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Pädagogisches Konzept der Johanniter-Kindertagesstätte Wickrathberg Am Tannenwäldchen 14 Stand: September 2017 41189 Mönchengladbach Telefon: 02166 59052 Telefax: 02166 138798 E-Mail: [email protected] Internet: www.johanniter.de/niederrhein

Pädagogisches Konzept - johanniter.de · Jahrelange Erfahrung und die Hinwendung zu christlichen Werten stützen unser tägliches Handeln. Durch die tägliche Arbeit unterstützen

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Pädagogisches Konzept

der Johanniter-Kindertagesstätte Wickrathberg

Am Tannenwäldchen 14 Stand: September 2017 41189 Mönchengladbach Telefon: 02166 59052 Telefax: 02166 138798 E-Mail: [email protected] Internet: www.johanniter.de/niederrhein

Pädagogisches Konzept

Inhaltsverzeichnis

A. Informationen zum Träger ............................................................................................... 4 1. Die Johanniter ............................................................................................... 4 2. Leitbild der Johanniter-Kindertagesstätten .................................................... 5

B. Vorworte .......................................................................................................................... 6 1. Vorwort des Trägers ...................................................................................... 6 2. Vorwort der Fachbereichsleitung ................................................................... 7 3. Vorwort des Teams ....................................................................................... 8

C. Rahmenbedingungen ...................................................................................................... 9 1. Gruppenform ................................................................................................. 9 2. Aufnahme ...................................................................................................... 9 3. Die Räumlichkeiten ..................................................................................... 10 4. Das Außengelände...................................................................................... 11 5. Lebenswelt der Kinder vor Ort ..................................................................... 11 6. Pädagogische Schwerpunkte ...................................................................... 12 7. Qualitätsentwicklung und -sicherung ........................................................... 12

D. Gesetzliche Grundlagen ................................................................................................ 14 1. Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (KiBiz) .................... 14 2. Bildungsgrundsätze NRW ........................................................................... 14 3. Rechte von Kindern (UN- Kinderrechtskonvention) ..................................... 15

E. Pädagogische Grundlagen ............................................................................................ 16 1. Unser Bild vom Kind/wie Kinder lernen........................................................ 16 2. Die Bedeutung von Spiel ............................................................................. 16 3. Inklusion oder die Berücksichtigung von alters-, geschlechts- und

entwicklungsspezifischen Unterschieden .................................................... 17 4. Rolle der pädagogischen Fachkräfte ........................................................... 17 5. Beobachtung und Dokumentation / Buch des Kindes .................................. 18 6. Bildungsdokumentation ............................................................................... 19 7. Raumgestaltung und Materialauswahl ......................................................... 19 8. Gestaltung der pädagogischen Arbeit ......................................................... 20

F. Pädagogische Arbeit konkret in unserer Kindertagesstätte ............................................ 21 1. Eingewöhnung ............................................................................................ 21 2. Beziehungsvolle Pflege ............................................................................... 22 3. Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren für Kinder ..................................... 23 4. Kulturelle und interkulturelle Arbeit .............................................................. 23 5. Religionspädagogik im Alltag ...................................................................... 24 6. Sprache, Kommunikation und Sprachförderung .......................................... 24 7. Bewegung und Entspannung ...................................................................... 25 8. Kinder stärken ............................................................................................. 25 9. Körper, Gesundheit und Ernährung ............................................................. 26

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10. Umgang mit Tod und Trauer ....................................................................... 27 11. Musik-Ästhetik-Kreativität ............................................................................ 28 12. Naturwissenschaftlich-technische Bildung ................................................... 28 13. Ökologisches Bewusstsein/Nachhaltigkeit ................................................... 29 14. Medienarbeit und -einsatz ........................................................................... 29 15. Übergänge .................................................................................................. 30

G. Elternarbeit .................................................................................................................... 31 1. Zusammenarbeit mit den Eltern................................................................... 31 2. Elternbeirat .................................................................................................. 31 3. Rat der Tageseinrichtung ............................................................................ 32 4. Förderverein ................................................................................................ 32

H. Teamarbeit .................................................................................................................... 33 1. Interne Kommunikation ............................................................................... 33 2. Fortbildungen .............................................................................................. 33 3. Fachberatung .............................................................................................. 33 4. Einarbeitung neuer Mitarbeiter .................................................................... 34 5. Ausbildung und Praktikanten ....................................................................... 34 6. Zusammenarbeit mit dem Träger ................................................................ 34

I. Kooperationen/Zusammenarbeit ................................................................................... 35

J. Öffentlichkeitsarbeit ....................................................................................................... 36

K. Verpflichtungserklärung Mitarbeiter/Träger .................................................................... 37

L. Literaturangaben ........................................................................................................... 38

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A. Informationen zum Träger

1. Die Johanniter

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, der in einer über 900-jährigen Geschichte verwurzelt ist und dessen wichtigstes Anliegen in der Tradition christlicher Nächstenliebe seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. 1050 gründeten Kaufleute aus Sizilien ein Pilger- und Handelshospiz in Jerusalem, 1099 baute der Hospizvorsteher Bruder Gerhard den Ritter- und Kranken-Orden der Johanniter auf. 1852 wurde die „Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens vom Spital zu Jerusalem“ unter König Friedrich Wilhelm IV. gegründet und der Johanniterorden wurde ein selbstständiger und rein evangelischer geistlicher Ritterorden, der sich diakonischen Aufgaben widmete und sich für den christlichen Glauben einsetzte. 1952 wurde die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland durch Erste-Hilfe-Ausbildung gegründet. Mit heute mehr als 20.000 Beschäftigten, 34.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und rund 1,3 Millionen Fördermitgliedern entwickelte sich die JUH seither zu einer der größten Hilfsorganisationen Europas, die in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen aktiv ist. Zu ihren Aufgaben zählen in der Tradition des evangelischen Johanniterordens heute unter anderem Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz und Erste-Hilfe-Ausbildung. Hinzu kommen soziale Dienste wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen. International engagieren sich die Johanniter in der humanitären Hilfe, etwa bei Hunger- und Naturkatastrophen. Die JUH ist ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege und Fachverband des Diakonischen Werkes. Die JUH ist organisatorisch in neun Landesverbände unterteilt. Der Regionalverband Niederrhein ist einer von 16 Regionalverbänden in Nordrhein-Westfalen. Er bietet seine Dienstleistungen im Rhein-Kreis Neuss, der Stadt Mönchengladbach, dem Kreis Viersen und der Stadt Krefeld an. Der Sitz der Regionalgeschäftsstelle ist in Neuss. Der Regionalverband Niederrhein beschäftigt zurzeit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ehrenamtlich engagieren sich circa 350 Helferinnen und Helfer in der Region. Zum Leistungsspektrum des Regionalverbandes gehören der Hausnotruf, Menüservice, Wohnen mit Service, Fahrdienste, Blut- und Organtransport, Sanitätsdienst, Katastrophenschutz und Kindertageseinrichtungen sowie weitere ehrenamtliche Angebote.

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2. Leitbild der Johanniter-Kindertagesstätten

Für alle Johanniter Kindertagesstätten gibt es ein Leitbild unter dem Fokus „Aus Liebe zum Leben“. (In unserer Kindertageseinrichtung zu finden)

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B. Vorworte

1. Vorwort des Trägers

Sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Leserin und Leser, Sie halten das pädagogische Konzept unserer Kita in den Händen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit für die Lektüre nehmen würden, um Ihnen die Ideen und Ziele unserer Bildungsarbeit unter unserem Leitspruch „Aus Liebe zum Leben“ näher zu bringen und Sie auf unsere Arbeit einzustimmen, ist diese Konzeption entwickelt worden. Jahrelange Erfahrung und die Hinwendung zu christlichen Werten stützen unser tägliches Handeln. Durch die tägliche Arbeit unterstützen wir Ihre Kinder im positiven Denken. Hoffnungen und Werte stärken Ihre Kinder und führen sie zu einem gesunden Selbstbewusstsein. Wir fordern Sie auf, unsere Arbeit zu begleiten und zu unterstützen. Die Erziehung kann nur gemeinsam in einer Atmosphäre des Vertrauens und des gegenseitigen Respektes innerhalb der sozialen Gemeinschaft gelingen. Sehr eindrucksvoll und mit sehr viel Engagement, Begeisterung und Hingabe leben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Konzept in der täglichen Praxis in unserer Kita mit den Kindern. Die Kinder lernen unter anderem die Natur mit allen Sinnen zu entdecken. Bei Wind und Wetter kann das Außengelände genutzt werden, um z.B. bei dieser Gelegenheit die jahreszeitlichen Veränderungen der Umwelt und Natur zu beobachten und wahrzunehmen. Basteln und Spielen erweitert den Horizont und fördert das kreative Denkvermögen. Die Kinder reifen durch Partizipation und demokratischer Entscheidungsfreiheit im Alltag und bei Aktionen innerhalb der Kita. Die Entwicklungsschritte der Kinder werden dokumentiert und verdeutlicht. Wir arbeiten hier nach dem Leitsatz, „Hilf mir, es selbst zu tun“. Als Träger stehe ich hinter dieser Konzeption zum Wohle des Kindes und würde mich freuen, wenn Sie sich für unsere Einrichtung entscheiden und den gemeinsamen Bildungsauftrag für die Zukunft unterstützen würden. Besonders möchte ich mich beim Team der Kita für die geleistete Arbeit und oftmals nicht einfachen Bemühungen zum Wohle der Kinder bedanken. Ich bin mir sicher, dass diese Konzeption aktiv gelebt wird und in der täglichen Arbeit mit Leben gefüllt wird. Es macht mich stolz, dass das gesamte Team mit ganzer Kraft hinter dem Konzept steht. Ich wünsche allen Beteiligten viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung! Die Johanniter Joachim Kürsten Regionalvorstand

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2. Vorwort der Fachbereichsleitung

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, schön, dass Sie sich für diese pädagogische Konzeption interessieren. Bevor Sie sich mit den pädagogischen Inhalten beschäftigen, möchte ich Ihnen vorab einen kleinen Einblick in die Geschichte der Johanniter gewähren. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Werk des Johanniterordens blickt auf eine Tradition zurück, die im Jahr 1099 beginnt. Eine der wesentlichen Aufgaben bestand damals darin, Leidenden und Schwachen helfend zur Seite zu stehen. Im Gegensatz dazu ist der Betrieb von Kindertageseinrichtungen ein relativ neues Aufgabengebiet. Als Träger von Kindertageseinrichtungen haben die Johanniter in den neunziger Jahren in den neuen und später in den alten Bundesländern ihre Arbeit aufgenommen. Heute sind es bundesweit mehr als 381 Einrichtungen, davon 56 in Nordrhein-Westfalen. Gerne und bewusst nehmen wir gesellschaftliche Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder wahr. Als evangelischer Träger sind wir eng mit dem Diakonischen Werk verbunden. Alle Einrichtungen verbindet ein gemeinsames Leitbild und in Nordrhein-Westfalen ein Qualitätshandbuch, in dem deutlich wird, wie hoch unser Anspruch an eine liebevolle und zuverlässige Betreuung, eine zeitgemäße Erziehung und eine ganzheitliche Bildung ist. In der vorliegenden pädagogischen Konzeption wird beschrieben, wie diese Grundlagen im Alltag der Kindertageseinrichtung umgesetzt werden. Hier wird konkret und greifbar, welche eigenen Schwerpunkte, welche besonderen Angebote und welches eigene Profil die Einrichtung hat. Allen Kindern, Mitarbeitenden und Eltern wünsche ich eine gute und erfahrungsreiche gemeinsame Zeit. Ihre Sylvia Steinhauer-Lisicki Fachbereichsleitung Tageseinrichtungen für Kinder Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Nordrhein-Westfalen

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3. Vorwort des Teams

Wir sind eine zweigruppige Kindertagesstätte, in der wir 40 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung betreuen, bilden und erziehen. Unabhängig der ethischen und sozialen Herkunft, Religionszugehörigkeit und/oder sonstiger Besonderheiten sind alle Kinder und Familien in unserer Einrichtung herzlich willkommen. Das Wohl jedes einzelnen Kindes steht bei uns im Vordergrund. Die Kinder erleben die Einrichtung als Gemeinschaft, in der ein wertschätzender Umgang miteinander gelebt wird. Wir schaffen für die Kinder eine bildungsfördernde Umgebung, in der sie sich zu einer selbständigen Persönlichkeit entwickeln können. Dazu nutzen wir die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, schaffen Rahmenbedingungen, sind gesprächsbereit und erweitern im Bedarfsfall unser Netzwerk.

„Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit. Wir Großen sollten uns daran erinnern wie es war.“ ( Astrid Lindgren)

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C. Rahmenbedingungen

1. Gruppenform

In unserer Einrichtung bieten wir die Gruppenform I an, in der Kinder im Alter von zwei Jahren bis zur Einschulung betreut werden. Als wöchentliche Betreuungszeit können Eltern wählen zwischen:

• 35 Stunden/Block • 35 Stunden/geteilt • 45 Stunden.

2. Aufnahme

Die Aufnahme erfolgt durch die Leitung der Kindertagesstätte. Vor Aufnahme ihres Kindes in den Kindergarten ist ein Besuch der Einrichtung mit ihrem Kind wünschenswert. Seit dem 01.03.2014 müssen sich alle Eltern in Mönchengladbach online über den Kita-Navigator anmelden. Die Leitung ist angehalten nach den Aufnahmekriterien, die jederzeit in der Kindertagesstätte einzusehen sind, die Anmeldung zu bearbeiten. Sollte ein Platz in der Kindertagesstätte für ihr Kind frei sein, wird sich die Leitung erst telefonisch und dann ggf. schriftlich bei Ihnen melden. Wenn ihr Kind dann einen Betreuungsplatz bekommen hat, folgen verschiedene Kontakte. Das Gespräch ist uns wichtig, damit Sie uns Besonderheiten und Rituale ihres Kindes mitteilen und wir individuell handeln können. Wir möchten auch ihrem Kind die Gelegenheit geben uns und die Einrichtung kennen zu lernen. Deswegen bieten wir den „Schnuppernachmittag“ an. Bei allen neu aufgenommenen Kindern erfolgt die Eingewöhnung angelehnt an das „Berliner Eingewöhnungs-Modell“. Durch die Eingewöhnung werden die Wurzeln für eine gute Kindergartenzeit gelegt. Kinder, die von Anfang an eine einfühlsame und ihrem Tempo entsprechende Eingewöhnung erfahren haben, fühlen sich emotional wohl, wertgeschätzt und angenommen (siehe auch Punkt „Eingewöhnung“).

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3. Die Räumlichkeiten

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. übernahm 1997 die Trägerschaft des Kindergartens. Im April 2004 wurde das Gebäude neu errichtet. Das Gebäude hat eine Fläche von 450 qm.

Unsere Räume sind durch die offene Arbeit für alle Kinder in Funktionsbereiche unterteilt. Folgende Funktionsbereiche finden Sie in unserer Einrichtung: Der Sinnesraum befindet sich im roten Gruppenraum. Dort finden die Kinder unterschiedliche Materialien zur Förderung der Sinne, des eigenen Körpers und auch der Fremdwahrnehmung.

Der Ruheraum befindet sich im Nebenraum der roten Gruppe. Dorthin können die Kinder sich zurückziehen, eine CD hören, ein Buch anschauen oder sich eine Geschichte vorlesen lassen.

Der Bauraum befindet sich im grünen Gruppenraum. Hier finden die Kinder alles zum Bauen und Konstruieren.

Der Rollenspielraum befindet sich im Nebenraum der grünen Gruppe. Dort finden die Kinder wechselnde Materialien, z.B. eine Puppenecke, einen Kaufladen, einen Märchenwald oder ähnliches. Der Kreativraum befindet sich im Flur. Den Kindern stehen unterschiedliche Materialien zum Basteln und Malen zur Verfügung. Die Turnhalle befindet sich im vorderen Bereich. Während des Freispiels können die Kinder je nach Alter hier ihrem Bewegungsdrang nachkommen. Jedes Kind nimmt einmal in der Woche an einer Bewegungsstunde teil. Der Spieleraum befindet sich im Essensraum. Dieser Raum hat eine Doppelfunktion. Während des Freispiels stehen den Kindern Gesellschaftsspiele und Puzzle zur Verfügung. Diese können auf dem Boden oder an Tischen gespielt werden. Zur Mittagszeit treffen sich dort die Kinder zum Mittagessen und am Nachmittag um einen kleinen Snack einzunehmen.

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An jeder Gruppe befindet sich noch ein Waschraum. Der große Garten steht den Kindern ebenfalls zur Verfügung. Zudem haben wir einen separaten Schlafraum für die jüngeren Kinder, die einen Mittags-schlaf benötigen. Im vorderen Bereich des Flures befindet sich das Büro. Dort gegenüber finden Sie Informationswände. Eine gut eingerichtete Küche ermöglicht es uns, alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten mit den Kindern zu erproben. 4. Das Außengelände

Unser 1500 qm großes Außengelände ist zugleich ein Spiel-, Bewegungs- und Erfahrungsraum für Kinder. Jede Gruppe hat einen direkten Zugang zu unserem „weitläufigen Garten“. Unser alter Baumbestand, viele Sträucher und junge Obstbäume prägen unser Außengelände. Die Kinder können draußen Erfahrungen mit all ihren Sinnen machen. Zum Beispiel können die Kinder an Obstbäumen und -sträuchern die Blüte und das Reifen der Früchte beobachten. Gemüse oder verschiedene Kräuter sähen, pflanzen und ernten wir mit den Kindern in unserem Hochbeet. Ihnen stehen unterschiedliche Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung. Beispielsweise gibt es das große Piratenschiff mit integriertem Sandspielbereich, einen Balancierbalken, einen Seilpfad, ein Baumhaus mit Kletterwand, eine Lokomotive, ein Spielhaus, etc.. Das große Fußballfeld, ein Hügel und eine große Rasenfläche runden unser Gelände ab. Zusätzlich stehen den Kinder verschiedene Fahrzeuge und verschiedene Spielmaterialien zur Verfügung. Im Frühjahr 2013 fand bei uns in der Einrichtung das Projekt: „Vom Ei zum Küken“ statt. Wir haben mehrere Eier zum Ausbrüten bekommen. Im Laufe dieses Projektes entstand der Gedanke die Küken zu behalten. Seitdem leben bei uns im Garten Hühner. In dem die Kinder uns beim Füttern und versorgen der Tiere helfen, erlernen sie den Umgang und die Verantwortung für Tiere. 5. Lebenswelt der Kinder vor Ort

Die Kindertagesstätte liegt in Wickrathberg, einem Ortsteil der Stadt Mönchengladbach, in ländlicher Umgebung. Felder, Spiel- und Bolzplätze befinden sich in unserem unmittelbaren Umfeld. In unserem Wohngebiet stehen überwiegend Einfamilienhäuser mit eigenem Garten. Die ev. Kirche und das Gemeindehaus grenzen direkt an unsere Einrichtung an. Die Ortsfeuerwehr ist unser direkter Nachbar. Bauernhöfe, einen Reiterhof und ein Kiosk inklusive Post sind im Ort vorhanden.

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Im Nachbarort Wickrath befinden sich viele Einkaufsmöglichkeiten, die gut zu Fuß oder mit dem Linienbus erreichbar sind. Die Gemeinschaftsgrundschule, mit der wir eng kooperieren, liegt im Nachbarort Beckrath (→ siehe auch „Zusammenarbeit mit anderen Institutionen“). Wir haben einen Bewegungsraum und ein großes Außengelände, welche für die Kinder immer zugänglich sind, um ihren Bedürfnissen freien Lauf zu lassen. Wir geben ihnen den Freiraum auch mal ungestört und gefahrlos zu spielen und sich zu bewegen. Die Bewegung ist für uns ein zusätzlicher Motor um Bildungs- und Lernerfolge bei den Kindern zu erzielen und zu verfestigen. Kinder leben heute in einer medialisierten Welt. Erfahrungen werden heutzutage über verschiedene Medien (Fernseher, Computer, Tablet…) gemacht. Sie erfahren und begreifen ihre Umwelt weniger eigenständig, sondern sammeln Erfahrungen mehr durch Medien und Technik. Wir haben eine gut durchdachte Raumgestaltung mit freier Sicht nach draußen. Wir setzen Akzente, die die Sinne ansprechen ohne reizüberflutend zu wirken. Die Kinder haben in allen Funktionsbereichen und im Außengelände die Möglichkeit, eigenständige und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Die Veränderungen der heutigen Kindheit haben wir zum Anlass genommen unsere Konzeption dahingehend auszurichten und jede persönliche Situation eines Kindes zu berücksichtigen. 6. Pädagogische Schwerpunkte

Ein hervorzuhebender Schwerpunkt unserer Einrichtung ist die Tierhaltung. Im Frühjahr 2013 haben wir an einem Projekt teilgenommen. Wir haben 15 befruchtete Eier bekommen und das dazugehörige Material, um sie auszubrüten. Täglich konnten die Kinder im Brutverlaufsplan erkennen, was die Eier benötigen. In der Zeit bis zum Schlüpfen der Küken, kam bei den Kindern der Wunsch auf, die Küken nicht wieder abgeben zu müssen. Seitdem können die Kinder unserer Kindertagesstätte den Umgang und die Verantwortung miterleben. 7. Qualitätsentwicklung und -sicherung

Alle Johanniter Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen haben seit 2010 an einem Qualitätsmanagement gearbeitet. Dadurch ist ein Handbuch zur Qualitätssicherung in den Kitas entstanden. Jeder Mitarbeiter in NRW kann darauf über ein System am Computer zugreifen. Dieses System dient der Qualitätssicherung, der Messbarkeit der Qualität und der Vereinheit-lichung von Dokumenten und organisatorischen Abläufen in Johanniter-Kinder-tagesstätten.

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Durch dieses Handbuch strukturieren wir unsere Abläufe, können die Zufriedenheit unserer Kunden messen. Dokumentationen über Ihre Kinder werden standardisiert. Das Handbuch wird regelmäßig in Qualitätszirkeln überprüft und weiterentwickelt. In regelmäßigen Abständen werden die Johanniter Kindertagesstätten im Geltungs-bereich: Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern vom TÜV überprüft. Zusätzlich erhalten wir von der Bundesvereinigung evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. das BETA Gütesiegel.

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D. Gesetzliche Grundlagen

1. Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (KiBiz)

§ 2 Allgemeiner Grundsatz Jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung und auf Förderung seiner Persönlichkeit. Seine Erziehung liegt in der vorrangigen Verantwortung seiner Eltern. Die Familie ist der Erste und bleibt ein wichtiger Lern- und Bildungsort des Kindes. Die Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege ergänzt die Förderung des Kindes in der Familie und steht damit in der Kontinuität des kindlichen Bildungsprozesses. Sie orientiert sich am Wohl des Kindes. Ziel ist es, jedes Kind individuell zu fördern. § 3 Aufgaben und Ziele (1) Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben einen eigenständigen

Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. (2) Die Förderung des Kindes in der Entwicklung

seiner Persönlichkeit und die Beratung und Information der Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung sind Kernaufgaben der Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen und die Tagespflege-personen haben den Bildungs- und Erziehungsauftrag im regelmäßigen Dialog mit den Eltern durchzuführen und deren erzieherische Entscheidungen zu achten.

Siehe auch Begleitbrief zum Aufnahmevertrag. 2. Bildungsgrundsätze NRW

In NRW sind Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0-10 Jahren in Kindertagesbetreuungen und Schulen entwickelt worden. Sie dienen der bestmöglichen Entwicklung des Kindes und die Entfaltung seiner Kompetenzen und Potentiale. Sie stellen eine Grundlage der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder da. Sie sollen pädagogischen Fach- und Lehrkräften ein Wegweiser sein, um jedes Kind individuell und ganzheitlich zu fördern und in seiner Entwicklung zu begleiten. So sind 10 Bildungsbereiche entstanden, die wir im Punkt: „Pädagogische Arbeit konkret“ genauer beschreiben und die in unserer täglichen Arbeit ein Selbstverständnis sind.

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3. Rechte von Kindern (UN- Kinderrechtskonvention)

Damit in Zukunft die Rechte von allen Kindern weltweit möglichst eingehalten werden, haben Politiker und Experten fast aller Staaten der Welt einen Vertrag über die Kinderrechte geschlossen. Dieser Vertrag heißt Kinderrechtskonvention. Die Einhaltung der Rechte sind uns nicht nur persönlich sehr wichtig, sondern sie fließen auch in unsere pädagogische Arbeit täglich mit ein. Einige Rechte finden Sie in unserer Kitaverfassung wieder. (Einzusehen in der Kinder-tagesstätte) Die 10 wichtigsten Rechte führen wir hier beispielhaft auf: Jedes Kind hat das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von seiner Religion, Herkunft und Geschlecht das Recht auf einen Namen und eine Staatsangehörigkeit das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung und Ausbildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens das Recht auf sofortige HILFE Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schultz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause das Recht auf Betreuung bei Behinderung

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E. Pädagogische Grundlagen

1. Unser Bild vom Kind/wie Kinder lernen

Jedes Kind ist für uns Akteur in seiner eigenen Entwicklung. Es gestaltet seine Umwelt und hat ein großes Bedürfnis seine Welt zu erforschen und zu begreifen. Dazu braucht es Freiheit in seiner Wahrnehmung, wie auch Anleitung und Hilfe zur Strukturierung aller Eindrücke. Wir begleiten die Kinder ins Spiel, indem wir ihnen Impulse geben, ihr Spielerleben teilen und verschiedene Spielmöglichkeiten und Spielformen bieten. Spielen ist die Grundlage menschlichen Lernens. Kinder lernen sich und ihre Umwelt durch Spielen kennen. Sie setzen sich mit ihrer Welt auseinander, indem sie Altbekanntes wiederholen und üben, Neues entdecken und ausprobieren. Das Spiel dient dazu Erlebnisse zu verarbeiten, „sich frei zu spielen“. Dadurch erlangen sie Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. 2. Die Bedeutung von Spiel

„Freispiel ist ein freier Zeitraum, in dem die Kinder die Möglichkeit nutzen, mit allen vorhandenen Material eine Auswahl zu treffen, ein eigenes Spiel zur Eindrucks-verarbeitung zu entwickeln und innere Seelenkonflikte zu lösen.“ (Prof. Fritz, Köln) Durch die Nutzung der Funktionsräume haben die Kinder in unserer Kindertagesstätte die Möglichkeit ihrer selbstbestimmten Tätigkeit, dem Freispiel, nachzugehen. Die zur Verfügung stehenden Spielmaterialien werden von uns bereitgestellt, damit sie die Kinder jeder Altersstufe in ihrer selbstgewählten Tätigkeit unterstützen. Durch das gemeinsame Spiel wird das Sozialverhalten geschult und Grenzen ausgetestet. Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Kinder, egal in welchem Bereich selber handeln und nur durch ihr eigenes Tun auch verstehen lernen (learning by doing) Funktionsspiel/ sensomotorisches Spiel → ab 2 Monaten Das Kind fängt an zu forschen und ihm bis dahin Unbekanntes wird zum Bekannten. Körperteile und Gegenstände werden entdeckt, ihre Funktion überprüft, verändert und begutachtet. Dies geschieht noch überwiegend über die gustatorische Wahrnehmung. Experimentierspiel → ab 6 Monaten Das Kind erweitert seine bisher gemachten Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit Dingen. Es sucht nach Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten von Effekten und erlangt Erkenntnisse über Materialbeschaffenheit. (Beispiel: Die Flasche fällt runter und erzeugt ein Geräusch)

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Frühes Symbolspiel: ab 1 Jahr Das Kind erweitert seinen Erlebnisraum. Reale Situationen werden nachgeahmt und Gegenstände bekommen eine andere Bedeutung (Als – ob Spiel). In kleinen Rollenspielen werden erste soziale Erfahrungen des miteinander gemacht und Verbindungen hergestellt. Konstruktionsspiel→ ab 3 Jahre Die Kinder stellen eigene (Bau-) Werke auf der Basis selbst festgelegter Vorstellungen her. Klötze, Bausteine und Kartons werden aufeinander, quer und breit aufgestapelt. Erste physikalische Gesetze werden dabei erfahren und umgesetzt – wie muss ich welche Bausteine aufeinander setzen, damit das Gebaute nicht einstürzt. Hierzu benötigt es eigene Kreativität. Das Kind fängt an mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Ausdifferenziertes Symbol- und Rollenspiel ab 3 Jahre Soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten werden erweitert. Das Kind erlernt Probleme im sozialen miteinander zu bewältigen. Es benutzt seine Fantasie und funktioniert Gegenstände um oder nimmt im Rollenspiel andere Rollen ein. Regelspiel ab 3 Jahre Spielabläufe sind durch festgelegte Regeln bestimmt. Die Kinder lernen im Zusammen-spiel soziale Verbindungen und Regeln des Miteinanders. 3. Inklusion oder die Berücksichtigung von alters-, geschlechts- und

entwicklungsspezifischen Unterschieden

Für die Johanniter und für die pädagogischen Fachkräfte der Kindertagesstätte Wickrathberg sind alle Kinder gleich. Jedes Kind hat bei uns ein Recht auf Betreuung und vor allem auf Förderung. Dies bedeutet für uns: Alle Kinder werden von uns wertgeschätzt und unterstützt, unabhängig von ihrer Entwicklung und Einschränkungen. Gemeinsam mit Ihnen, Ihrem Kind und evtl. anderen Institutionen möchten wir den Weg der Inklusion gehen und somit das Beste für das Wohl Ihres Kindes erreichen. 4. Rolle der pädagogischen Fachkräfte

Die pädagogischen Fachkräfte übernehmen verschiedene Rollen in der täglichen Arbeit in der Kindertagesstätte. Wir sind je nach Situation zum einen -Entwicklungsbegleiter -Konstrukteurin -Mitspielerin -Aufsichtsperson -oder Expertin.

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Wir berücksichtigen dabei die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Kinder und den Bildungs- bzw. Entwicklungsstand des Kindes. Wir verfügen über eine gute Beobachtungsgabe, können Situationen deuten, spontan reagieren, partizipativ handeln, gehen sensibel und auf Augenhöhe des Kindes auf sie ein. Alle Fachkräfte, Eltern und Kinder werden dazu angehalten, eine wertschätzende, respektvolle und freundliche Atmosphäre in der Kindertagesstätte zu bewahren. Angebote und Projekte werden aus den alltäglichen Interessen und Themen der Kinder entwickelt und nicht von der Fachkraft vorgegeben. Den Kindern wird somit die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Wir regen die Denkprozesse der Kinder an, damit sie aufgefordert werden, selbstständig nach Lösungen zu suchen. Wir bieten Hilfestellungen und setzen gezielt Impulse, die die Kinder zum Nachdenken, Ausprobieren und Vertiefen anregen. Durch unsere Konzeption sind wir aufgefordert diesen Prozess während unserer täglichen Arbeit in der Kindertagesstätte aktiv voran zu treiben. Wir nehmen eine fragende Haltung gegenüber dem eigenen Handeln, wie auch den Lernprozessen der Kinder ein. Wir reflektieren unser Handeln in regelmäßigen Teamsitzungen und nehmen jährlich an Fort- und Weiterbildungen teil. 5. Beobachtung und Dokumentation / Buch des Kindes

Die Beobachtung ist ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit in unserer Kindertagesstätten. Die aus den Beobachtungen gewonnenen Erkenntnisse werden als wichtige Grundlage für die Unterstützung und Begleitung kindlicher Bildungsprozesse gesehen. Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren zur Erfassung des Entwicklung-sstands geben uns den Einblick in die individuellen Stärken eines Kindes in den verschiedenen Entwicklungsbereichen. Durch regelmäßige Beobachtungen und deren Dokumentation werden Entwicklungsschritte des Kindes deutlich. Wir nutzen: Validierte Grenzsteine der Entwicklung Ein wissenschaftlich überprüftes Beobachtungsverfahren nach Hans-Joachim Laewen und Beate Anders um frühzeitig Risiken in den Bildungsverläufen von Kindern im Alter von 24 Monaten bis 72 Monaten zu erkennen. Allerdings ersetzt dies keine ärztliche Diagnose, sondern ermöglicht Hinweise auf eventuelle Defizite. BaSiK = Begleitende, alltagsintegrierte, Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertages-einrichtungen Ein strukturiertes Beobachtungsverfahren, das einen umfassenden Überblick über die sprachlichen Kompetenzen von Kindern bis zum sechsten Lebensjahr gibt.

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Bielefelder Screening Ein Testverfahren zur Früherkennung von Lese – Rechtschreibschwierigkeiten mit anschließendem Sprachförderprogramm (HLL). Das Bielefelder Screening ist ein normiertes Testverfahren zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten bei angehenden schulpflichtigen Kindern (ca. 10 Monate) vor der Einschulung. Das Testverfahren erlaubt die zuverlässige und objektive Erfassung spezifischer vorschulischer Schriftsprachvoraussetzung und besitzt hohe prognostische Validität für später auftretende Lese-Rechtschreibschwierigkeiten in den ersten beiden Schuljahren. Die Ergebnisse werden bei Elterngesprächen hinzugezogen. Sollte sich herausstellen, dass dringender Handlungsbedarf für ein Kind besteht, so sprechen wir Sie direkt an, um alles weitere in die Wege leiten zu können. 6. Bildungsdokumentation

Wir führen in unserer Einrichtung das „Buch des Kindes“. In einem DINA-4 Ordner wird die Entwicklung des Kindes von der Erzieherin mit dem Kind gemeinsam festgehalten. Das können Bildungs- und Lerngeschichten sein, kommentierte Aussagen des Kindes zu seinen gebastelten und/oder gemalten Werken, Fotos, Fotobücher und thematisierte Arbeitsblätter. Die Bücher stehen auf Augenhöhe des Kindes im Gruppen- bzw. Nebenraum und sind für die Kinder stets zugänglich. Am Ende der Kindergartenzeit bekommt jedes Kind sein Buch mit nach Hause. Es empfiehlt sich, das Buch z.B. der Grundschule vorzustellen. Diese sind über das Verfahren der Bildungsbücher informiert. Die Entscheidung trifft das Kind mit ihnen, wie Sie mit dem Bildungsbuch weiter umgehen. Siehe auch Merkblatt zur Bildungsdokumentation als Anlage im Aufnahmevertrag. 7. Raumgestaltung und Materialauswahl

Wir haben unsere Räume in Funktionsbereiche unterteilt. Sie bieten Platz für Bewegung, Ruhe, Kommunikation, Kreativität und ermöglichen den Kindern ihren individuellen Bedürfnissen nachzugehen. Die Kinder haben die Möglichkeit ihr Spielmaterial und ihren Spielpartner frei zu wählen. Weniger Tische und Stühle ermöglichen den Kindern großzügige Spielbereiche mit Teppichen und Podesten. Dadurch geben wir den Kindern die Möglichkeit den Raum in verschiedenen Höhen und Tiefen zu entdecken und ihre Umgebung aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrzunehmen. Zusätzlich sind in den Spielbereichen Spiegel auf der Ebene der Kinder zur Wahrnehmungsförderung angebracht. Tiefe Fenster bieten einen Blick in die Natur. So können Kinder die Veränderungen der Außenwelt miterleben.

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In allen Bereichen wechselt das Spielmaterial je nach Interesse und Fähigkeiten der Kinder. Gestaltetes wird von uns aufgehängt und ausgestellt. Dadurch erfahren die Kinder eine Wertschätzung ihres Handelns. 8. Gestaltung der pädagogischen Arbeit

In unserer täglichen Arbeit ist für uns die differenzierte Arbeit sehr wichtig geworden. Das heißt, die Kinder haben die Möglichkeit, sich in freigewählten Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu befassen. In unsere Kindertagesstätte sind alle Räume zu Funktionsbereichen ungestalten worden. Die Stammgruppen sind in den Hintergrund getreten, jedoch ist die Gruppenzugehörigkeit den Kindern noch bewusst. Mit dem differenzierten Konzept ist die Partizipation ein bedeutender Prozess in unserer Kindertagesstätte geworden. Jedes Kind bekommt die Möglichkeit, sich aktiv an Themen, Inhalten und Ereignissen die unsere Pädagogische Arbeit und den Tagesablauf betreffen zu beteiligen und mit zu gestalten. Die Kinder lernen an den verschiedenen Beteiligungsprozessen sich eine persönliche Meinung bzw. Einstellung zu bilden und diese auch zu vertreten. Sie lernen Lösungsstrategien und Kompromissbereitschaft. Der Prozess Partizipation ist immer fortlaufend und wird in der Kitaverfassung aktuell beschrieben. Projekte sind dadurch meist gruppenübergreifende Angebote, die durch Impulse der Kinder entstehen und von den Erzieherinnen begleitet werden. Jedes Kind nimmt einmal wöchentlich an einer Turnstunde teil. Dazu haben wir die Kinder gruppenübergreifend in altershomogenen Gruppen aufgeteilt. Zusätzlich findet einmal in der Woche die Zwergenbücherei statt. Die Stadtbücherei Mönchengladbach hat die Grundausstattung gestiftet und mit Unterstützung der Eltern kann sich jedes Kind für eine Woche ein Buch ausleihen. Um den Nachmittag für die Kinder abwechslungsreicher zu gestalten, bieten wir für Interessensgruppen Bewegungs- und Überraschungsnachmittage an.

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F. Pädagogische Arbeit konkret in unserer Kindertagesstätte

1. Eingewöhnung

In unserer Kindertagesstätte arbeiten wir angelehnt an das „Berliner Eingewöhnungs-modell“. Während der Eingewöhnungszeit kooperieren Eltern, Kind und die Bezugserzieherinnen eng miteinander. Als Bezugsperson des Kindes können neben den Eltern auch eine Tagesmutter oder Großeltern den Prozess der Eingewöhnung Erzieherinnen begleiten. Ziel der Eingewöhnungsphase ist der Aufbau einer Vertrauensbasis sowohl zwischen Kind und Erzieherin, als auch zwischen Eltern und Erzieherin. Die Entwicklung einer positiven Beziehung und Bindung steht im Mittelpunkt des Handelns. Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase ist ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Kindertageseinrichtungen. In der Phase werden Kinder und ihre Eltern bei ihrem individuellen Ablöseprozess unterstützt. Sie dient aber auch dazu, dem neu aufgenommenen Kind das Einleben in eine fremde Umgebung und das Zusammensein mit vielen anderen Kindern, sowie den erwachsenen Bezugspersonen zu erleichtern. I. Der erste Kontakt zwischen Eltern und Einrichtung Sie kommen für den schriftlichen Vertragsabschluss in die Einrichtung. II. Der zweite Kontakt zwischen Eltern und Einrichtung Wir laden sie herzlich zu einem Elternabend ein. An diesem Abend sprechen wir über die Eingewöhnungsphase und deren Ablauf. Die Eltern können alle noch offenen Fragen loswerden. Zusätzlich bekommen die Eltern Infomaterial für zu Hause. Die Bildungsdokumentation spielt für unseren Alltag eine große Rolle. In Form des „Buch des Kindes“ stellen wir den Eltern ein Beispiel aus unserem Kindergarten vor. III. Der dritte Kontakt zwischen Kind und Einrichtung Der dritte Kontakt findet als sogenannter Schnuppertag statt. Hier stehen die Kinder im Mittelpunkt. Der Schnuppertag ist kurz vor Beginn der Kindergartenzeit. Die Eltern kommen mit ihrem Kind an einem Nachmittag in die Einrichtung und nehmen am Alltag aktiv teil. Dieser Tag dient als intensivere Kontaktaufnahme zwischen Erzieherin, Kind und Eltern. An diesem Nachmittag sind beide Gruppenerzieherinnen anwesend, so dass schon eine Wahl einer Bezugsperson, durch das Kind stattfinden kann. In einem kurzen Gespräch werden letzte Fragen gestellt und Besonderheiten des Kindes mitgeteilt. IV. Der vierte Kontakt – Die Eingewöhnung Erster bis dritter Tag Ein Elternteil kommt drei Tage hintereinander mit dem Kind jeweils für 1 bis 2 Stunden in die Gruppe der Kindertagesstätte. Die Eltern verhalten sich passiv, schenken aber dem

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Kind die volle Aufmerksamkeit. Die Erzieherinnen nehmen vorsichtig Kontakt auf und beobachten die Situation. Wichtig ist, es findet kein Trennungsversuch statt. 4. Tag Individuelle Entscheidung über Dauer des Kitatages und evtl. erster Trennungsversuch Ein Elternteil kommt am vierten Tag mit dem Kind in die Einrichtung. Die Bezugserzieherin entscheidet über die Dauer des Kitatages und über einen evtl. Trennungsversuch. Das Verhalten des Kindes während des ersten Trennungsversuches entscheidet über die Länge der Eingewöhnungszeit. Die Eltern bleiben in der Einrichtung. Die nächsten Tage In den nächsten Tagen entscheidet die Bezugserzieherin gemeinsam mit den Eltern über die Dauer des Tages und über evtl. erste oder weitere Trennungsversuche. Die Eltern verbleiben in der Einrichtung bis die Trennungsphase stabilisiert ist Schlussphase Das Elternteil hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich schnell von den Erzieherinnen trösten lässt, grundsätzlich in guter Stimmung spielt und sich wickeln lässt. Bitte stellen sie sich darauf ein, dass Kinder mit Mittagsbetreuung mindestens 13 Tage lang vor dem Essen abgeholt werden müssen. Nun kann ihr Kind zum ersten Mal bei uns Mittagessen. Nach weiteren 5 Werkstagen besteht die Möglichkeit, dass ihr Kind zum ersten Mal einen Mittagsschlaf bei uns macht und sie es nach dem Schlafen abholen. Bitte richten sie sich darauf ein, dass die Eingewöhnungsphase mindestens 20 Werktage dauert und in Einzelfällen auch noch länger andauert. Wir empfehlen eine Eingewöhnungsphase ohne Mittagessen von 4 Wochen oder länger. Wir wissen, dass die Eingewöhnungsphase für sie als Eltern die schwerste Zeit ist. Vertrauen sie uns und unseren Erfahrungen. Kommen sie mit ihren Sorgen und Fragen ganz offen zu uns. 2. Beziehungsvolle Pflege

Das Sozialverhalten von Kindern zu fördern und das Selbstbewusstsein zu stärken ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Wir möchten erreichen, dass Kinder einen höflichen Umgang miteinander pflegen, sich akzeptieren und respektieren. Wir streben an, dass Kinder lernen wertschätzend miteinander umzugehen. Wir erreichen dieses Ziel, indem wir den Kindern und allen anderen gegenüber mit Respekt begegnen und ein wertschätzendes Miteinander vorleben.

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Wir begleiten die Kinder im Umgang mit ihren Gefühlen. Die Kinder lernen ihre Gefühle und Bedürfnisse zu benennen, sie wahrzunehmen und einzuordnen. Gefühle zu zeigen und entsprechend zu verarbeiten. Anschauliche Bücher, Rollenspiele, Beobachtungen unserer Gesten und Mimiken, wie auch die Reaktionen von anderen Kindern helfen uns dabei. Jährlich findet bei uns ein Selbstbehauptungsseminar für die angehenden Schulkinder in Begleitung der Eltern statt. In Kooperation mit einer Selbstschutzschule leitet den Kurs ein speziell ausgebildeter Polizist. Es werden Verhaltensregeln eingeübt, die Wahrnehmung für Gefahrensituationen geschult und entsprechende Handlungsmöglichkeiten trainiert. Die Kinder erkennen, was sie mit ihrem Körper alles machen und wie sie ihn in verschiedenen Situationen einsetzen können. Durchsetzungsvermögen, Körperreaktion und soziale Kompetenz werden hierbei erlernt. Die Kinder erfahren, dass sie ein Recht haben „Nein“ zu sagen und lernen Techniken ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Sie sollen sich gegenüber Fremden, Erwachsenen und Kindern durchsetzen dürfen, wenn es um ihre Rechte geht. Die Kinder erleben bei uns, dass sie stark sind und sich wehren können. Dies gibt ihnen mehr Selbstbewusstsein und steigert ihr Selbstwertgefühl, sowie ihre Selbstsicherheit. Inhalte werden mit unserem zuständigen Verkehrspolizist bei der Verkehrserziehung wiederholt. So lernen unsere Kinder Gefahrensituationen zu erkennen und zu vermeiden. Bewegung, Spiel und Sport sind wichtige Faktoren im Rahmen der Gewaltprävention. 3. Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren für Kinder

Seit Oktober 2015 gibt es eine Kindergartenverfassung. Diese wurde mit allen Kindern erstellt und regelmäßig überarbeitet. 4. Kulturelle und interkulturelle Arbeit

„Wir, die Johanniter, sind Teil der evangelischen Christenheit. Unsere Wurzeln reichen über 900 Jahre zurück. Wir stehen unter den Zeichen des achtspitzigen Kreuzes, das an die acht Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu erinnert. Motivation unserer Arbeit ist das Vertrauen zu Gott und die Liebe zum Nächsten, gleich welcher Religion, Nationalität und Kultur.“ Im Mittelpunkt unseres Handels steht der Mensch, dem wir mit Respekt begegnen. Wertschätzung, Vertrauen und Verbindlichkeit sind für uns Ausdruck unserer christlichen Grundhaltung. Hilfsbereitschaft, Toleranz, fairer Umgang und Konflikt-fähigkeiten tragen zu einem konstruktiven Miteinander bei. Wir nehmen Kinder als einzigartige Persönlichkeiten an, die ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einbringen. (→ Auszug aus dem Leitbild der Johanniter-Kindertages-einrichtungen) Kulturelle und interkulturelle Themen bringen die Kinder oft mit in den Alltag ein. Durch ihr Umfeld beschäftigen sie sich mit Kultur. Durch Gespräche und Projekte lernen die Kinder ihre eigene und fremde Kultur kennen.

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5. Religionspädagogik im Alltag

Uns ist es wichtig, dass Kinder die biblischen Geschichten kennen und verstehen lernen, denn aus ihnen resultieren unsere christlichen Werte und Traditionen. Einmal im Monat feiern wir mit der hiesigen Pastorin Gottesdienst in der Evangelischen Kirche. Eltern, Familienangehörige und Gemeindemitglieder sind herzlich eingeladen uns zu begleiten. Gemeinsam mit dem Kindergartenteam werden Inhalte und Lieder der Gottesdienste abgesprochen und vorbereitet. Religiöse Symbole und Rituale findet man im Kindergartenalltag wieder. In jedem Gruppenraum hängt z.B. ein Kreuz. Christliche Lieder begleiten uns im Jahresverlauf. Vor dem Mittagessen und vor gemeinsamen Mahlzeiten werden gemeinsam Tischgebete gesprochen. Im Jahresverlauf feiern wir folgende christliche Feste: - Erntedank - St. Martin - Nikolaus - Weihnachten - Ostern 6. Sprache, Kommunikation und Sprachförderung

Die Sprech- und Sprachentwicklung beginnt im Säuglingsalter. Voraussetzung zum Erlernen der Sprache, des Sprechens und der Kommunikationsfähigkeit ist eine intakte Wahrnehmung, die Entwicklung von Grob- und Feinmotorik, des Hörens, des Sehens, die geistige Entwicklung und die seelische Entwicklung des Kindes. Eine Förderung der Sprache findet für uns rund um die Uhr, also alltagsintegriert statt. Wir schaffen in unserer Kindertagesstätte ein positives emotionales Klima und Raum für Sprache indem wir freundlich, offen und gesprächsbereit sind. Wir fordern die Kinder in alltäglichen Situationen auf sich sprachlich zu beteiligen. Wir schaffen z.B. durch Kreisspiele und Gesellschaftsspiele Sprechanlässe. Nicht nur gesungene Lieder, sondern auch unser „Buch des Kindes“ (siehe Beobachtung und Dokumentation) und gemeinsame Essenssituationen fördern die eigene Aussprache und auch den Wortschatz der Kinder. Die Kinder haben in den verschiedenen Funktionsbereichen die Möglichkeit sich sprachlich frei zu entfalten. Sie können sich zurückziehen, sich mit anderen Kindern austauschen und sich absprechen.

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7. Bewegung und Entspannung

Für die kindliche Entwicklung spielt die Bewegung eine sehr wichtige Rolle. Die Kinder nehmen mit ihren Sinnen die Umwelt wahr und bringen eine natürliche Bewegungsfreude und Fähigkeit mit.

Die Bewegung ist fest mit der Sinneswahrnehmung verknüpft und somit Voraussetzung für die Entwicklung der Intelligenz und des logischen Denkens. Bewegungserziehung findet bei uns in allen Funktionsbereichen statt. Besonders wichtig ist uns, dass die Kinder täglich ihren Bewegungsdrang nachkommen können. Aus diesem Grund können sie den Turnraum und das Außengelände jederzeit nutzen. Die Kinder sollen Vertrauen in ihre eigenen motorischen Fähigkeiten aufbauen, um so zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen. Nur so können sie Situationen eigeninitiativ meistern. Kinder brauchen auch Ruhephasen, um neue Kraft zu tanken und Erlebtes zu verarbeiten. Dies schaffen wir durch unseren Ruheraum. Hier haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit zum Ausruhen. Eine andere Art der Ruhe findet in der Mittagszeit statt. In einem gemütlichen Schlafraum können die jüngeren Kinder ihren Mittagsschlaf halten. Jedes Schlafkind hat seinen eigenen Platz zum Schlafen, in Form eines Bettes oder Schlafkorbes. Zum Schlafen können die Kinder etwas Vertrautes von zu Hause mitbringen. Eine Erzieherin begleitet sie beim Einschlafen, indem sie eine Geschichte vorliest, leise Entspannungsmusik laufen lässt oder die Spieluhr anmacht. Kinder, die nach einiger Zeit nicht eingeschlafen sind, gehen mit der Erzieherin in die Gruppe. Der individuelle Schlafrhythmus eines jeden Kindes und die dazugehörigen Rituale werden mit den Eltern abgesprochen. Die älteren Kinder halten sich während der Mittagsruhe in den Funktionsbereichen auf, wo sie sich in ruhiger Atmosphäre beschäftigen oder ausruhen können. 8. Kinder stärken

In unserer heutigen Gesellschaft ist die Fähigkeit der Resilienz sehr wichtig. Kinder benötigen Widerstandsfähigkeit um Krisen und Probleme besser bewältigen zu können. Wir legen Wert auf eine Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstsein. Im täglichen Umgang miteinander beginnt dies bereits bei Kleinigkeiten. So wird zum Beispiel jedes Kind wertgeschätzt und in seiner Person geachtet. Durch viel Lob werden die Kinder immer wieder in ihrem Handeln bestärkt. Im täglichen miteinander lernen sie einen wertschätzenden und rücksichtsvollen Umgang. In einer Gemeinschaft kommt es auch manchmal zu Konflikten. Auch dies ist eine wichtige Erfahrung, die Kinder erst erlernen müssen. Der Umgang erfordert viel Selbstwertgefühl,

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aber auch eine Anerkennung der anderen Persönlichkeit. Ebenso wichtig ist, dass Kinder lernen mit ihren eigenen und fremden Gefühlen umzugehen. Uns ist es aber ebenso wichtig, dass die Kinder erfahren, meine Stimme ist wichtig und ich werde gehört. Aus diesem Grund haben wir seit 2015 eine Verfassung. Dort sind die Rechte aller Beteiligten und die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Eltern und Kinder aufgeführt. Die Johanniter bieten zudem für alle Vorschulkinder ein Projekt zur ersten Hilfe an. Spielerisch lernen die Kinder den Umgang in Notfallsituationen und erste Kenntnisse in der ersten Hilfe. 9. Körper, Gesundheit und Ernährung

Die Kinder sollen ihren Körper kennen und verstehen lernen. Grundlegende Informationen über den menschlichen Körper, über Körperteile und ihre Funktionen werden kindgemäß vermittelt. Sauberkeitserziehung Sensibel achten wir darauf, dass jedes Kind ein Gefühl für seinen eigenen Körper entwickelt. Kindgerecht werden Regeln zur Hygiene vermittelt. Für unsere Einrichtung existiert ein Hygienekonzept. Es wird regelmäßig aktualisiert und ist für Interessierte jederzeit verfügbar. Bitte sprechen sie uns an. Ein großer Meilenstein in der kindlichen Entwicklung ist die Sauberkeitserziehung. Diese Situation erfordert ein großes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Bezugsperson, die das Kind frei wählt. Zeigt das Kind sich bereit „sauber“ zu werden, unterstützen wir es dabei in Absprache mit den Eltern. Das kann so aussehen, dass wir das Kind immer wieder daran erinnern zur Toilette zu gehen und ihm beim an- bzw. ausziehen helfen. Unsere Waschräume und der Wickelbereich sind auf die Körpergröße der Kinder angepasst und somit für alle Kinder selbstständig nutzbar. Ernährung Es ist wichtig, dass die Kinder ein Frühstück genießen können, damit sie genügend Energie haben um den Tag beginnen zu können. Jedes Kind bekommt die Zeit und Ruhe zum Frühstücken die es zur Nahrungsaufnahme braucht und wählt seine Frühstückszeit, seinen Frühstückspartner und den Frühstücksort selbstständig aus. Das Frühstück sollte ausgewogen sein und wird von den Eltern mitgebracht. Zusätzlich steht den Kindern jeden Morgen ein Teller mit frischen Obst und Gemüse zur Verfügung.

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Das Mittagessen wird vom Catering Service geliefert, der die kindgerechte Zubereitung der Speisen bestätigt. Bei der Auswahl des Mittagessens achten wir auf die Bestandteile des Essens und auf einen abwechslungsreichen Speiseplan. Nach dem Mittagessen putzen alle Mittagskinder ihre Zähne. Der Nachmittagssnack beinhaltet u.a. Obst- und Gemüse, Knäckebrot, Salzgebäck und ab und zu darf auch eine Süßigkeit, wie z.B. ein Butterkeks, genascht werden. Immer wieder findet zum Thema „gesunde Ernährung“ ein Elternabend mit externen Referenten statt. Die Informationen über das Thema und den Zeitpunkt erhalten Sie durch einen Elternbrief oder finden Sie als Aushang an unserer Informationswand im Eingangsbereich. Begleitung kindlicher Sexualität Kindliche Sexualität beginnt bereits im Mutterleib. Sie ist eng verknüpft mit der körperlichen, biologischen, psychosozialen und emotionalen Aspekten. Der Körper und somit auch die Sexualität entwickeln sich von der Kindheit bis ins Alter. Sexualität ist vielfältig und gehört zum Erwachsen werden dazu. Mit jemanden zu Schmusen, sich bei jemanden geborgen fühlen, ein Kuss, das eigene und andere Geschlecht entdecken etc. sind erste Formen der Sexualität. Sie hat eine große Bedeutung für das seelische Gleichgewicht. Sie kann das Selbstwertgefühl stärken, Lebensfreude geben, Freude am Körper vermitteln, aber auch das Kennenlernen von Scharm gehört dazu. Nur wenn Kinder diese Erfahrungen erleben dürfen, sind sie gewappnet für übergriffiges Verhalten und sind in der Lage „Nein“ zu sagen. Im Alltag unserer Kindertagesstätte begleiten wir jedes Kind auf seine Art und Weise durch die Entwicklung. 10. Umgang mit Tod und Trauer

Kinder gehen mit diesem Thema ganz offen um. Meistens haben sie noch keine Erfahrungen mit dem Tod erlebt. Einigen Kindern ist jedoch schon bewusst, was Sterben bedeutet. Für Kinder ist es ganz normal Spiele mit dem Tod zu spielen. Sie haben ganz andere Vorstellungen wie wir Erwachsenen. In unserer Kindertagesstätte gehen wir offen mit diesem Thema um, wir reden über Verstorbene, über ein Begräbnis und die damit verbundene Traurigkeit. Aber auch die schönen Ereignisse werden thematisiert.

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11. Musik-Ästhetik-Kreativität

Ein weiterer Bildungsbereich unserer pädagogischen Arbeit ist der Bildungsbereich Musik. Regelmäßig singen wir Lieder und spielen Singspiele mit den Kindern. Das können religiöse, jahreszeitenabhängige, themenbezogene Kinderlieder sein, wie auch Lieder aus den Charts, die Kinder von zu Hause mitbringen. Darüber hinaus lernen die Kinder spielerisch verschiedene Instrumente kennen, hören Musik, erfahren Inhalte diverser Musikrichtungen (z.B. Pop und Klassik), experimentieren mit ihrer Stimme und ihren Körperinstrumenten und kreieren Tänze. Gerne bewegen sich die Kinder auch zu Musik, so dass Musik auch regelmäßig in Bewegungsangeboten integriert wird. Dadurch erleben die Kinder Freude im Umgang mit Musik, schulen ihr Gehör, entwickeln ein Rhythmusgefühl, fördern ihre Konzentration und Koordination. Einmal in der Woche besucht uns Herr Ebmeyer. Er ist der Kichenmusiker in der Gemeinde und singt mit den Kindern Lieder. Kreativität ist für Kinder sehr wichtig, weil sie sich im Gestalten und Tun den Zusammenhängen ihrer Lebensumwelt nähern, erschließen und sich damit auseinander setzen. Es ist uns wichtig, den Kindern einen möglichst großen Freiraum für die Entfaltung ihrer Kreativität einzuräumen. Im Umgang mit Farben, Formen und verschiedenen Bastelmaterialien sind den Kindern kaum Grenzen gesetzt. Den Kindern steht ein reichhaltiges Sortiment von Materialien zur Verfügung. So kann z.B. aus einer Küchenrolle ein Fernrohr oder eine Rakete entstehen. Durch gezielte Bastelangebote sammeln die Kinder vielfältige Erfahrungen, schulen ihre Feinmotorik und entwickeln Techniken, wie man zu einem Ergebnis kommen kann. Die Kinder haben die Möglichkeit an einem Tisch, wie auch an einer großen Staffelei im Stehen zu arbeiten. So können die Kinder mit ganzem Körpereinsatz und allen Sinnen Materialerfahrungen sammeln. Die Kinder haben die Möglichkeit die Gruppenräume und den Flurbereich mit zu gestalten. Sie können ihre Werke präsentieren, indem diese aufgehängt werden. Uns sind die individuellen Werke jedes Kindes gemäß seines Entwicklungsstand wichtig. 12. Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Täglich begegnen in der Kindertagesstätte die Kinder der Mathematik. In alltäglichen Situationen vermitteln wir den Kindern mathematische Grundkenntnisse. Spielmaterialien (wie Perlen, Alltagsgegenstände, Bausteine, Naturmaterialien, Figuren) in verschiedenen Farben, Formen, Gewichten regen die Kinder an, in die Zahlenwelt einzutauchen. In Gesprächskreisen ermitteln wir Zahlen wie z.B. „Wie viele Kinder sind da, wie viele fehlen?“. Bei hauswirtschaftlichen Angeboten stehen Waage und Messbecher bereit. Hier erlernen Kinder vorgegebene Mengen zu bestimmen.

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Strukturen von Abläufen, wie der Geburtstag eines Kindes, die Uhrzeit oder das Datum können besser erkannt werden. Puzzle, Zuordnungsspiele, Regelspiele und Würfelspiele veranschaulichen Zahlen und Formen. Forschen, experimentieren, Fragen stellen und ausprobieren sind Grundbedürfnisse eines jeden Kindes. Situativ greifen wir die Impulse der Kinder auf und integrieren diese in unserer täglichen Arbeit. Das Thema Technik ist dabei so vielseitig, dass wir es hier nur exemplarisch darstellen können. So kann es sein, dass wir eine alte Schreibmaschine ausprobieren, anschließend auseinander nehmen und untersuchen. Magnetismus fasziniert die Kinder. Wir haben unter anderem eine große Anzahl von Magnetbausteinen in verschiedenen Farben und Formen. Damit experimentieren bereits die jüngsten Kinder, indem sie Bausteine einfach aneinander legen und den Effekt der Magnete bestaunen. Die älteren Kinder sind bereits in der Lage komplexe dreidimensionale Häuser und Autos zu bauen. So kann jedes Kind sein Wissen altersgemäß erweitern. 13. Ökologisches Bewusstsein/Nachhaltigkeit

Naturwissenschaftliche Themen stehen häufig im Zusammenhang mit technischen und ökologischen Fragen. So ist Ziel unserer Umwelterziehung, den Kindern ein sinnvoll gestaltetes Verhältnis zur Natur, Technik und den Mitmenschen zu vermitteln. In unserer Einrichtung lernen die Kinder z.B. den Umgang mit Müll. Mülltrennung, Müllvermeidung, Basteln mit wertfreien, wiederverwendbaren Materialien sind im Alltag allgegenwärtig. 14. Medienarbeit und -einsatz

Uns ist es wichtig, den Kindern einen zweckmäßigen Umgang mit Medien zu vermitteln. Wir arbeiten deshalb schwerpunktmäßig mit Büchern, Lexika, Plakaten, Tageszeitungen, Hörspielen, Katalogen und CDs. Fotos und Fotoapparate haben bei uns durch das Buch des Kindes eine besondere Bedeutung (siehe auch Punkt „Beobachtung und Dokumentation“). Projekt- bzw. themenbezogen haben wir die Möglichkeit uns Dokumentarfilme anzusehen. Im Bedarfsfall nutzen wir mit den Kindern das Internet. Z.B. bei der Suche nach einem bestimmten Liedtext, einer bestimmten Malvorlage oder nach Sachwissen zu einem gefundenen Insekt. Wir zeigen den Kindern, wie man durch die Nutzung von Medien an verschiedene Informationen gelangen kann.

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15. Übergänge

Der erste Tag in der Kindertagesstätte ist meist der erste große Übergang für die Kinder. Wir gestalten diesen Übergang so individuell wie möglich indem wir angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell die Kinder eingewöhnen. Wir begleiten, unterstützen und motivieren Kinder Neues auszuprobieren, loben bei Erfolg und bauen sie nach Misserfolgen wieder auf. Die älteren Kinder übernehmen zunehmend eigenverantwortlich Aufgabengebiete. Das kann beispielsweise selbständiges Tisch decken, Blumen gießen oder ein Aufräumdienst auf dem Außengelände sein. Den nächsten großen Übergang erleben die Kinder wenn sie in die Schule gehen. Unsere Kinder werden durch stetige Bildungsangebote und Impulssetzungen in den unterschiedlichen Bereichen angeregt, gefordert und gefördert um die Schulfähigkeit zu erlangen. Im letzten Jahr vor der Einschulung findet das Schulkinderprojekt statt. Das Projekt hat zum Ziel, das Wir-Gefühl dieser Gruppe zu stärken, gemeinsam etwas zu erarbeiten, Neues kennenzulernen und die gemachten Erfahrungen der letzten Jahre zu vertiefen und umzusetzen. Dazu gehören, je nach Thema auch Ausflüge und Besichtigungen sowie eine Schnupperstunde in der Grundschule Beckrath.

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G. Elternarbeit

1. Zusammenarbeit mit den Eltern

Wir legen Wert auf einer partnerschaftlichen und wertschätzenden Zusammenarbeit mit der Elternschaft und auf einer selbstbestimmten Entwicklung der Kinder. Die Kinder werden in Zusammenarbeit des pädagogischen Personals und der Elternschaft während des Kindergartenalltages begleitet, gefördert und herausgefordert. Eine intensive Kooperation, der vielfältigen Fähigkeiten von Eltern und dem pädagogischen Personals ist deshalb sehr wünschenswert. Elternsprechtage Einmal im Jahr treffen sich die Erzieherinnen mit den Eltern um in einem Entwicklungs-gespräch über den Entwicklungsstand und mögliche Maßnahmen zur Unterstützung der Erziehung des Kindes zu sprechen. Neue Eltern bekommen zusätzlich nach der Ein-gewöhnungszeit ein Gespräch für ihr Kind. Bei speziellen Fragen und Themen wird bei Bedarf ein gesonderter Gesprächstermin vereinbart. Manches kann bei Tür- und Angelgesprächen geklärt werden. Elternabende und Elternnachmittage Bei Elternabenden erhalten Sie einen Einblick in unsere Arbeit. Das jeweilige Thema kann sich an die gesamte Elternschaft wenden, oder aber an spezielle Gruppen (z.B. die Eltern der angehenden Schulkinder, die Eltern der U-3-Kinder). Themen des Abends können Informationen, Diskussionen, ein Vortrag oder das gegenseitige Kennenlernen sein. Regelmäßig finden Veranstaltungen zum Thema Verkehrserziehung mit unserem Verkehrspolizisten statt. Eltern-Kind-Ausflug Einmal pro Kindergartenjahr findet ein großer Tagesausflug mit allen Kindern, Eltern und Geschwisterkindern statt. Bei der Gestaltung des Ausflugs, wie auch bei der Suche nach einem Ausflugsziel haben alle Eltern die Möglichkeit sich zu engagieren, Ideen einzu-bringen und gemeinsam mit abzustimmen. Per Mehrheitsentschluss wird das Ziel festgelegt. 2. Elternbeirat

Der Elternbeirat ist ein gesetzlich Vorgeschriebenes Gremium nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Bei der ersten Elternvollversammlung eines neuen Kinder-gartenjahres wird der Elternbeirat neu gewählt. Jede Gruppe hat einen Eltern-beiratsvorsitzenden und einen weiteren Elternbeiratsvertreter.

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Der Elternbeirat vertritt die Interessen der Elternschaft gegenüber dem Träger und der Leitung der Einrichtung. Er ist über wesentliche personelle Veränderungen bei den pädagogischen Kräften zu informieren. Ebenso hat er Mitspracherecht am Geschehen in der Tageseinrichtung. Der Träger hat diese Gestaltungshinweise angemessen zu berücksichtigen. Der Elternbeirat unterstützt beispielsweise das pädagogische Personal bei der Organisation von Festen, Ausflügen und Projekten. 3. Rat der Tageseinrichtung

Der gewählte Elternbeirat ist auch automatisch im Rat der Tageseinrichtung. Dieser trifft sich jährlich mit dem Vorstand des Trägers, der Einrichtungsleitung und den Gruppenleitungen um allgemeine Fragen der Einrichtung zu diskutieren (z.B. Aufnahme-kriterien, Grundsätze der Erziehungs- und Bildungsarbeit, räumliche, sachliche und personelle Ausstattung, Schließungszeiten und Elternmitwirkung). 4. Förderverein

Die Kindertagesstätte wird von einem Förderverein in folgenden Punkten unterstützt: • Finanzierung von Projekten • Anschaffung von Spiel- und Lernmaterial • Finanzielle und tatkräftige Mithilfe bei der Gestaltung des Außengeländes • Zuschüsse zu Veranstaltungen und Ausflügen

Diese Ziele werden durch Sammlung von Sach- und Geldspenden sowie durch ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb der Einrichtung realisiert. Der Förderverein trifft sich mehrere Male im Jahr, ist bei Festen präsent, informiert die Elternschaft durch Informationsschreiben und steht im engen Austausch mit der Einrichtungsleitung. Jeder Erwachsene kann bei Interesse dem Förderverein beitreten. Ein entsprechendes Formular finden Sie im Eingangsbereich unserer Einrichtung. Unser Förderverein stellt sich auch auf unserer Internetseite vor.

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H. Teamarbeit

1. Interne Kommunikation

T – tatkräftig E – einfühlsam A – aufrichtig M – menschlich In regelmäßigen Dienstbesprechungen des pädagogischen Personals werden folgende Inhaltliche Themen besprochen: - Fallbeispiele - Reflektion der eigenen pädagogischen Arbeit, der Elternarbeit und der Teamarbeit - Organisation des Tagesablaufs - Konzeptionelle Veränderungen - Planung von pädagogischen Angeboten und größeren Projekten - Planung und Gestaltung von Funktionsbereichen - Impulse für neue Spielmaterialien - Informationsaustausch verschiedener Kooperationspartner (z.B. Träger, Schulen, Kitas etc.) - etc. Von jeder Dienstbesprechung wird ein Protokoll angefertigt. 2. Fortbildungen

Die pädagogischen Fachkräfte sind verpflichtet sich regelmäßig Fort- und Weiter zu bilden. Zum Beispiel an internen Fortbildungen in der Johanniter Akademie in Münster oder an externen Fortbildungen wie zum Beispiel der Landesunfallkasse etc.. Die Einrichtungsleitung nimmt zusätzlich regelmäßig an Qualitätsmanagementzirkeln und Leiterinnentagungen teil. 3. Fachberatung

Die Fachberatung der Johanniter arbeitet eng zusammen mit den Vertretern des Trägers, der Einrichtungsleitung und dem pädagogischen Personal. Ihre Aufgabe ist es, Erziehungs- und Bildungsfragen zu klären, Betreuungsformen sicherzustellen und das Personal bei Fragen zu unterstützen.

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4. Einarbeitung neuer Mitarbeiter

Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter orientieren wir uns an den im Regionalverband geregelten Richtlinien des Qualitätsmanagements. Darüber hinaus trifft sich vor Dienst-antritt die Leiterin mit der neuen Mitarbeiterin zu einem Gespräch, um sie über die Einrichtung betreffende Abläufe, aktuelle Termine, Dienstpläne, etc. zu informieren. Hierzu steht ihr ein im Regionalverband erarbeitetes Einarbeitungskonzept zur Verfügung. Nach der Hälfte der Probezeit findet ein Zwischengespräch und einen Monat vor Ende der Probezeit ein Abschlussgespräch statt. So wird die Entwicklung eines Mitarbeiters mit der Leitung der Einrichtung offen kommuniziert und der Mitarbeiter hat die Möglichkeit sich selbst in seinem neuen Arbeitsumfeld einzuschätzen und zu orientieren. 5. Ausbildung und Praktikanten

Unsere Einrichtung arbeitet mit Fachschulen zusammen, d.h. wir unterstützen die Ausbildung in sozialpädagogischen Berufsgruppen. Dadurch können wir unser Wissen erweitern, erleben pädagogische Entwicklungen und geben gleichzeitig unsere Praxiserfahrungen an Andere weiter. Schulpraktikanten des Gymnasiums, der Real-, Haupt- und Gesamtschule haben die Möglichkeit, bei uns ein Betriebspraktikum durchzuführen und sich so eventuell für den Beruf der Erzieherin zu begeistern. 6. Zusammenarbeit mit dem Träger

Die Johanniter- Unfall- Hilfe e.V. und das Johanniter Jugendwerk sind seit 1996 Träger von Tageseinrichtungen für Kinder. Der Träger schafft die Rahmenbedingungen als Voraussetzung für die Qualität in unseren Einrichtungen, z.B. durch eine kompetente Fachberaterin, den Einsatz eines Qualitätsmanagements und der Erstellung unseres Leitbildes. Dem pädagogischen Fachpersonal werden Fortbildungen angeboten, die zur Unterstützung unserer Arbeit dienen. So haben die Johanniter eine eigene Bildungs-akademie in Münster, in der ein spezielles Fortbildungsprogramm für Erzieherinnen angeboten wird. Der Träger sorgt für die Umsetzung der Arbeitssicherheit und den entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen in regelmäßigen Treffen. Unser Trägervertreter beteiligt sich beim Rat der Tageseinrichtung und legt Wert auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätte.

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I. Kooperationen/Zusammenarbeit

Unsere Einrichtung arbeitet mit verschiedenen Institutionen zusammen. Das Lebens-umfeld der Kinder wird erweitert, indem sie andere öffentliche Einrichtungen kennen lernen. So erleben die Kinder Integration in ihrem direkten Lebensumfeld. Wir kooperieren mit folgenden Institutionen:

- Evangelische Kirchengemeinde Wickrathberg - Verein für Heimat- und Denkmalpflege - Jugendamt der Stadt Mönchengladbach - Gesundheitsamt - Erziehungsberatungsstelle - Logopäden, Ärzte, Patenzahnarzt und dem Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) - Feuerwehr und Polizei - Frühförderstelle - Grundschule Beckrath

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J. Öffentlichkeitsarbeit

Zu besonderen Anlässen veröffentlichen wir in lokalen Zeitungen Artikel über unsere Arbeit in der Kindertagesstätte. Feste und öffentliche Veranstaltungen innerhalb der Kindertagesstätte (z.B. ein Trödelmarkt) werden über Zeitungsanzeigen und Plakate bekannt gegeben. Besondere Aktionen werden über Fotowände präsentiert. Eine große Pinnwand im Eingangsbereich der Einrichtung werden zur Veröffentlichung von Aushängen, wichtigen Informationen oder Ankündigungen von Aktionen von Kooperationspartnern genutzt. Informationsbroschüren sind ebenfalls im Eingangsbereich unserer Kindertagesstätte zu finden. Auf unserer Internetseite www.johanniter.de/einrichtungen/fuer-kinder-und-jugendliche/kindertagesstaetten/johanniter-kindertagesstaette-wickrathberg/ Finden Sie Aktuelles und Informatives. Dort können Sie unseren Flyer runterladen oder Sie kommen einfach vorbei.

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K. Verpflichtungserklärung Mitarbeiter/Träger

Das pädagogische Fachpersonal der Johanniter Kindertagesstätte Wickrathberg verpflichtet sich nach dieser erstellten Konzeption zu arbeiten. Wickrathberg, den 1. Oktober 2017 Unterschriften der Mitarbeiter: Sonja Kozlowski……………………………………………… Wibke Ströthoff….…………………………………………… Patricia Kürsten………………………………………………. Anja Hänseler………………………………………………… Anita Frahm…...……………………………………………… Margot Jansen Waldow…………………………………….. Christina Dreßen…………………………………………….. Der Trägervertreter verpflichtet sich alle Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Umsetzung der beschriebenen Konzeption einzuhalten und zu schaffen. Unterschrift des Trägervertreters/ Regionalvorstands Joachim Kürsten…………………………………………………

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L. Literaturangaben

Leitbild der Johanniter 1. Ausgabe 2004 Leitbild der Johanniter 1.Ausgabe 2011 Flyer – Acht gute Gründe……. 1. Ausgabe 2005 Bildungsvereinbarung NRW, Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, 10/2003 Kinderbildungsgesetz Nordrhein-Westfalen, Kommentar, Kommunal- und Schul-Verlag, 1. Auflage 2009 Trägerkonzept für Kindertageseinrichtungen, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Adelheid von Schwerin; Sprache haben- sprechen können, Verlag Herder, Freiburg i. Br. 1987 Dietmar Böhm – Kindergarten heute, Ausgabe 7-8/2001 Charlotte Prang – Kindergarten heute, Ausgabe 11-12/2000 Maria Pfluger – Jakob, Kindergarten heute Spezial, Sprach- und Sprechstörungen Armin Krenz – Was Kinder brauchen, Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1995 Armin Krenz – Was Kinderzeichnungen erzählen, Verlag Herder Freiburg i. Br. 1996 Armin Krenz – Der „situationsorientierte Ansatz“ im Kindergarten, Verlag Herder Freiburg i. Br. 1992 Armin Krenz – Kompetenz und Karriere, Verlag Herder Fr. i. Br. 1994 Armin Krenz – Die Konzeption-Grundlage und Visitenkarte einer Kindertagesstätte, Fr. i. Br. 1996 Ingeborg Becker-Textor/Martin R. Textor – Der offene Kindergarten-Vielfalt der Formen, Verlag Herder Fr. i. Br. 1997 Martin R. Textor – Elternarbeit mit neuen Akzenten, Verlag Herder Fr. i. Br. 1994 Monika Bröder – Das erste Jahr im Kindergarten, Verlag Herder Fr.i.Br. 1997 Monika Bröder/Ulrich Hilbich – Das letzte Jahr im Kindergarten, Verlag Herder Freiburg i. Br. 1996

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Sigurd Hebenstreit – Kind zentrierte Kindergartenarbeit, Verlag Herder 1994 Hedi Friedrich – Beziehungen zu Kindern gestalten, Verlag Herder Fr. i. Br. 1995 Wolfgang Beudels/Rudolf Lensing-Conrady/Hans Jürgen Beins „….das ist für mich ein Kinderspiel“ – Handbuch zur Psychomotorischen Praxis, borgmann Publishing GmbH Dortmund, 7. Aufl. 2000 Manfred Cierpka/Andreas Schick – Faustlos Handbuch, Hogrefe Verlag 2004 Sandra Richter – Kindergarten heute, Ausgabe 3/2011 Hans Rudolf Leu/Katja Fläming/Yvonne Frankenstein/Sandra Koch/Irene Pack/Kornelia Schneider/Martina Schweiger – Bildungs- und Lerngeschichten, Deutsches Jugendinstitut, Verlag das Netz, 3. Auflage 2010 Bildungsgrundsätze NRW für Kinder von 0 bis 10 Jahren (Freiburg im Breisgau 2016) kiga-heute/fachmagazin/archiv/2005-35-jg/2-2005/sich-selbst-entdecken-und-sinnlich-erfahren-sexualpaedagogik-in-der-kita (31.05.2017) www.kinde-ministerium.de/Kinderrechte/kinder-haben-rechte/ (31.05.2017)