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252 Bficherbesprechungen [" Kolloid- LZeitschrift wirkung zahlreicher Fachgenossen herausgeg, von Prof. Dr. A. Eucken, G6ttingen, und Prof, Dr. K. L. Wolf, Kiel. XIII und 311 Seiten mit 87 Abb. (Leipzig 1933, Akadem, Verlagsgesellschaft m. b. H.) Preis brosch. RM 27.80, geb. RM 29.--. Nachdem fast 30 Jahre seit dem Erscheinen des Lehrbuches der Stereoehemie von A. Werner ver- gangen waren, ohne dab eine grdl3er6 zusammen- fassende Darstellung dieser Disziplin vorgenommen wurde, sind nun in wenigen Jahren drei Werke er- schienen, die in verschiedener, ausgezeichneter Weise einen Uberhlick abet dieses Wissensgebiet geben. Darunter nimmt die yon K. Freudenberg heraus- gegebene Stereochemie als ein Sammelwerk von wesentlich mehr als 1000 Seiten Umfang eine Sonder- stellung ein. G. Wittig bleibt das Verdienst, die erste der Zusammenfassungen geschrieben zu haben. Die vorliegende Stereochemie yon St. Golds chmidt hat den besonderen Reiz, dab sie von einem orga- nischen Chemiker im Rahmen eines Handbuches der chemischen Physik verfalgt wurde. So sind die far den Chemiker wesentlichsten Gesichtspunkte zur Aufkl~irung der Struktur der Naterie, Betrach- tungen yon Isomerien und genetischen Zusammen- h~ingen vorzfiglich dargestellt. So wurden aber auch die modernen physikalischen, experimentellen und theoretischen Hilfsmittel der chemischen Forschung eingehend beschrieben und in ihrer Bedeutung ge- wardigt. Diese manchem Chemiker ferner liegenden und mit einer gewissen Scheu betrachteten Gegen- st~inde scheinen mir gerade dadurch, dab sie yon einem Chemiker behandelt werden, far den Fach- genossen besonders klar und verst~indlich zu sein. Es braucht danach kaum mehr gesagt zu werden, dab der Chemiker dem Werke Belehrung verdanken wird. Ich glaube aber, dab auch dem Physiker diese Art der Darstellung mit der Kenntnis der chemischen Probleme reiche Anregung gibt. A. Weissberger. Patent-Tell. Herausgegeben yon Patentanwalt Dr. phil., Dr. techn., Dipl.-Ing. J. t? e i t s t Ot t e r , Berlin-Steglitz. Die Viskosit~itserniedrigung von Nitrozellulose. Von Dr.-In K. Hans Schulz (Bomlitz bei Walsrode). Bei der Viskosit~itserniedrigung von Nitrozellu- lose sind grunds~itzlich drei Verfahrensarten zu unter- scheiden: 1. die Viskosit~itserniedrigung durch Vor- behandlung des Ausgangsmaterials, des Nitrierstoffes, 2. die Beeinflussung der Viskosit~it w~ihrend der Ni- trierung, 3. die Viskosit~itserniedrigung an der fertig gebildeten Nitrozellulose. Die Vorbehandlung des Nitrierstoffes zwecks Viskosit~itserniedrigung wird tiblicherweise durch Kochen mit Natronlauge durch mehr oder weniger starke Bleiche, durch Erhitzen oder durch oxydative Behandlung vorgenommen. In der industriellen Praxis wird diese Art der Viskosit~itserniedrigung nur bis zu einem gewissen Grade getrieben, der aber durch- aus nicht hinreicht, urn bei normaler Nitrierung End- viskosit~iten, wie sie far Lack-Kollodiumwollen fib- lich sind, zu erzielen. Dies geschieht deshalb, weft man sich bei den vielen verlangten Viskosit~itsein- stellungen des Fertigproduktes nicht schon bei dem Rohprodukt festlegen will und weft terrier ein sehr stark vorbehandeltes Nitriermaterial Verluste beim Nitrieren, einen hohen Verbrauch an Nitriers~iure und teilwelse qualitativ unbefriedigende Nitrozellulosen ergibt. Bis vor etwa zehn Jahren wurde daher die Vis- kosit~ttseinstelIung bei Nitrozellulose far die Lack- herstellung dadurch erreicht, dag man die Nitrier- temperatur etwa zwischen 20o und 600 C variierte und die nicht immer gleichm~igig anfallenden ein- zelnen Nitrierchargen durch Mischen zu grOgeren Partien bestimmter Viskosit~it zusammenstellte. Die so erzeugten Lackwolltypen besagen eine immerhin noch ziemlich hohe Viskosit~itslage, d.h. zehnprozentige Ldsungen in Ather-Alkohol waren mindestens so viskos wie etwa Rizinus61 (10 Poisen). Zwar war bereits im Jahre 1912 Chandelon ein Patent erteilt worden, um Schiel3baumwolle durch Druck-Kochung mit verdfinnten Minerals~iuren 16s- (Eingegangen am 6. Juni 1933,) licher zu machen, doch war die Anwendung auf tech- nische Kollodiumwollen nicht erfolgt, vielleicht wegen der Schwierigkeiten der Beschaffung eines genagend korrosionsfesten Materials far den Druck-Kocher, mdglicherweise auch, weft das Gefahrenmoment einer Druckerhitzung yon unstabiler SchieBwolle vor wei- teren Versuchen abschreckte. In den Jahren 1921 his 1925 erfolgte ungef~ihr gleiehzeitig in Deutschland und Amerika die Ent- deckung und Entwicklung des neutralen Autoklaven- verfahrens, d.h. die Auffindung der Tatsache, dab Nitrozellulose beim gelinden Kochen mit Wasser unter Druck eine ungewdhnlich starke Viskosit~tserniedri- gung erf~ihrt. Die yon Chandelon angewandte S~iurekochung war also unndtig geworden und damit waren auch die wesentlichsten der Einffihrung des Autoklavenverfahrens entgegenstehenden Schwierig- keiten beseitigt. In Amerika ging die Entwicklung der so erzeugten Lack-Kollodiumwollen infolge der damals ganstigen Koniunktur far die Autoserien- fabrikation, die groge Mengen Nitrospritzlacke kon- sumierte, sehr beschleunigt vor sich. Deutschland folgte wegen der anders gearteten europ~iischen Wirt- schaft langsamer, ohne jedoch qualitativ den ameri- kanischen Erzeugnissen nachzustehen. Es ist hier nicht tier Ort, n~her auf die Eigen- schaften der autoklavenbehandelten Kolloidumwollen einzugehen. Nur soviel sei gesagt, dal~ es gelang, die Viskosit~iten bis etwa um zwei Zehnerpotenzen zu er- niedrigen, ohne eine wesentliche Beeintr~ichtigung des Filmbildungsverm6gensdafar einzutauschen, wodurch wieder konzentriertere Lacke (pigmentierte Spritz- lacke) yon gfinstiger Viskosit~itslage ermdglicht wur- den. Heute werden s~imtliche technischen Kollodium- wollen dem neutralen Autoklavenverfahren unter- worfen, das sich allen anderen Methoden der Viskosi- t~itserniedrigung als fiberlegen erwiesen hat.

Patent-Teil

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252 Bficherbesprechungen [" Kolloid- LZeitschrift

wirkung zahlreicher Fachgenossen herausgeg, von Prof. Dr. A. E u c k e n , G6ttingen, und Prof, Dr. K. L. Wolf , Kiel. XIII und 311 Seiten mit 87 Abb. (Leipzig 1933, Akadem, Verlagsgesellschaft m. b. H.) Preis brosch. RM 27.80, geb. RM 29.--.

Nachdem fast 30 Jahre seit dem Erscheinen des Lehrbuches der Stereoehemie von A. W e r n e r ver- gangen waren, ohne dab eine grdl3er6 zusammen- fassende Darstellung dieser Disziplin vorgenommen wurde, sind nun in wenigen Jahren drei Werke er- schienen, die in verschiedener, ausgezeichneter Weise einen Uberhlick abet dieses Wissensgebiet geben. Darunter nimmt die yon K. F r e u d e n b e r g heraus- gegebene Stereochemie als ein Sammelwerk von wesentlich mehr als 1000 Seiten Umfang eine Sonder- stellung ein. G. W i t t i g bleibt das Verdienst, die erste der Zusammenfassungen geschrieben zu haben. Die vorliegende Stereochemie yon St. Golds c h m i d t hat den besonderen Reiz, dab sie von einem orga-

n i schen Chemike r im Rahmen eines Handbuches der chemischen P h y s i k verfalgt wurde. So sind die far den Chemiker wesentlichsten Gesichtspunkte zur Aufkl~irung der Struktur der Naterie, Betrach- tungen yon Isomerien und genetischen Zusammen- h~ingen vorzfiglich dargestellt. So wurden aber auch die modernen physikalischen, experimentellen und theoretischen Hilfsmittel der chemischen Forschung eingehend beschrieben und in ihrer Bedeutung ge- wardigt. Diese manchem Chemiker ferner liegenden und mit einer gewissen Scheu betrachteten Gegen- st~inde scheinen mir gerade dadurch, dab sie yon einem Chemiker behandelt werden, far den Fach- genossen besonders klar und verst~indlich zu sein. Es braucht danach kaum mehr gesagt zu werden, dab der Chemiker dem Werke Belehrung verdanken wird. Ich glaube aber, dab auch dem Physiker diese Art der Darstellung mit der Kenntnis der chemischen Probleme reiche Anregung gibt. A. Weissberger.

Patent -Te l l . Herausgegeben yon Pa ten tanwal t Dr. phil., Dr. techn., Dipl.-Ing. J. t? e i t s t O t t e r , Berlin-Stegli tz .

Die Viskos i t~ i t sern iedr igung von Ni troze l lu lose . V o n D r . - I n K. H a n s S c h u l z ( B o m l i t z b e i W a l s r o d e ) .

Bei der Viskosit~itserniedrigung von Nitrozellu- lose sind grunds~itzlich drei Verfahrensarten zu unter- scheiden: 1. die Viskosit~itserniedrigung durch Vor- behandlung des Ausgangsmaterials, des Nitrierstoffes, 2. die Beeinflussung der Viskosit~it w~ihrend der Ni- trierung, 3. die Viskosit~itserniedrigung an der fertig gebildeten Nitrozellulose.

Die Vorbehandlung des Nitrierstoffes zwecks Viskosit~itserniedrigung wird tiblicherweise durch Kochen mit Natronlauge durch mehr oder weniger starke Bleiche, durch Erhitzen oder durch oxydative Behandlung vorgenommen. In der industriellen Praxis wird diese Art der Viskosit~itserniedrigung nur bis zu einem gewissen Grade getrieben, der aber durch- aus nicht hinreicht, urn bei normaler Nitrierung End- viskosit~iten, wie sie far Lack-Kollodiumwollen fib- lich sind, zu erzielen. Dies geschieht deshalb, weft man sich bei den vielen verlangten Viskosit~itsein- stellungen des Fertigproduktes nicht schon bei dem Rohprodukt festlegen will und weft terrier ein sehr stark vorbehandeltes Nitriermaterial Verluste beim Nitrieren, einen hohen Verbrauch an Nitriers~iure und teilwelse qualitativ unbefriedigende Nitrozellulosen ergibt.

Bis vor etwa zehn Jahren wurde daher die Vis- kosit~ttseinstelIung bei Nitrozellulose far die Lack- herstellung dadurch erreicht, dag man die Nitrier- temperatur etwa zwischen 20 o und 600 C variierte und die nicht immer gleichm~igig anfallenden ein- zelnen Nitrierchargen durch Mischen zu grOgeren Partien bestimmter Viskosit~it zusammenstellte. Die so erzeugten Lackwolltypen besagen eine immerhin noch ziemlich hohe Viskosit~itslage, d.h.

�9 zehnprozentige Ldsungen in Ather-Alkohol waren mindestens so viskos wie etwa Rizinus61 (10 Poisen). Zwar war bereits im Jahre 1912 C h a n d e l o n ein Patent erteilt worden, um Schiel3baumwolle durch Druck-Kochung mit verdfinnten Minerals~iuren 16s-

(Eingegangen a m 6. J u n i 1933,)

licher zu machen, doch war die Anwendung auf tech- nische Kollodiumwollen nicht erfolgt, vielleicht wegen der Schwierigkeiten der Beschaffung eines genagend korrosionsfesten Materials far den Druck-Kocher, mdglicherweise auch, weft das Gefahrenmoment einer Druckerhitzung yon unstabiler SchieBwolle vor wei- teren Versuchen abschreckte.

In den Jahren 1921 his 1925 erfolgte ungef~ihr gleiehzeitig in Deutschland und Amerika die Ent- deckung und Entwicklung des neutralen Autoklaven- verfahrens, d.h. die Auffindung der Tatsache, dab Nitrozellulose beim gelinden Kochen mit Wasser unter Druck eine ungewdhnlich starke Viskosit~tserniedri- gung erf~ihrt. Die yon C ha nde l on angewandte S~iurekochung war also unndtig geworden und damit waren auch die wesentlichsten der Einffihrung des Autoklavenverfahrens entgegenstehenden Schwierig- keiten beseitigt. In Amerika ging die Entwicklung der so erzeugten Lack-Kollodiumwollen infolge der damals ganstigen Koniunktur far die Autoserien- fabrikation, die groge Mengen Nitrospritzlacke kon- sumierte, sehr beschleunigt vor sich. Deutschland folgte wegen der anders gearteten europ~iischen Wirt- schaft langsamer, ohne jedoch qualitativ den ameri- kanischen Erzeugnissen nachzustehen.

Es ist hier nicht tier Ort, n~her auf die Eigen- schaften der autoklavenbehandelten Kolloidumwollen einzugehen. Nur soviel sei gesagt, dal~ es gelang, die Viskosit~iten bis etwa um zwei Zehnerpotenzen zu er- niedrigen, ohne eine wesentliche Beeintr~ichtigung des Filmbildungsverm6gens dafar einzutauschen, wodurch wieder konzentriertere Lacke (pigmentierte Spritz- lacke) yon gfinstiger Viskosit~itslage ermdglicht wur- den. Heute werden s~imtliche technischen Kollodium- wollen dem neutralen Autoklavenverfahren unter- worfen, das sich allen anderen Methoden der Viskosi- t~itserniedrigung als fiberlegen erwiesen hat.

Band LXIV'] Schulz, Viskosit/itserniedrigung von Ni troze l lu lose 253 Hef t 2 (1933)J

Zur Patentlage in Deutschland sei an dieser Stelle rloch bemerkt, da6 eine Paterltierung dieses technisch so wichtig geworderlen Verfahrens nach dem alten Patent yon O. R. Schulz aus dem Jahre 1902 rlicht mehr m6glich war, da dieses die neutrale Autoklaven- behandlung tier Nitrozellulose zum Zwecke der S t ab i l i s i e ru r l g vorwegnahm, demgegentiber die Anwendung zur V i s k o s i t t i t s e r n i e d r i g u n g ledig- lich eirle ,,Entdeekung" aber keine ,,Erfindung" im 8inne des Patentgesetzes bedeutete.

Da die Autoklavenbehandlurlg yon Nitrozellulose selbst bei gro6em Wassertiberschu6 durch ungeeignete Arbeitsweise zu partiellen, geftihrlichen Zersetzungen ft~hren kant1, so sind erprobte Ausftihrungsformen dieses Verfahrens wie die yon Wolff~ Co., I.G. Farbenindustrie, Hercules Powder Co., Eastman Kodak Co. und Fiberloid Corp. noch besonders unter Patentschutz gestellt worden.

Alle tibrigen in der Zusammenstellurlg aufge- ftihrter1 Verfahren zur Viskosittitserniedrigung yon Nitrozellulose werden heute wegen techrlischer Nach- teile nicht angewendet bzw. wo dies doch der Fall sein sollte, nur rlotgedrunger1 zur Umgehung anderweitig bestehender Schutzrechte.

In der rlachsteherlden Zusammenstellung sind die Paterlte nach L~irldern urld innerhalb dieser chronologisch rlach Nummern geordrlet.

D.R.P. 133954 vom 23. Dezember 1899. O. R. Schulz : H altbarmachung yon N itrozellulose.

Haltbarmachung yon Nitrozellulose durch Kochen mit Wasser nrlter Druck mit oder ohne Zusatz yon S/iuren, Alkalien oder Salzen. D.R.P. 255067 vom 17. Mai 1911.

Th. Chande lon : Verfahren zur Steigerung tier Lb'slichkeit yon Schiefibaumwolle in ihren verschiedenen L6sungsmitteln. Verfahren zur Steigerurlg der L6s- lichkeit von SchiefSbaumwolle durch Druck-Kochurlg im Autoklaven zwischer1 1040 und 1400 C in Oegenwart vor1 1,5- bis 3prozentigen Minerals~iuren.

Vgl. Brit. P. 11941 yon 1911. D.R.P. 308430 (Zusatz zu D.R.P. 306400).

Dr. Claesser1: Verlahren zum Stabilisieren yon Nitrozellulose. Das Verfahrer1 ist gekennzeichrlet da- durch, da6 Nitrozellulose nach dem oberfl~ichlichen Abwaschen der Nitriers/iure mit Ameisens~iure, Essig- s~iure, Alkoholen, Ketonen urld dergleichen unter Uberdruck gekocht wird. D.R.P. 326215 vom 5. Oktober 1917.

H. Eich le r : Vorrichtung zum Stabilisieren oder Auslaugen yon Schie/3baumwoUe uncl clergleichen. Beschreibung eines Druckgef~iBes mit AufAenbeheizung und einem Einsatzbeh~ilter mit Siebboden zur Auf- nahme der SchieBwolle, wobei die Waschfltissigkeit umgepumpt wird.

D.R.P. 359311 vom 7. Dezember 1920. O. Car l ssen und E. Tha l l : Ver[ahren zur Her-

absetzung der Viskositdt viskoser L6sungen yon Nitro- zellulose und deren Zusammensetzungen, wie Zelluloid, ]erner yon Azetylzellulose und anderen Zelluloseestern. Das Verfahren besteht in eirlem Erhitzen der viskosen L6sungen der Zelluloseester zwischer1 60 o und ihrer Zersetzungstemperatur.

Vgl. U.S.A.P. 1375 208 (tibertr. Atlas Powder Co.), Brit. P. 136141, Franz. P. 505438.

D.R.P. 383184 yore 17. Dezember 1920. Deut sche Spre r lgs to f f A.-G.: Ver]ahren zur

Umwandlung yon hochviskose L6sungen lieIernden

NitrozeIlulosen in solche, die weniger viskose L6sungen lie]ern. Erwtirmen yon Nitrozellulose in verdtirlnten Mineralstiurer1 ohne Anwerldung vor1 Uberdruck.

D.R.P. 440844 yore 5. Dezember 1925; D.R.P. 511020 vom 25.Januar 1927 (Zusatz zu vorsteherldem Patent).

Wol f f&Co. und Dr . - lng . Hans Schulz : Ver]ahren zum Reinigen, Aufschlieflen und Stabili- sieren yon ZelluIoseestern und -?ithern durch Kochen unter Druck. Das Verfahren besteht darir1, da6 man die in Wasser suspendierten Zelluloseverbindungen vor der eigerltlichen Druck-Kochung eine Zeit lang zur Entfernung adsorbierter Gase bei gewOhnlicher1 Druck vorkocht und d/~6 man ferrler wtihrend der Druck-Kochung Dampf durch die Masse leitet.

Deutseh. Anmeldung I. 29569 vom 22. November 1926, bek. 17. April 1930.

I. G. F a r b e n i n d u s t r i e : Ver[ahren znr Her- stellung niectrigviskose LTsungen ergebender Nitro- zellulose. Die Zellulose wird' vor der Nitrierung mit Wasser unter Druck bei Temperaturen yon 140 bis 170 o C gekocht und nach dem Trockrlen gegebenen- falls bei erhThter Temperatur rlitriert.

Vgl. Brit. P. 280922, Frarlz. P. 640087.

Ostr. P. 112615 vom 24. Miirz 1928. I. O. F a r b e n i r l d u s t r i e : Ver/ahren zur Um-

wandlung yon hochviskose L6sungen liefernden Nitro- zellulosen in solche, welche niedrigviskose LTsungen lie[ern. Nitrozellulose wird unter Ausschluf5 yon Stiure in Oegerlwart geeigneter wasserunl6slicher Ver- bindurlger1 yon basischem Charakter, z. B. Magnesia, mit Wasser auf Temperaturen von tiber 100 o C erhitzt.

Vgl. Brit. P. 289387, Schweiz. P. 133201.

Franz. P. 629632 vom 21. Februar 1927. M. W. Higg ins : Ver/ahren zum Behandeln yon

Nitrozellulose zur Herstellung yon sehr d~nnfliissigem Kollodium. Nitrozellulose wird im Autoklaven unter einem Druck von etwa 1,5 at. mit verdtirlnter Saure (einprozentige Schwefelstiure) vier bis acht Stunden lang behandelt.

Franz. P. 653489 yore 26. April 1928. Hercu les Powder Co.: Ver[ahren und Apparat

zum Digerieren yon Nitrozellulose. Die bei etwa 1700 C und 5 at. Druck mit Wasser zu behandelnde Nitro- zellulose wird mittels einer Pumpe durch ein R6hren- system yon ungeftihr 490 m Ltinge gepumpt, an dessen Arlfang die Masse erhitzt und an dessert Ende sie wieder abgektihlt wird. Geschtitzt wird noch ein Regulierventil am Ende des Rohrsystems.

Frarlz. P. 685344 yore 21. November 1929 (Zusatz- patent zu vorstehendem Patent).

Hercu les Powder Co.: Vervollkommnungen an ~ Apparaten zum Digerieren yon Nitrozellulose. Dieses Zrlsatzpatent schfitzt Eirlzelheiten der vorstehend besehriebenen Rt~hrenapparatur, z.B. eine Vorrich- tung, den Gegendruck, tier durch ein hohes Steifrohr am Ende des Apparates herbeigeffihrt wird, aufzu- heben.

Vgl. U.S.A.P. 1818733, Brit. P. 301267, Brit. P. 338 941.

Brit. P. 177536 vom 23. M~irz 1922. A. W. P h i l l i p s : Zelluloseester und Ver[ahren zu

ihrer Herstellung. Nitrozellulose urld Nitrozellulose- produkte werden zwecks Erniedrigurlg der Viskosit~it in ungel6stem Zustande irlsbesondere bei Tempera- turer1 zwischer1 100 und 140oc in Wasser so lange

254 Schulz, Viskosit~itserniedrigung yon Nitrozellulose I- Kolloid- [ Zeitschrift

erhitzt, bis die gewtinschte Viskosit/itserniedrigung erreieht ist.

Vgl. U.S.A.P. 1411669. Brit. P. 386530 vom 7. Juni 1932.

F. K. J a h n (iibertr. V. Bloos und P .C.L. H a y e m a l , Brtissel): Ver/ahren zum Aufarbeiten yon FilrnabffiUen, Zelluloid und anderen nitrozelluIosehal- tigen Materialien. Das Patent behandelt ein Verfahren zur Viskosit~itserniedrigung yon Filmabf~illen und dergleichen unter gleichzeitiger Wiedergewinnung yon Kampfer und der sonstigen mit Wasserdampf flfich- tigen L0sungsmittel; es besteht in einer Druck- Kochung unter mindestens 2 Atm. 15berdruck ohne Durchleitung yon Wasserdampf und in nachherigem Ausd,impfen des behandelten Materials unter Atmo- sphtirendruck.

Vgl. Franz. P. 732915.

U.S.A.P. 1397915 yore 7. Februar 1921. G. C. Bacon und W. C. Wi l son : Ver/ahren zum

Behandeln yon Nitrozellulose und Herstellen eines wert- vollen Nitrozelluloseproduktes. In Flfissigkeit suspen- dierte Nitrozellulose wird unter Rfihrung einer Be- strahlung durch kfinstliches Ultraviolettlicht ausge- setzt, wodurch einerseits die Viskosittit vermindert, anderseits die Nitrozellulose 16slich gemacht wird in Flfissigkeiten, die sonst keine LOser ftir Nitrozellulose sind, z. B. in Athylalkohol.

U.S.A.P. 1400430 vom 2. August 1918. S. E. (]roves und T. W. H. Ward : Erniedrigung

der V iskost'tdt von Zelluloseesterl6sungen. Den Zellulose- nitrat- oder AzetatlOsungen wird etwa 1 Proz. yon Mischungen hygroskopischer Chloride, wie Kalzium- chlorid, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Zinnchlorid zugesetzt. U.S.A.P. 1439656 vom 13. M~irz 1922.

R. G. W o o d b r i d g e (fibertr. Du P o n t de Ne- ro o u rs): Ver[ahren zum Behandeln yon Nitrozellulose- schie~pulver. Verfahren zur Viskosit/itserniedrigung yon Diphenylamin enthaltendem Schiel~pulver da- durch gekennzeichnet, dab man es in einer Flfissigkeit, die Diphenylamin zu 15sen vermag, jedoch kein LOsungsmittel for Nitrozellulose darsteUt, z.B. in Alkohol, suspendiert und bei Temperaturen nnter 1500 C so lange erhitzt, bis die gewfinschte Viskosit~its- erniedrigung erfolgt ist.

Vgl. Brit. P. 194727. U.S.A.P. 1535438 yore 13. Dezember 1922.

E. C. P i t m a n (flbertr. Du P o n t de Nemours ) : Zelluloseester yon verminderter Viskositdt und Ver- [ahren zu ihrer Herstellung. Verfahren zur Viskosi- ttitserniedrigung yon Nitrozellulose bzw. rauchlosem Pulver, dadurch gekennzeichnet, dab man eine Er- hitzung dieser Produkte in einer schwach alkalischen, nicht 16senden Flfissigkeit, insbesondere in schwach alkalisch gemachtem Alkohol, bei etwa 60 bis 700 C vornimmt, nachtrtiglich mit Hypochloritl0sung bleicht und danach alle Zersetzungsprodukte der alkalischen Behandlung dutch Auswaschen entfernt.

U.S.A.P. 1553494 vom 20. Juni 1922. G. C. Bacon (fibertr. At las Powder Co.): Ver-

[ahren zttr Erniedrigung tier Viskositdt yon Nitrozellu- loselOsungen. Verfahren, bei dem Nitrozellulose bzw. Nitrozelluloseprodukte in organischen ltisenden oder nichtlOsenden Flfissigkeiten bei Temperaturen zwi- schen 600 C und dem Zersetzungspunkt-des b e t r . Materials, also unter Atmosphhren- oder Uberdruck, zwecks Viskosit~itserniedrigung erhitzt werden. Da

als Suspensionsflfissigkeiten, auch solche mit einem Siedepunkt von fiber 100 ~ C, wie Amylazetat, genannt werden, kann die Erhitzung in solchen Ftillen ohne Anwendung yon Uberdruck oberhalb 100 ~ C erfolgen, was insbesondere bei der Behandlung yon rauch- losem Pulver aus SicherheitsgrCinden vorteilhaft ist.

U.S.A.P. 1553495 vom 20. Juni bzw. 14. Juli 1922 (abgezweigt yon vorstehendem Patent).

G. C. Bacon (fibertr. A t l a s Powder Co.): Ver- fahren zum Behandeln yon NitrozelluIose zwecks Er niedrigung ihrer Viskositdt. Dieses Patent behandelt das trockene Erhitzen yon Nitrozellulose in Sand oder ~ihnlichen pulverfOrmigen oder kOrnigen Materialien. U.S.A.P. 1564689 yore 25. Februar 1925.

N. S. Kocher und V. E. Kimmel(fibertr. Eas t - man Kodak Co.): Ver[ahren zur Erniedrigung der Viskositdtseigenschaften yon NitrozelluIose. Man be- handelt Nitrozellulose und Nitrozelluloseprodukte wie Filmabftille und dergleichen bei Raumtemperatur mit einer starken Mineralstiure, z. B. mit 36prozentiger Salzstiure, der 0,1 bis 1,0 Proz. AIkalichlorat zugesetzt sind. Die Behandlung bewirkt neben der Viskosit~its- erniedrigung eine schwache Denitrierung, weshalb d e r Proze l3 h 6 c h s t e n s s o w e i t g e f f i h r t w i r d , h i s der Stickstoffgehalt auf 9,5 Proz. gesunken ist. Die Dauer des Prozesses schwankt zwischen mehreren Stunden und einigen Tagen. U.S.A.P. 1564765 yore 11. Februar 1925.

L. W. E b e r l i n (flbertr. E a s t m a n Kodak Co.): Verlahren zur Entfernung yon Pyridin aus Nitro- zellulosematerialien. Das Verfahren geht yon der Vis- kosit~itserniedrigung yon Nitrozellulose dutch Pyridin aus und ist dadurch gekennzeichnet, dab die mit Pyridin impr/Jgnierten Nitrozellulose- bzw. Zellulose produkte in G e g e n w a r t e i n e s o r g a n i s c h e n A n q u e l l m i t t e l s wie wasserhaltigem Methyl- alkohol, Methylazetat oder Azeton bei Raumtempe- ratur oder in der W~irme mit Chlorgas behandelt werden his das Pyridin in nichtriechende leieht ent- fernbare Substanzen umgewandelt ist. Nach Ablassen des Chlorierungsbades wird gewaschen, das restliche Chlor dutch Thiosulfat entfernt und nach nochmaligem Waschen getrocknet. U.S.A.P. 1572248 vom 15. Juni 1925.

S.E. S h e p p a r d und L.W. E b e r l i n (flbertr E a s t m a n Kodak Co.): Verringerung der Viskositdt yon Nitrozellulose. Man behandelt Nitrozellulose bzw. Nitrozelluloseprodukte bei gew0hnlicher Temperatur und Atmosph/Jrendruck mit gasfSrmigem Stickstoff- peroxyd. U.S.A.P. 1572249 yore 15. Juni 1925.

S.E. S h e p p a r d und L.W. E b e r l i n (fibertr. E a s t m a n K oda k Co.): Verringerung tier Viskositdt yon Nitrozellulose. Die Nitrozellulose wird mit einer L0sung eines Peroxyds, z.B. Wasserstoffperoxyd, behandelt. U.S.A.P. 1572266 vom 13. Mai 1925.

L. E. Branchen(t ibertr . E a s t m a n KodakCo.): Verringerung tier Viskosit(it yon Nitrozellulose. Die Nitrozellulose wird zuerst mit einem Anquellmittel, z. B. Methylalkohol, danach mit einer verdtinnten AlkalilSsung behandelt, die gegebenenfalls noch freies Chlor zur Bleichung enth~ilt und zum Schluf5 sorgf/iltig mit warmem Wasser nachgewaschen.

U.S.A.P. 1588089 yore 1. September 1925. L. E. B r a n c h e n (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.)

Ver/ahren zur Erniedrigung der Viskositdt yon Nitro-

Band LXIV "1 S c h u l z , Viskosit~tserniedrigung yon Nitrozellulose 255 H e f t 2 (1933)/

zeUulose. Die Nitrozellulose wird zuerst mit einem Anquellmittel, z. B. mit Methylalkohol, danach mit einer w~isserigen L~sung yon verdfinnter Minerals~iure etwa ein bis ffinf Stunden bet gewOhnlicher Tempe- ratur behandelt. Als S~iure kann verdfannte Abfall- nitriers~iure benutzt werden. Gegebenenfalls kann die Behandlungsdauer dutch Arbeiten bet erh6hter Tem- peratur abgekfirzt werden.

U.S.A.P. 1598949 yore 11. Februar 1925. W. R. Webb (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.):

Verringern der Viskositdt von NitrozelIulose. Die Viskosit/itserniedrigung wird erreicht dutch Be- handeln von Nitrozellulose mif ether Mischung yon Wasser, Alkohol und Minerals~iure.

U.S.A.P. 1598972 yore 25. Februar 1925. V. E. K immel (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.):

Verringerung tier Viskositdt yon Nitrozellulose. Die Viskosit~itserniedrigung erfolgt dutch Behandeln der NitrozeIlulose mit LOsungen der Alkali- und Erd- alkalihypochlorite.

U.S.A.P. 1 620938 yore 19. Dezember 1923. H.P. Bas se t t : ff~nderung tier Viskositdt yon

zellulosehaltigen Materialien. Die gewtinschte Vis- kosit~itserniedrigung yon zellulosehaltigen Materialien, wie Zellulose, Nitrozellulose und denitrierte Nitro- zellulose wird erreicht dutch Behandlung mit ganz verdfinnten Minerals~iuren von 0,05 bis 1 Proz. bet Temperaturen zwischen 20 und 100 ~ C. Nach der S~iurebehandlung und einem kurzen Auswasehen er- folgt eine Behandlung mit verdfinnter Alkaliltisung, vorzugsweise mit Natronlauge yon 0,1 bis 2,5 Proz.

U.S.A.P. 1 633292 vom 14./Vl~irz 1925. S.D. Sh ip l ey (iibertr. A t l a s Powder Co.):

Verfahren zur Erniedrigung der Viskositdt yon Nitro- zellulose und anderen Zelluloseestern. Die Viskosit~its- erniedrigung erfolgt hierbei dutch Erhitzen der Nitro- zellulose in einem w~isserigen Medium, das eine Puffersubstanz - - vorzugsweise eine Mischung yon Borax und Essigs~iure - - gel6st enth~ilt und einen pa-Wert zwischen 3,1 und 8,5 besitzt. Der Zweck der Puffersubstanz besteht darin, die beim Kochen aus der Nitrozellulose abgespaltene S~iure zu binden, sowie ferner mit Kochtemperaturen nicht tiber 100 o C auszukommen.

U.S.A.P. 1636319 vom 11. August 1921. E. C. P i t m a n (tibertr. Du P o n t de Nemours ) :

Verminclern cler Viskositgit yon NitrozeUulosel6sung. Der Nitrozellulosel6sung wird eine geringe Menge yon Natriumazetat oder eines anderen Metallsalzes ether aliphatischen S~iure vorzugsweise in Methylalkohol ge- 16st zugesetzt. Die Behandlungsdauer bet gew6hn- licher Temperatur betr~igt einige Tage bis mehrere Wochen.

U.S.A.P. 1648509 yore 11. Februar 1925. P.C. Seel (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.):

Ver]ahren zur Verdnderung cler Viskositdt yon Nitro- zeUulosematerialien. Dieses Verfahren, alas eigentlich die Vorstufe zu dem am gleichen Tage angemeldeten wetter oben referierten U.S.A.P. 1564765 darstellt, hat zum Gegenstand die Behandlung yon Nitrozellu- lose mit w~isseriger PyridinlOsung in Gegenwart eines Nitrozelluloseltisungsmittels, z.B. Methylalkohol bet gew6hnlicher Temperatur, wobei die Behandlungs- dauer yon der gewtinschten Viskosit~itserniedrigung abh~ingig ist, h/~chstens jedoch 24 Stunden betr~igt.

U.S.A,P. 1652587 yore 9. Juni 1922. S.D. Sh ip ley (~bertr. At las Powder Co.):

Ver]ahren zur Ernieclrigung tier Viskositdt uncl Stei- gerung der L6slichkeit yon NitrozeUulose. Die Viskosi- t~itserniedrigung wird durchgeffihrt dutch Kochen der Nitrozellulose mit Wasser oder andern nichtl6sen- den Flfissigkeiten in Gegenwart eines Metallkata- lysators, vorzugsweise von Aluminium und gegebenen- falls unter Zusatz eines alkalisch reagierenden Salzes wie Soda. Zur Vermeidung tier Gefahren ether Druck- Kochung kann das Erhitzen tier Nitrozellulose auch in Kalziumchloridl6sung vorgenommen werden, welche bekanntlich je nach Konzentration Siedetemperaturen zwischen 100 und 178 o C besitzt. Der erw~ihnte Me- tallkatalysator wird so angewendet, dab man alas Kochgef~il~ mit Aluminium auskleidet oder alas Metall in Form yon Pulver oder KOrnern bet der Kochung zugibt. U.S.A.P. 1 661736 yore 27. Februar 1925.

C. U. P rache l (iibertr. E a s t m a n Kodak Co.): Ver]ahren znr Erniedrigung der Viskositdt yon Nitro- zellulosematerialien. Behandlung von Nitrozellulose- materialien wie Filmabf~ille und dergleichen vorzugs- weise bet Raumtemperatur mit verdtinnter Abfall- mischs~iure etwa folgender Zusammensetzung: 20 Proz. H~SO 4, 10 Proz. NHO3, 1--2 Proz. N204, Rest Wasser. Da bet dieser Behandlung eine schwache Denitrierung stattfindet, unterbricht man den Prozef~, bevor der Stickstoffgehalt unter 9,5 Proz. gesunken ist. Dauer der Behandlung je nach gewtinschter Viskosit~itser- niedrigung 1/~ his 6 Tage.

U.S.A.P. 1666049 yore 5. April 1926. G. H. Toz ie r (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.):

Viskositdtserniedrigung yon Nitrozellulosel6sungen dutch mechanische Einwirkung. Eine Nitrozellulosel6sung wird in einer Kugelmfihle mehrere Tage lang intensiv durchgerfihrt, bis die Viskosit/it auf unter 80 Proz. des ursprtingIichen Wertes gesunken ist.

U.S.A.P. 1757491 yore 6. November 1926. G. H. Toz ie r (fibertr. E a s t m a n Kodak Co.):

Ver]ahren zur Erniedrigung tier Viskositdt yon Nitro- zellulose. Das Verfahren besteht in einer besonderen Ausftihrungsform der schon frtiher bekannten Vis- kosit~itserniedrigung der Nitrozellulose dutch Er- hitzen in Wasser unter Druck. Das besondere des Ver- fahrens besteht darin, daft die Menge der Koch- flfissigkeit zur Menge der angewendeten Nitrozellulose in einem solchen Verh~iltnis steht, daft ein Herausragen fiber den Wasserspiegel sicher vermieden wird. Die Heizung erfolgt dutch Einleiten yon direktem Dampf unterhalb des Flfissigkeitsspiegels, wodurch gleich- zeitig eine Rfihrung der Flfissigkeit bewirkt wird. Der durch alas sich bildende Kondensat entstehende Flfissigkeitsfiberschul5 wird durch einen Uberlauf ent- fernt. AuBerdem ist noch eine besondere Umw~ilz- leitung mit Pumpe ffir alas Kochwasser vorgesehen.

U.S.A.P. 1768253 vom 8. Juni 1926. H. H i b b e r t und J. L. P a r sons (tibertr. Ham-

mermi l l P a pe r Co.): Ver/ahren zur Herstellung van Pyroxylinl6sung nieclriger Viskositdt. Um eine Nitro- zellulose von niedriger Viskosit~it zu erhalten, wird die Ausgangszellulose vor der Nitrierung ether oxy- dativen Behandlung, z. B. in ether schwachalkalischen Kaliumpermanganatl6sung, unterworfen.

U.S.A.P. 1770108 yore 16. Oktober 1922. E. C. P i t m a n (fibertr. Du P o n t de Nemours ) :

Verlahren zur Erniedrigung cler Viskositdt yon Nitro-

256 Schulz, Viskositfitserniedrigung von Nitrozellulose E Kolloid- Zeitschrift

zellulosel6sungen. Zu der zu behandelnden LSsung wird eine geringe Menge 0,05 his 1,0 Proz., berechnet auf Nitrozellulose) eines Alkalimetallhydroxydes zu- gesetzt und dann die L0sung auf Temperaturen zwi- schen 25 und 600 C erhitzt. Der Alkalizusatz wird so dosiert, dab die gewfinschte Viskosit/itserniedrigung gerade erreicht ist, wenn die Alkalit~it durch die ab- gespaltene S~iure neutralisiert worden ist. Man achtet darauf, dab der Stickstoffgehalt bei der Behandlung nicht unter 10,5 Proz. sinkt.

U.S.A.P. 1 788406 vom 26. Januar 1926. E. C. P i t m a n (fibertr. Du P o n t de Nemours ) :

LOsliche Nitrozellutose uncl diese enthaltende Uberzugs. mischungen. Das Patent schtitzt nochmals allgemein die lange vor dem Anmeldungstage bekannte Druck- Kochung der Nitrozellulose mit Wasser und insbe- sondere yon Nitrozellulosen mit zwischen I0 Proz. und 11,5 Proz. Stickstoffgehalt, wodurch eine voll- st~indige L6slichkeit solcher Wollen in 95prozentigem Alkohol erzielt wird.

U.S.A.P. 1795918 vom 11. September 1926. W. C. Wi l son (fibertr. d. S. S tokes) : Verfahren

zur Erniedrigung tier Viskosiffit yon Nitrozellulose- 16sungen. Man ffigt zu tier Nitrozellulosel6sung ein

Kunstharz aus Phenol-Furfurol, Phenol-Formaldehyd, Phenol-Hexamethylentetramin, worauf die Viskosi- tfitserniedrigung beim Stehen in der K~ilte, schneller beim Kochen unter Rfickflug eintritt.

U.S.A.P. 1867757 vom 6. Mai 1929. A. C. P r e s t o n und G. C. Gress (tibertr. F ibe r -

loid Corp.): Verfahren zum Digerieren yon Nitro- zellulose. Besondere Ausfahrungsform der neutralen Autoklavenbehandlung mit Zirkulationseinrichtung ffir die Kochflfissigkeit und Vorrichtung zur Ab- scheidung gef~thrlicher Zersetzungsgase.

U.S.A.P. 1883215 vom 1, Juli 1926. W. C. Wi l son (fibertr. Cel lovis) : Niedrigviskose

Nitrozellulose und Verfahren zu ihrer Herstellung. Chemisch ver~inderte Zellulose, wie sit bei der Her- steIlung yon Oxy- und Hydrozellulose als Nebenpro- dukt anf~tllt oder gebleichter Holzzellstoff (Sulfit- oder Natronzellstoff) werden in zerkleinerter flockiger Form mit einer Nitriers~ure yon mindestens 16 Proz. H~O und hOchstens 59,2 Proz. H2SO 4 vorzugsweise bei erh6hter Temperatur yon 55 bis 600 C behandelt, wobei Nitrozellulosen entstehen, die in ftinfprozentiger Butylazetatl6sung bei 250 C gemessen eine Viskosit~t yon nicht fiber 150 CentJipoisen besitzen.

Deutsche Reichspatente. c) Schaumschwimmverfahren.

D.R.P. 541922 vom 20. M~irz 1928. Friedr, Krupp Grusonwerk A. G., Magdeburg-Buckau.

Verfahren zur Beschleunigung tier Sedimentation yon Erz-, Kohlen- und ~hnIichen Tri~ben unter Behand- lung dutch elektrischen Strom, dadurch gekennzeichnet, dab der Trfibe entweder vor oder nach der Behand- lung dutch den Strom an sich bekannte, die Leit- f~ihigkeit der Trfibe nicht erh6hende Sedimentations- mittel zugesetzt werden..

d) Plastische Massen. D.R.P. 540872 vom 13. Februar 1927. I. 6. Farben- industrie A. G., Frankfurt a. M.

Verfahren zur Herstellung yon in Wasser und organischen L6sungsmitteln unl6slichen Kunststoffen, wie plastischen Massen, Folien, F~iden, Impr~gnier- mitteln, KIebmitteln, Versteifungsmitteln und Uber- zfigen aller Art, dadurch gekennzeichnet, dal3 man zwecks Herstellung dieser Stoffe einesteils in Wasser unl6sliche bzw. nicht quellbare, in organischen LS- sungsmitteln 10sliche Zellulosederivate, andernteils in Wasser 16sliche oder quellbare Zellulosederivate in geeigneter Weise 15st, beide LOsungen miteinander emnlgiert und die Emuisionen ~nm Eintrocknen bringt, wobei als organische L0sungsmittel vorteilhaft mit Wasser wenig mischbare, niedrig- oder hoch- siedende L6sungs- oder Weichmachungsmittel in solcher Menge angewandt werden, dab die Emulsionen w~ihrend des gesamten Trockenvorganges stabil bleiben.

D.R.P. 540632 vom 24. November 1929 (Zusatz zum Patent 515377). Kalle & Co., A. G., Wiesbaden-Bieb- rich.

Verfahren zur HersteUung undurchsichtiger, mit gldnzender Ober]ldche a~zflrocknender Gebilde aus regenerierter Zellulose oder ZelIutosederivaten. Weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents 515377, dadurch gekennzeichnet, dab an Stelle yon Schrumpf- kapseln Schl~iuche aus regenerierter Zellulose oder Zellulosederivaten nacheinander einseitig mit Salz- 16sungen behandelt werden, di~e sich unter Bildung eines unlOslichen Niederschlages umsetzen.

D.R.P. 540553 yore 29. November I929. Max Rosen- berg, Hamburg.

Verfahren zur Herstellung yon Fingerabdriicken mittels einer zum Benetzen der Finger dienenden kalziumhaltigen Fltissigkeit und einer durch Farben- wechsel auf diese Flfissigkeit reagierenden unter Verwendung einer OelatineI6sung hergestellten Masse, dadurch gekennzeichnet, dab zum Benetzen der Finger eine KalziumbisulfatlSsung dient, and die Gelatinel6sung der zur Aufnahme der Abdrfickc dienenden Masse versetzt mit Diphenylbinaphthion- disazos~iure vorzugsweise im Gemisch mit Formol in Anwendung kommt.

Berichtigung.

In der Arbeit I. N. M n k h e r j e e , die elektri- schen Eigenschaften yon Kolloiden, II, Kolloid Z. 63, 36 (1933) beziehen sich die Angaben der Tab. XIH. S. 42, auf Sol D. In der ersten Zeile tier Tab. XIII, erste Spalte, heiBt es nbeob. �9 106 und nicht 10% In der letzten Reihe der Tab. XIII lauten die vier letzten Zahlen ca. 2000 und nicht ca. 200.

Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Wo. Ostwald in Leipzig. Verlag yon Theodor Stelnkopff, Dresden und Leipzig Buchdruckerei Albert Hille, Dresden-N