitet so manchen bis hinein ins warme Nass. Ehrenamtlich führt Hannsgeorg Haag die Aufsicht im „Bädle“ des Rabenhofs und hilft so, bis heute dessen Weiterbetrieb sicherzustellen.
„DerUmgangmitseelischbehindertenMenschen“,findetHannsgeorgHaag,„erfordertbesonderesEinfühlungsvermögen.ManmusssichvielmehrzurücknehmenalsbeiGesunden.DannöffnensiesichauchundeskommenKontaktezustande,dievielintensiversind,alsmanesmit‚normalen‘Men-schengewohntist“.SolcheKontaktewarenfürHaagdieMotivationfürseineehrenamtlicheTätigkeit.Alseinervonrund15Menschen,diesichimRaben-hofregelmäßigehrenamtlichengagieren,hatHaagdieHallenbadaufsichtimMärz2004übernommen–zueinemZeitpunkt,alsnachderBerentungdesehemaligenhauptamtlichenBademeistersnochvölligunklarwar,obundwielangedasBadgeöffnetbleibenkann.SteigendeEnergie-undPersonalkos-tensowiesinkendeBesucherzahlenhabenschonfürvieleöffentlicheBäder,aberauchfürBäderinHeimenundKliniken,dasAusbedeutet.Hinzukam,dasssolcheinBadnichtohnequalifizierteBadeauf-sichtgeführtwerdendarf.Dabeiwirddas„Bädle“,wieeseineEllwangerZeitungzärtlichnannte,wegenseinerÜberschaubarkeit,seinemschönenAmbiente,seinerRuhe,dergutenParkmöglichkeitenundseinerangenehmenWassertemperaturvon32°CelsiusauchvondenBesuchernüberausgeschätzt.
HeuteistdasBaddurchdieAngebotederRabenhof-BewegungstherapieunddieVermietunganSport-vereine,Krankenkassen,Vhs,RheumaligaundandereAnbietervonSchwimmkursenundWassergymnastiksehrgutausgelastet.DienotwendigeBadeaufsichtfürdenFreizeit-SchwimmbetriebvonMenschenmitundohneBehinderungenwirdjedochausschließlichdurchdaspersönlicheEngagementvonHannsgeorgHaagabgedeckt.GegendiesteigendenEnergiekostenkannauchernichtsausrichten.EsistaberhauptsächlichseinVerdienst,dassdieBesucherzahlenwährendderoffenenSchwimmzeitenstiegen.Seinenatürliche,kontaktfreudigeundhilfsbereiteArtkommtgutanbeidenBadegästen.HaagwirdindiesemJahr73Jahrealt,wasmanangesichtsseinersportlichenAusstrahlungkaumfürmöglichhaltenwürde.Erkommt,wennesdieWetterverhältnissezulassen,amliebstenmitdemMountain-BikeoderzuFußausdemsiebenKilo-meterentferntenJagstzellaufdenRabenhof–unddasseitnunmehrsechsJahrenjedenMittwoch-abend,allezweiWochenamSonntagvormittagunddarüberhinausgelegentlichauchnochdann,wennbeieinemSchwimm-oderWassergymnastikkursdieBadeaufsichtausfällt.Unddochistauchfürdiesen„Ehrenamtler“einmalSchluss.ImMärz2010hörtHannsgeorgHaagauspersönlichenGründen–undnicht,wiemanviel-leichtvermutenkönnte,altershalber–alsehren-amtlicheBadeaufsichtauf.DerRabenhofbedanktsichganzherzlichfürdiesesaußergewöhnlicheundwomöglichunersetzlicheEngagement.
lGregorOlschewski
Ehrenamt, Teilhabe und Integration (4)
DieserArtikelistTeileiner
SerieimÜBERBLICK,inderwir
dasvielfältigeehrenamtliche
Engagementwürdigenmöch-
ten,dasindenEinrichtungen
derL.EHvonvielenMenschen
eingebrachtwird.Durcheh-
renamtlicheMitarbeitwerden
nichtnurvieleAngebotefür
MenschenmitBehinderung
ermöglicht,dieesohnediesen
Einsatznichtgäbe–sieist
immeraucheinBeitragzur
Teilhabeamgesellschaftlichen
LebenundzurIntegration.
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Die Einrichtung stationärer dezentraler Wohn-plätze durch die LWV.Eingliederungshilfe GmbH im Rahmen eines Regionalen Wohnverbunds in Aalen war ein wichtiger Schritt, um psychisch kranken Menschen neue Möglichkeiten zu bie-ten. Acht frühere Heimbewohner des Rabenhofs in Ellwangen zogen im ersten Schritt nach Aalen, um ein selbstständigeres Leben zu führen und neue soziale Kontakte zu knüpfen.
ZurIntegrationineinneuesUmfeldgehörtaberaucheinArbeitsplatz.EinPendelnindieWerkstattfürbehinderteMenschen(WfbM)desRabenhofsEllwangenwärenichtnurmiteinemhohenFahr-aufwandverbunden.AuchdasZiel,möglichstvieleKontakteinAalenherzustellen,wäresosehrvielschwierigerzuerreichen.GesprächemitFirmeninAalenundUmgebungmitdemZiel,ausgelagerteWfbM-ArbeitsplätzeineinemodermehrerenBetriebendeserstenArbeits-markteszuschaffen,brachtenleidernichtdenerhofftenErfolg.DaraufhinwurdenGesprächemitdemSamariterstiftNeresheimaufgenommen,dasbereitseineWerkstätteinderAalenerBahnhof-straßebetrieb.MitdemSamariterstiftkonntedieWfbMdesRabenhofsdanneinenKooperationsvertragschließen,derdieBeschäftigungfürdieinAalenwohnendenKlientenderL.EHsicherstellt.DasSamariterstifthatdemRabenhof240m2Flächeunterver-mietet.DieGemein-
Rabenhof Ellwangen
Kurze Wege durch die StadtIn Aalen wurden wohnortnahe Arbeitsplätze durch Kooperation geschaffen
schaftsräumewieRuheraumundPausenräumekönnenmitbenütztwerden.EinMittagessenwirdimGutenbergkasinoangeboten,dasebenfallsvomSamariterstiftbetriebenwird.DieArbeitsgruppedesRabenhofesistindirekterNachbarschaftzueinerArbeitsgruppedesSamari-terstiftesangesiedelt–diebeidenGruppenvertretensichbeiUrlaubodersonstigenAusfallzeitensogargegenseitig.BetreutwerdendieL.EH-BeschäftigtenvoneinerGruppenleiterinderRabenhof-WfbM,dieebenfallsihrenneuenArbeitsplatzinAalengefun-denhat.DerWegzurtäglichenArbeitgehtfürdieinAalenwohnendenKlientenmittendurchdieStadtundistin15Minutenlockerzubewältigen.AuchdiesisteinweitererSchrittzurNormalität.
lHansLöcher
Dezentral durch Kooperation: Für Bewohnerinnen und Bewohner des Regionalen Wohnverbunds Aalen konnte die L.EH Arbeitsplätze in einem Werkstattgebäude des Samariterstifts Neresheim einrichten, die für die Klienten selbstständig erreichbar sind.
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Konzeptionelle Überlegungen des Rabenhofs für Menschen mit Doppeldiagnose stellte Mitarbeiterin Sonja Brand bei der Fachtagung vor (Bild links). Dr. Barbara Richter vom ZfP Nordbaden berichtete von Erfahrungen aus dem ärztlichen Alltag mit diesem Personenkreis (Bild rechts).
Immer mehr Menschen mit Doppeldiagnose aus den Bereichen Psychose und Sucht werden in den Einrichtungen der LWV.Eingliederungshilfe GmbH betreut. Bei einer Fachtagung am 18. November 2009 mit mehr als 100 externen Besuchern und rund 60 Mitarbeitern der L.EH wurden die grund-legenden konzeptionellen Fragestellungen von Therapie und Begleitung für diesen Personenkreis diskutiert.
L.EH-GeschäftsführerJoachimKieferbegrüßteReferentenundTeilnehmer.„FachlicheAnregungen,Best-Practice-Beispiele,aberauchderkritischeBlickvonaußenaufunsereAngeboteundStrukturenliefernunsunverzichtbareHinweiseundPerspekti-venfüreinenProzessderkontinuierlichenVerbesse-rung“,begründeteKieferdenhohenStellenwert,dendieL.EHihrenFachtagungenbeimisst.KieferdankteNorbertPeichl,L.EH-BereichsmanagerWohnen,undThomasKnies,LeiterWohnenamRabenhof,fürdieinhaltlicheundorganisatorischeVorbereitungderFachtagung.ReferatehieltenDr.BarbaraRichtervomZfPNord-baden,Dr.WinfriedOberhausenvonderHunsrück-KlinikinSimmern,WolfgangKrügervomFassbacherHofinLeverkusensowieUrsulaMannschitzvonderSozialenHilfeMarburg.SonjaBrandvomRabenhofinformierteaußerdemüberdieaktuellenkonzep-tionellenÜberlegungen,spezialisierteAngebotefürMenschenmitDoppeldiagnoseinEllwangeneinzurichten.AlszentraleDiskussionsthemenwurdenindenVor-trägenundWortmeldungenvorallemdieNotwen-digkeitundBerechtigungvonSpezialeinrichtungenfürdiesenPersonenkreisunddieteilskonträren
TherapieansätzebeiPsychosenundSuchterkrankun-genherausgearbeitet.WolfgangKrügerhinterfragteauchdieBedeutungderkomplettenAbstinenzalsTherapieziel.NachdemDr.BarbaraRichtermitsehranschaulichenBeispielenausihrerärztlichenPraxisbeiderBehandlungvonMenschenmitDoppeldia-gnoseinsThemaeingeführthatte,stellteDr.Win-friedOberhausenteilsprovokanteThesenzumThemaDoppeldiagnoseindenRaum.SoseibereitsdieDiagnosestellunginvielenFällenkritischzuhinterfragen.SpezialisierteEinrichtungenfürdiesenPersonenkreisbezeichneteOberhausenals„nichtzwingend“,SpezialangebotenwiePsychoedukationbescheinigteer„nureinensehrbegrenztenWert“.WolfgangKrügerbetontedieVielschichtigkeitderWechselwirkungenzwischenpsychischerErkran-kungundSubstanzgebrauch,diebeiderBehandlungundBetreuungberücksichtigtwerdenmüsse.DersubjektivenZufriedenheitderKlientenkommeindersoziotherapeutischenBetreuungaußerdemeinegroßeBedeutungzu.FüreinenimmerwiederneuzufindendenindividuellenZugangplädierteauchUrsulaMannschitz,diesichklarfürspezialisierteEinrichtungenundauchfürdieAbstinenzorientie-rungalswichtigesTherapiezielaussprach.TrotzdieserteilweisedeutlichdivergierendenMeinungenherrschteimPodiumsgesprächzumAb-schlussderFachtagungEinigkeit,dassderPersonen-kreisderMenschenmitDoppeldiagnosebesondereHerausforderungenandieEinrichtungenmitsichbringe.EinGrund:PatientenmitDoppeldiagnosehättenimVergleichzuPersonenohneSuchtproble-matikinderRegelbereitssehrvielmehrErfahrungeninKontaktenaußerhalbderPrimärfamiliegemacht.
lStephanGokeler
LWV.Eingliederungshilfe GmbH
Doppeldiagnose im FokusFachtagung am Rabenhof Ellwangen stößt auf großes Interesse
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Die Tübinger Erziehungswissenschaftlerin Dr. Anne Frommann betonte bei der Fachtagung in Rappertshofen den Aspekt der „gelebten Nachbarschaft“ im Umgang zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.
LWV.Eingliederungshilfe GmbH
Mehr als 160 in der Eingliederungshilfe tätige Mitarbeiter/-innen von Trägern in ganz Süd-deutschland kamen am 10. Dezember 2009 in Rappertshofen Reutlingen zusammen. Im Zen-trum der Fachtagung mit zahlreichen Experten standen Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Alter.
AusunterschiedlichenPerspektivenbeleuchtetenReferentenausWissenschaftundPraxisdasThemaAlterundBehinderung.InitiatorundModeratorderVeranstaltungwarNorbertPeichl,Bereichsma-nagerWohnenderL.EH.NachderBegrüßungdurchJoachimKiefer,GeschäftsführerderausrichtendenLWV.EingliederungshilfeGmbH,undHaraldUetz,LeiterWohnenderEinrichtunginRappertshofenReutlingen,boteinVortragvonDr.AnneFrom-manndenEinstieginsThema.DieemeritierteTübingerErziehungswissenschaftlerinplädiertefüreine„vernünftigeNächstenliebe“undhobdieBedeutunggelebterNachbarschaftfürdieTeilhabevonMenschenmitBehinderung,aberauchfürdieZufriedenheitundSelbstachtungvonMenschenohneBehinderunghervor.Prof.HelmutMairvonderUniversitätMünsterberichtetevonForschungs-projekten,indenendieBedeutungdereigenenWohnunggeradefürälterwerdendeMenschenmitBehinderungdeutlichwurde–fürdieGestaltungselbstbestimmtersozialerKontakteebensowiealsOrtderPrivatheit.NotwendigseigeradefürMen-schenmitBehinderungauchdergeplanteÜbergangvonBerufstätigkeitindenRuhestand.WasdieEingliederungshilfevonderAltenhilfelernenkönne,beantworteteIngeHafner,Altenhil-feplanerindesLandkreisesEsslingen.NichtnurwegendersichüberschneidendenInteressenempfahlsieMenschenmitBehinderung,sichintensivinPlanungenzumThemaAltenhilfeeinzuklinken.„DieArmenderZukunftwerdendiesein,denenesnichtgelingt,sichinimmerwiederänderndenLebenslagenneueNetz-werkezuknüpfen“,sagteHafner.NachdrücklichsprachsiesichfürdieEinbeziehungbürgerschaftlichenEngagements„aufAugenhöhe“aus,umBarrierenzuüberwindenundRessourcenzuerschließen.
Vom Heim ins Pflegeheim?Fachtagung zu Alter und Behinderung in Rappertshofen Reutlingen
ErstmalsmiteinemgemeinsamenVortragstelltensichdieSozialdezernentenderLandkreiseTübingenundReutlingen,UlrikeDimmler-TrumppundAndre-asBauer,demFachpublikum,dasausganzBaden-WürttembergunddenbenachbartenBundesländernnachRappertshofengekommenwar.Übereinstim-mendplädiertensiedafür,dieFinanzierungssystemederAltenhilfeundderBehindertenhilfewechselsei-tigzuöffnenunddamitdiegesetzlicheUngleich-behandlungpflegebedürftigerMenschenmitundohneBehinderungaufzuheben.AbschließendformulierteProf.ElisabethWacker,RehabilitationswissenschaftlerinanderUniversitätDortmund,dieBedingungenfüreineTeilhabevonSeniorenmitBehinderungamProzesseines„HappyAging“,alsodesÄlterwerdensbeioptimalerLebens-qualität.InihremBeitragwieauchindenzahlrei-chenWortmeldungenderTeilnehmerderFachta-gungbestätigtesicheineThese,dieJoachimKieferundHaraldUetzinihrenEingangsstatementsbereitsformulierthatten:dasssichdieAnsprücheaneingutesLebenzwischenMenschenmitundohneBe-hinderunggrundsätzlichnichtunterscheiden.SehrverschiedenebiographischeVerläufe,wiesieheutenochimmeranderTagesordnungseien,machtenjedocheineintensiveBeschäftigungmitdemThemaAlterundBehinderungunverzichtbar.
lStephanGokeler
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Der Regionale Wohn-verbund (RWV) Aalen wächst. In der Curfeßstraße hat die L.EH ein weiteres Gebäude angemietet. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschütz-
ten Haus konnten Ende letzten Jahres die ersten
Bewohner einziehen.
InsgesamtstehennachAbschlussderRenovierungs-arbeitenimRWVAalen20PlätzeimStationärenWohnensowiebiszuvierPlätzeimAmbulantBetreutenWohnenfürMenschenmiteinerpsy-chischenBehinderungzurVerfügung.Die
WohnungenbefindensichinzweiGebäuden,dieamRandederAalenerInnenstadtliegen.Alle
VorteiledesStadtlebenskönnenbequemgenutztwerden:Einkaufs-undFreizeitangeboteliegengenausovorderHaustürewiediemedizinischeVersorgung.DieWohnangebotezeichnensichdurcheinenge-meinschaftsförderndenCharakteraus.DieAutono-miederMenschenmitBehinderungwirdgestärktdurcheinemöglichsteigenständigeOrganisationdesAlltags.DieFormderBetreuungwirdregelmäßigdemindividuellenBedarfderKlientenangepasst.AuchdasRegionalbürokonnteimJanuar2010indieCurfeßstraßeumziehen.VondortauswerdendieUnterstützungsleistungenfürdieKlientengesteuert.DieMitarbeiterkommenzuverabredetenZeitenindieWohnungenderKlienten,nachtsbestehteineRufbereitschaftfürNotfälle.AußerdemverfügtdasRegionalbüroübereinenGemeinschaftsraum,indemAngebotezurTagesstrukturierungfürdieBewohnerdesWohnverbundsorganisiertwer-den.UmdieIntegrationderBewohnerzufördern,werdenauchoffeneAngeboteentwickelt,teilsinKooperationmitanderenDiensten.AlleKlientenwohneninganznormalenWohnun-gen,mitnichtbehindertenMenschenalsNachbarn.DieWohnungensindunterschiedlichgroß,vonEin-Zimmer-ApartmentsbiszueinerWohnungfür
Rabenhof Ellwangen
Flexibel und verlässlich Regionaler Wohnverbund Aalen wird erweitert
fünfKlientensindalleZuschnittevertreten.DiesermöglichteinegroßeFlexibilität:WünschevonKlienten,diegernemitanderenPersonenzusam-menwohnenmöchten,könnenverwirklichtwerden.AberauchderÜbergangineinAmbulantBetreutesWohnennacheinerPhasederintensivenvollstatio-närenBetreuungistmöglich,ohnedasseinUmzugnotwendigwird.DieNachfragenachdenneuenPlätzenistgroß.NebenBewohnern,diebisheraufdemRabenhofinEllwangenleben,wirdaucheinegrößereZahlanKlientenindasWohnangeboteinziehen,diebisherdieseFormderUnterstützungnochgarnichterhal-tenkonnten.DieoffizielleEinweihungwirdimFrühjahrstatt-finden,wenndieUmbauarbeitenimundumdasGebäudeinderCurfeßstraßeabgeschlossensind.InteressentenandenWohnangebotendesRWVAalenkönnensichimRegionalbüroanElkeSchillingerwenden.
lThomasKnies
In der Aalener Curfeßstraße am Rande der Innenstadt wurden zusätzliche Wohnmöglichkeiten für Menschen mit psychischer Behinderung geschaffen. Auch das Büro des Regionalen Wohnverbunds ist neuerdings hier untergebracht.
Kontakt: LWV.EingliederungshilfeGmbHRegionalbüro
Curfeßstraße1373430Aalen
Tel. [email protected]
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Rabenhof Ellwangen
Gründungsjahr:1995TeilnehmerzudenbestenZeiten:10KlientenAktuell:etwa5KlientenUnterdermusikalischenundpädagogischenBegleitungvonArminMerz,Heilerziehungspfleger,Musiker
Auftritte in den letzten Jahren:•KulturtageNeresheim/SchwäbischGmünd• JohannesheimOettingen,OpenAir•BenefizkonzertfürkrebskrankeKinder,CaféMeyerNeresheim•SommerfestBehindertenheimMarkgröningen•HeiminterneFesteaufdemRabenhof• SommeropenairBischoff-Ketteler-Haus,SchwäbischGmünd
„Die Schrägen Vögel“ Steckbrief einer ganz besonderen Band
Instrumentarium:•Gitarren(elektrisch/akustisch)• Schlagzeug• E-Bass•Keyboard•Gesang•Percussion
DieLiedersindmeistPop-oderRock-Cover-versionenDeutsch/Englisch,FolkloreoderLiedermachersongs.GeübtwirdeinmalinderWocheca.1StundewährendderArbeitszeitalsArbeitsbegleitendeMaßnahme.
Seit 15 Jahren bereichern die „Schrägen Vögel“ interne Feste des Rabenhofs, aber auch kulturelle Veranstaltungen in der Umgebung.
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Im Diskussionsprozess einer Konzeptionsgruppe in Rappertshofen Reutlingen wurde im Sommer 2009 das Konzept „Wohnen First“ entwickelt, dessen Einführung nun schrittweise im Bereich Wohnen umgesetzt wurde.
NachdemdasKonzeptallenMitarbeiternundin-teressiertenBewohnernvorgestelltwordenwar,begannendieWohngruppenimAugust2009mitderEinführungdesneuenStandards„Bezugsperso-nensystem“.Gemeintistdamit,dassjedemBewoh-nereineverlässlicheAnsprechpersonausdemMit-arbeiterteamzugeteiltwurde.DerzeitlicheUmfangdieserBezugspersonenarbeitwurdeschriftlichfixiert,umsicherzustellen,dassdieübereinegutePflegehinausnotwendigeEinzelbetreuungnichtzukurzkommtundZeitbleibtfürEinzelgesprächeoderanderepersönlicheBegegnungen.ImNovember2009nahmendannzweineueFach-teamsihreArbeitauf–das„FachteamPflege“unddas„FachteamPflegeundTeilhabe“.DasFachteamPflegebetreutBewohnerseitdem,vergleichbareinemambulantenPflegedienst,nichtmehralsGruppenmitarbeiter,sondernalsDienst,der„vonaußen“aufdieGruppekommt.BislangzweiMitar-beiterhabensichhieraufbestimmtePersonenkreisespezialisiert.SoistzuBeginneineum5UhrbeginnendeFrühaufstehertourzustandegekommen.MitdiesemneuenAngebotwurdeeinWunschvonzahlreichenBewohnernnachfrüheremTagesbeginnum-gesetzt.EineweitereTourküm-mertsichspeziellumschwerstpflegebedürftigePersonenundintegriertMethodenderbasalenStimulationinderenPflege.MariaSejdinovicistge-lernteAltenpflegerinundarbeitetebisNovember2009alsGruppenmitar-beiterin.SiebewarbsichaufeineFachteam-StelleundistmitihrerEnt-scheidungrückblickendsehrzufrieden:„IchhabeandereKrankheitsbilderundneueBewohnerkennen
Echte BeziehungspflegeNeues Konzept „Wohnen First“ rückt die Individualität in den Mittelpunkt
Rappertshofen Reutlingen
gelernt,obwohlichschonseit1996inRapperts-hofenarbeite“,erzähltsie.TrotzSchwerstpflege,dieauchzuihremAufgabenbereichgehört,empfindetMariaSejdinovicdieneueStrukturalsEntlastung:„Jederweiß,waserzutunhat.EssindklardefinierteAufgaben,undichfühlemichwenigerausgelaugt.AuchweilichnichtanalleTermineundGruppen-aufgabendenkenmuss,empfindeichdieArbeitalsnichtmehrsostressigwiebisherundauchlängstnichtmehrsoschwer.“AuchfürdieBewohnersiehtMariaSejdinoviceindeutigVorteile:„InderFrühaufstehertourkannmanbesseraufdieindividuellenWünscheeingehen.MangibtmehrindividuellePflege“,berichtetsievonihrenErfahrungen.AuchderpersönlicheKontaktzudenKlientenhabesichintensiviert:„DieBewohnerbetreueichsechsTageinderWoche,montagsbissamstagsvon5bis12Uhr.SoentstehteineechteBeziehungspflege.“WolfgangFehrlebewarbsichaufdieStelle„SpeziellePflege“,seitherpflegtersechsBewohnermitschwers-
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tenBehinderungenvonderErstversorgungamVor-mittagmitWaschen,Ankleiden,Duschen,GabevonFlüssigkeitundNahrungundindenRollstuhlsetzen.„Ichdenke,dieUmstellungistfürMenschenmitschwerstenBehinderungeneinVorteil.EsgibtihnenSicherheit,wennvonMontagbisFreitagdiegleichePersonkommt“,meintFehrle.Kollegenhabenihmschonberichtet,dasseinigeBewohnerverwundertwirkten,wennsiesamstagsvonjemandanderemgepflegtwerden.AuchwennverbaleÄußerungenbeiseinenKlientendieAusnahmesind,erhälterklareSignalevonihnen.ManchemögendaskräftigeReibenderHautmiteinemFrotteetuch,einBewoh-nerliebtdieausgedehntemorgendlicheRasur.DasFachteamPflegeundTeilhabe,zunächstbe-stehendausdreiMitarbeiterinnen,hatsichaufdieBetreuungdersogenannten„Individualisten“spezia-lisiert–Personen,dieschwerineintagesstrukturie-rendesAngeboteinzubindensind.DasTeambeginntmorgensmitderPflegeundversucht,imSinnederHilfenauseinerHand,dieseBewohnerdannmit
einersinnvollenTagesstrukturweiterdurchdenTagzubegleiten.
DasausderJugend-arbeitstam-mende
„Streetworker-Modell“standfürdieArbeitdiesesFachteamsPate.Personen,dieschwerinbestehendeAngeboteeinzubindensind,werdenandenOrtenaufgesucht,andenensiesichinderRegelaufhalten.Siewerdennichtalleinegelassen,jemandkümmertsichumsieundversucht–ausgehendvonihrenBedürfnissen–individuelle,kreativeundbisweilenauchoriginelleAngebotezumachen.SchließlichwurdenzumJahresbeginn2010dieGruppenimHaupthauswiederinjeweilskleinereGruppenaufgeteilt,daderGroßteilderMitarbeiterundBewohnermiteinerGruppengrößevon20Personenunzufriedenwar.WenigdurchschaubareAbläufeundStrukturensowieÜberforderungs-situationenwarenzuhäufigdieKonsequenzdieserGroßgruppen.MitderjetzigenTeilunginGruppenvonzehnbiselfBewohnernwirdderVersuchun-ternommen,denEinzelnenwiedermehrindenBlicknehmenzukönnen,klarereKommunikationsstruk-turenzuerzeugenundMitarbeiternundBewohnernwenigerInformationsfüllezuzumuten.ZugleichwurdemitderTeilungderMitarbeiter-teamsaberauchdeutlich,dassdiesezwarfachlichgetrennt,aberorganisatorischweiterzusammen-arbeitenmüssen,daeinedauerhafteBesetzungsämtlicherkleinererGruppenmitFachkräftenansonstennichtmehrgewährleistetwerdenkönnte.WichtigefachlicheImpulsesindsodurchdieMitarbeiterinRappertshofengesetztworden,dieallesamtinhaltlichandieLeitge-dankenderEinrichtunganknüpfen:Individu-alität,TeilhabeundAutonomiederMenschenmitBehinderung.
lHaraldUetzlSusanneKeller
Individuelle Zuwendung und feste Bezugspersonen prägen das Konzept „Wohnen First“ in Rappertshofen. Neben der Pflege steht auch die gesellschaftliche Teilhabe im Mittelpunkt, zum Beispiel mit einem Besuch des diesjährigen Fasnetsumzugs in Pfullingen (Bild unten).
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LWV.Eingliederungshilfe GmbH
Neuer Förderverein in Laichingen
Ulrike Claus ist die erste Vorsitzende des neuen Fördervereins für Menschen mit Behinderung in Laichingen und Umgebung. Gegründet wurde er auf Initiative von Maximilian Fechter und mit Unterstützung der LWV.Eingliederungs-hilfe GmbH, die seit kurzem in Laichingen und Herold statt dezentrale Arbeits- und Wohn-angebote betreibt.BeiGründungzähltederneue„FördervereinfürArbeitundWohnenderLWV.EingliederungshilfefürMenschenmitBehinderunginLaichingenundUmgebung“22Mitglieder,darunterdreiFirmen.ZieldesVereinsistes,MenschenmitBehinderungauf
derLaichingerAlbzuhelfen,sichzuintegrieren.Maximilian
Fechter,Bereichsma-nagerArbeitenderL.EHaus
Tübingen,dersichselbsteinen„Vereinsmeier“nennt,eröffnetedieGründungsversammlungam13.November2009inderWfbM-AußenstelleLaichingen.DieBereitschaft,denVereinausderTaufezuheben,warbeiallenAnwesendengroß–dochkeinerwolltedenVereinsvorsitzüberneh-men.ErstnachlangenVerhandlungen,Namens-vorschlägen,demAbwägenderAufgabenundderfelsenfestenZusageFechters,demFördervereinzurSeitezustehen,konntederVorstandschließlichbesetztwerden.UlrikeClauswurdezurVorsitzendengewählt,ihreStellvertretersindWernerLaucherundAndreaDuchrow.PeterMüller,dereigensfürdieVersammlungseinenKuraufenthaltunterbrochenhatte,wurdeKassier,MargitWeberSchriftführerindesneuenFördervereins.MaximilianFechter,Hans-WernerGroßundUteWoernlewerdenalsBeisitzerberatendzurSeitestehen.KontaktezuVereinenherzustellen,AnschaffungenzutätigenundzusätzlicheMöglichkeitenzurFrei-zeitgestaltungzueröffnen:dassindzentraleAufga-bendesVereins.MenschenmitBehinderungsollenamöffentlichenLebenteilnehmen,dennsiegehörenzurGesellschaft.KonstruktiveIdeenbeiderSuchenachneuenAufgabenbereichenzuentwickeln,dieinAufträgenörtlicherFirmenmündenkönnen,isteineweitereAufgabedesFördervereins.DurchdiePräsenzvonMenschenmitBehinderungeninLaichingenundUmgebungsollenVorurteileundBerührungsängsteabgebautsowieneueMöglich-keitendesZusammenseinsgefundenwerden.NachdemdieWahlengeglücktwaren,überreichteKurtPöhlervonderVolksbankLaichingenStart-kapitalinHöhevon500EuroanUlrikeClaus.„Kei-nervonunsistdavorgefeit,vonheuteaufmorgenselbstbehindertzusein“,sagteMaximilianFechter.UmimFalldesFallesnichtselbstausgegrenztzuseinundzueinerRandgruppezugehören,sollesichjederBürgerangesprochenfühlen,sichanderIntegrationvonMenschenmitBehinderungenzubeteiligen.WersichdemFördervereinanschließenmöchte,kannsichbeiderVorsitzenden,FrauUlrikeClaus,melden.Kontakt:UlrikeClaus,Gartenstraße50,89150LaichingenTelefon073333633,E-Mail:[email protected].
Beim Abschiedsempfang für Maximilian Fechter in der Tübinger Geschäftsstelle überreichte Alexandra Frischmann im Namen der Kollegen einen Scheck zugunsten des neuen Fördervereins in Laichingen.
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LWV.Eingliederungshilfe GmbH
Beharrlich engagiertBereichsmanager Arbeiten Maximilian Fechter wurde in den Ruhestand verabschiedet
Kurz vor Weihnachten wurde Maximilian Fechter, zunächst im Kollegenkreis der Geschäftsstelle und anschließend mit zahlreichen Gästen im Rabenhof Ellwangen, in den passiven Abschnitt der Altersteilzeit verabschiedet. Viele Weg-gefährten würdigten den langjährigen Einsatz des Bereichsmanagers Arbeiten der L.EH für die Rechte, die Würde und die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderung.
GleichzweiGeschenkehattendieMitarbeiterderTübingerGeschäftsstellezumAbschiedimkleinenKreisvorbereitet:MiteinemMemory-SpielmitBildernderKolleginnenundKollegenausdemArbeitsumfeldbemühtensiesich,selberinderErinnerungFechterspräsentzubleibenundzugleichzueinerFreizeitbeschäftigungmitseinenEnkelnanzuregen.AufdieweiterhinbestehendeVerbin-dungverweistauchdaszweitePräsent:einScheckzugunstendesFördervereinsderWfbM-AußenstelleinLaichingen,denMaximilianFechterkurzzuvornochausderTaufegehobenhatteundindessenGremienersichauchimRuhestandweiterhinengagierenwird.ImRabenhofEllwangenfolgtedannwenigspäterdie„offizielle“Verabschiedung.RolandKlinger,VertreterdesGesellschaftersderL.EHundVerbands-direktordesKommunalverbandsfürJugendundSo-zialesinBaden-Württemberg,bescheinigteFechtereinenunermüdlichenEinsatzfürdieInteressenvonMenschenmitBehinderung.DieEröffnungneuerChancenfürIntegrationundTeilhabehabeFechterstetsunbeirrbarimBlickgehabt.WoerdiesesZielbedrohtgesehenhabe,seierzumbeharrlichenundmitunterimpositivenSinneunbequemenGe-
sprächs-undVerhandlungspartnergeworden.L.EH-GeschäftsführerJoachimKieferzeichneteeinsehrpersönlichesBildFechtersalsunermüdlichen,offenenundloyalenMitarbeiterund„MannzumPferdestehlen“.AlsIdeengebermitvielfältigenbe-ruflichenErfahrungeninnerhalbundaußerhalbdessozialenBereichs,derdasGewohnteimmerwiederaufsNeuehinterfrage,aberauchalsunterhaltsamerGeschichtenerzählerauflangenDienstreisenhabeerFechterkennenundschätzengelernt,soKiefer:„SiehabenmeinLebenbereichert,dafürmeinenherzlichenDank!“DieMotivationundLeistungsbereitschaftseibeiihmüberjedesnormaleMaßhinausvorhandengewesen,sagteKiefer.UmsomehrwünscheerMaximilianFechter,imRuhestandvieleaufgeschobeneWün-schebeiguterGesundheitundgemeinsammitderFamilieverwirklichenzukönnen.InkurzenAnspra-chendanktenauchHansLöcher,LeiterArbeitenamRabenhof,sowieVertreterdesWerkstattratesdemscheidendenCheffürdievertrauensvolleZusam-menarbeit.FechterzeigtesichdankbarundbewegtüberdiezahlreichenWürdigungenundversicherteseiner-seits,derLWV.EingliederungshilfeGmbHweiterhinverbundenzubleiben.BiseinNachfolgerfürdiePositiondesBereichsmanagersgefundenist,über-nimmtGeschäftsführerJoachimKieferdiedamitverbundenenAufgabenzusätzlich.
lStephanGokeler
Zahlreiche Gratulanten verabschiedeten Maximilian Fechter (Bild links) in die passive Phase der Altersteilzeit, darunter neben L.EHGeschäftsführer Joachim Kiefer (Bild rechts, Zweiter von links) auch eine Delegation des Gesellschafters (Verbandsdirektor Roland Klinger, Zweiter von rechts, dessen Stellvertreter Dieter Steck, rechts, und Hans Steinmaier, links im Bild).
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ImpressumHerausgeber:LWV.EingliederungshilfeGmbHKonrad-Adenauer-Straße1372072Tübingen
Telefon:0707197559-0Telefax: [email protected]
V.i.S.d.P.JoachimKiefer,GeschäftsführerAmtsgerichtStuttgartHRB382496
März2010 Gest
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Aktuelles LWV.Eingliederungshilfe GmbH BehindertenheimMarkgröningenHeimfürkörper-undmehrfachbehinderteMenschenAspergerStraße5171706MarkgröningenTelefon:[email protected]
LWV.Eingliederungshilfe GmbH RabenhofEllwangenHeimfürseelischbehinderteMenschenRabenhof4173479EllwangenTelefon:07961873–[email protected]
LWV.Eingliederungshilfe GmbH RappertshofenReutlingenHeimfürkörper-undmehrfachbehinderteMenschenRappertshofen172760ReutlingenTelefon:[email protected]
LWV.Eingliederungshilfe GmbH TannenhofUlmHeimfürgeistig-undmehrfachbehinderteMenschenSaulgauerStraße389079UlmTelefon:BereichWohnen:07314013-350BereichArbeiten:[email protected]
24./25.04.2010Laichingen,Frühlingsmarktmitverkaufs-offenemSonntag,Beteiligung der WfbM Tannenhof Ulm, Außenstelle Laichingen
07.05.2010, 19–24 Uhr „Rock’n’Rolli“ – Disco für Menschen mit und ohne Behinderungen,veranstaltetvom„Aktionsbündnis Ellwangen“zumGleichstellungstagam5.MaiimSperatus-hausEllwangen
13.05.2010, 10-17 Uhr 10UhrGottesdienst,11-17Uhr„Jazz unter den Kastanien“aufdemGeländedesBehindertenheims Markgröningen
13.06.2010 Tag der offenen TürinRappertshofen Reutlingen
25.06.201035-jähriges Jubiläum der WfbMAktionenaufdemGeländedesRabenhofs Ellwangen
27.06.2010, ab 10:15 Uhr Sommerfest in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür in der WfbMaufdemGeländedesRabenhofs Ellwangen
04.07.2010, 10-17 Uhr SommerfestaufdemGeländedesBehindertenheims Markgröningen
25.07.2010, ab 10:30 UhrSommerfest und 35-jähriges Werkstatt-jubiläum der WfbM Tannenhof UlmaufdemGeländedesTannenhofs Ulm
WeitereInformationenunterwww.lwv-eh.de/aktuelles
25.02.-27.04.2010 DieWfbM Rappertshofen ReutlingenlädteinzumBesuchderGemeinschafts-ausstellung„Aspekte der Druckgraphik“,RadierkursKünstlerbundTübingen,inderBehördenkantinebeimFinanzamtReutlin-gen,Leonhardsplatz1
11.-14.03.2010Nürnberg,Werkstätten:Messe 2010,miteinemStandderLWV.EingliederungshilfeGmbH
24.03.2010, 15 UhrVernissage Kunstausstellung „Annähe-rung“imFranzösischenViertelTübingen,work.shop,LWV.EingliederungshilfeGmbH,FranzösischeAllee3inTübingen
25.03.2010, 19 UhrGrafeneck 1940,FilmundanschließendeDiskussion,work.shop,LWV.EingliederungshilfeGmbH,FranzösischeAllee3inTübingen
26.03.2010, 20 Uhr „Die Drei vom Dohlengässle“,Mehr-zweckhalleRappertshofen Reutlingen
06.04.2010DieWfbM Rappertshofen Reutlingenbetreibtab06.04.2010dieBehörden-kantineimLandratsamtTübingen.
06.04.2010DieWfbM Rabenhof Ellwangenbetreibtab06.04.2010dieSchilderprägestelleinderLandratsamts-AußenstelleSchwäbisch-Gmünd.
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