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31.03.2016 1 Verkehr und Planung Verkehrs-, Raum-, Stadtplanung und Gesundheit 31.03.2016 H. Knoflacher 1 Hermann Knoflacher Em. o. Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. tech. Institute for Transport Sciences Division for Traffic Planning and Traffic Engineering (Interdisciplinary Mobility and Accessibility Research) Gusshausstrasse 30/231 A-1040 Vienna Austria +43 1 58801 23122 tel +43 1 58801 23199 fax http://www.ivv.tuwien.ac.at •Welche Probleme/ Impulse haben zu den Planungen geführt? •welche räumlichen Veränderungen wurden angestrebt, mit Blick auf Verkehr und Städtebau, Soziales und Gesundheit? •Welche Akteure/Interessengruppen waren hilfreich, welche eher dagegen (war beispielsweise das Gesundheitsamt involviert?) •Welche strategischen Überlegungen haben Sie sich zur Umsetzung Ihrer Konzepte gemacht, wie bewerten Sie diese inzwischen? •Was ist gelungen, was nicht bzw. was würden Sie anders machen (Stichwort: aus Fehlern lernen)? Ausgangssituation Fehlern lernen)? •Waren es immer öffentliche Finanzmittel oder auch private Investoren, die unterstützend gewirkt haben? •Wie kann lokale Politik überzeugt werden, die Stadt vom Menschen und nicht vom Auto her zu denken? •Welche Indikatoren für ein Monitoringsystem erscheinen Ihnen besonders geeignet zu sein, um die Zielerreichung zu überprüfen? •Gibt es Evaluationsergebnisse aus einzelnen Projekten, wenn ja, wie sehen diese aus? •Generell: Meilen- und Stolpersteine – wo liegen sie? Fragen nach der Wunderformel? Gesundheit kein Term des Verkehrswesens Verkehrspolitik ist ein Politikbereich, der auch die allgemeine Daseinsvorsorge berührt. Dabei verfolgt der Staat das Ziel, die Verkehrsinfrastruktur vorausschauend zu planen und umzusetzen. Weiterhin wird mit dem Verkehrsrecht geregelt, wie und unter welchen Voraussetzungen die Verkehrswege zu nutzen sind. Der Verkehr soll ökonomisch effizient, ökologisch verträglich und sozial ausgewogen stattfinden. [1] Die Verkehrspolitik kann für mehr oder weniger Infrastruktursysteme 31.03.2016 H. Knoflacher 3 Die Verkehrspolitik kann für mehr oder weniger Infrastruktursysteme zuständig sein – je nach Auffassung im jeweiligen Land. So können u. U. der Leitungsverkehr (z. B. Erdöl- und Erdgas-Pipelines, Elektrizitätsleitungen) sowie andere Verkehrsformen wie Deinstleistungs-, Kapital-, Nachrichten- oder Fremdenverkehr sowie das Postwesen zum Aufgabenfeld der Verkehrspolitik oder auch der Wirrtschftspolitik gehören. Gesundheit und Gesundheitspolitik befinden sich nicht im engeren Wahrnehmungsbereich traditionellen Verkehrswesens. EU-Weißbuch Verkehr Auf Seite 15/36 kommt Gesundheit erstmals vor: Unter Punkt 44 von insgesamt 65 …(eines von drei) Mittel zum Zweck umweltfreundliche Fahrzeuge früher einzuführen! „Die Synergien mit anderen Nachhaltigkeitszielen wie die Verringerung der Ölabhängigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie sowie Vorteile für die 31.03.2016 H. Knoflacher 4 europäischen Automobilindustrie sowie Vorteile für die Gesundheit, insbesondere bessere Luft in den Städten, sind gute Gründe dafür, dass die EU ihre Anstrengungen zur beschleunigten Entwicklung und frühzeitigen Einführung umweltfreundlicher Fahrzeuge verstärkt..“ http://eur-lex.europa.eu/legal- content/de/TXT/PDF/?uri=CELEX:52011DC0144 Im Weißbuch Verkehr 2050 scheint Gesundheit nicht auf 31.03.2016 H. Knoflacher 5 Auch nicht im Weißbuch 2050: andere Ziele 31.03.2016 H. Knoflacher 6 Diktion der Macht: „Einschränkung der Mobilität ist keine Option“ …………..und……..Mythos der Geschwindigkeit Gesundheit ist die Bringschuld der Menschen, der Input für Wachstum, ein unerwünschter Kostenfaktor im VW.

Oldbg Ent · esteem, open-mindedness equal rights dissent, choose, run risks, develop awareness anywhere Haben Tun Sein Es gibt keine Priorität will man Gesundheit 31.03.2016 8 H

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31.03.2016

1

Verkehr und Planung

Verkehrs-, Raum-, Stadtplanung und Gesundheit

31.03.2016 H. Knoflacher1

Hermann KnoflacherEm. o. Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. tech.

Institute for Transport SciencesDivision for Traffic Planning and Traffic Engineering

(Interdisciplinary Mobility and Accessibility Research)Gusshausstrasse 30/231

A-1040 ViennaAustria

+43 1 58801 23122 tel+43 1 58801 23199 fax

http://www.ivv.tuwien.ac.at

•Welche Probleme/ Impulse haben zu den Planungen geführt? •welche räumlichen Veränderungen wurden angestrebt, mit Blick auf Verkehr und Städtebau, Soziales und Gesundheit? •Welche Akteure/Interessengruppen waren hilfreich, welche eher dagegen (war beispielsweise das Gesundheitsamt involviert?)•Welche strategischen Überlegungen haben Sie sich zur Umsetzung Ihrer Konzepte gemacht, wie bewerten Sie diese inzwischen?•Was ist gelungen, was nicht bzw. was würden Sie anders machen (Stichwort: aus Fehlern lernen)?

Ausgangssituation

Fehlern lernen)?•Waren es immer öffentliche Finanzmittel oder auch private Investoren, die unterstützend gewirkt haben?•Wie kann lokale Politik überzeugt werden, die Stadt vom Menschen und nicht vom Auto her zu denken?•Welche Indikatoren für ein Monitoringsystem erscheinen Ihnen besonders geeignet zu sein, um die Zielerreichung zu überprüfen?•Gibt es Evaluationsergebnisse aus einzelnen Projekten, wenn ja, wie sehen diese aus?•Generell: Meilen- und Stolpersteine – wo liegen sie?

•Fragen nach der Wunderformel?

Gesundheit kein Term des Verkehrswesens

• Verkehrspolitik ist ein Politikbereich, der auch die allgemeine Daseinsvorsorge berührt. Dabei verfolgt der Staat das Ziel, die Verkehrsinfrastruktur vorausschauend zu planen und umzusetzen. Weiterhin wird mit dem Verkehrsrecht geregelt, wie und unter welchen Voraussetzungen die Verkehrswege zu nutzen sind. Der Verkehr soll ökonomisch effizient, ökologisch verträglich und sozial ausgewogen stattfinden.[1]

• Die Verkehrspolitik kann für mehr oder weniger Infrastruktursysteme

31.03.2016 H. Knoflacher3

• Die Verkehrspolitik kann für mehr oder weniger Infrastruktursysteme zuständig sein – je nach Auffassung im jeweiligen Land. So können u. U. der Leitungsverkehr (z. B. Erdöl- und Erdgas-Pipelines, Elektrizitätsleitungen) sowie andere Verkehrsformen wie Deinstleistungs-, Kapital-, Nachrichten- oder Fremdenverkehr sowie das Postwesen zum Aufgabenfeld der Verkehrspolitik oder auch der Wirrtschftspolitik gehören.

• Gesundheit und Gesundheitspolitik befinden sich nicht im engeren Wahrnehmungsbereich traditionellen Verkehrswesens.

EU-Weißbuch Verkehr

• Auf Seite 15/36 kommt Gesundheit erstmals vor:

• Unter Punkt 44 von insgesamt 65 …(eines von drei) Mittel zum Zweck umweltfreundliche Fahrzeuge früher einzuführen!

• „Die Synergien mit anderen Nachhaltigkeitszielen wie die

Verringerung der Ölabhängigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie sowie Vorteile für die

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europäischen Automobilindustrie sowie Vorteile für die

Gesundheit, insbesondere bessere Luft in den Städten, sind gute Gründe dafür, dass die EU ihre Anstrengungen zur beschleunigten Entwicklung und frühzeitigen Einführung umweltfreundlicher Fahrzeuge verstärkt..“

• http://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/PDF/?uri=CELEX:52011DC0144

Im Weißbuch Verkehr 2050 scheint Gesundheit nicht auf

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Auch nicht im Weißbuch 2050: andere Ziele

31.03.2016 H. Knoflacher6

Diktion der Macht: „Einschränkung der Mobilität ist keine Option“…………..und……..Mythos der GeschwindigkeitGesundheit ist die Bringschuld der Menschen, der Input für Wachstum, ein unerwünschter Kostenfaktor im VW.

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31.03.2016

2

Need Being (qualities) Having (things) Doing (actions) Interacting (settings)

Subsistencephysical and mental health

food, shelter, work feed, clothe, rest, workliving environment, social setting

Protection care, adaptability, autonomysocial security, health systems, work

co-operate, plan, take care of, help

social environment, dwelling

Affectionrespect, sense of humour, generosity, sensuality

friendships, family, relationships with nature

share, take care of, make love, express emotions

privacy, intimate spaces of togetherness

Understandingcritical capacity, curiosity, intuition

literature, teachers, policies, educational

analyse, study, meditate, investigate,

schools, families, universities, communities,

ti d di ti ibiliti d ti t di tassociations, parties,

Matrix der Grundbedürfnisse und Lebenszwecke der Menschen

Participationreceptiveness, dedication, sense of humour

responsibilities, duties, work, rights

cooperate, dissent, express opinions

, p ,churches, neighbourhoods

Leisureimagination, tranquility, spontaneity

games, parties, peace of mind

day-dream, remember, relax, have fun

landscapes, intimate spaces, places to be alone

Creationimagination, boldness, inventiveness, curiosity

abilities, skills, work, techniques

invent, build, design, work, compose, interpret

spaces for expression, workshops, audiences

Identitysense of belonging, self-esteem, consistency

language, religions, work, customs, values, norms

get to know oneself, grow, commit oneself

places one belongs to, everyday settings

Freedomautonomy, passion, self-esteem, open-mindedness

equal rightsdissent, choose, run risks, develop awareness

anywhere

Haben Tun

Sein

Es gibt keine Priorität will man Gesundheit

31.03.2016 H. Knoflacher8

Inter-agieren

Sein

Ergebnis

• Das technische Verkehrssystem der Gegenwart verletzt/übergeht/ nicht nur das elementare Grundbedürfnis des Seins bezüglich der Lebenserhaltung,

• sondern auch eine Vielzahl wesentlicher Grundbedürfnisse menschen- und umweltgerechten Lebens.menschen und umweltgerechten Lebens.

• Nicht aus bewusster Absicht, sondern aus der Nichtwahrnehmung des und der Menschen als zentraler Teil des Verkehrssystems.

• Die Ursache liegt in der Entwicklung des modernen technischen Verkehrswesens.

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Das Ergebnis der Evolution: solare Energie

Hohe Systemeffizienz, niedrige individuelle Energieeffizienz:Nur ca 8% der Muskelenergie in Bewegungsenergieumsetzbar.6 Millionen Jahre seit der Innovation des aufrechten Ganges

Hoher Aufwand zur Erhaltung desGleichgewichtes

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GleichgewichtesV ca 2 – 3 km/h; Vmax 36 km/h

Sinnesleistungen für 2 – 4 km/h ausgelegt

Langsam und physisch ineffizientaus heutiger Sicht

Die Erfolgsgeschichte der Mobilität: Strukturbildung und Adaptierung

• innen

KörperstrukturBlutkreislaufTransportsystemBarriere

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• außen

SiedlungenEnergiequelleTransportsystemBarriere

Normale Geschwindigkeiten

B

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Zwei Optima!

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31.03.2016

3

Es hat immer gut funktioniert

ErfahrungEmpfindung

Negative Rückkopplung

Wunsch/Erwartung

Warum wir uns sozialisieren mussten

Asset und Risiko

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Gesundheit auf Rädern

31.03.2016 H. Knoflacher15

Da war Gesundheit noch ein Thema

31.03.2016 H. Knoflacher16

Technologieentwicklung

Erste „Autobahn“: Privatauto mit Oberleitungsbetrieb, 1906

31.03.2016 H. Knoflacher17

Elektrifizierte Fahrradtechnologie, Ayrton u. Perrys Tricycle von 1882

Mit dem Autos als Massenverkehrsmittelverschwand Gesundheit aus dem Sichtfeld

Die Produktion

Phase 3: Schlanke Produktion (Japan, Mitte der 1960-er: weniger Arbeiter fertigen Autos mit weitaus weniger Arbeitsstunden)

31.03.2016 H. Knoflacher18

Arbeitsstunden)

Phase 4: Automatisierung durch Roboter (1980-90: bringen hohe Produktivität und Flexibilität –Kundenwünsche)

Phase 5: Globalisierung der Produktion (tw. Firmenemblem als wesentliche Unterscheidung)

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31.03.2016

4

VW. Neues Phänomen: Im 19. jahrhundert passierte es:– mit sprunghaften Entwicklungen kommt das Hirn schlecht zurecht

gkei

t

Das hat alle Disziplinen im Verkehrswesen,die Raumordnung,die Ökonomen, die Politik und die Gesellschaft völlig überfordertAlle stehen dem Phänomen bisherverständnislos gegenüber!

31.03.2016 H. Knoflacher19

6 – 8 Millionen Jahre 200 Jahre

Ges

chw

ind

ig verständnislos gegenüber!

Evolutionäre Wahrnehmungsgrenzen des Menschen

Verkehrsparadigma der Mythologie

Erscheinungen und Erscheinungsformen werden plausibel begründet und erklärt

Entstehung von Mobilitätsmytheng y

20. Jahrhunderts bis heute

31.03.2016 H. Knoflacher20

..da hätten die Alarmglocken der Gesundheitsbedrohung schon laut hörbar werden müssen

Prof. Hermann Knoflacher

..ein scheinbar unaufhaltsamer geheimnisvoller Prozess.Neuer Mobilitätsbegriff: Verkehrsmittel auf Bahnen

Damit kommt der Mensch in das VS

Maßeinheit herkömmlichen Verkehrswesens ist diePKW-Einheit

•Verkehrsmengen•Abmessungen der Verkehrsanlagen

31.03.2016 H. Knoflacher22

•Geschwindigkeitsmaß•Platzansprüche•Behinderungsfreiheit•„Gesundheit des Autos“ – jährliche Überprüfung usw.•Freies Bewegungsumfeld für die Autos

Mythos 1:Mobilitätswachstum

Zahl der Wege proPerson und

Tag

Wege mit dem Auto

Mit der Motorisierungsteigt die Mobilität

31.03.2016 H. Knoflacher23

Motorisierung

Mythos 2: Zeiteinsparung durch Geschwindigkeit

ABV1

Der Nutzen aller Verkehrsinvestitionen wurde und wirdmit Zeiteinsparungen durch Geschwindigkeit begründet

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V2Geschwindigkeit: V2 > V1Distanz LAB

Zeiteinsparung: Δt = LAB.(V2 – V1)/V1xV2

Nutzen= ΣΔt x Geld pro Zeit

KN-Faktor = Nutzen/Kosten > 1 (3)

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5

Wo die EU geistig steht

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Einschränkung der Mobilität ist keine Option

Mit der Zahl der Verkehrsmittel nimmt die Freiheit der Verkehrsmittelwahl zu

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Verkehrsparadigma der Mythologie

Verhalten der Vertreter der Mythen

Mythen erheben einen Anspruch auf Geltung für die von ihnen behauptete Wahrheitfür die von ihnen behauptete Wahrheit.

Trifft auf die Vertreter des traditionellen Verkehrswesens zu.

31.03.2016 H. Knoflacher27

Entsprechen diese tragenden Pfeiler des Verkehrswesensauch der Realität und erfüllen sie die Versprechungen?

Need Being (qualities) Having (things) Doing (actions) Interacting (settings)

Subsistence physical and mental health food, shelter, work feed, clothe, rest, workliving environment, social setting

Protection care, adaptability, autonomysocial security, health systems, work

co-operate, plan, take care of, help

social environment, dwelling

Affectionrespect, sense of humour, generosity, sensuality

friendships, family, relationships with nature

share, take care of, make love, express emotions

privacy, intimate spaces of togetherness

Understanding

critical capacity, curiosity, intuition

literature, teachers, policies, educational

analyse, study, meditate, investigate,

schools, families, universities, communities,

receptiveness dedication responsibilities duties cooperate dissentassociations, parties,

Verletzung der Grundbedürfnisse und Lebenszwecke der Menschendurch die Verkehrs-, Raum- und Stadtplanung des 20 Jahrhunderts

Participationreceptiveness, dedication, sense of humour

responsibilities, duties, work, rights

cooperate, dissent, express opinions

churches, neighbourhoods

Leisureimagination, tranquility, spontaneity

games, parties, peace of mind

day-dream, remember, relax, have fun

landscapes, intimate spaces, places to be alone

Creationimagination, boldness, inventiveness, curiosity

abilities, skills, work, techniques

invent, build, design, work, compose, interpret

spaces for expression, workshops, audiences

Identitysense of belonging, self-esteem, consistency

language, religions, work, customs, values, norms

get to know oneself, grow, commit oneself

places one belongs to, everyday settings

Freedomautonomy, passion, self-esteem, open-mindedness

equal rightsdissent, choose, run risks, develop awareness

anywhere

Number of tripsper person

and day

Motor car trips

IncreasingMotorisation –Increasing Mobility

Mehr Radwegemehr Rad-Mobilität

Mehr Autosmehr Auto-Mobilität

Wien 1975

??

31.03.2016 H. Knoflacher29

10

Motorisation

Begriff und Zweck waren zu klären

Und so schaut es aus: es gibt keine „Mobilitätswachstum“, die Wegezahl bleibt gleich, es ändern sich nur die Formen!

Wegezahl pro Person und Tag bleibt konstant

Wege pro Person und Tag

AutofahrtenRealität

31.03.2016 H. Knoflacher30

Fußgeher, RadfahrerÖV Benutzer

Motorisation

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31.03.2016

6

Realität:

Es gibt kein Wachstum der Mobilität

Die Zahl der Wege bleibt trotz Motorisierung konstant und kann sich nur mit der Einwohnerzahl ändern

31.03.2016 H. Knoflacher31

Es gibt nur eine Verschiebung der Wege von einer Verkehrsart zur anderen

Wenn Autofahrten zunehmen, nehmen die anderenVerkehrsformen im gleichen Ausmaß ab!

Reisegeschwindigkeiten1983

In 30 Jahrenzehn malschneller ...

. ..und wo ist die

31.03.2016 H. Knoflacher32

1955

eingesparteZeit geblieben?

Keine Unterschiede in den Zeitverteilungen zwischen schnelle und langsamen VT.

31.03.2016 H. Knoflacher33

Nirgends auf der Welt wurde bisher eine Zeiteinsprg. durch Geschwindigkeitserhöhung beobachtet

•Es gibt keine Zeiteinsparung durch

Geschwindigkeit im System

31.03.2016 H. Knoflacher34

Das Zeitbudget für Mobilität ist überall gleich!

keine Autos 500 Pkw/1000 EW u. mehr

Fußgeher 50 Km/h und mehr

Höhere Geschwindigkeit führt nur zu längeren Wegenund zu höherem Verkehrsauwand = -wachstum!

15

20

25

30

hn

ittl

ich

e R

eis

ew

eit

e in

km

]

Regionalbus

Autofahrer

31.03.2016 H. Knoflacher35

0

5

10

0 5 10 15 20 25 30

Durchschnittliche Haus zu Haus Geschwindigkeit in km/h

Du

rch

sc

h

FußgeherRadfahrer

Stadtbus

Regionalbus

Nachbarschaftsbeziehungen

Mit der Wissenschaft kam auch der Mensch in seiner Realität in das Verkehrswesen

..was die Vertreter der Mythen gar nicht gerne sehen undauch alles unternehmen, um das zu verhindern.

Schon seit 1970 müsste man bei der Projektierung dieVerantwortung für die Folgen übernehmen.

31.03.2016 H. Knoflacher36

g g

Problem: zwei verschiedene Welten treffen aufeinander:•Die Machtstrukturen des Myten•Strukturen der Wissenschaft

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31.03.2016

7

It is not only the measured time – it is the time perceived, Walter 1974

!

g f

act

or

pe

rce

ptio

n o

f t

ime

Education

Commuting

Leisure

The effectiveTime is notthe measuredTime

Human behaviourHuman reality

31.03.2016 H. Knoflacher37

Sub

ject

ive

we

ight

ing

Distance to public transport stop

...it is theperceived TimePhysics

Es sind grundlegende physiologische Mechanismen

5 S

eku

nd

en

Entfernung und Akzeptanz /Knoflacher 1978

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Akz

epta

nz

[%]

Curve Parameter Number of passengers

K a b B S

10 218.4 261.7426 0.4406 0.5133 2.38 136

11 117.8 225.7052 0.6913 0.9448 1.91 47

Auto orientierte Umgebung

unattraktives auto-orientiertes Umfeld

ten

Menschen

Ver

hal

ten

31.03.2016 H. Knoflacher38

Entfernung zum Futterplatz

Um

läu

fe in

1

20.11.2003 H. Knoflacher58

0

0 100 200 300 400 500 600 700 800Fußweg [m]

g g

Physik

Ver

hal

t

Bienen

Entfernung

Knoflacher 1978/81/ 86/2008/11

Body energy (Knoflacher 1975/1981)

Energie für die Aktiv. Geschwindigkeitin Kcal/ Min. in km/h

Gehen 4,3 4

Gehen 6,5 6

2 15 x 10 40 +

31.03.2016 H. Knoflacher39

Laufen 12,6 12

Laufen 24,2 20

Autofahren 1,6 – 2,0 50 - 150

2-15 x 10-40+ +

Positive Rückkopplung !!!

Die Verhaltensbeeinflussung erfolgt auf der Ebene der Körperenergie, tief im Unterbewußtsein

Auto

ändert:•Werte•Strukturen•Kulturen

31.03.2016 H. Knoflacher40

Source: Die Spaltung des Weltbilds, R. Riedl, 1985

.kommt auf dieserEvolutionsschicht

zur Wirkung!

Interaktive Verbindung von Mensch und Auto?

+

?

31.03.2016 H. Knoflacher41

240 PS 0,1 – 0,2

Was in den Hirnen stattfand und -findet

Wohnung + Abstellplatz für das Auto

Fahrbahnen bis zu jedem Objekt

31.03.2016 H. Knoflacher42Virus – Effekt der Autos

Ablösezahlungen, wenn nicht autogerecht

Menschen

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8

31.03.2016 H. Knoflacher43Virus – Effect of the car!

Das kommt dann aus den Köpfen des bmvit

31.03.2016 H. Knoflacher44

Blind für

• 1,2 Millionen Verkehrstote

• 4,8 Millionen Tote durch Abgasfolgen

• die Verwüstung des Lebensumfeldes,

• die soziale Isolierung,

di B dü f i d Ki d d di Alt• die Bedürfnisse der Kinder und die Alten,

• das Recht auf freie Mobilität der Menschen,

• das Recht auf reine Luft und Nachruhe,

• das Recht auf Grünraum um die Wohnungen

• das Recht auf öffentlichen Raum

31.03.2016 H. Knoflacher45

Was man nicht beachtet hat

Daten/Probleme

Verhalten

31.03.2016 H. Knoflacher46

StrukturenDie Ursache für das Problem sind Strukturen

..nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren..zu letzteren gibt es keine passenderen als das Auto

Mit dem Auto im Kopf sieht man den Elefanten im Schlafzimmer nicht

Space m2/people

0,95 1,040% occup.4,1

8,8

31.03.2016 H. Knoflacher47

Occupancy1,4 P/car

10,7 75,3 199,0

1,2 6,7 40% occup.

Sto, walk 30 km/h 50 km/h

0,93,4

7,2

Stadt bedeutet effiziente Flächennutzungeffizient ineffizientnachhaltig nicht nachhaltigsozial asozial

10,7 36 100

Will man die Menschen weiter in die Autoabhängigkeitzwingen oder ihm die Freiheit der Wahl geben?

50

60

70

80

90

100

ptan

z [%

]

Curve Parameter Number of passengers

K a b B S

10 218.4 261.7426 0.4406 0.5133 2.38 136

11 117.8 225.7052 0.6913 0.9448 1.91 47

31.03.2016 H. Knoflacher48

0

10

20

30

40

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Akz

ep

Fußweg [m]Parkplatz

Haltestelle

Auto orientierte Umgebung

unattraktives auto-orientiertes Umfeld

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9

Will man weiterhin einen fairen Wettbewerb zwischen Auto und öffentlichen Verkehr verhindern?

Anteil der Verkehrsmittel an den motorisiert beförderten Personen in Deutschland 1950-2000

60

80

100

hrs

mit

tel

[%]

Motorisierter Individualverkehr65/35

31.03.2016 H. Knoflacher49

0

20

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19

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19

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19

90

19

95

20

00

Jahr

An

teil

der

Ver

keh

Öffentlicher Verkehr

Quelle: Verkehr in Zahlen 1972 und 2001/2002

17/83

geänderter Berechnungs-modus

Wenn man das will, dann ist die Folge einePlanung gegen die Gesundheit

Home

+ Parking

Acceptance function of cars Acceptance function of public transport

keine Chancefür den ÖV

31.03.2016 H. Knoflacher50

Working + Parking

Shopping + Parking

Recreation + Parking

Loss ofurban

activities

Parken bei der Wohnungmacht aus MenschenAutofahrer

Der Parkplatz bei den Aktivitäten bringt Risiken, Lärm, Abgase,Einschränkungen für nicht Motorisierte in alle Bereiche!

... Living and ...

Acceptance ofwalking

Acceptance functionof public transport

+ workt

Gesundheit erfodert eine Änderung der Bauordnungen

Grundforderung der UmwelthygieneAutoabstellplätze müssen aus den Siedlungsräumen

Wohnungen sind von Autoabstellplätzen baulich, rechtlichfinanziell und organisatorisch völlig zu trennen

31.03.2016 H. Knoflacher51

+

Parken

PT stop

+

+ workt+ shopping+ leisure etc

Garage

S1S2 >> S1

Will man das nicht, sind 70% der Fahrbahnen sind nicht mehrerforderlich!

50

60

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ptan

z [%

]

Curve Parameter Number of passengers

K a b B S

10 218.4 261.7426 0.4406 0.5133 2.38 136

11 117.8 225.7052 0.6913 0.9448 1.91 47

f70%

Emissionen nehmen mit der Entfernung zun Parkplatz exponentiell ab

31.03.2016 H. Knoflacher52

0

10

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40

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Akz

ep

Fußweg [m]Parkplatz

Haltestelle

Auto orientierte Umgebung

unattraktives auto-orientiertes Umfeld

autofreie Umgebung+70%

Änderung der Finanzordnung als Fnanzierungsinstrument

50

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100

be [

%]

Curve Parameter Number of passengers

K a b B S

10 218.4 261.7426 0.4406 0.5133 2.38 136

11 117.8 225.7052 0.6913 0.9448 1.91 47

Ersatz der Ausgleichsabgabe für nicht errichteteParkplätze durch eine „Verkehrserregerabgabe“

Prof. Hermann Knoflacher

0

10

20

30

40

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Abg

ab

Entfernung zum Parkplatz (m)

p „ g gnach dieser Funktion

Je intelligenter, umso unabhängiger

Anteil des Autoverkehrs in Abhängigkeit von der Parkraumorganisation an Quelle oder Ziel

100

79

60

70

80

90

100

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48

39

17

0

10

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40

50

Heute Garagen in 500mäqui.attr

Garagen in 500mäqua. unattr

Garagen in 1000,Hst in 500 attr

Garagen in 1000,Hst in 500 unattr

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Effects of car free urban structures on car-use andCompetetivness of Cities and municipalities

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Beweise für die Wirkungen

Konzept 1975 - 1981

2009 WienNo. 1

31.03.2016 H. Knoflacher56Rückläufige Motorisierung seit 2002

Qualified education - implementation

15

20

25

30

hnittliche Reiseweite in km

R i lb

Autofahrer

Gewinn von Nähe und Rauminhalt, Sozialkontakten, Schönheit, Neugier, physischer und psychicher Gesundheit

0

5

10

0 5 10 15 20 25 30

Durchschnittliche Haus zu Haus Geschwindigkeit in km/h

Durchsch

Fußgeher

Radfahrer

Stadtbus

Regionalbus

Nachbarschaftsbeziehungen

Quelle: Knoflacher, 199631.03.2016

•Was ist gelungen, was nicht bzw. was würden Sie anders machen (Stichwort: aus Fehlern lernen)? •Sehr viel, was nicht möglich erschien, manches nicht. Ich nehme keine Aufträge mehr an, die für die Schublade vorgesehen sind. Erfolgsformel!

•Waren es immer öffentliche Finanzmittel oder auch private Investoren, die unterstützend gewirkt haben? •meist öffentlichen FM, aber auch fallweise private, z.B. Wirtschaft

•Wie kann lokale Politik überzeugt werden, die Stadt vom Menschen und nicht vom Auto her zu denken? •Eine Frage der Information und der Kenntnis der Systemwirkungen in Verbindung mit soliden Grundlagen, Zielen und Vertrauen

•Welche Probleme/ Impulse haben zu den Planungen geführt?

•Unterschiedliche Anlässe: Bürgerinitiativen, Widersprüche zwischen Stadt und Land, betroffene Bürger, Stadtplanungsämter, Landesregierungen, früher Bund

•welche räumlichen Veränderungen wurden angestrebt, mit Blick auf Verkehr und Städtebau, Soziales und Gesundheit?

•Reduktion der Flächen für den Autoverkehr, Stärkung der lokalen Wirtschaft, Patz für Fußgänger, Radverkehr, öffentlichen Verkehr

•Welche Akteure/Interessengruppen waren hilfreich, welche eher dagegen (war beispielsweise das Gesundheitsamt involviert?) Verwaltungsbeamte, Politiker, Bürgerinitiativen, Wirtschaft, Private -- je nach Situation dagegen oder dafür

•Welche strategischen Überlegungen haben Sie sich zur Umsetzung Ihrer Konzepte

gemacht, wie bewerten Sie diese inzwischen? Das hat sich mit der Veränderung der Persönlichkeitsstrukturen auch geändert. Früher Überzeugung der Verantwortlichen, heute Zielkonzept. In beiden Fääen solide Grundlagen und Systemkenntnis über den Pardigmenwechsel

Das ist heute ganz einfach:

• Es gibt solide wissenschaftliche Grundlagen

• Es muss nur der Spuk der alten Mythen aus dem Verkehrswesen entfernt werden

• Es muss die menschliche Wertehierarchie beachtet werden

• Es muss die Erfolgsformel beachtet werden:

• Erfolg = Experten x Politik x Verwaltung……oder

• 1 = 1 x 1 x 1

• Wenn das nicht funktioniert ist irgendwo die Null drinnen

• Diese ist zu finden …….

• Wenn es um die Gesundheit und das Leben geht, gibt es keine Kompromisse!

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Wer noch nicht genug hat…

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Available now

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Literatur zum Thema

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If you are interested ín basics and cities

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If you are a prectitioner

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Danke für dieAufmerksamkeit