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110 outdoor-magazin TEST 110 outdoor-magazin Editor’s Choice SOMMER 2013 DIE BESTEN PRODUKTE DES JAHRES Gunnar Homann Der outdoor-Textchef geht gerne mit flottem Schritt und leichtem Gepäck auf Tour – oder zieht sich beim Bouldern an kleinen Felsen die Finger lang. Auch mit der Familie zieht es ihn in die Natur. Katharina Hübner Ob Testtour in den Alpen oder Trekking in Norwegen, der smarte Redaktionsneuzugang ist mit gan- zem Herzen bei der Sache – was sich auch in ihren bunt gemischten Reisegeschichten widerspiegelt. Alex Krapp Er ist der Multisportler unter den Redakteuren. Er geht zu Fuß oder mit dem Rad auf Tour, außerdem macht er mit dem Kanu oder Kajak die Gewässer unsicher. Lieblings- ziele: Kanada, Neuseeland, Korsika. Boris Gnielka Der begeisterte Bergsteiger und Kletterer verbindet sportliche Herausforderungen mit Naturge- nuss. Die Westalpen und das Elb- sandsteingebirge stehen bei ihm deshalb besonders hoch im Kurs. Frank Wacker Seit rund 20 Jahren testet der Aus- rüstungsprofi für outdoor – und zwar nicht nur auf Tour, sondern auch im Labor. Am liebsten zieht er mit Zelt und Rucksack los, oft auch direkt von der Haustüre. Kerstin Rotard Sie ist für jedes Abenteuer bereit: vom Wintercampen in den Alpen über Trek kingtouren in Namibia, Skandinavien oder Australien bis hin zum Arbeitseinsatz auf einer Alm – die Vielfalt macht‘s. DIE JURY Jedes Jahr testet outdoor rund 500 Produkte. Aber nur absolutes Top-Equipment gewinnt den Editor’s Choice Award, die höchste Auszeichnung der Redaktion. Hier die Sieger 2013: achtzehn Ausrüstungs-Highlights. Daniel Geiger (5) Fredrik Lewander

Outdoor Editors Choice 2013

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2013 Editors Choice Award

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Page 1: Outdoor Editors Choice 2013

110 outdoor-magazin

test

110 outdoor-magazin

Editor’s ChoiceSommer 2013

Die besten

ProDukte Des

Jahres

Gunnar HomannDer outdoor-Textchef geht gerne mit flottem Schritt und leichtem Gepäck auf Tour – oder zieht sich beim Bouldern an kleinen Felsen die Finger lang. Auch mit der Familie zieht es ihn in die Natur.

Katharina HübnerOb Testtour in den Alpen oder

Trekking in Norwegen, der smarte Redaktionsneuzugang ist mit gan-

zem Herzen bei der Sache – was sich auch in ihren bunt gemischten

Reise geschichten widerspiegelt.

Alex KrappEr ist der Multisportler unter den Redakteuren. Er geht zu Fuß oder mit dem Rad auf Tour, außerdem

macht er mit dem Kanu oder Kajak die Gewässer unsicher. Lieblings-

ziele: Kanada, Neuseeland, Korsika.

Boris GnielkaDer begeisterte Bergsteiger und Kletterer verbindet sport liche Herausforderungen mit Naturge-nuss. Die Westalpen und das Elb-sandsteingebirge stehen bei ihm deshalb besonders hoch im Kurs.

Frank WackerSeit rund 20 Jahren testet der Aus-rüstungsprofi für outdoor – und zwar nicht nur auf Tour, sondern auch im Labor. Am liebsten zieht er mit Zelt und Rucksack los, oft auch direkt von der Haustüre.

Kerstin RotardSie ist für jedes Abenteuer bereit: vom Wintercampen in den Alpen über Trek kingtouren in Namibia, Skandinavien oder Australien bis hin zum Arbeitseinsatz auf einer Alm – die Vielfalt macht‘s.

die Jury

Jedes Jahr testet outdoor rund 500 Produkte. Aber nur absolutes Top-Equipment gewinnt den Editor’s Choice

Award, die höchste Auszeichnung der Redaktion. Hier die Sieger 2013: achtzehn Ausrüstungs-Highlights.

Dani

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PrimusEtA Pot

Ein Topf, der Energie spart? So etwas gibt es. Im Gegensatz zu normalen Töpfen, bei

denen ein Teil der vom Kocher produzierten Hitze vorbeiströmt, »fängt« beim Primus

Eta Pot ein am Topfboden befindlicher Lamellenkranz die Hitze ein und gibt sie an

den Inhalt weiter – beim neuen Modell funktioniert das noch effektiver als beim

Vorgänger. Dadurch benötigt der aus gehär-tetem Aluminium gefertigte Drei-Liter-

Topf rund ein Viertel weniger Brennstoff als ein gleich großes Edelstahl modell, die Koch-

zeit reduziert sich um zirka ein Drittel. outdoor-Redakteurin Kerstin Rotard:

»Leicht zu handeln und sehr schnell – ich koche immer lieber mit dem Eta Pot.« Auch das in den Deckel integrierte Nudelsieb und das geringe Gewicht (540 g) machen ihn zur

top Wahl für Outdoor-Köche! Preis: 50 €.

KeenClEARWAtER CNX

»Mit der Keen-Sandale bewegt man sich ähnlich sicher wie mit einem Multifunk-tionsschuh – aber ohne heiße Füße«, lobt Ausrüstungsprofi Boris Gnielka die neue Clearwater CNX (100 €), nachdem er die

Weihnachtspause beim Klettern und Wandern im sonnigen Italien verbracht hatte. Das liegt vor allem an der neuen, geschmeidig abrollenden Sohle: Sie ist

seitlich hochgezogen und besitzt eine Mit-telfußstütze; beides zusammen garantiert

einen optimalen Halt des Fußes. Außer-dem verbessert der dünne, aber feste Soh-

lenaufbau das Gespür für den Untergrund – ohne dass spitze Steine durchdrücken.

Eine Zehenkappe schützt vor Stößen. Auch das Gewicht (560 g/Paar) liegt im Rah-men. Wenn eine Sandale, dann diese, ist die outdoor- Redaktion einer Meinung.

norronaBitiHoRN AERo100

Der Bitihorn Aero100 (139 €, 90 g) mag zwar nicht ganz der leichteste Wind-

breaker auf dem Markt sein, dafür trägt er sich aber angenehmer als die Konkurrenz.

Auf der Materialinnenseite schlägt sich bei starker Anstrengung spürbar weniger

Feuchtigkeit nieder als bei noch etwas leichteren, aber sehr glatten Geweben wie beispielsweise Pertex Quantum QL. Auch der Nässeschutz der Norrona-Windjacke

beeindruckte Reiseredakteurin Katharina Hübner: Auf ihrer Tour durchs nordische Fjäll blieb sie bei wechselhaftem Wetter mit kräftigen Sturm böen länger trocken als mancher Begleiter in einer Soft shell.

Tipp: Durch die eher geringe Isolation des dünnen Stoffes muss man sich etwas

wärmer darunter anziehen als unter einer etwas dickeren Softshell.

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Editor‘s Choice

112 outdoor-magazin112 outdoor-magazin

LestraHAKKodA

Mit 1085 Gramm und dem im outdoor- Labor ermittelten Temperaturlimit von null Grad (Komfortwert: 8° C) zählt der

Lestra Hakkoda (279 €) zu den leistungs-fähigsten Kunstfaserschlafsäcken auf dem Markt. Doch er kann noch mehr: Sein bio-keramisches Innengewebe erzeugt mehr Strahlungswärme als klassische Stoffe.

»Fühlt sich an wie die Wärme eines Kachel-ofens und erinnert an das angenehme

Klima im Daunenschlafsack«, fasst Aus-rüstungsredakteur Frank Wacker die

Ergebnisse monatelanger Tests zusam-men. Auch der Rest gefällt: Durch elasti-

sche Innennähte schmiegt er sich an, lässt aber Bewegungsfreiheit. Seine parkaähnli-

che Kapuze sitzt bequem und isoliert top, Zipper und Züge laufen wie geschmiert.

edeLridCABlE VARio

Klettersteigsets sind auf ein 80-Kilo-Norm-gewicht optimiert. Wer weniger wiegt, wird

im Sturzfall härter gebremst. Das kann nicht nur schmerzen, sondern auch die Nei-gung zu gefährlichen Pendelanschlägen an den Fels erhöhen. Edelrid hat mit dem neu-en Cable Vario das erste Klettersteigset ent-wickelt, das sich auf das Gewicht des Sport-lers einstellen lässt, und zwar zwischen 30 und 80 Kilo – ideal für Frauen und Kinder.

Damit nicht genug: »Das Gerät brilliert mit einfachster Bedienung, auch die Karabiner liegen tadellos in der Hand!« sagt outdoor-

Redakteur Boris Gnielka, der das Gerät bereits ausprobieren konnte. Keine Frage:

Es gibt leichtere und kleinere Sets, aber kei-nes, das »mitwächst« oder vielseitiger ist.

Gewicht: 560 Gramm, Preis: 175 €.

»Neue Materialien

und innovative Technik bringen die Produktent-wicklung auch in diesem Jahr weiter voran.«

Boris GnielkaSeit einem Vier-teljahrhundert

zieht es ihn in die Felswelten der

Alpen und Mittel-gebirge. Am liebs-

ten mit leichter Ausrüstung –

und Hund Finja.

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Feathered FriendsdAyBREAK HoodEd

Ultraleichte Daunenjacken mit weniger als 300 Gramm Gewicht gibt es einige. So

gut wie die Day break Hooded (280 g, 1,6 l Packmaß) von der High-End-Schmiede

Feathered Friends isoliert aber keine: Der im outdoor-Labor ermittelte Temperatur-

bereich liegt bei –5/–13° C – im Schnitt zwei Grad besser als die Konkurrenz. Tou-

ren in diesem Winter untermauern dies. »Das Kunststück gelingt, weil Feathered

Friends die Anzahl der Absteppungen, an denen Wärme entweicht, auf ein Mini-

mum reduziert – ohne dass die Daune zu stark verruscht«, erklärt Frank Wacker. Auch Bewegungsfreiheit, Kapuzenpass-form und der extrem wasserabstoßende

Außenstoff sind top – so wie die Material- und Verarbeitungsqualität. Preis: 290 €.

eccoBiom HiKE GoRE-tEX

Wer am Wanderstiefel Gewicht einspart, speckt richtig ab: Ist ein Schuh zum Bei-

spiel 200 Gramm leichter, entspricht das einem Kilo weniger im Rucksack. Dass

man sich mit dem Ecco Biom Hike (190 €, 1300 g/Paar) so leichtfüßig bewegt, liegt

aber nicht nur an seinem geringen Gewicht: Abrollverhalten und Schaftkonstruktion

richten sich nach den neuesten biomecha-nischen Erkenntnissen. Auch der Knöchel-halt beeindruckt in dieser Gewichtsklasse: Selbst auf Bergtouren abseits fester Wege

durch das stürmische und verregnete Wales bot der Biom Hike genügend Halt. Außerdem überzeugte die grob profilierte Sohle mit sehr gutem Grip. Auch Nässe-

schutz und Klima lagen auf hohem Niveau. Summa summarum der ideale Leichtwan-

derstiefel für breite, voluminöse Füße.

BachlitEmARE ClAssiC

Der überarbeitete Trekkingrucksack Lite-mare Classic von Bach (68 l, 2000 g) ver-

eint Strapazierfähigkeit und geringes Gewicht mit top Trageverhalten. »Sitzt

wie festgeklebt, aber lässt Bewegungsfrei-heit; Hüftgurt, Schulterträger und Rücken-auflage sind traumhaft bequem«, so steht es in den Testprotokollen der Redaktion.

Die Lastobergrenze des Tragesystems liegt bei 22 Kilo – mehr als genug für einen Ruck-

sack in dieser Größe. Auch die Belüftung geht in Ordnung. Außerdem begeistern die robusten Materialien und die solide Verar-beitung. Die Ausstattung des Zweikammer-

packsacks ist schlicht, aber funktionell. Dazu gehören effektive Kompressionsmög-

lichkeiten und eine höhenverstellbare Deckeltasche, die selbst bei halb bepacktem

Rucksack gut sitzt. Preis: 210 €.

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Editor‘s Choice

114 outdoor-magazin114 outdoor-magazin

the north FaceVERto s4K GtX

Der Verto S4K GTX von The North Face trägt sich extrem bequem, rollt flüssig ab und bietet ausreichend Halt für schwere

Rucksacktouren. Dennoch ist er präzise ge-nug, um damit sicher einen 4er im Fels zu klettern, und so stabil, dass er – mit Steig-

eisen ausgerüstet – selbst 50 Grad steile Eisflanken packt! Kurz: »Einen so vielsei-tigen Schuh hat die outdoor-Redaktion bis

jetzt noch nicht getragen.« Auch Nässe-schutz und Klimakomfort sind top, wie das Gore-Testlabor bestätigt: In einem großen

Vergleichstest von outdoor zählte der Verto S4K GTX zu den dampfdurchlässigsten Schuhen seiner Klasse. Die zweiwöchige

Tortur im Gehsimulator, der den Schuh in einem Wasserbad wie beim Wandern

bewegt, konnte dem Allroundtalent eben-falls nichts anhaben – eine top Leistung!

sotomuKA stoVE od-1NP

»Endlich gibt es einen leichten, kompakten Benzinkocher, den ich nicht mehr separat

vorheizen muss« freut sich Reiseredakteur Alex Krapp. Der Trick gelingt bei dem in Japan gefertigten Muka Stove von Soto

(199 €, 375 g), weil er beim Anheizen statt flüssigem Benzin ein Luftgasgemisch an-saugt – was selbst auf einer zweiwöchigen

Skitour durch Spitzbergen bei Temperatu-ren bis unter minus 30 Grad klappte. Vor der Inbetriebnahme muss man allerdings

etwa doppelt so lang pumpen wie sonst üb-lich. Dafür erspart man sich selbst beim Betrieb mit blei freiem Benzin das Reini-

gen. Die Flamme lässt sich gut und schnell regu lieren – top für diesen Brennertyp.

Auch Kochzeit (1 Liter Wasser kocht nach 4 Minuten) und Verbrauch (20 Gramm

pro Liter kochendes Wasser) sind gut.

GarminFENiX

Eine Outdoor-Uhr, die vollwertige GPS-Funktionen mitbringt, gab es bislang nicht. »Die neue Garmin Fenix schafft den Spagat aus handlichen Abmessungen, langer Akku-laufzeit, gut ablesbarem Grafikdisplay und

vielen Navigationsmöglichkeiten«, sagt outdoor-GPS-Experte Uli Benker, der die

Uhr bereits auf Dutzenden Touren im Ein-satz hatte. Besonders bequem: Das Handge-

lenk-Navi lässt sich sogar mit speziellen OpenStreetMap-Karten aus dem Internet füttern. Auch sonst überzeugt die Ausstat-tung: vom Höhenmesser mit Barometer bis

zu Kompass und Temperaturanzeige ist alles Wichtige an Bord. Ausgereifte Trai-

ningsfunktionen und ein pfiffiges Webpor-tal für die Planung und Analyse des Work-outs machen die Fenix (399 €, 83 g) auch

für Outdoor-Sportler interessant.

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outdoor-magazin 115outdoor-magazin 115

sea-to-summittHE sPECiAlist duo

»Für zwei Personen zu knapp, aber als Einpersonenzelt ist es kaum zu schlagen«,

bringt outdoor-Textredakteur Gunnar Homann die Leistung des The Specialist

Duo von Sea-to-Summit (499 €; Liegelänge: 190 cm) auf den Punkt. Mit der empfeh-lenswerten, extra erhältlichen Bodenun-terlage (59 €) wiegt das wetterfeste Ein-wandzelt aus ultraleichtem, atmungsak-tivem Pertex-Material 995 Gramm und

glänzt mit einem winzigen Packmaß (rund 3 l; Länge: 25 cm). Über zwei gegenüberlie-

gende Eingänge lässt sich das Innere gut belüften, der Aufbau klappt mit etwas

Übung problemlos. Auch die Details begeis tern: In den beiden Vorräumen gibt es zum Beispiel eine Ablagefläche, die den

Rucksack vor Bodenschmutz schützt.

mountain equiPmentHElium 600

Daunenschlafsäcke aus der Helium-Linie von Mountain Equipment gehörten schon immer zu den dicken Empfehlungen ihrer

Klasse. Doch mit den überarbeiteten Modellen legt der Schlafsackspezialist

nochmals eine Schippe nach. Bei ihnen iso-lieren die aufwendigere Kapuze und die

dickere, weni ger steife Zipperabdeckleiste noch stärker. Kein Wunder, dass sich auch

die Wärmeleistung und das Wärme- Gewichts-Verhältnis noch einmal verbes-

sern. Der Helium 600 (ab 300 €) etwa wiegt 1090 Gramm und bietet einen sehr

guten outdoor-Temperaturbereich von –4/–12° C (Vorgänger: –2/–10° C) . Eben-falls top: die nach Tierschutzkriterien zer-tifizierte Daune. Unterm Strich der beste

neue Daunenschlafsack des Jahres.

»Auch eine regelmäßige

Produktpflege führt zu top Ausrüstung:

Drei der Sieger 2013 sind über Jahre gereifte

Klassiker.«

Frank WackerHunderte von Schlafsäcken,

Jacken, Schuhen und Rucksäcken hat der Ausrüs-tungsexperte in den letzten zwei

Jahrzehnten getestet.

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Editor‘s Choice

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mannschaftsleistungEin bis zu 20 Personen starkes Team unterzieht jedes Produkt harten Praxistests. Zum Team gehören Einsteiger wie Profis – das garantiert ausgewogene Ergebnisse.

isolations-CheckOb Schlafsack, Isolations-

jacke oder Isomatte, das outdoor-Labor misst die

Wärmeleistung. Dabei sucht die Testcrew nach

Kältebrücken – wenn nötig mit einer Infrarotkamera.

Festigkeitsprüfung Zelte müssen auf Tour

widrigstem Wetter trot-zen. Ihre Sturmfestigkeit

stellt outdoor mit einer 450 PS starken Windma-

schine auf die Probe. Sie bläst mit bis zu 160 km/h.

dauerläufer300 000 Schritte müssen die Stiefel bei vielen out-

door-Tests im Gore-Geh-simulator zurücklegen,

ohne dabei zu lecken – das entspricht rund 500 Kilo-

metern bei Dauerregen.

GipfelstürmerTesttouren in den schrof-fen Ecken der Alpen – zum Teil mit Bergführer – zäh -len zum Standard-Reper-toire des outdoor-Teams. Natürlich gerne auch mit Zeltübernachtung.

trockenübungDie outdoor-Powerbereg-nung simuliert einen vom Sturm gepeitschten, mehr-stündigen Wol ken bruch. Nur so lässt sich wasser-dichte Bekleidung über Jahre hinweg vergleichen.

FjäLLrävenÄlV tRousERs

»Die perfekte Trekkinghose«, lautet das einstimmige Urteil der Redaktion über die

Fjällräven Älv (180 €) nach über zwölf Monaten Dauertest. Warm genug für

leichten Frost, bietet die stark wind- und wasserabweisende Stretch hose dank üppi-ger Belüftungsreißverschlüsse (Oberschen-

kel, Waden) selbst bei etwas wärmeren Temperaturen ein angenehmes Klima.

Außerdem macht die Älv jede Bewegung mit und glänzt mit ausgefuchsten Details

wie beispielsweise Besätzen an Gesäß, Knien und Knöchelinnenseiten aus G1000-Stoff. Dieses Mischgewebe kann man mit Wachs imprägnieren – dadurch bietet es einen noch besseren Nässeschutz. Auch der Beinabschluss lässt sich perfekt am

Stiefel fixieren, vier Reißverschlusstaschen schaffen ausreichend Stauraum.

therm-a-restNEoAiR X-tHERm

Trotz des rascheligen Materials gibt es keine Alternative zur Therm-A-Rest Neoair

X-therm (180 €), wenn man eine möglichst leichte, klein zu verpackende Isomatte für den Ganzjahreseinsatz sucht. Trotz ihrer

hervorragenden Isolationswerte – das outdoor-Labor ermittelte einen Tempera-

turbereich von –10/–18° C – bringt die Leichtluftmatratze nur 495 Gramm auf die Waage, das Packmaß (2,1 l) liegt auf

Trinkflaschenniveau – beides rekordver-dächtige Werte für eine Vierjahreszeiten-

matte. Mit über sechs Zentimeter Dicke bügelt sie selbst kräftige Wurzeln und

Steine platt. Die Liegefläche des Normal-modells (Liegefläche: 181 x 49 cm; 200 €) reicht zumindest für Schlanke aus, kräf-

tige Leute greifen aber besser zur L-Größe (Liegefläche: 191 x 61 cm, 570 g, 200 €).

Für Produkttests betreibt outdoor einen immensen aufwand. hier einige Beispiele, was alles auf die testausrüstung zukommt:

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BLacK diamond ultRA distANCE PolEs

Ein Paar Trekkingstöcke wiegt normaler-weise um 500 Gramm und lässt sich für

den Transport am Rucksack auf eine Länge von rund 70 Zentimeter zusammenschie-

ben. Die Ultra Distance Poles von Black Diamond halbieren diese Werte. Eine fan-tastische Leistung, die auch dem Gehkom-fort nützt. »Sie lassen sich viel einfacher, schneller und präziser dirigieren«, sagt Reiseredakteur Alex Krapp – was nicht

nur Kraft spart, sondern auch die Sicher-heit erhöht. Die Laborwerte unterstreichen

die gute Performance: Die Dämpfung der aus Karbon gefertigten Modelle ist sehr

hoch, und die Stabilität reicht für die meisten Touren völlig aus. Nur höhenver-

stellbar sind sie nicht – zur Wahl stehen vier Fixlängen zwischen 100 und 130 Zen-

timeter. Der Preis liegt bei 130 Euro.

PetzLNAo

Die Petzl Nao ist die erste Lampe mit auto-matischer Helligkeitssteuerung. Im Nahbe-reich sowie bei hellen Flächen (z. B. Schnee) dimmt sie blitzschnell runter, so dass man

nicht geblendet wird. Schaut man in die Ferne, fährt sie hoch und aktiviert zusätz-

lich eine zweite, stark gebündelte LED. Testredakteur Boris Gnielka ist begeistert:

»Ob beim Bergsteigen, Wandern oder Trail-running – mit der Nao hatte ich bei jeder Aktivität das passende Licht.« Außerdem

sitzt sie bequem am Kopf, lässt sich via USB aufladen und individuell am PC oder Mac

konfigurieren. Und wird der Sensor mal gestört – etwa durch Regen –, deaktiviert

man die Automatik einfach. Ebenfalls top: Eine Reserveschaltung verhindert, dass

man plötzlich im Dunkeln steht. Leuchtwei-te: 120 m. Leuchtzeit: 1,5–9 h, Preis: 130 €.

jacK WoLFsKinHiGH VoltAGE JACKEt

»Trägt sich so geschmeidig wie eine Soft-shell«, da ist sich die Redaktion bei der

Funktionsjacke High Voltage (349 €) von Jack Wolfskin einig. Das Klima liegt selbst bei deftigen Aufstiegen voll im grünen Be-reich – trotz 20-Kilo-Rucksack, in dem das

Gepäck für eine Wintertour über die Schwäbische Alb steckte. Messungen der

Atmungsaktivität im outdoor-Labor bestä-tigen die Praxiserfahrung: Hier liegt das neue Wolfskin-Material auf Top-Niveau.

Auch bei der Beregnungsprüfung, die einen mehrstündigen, stürmischem Wolkenbruch simuliert, schneidet die High Voltage sehr gut ab. Die Ausstattung fällt schlicht aus,

bietet aber alles, was man braucht: zum Beispiel lange Achselzipper zur Belüftung

oder zwei geräumige Brusttaschen. Alles in allem ein echtes Highlight für 2013!