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Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-Kreidl Institut für Philosophie der KF-Uni Graz KSR II – VO: Ethik in der Medizin. Organisatorisches – Kontakt. Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-Kreidl – [email protected] Sprechstunde: Mittwoch 9.30-12.00 - PowerPoint PPT Presentation
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Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
Organisatorisches – Kontakt
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-Kreidl – [email protected]: Mittwoch 9.30-12.00
Dr. Omid Amouzadeh-Ghadikolai – [email protected] nach Vereinbarung
Dr. Angelika Purkathofer – [email protected]
Sprechstunde nach Vereinbarung
Dr. Jann Schlimme – [email protected]
Sprechstunde nach Vereinbarung
Mag. Michael Wallner – [email protected] nach Vereinbarung
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Organisatorisches – Termine
Mo., 27. Februar 14:00 – 16:30/16:45
Mo., 5. März 15:15 – 17:30
Mo., 12. März 15:00 – 17:30 (Abgabe erste Hausübung)
Mo., 19. März 15:15 – 17:45
Mo., 26. März 16:00 – 18:30 (Abgabe zweite Hausübung)
VO im HS D
SE in den jeweiligen Seminarräumen
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Organisatorisches – Unterlagen
Sämtliche Unterlagen (acht Dateien) finden Sie auf:
http://www-gewi.uni-graz.at/staff/rinofner
Scriptum I – theoretische Grundlagen
Scriptum II – Anwendungen, Fallbeispiele, Texte
Powerpoint-Folien (5 Dateien)
Text von Singer und Kuhse
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Organisatorisches – Anforderungen
1) Die Bereitschaft, sich auf medizinethische und medizinphilosophische Diskurse einzulassen
2) Anwesenheit in Vorlesung und Seminar (maximal tolerierte Abwesenheit: eine Vorlesungs- oder Seminareinheit; im Abwesenheitsfall bitten wir um Kontaktaufnahme, um etwaige Ersatzleistungen zu vereinbaren)
3) Aktive Mitarbeit in den Seminareinheiten (gründliche Vorbereitung der jeweiligen Einheiten; Diskussionsteilnahme; Gruppenarbeit)
4) Das Verfassen von zwei schriftlichen Hausübungen zu je zwei Seiten und zu einem noch bekannt zu gebenden Thema
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Organisatorisches – Leistungsbeurteilung
Mitarbeit (Seminarvorbereitung und Diskussionsteilnahme) 10 Punkte
Hausübung I 15 Punkte
Hausübung II 15 Punkte
Gesamtpunkteanzahl 40 Punkte
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Organisatorisches – Notenschlüssel
Sehr Gut (1) 36 – 40 PunkteGut (2) 31 – 35 PunkteBefriedigend (3) 26 – 30 PunkteGenügend (4) 21 – 25 PunkteNicht Gen. (5) 0 – 20 Punkte
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
3) Personsein und Menschenwürde: ethische Implikationen
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Ausgangsfrage:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Ausgangsfrage: Was ist Medizinethik?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Ausgangsfrage: Was ist Medizinethik?
Medizinethik beschäftigt sich mit dem ärztlichen Handeln
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Ausgangsfrage: Was ist Medizinethik?
Medizinethik beschäftigt sich mit dem ärztlichen Handeln
Das ärztliche Handeln steht unter bestimmen Rahmenbedingungen
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtliche
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomische
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Beschränkt sich die Medizinethik nun auf den humanitären Aspekt des medizinischen Handelns?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Beschränkt sich die Medizinethik nun auf den humanitären Aspekt des medizinischen Handelns?
Dies wäre zu kurz gegriffen
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Medizinethik beschäftigt sich mit dem ärztlichen Handeln unter all den angeführten Aspekten
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Um dies zu veranschaulichen, unterscheiden wir zwischen
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Um dies zu veranschaulichen, unterscheiden wir zwischen ärztlichem Handeln im engeren Sinn und
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Rahmenbedingungen: medizinische (lege artis)rechtlicheinstitutionelle („soziale“)ökonomischehumanitäre („moralische“)
Um dies zu veranschaulichen, unterscheiden wir zwischen ärztlichem Handeln im engeren Sinn und ärztlichem Handeln im weiteren Sinn
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Die Regeln des ärztlichen Handelns im engeren Sinn beziehen sich nur auf den ersten, den medizinischen Aspekt
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Die Regeln des ärztlichen Handelns im engeren Sinn beziehen sich nur auf den ersten, den medizinischen Aspekt
Die Regeln des ärztlichen Handelns im weiteren Sinn beziehen sich auf alle Aspekte
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Die Regeln des ärztlichen Handelns im engeren Sinn beziehen sich nur auf den ersten, den medizinischen Aspekt
Die Regeln des ärztlichen Handelns im weiteren Sinn beziehen sich auf alle Aspekte
Demnach beschäftigt sich die Medizinethik mit dem ärztlichen Handeln im weiteren Sinn
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel: „Wie kann eine gerechte Verteilung von Ressourcen (z.B. Vorsorge-screening, Medikamente, Spenderorgane) in einer bestimmten
Bevölkerung(sgruppe) erreicht werden?“
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel: „Wie kann eine gerechte Verteilung von Ressourcen (z.B. Vorsorge-screening, Medikamente, Spenderorgane) in einer bestimmten
Bevölkerung(sgruppe) erreicht werden?“
Ist das eine Frage, die sich auf das ärztliche Handeln im engeren Sinn oder auf das ärztliche Handeln im weiteren Sinn bezieht?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel: „Wie kann eine gerechte Verteilung von Ressourcen (z.B. Vorsorge-screening, Medikamente, Spenderorgane) in einer bestimmten
Bevölkerung(sgruppe) erreicht werden?“
Ist das eine Frage, die sich auf das ärztliche Handeln im engeren Sinn oder auf das ärztliche Handeln im weiteren Sinn bezieht?
Ist das also eine im engeren Sinn medizinische oder eine ethische Frage?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel: „Wie kann eine gerechte Verteilung von Ressourcen (z.B. Vorsorge-screening, Medikamente, Spenderorgane) in einer bestimmten
Bevölkerung(sgruppe) erreicht werden?“
Es handelt sich hierbei also um eine medizinethische Frage, weil zwar medizinische Aspekte auch eine Rolle spielen, aber auch alle anderen Aspekte.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Beispiel: „Wie kann eine gerechte Verteilung von Ressourcen (z.B. Vorsorge-screening, Medikamente, Spenderorgane) in einer bestimmten
Bevölkerung(sgruppe) erreicht werden?“
Es handelt sich hierbei also um eine medizinethische Frage, weil zwar medizinische Aspekte auch eine Rolle spielen, aber auch alle anderen Aspekte.
Somit wird hier nach dem ärztlichen Handeln im weiteren Sinne, d.i. nach allen fünf Rahmenbedingungen gefragt.
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Was ziehen wir hieraus?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
1) Einleitung: Ärztliches Handeln im engeren/weiteren Sinn
Was ziehen wir hieraus?
Medizinethische Fragestellungen lassen sich weder auf (im engeren Sinn) medizinische Aspekte, noch auf rein humanitäre (moralische) Aspekte reduzieren, sondern umfassen immer eine Reflexion auf alle Aspekte des ärztlichen Handelns
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff: morbus (Oberbegriff)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff: morbus (Oberbegriff)
Darunter fallen drei Aspekte:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff: morbus (Oberbegriff)
Darunter fallen drei Aspekte: pathos (pathologischer Befund, nachweisbare Desorganisation
des Organismus)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff: morbus (Oberbegriff)
Darunter fallen drei Aspekte: pathos (pathologischer Befund, nachweisbare Desorganisation
des Organismus) aegritudo (subjektives
Krankheitsempfinden)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Ein klassischer Krankheitsbegriff: morbus (Oberbegriff)
Darunter fallen drei Aspekte: pathos (pathologischer Befund, nachweisbare Desorganisation
des Organismus) aegritudo (subjektives
Krankheitsempfinden) nosos (Krankheitsbild, z.B. Myokarditis)
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Dieser klassische Krankheitsbegriff ist lediglich ein Vorschlag zu einer Klärung des umstrittenen Phänomens „Krankheit“.
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Dieser klassische Krankheitsbegriff ist lediglich ein Vorschlag zu einer Klärung des umstrittenen Phänomens „Krankheit“.
Einigkeit besteht jedoch hinsichtlich der folgenden Aspekte:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Dieser klassische Krankheitsbegriff ist lediglich ein Vorschlag zu einer Klärung des umstrittenen Phänomens „Krankheit“.
Einigkeit besteht jedoch hinsichtlich der folgenden Aspekte:
„Krankheit“ ist der Komplementärbegriff zu „Gesundheit“
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Ausgangsfrage: Was ist Krankheit?
Dieser klassische Krankheitsbegriff ist lediglich ein Vorschlag zu einer Klärung des umstrittenen Phänomens „Krankheit“.
Einigkeit besteht jedoch hinsichtlich der folgenden Aspekte:
„Krankheit“ ist der Komplementärbegriff zu „Gesundheit“
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
Was bedeutet das?
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
Wenn wir Krankheit als Abweichung von Normalität verstehen (was umstrittenist), dann können wir Normalität und damit auch Krankheit in zweifacher Weiseverstehen:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
Wenn wir Krankheit als Abweichung von Normalität verstehen (was umstrittenist), dann können wir Normalität und damit auch Krankheit in zweifacher Weiseverstehen:
1) Normalität im deskriptiven (beschreibenden) Sinn
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
Wenn wir Krankheit als Abweichung von Normalität verstehen (was umstrittenist), dann können wir Normalität und damit auch Krankheit in zweifacher Weiseverstehen:
1) Normalität im deskriptiven (beschreibenden) Sinn
2) Normalität im präskriptiven (normativen, vorschreibenden) Sinn
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
deskriptive und normative Aspekte müssen unterschieden werden
1) Normalität im deskriptiven (beschreibenden) Sinn
2) Normalität im präskriptiven (normativen, vorschreibenden) Sinn
Beispiel: Der statistische Durchschnittswert des Lungenvolumens einer erwachsenen Mitteleuropäerin kann einerseits als „normal“ im Sinne eines unbewerteten Ist-Zustands, andererseits als normal im Sinne eines zu erreichenden Soll-Zustands verstanden werden.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Die allermeisten gegenwärtig vertreten Krankheitstheorien lassen sich trotz aller Uneinigkeiten einteilen in:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Die allermeisten gegenwärtig vertreten Krankheitstheorien lassen sich trotz aller Uneinigkeiten einteilen in:
a) objektive Krankheitstheorien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
Die allermeisten gegenwärtig vertreten Krankheitstheorien lassen sich trotz aller Uneinigkeiten einteilen in:
a) objektive Krankheitstheorien
b) subjektive Krankheitstheorien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her Untersuchungsobjekt = menschlicher Körper (Anatomie, Physiologie)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her Untersuchungsobjekt = menschlicher Körper (Anatomie, Physiologie)
„Krank“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
58
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her Untersuchungsobjekt = menschlicher Körper (Anatomie, Physiologie)
„Krank“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie: Organismus zeigt statistischrelevante Abweichungen von den Normalfunktionen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her Untersuchungsobjekt = menschlicher Körper (Anatomie, Physiologie)
„Krank“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie: Organismus zeigt statistischrelevante Abweichungen von den Normalfunktionen.
„Gesund“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ vom Objekt her Untersuchungsobjekt = menschlicher Körper (Anatomie, Physiologie)
„Krank“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie: Organismus zeigt statistischrelevante Abweichungen von den Normalfunktionen.
„Gesund“ im Sinne der objektiven Krankheitstheorie: Einzelfunktionen desOrganismus innerhalb statistischer Schwankungsbreite.
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Vorteile objektorientierter Krankheitstheorien:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Vorteile objektorientierter Krankheitstheorien:
Eindeutigkeit und mögliche Abgrenzung verschiedener Krankheiten
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Vorteile objektorientierter Krankheitstheorien:
Eindeutigkeit und mögliche Abgrenzung verschiedener Krankheiten Klar bestimmtes nosologisches Krankheitssystem
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Nachteile objektorientierter Krankheitstheorien:
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Nachteile objektorientierter Krankheitstheorien:
Hohes Abstraktionsniveau (allgemeines Krankheitsbild muss sich nicht mit individueller Manifestation decken)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) objektive Krankheitstheorien
Nachteile objektorientierter Krankheitstheorien:
Hohes Abstraktionsniveau (allgemeines Krankheitsbild muss sich nicht mit individueller Manifestation decken)
Sprechen über Krankheiten unabhängig von kranken Menschen
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ nicht allein von medizinischen Befunden, sondern auch von der Bedeutung her, welche die Erkrankung für den Kranken in einer bestimmten Situation hat
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
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VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ nicht allein von medizinischen Befunden, sondern auch von der Bedeutung her, welche die Erkrankung für den Kranken in einer bestimmten Situation hat
fassen Krankheit als umfassendes Geschehen, das den Menschen in seiner Körper-Geist-Seele-Einheit betrifft („biopsychosoziales Krankheitsmodell“)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
70
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
bestimmen „Krankheit“ nicht allein von medizinischen Befunden, sondern auch von der Bedeutung her, welche die Erkrankung für den Kranken in einer bestimmten Situation hat
fassen Krankheit als umfassendes Geschehen, das den Menschen in seiner Körper-Geist-Seele-Einheit betrifft („biopsychosoziales Krankheitsmodell“)
fassen Krankheit nicht nur als zu beseitigendes Übel, sondern erkennen den subjektiven Sinn der Erkrankung (in bestimmten biographischen Situationen)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
71
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Das bedeutet nicht, dass eine subjektorientierte Krankheitsauffassung die auf die menschliche physis Bezug nehmenden Befunde leugnete oder in ihrer Aussagekraft unterschätzte.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
72
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Das bedeutet nicht, dass eine subjektorientierte Krankheitsauffassung die auf die menschliche physis Bezug nehmenden Befunde leugnete oder in ihrer Aussagekraft unterschätzte.
Medizinische Befunde werden lediglich in einem weiteren Umkreis von Einflussfaktoren interpretiert.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
73
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
„Krankheit“ und „Gesundheit“ in der subjektorientierten Krankheitstheorie:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
74
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
„Krankheit“ und „Gesundheit“ in der subjektorientierten Krankheitstheorie:
Keine Zustände, sondern Prozesse und Entwicklungen (subjektiver Sinn)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
75
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
„Krankheit“ und „Gesundheit“ in der subjektorientierten Krankheitstheorie:
Keine Zustände, sondern Prozesse und Entwicklungen (subjektiver Sinn)
Es gibt keine Gesundheit „an sich“ (Gesundheit in der Krankheit und vice versa)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
76
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
„Krankheit“ und „Gesundheit“ in der subjektorientierten Krankheitstheorie:
Keine Zustände, sondern Prozesse und Entwicklungen (subjektiver Sinn)
Es gibt keine Gesundheit „an sich“ (Gesundheit in der Krankheit und vice versa)
Die Sicht der Betroffenen ist maßgeblich anzuerkennen (keine Vereindeutigung)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
77
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Gesund: Ein Mensch, dem es gelingt, mit physischen, psychischen und sozialenKrisen so umzugehen, dass er sich auf einem subjektiv zufrieden stellendenLeistungsniveau stabilisieren kann.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
78
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Gesund: Ein Mensch, dem es gelingt, mit biologischen, sozialen und psychischenKrisen so umzugehen, dass er sich auf einem subjektiv zufrieden stellendenLeistungsniveau stabilisieren kann.
Die Art und Weise, wie wir vom Kranksein betroffen sind, ist Bestandteil derKrankheit und des Genesungsprozesses (vgl. Placebos).
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
79
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Vorteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
80
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Vorteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Entsprechen eher der alltäglichen Erfahrung des Krank- und Gesundseins
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
81
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Vorteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Entsprechen eher der alltäglichen Erfahrung des Krank- und Gesundseins
Gibt ein vielschichtigeres Modell von Krankheit
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
82
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Nachteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
83
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Nachteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Weniger Sicherheit der Diagnose
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
84
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
2) Krankheitsbegriff; gängige Auffassungen von Gesundheit/Krankheit
a) subjektive Krankheitstheorien
Nachteile subjektorientierter Krankheitstheorien:
Weniger Sicherheit der Diagnose
Weniger verlässliche Krankheitstypologien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
85
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Ausgangsfrage:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
86
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Ausgangsfrage: Wer ist krank?
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
87
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Ausgangsfrage: Wer ist krank?
In der Humanmedizin behandeln wir Menschen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
88
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Ausgangsfrage: Wer ist krank?
In der Humanmedizin behandeln wir Menschen.
Unserer moralischen Intuition zufolge sind unsere Mitmenschen in besondererWeise schutzwürdig. (universal geltendes Menschenrecht auf Schutz)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
89
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Unserer moralischen Intuition zufolge sind unsere Mitmenschen in besondererWeise schutzwürdig. (universal geltendes Menschenrecht auf Schutz)
Frage: Warum sind Menschen schutzwürdig?
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
90
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Unserer moralischen Intuition zufolge sind unsere Mitmenschen in besondererWeise schutzwürdig. (universal geltendes Menschenrecht auf Schutz)
Frage: Warum sind Menschen schutzwürdig?
Antwort: Weil sie Würde besitzen bzw. weil sie Personen sind.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
91
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Unserer moralischen Intuition zufolge sind unsere Mitmenschen in besondererWeise schutzwürdig. (universal geltendes Menschenrecht auf Schutz)
Frage: Warum sind Menschen schutzwürdig?
Antwort: Weil sie Würde besitzen bzw. weil sie Personen sind.
Frage: Was bedeutet es, eine Person zu sein?
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
92
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Mögliche Minimaldefinition des Personbegriffs:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
93
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Mögliche Minimaldefinition des Personbegriffs:
Personen sind Wesen, die über eine in ihrer biologischen Ausstattung gründende spezifische Empfindungsfähigkeit (und folglich: Leidensfähigkeit) verfügen wie ebenso über ein sozial orientiertes und sozial normiertes Verhalten.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
94
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Mögliche Minimaldefinition des Personbegriffs:
Personen sind Wesen, die über eine in ihrer biologischen Ausstattung gründende spezifische Empfindungsfähigkeit (und folglich: Leidensfähigkeit) verfügen wie ebenso über ein sozial orientiertes und sozial normiertes Verhalten.
Dies wirft folgende Frage auf:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
95
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
Mögliche Minimaldefinition des Personbegriffs:
Personen sind Wesen, die über eine in ihrer biologischen Ausstattung gründende spezifische Empfindungsfähigkeit (und folglich: Leidensfähigkeit) verfügen wie ebenso über ein sozial orientiertes und sozial normiertes Verhalten.
Dies wirft folgende Frage auf:
Sind alle Menschen Personen?
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
96
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
97
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ausgangsthese: Die Würde des Menschen gründet allein in seiner Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
98
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ausgangsthese: Die Würde des Menschen gründet allein in seiner Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung.
Hieraus folgt: Alle Menschen sind Personen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
99
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ausgangsthese: Die Würde des Menschen gründet allein in seiner Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung.
Hieraus folgt: Alle Menschen sind Personen. Der Mensch kann den Personstatus nie verlieren.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
100
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ausgangsthese: Die Würde des Menschen gründet allein in seiner Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung.
Hieraus folgt: Alle Menschen sind Personen. Der Mensch kann den Personstatus nie verlieren. Der Personstatus ist moralischer Status (Recht auf
respektvollen Umgang)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
101
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Ausgangsthese: Die Würde des Menschen gründet allein in seiner Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung.
Hieraus folgt: Alle Menschen sind Personen. Der Mensch kann den Personstatus nie verlieren. Der Personstatus ist moralischer Status (Recht auf
respektvollen Umgang). „Heiligkeit des Lebens“ (nicht zwingend religiös begründet)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
102
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Gegenwärtig vertreten u.a. von Robert Spaemann (geb. 1927)Nach verbreiteter Auffassung gilt als der bis heute berühmteste Verteidiger der
Äquivalenzthese:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
103
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Der bis heute berühmteste Verteidiger der Äquivalenzthese:
Immanuel Kant (1724-1804)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
104
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Der bis heute berühmteste Verteidiger der Äquivalenzthese:
Immanuel Kant (1724-1804)
Sein Personenkonzept nimmt auf die Idee der Würde Bezug und verzichtet auf eine religiöse Begründung.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
105
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Der bis heute berühmteste Verteidiger der Äquivalenzthese:
Immanuel Kant (1724-1804)
Sein Personenkonzept nimmt auf die Idee der Würde Bezug und verzichtet auf eine religiöse Begründung.
Die Würde der Person gründet in ihrer Fähigkeit zum autonomen Gebrauch ihrer Vernunft (d.h. in der Autonomie des Menschen).
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
106
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
In Bezug auf den für Kant zentralen Begriff der Autonomie ist folgende Unterscheidung zu treffen:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
107
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
In Bezug auf den für Kant zentralen Begriff der Autonomie ist folgende Unterscheidung zu treffen:
1) Autonomie im politischen Sinne:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
108
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
In Bezug auf den für Kant zentralen Begriff der Autonomie ist folgende Unterscheidung zu treffen:
1) Autonomie im politischen Sinne: die Fähigkeit, über eigene Interessen und Belange unabhängig von äußeren Zwängen bestimmen zu können (Handlungsfreiheit).
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
109
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
In Bezug auf den für Kant zentralen Begriff der Autonomie ist folgende Unterscheidung zu treffen:
1) Autonomie im politischen Sinne: die Fähigkeit, über eigene Interessen und Belange unabhängig von äußeren Zwängen bestimmen zu können (Handlungsfreiheit).
2) Autonomie im philosophischen Sinne:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
110
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
In Bezug auf den für Kant zentralen Begriff der Autonomie ist folgende Unterscheidung zu treffen:
1) Autonomie im politischen Sinne: die Fähigkeit, über eigene Interessen und Belange unabhängig von äußeren Zwängen bestimmen zu können (Handlungsfreiheit).
2) Autonomie im philosophischen Sinne: die Fähigkeit, sich selbst in seinem Wollen zu bestimmen (Selbstbestimmung).
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
111
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Mit anderen Worten: Kant macht das Personsein und die Würde an dem autonomen Vernunftgebrauch fest, also daran, dass wir frei sind, zu wollen, was wir wollen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
112
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Mit anderen Worten: Kant macht das Personsein und die Würde an dem autonomen Vernunftgebrauch fest, also daran, dass wir frei sind, zu wollen, was wir wollen.
Dies bedeutet also, dass wir als sittliche Personen mit Würde einander nicht als Gegenstände behandeln können, eben weil wir durch unsere Würde vernünftige Wesen sind.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
113
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Mit anderen Worten: Kant macht das Personsein und die Würde an dem autonomen Vernunftgebrauch fest, also daran, dass wir frei sind, zu wollen, was wir wollen.
Dies bedeutet also, dass wir als sittliche Personen mit Würde einander nicht als Gegenstände behandeln können, eben weil wir durch unsere Würde vernünftige Wesen sind.
Der Mensch ist Zweck ist an sich selbst, insofern ist er nicht Gegenstand fremder Zwecksetzungen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
114
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Resümee:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
115
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Resümee: Kants Begriff der Person setzt also bei der Vernunftbegabtheit des Menschen an und umgeht somit eine religiöse Ebene.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
116
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Resümee: Kants Begriff der Person setzt also bei der Vernunftbegabtheit des Menschen an und umgeht somit eine religiöse Ebene.
Trotz allem löst Kants Fassung nicht alle Probleme, die sich in konkreten Fällen stellen:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
117
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Resümee: Kants Begriff der Person setzt also bei der Vernunftbegabtheit des Menschen an und umgeht somit eine religiöse Ebene.
Trotz allem löst Kants Fassung nicht alle Probleme, die sich in konkreten Fällen stellen:
Woran sollen wir uns z.B. im Umgang mit Dementen oder Komatösen, die ihre Fähigkeit zu vernünftigen Handeln
unwiederbringlich eingebüßt haben, orientieren?
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
118
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
a) Die Äquivalenzthese
Resümee: Kants Begriff der Person setzt also bei der Vernunftbegabtheit des Menschen an und umgeht somit eine religiöse Ebene.
Trotz allem löst Kants Fassung nicht alle Probleme, die sich in konkreten Fällen stellen:
Woran sollen wir uns z.B. im Umgang mit Dementen oder Komatösen, die ihre Fähigkeit zu vernünftigen Handeln
unwiederbringlich eingebüßt haben, orientieren?
Fälle wie diese bringen uns zur Nichtäquivalenzthese
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
119
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
120
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
121
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Reflexivität
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
122
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Reflexivität Selbstbewusstsein
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
123
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Reflexivität Selbstbewusstsein Fähigkeit zur Wahrung der eigenen
Interessen
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
124
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Reflexivität Selbstbewusstsein Fähigkeit zur Wahrung der eigenen
Interessen
Nicht allen Menschen können diese Eigenschaften immer zugeschrieben werden!
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
125
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Ausgangsthese: Personalität ist an die Zuschreibung gewisser Eigenschaften geknüpft. Z.B.: Leidensfähigkeit
Reflexivität Selbstbewusstsein Fähigkeit zur Wahrung der eigenen
Interessen
Nicht allen Menschen können diese Eigenschaften immer zugeschrieben werden! Nicht alle Menschen sind Personen (Föten, Demente, Komatöse…)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
126
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Personalität (im Rahmen der Nichtäquivalenzthese):
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
127
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Personalität (im Rahmen der Nichtäquivalenzthese): kann erworben werden (Fötus – Erwachsener)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
128
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Personalität (im Rahmen der Nichtäquivalenzthese): kann erworben werden (Fötus – Erwachsener) kann verloren werden (Demenz, Koma)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
129
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Personalität (im Rahmen der Nichtäquivalenzthese): kann erworben werden (Fötus – Erwachsener) kann verloren werden (Demenz, Koma) ist keine „gottgegebene“ Gabe
Ao. Univ.-Prof. Dr. Sonja Rinofner-KreidlInstitut für Philosophie der KF-Uni GrazKSR II – VO: Ethik in der Medizin
130
VO 1 – Krankheitstheorien und Menschenbild
3) Personsein und Menschenwürde – ethische Implikationen
b) Die Nichtäquivalenzthese
Personalität (im Rahmen der Nichtäquivalenzthese): kann erworben werden (Fötus – Erwachsener) kann verloren werden (Demenz, Koma) ist keine „gottgegebene“ Gabe
Im Sinne der Nichtäquivalenzthese ist es unter bestimmten Umständen zulässig, über andere menschliche Lebewesen „hinwegzuentscheiden“.