68
Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft

Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

Pilotprojekte im Bereich der Informations-gesellschaft

Page 2: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

2

Page 3: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

3

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien verleihen unserem Lebenkontinuierlich neue Facetten. Entsprechend rückt auch das ThemaInformationsgesellschaft auf der Tagesordnung der Europäischen Union immer weiterin der Vordergrund. Gesellschaft und Wirtschaft passen sich der damit einhergehendenInnovationswelle an, die neue Aktivitäten und Verfahrensweisen hervorbringt.

Die politischen Herausforderungen sind enorm. Die Informationsgesellschaft betrifftPrivatpersonen, Gemeinden, Wirtschaftssektoren, Regionen und Staaten inunterschiedlicher Weise. Die Auswirkungen der Informationsgesellschaft auf dieKohäsionspolitik wurden kürzlich von der Europäischen Kommission in dem Dokument„Kohäsion und die Informationsgesellschaft” (KOM (97)7/3) erläutert. Das Dokument „Die soziale und arbeitsmarktspezifische Dimension der Informationsgesellschaft” (KOM (97) 390) befaßt sich mit den sozial- und beschäftigungspolitischen Aspekten. In diesem Zusammenhang soll mit der „Regional Information Society Initiative” (RISI),einer Initiative im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Artikel 10)und des Europäischen Sozialfonds (Artikel 6), untersucht werden, wie die Vorteile undMöglichkeiten der Informationsgesellschaft noch besser genutzt werden können.

In der vorliegenden Broschüre wird die Arbeit von 22 RISI-Regionen beschrieben, diesich an der RISI-Initiative beteiligen. Sie alle verwenden eine gemeinsame Methodologie,die auf einer sogenannten „public-private partnership” basiert und bei der die regionalenSchlüsselakteure sich verpflichten, Strategie- und Aktionspläne für die Förderung derInformationsgesellschaft in benachteiligten Regionen zu entwickeln. Darüber hinaus wirddie Bewertung der sechs Pilotaktionen (IRISI), die im Vorfeld von RISI durchgeführtwurden, zusammengefaßt. Beschrieben werden die Strukturen, die die EuropäischeKommission zur Unterstützung von RISI-P eingeführt hat, sowie das „European RegionalInformation Society Association” (eris@).

Die multiregionalen Projekte im Rahmen von RISI 2 bilden einen weiteren Teilbereich derRISI-Initiative. Bei diesen Pilotprojekten handelt es sich um transnationale Projekte, andenen bis zu neun Partner pro Projekt und mehr als 40 verschiedene regionaleOrganisationen der Europäischen Union beteiligt sind. RISI 2 will die Entwicklungpraktischer Anwendungen fördern. Die Pilotprojekte von RISI 2 ergänzen die Arbeit in den RISI-1-Regionen. Der Austausch von Fachkenntnissen und Know-how innerhalbder Regionen und Projekte hat bereits begonnen.

Mit dieser Veröffentlichung möchten wir Ihnen nützliche Informationen und einen Einblickin die RISI-Pilotprojekte geben und ihnen und die RISI-Initiative und ihre Methodologievorstellen.

Vorwort

Eneko LANDABURUGeneral Director - GD XVI

Allan LARSSONGeneral Director - GD V

Robert VERRUEGeneral Director - GD XIII

Page 4: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

4

Page 5: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

5

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

IRISI : Zusammenfassung und Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

Bewertung von IRISI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

Projektbeschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Österreich@telekis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

BelgienFASIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

FinnlandNOKIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Paraddis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

FrankreichACTI Limousin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24SERISE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26TELEPARC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

DeutschlandBIS 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30BRISE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32infoSH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34

GriechenlandATHINA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36RISE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

IrlandShIPP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40STAND RISI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

ItalienARIANNA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44

SpanienEssimur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46INFODEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48

SchwedenAc-direkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50IT-Blekinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

Vereinigtes KönigreichCoMPRIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54NiSTRAT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56WIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58

Begleitende Maßnahmen zur Unterstützung der RISI-1-Pilotprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61

European Regional Information Society @ssociation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63

Die Regionale Informationsgesellschafts-Initiative (RISI II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65

Page 6: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

6

INFORMATIONSGESELLSCHAFT UND NEUE MÖGLICHKE ITEN

In unserer heutigen Gesellschaft, die immer mehr aufWissen beruht, ist der neue „Rohstoff” für wirtschaft-liche Betätigung und soziale Interaktion die Informa-tion. Der effiziente Einsatz der Informations- und Kom-munikationstechnologien kann für die wirtschaftlicheTätigkeit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bedeu-ten und hat somit das Potential, die Gesellschaftgrundlegend zu verändern. In manchen Gebieten istder Wandel bereits erfolgt, während andere Gebietenoch am Anfang der neuen Entwicklung stehen. Des-halb ist die sogenannte Informationsgesellschaft zumwichtigsten Strategiebereich der nationalen und re-gionalen Wirtschafts- und Sozialpolitik geworden.

Die Auffassungen darüber, welche Richtung die tech-nischen Veränderungen nehmen und wie sie sich aus-wirken werden, gehen auseinander. Dies ist auchfrüher schon bei größeren strukturellen Veränderun-gen in der Wirtschaft der Fall gewesen, so zum Bei-spiel in der Zeit der Industriellen Revolution. Vom po-litischen Standpunkt aus besteht die Herausforderungdarin, alle sich bietenden Chancen zu nutzen und po-sitiv zu reagieren, da die beschleunigte Entwicklungder Technologie selbst nicht aufgehalten werden kann.

Die Informationsgesellschaft ist eine Gesellschaft,die auf der umfassenden und schnellen Verbreitungund Nutzung von Informations- und Kommunikati-onstechnologien (IKT) basiert. Die Informationsge-sellschaft steht im Zentrum struktureller Verände-rungen, die bereits erhebliche Auswirkungen aufWirtschaftsleistung, Beschäftigungsmöglichkeiten,Arbeitsbedingungen, Lebensstil und räumliche Ver-teilung der wirtschaftlichen Betätigung zeigen. Sowirkt sie sich auch direkt auf das Entwicklungspo-tential der Regionen aus.

Informationsgesellschaft bedeutet jedoch nicht nurTechnologie im engen Sinne: hochentwickelte Fern-meldeinfrastruktur und -dienste, neue Software-Pakete, immer leistungsstärkere Computer, größereund schnellere Datenautobahnen und Aussichtenauf einen globalen elektronischen Handel odersogar Telematikanwendungen in öffentlicher Ver-waltung, Bildung, Gesundheit und Tourismus. Infor-mationsgesellschaft bedeutet grundsätzlich einensozialen Wandel in bezug auf Inhalt, Kreativität,Lernprozesse, kulturelle Veränderungen, institutio-nelle Umstrukturierung und die Nutzung von IKTund Information, um auf die tatsächlichen Bedürf-nisse von Verbrauchern zu reagieren und einen Bei-trag zur sozioökonomischen Entwicklung zu leisten.

In diesem Sinne bezieht sich der Begriff Informati-onsgesellschaft auf die wirtschaftlichen, sozialen undinstitutionellen Prozesse, in die diese auf IKT beru-henden Veränderungen eingebettet sind. Das vor-rangige Ziel einer politischen Maßnahme in diesem

Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zuantizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sichbietenden Gelegenheiten maximiert und Risiken inVerbindung mit der schnellen Entwicklung einer In-formationsgesellschaft in nationalen und regionalenVolkswirtschaften vermieden werden können.

Mit der „Regional Information Society Initiative” (RISI)will die Europäische Union einen solchen „proaktiven”Ansatz für die Informationsgesellschaft unterstützen.

DER POL IT ISCHE RAHMEN FÜR D IE „REGIONAL INFORMATIONSOCIETY IN IT IAT IVE”

Die politische Herausforderung in diesem sichschnell verändernden Umfeld besteht darin, zugewährleisten, daß die Informationsgesellschaft soviele Vorteile wie möglich bietet und daß möglicheSchwierigkeiten vermieden werden.

Die Informationsgesellschaft könnte eine Gelegen-heit sein, die Vielfalt der Regionen in der Europäi-schen Union zu nutzen, da sie in jeder Region eineandere Form annehmen wird. Daher vertreten vieleWissenschaftler, insbesondere Prof. Luc Soete, Vor-sitzender einer von der Kommission gebildetenunabhängigen Gruppe hochrangiger Experten (HighLevel Expert Group – HLGE), die sich mit den sozia-len und gesellschaftlichen Aspekten der Informati-onsgesellschaft befaßt, die Meinung, daß regional-politische Aspekte der sich entwickelndenInformationsgesellschaft von entscheidenderBedeutung sind. Ihre Bedeutung liegt dabei nichtnur in dem durch die Informations- und Kommuni-kationstechnologien geschaffenen Potential zurÜberbrückung von Raum und Distanz, sondernauch in der Tatsache, daß durch die neuen Ent-wicklungen jede einzelne Region der beste Standortist, an dem die Verschiedenheit am besten genährt,erhöht und in die größere europäische und globa-ble Gemeinschaft eingebracht werden kann.

Die Informations- und Kommunikationstechnologienbieten Unternehmen neue Möglichkeiten für dieStandortwahl, da sie unterschiedliche Betriebsko-sten und Marktchancen nutzen können. Die neuenTechnologien können den Regionen helfen, sicheinen größeren Anteil an der Gesamtwertschöpfungzu sichern und neue Aktivitäten mit großer Wert-schöpfung für sich zu gewinnen und zu entwickeln.Die Informationsgesellschaft könnte auch dazu bei-tragen, Unternehmensstandorte wieder vermehrtaußerhalb der Stadtgebiete zu verlegen und ver-stärkte Investitionen in den ländlichen Raum mitgeringeren Standortkosten und höherer Lebens-qualität zu bringen.

Darüber hinaus bietet die Informationsgesellschaft dieMöglichkeit neuer Arbeitsformen (z. B. Telearbeit). Siebietet einen breiteren Zugang zu Arbeitsplätzen und

Einführung

Page 7: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

7

flexiblere Arbeitszeiten. Sie schafft die Grundlage fürmehr Mobilität und verbesserten Zugang, da die Ab-gelegenheit eines Gebiets und eine schlechte Ver-kehrsinfrastruktur, insbesondere in ländlichen Räu-men, eine geringere Rolle spielen. Die Informations-gesellschaft bietet neue Chancen in den BereichenBildung und Gesundheitswesen und sorgt für mehrTransparenz in der öffentlichen Verwaltung.

In der anfänglichen politischen Debatte über die In-formationsgesellschaft lag der Schwerpunkt auf dentechnologischen und angebotsbezogenen Faktoren,die als Teil der Rahmenbedingungen galten. Mittler-weile richtet sich das Augenmerk zunehmend auf dieNachfrageseite und soziale Aspekte. Es ergibt sichsomit ein vollständigeres Bild. Vor diesem Hinter-grund sollte auch RISI verstanden werden.

Obwohl sich die Auswirkungen der Informationsge-sellschaft je nach Ort und Zeit sehr unterschiedlichgestalten, ist der Wandel dennoch endemisch.Zusammenarbeit ist in diesem Bereich somit unver-zichtbar. Technologieverständnis und technologi-sche Kenntnisse befinden sich auf sehr unter-schiedlichem Niveau und sind unvollständig. Dasgleiche gilt für den Zugang zu den neuen Techno-logien. Eine gezielte Sensibilisierung hilft, die Bür-gerinnen und Bürger und die Gesellschaft alsGanzes über die Veränderungen zu informieren, undbildet eine gute Grundlage für einen höheren Kennt-nisstand. Die Bewußtseinsbildung allein reichtjedoch nicht aus, da sie neue Erwartungen hervor-ruft, denen Rechnung getragen werden muß. Prak-tische Erfahrungen, Beispiele guter Durchführungs-praxis und der Transfer von Know-how undFachkenntnissen sind wichtige Voraussetzungen,die erfüllt sein müssen, um Lernen und Entwicklungeffektiv zu fördern und zu unterstützen.

Die „Interregionale Informationsgesellschafts-Initia-tive” (IRISI), die „Vorgängerin” von RISI, hat gezeigt,daß die Informationsgesellschaft auf örtliche Gege-benheiten (Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Geogra-phie, Institutionen) reagieren muß, wenn alle sichbietenden Vorteile wirklich genutzt werden sollen.Wird ein abstraktes Modell der Informationsgesell-schaft von oben auferlegt, besteht die Gefahr, daßdie örtlichen Bedürfnisse unbeachtet bleiben undlokale Schlüsselakteure die technologischen Mög-lichkeiten nicht vollständig nutzen.

Die RISI-Initiative ist als Fortführung und Weiterent-wicklung der IRISI-Initiative konzipiert und geht vonder folgenden Annahme aus, daß eine regional ge-führte Debatte über die Informationsgesellschaft zueiner Konsensbildung darüber führen kann, wie dieneuen Technologien zum Vorteil eines ganz be-stimmten Gebiets eingesetzt werden können. Die sichdabei entwickelnde Partnerschaft, die auf einer Viel-zahl von Akteuren (Unternehmen, Einzelpersonen,

Vereine, Bildungseinrichtungen, IKT-Anbieter und öf-fentliche Stellen) beruht, würde Handlungsprioritätensetzen und sicherstellen, daß die sozioökonomischenVorteile der Informationsgesellschaft vor Ort optimalgenutzt würden. Das Endergebnis des Projekts ist dieEntwicklung eines Strategie- und Aktionsplans imRahmen einer regionalen Partnerschaft. Eine solcheVorgehensweise qualifiziert die Regionen und führt zueinem tiefgreifenden Verständnis über die Auswir-kungen der Informationsgesellschaft auf die Regio-nen sowie alle anderen Bereiche. Im Zuge dieser Ar-beitsweise werden zudem präzise und individuelleAktionspläne erstellt, die direkt auf die jeweiligen re-gionalen Prioritäten, Besonderheiten, Belange und In-teressen zugeschnitten sind.

DAS Z IEL VON R IS I

Als übergeordnetes und langfristiges Ziel soll dasRISI-Pilotprogramm dazu beitragen, daß das Konzeptder Informationsgesellschaft als fester Bestandteil indie Regionalentwicklung und die Beschäftigungspo-litik in den benachteiligten Regionen in der Europäi-schen Union eingegliedert wird. Der künftige wirt-schaftliche Wohlstand und das soziale Wohlergehender benachteiligten Regionen wird ohne Frage ingroßem Umfang davon abhängen, wie sie Chancenund Risiken wahrnehmen und sich aktiv am Gestal-tungsprozeß der Informationsgesellschaft beteiligen.

DIE R IS I -METHODOLOGIE

Die Methodologie umfaßt sowohl „top-down” alsauch „bottom-up” -Elemente. Die Projekte weisen inbezug auf ihre praktische Organisation gewissestrukturelle Gemeinsamkeiten auf. Die meisten Pro-jekte sehen eine dreiteilige Organisationsstruktur vor:einen Lenkungsausschuß mit Entscheidungsträgern,thematische Arbeitsgruppen und eine für die Pro-jektleitung zuständige Gruppe, die den gesamtenProzeß innerhalb der jeweiligen Region betreut.

Die „RISI-Methodologie” ist ein gemeinsames Kon-zept, das von den 22 beteiligten europäischenRegionen angenommen wurde, um auf dieserGrundlage zu bestimmen, wie die regionale Infor-mationsgesellschaft am besten gestaltet und eingeeigneter Strategie- und Aktionsplan zur Verwirk-lichung dieses Ziels entwickelt werden kann. DieMethodologie umfaßt folgende Einzelschritte:

• Bewertung der Ausgangssituation in der Region(vorhandene Infrastruktur, Anwendungen undDienstleistungen, Qualifikationen und Aus- undWeiterbildungsangebot).

• Sensibilisierung für die Informationsgesellschaftund ihre möglichen positiven und negativen Aus-wirkungen.

Page 8: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

• Bewertung der Stärken und Schwächen derRegion (SWOT) und Entwicklung von Szenarienals mögliche Entwicklungsansätze.

• Entwicklung neuer Partnerschaften und Kon-sensbildung bei den Schlüsselakteuren.

• Vereinbarung der Handlungsprioritäten undGewährleistung, daß diese sich auf den Regio-nalentwicklungsplan auswirken und in diesemberücksichtigt sind.

• Neuorientierung bei der Gewährung öffentlicherMittel (insbesondere im Rahmen der Struktur-fonds), um den vereinbarten Prioritäten Rechnungzu tragen.

• Festlegung der Kriterien für Projektauswahl Pro-jektfinanzierung; Durchführbarkeitsstudien, Be-gleitung und Bewertung.

Die oben beschriebene Methodologie ist kein linea-rer, sondern ein sich dynamisch entwickelnder, oft si-multaner und sich wiederholender Prozeß. Sie ist einLernprozeß, der – falls er zu einem Erfolg führt – dieregionale Planungsfähigkeit und -kapazität unter-stützt. Ergebnis und Prozeß sich gleich wichtig.

Keine Region ist identisch mit einer anderen, undjede einzelne Region muß den methodologischenRahmen an ihre spezifischen Gegebenheiten an-passen. Es gibt nicht einen richtigen Weg für dieDurchführung eines RISI-Projekts, selbst wenn derallgemeine methodische Ansatz als effektiv ange-nommen worden ist. Jede einzelne Region muß in-dividuell entscheiden, wie und in welcher Reihenfolgejeder einzelne Schritt einschlagen werden soll.

Das größte Problem bei der Anwendung der RISI-Methodologie liegt in der Komplexität der Prozesse,die für die Analyse, die strategische Planung und dieDurchführung der Informationsgesellschaftsprojekteerforderlich sind.

Angesicht der so unterschiedlichen Gegebenheitenmußte der RISI-Ansatz so umfassend wie möglichkonzipiert werden und sowohl „top-down” als „bot-tom-up” -Elemente einbeziehen.

Wenn die beteiligten Regionen die für die gemein-same Arbeit insgesamt sehr breit angelegte Metho-dologie anwenden, werden sie von den zahlreichenMöglichkeiten für interregionales Lernen und denAustausch erfolgreicher Durchführungspraktikenprofitieren.

DER R IS I -ANSATZ

Der allgemeine Ansatz der RISI-Pilotaktion bestehtin der Förderung, Erprobung, Bewertung und Ver-breitung guter Durchführungspraxis bei der Schaf-fung der erforderlichen sozioökonomischen Bedin-gungen für die Entwicklung und Durchführung von

Dienstleistungen und Anwendungen der Informati-onsgesellschaft, die zur regionalen Entwicklung bei-tragen können. Untermauert wird dieser Ansatzdurch spezifische Ziele. Als wichtigstes Ziel ist hierdie Förderung und Unterstützung von Partner-schaften zwischen regionalen Schlüsselakteuren,die sich auf die regionale Dimension der Informati-onsgesellschaft beziehen, zu nennen.

Die RISI-Projekte haben eine Laufzeit von 24 Mona-ten. Ihr Ziel ist es, in RISI-1-Regionen einen Konsenszu erzielen und Partnerschaften ins Leben zu rufenund sich für die interregionale Zusammenarbeit ein-zusetzen, in deren Rahmen Anwendungen ent-wickelt werden, die den Bedürfnissen von Benut-zern von RISI 2 entsprechen.

Diese Broschüre soll einen Einblick geben in den rei-chen Erfahrungsschatz und die Arbeit, die im Rah-men der RISI-Initiative gesammelt und durchgeführtwird. Darüber hinaus hoffen wir, daß die Broschürezu neuen Ideen und ähnlichen Vorhaben anregt, diein anderen europäischen Regionen entwickelt undumgesetzt werden können.

Diese Broschüre enthält:

• Eine Zusammenfassung und eine Bewertung derersten sechs regionalen Pilotprojekte;

• eine Beschreibung einer zweiten Gruppe von 22regionalen Pilotprojekten;

• eine Beschreibung der Begleitmaßnahmen fürden Austausch besonders erfolgreicher undbewährter Durchführungspraktiken im Rahmender Pilotprojekte;

• eine Darstellung der neun Pilotprojekte zur För-derung der interregionalen Zusammenarbeit imBereich der Informationsgesellschaft.

8

Page 9: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

9

Ende 1994 vereinbarten die benachteiligten Regio-nen Zentral-Makedonien (Griechenland), Nord Pasde Calais (Frankreich), North West England (Verei-nigtes Königreich), Piemonte (Italien), Sachsen(Deutschland) und Valencia (Spanien) auf regionalerEbene und mit Unterstützung der EuropäischenKommission zusammenzuarbeiten, um einen stra-tegischen Rahmen für die Entwicklung der regiona-len Informationsgesellschaft zu schaffen. Für diesechs beteiligten Regionen bestand ein dringenderBedarf, neue Lösungen für ihre wirtschaftlichen undsozialen Probleme zu finden. Die Informationsge-sellschaft wurde in diesem Rahmen als wichtigerParadigmenwechsel zugunsten der Regionalent-wicklung betrachtet. Aus der Sicht der Kommissionwaren zwei Aspekte für ihre Unterstützung und Mit-wirkung entscheidend: Erstens, das Konzept derInformationsgesellschaft konnte in der Praxis, d. h.im wahren Leben, getestet werden. Zweitens, diestrategische Entwicklungskompetenz kann aufregionaler Ebene stimuliert werden.

Vor allem aber wurde die Interregionale Informati-onsgesellschafts-Initiative (IRISI) als wichtiger Lern-prozeß betrachtet, denn bis zu diesem Zeitpunkthatte sich niemand in dieser Weise mit der sozioö-konomischen Organisation beschäftigt. Niemandkonnte sich konkret vorstellen, was die Informati-onsgesellschaft für die Menschen und Einrichtungenkonkret bedeuten würde. Um die Erfolgschancen zumaximieren, einigten sich die IRISI-Regionen unddie Europäische Kommission auf einen umfangrei-chen und flexiblen methodischen Rahmen, der füralle beteiligten Regionen gelten sollte. Über ein for-males Netzwerk sollten neue Erfahrungen undUntersuchungsergebnisse ausgetauscht werden.

Die sechs regionalen IRISI-Initiativen erarbeiteteneine gemeinsame Struktur, die einen regionalen Len-kungsausschuß, eine regionale Informationsgesell-schafts-Managementgruppe und eine Reihe vonArbeitsgruppen umfaßte. Die einzelnen Gremienbegannen ihre Arbeit mit einer Bewertung der Aus-gangssituation (IKT-Infrastruktur, Dienste undAnwendungen für die Informations- und Kommuni-kationstechnologien innerhalb der einzelnen Regio-nen) und einer allgemeinen Sensibilisierungskam-pagne. Im Anschluß an diese Maßnahmen erstelltendie regionalen Initiativen einen ersten Strategieent-wurf, der als Grundlage für die regionale Debattediente, in deren Rahmen die vorrangigen Maßnah-men festgelegt wurden. In diesem Rahmen war eswichtig, neue Partnerschaften, insbesondere zwi-schen dem öffentlichen und privaten Sektor, aufzu-bauen und zu fördern und einen Konsens zur Unter-stützung des Aktionsplans zu bilden. Kurz vorAblauf ihrer vertraglichen Vereinbarungen mit derKommission setzten sich die regionalen Initiativen

dafür ein, daß die Unterstützung aus den EU-Struk-turfonds (und anderen öffentlichen Mitteln) insbe-sondere zur Finanzierung von Informationsgesell-schaftsprojekten verwendet wurden und daßKriterien für die Projektauswahl festgelegt wurden,die ihre strategischen Prioritäten untermauerten.

E IN IGE LEHREN AUS DER IR IS I - IN IT IAT IVE

Nachstehend sind einige der wichtigsten Ergebnisseder „IRISI-Pre Pilot Action” aufgeführt. Ein vollstän-diger Bericht über das Projekt enthält das Dokument„Creating the Regional Information Society: TheExperience of the IRISI Regions”, das die Kommis-sion voraussichtlich im November 1998 veröffentli-chen wird.

Die ursprüngliche Laufzeit der Verträge mit derEuropäischen Kommission (achtzehn Monate) reichtnicht aus, um brauchbare Ergebnisse und konkreteAuswirkungen zu erzielen.

Bei einer längeren Laufzeit (30-36 Monate) könntensolche Maßnahmen eher erfolgreich sein; die Bedin-gungen für den Erfolg sind jedoch von Region zuRegion unterschiedlich.

Die einzelnen Regionen richten sich zwar nach einemgemeinsamen Ansatz und einer gemeinsamen Me-thodologie, diese müssen jedoch den jeweiligen ört-lichen Gegebenheiten angepaßt werden.

Die formalen Strukturen (Lenkungsausschüsse undProjektleitungsgruppen) der regionalen Initiativenhaben erfolgreich gearbeitet; für eine umfassendeEinbindung aller Interessenvertreter in den Len-kungsausschuß (einschließlich der Sozialpartner) istein sehr hohes Engagement erforderlich.

Über die Arbeitsgruppen kann die aktive Beteiligungan der Initiative erhöht werden. Oft schließen sich je-doch Personen einer Arbeitsgruppe an, weil sie aufeine Projektfinanzierung hoffen. Es ist nicht immer ein-fach, die Begeisterung für das Projekt und den stra-tegischen Standpunkt langfristig aufrechtzuerhalten.

Die direkte Unterstützung und das Engagement derregionalen Behörden sind ein entscheidenderErfolgsfaktor. Initiativen mit umfangreicher Unter-stützung kamen besser voran als Initiativen, dieweniger unterstützt wurden.

Die Rolle der Europäischen Kommission als Spon-sor und Kofinanzierungsquelle für die regionalenInitiativen ist entscheidend, wenn es darum geht,Aufmerksamkeit zu wecken und „Unbeteiligte” vomProjekt zu überzeugen.

Das Netzwerk spielt nicht nur eine entscheidendeRolle für den Austausch von Erfahrungen und guterDurchführungspraxis, sondern hat vor allem auchdazu beitragen, daß eine freundschaftliche und

IRISI: Zusammenfassung und Bewertung

Page 10: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

10

kreative Wettbewerbssituation zwischen den Regio-nen bestand, die stets von gegenseitiger Unter-stützung geprägt war.

Bei regionalen Projekten besteht häufig die Gefahr,daß sie sehr nach innen gerichtet sind und nur einenengen Wirkungskreis besitzen. Das Netzwerk hateine offenere Betrachtungsweise gefördert und ge-holfen, auch Stimmen von Außenstehenden („Kolle-gen” aus anderen Regionen), einzubringen, so daßso manche Entscheidung überdacht und mangelndeKompromißbereitschaft abgelegt werden konnte.

Die erforderlichen Bemühungen und Ressourcen,die für die Sensibilisierung erforderlich sind, werdenhäufig unterschätzt. Will man eine breite Bevölke-rung erreichen, sind kontinuierliche Aufklärungs-maßnahmen notwendig.

Die Bewußtseinsbildung sollte sich nicht nur auf dietechnologischen Aspekte, sondern auch auf die so-zialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischenAuswirkungen des technologischen Wandels kon-zentrieren. Die Sensibilisierungsmaßnahmen für alljene, die mit der Technologie nicht vertraut sind, soll-ten auch einen ersten Zugang zur neuen Technologieund eine Veranschaulichung der Möglichkeiten unddes Potentials der neuen Technologien vorsehen.

Die Sensibilisierungsmaßnahmen sollten auch derFörderung und Unterstützung der Initiative dienen.Die Unterstützung durch die regionalen Medien(Fernsehen, Radio und Zeitungen) ist in diesem Rah-men besonders wirksam.

Bei der Bewertung der Ausgangssituation könnensowohl bestehende Forschungsergebnisse als auchdie Primärforschung herangezogen werden. Einepraktische Mischung aus schriftlichen, telefonischenund persönlichen Befragungen/Interviews ist relativkostengünstig und führt zu guten Ergebnissen.

Die Bewertungen sollten so durchgeführt werden,daß sie in regelmäßigen Abständen aktualisiert wer-den können. Idealerweise sollten die Ergebnisseallen Interessierten on-line zur Verfügung stehen.Die Bewertung der Ausgangssituation ist eine festeGröße für den Vergleich mit anderen Regionen (überdas Netzwerk) und für die Bewertung der erzielteFortschritte während der Projektdurchführung.

Der Bewertungsprozeß spielt eine wichtige Rolle beider Bewußtseinsbildung und der Ermittlung derSchlüsselakteure, deren Unterstützung in Anspruchgenommen werden soll.

Die Entwicklung und die Unterstützung neuer Part-nerschaften ist schwierig und braucht Zeit. HeikleWettbewerbsbedingungen müssen mit Sorgfaltbehandelt werden, so daß „win-win” -Situationengewährleistet werden können.

Eine Unterstützung des privaten Sektors zu erlan-gen, ist besonders schwierig. Die erforderlichenBemühungen sind in bezug auf Zeit und Arbeit sehraufwendig. Die Beteiligung des privaten Sektorswird häufig durch allzu viele administrative Auflagen,Bürokratie und langsame Entscheidungsfindungs-prozesse verhindert.

Die Gewährung öffentlicher Mittel kann ein wichti-ger Katalysator für die Entwicklung von Anwendun-gen und Diensten sein, die ansonsten noch nichtrentabel wären, und ebenfalls als Anreiz für den pri-vaten Sektor dienen.

Der erste Strategieentwurf, der die Bewertung derAusgangssituation zusammenfaßt und sowohl eineSWOT-Analyse und verschiedene Entwicklungs-szenarien enthält, ist eine gute Grundlage für eine re-gionale Debatte. Konsens und Einstimmigkeit sindnicht das gleiche. Eine gewisse Opposition gibt esimmer und muß Fingerspitzengefühl und Umsicht ein-bezogen werden. Wenn es darum geht, Risikoscheuzu überwinden, Konflikte zu lösen und auf Interes-senkonflikte zu reagieren, ist ein hohes Maß an poli-tischem Geschick seitens der Projektleitung gefragt.

Allgemeine Zustimmung für ein Dokument zu erzielen,ist relativ einfach. Tatkräftiges Engagement im Sinneeiner konkreten Investition für sorgfältig ausgewähltePrioritäten zu erlangen, demgegenüber wesentlichschwieriger. Der Aktionsplan bzw. die vorrangigen Zielefür die geplanten Aktionen erfordern ernsthafte (undschwierige) Entscheidungen. Wo es einen „Gewinner”gibt, gibt es auch immer einen „Verlierer” .

Das Mainstreaming einer Initiative im Sinne der Um-orientierung der Strukturfonds (zur Unterstützung derInformationsgesellschaftsprojekte) ist von entschei-dender Bedeutung, wenn es darum geht, strategischwichtige Projekte zu finanzieren. Die strategischenPrioritäten müssen jedoch auch in den Regional-entwicklungsplan und alle anderen Aspekte der re-gionalen Planung eingebettet sein und sich auf sieauswirken. Das Mainstreaming sollte einhergehen miteiner Verpflichtung zur Finanzierung des Projekts.

Es sollte versucht werden, möglichst erfolgverspre-chende Projekte auszuwählen, denn Erfolg bringtneuen Erfolg. Schlechte oder mißglückte Projektebestärken die Kritiker. Umso wichtiger ist eine sorg-fältige Festlegung der Auswahlkriterien, die dannangemessen verbreitet, eingehalten und in regel-mäßigen Abständen überprüft werden müssen.

Wurde die Durchführbarkeit eines Projekts festge-stellt und mit der Durchführung begonnen, muß dasProjekt kontinuierlich beobachtet und in bezug aufdie erzielten Ergebnisse bewertet werden. Fehlersind angesichts einer so großen Ungewißheit unver-meidlich. Aber wir lernen bekanntlich aus Fehlern(und deren Bewertung).

Page 11: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

11

Die zentralen regionalen Entscheidungsträger müs-sen sich darüber im Klaren sein, daß es sich umeinen experimentellen Prozeß handelt und dieRegionen nur im Rahmen dieser Experimente dieerforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen sam-meln können, um zu ermessen, wie sie die neueInformationsgesellschaft zu ihrem Vorteil gestaltenund nutzen können.

Die Informations- und Kommunikationstechnologien(und die Informationsgesellschaft) sind nur Mittelzum Zweck, d. h. durch sie soll die Entwicklung derRegionen im Interesse eines höheren Lebensstan-dards und einer verbesserten Lebensqualität unter-stützt werden.

DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DER IR IS I - IN IT IAT IVE

Die Projekte lassen sich am besten anhand ihrerErgebnisse bewerten. Im Rahmen von IRISI habenalle sechs beteiligten Regionen ihre Initiativen ohnedie Hilfe der Kommission fortgesetzt und arbeitenjetzt bereits im vierten Jahr zusammen.

Ungeachtet des unterschiedlichen Umfangs habenalle sechs Regionen ihre Strukturfonds erfolgreichumgestaltet und für ihre strategischen PrioritätenBestätigung von den jeweiligen regionalen Behör-den erhalten.

In allen sechs Fällen werden derzeit größere Pro-jekte durchgeführt (davon einige auf transregiona-ler Basis); die erzielten Fortschritte wird sorgfältigbeobachtet.

In allen sechs Regionen konnte der Begriff der„regionalen Identität” erheblich gestärkt und dieregionale Planungskompetenz verbessert werden.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten können erfreuli-che Ergebnisse in bezug auf neue und sich ent-wickelnde Partnerschaften zwischen dem öffentli-chen und dem privaten Sektor innerhalb derRegionen verzeichnet werden.

Die Informationsgesellschaft ist ein wichtiges und ineinigen Regionen das wichtigste Thema der Regio-nalplanung in den IRISI-Regionen.

Um wirklich erfolgreich zu sein, muß die Mitwirkungan den Netzwerken ausgedehnt werden (bisher han-delt es sich zum Teil nur um einige wenige Perso-nen pro Region).

Ohne die gegenseitige Unterstützung durch dasIRISI-Netzwerk hätte wohl keine der regionalenInitiativen überlebt.

Trotz ihrer Unterschiede können die Regionen vielvoneinander lernen. Die Vorteile eines Netzwerkeslassen sich in finanzieller nur schwer beziffern.

Politische Interventionen, so wie sie im Rahmen vonIRISI erfolgt sind, können und müssen auch in ande-rem Rahmen und insbesondere in benachteiligtenRegionen vorgesehen werden.

Auch wenn wir gerne Erfolge und konkrete Ergeb-nisse vorzeigen möchten, so sind es doch die ver-schiedenen damit verbundenen Prozesse, denen wirdie größte Beachtung schenken sollten: der Prozeßder Bewußtseinsbildung, die Bewertung der Stärkenund Schwächen der einzelnen Regionen, die Bewer-tung der Ausgangssituationen und die Anregungeiner breiten öffentlichen Debatte Diskussion sindentscheidende Etappen für die Ermittlung und wirk-same Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten dermodernen Informationsgesellschaft, für die Stimu-lierung der konkreten Nachfrage und für den Schutzvor möglichen Risiken.

Prof. Gareth HughesGeneralsekretär

IRISI-Netzwerk (1996-97)g. hughes@irisi. u-net. com

Page 12: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

12

Page 13: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

13

E INLE ITUNG

Ende 1995 hat die Europäische Kommission eineinternationale Arbeitsgruppe unter der Leitung vonTechnopolis Ltd. (Vereinigtes Königreich) eingesetzt,um alle wichtigen Stufen der Interregionalen Infor-mationsgesellschafts-Initiative (IRISI) zu bewerten.

Zu der Bewertungsgruppe gehörten sieben Organi-sationen (Technopolis (Vereinigtes Königreich), Cen-trale Management International (Frankreich), Quasar(Spanien), Empirica (Deutschland), ASTER (Italien), dieUniversität Athen und die Universität Thessalien (Grie-chenland)), deren Aufgabe es war, „vertikale” RISI-Ak-tivitäten in den einzelnen Regionen zu überprüfen,und drei Teams (Technopolis (Vereinigtes Königreich),CURDS (Vereinigtes Königreich) und MERIT (Nieder-lande)), die die „horizontalen” Aktivitäten im Netzwerkder Regionen überprüfen sollten.

ZUSAMMENFASSUNG

IRISI als Experiment

Ende 1994 gaben die sechs Regionen Nordwest-england, Sachsen, Nord Pas de Calais, Valencia, Zen-tral-Makedonien und Piemonte ihre langfristige Zu-sage, die Informationsgesellschaft auf regionalerEbene auszugestalten. Ihr ausdrücklicher Wunsch wares, einen gemeinsamen Ansatz zu finden, der Part-nerschaften zwischen dem privaten Sektor und denwichtigsten Akteure aus dem Wirtschafts- und Sozi-alleben umfaßt. Sie vereinbarten eine Zusammenar-beit auf der Grundlage systematisch ausgetauschterErfahrungen und Informationen und der gemeinsamenEinführung neuer Anwendungen und Dienste. Die Europäische Kommission unterstützte dieseregionalen Initiativen mit der Einrichtung einesPilotprogramms, der Interregionalen Informations-gesellschafts-Initiative (IRISI). Dazu gehörten zweiergänzende Maßnahmen:

Die finanzielle Unterstützung für die Entwicklung re-gionaler Strategie- und Aktionsprogramme und die Er-mittlung von Schlüsselanwendungen in den einzelnenRegionen sowie die Bewertung ihrer technischen undfinanziellen Durchführbarkeit, ihrer wirtschaftlichenRentabilität, der sozialen Akzeptanz und des wirt-schaftlichen Beitrags zur regionalen Entwicklung.

Finanzielle Mittel für den Aufbau eines Verbundnet-zes, das den sechs Testregionen den systemati-schen Erfahrungsaustausch ermöglicht und dieinterregionale Zusammenarbeit fördert.

Im Zentrum des IRISI-Projekts stand der Gedanke,daß die Entwicklung der InformationsgesellschaftVeränderungen in vielen Aspekten unseres sozialen,kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Lebensherbeiführen wird. Diese Veränderungen solltennicht durch die neuen Technologien bestimmt, son-dern von der Gesellschaft selbst bestimmt werden.Diese Entscheidungen wiederum sollten aus einemsorgfältigen Planungsprozeß hervorgehen, der einenbreiten Dialog zwischen allen gesellschaftlichenSektoren umfassen sollte. Schließlich sollte dieangestrebte Informationsgesellschaft Kohäsion undsozialen Zusammenhalt fördern, statt Disparitätenund Konflikte zu verstärken.

IRISI nahmen diesen Entwicklungsstandpunkt anund hat ihn weiter gefördert. Die Europäische Kom-mission übernahm hierbei eine Katalysatorfunktionfür den Wandel und engagierte sich als Informati-ons- und Verbreitungsstelle für gute Durch-führungspraktiken. Erwartet wurde deshalb, daßIRISI die Entwicklung der Informationsgesellschaftin den Regionen stimuliert anstatt öffentliche Gelderfür die Entwicklung zu vergeben. Somit stellte IRISIein Experiment innerhalb eines sich neu ent-wickelnden Konzepts für die öffentliche Unterstüt-zung von technologischen und innovatorischenAktivitäten dar, eines Konzeptes, das darauf auf-baut, daß andere Aktionen und wertschöpfendeMaßnahmen eine Hebelwirkung erzielt wird.

Die Errungenschaften von IRISI

IRISI hat ein breites Spektrum von Errungenschaf-ten vorzuweisen. Insbesondere zu nennen sind:

• Einrichtung neuer Netzwerke der Schlüsselak-teure in den einzelnen Regionen;

• Sensibilisierung dieser Gruppen von Schlüssel-akteuren für die Problematik;

• Förderung der Entwicklung von Strategiedoku-menten und Aktionsplänen für die Entwicklungder Informationsgesellschaft, die häufig zumersten Mal in den Regionen vorgelegt wurden;

• Beitrag zur Ermittlung und Förderung einer Reihevon Projekten zur Entwicklung der Informations-gesellschaft;

• IRISI hat dazu beitragen, daß Themen der Infor-mationsgesellschaft auf die Tagesordnung derRegionalentwicklungsgremien gesetzt wurden,und allgemeinen Einfluß auf die Regionalplanunggenommen haben.

Bewertung von IRISI

Die Bewertung der Interregiona lenInformat ionsgesel lschafts- In i t iat ive ( IR IS I )Technopolis Ltd.

Page 14: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

14

Schwächen von IRISI

IRISI verlief nicht ohne Probleme. Es gab in vielerHinsicht Verbesserungsbedarf. Insbesondere solltenfolgende Aspekte angeführt werden:

• Die Sensibilisierung hätte in manchen Regionenumfangreicher sein können.

• Die Strategieentwicklung hätte in bezug auf dieAnzahl und die Art der an dem Prozeß beteiligtenAkteure umfassender sein sollten.

• Einige IRISI-Konzepte ließen sich nur schwer indie Praxis umsetzen, so daß der Personenkreis,der die Vorteile einer Beteiligung an IRISI genauverstand, zu stark eingeschränkt war.

• Die Empfehlungen der Kommission waren zu all-gemein, es gab keine festen Anhaltspunkte undkeine konkreten Hinweise oder Anforderungenbezüglich der Konsensbildung und einer mögli-chen Beschleunigung der Verfahren.

• Einige Regionen haben die Möglichkeiten vonIRISI nicht wirklich ausgeschöpft, weil sie dieKonsensbildung und die „bottom-up” – undnachfrageorientierte Elemente nicht ausreichendeingebettet und statt dessen ihre Mitwirkung anIRISI dafür genutzt haben, bereits bestehendeMaßnahmen zu legitimieren, zu fördern, weiter-zuentwickeln oder zu beschleunigen.

• Bei einigen Schlüsselakteuren ließ die anfänglicheBegeisterung für IRISI nach, nachdem sie fest-gestellt hatten, daß das Hauptziel der Initiative inder Stimulierung und nicht in der Übernahme undSicherung einzelner Aktionen bestand.

Eines der ehrgeizigsten Ziele im Zusammenhang mitIRISI war, daß eine breit angelegte Debatte …

• das Konzept der Informationsgesellschaft klar-stellen würde;

• die besonderen Formen der Informationsgesell-schaft, die sich in den jeweiligen Regionen ent-wickeln würden, herausstellen würde;

• neue Wege vorschlagen würde, wie diese ver-schiedenen Formen verwirklicht werden könnten.

Nicht alle Ziele konnten erreicht werden. Dies istnicht sonderlich erstaunlich und ist vor allem auf fol-gende Faktoren zurückzuführen:

• Die gesteckten Ziele waren außergewöhnlich hoch.

• Es stand nur relativ wenig Zeit und Geld zur Ver-fügung, um die Ziele zu erreichen.

• Die Diskussion im Vorfeld und die Nachfragewaren gering.

• Einige Regionen haben die einmaligen Möglich-keiten im Rahmen von IRISI für eine breite Dis-

kussion nur in beschränktem Umfang genutzt.

• Es fehlten klare Richtlinien für die einzelnen Ar-beitsschritte zur Durchführung von IRISI-Aktivitä-ten.

• Es fehlten klare Richtlinien in bezug auf dasGleichgewicht zwischen den für die IRISI-Akti-vitäten Bemühungen und Ressourcen.

Lehren aus IRISI

Die wertvollen Erfahrungen von IRISI können fürkünftige Vorhaben zur Anregung der Informations-gesellschaft sehr nützlich sein. Einige der wichtig-sten sollen kurz aufgeführt werden.

• Die Erstellung von Strategiedokumenten, indenen die Sichtweisen vieler regionaler Akteureeinflossen, nahm mehr Zeit in Anspruch als imRahmen von IRISI vorgesehen war. Bei zukünfti-gen Initiativen sollte weniger Wert auf die schnelleErstellung konsolidierter Strategiedokumente undAktionspläne gelegt werden.

• In der Anfangsphase von ähnlichen regionalenInitiativen sollte mehr Wert auf die Untersuchungkünftiger Optionen gelegt werden.

Benötigt werden umfangreiche Begleitmaßnahmenzur Unterstützung der regionalen Initiativen, die ins-besondere von klaren Richtlinien und einer Unter-stützung bei der Erfüllung intraregionaler Aufgabenprofitieren würden. Konkret bedeutet dies:

• Klare Richtlinien für regionale Akteure bei allenProzessen, die sich auf die Untersuchung vonOptionen und die Entwicklung von Strategienbeziehen, wobei außerdem Beratung über diegeeigneten methodologischen Instrumente für dieeinzelnen Regionen angeboten werden könnte;

• die Bereitstellung einer einfachen Infrastruktursowie von Protokollen für den elektronischenDatenaustausch, den Austausch von Informationund Dokumentation zwischen den Regionen;

• Hilfe bei der Einrichtung und der Durchführungvon inner- und interregionalen Arbeitsgruppenund Unterstützung bei inhaltlichen Fragen;

• Beratung der Regionen in bezug auf Verfahrenund Vorgehensweisen der Selbstkontrolle.

Die nächsten Schritte

IRISI hat die Durchführbarkeit von „katalytischen”Maßnahmen, die zur Förderung eines kulturellenWandels und mit Unterstützung der EuropäischenUnion durchgeführt werden, unter Beweis gestellt.Mit relativ geringen Mitteln konnten in den einzelnenRegionen Prozesse eingeleitet werden, die auchnach der anfänglichen Finanzierung durch die

Page 15: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

15

Europäische Union lange Zeit Früchte tragen wer-den. Die Erfahrungen im Rahmen von IRISI warengemischt, aber wie alle guten Experimente konntenwichtige Lehren für die Zukunft gezogen werden.Katalytische Aktionen wie jene im Rahmen von IRISIwaren noch wirksamer, wenn sie durch klare Richt-linien für die regionalen Beteiligten noch weiterabgestimmt werden würden.

Die regionalen Berichte wurden von den folgendenAutoren ausgearbeitet:Zentral-Makedonien – Lena Tsipouri (UniversitätAthen, Griechenland) und Panteleon Skayannis(Universität Thessalien, Griechenland);Nord Pas de Calais – Thomas Durand, Nicolas Kandel und Pierre Carpentier (Centrale Management International, Frankreich);North West England – Matt Staton (Technopolis, UK);Piemonte – Annaflavia Bianchi (ASTER, Italien);Sachsen – Karl Stoetmann (Empirica, Deutschland);Valencia – Juan M. Blanco und Andrés G. Reche(Quasar, Spanien).

Die Berichte „Network” und „Gute Durchführungs-praxis” wurden von den folgenden Autoren ausge-arbeitet:The Evaluation of the Inter-Regional Networ-king Activities of the IRISI – James Cornfordund Andy Gillespie (Centre for Urban and Regional Development Studies (CURDS), Universität Newcastle upon Tyne, UK)Building Regional Strategies for the InformationSociety: Lessons and Stories from the IRISI –Claire Nauwelaers, MERIT, Universität Limburg, Nie-derlande.

Page 16: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

16

t h e K n o w l e d g eS o c i e t y a s a

d r i v i n g f o r c e f o rr e g i o n a l

d e v e l o p m e n t

@te lek iAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

@telekis Steiermark Österreich 577.000 ECU 43 Ziel 2, 5b 1.200.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das Hauptziel des Pilotprojekts @telekis ist die Vor-bereitung des Bundeslandes Steiermark auf die mo-derne Wissensgesellschaft. Besonderer Wert wirdauf die Förderung der Nutzung von Informations- undKommunikationstechnologien (IKT) gelegt, um in-novative Formen der Zusammenarbeit und die Ein-richtung wettbewerbsfähiger Cluster zu fördern. DasProjekt konzentriert sich auch auf die Rolle der Wis-sensgesellschaft als treibende Kraft für die Regio-nalentwicklung im Sinne neuer Chancen, die ländli-chen und peripheren Räumen geboten werden.

HAUPTZ IELE

• Dynamische Entwicklung industrienaher Dienst-leistungen und starker industrieller Leitsektoren(Cluster);

• Ausgleich der wirtschafts- und verkehrsgeogra-phisch nachteiligen Lage der Steiermark durchverstärkte Nutzung der Telekommunikation;

• weiterer Ausbau des Telekommunikationssektorsder steirischen Wirtschaft.

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Der Lenkungsausschuß

Der Lenkungsausschuß wird von der steiermärki-schen Landesregierung geleitet.

• Land Steiermark• Stadt Graz• Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft• Handelskammer Steiermark• Wirtschaftskammer Steiermark• Industriellenvereinigung Steiermark• Arbeitsvermittlung Österreich• ORF Steiermark• Technikum Joanneum• Joanneum Research• Medienhaus Steiermark• Leykam AG• Post und Telekom Österreich• STEWEAG• Technische Universität Graz

@telekis umfaßt alle wichtigen regionalen Akteure,die an der Vorbereitung des Landes Steiermark aufdie Wissensgesellschaft beteiligt sind. Das @telekis-Modell wurde 1995 entwickelt und von der steier-märkischen Landesregierung einstimmig angenom-men. 1997 hat die Region eine sorgfältige regionaleAnalyse durchgeführt, die zur Auswahl strategischerBereiche für gezielte Maßnahmen führte.

Die im „Optionspapier” zusammengefaßten Ergeb-nisse bilden die Grundlage für den Strategie- undAktionsplan. Dieser Plan ist von den wichtigstenregionalen Akteuren (Unternehmen, öffentliche Ver-waltung, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände)entwickelt worden und wird in die neuen EFRE- undESF-Planungsdokumente integriert werden.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

@telekis verfolgt drei Themenschwerpunkte:

• „Wirtschaft” : Tele-Kooperation und elektroni-scher Handel zur Unterstützung von Koopera-tionsnetzen, Aufbau eines KooperationsnetzesDie Verbreitung von ISDN wird durch Qualifizie-rungsmaßnahmen und Anwendungen gefördertund begleitet. Kooperationsnetze werden bei derEinführung der Tele-Kooperation und des elektro-nischen Handels unterstützt. Die Durchführbar-keitsstudie im Hinblick auf das Kooperationsnetz„Informations- und Kommunikationstechnologie”gewährleistet, daß sich die steirische Wirtschaft andiesem Wachstumsmarkt als Lieferant beteiligt.

• „Bürger” : Bildungsnetz, die Nutzung elektro-nischer Kommunikations- und Informations-dienste durch die öffentliche Verwaltung, Ler-nen in der WissensgesellschaftDas Bildungsnetz verbindet steirische Univer-sitäten, Studentenheime und Schulen. Der Stei-ermark-Server ist ein elektronischer Kommunika-tions- und Informationsdienst der Steiermark undunterstützt auch die öffentliche Verwaltung. Ins-besondere stehen neue Ziele, Methoden undTechnologien für das Lernen in der Wissensge-sellschaft im Vordergrund.

@telekis – Informationsgesellschafts-

Page 17: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

17

Te n o f t h e s e s u c c e s ss t o r i e s a r eb r o a d c a s t e d o n T Va n d a r e a l s o a v a i l a b l e o n v i d e o

• „Regionale Telekommunikationsinitiativen inperipheren und ländlichen Räumen” Die bisherigen Erfahrungen und entwickeltenAnwendungen dienen als Grundlage zur weiterenVerbesserung der regionalen Informationssy-steme und der Arbeit der regionalen Telekommu-nikationsinitiativen.

PILOTPROJEKTE

Parallel zur Erstellung des Strategie- und Aktions-plans sind im Rahmen von @telekis verschiedenePilotprojekte gestartet worden.

• Es wurde ein spezieller ISDN-Plan für KMU (kleineund mittlere Unternehmen) eingeführt, der eineReihe von Qualifizierungsmaßnahmen, Beratungund subventionierte ISDN-Verbindungen umfaßt,um KMU den Zugang zur Datenautobahn zuerleichtern.

• Es wurde eine Durchführbarkeitsstudie mit demSchwerpunkt „Building a competence network inthe TIME sector” initiiert, um den Sektor Tele-kommunikation/Informationstechnologie/Medien/Elektronik der steirischen Wirtschaft weiter aus-zubauen. Die Kooperation der steirischen Liefe-ranten in diesem Bereich und die Zusammenar-beit der vier steiermärkischen Universitäten undverschiedener Forschungseinrichtungen werdenebenfalls intensiviert werden.

• Das Bildungsnetz wird in der Steiermark einge-richtet, um der Wissensgesellschaft die erforder-liche Infrastruktur an die Hand zu geben. MehrSchulen haben Zugang zur Datenautobahn; undStudentenheime und Computerlabore der Uni-versitäten werden an das Internet angebunden.

• Verschiedene Pilotprojekte werden in ländlichenund peripheren Räumen der Steiermark durch-geführt. Sie konzentrieren sich auf die Bewußt-seinsbildung, regionale Informationssysteme unddie Einrichtung von Tele-Centern.

EIN BEISPIEL GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS- KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE

Ein Bewußtsein für die Wissensgesellschaft zuschaffen, ist eine Voraussetzung, um Menschen undRegionen zu zeigen, wie sie sich selbst helfen kön-nen. Das Land Steiermark hat daher beschlossen,Beispiele für besonders erfolgreiche Arbeit zu ver-breiten. Zehn dieser Erfolgsstorys werden im Fern-sehen gezeigt und sind auf Video erhältlich. @tele-kis-Cards werden an regionale Multiplikatoren undEntscheidungsträger versandt. Diese Kartenerzählen die Erfolgsstorys in leicht verständlicherund anschaulicher Weise. All diese Aktivitäten wer-den von verschiedenen Berichten in regionalen undlokalen Zeitungen und im Radio begleitet.

Prof. Dr. Otto Petrovic

Projektleitung

Karl-Franzens-Universität Graz

Universitätsstraße 15/E4

A-8010 Graz

Telefon: +43 (316) 380-7184

Fax: +43 (316) 380-9545

eMail: [email protected]

Web site: www.kfunigraz.ac at

/bwlwww/iom1/petrovic.htm

Videoconferencing (H 320):

+43 (316) 380-6085

¨ K O N T A K T

sProjekt

Page 18: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

18

T h e u l t i m a t e a i m i s t o i m p r o v e t h e

q u a l i t y o f l i f e

FASILAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

FASIL Lüttich Belgien 499.980 50 Ziel 2 1.014.000

PROJEKTÜBERBL ICK

FASIL ist eine Initiative der Stadt Lüttich. Sie zielt aufdie Schaffung eines dynamischen Rahmens ab, indem lokale Schlüsselakteure effektiv zusammenar-beiten können, um die Entwicklung der Informati-onsgesellschaft in der Region zu fördern.

Das Projekt erfüllt die speziellen Bedürfnisse der ver-schiedenen sozialen Gruppen in der Region, vondenen einige keinen Zugang zu den neuen Informa-tions- und Telekommunikationstechnologien (IKT)und der sich entwickelnden Informationsgesellschafthaben bzw. bisher nicht gehabt haben. Hauptziel vonFASIL ist es, das Entwicklungspotential für Diensteund Anwendungen im Bereich der IKT zu maximie-ren. Dadurch sollen die Lebensqualität verbessertund an Kernfragen (z. B. soziale Integration, wirt-schaftliche Kohäsion, demokratische Beteiligung anEntscheidungsfindungsprozessen und wirtschaftli-che Entwicklung) herangegangen werden.

HAUPTZ IELE

a) Konsensbildung unter den lokalen Schlüssel-akteuren;

b) Mitwirkung an der Erstellung eines Strategie- undAktionsplans für die Region;

c) Festlegung von regional zugeschnittenen Dien-sten und Anwendungen, um die neuen Informa-tions- und Telekommunikationstechnologien opti-mal zu nutzen.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Das Projekt FASIL verstärkt, diversifiziert und ver-vollständigt die Maßnahmen, die in den vergange-nen Jahren in der Region initiiert wurden. Der Len-kungsausschuß ist zwar recht groß, ist aberdennoch dynamisch und aktiv und setzt sich auseinem hervorragenden Querschnitt der wichtigstenEntscheidungsträger in der Region zusammen. DieMitglieder des Lenkungsausschusses leisten einengroßen Beitrag zur Projektarbeit und schaffen dieerforderlichen Richtlinien für das Projekt.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

Der Lenkungsausschuß des Projekts FASIL setzt sichaus ungefähr 70 Mitgliedern zusammen und wird vondem Direktor der Provinz Lüttich geleitet. • Die größten Städte der Region - Lüttich, Verviers,

Huy, Waremme und Eupen• Regionale Förderungsgesellschaften• Öffentliche Investoren• Handelskammern• Arbeitgeberverbände• Gewerkschaften• Hochschul-, Forschungs- und Entwicklungsinstitute• Universität Lüttich• Telekommunikationsunternehmen• Mediensektor• Transportgewerbe• Gesundheitswesen• Finanzsektor• Vorsitzende von Arbeitsgruppen

Siebzehn Arbeitsgruppen befassen sich mit zwölf ver-schiedenen Themen, um spezielle Arbeitsbereiche zuentwickeln, die für die Region besonders wichtig sind.

Themen der Arbeitsgruppen

• Dienstleistungen für Unternehmen (sechs Arbeitsgruppen)

• Logistik• Forschung und Entwicklung• Aus- und Weiterbildung• Gesundheitswesen• Medien• Kultur und Freizeit• Verwaltung• Dienstleistungen für Bürger• Ländliche Räume• Regionalentwicklung und Beschäftigung

Eine der Hauptaufgaben der Arbeitsgruppen ist es,die lokalen Schlüsselakteure zusammenzubringen,damit sie die aktuelle Situation bewerten, künftigeChancen aufzeigen und Pilotaktionen vorschlagen.

Mehr als 200 Personen haben an diesen Arbeits-gruppen teilgenommen, die sich von Dezember 1997bis März 1998 im Durchschnitt vier- bis fünfmal ge-troffen haben. Die Vorsitzenden der Arbeitsgruppenstammen jeweils aus der Region. Sie wurden von denArbeitsgruppen aufgrund ihrer Sachkenntnis undFähigkeiten gewählt und kennen daher die Problemeund die Sachlage in den jeweiligen Regionen.

FASIL – Forcer l’Avenir par la Société

Page 19: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

19

l i v e l y d e b a t e s a n d d i s c u s s i o n s o n t o p i c s o f i m p o r t a n c e t o t h e r e g i o n

Als zweites Element des FASIL-Projekts, das dieEinbindung der regionalen Schlüsselentschei-dungsträger verstärkt hat, ist die Beteiligung von 42regionalen Experten zu Beginn der DELPHI-Studiemit deren Methode mittel- bis langfristige Strategienentwickelt werden.

Ziel der DELPHI-Studie war es, gesellschaftliche Fra-gen in bezug auf die folgenden sieben Themen zuerörtern: Logistik, Gesundheitswesen, wirtschaftlicheEntwicklung, Aus- und Weiterbildung, Medien undKultur, Verwaltung, Dienste für Bürger. Das Projektumfaßte außerdem die Durchführung einer allge-meinen und thematischen SWOT (Analysen der Stär-ken, Schwächen, Chancen & Risiken) in der Region.

Als zweite ergänzende Studie wurde die Studie„Grand Public” mit ungefähr 500 lokalen Verbändendurchgeführt. 180 der beteiligten Verbände antwor-teten wie erwartet. Ziel der Studie war es, die vor-aussichtlichen Auswirkungen der Informationsge-sellschaft auf lokaler Ebene zu erforschen. Sowohldie Studie DELPHI als auch „Grand Public” wurdenvon der Universität Lüttich unterstützt.

Die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Akteu-ren, die es im Bereich der Informationsgesellschaftbisher nicht gegeben hatte, hat konkrete Formenangenommen und lebhafte Diskussionen über fürdie Region wichtige Themen hervorgerufen. An die-sen Diskussionen beteiligen sich seit kurzem auchTelekommunikationsunternehmen. Das Ergebnisder Aktivitäten der Arbeitsgruppen wird die Arbeitdes Lenkungsausschusses, der Projektleitung undder Untergruppen unterstützen.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die öffentlichen Behörden arbeiten im Rahmen desFASIL-Projekts mit der Stadt Lüttich und der RegionWallonien zusammen; beide Körperschaften sind imLenkungsausschuß vertreten und haben Kofinan-zierungsmittel für das Projekts zur Verfügung gestellt.

FASIL bietet ein Forum für die gemeinsame Dis-kussion und den Austausch von Ideen und Erfah-rungen zwischen den Städten der Region und allenlokalen Behörden und unterstützt deren Arbeit imLenkungsausschuß.

ERGEBNISSE

Aufgrund der Initiativen, die im Rahmen von FASILunter der Schirmherrschaft der Arbeitsgruppen ge-startet wurden, konnten ungefähr 60 unterschiedlichgroße Projektvorhaben entwickelt werden, die die inder Strategie festgelegten Themen widerspiegeln.

Mehr als 700 Einzelpersonen oder Organisationensind an dem FASIL-Projekt beteiligt.

Mehr als 150 Personen haben an der FASIL-Konfe-renz „Informationsgesellschaft” im September 1997teilgenommen, deren Ziel es war, ein Bewußtsein fürdie Nutzung neuer Dienste und Anwendungen derInformations- und Telekommunikationstechnolo-gien zu schaffen.

Vierteljährlich erscheint ein Info-Blatt mit Berichtenüber den Projektverlauf, über internationale Ent-wicklungen im IKT-Bereich, das Netzwerk der RISI-Regionen in Europa und über andere europäischeund lokale Interessenschwerpunkten. Die Auflagedes Info-Blatts beträgt mehr als 3. 000 Exemplare.Das Mitteilungsblatt finden Sie online auf derFASIL-Homepage.

Mrs F. Lejeune,

Infrastructure Director, SPI+

Rue Lonhienne 14, B-4000 Liege,

Tel: 32-4-230.11.11;

Fax: 32-4-230.11.20

e-mail: [email protected]

web site:

http://www.liegeonline.be/fasil

Mr R. Frédéric,

General Director, SOCRAN

Parc Scientifique du Sart-Tilman,

Avenue Pré-Aily, B-4031 Angleur,

Tel: 32-4-367.83.11;

Fax: 32-4-367.83.00

¨ K O N T A K T

de l’Information en région de Liège

Page 20: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

20

a m o d e l p r o v i n c ew h e r e a l l c i t i z e n s ,

e n t e r p r i s e s a n dp u b l i c o r g a n i s a t i o n sc a n w o r k a n d a c t a sm e m b e r s o f a g l o b a lI n f o r m a t i o n S o c i e t y

NOKISAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

NOKIS Nord-karelien Finnland 500. 000 ECU 50 Ziel 6 175 000

PROJEKTÜBERBL ICK & HAUPTZ IELE

Ziel des Nokis-Projekts ist es, Nordkarelien denCharakter einer Modellregion zu verleihen, in der alleBürger, Unternehmen und öffentlichen Einrichtun-gen als Mitglieder einer globalen Informationsge-sellschaft arbeiten und handeln können. Nokis för-dert die soziale Gestaltung der Technologie, d. h.den Dialog zwischen verschiedenen Akteuren in derGesellschaft: Privatpersonen, verschiedenen Ein-richtungen und technologischen Entwicklern. Beider Ausgestaltung der Informationsgesellschaft inNordkarelien liegt der Schwerpunkt auf gemeinsa-men Aktivitätsfeldern und intensiver Interaktionunter den relevanten regionalen Akteuren.

Durch das Nokis-Programm wird Nordkarelien zueinem „Informationsgesellschaftslaboratorium”. Nokiskann als gemeinsame Informationsgesellschaftsar-beitsgruppe beschrieben werden. Die Herausforde-rungen lassen sich wie folgt darstellen: Vermeidungder sozialen Ausgrenzung, Steigerung der Attraktivitätdes ländlichen Raums, Unterstützung der regionalenWettbewerbsfähigkeit, Schaffung neuer Arbeitsplätzeund Förderung von technologischen Know-how undFachkenntnissen. Die Instrumente dieser Arbeits-gruppe sind regionale Zusammenarbeit, intensive Dis-kussion unter den Bürgern, Festlegung einer Politikund Schaffung von Projekten, die zur regionalen so-zioökonomischen Entwicklung beitragen.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

In Nordkarelien hat es eine starke Konsensbildungim Hinblick auf die Informationsgesellschaft in derRegion gegeben. Das Projekt ist an keine parteipo-litische Linie gebunden. Es kann daher als neutra-les Diskussionsforum agieren. Die Besetzung desLenkungsausschusses und der Kerngruppen rich-tet sich nach demokratischen Grundsätzen.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Der Lenkungsausschuß und die Kerngruppe setzensich vorwiegend aus Akteuren zusammen, die fürwirtschaftliche Entwicklung und Projektförderung inder Region verantwortlich sind. Dies erleichtert dieKommunikation unter den Partnern. Durch dasNokis-Projekt werden Informationen zu geplantenProjekten gesammelt, die dann in der Entwick-lungsphase koordiniert werden.

Der Lenkungsausschuß

• Regionaler Rat von Nordkarelien• Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderungs-

zentrum für Nordkarelien- Abteilung Arbeitsmarkt- Abteilung ländlicher Raum- Abteilung Unternehmen

• Universität Joensuu/Forstwirtschaftliche Fakultät• Perlos Ltd• Stadt Joensuu• Regionales Umweltzentrum Nordkarelien• Kulturrat Nordkarelien• Sonera Ltd• Joensuu Telefongesellschaft• Universität Joensuu / Forschungsinstitut Karelien• Regionales Staatsbüro Ostfinnlands, Sozial- und

Gesundheitsministerium von Joensuu

Die Partnerschaften ergeben sich ganz automatischaus den verschiedenen Projekten. Es werden mög-lichst viele Akteure gesucht, die sich an Projekten imRahmen von Nokis beteiligen. Dadurch können um-fassende Aktionen mit erheblichen Auswirkungen aufdie sozioökonomische Entwicklung durchgeführtwerden. Die Partnerschaften und die gemeinsameNutzung von Informationen werden durch Seminareund Arbeitsgruppen gefördert. Durch das Nokisnet-Programm werden Partnerschaften aufgebaut undgepflegt. Diese „Vernetzung der Akteure” ist vorallem aus folgenden Gründen wichtig:

(i) Austausch besonders erfolgreicher und bewähr-ter Durchführungspraktiken;

(ii) gemeinsam genutzte Ressourcen (Fachkennt-nisse und Einrichtungen);

(iii) aktiver Input und Rückmeldung für die Erstellungdes Strategie- und Aktionsplans;

(iv) praktische Umsetzung der Idee „Soziale Gestal-tung der Technologie” ;

(v) eine breite Beteiligung.

NOKIS - Informationsgesellschaft

Page 21: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

21

One of the focal points in the regional developmentplan for 2000-2006 is an Information Society of skilled citizens

PILOTPROJEKTE

Es sind viele Projekte im Rahmen von Nokis durch-geführt worden. Das wichtigste Projekt ist „Nordka-relien auf dem Weg in die Informationsgesellschaft”.Ziel dieses Projekts ist es, Ungleichheiten und so-zialer Ausgrenzung vorzubeugen, indem mittels mo-derner Informationstechnologien neue Dienste fürBürger entwickelt werden. Die Zielgruppe des Pro-jekts „Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Infor-mationstechnologien” sind Frauen, die am ehestenGefahr laufen, aufgrund ihrer geringen Kenntnisse imBereich der Informationstechnologie von der Infor-mationsgesellschaft ausgeschlossen zu werden.

Das Projekt „Entwicklung von Inhalten für Industrie-und Multimedia-Unternehmen” ist entwickelt worden,weil Informationstechnologieunternehmen eine wich-tige Rolle im Gestaltungsprozeß der Informationsge-sellschaft spielen. Das Know-how im Multimedia-Be-reich konzentriert sich in Nordkarelien auf das kleineGebiet um die Hauptstadt der Region. Durch das Pro-jekt „Media Lieksa” werden auch in anderen Teilen derRegion Chancen für Fachkenntnisse im Bereich In-formationstechnologie geschaffen.

Das Projekt „Internet-Schulung für Dorfverbändeund Homepages für Dorfbewohner” hilft Menschen,die in ländlichen Räumen leben, die Instrumente derInformationsgesellschaft zu nutzen. „Zehn Schritteauf dem Weg in die Informationsgesellschaft” ist einRundfunkprogramm über die Informationsgesell-schaft. Nokis ist ein Projekt für alle Bürger Nordka-reliens, und über den Rundfunk können alle Bürgererreicht werden.

Zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit ist dasProjekt „Neue Märkte für weit entfernte Arbeitsplätzeund Pendler” in Lieksa entwickelt worden. Mit ihmsollen neue Arbeitsmarktmechanismen geschaffenwerden.

ERGEBNISSE VON NOKIS

Das benutzerorientierte Informationsgesellschafts-modell bildet bereits einen festen Bestandteil derregionalen Entwicklungsstrategie, und es ist auchbei der Festlegung von Entwicklungsressourcen fürdie Region berücksichtigt worden. Nokis nimmt dieFunktion einer Projektplattform ein. Dadurch konn-ten im Rahmen von Nokis gemeinsam durchge-führte Projekte gestartet werden, und es standenMittel für die Entwicklung der Region zur Verfügung.

Einer der Hauptaspekte des Regionalentwicklungs-plans für 2000-2006 ist eine Informationsgesell-schaft mit fachlich qualifizierten Bürgern. Eine erfol-greiche Regionalentwicklung in abgelegenenGebieten ist nur möglich, wenn die Technologienicht nur von oben auferlegt wird, sondern auch vonder Basis ausgeht und die Benutzer sich beteiligen.Daher ist es wichtig, Plattformen zu schaffen, indenen es zur sozialen Gestaltung der Technologiekommt und ein gemeinsames Ziel für die Entwick-lung gesetzt wird.

Es sind folgende Ziele für die Entwicklung der regio-nalen Informationsgesellschaft gesteckt worden:

1. Aufbau von gemeinsamen Arbeitsnetzwerken, indenen die Entwickler der Region dazu beitragen,eine kooperative Informationsgesellschaftsstra-tegie für die Region zu erstellen;

2. Entwicklung benutzerorientierter Lösungen aufder Grundlage dieser Netzwerke;

3. aktive Beteiligung der Bürger an der Ausgestal-tung der Informationsgesellschaft;

4. Förderung eines positiven, übertragbaren undkontrollierbaren Regionalentwicklungsplans durchdas nordkarelische Informationsgesellschafts-laboratorium.

Satu Ahonen-Hawkins,

Projektleitung

E-mail: [email protected];;

http://nokisnet.carelian.fi

¨ K O N T A K T

in Nordkarelien - Finnland

Page 22: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

22

T h e a p p r o a c h i sv e r y m u c h a

b o t t o m - u p o n ew h i c h b u i l d s o n

t h e s t r o n gp a r t n e r s h i p f o r m e d

b e t w e e n t h e f i v er e g i o n a l c o u n c i l s

PARADDAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

Westfinnische Paraddis Allianz von Finnland 499.600 50 Ziel 2, 5b und 6 1.314.000

NUTS III-Regionen*

PROJEKTÜBERBL ICK

Ziel des PARADDIS-Projekts ist es, die strategi-schen Prioritäten der Westfinnischen Allianz (WFA),die sich insbesondere auf wirtschaftliche, sozialeund demokratische Dimensionen beziehen, in dasThema ÑDemokratische Informationsgesellschaft”einzubringen. Der Ansatz erfolgt weitgehend von derBasis aus und basiert auf der starken Partnerschaftder fünf regionalen Räte der WFA-Regionen. DasHauptmerkmal ist die vollständige Nutzung derumfassenden bestehenden Informationstechnolo-gieinfrastruktur zur Schaffung geeigneter Anwen-dungen, die den WFA-Regionen zugute kommen.

Der Strategie- und Aktionsplan, der zur Zeit in der Re-gion erstellt wird, hat zu beispiellosem Konsens, Zu-sammenarbeit und Engagement unter den regiona-len Schlüsselakteuren geführt. Diese ernsthafte, ef-fektive Zusammenarbeit gewährleistet, daß diebeteiligten regionalen Räte die Chancen, die die In-formationsgesellschaft mit sich bringt, nutzen wer-den.

HAUPTZ IELE

Die Hauptziele des PARADDIS-Projekts, die im erstenJahr erreicht werden sollten, sind umgesetzt worden.

a) Konsensbildung unter den fünf regionalen Rätenüber die Auswirkungen der Informationsgesellschaft;

b) Bewußtseinsbildung in einem großen geographi-schen Gebiet durch die Einführung von sechsthemenspezifischen Arbeitsgruppen;

c) Erstellung eines Strategie- und Aktionsplans;

d) Förderung der Entwicklung von Testanwendungen.

Vorrangige Maßnahmen und Ergebnisse

PARADDIS wurde den fünf regionalen Räten undden regionalen Begleitausschüssen in den fünfRegionen der WFA für das Ziel 2, 5b und 6 vorge-legt. Die Entwicklung der Informationsgesellschaftwird nun in die regionalen Entwicklungsprogrammeder fünf NUTS III-Regionen aufgenommen.

Politische Entscheidungsträger in allen fünf Regio-nen haben begonnen, die sich durch die Informati-onsgesellschaft bietenden Möglichkeiten; die fort-schrittlicheren Städte und Gemeinden haben bereitseine Reihe von Anwendungen entwickelt.

Es ist ein von allen regionalen Räten verabschiede-

ter Strategie- und Aktionsplan vorgelegt worden.

Die Bewußtseinsbildung im Rahmen des PARAD-DIS-Projekts war aufgrund der Größe des Gebietesextrem schwierig. Trotzdem sind mehr als 250 Ein-zelpersonen direkt an dem gesamten Prozeß betei-ligt, und es sind mehr als 10 Pressekonferenzen unddrei regionale Konferenzen sowie zwei sehr erfolg-reiche Gewerkschaftsseminare organisiert worden.

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Das Pilotprojekt PARADDIS ist die erste offizielle Part-nerschaft zwischen den fünf NUTS III-Regionen unterder Schirmherrschaft der Westfinnischen Allianz. DasProjekt hat zu einer Verstärkung der Zusammenarbeitzwischen den regionalen Räten geführt und eine Platt-form geschaffen, die bereits in anderen Bereichenkonkrete Kooperationsmöglichkeiten geschaffen hat.

Die Informationsgesellschaftsstrategie hat die Zieleder Entwicklungsprogramme der Schlüsselentschei-dungsträger abgestimmt und die direkte und effek-tive Kooperation und Diskussion unter den Hauptak-teuren ermöglicht. Es konnte außerdem eine gesundeZusammenarbeit zwischen Fachleuten an den Uni-versitäten, Forschungseinrichtungen und Behördenfür Regionalentwicklung erreicht werden. Diese Zu-sammenarbeit wurde sichergestellt, indem Mitgliederverschiedener Regionen für die einzelnen the-menspezifischen Arbeitsgruppen ausgewählt wurden.

Die regionale Partnerschaft wird durch die Durch-führung des Aktionsplans weiter gefördert.

Sechs themenspezifische Arbeitsgruppen

Alle sechs Arbeitsgruppen haben individuelle Strategienfür den Sektor entworfen, mit dem sie sich beschäfti-gen. Diese Strategien sind in die Gesamtstrategie derWFA-Informationsgesellschaft einbezogen worden.

1. Öffentlicher Dienst: Den Vorsitz führt der Bür-germeister von Nykarleby in Ostrobothnia

2. Industrie: Universität Tampere in der Region Tam-pere

3. Telemedizin: Technische Universität Tampere,Pori-Abteilung in Satakunta

4. Fernstudium: Universität Jyväskylä in Zentral-finnland

5. Infrastruktur: Technische Universität Tampere inder Region Tampere

6. KMU: Kauhajoki MediaNet in Südostrobothnia

PARADDIS – Informationsgesell-

* Zentralfinnland, Ostrobothnia, Südostrobothnia, Satakunta, Tampere

Page 23: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

23

E x c h a n g e v i s i t s b y t h e t h e m a t i ce x p e r t s h a v e t a k e np l a c e w i t h f o r e i g nu n i v e r s i t i e s , r e s e a r c h c e n t r e s a n d r e g i o n a ld e v e l o p m e n t

PILOTPROJEKTE

Folgende Pilotprojekte wurden von der öffentlichenVerwaltung und dem privaten Sektor entwickelt undinitiiert:

Die Bibliotheken in verschiedenen Städten habenInformationsdienstsysteme für die Öffentlichkeitentwickelt und gefördert, bei denen das Internet alsSchlüsselinstrument zur Verbreitung genutzt wird.

Das im Gesundheitswesen angesiedelte Projekt„Health Care Innovation Centre of Excellence” (HC-ICE) in der Region Satakunta wird in das RISI-2-Pilotprojekt TEMETEN einbezogen. HC-ICE gehörtzur WFA-Arbeitsgruppe zum Thema Telemedizin.Andere Pilotprojekte sollen ebenfalls weiterent-wickelt werden.

BISHERIGE ERGEBNISSE

Neben der hervorragenden Zusammenarbeit derfünf regionalen Räte konnten durch das PARADDIS-Projekt die folgenden Ergebnisse erzielt werden:

• bessere Zusammenarbeit in der WFA-Region zurEntwicklung einer Anwendung für die Schaffungeines Informationsgesellschafts-Dienstnetzwerkesfür Teilregionen des Ziels 5b;

• zusätzliche, von der öffentlichen Verwaltung ent-wickelte Pilotprojekte werden in Städten undGemeinden eingeführt;

• mit der Einführung der WFA-Strategie zum ThemaInformationsgesellschaft wird eine intensiveZusammenarbeit zwischen den Universitäten imBereich der Aus- und Weiterbildung beginnen;

• das nationale Programm „Centre of Excellence”hat in der WFA-Region verschiedene Kernfragender Informationsgesellschaft als Hauptziele und -aktionen berücksichtigt;

• das nationale Informationsgesellschaftspro-gramm, das in der WFA-Strategie zum ThemaInformationsgesellschaft aufgeführt wird, hat ver-schiedene Aspekte in das nationale Programmeinbezogen und wird die Durchführung des WFA-Aktionsplans fördern.

Durch die effektive interregionale Zusammenarbeithat die WFA Anregungen und Ideen erhalten, die beider Erstellung des Strategie- und Aktionsplans hilf-reich waren. Fachleute aus den themenspezifischenArbeitsgruppen haben ausländische Universitätenund Forschungszentren besucht. Deren Vernetzungwar ein direktes Ergebnis der Beteiligung der WFAam RISI-Pilotprojekt.

E IN BE ISPIEL VORBILDL ICHERBEWERTUNGSMETHODEN

Die WFA hat das Informationsgesellschafts-For-schungszentrum (INSOC) der Universität Tamperebeauftragt, eine umfassende Bewertung des Pro-jekts PARADDIS durchzuführen. Die ersten Ergeb-nisse lagen nach 10monatiger Arbeit vor. Sie liefer-ten der WFA wertvolle Informationen, die sie in ihrenStrategie- und Aktionsplan eingebunden hat.

Projektleitung:

Council of Tampere Region

Mr Pentti Hämäläinen

P.O. Box 76, Nalkalankatu 12

33201 Tampere, Finnland

Tel: +35832481111

Fax: +35832481250

E-mail: [email protected]

http://www.pirkanmaa.fi

PARADDIS-Geschäftsstelle:

Mr Aulis Holmala, Projekt Paraddis

P.O. Box 76, Nalkalankatu 12

33201 Tampere, Finnland

Tel: +35832481282

Fax: +35832481250

E-mail: [email protected]

http://www.dmi.tut.fi/paraddis

¨ K O N T A K T

DISschaft in Finnland

Page 24: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

ACTI Lim

24

t o r a i s e p u b l i ca w a r e n e s s

o f b o t h t h eb e n e f i t s a n d r i s k s

AKRONYM DES REGION MITGLIEDSTAAT

GESAMT EU-FÖRDERUNG EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHL

PROJEKTS BUDGET (%)

ACTI Limousin Limousin Frankreich 499.360 ECU 50 Ziel 5b 770.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das Projekt ACTI Limousin will mit seinem regiona-len, bedarfsorientierten Ansatz die Einführung der In-formationsgesellschaft in Limousin unterstützen.Dabei soll die Öffentlichkeit umfassend über die Vor-teile und Risiken der schnellen Entwicklung und Ver-breitung von Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) sensibilisiert und informiert werden.

HAUPTZ IELE

Die Region Limousin betrachtet sich als Katalysa-tor, wenn es darum geht...

• die IKT allen Bürgern und Unternehmen zugäng-lich zu machen;

• die Kosten zu senken, indem Anfragen einzelnerzusammengefaßt werden;

• einen Rahmen für die Einführung der Informations-gesellschaft im Alltag zu schaffen.

Zu den Hauptzielen gehören:

a) Anregung zur Nutzung der IKT;

b) Gewährleistung des Zugangs zu einer Telekommu-nikationsinfrastruktur desselben Standards, den dieKernregionen der Europäischen Union aufweisen;

c) Entwicklung von Beispielen guter Durchführungs-praxis, damit das lokale Know-how besser genutztund neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Die Debatte über die neuen Informations- und Tele-kommunikationstechnologien begann Anfang der90er Jahre und veranlaßte den regionalen Rat zu demEntschluß, 1994 einen Budgetrahmen für Informati-onsgesellschaftsdienste und -anwendungen festzu-legen. Es kam zur Gründung einer regionalen Part-nerschaft, die sich aus dem Rat der Region, demWirtschafts- und Sozialrat, der Handelskammer derRegion, der französischen Telekom und verschie-denen privaten Unternehmen zusammensetzt, dieauf den IKT-Bereich spezialisiert sind. Das laufendeProjekt ACTI Limousin basiert auf dieser regionalenErfahrung. Geleitet wird es von einer Gruppe, die derBehörde für Regionalentwicklung von Limousin an-gehört. Ein Lenkungsausschuß wurde im Mai 1997gegründet, um bei wichtigen Kernfragen und Zieleneinen Konsens bei den Schlüsselakteuren der Regionherbeizuführen. Er setzt sich aus Vertretern ver-schiedener Sektoren zusammen.

Es wurden verschiedene themenspezifische Ar-beitsgruppen gegründet, die den Lenkungsausschußbei seiner Arbeit unterstützen.

Der Lenkungsausschuß

• Wirtschafts- und Sozialrat der Region• Rat der Region• Handelskammer der Region• Vertreter der Universität• Vertreter des Staates• Unternehmen

Arbeitsgruppen

• Bewußtseinsbildung von KMU• Lokale Behörden, die sich neuen Richtlinien

gegenüber sehen• Informationsgesellschaft als soziales Bindeglied• Rechtliche Aspekte der Informationsgesellschaft• Bildung

ACTI Limousin – Application concrète

Page 25: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

ousin

25

T h i s s e r v i c ep r o v i d e s e x t e n s i v e r e s e a r c hc a p a b i l i t i e s o n t h e b o v i n e r a c e

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die institutionellen Auswirkungen aus dem ProjektACTI Limousin ergeben sich aus...

• der Zusammenarbeit der lokalen Schlüsselak-teure und

• der anhaltenden regionalen Diskussion unter der Lei-tung der Behörde für Regionalentwicklung (ARD).

Die Initiative ACTI Limousin hat einen Rahmen fest-gelegt, in dem sich eine Vielzahl regionaler Schlüs-selakteure auf die Chancen und Gefahren konzen-trieren kann, die die Veränderungen durch dieEinführung der Informations- und Kommunikations-technologien in den Alltag mit sich bringen.

ACTI Limousin fördert den Einsatz greifbarerAnwendungen, die als Beispiel für die regionaleInformationsgesellschaft dienen können. So hat siezwei Wettbewerbe zur Projektauswahl organisiert,die ein beachtliches Interesse geweckt haben, undzwar nicht nur seitens der Region, sondern auchvon seiten des ganzen Landes und der französi-schen Regierung.

PILOTPROJEKTE - BE ISPIELE/ERGEBNISSE

Im Mai 1996 haben der regionale Rat und dieBehörde für Regionalentwicklung (ARD) den Wett-bewerb „Acticiel” ins Leben gerufen. Ziel war es, 20innovative IKT-Anwendungen in der Region Limou-sin mit einem Budget von insgesamt FF 1 Mio. (ECU150.000) zu fördern. Die Preisgelder reichten von30.000 bis 100.000 FF.

Im Zuge des Wettbewerbs gingen bei der Behörde fürRegionalentwicklung 240 Informationsanfragen und111 Projektvorschläge von Einzelpersonen, Unterneh-men, Kommunen, Verbänden und Weiterbildungs-einrichtungen aus der Region Limousin und sogar ausanderen Teilen des Landes einschließlich Paris ein.Es wurden 40 Projekte zur Förderung ausgewählt.

Diese 40 Projekte erhalten eine finanzielle Hilfe fürdie Entwicklung ihrer Pilotprojekte und Unterstüt-zung von der Region bei technischen, finanziellenund wirtschaftlichen Fragen.

Ein Beispiel für ein solches Projekt ist die Förderungder Rinderrasse Limousins über das Internet. Die-ser Dienst ermöglicht umfassende Forschungsarbeitüber die Rinderrasse und hat den Aufbau neuergeschäftlicher Kontakte und die Verbesserung desInformations- und Erfahrungsaustausches auf demGebiet zum Ziel.

Ein neuer Wettbewerb wurde im April 1998 gestar-tet, der auf zwei separate Bereiche zielt: KMU unddie lokalen Behörden. Ergebnisse des Wettbewerbsfinden Sie unter http://www. acticiel-98. net.

http://www.cr-limousin.fr/actilimousin

Stéphane Vincent, Projektleitung

AGENCE RÉGIONALE

DE DÉVELOPPEMENT LIMOUSIN

27 Bd de la Corderie

F - 87031 Limoges cedex,

Tel: 33555451810

Fax: 33555797789

E-mail: [email protected]:

http://www.cr-limousin.fr

/actilimousin

¨ K O N T A K T

des technologies de l’Information en Limousin

Page 26: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

26

The region of Poitou-Charentes holds a

strategic role regardingvarious inter-regional co-operation projects

SERISEAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

SERISE Poitou-Charentes Frankreich 500.000 ECU 50 Ziel 5b 1.595.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das SERISE-Projekt zielt auf die Einbindung der In-formationsgesellschaft in die wirtschaftliche Regio-nalentwicklung ab. Dieses allgemeine Ziel wird durchdie Erstellung eines gemeinsamen regionalen Stra-tegie- und Aktionsplans für die bestmögliche Nut-zung von Informationstechnologien für alle Bürgerder Region erreicht. Es handelt sich dabei um einengemeinsamen Ansatz der Region Poitou-Charentes,der Stadt Parthenay und der vier Départements Cha-rente, Charente Maritime, Deux-Sèvres und Vienne.

HAUPTZ IELE

SERISE verfolgt zwei Hauptziele:• Bewußtseinsbildung für die Informationsgesell-

schaft unter den lokalen öffentlichen und privatenAkteuren in der Region;

• Lenkung der öffentlichen Diskussion in eine Rich-tung, die die Entwicklung spezieller Anwendun-gen erleichtert.

Das SERISE-Projekt hat sich bei seinem Konzept fürdie Einführung der Informations- und Kommunika-tionstechnologien (IKT) folgende Prioritäten gesetzt:• wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung;• Gebietsentwicklung;• ein Marktansatz, der auf Bedarfsanalysen für

Dienste und Zugangsmöglichkeiten basiert;• finanzielle Durchführbarkeit technischer Lösungen.

In dem Bemühen, sich auf die besonderen Eigen-schaften der Region zu konzentrieren und auf derenStärken aufzubauen, wurden drei Themen ausgewählt:• Dienstleistungen für die Öffentlichkeit

und Unternehmen;• Gebietsentwicklung und Infrastruktur;• Förderung der regionalen Produktion.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Das Projekt hat verschiedene Entscheidungsträger auseiner Vielzahl von Sektoren mobilisiert. Diese kennendie Region und deren spezielle lokale Themen und tau-schen aktiv ihre Erfahrungen untereinander aus. Die Re-gion Poitou-Charentes spielt eine strategische Rolle hin-sichtlich der verschiedenen interregionalen Koopera-tionsprojekte und fördert seit einiger Zeit die Integrationder neuen Technologien in die wirtschaftliche und so-ziale Entwicklung der Region. Die Stadt Parthenay stelltihre Erfahrungen zur Verfügung, die sie durch ihre Be-teiligung an der europäischen Initiative „Digitale Städte”sammeln konnte. Deux-Sèvres konzentriert seine Ak-

tivitäten auf die Bedürfnisse des ländlichen Raums inder Informationsgesellschaft. Charente beschäftigt sichmit der Entwicklung eines sogenannten „Centre of Ex-cellence” zur Imageverbesserung. Die Arbeitsgruppe„Förderung der Produktion der Region”, die vom Dépar-tement geleitet wird, hat nach Abschluß einer Reihe vonlokalen Treffen Weiterbildungsmaßnahmen festgelegt,die zur Entwicklung von Anwendungen zwischen denDépartements und zu einem verbesserten institutio-nellen und beruflichem Austausch geführt haben. DasDépartement Charene-Maritime konzentriert sich aufdie Verknüpfung von IKT und wirtschaftlicher Entwick-lung von KMU. Das Département Vienne hat seine Ar-beit an das Futuroscope in der Region geknüpft unduntersucht derzeit den Bereich „Microwave Multich-annel Distribution Systems”.

Der Lenkungsausschuß• Region Poitou-Charentes• Département Deux-Sèvres• Département Charente• Département Charente-Maritime• Département Vienne• Stadt Parthenay

Arbeitsgruppen• Aus- und Weiterbildung• KMU (elektronischer Datenaustausch,

elektronischer Handel)• Telemedizin (Vernetzung von Krankenhäusern)• Dienste für ländliche Räume und Kleinstädte• Infrastruktur und Nutzung alternativer Infrastruktur• Förderung der Produktion der Region

im Multimedia-Bereich

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die Initiative erforderte eine Zusammenarbeit der ver-schiedensten regionalen Schlüsselakteure, die sichzum ersten Mal gemeinsam um einen regionalen Kon-sens bemühen mußten. Aus der Arbeit im Rahmen vonSERISE haben sich die IKT als strategisch wichtigeInstrumente für die lokale Entwicklung erwiesen.

PILOTPROJEKTE – BE ISPIELE/ERGEBNISSE

Die Initiative MelloisDiese Initiative – ein Gemeinschaftsprojekt desArbeitsamtes und der privaten StellenvermittlungANPE - bietet 3200 Unternehmen in der RegionMellois die Möglichkeit, sich im Internet vorzustel-len, und verbreitet über eine Datenbank Informatio-nen über örtliche Unternehmen. Die Projektpartner

SERISE – Stratégie Européenne

Page 27: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

27

The official announcementof the project was made on 24 February 1998 beforean audience of 1000 guestsat the Futuroscope

wollen Unternehmen der Region Mellois fördern,das Bewußtsein der lokalen Unternehmen für dieneuen Technologien stärken, eine neue Kommuni-kationskultur zwischen Arbeitgebern und Arbeitsu-chenden schaffen und denjenigen, die Zugang zuden neuen Technologien haben, und denjenigen,denen dieser Zugang nicht möglich ist, durch dieEinrichtung eines „digitalen Raums für Alle” gleicheChancen bieten. Direkte Nutznießer sind die 3200ortsansässigen Unternehmen, durchschnittlich 200Arbeitsuchende jährlich und 50 neue Unternehmen,die jedes Jahr gegründet werden.

SIRCE – Système d’ information régional pourla compétitivité des entreprises (Informationssystem zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen)

Dieses Projekt soll 1000 kleinen Unternehmen Zu-gang zu neuen Technologien bieten. Dieses Projektwurde am 24. Februar 1998 vor 1000 Besuchern desFuturoscope und 2000 weiteren Besuchern an 14 re-gionalen Standorten über Videokonferenz offiziell an-gekündigt. Ziel ist es, mit neuen Arbeitsmethoden zuexperimentieren, die der ländlichen Bevölkerung derRegion neue Möglichkeiten bieten. Der Schwerpunktliegt auf sehr kleinen Unternehmen. In den folgen-den Kategorien werden Dienste im Rahmen diesesProjekts angeboten:• Unternehmen: Informationen je nach den spezi-

ellen Bedürfnissen zu Themen wie Wirtschaft,Handel, Finanzen, Wetter usw. ;

• Buchführung: Führung von Büchern, Bewertungvon Lagerbestand;

• Beschäftigung: Einstellungsverfahren, Zugang zuBeschäftigungsdaten;

• Markt: Einrichtung eines virtuellen Einkaufszen-trums im Internet, Abwicklung von Bestellungen.

Datenbank für Unternehmer im Internet

Einrichtung eines Unternehmensnetzwerkes mit demZiel, den Aufbau von Kontakten unter Unternehmernzu fördern. Dieses Projekt zählte bei dem von Micro-soft organisierten Wettbewerb „Masters of Web” zuden vier besten Projekten. Dieses Netzwerk wird jene397 Unternehmen der Region Poitou-Charentes um-fassen, die sich bereits an Netzwerken beteiligthaben, die Kontakte zwischen Managern und den In-formationsaustausch fördern. Diese Netzwerke gibtes in der Region bereits seit etwa 12 Jahren.

CYBER-Wochen

Entwicklung eines regionalen Informationskonzeptsin Deux-Sevres, das auf andere Gebiete übertragenwerden kann. Das Hauptziel ist die Bewußtseinsbil-dung und die Förderung des Einsatzes von IKT inGemeinden mit weniger als 2500 Einwohnern.

RAPSODIE - Réseau académique de Poitierspour l’optimisation et le développement desusages de l’informatique électronique (Wissenschaftliches Netz von Poitiers für die Optimierung und Entwicklung voninformationstechnologischen Anwendungen)

Ein angewandtes Forschungsprogramm zur Schaf-fung eines interaktiven Bildungssystems in derRegion Poitou-Charentes, das in die Lehrpläne derlokalen Schulen integriert werden soll. Den Schwer-punkt bilden Berufsberatung, verschiedene Artender Beschäftigung und Weiterbildungsmöglichkeitenund Stellenangebote in der Region. Die Ergebnissedieses Pilotprojekts werden als Grundlage für dieEntwicklung eines Intranetsdienstes zur Vernetzungder Schulen in der Region herangezogen.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Das Projekt hat die Entwicklung einer Reihe nützli-cher Projekte ermöglicht, die auf konstruktiverregionaler Zusammenarbeit und dem Austauschvon Information und Erfahrungen zwischen den ver-schiedenen Partnern basieren. SERISE hat einenRahmen und eine Vision geschaffen, um die neuenTechnologien als Hauptziel in die regionale Wirt-schaftspolitik zu integrieren.

Catherine LE GOUALLEC

Association Poitou-Charentes Europe

Immeuble Antarès - Teleport 4

BP 110 - Chasseneuil du Poitou

F - 86960 FUTUROSCOPE CEDEX

Tel: 33549496330

Fax: 33549490770

E-mail: [email protected]

http://www.interpc.fr/region/serise

¨ K O N T A K T

et Régionale pour l’Information et l’Économie

Page 28: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

28

A t t h e o u t s e t o ft h e p r o j e c t p r o c e s s

a w a r e n e s s o f t h eI n f o r m a t i o n S o c i e t y

a m o n g s t m o s tp o l i t i c i a n s w a s

r e l a t i v e l y l o w

TELEPARAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

Teleparc Midi-Pyrénées Frankreich 680.000 36,8% 5b 173.000

PROJEKTÜBERBL ICK & HAUPTZ IELE

Bewußtseinsbildung und Aufklärung der 700Schlüsselakteure über die Bedeutung der Informa-tionsgesellschaft für ihre Region.

Vorbereitung eines mittelfristigen Aktionsplans(2000-2005), der auf solidem Konsens basiert. DerPlan wird es ermöglichen, Zuwanderer in die Regionzu locken, die IKT beruflich nutzen. Dies wird denderzeitigen demographischen Trends entgegenwir-ken, die eine Abwanderung der Bevölkerung, ins-besondere bei jungen Menschen, konstatieren.

Durchführung von Pilotaktionen in verschiedenenBereichen, die die Bürger der Region informierenund Schlüsseleinrichtungen und Akteuren zeigen,wie komplex die konkrete Ausgestaltung der Infor-mationsgesellschaft ist.

Es ist geplant, durch die Nutzung des Internets/Intranets eine neue „Aktive Kommunikationspolitik”in der Region einzuführen.

Die ursprüngliche Projektidee ist während des Pro-jektdurchführung zunehmend verbessert worden. Eshat sich schnell gezeigt, daß der Erfolg des Pro-gramms vor allem von der Bewußtseinsbildung beiden lokalen Schlüsselakteuren und der Durch-führung konkreter Pilotmaßnahmen, die Entschei-dungsträger informieren und motivieren.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Zu Beginn des Projektprozesses war das Bewußt-sein für die Informationsgesellschaft unter den mei-sten Politikern noch relativ gering. Durch Aufzeigenvon Kernfragen, die für die Einführung der Informa-tionsgesellschaft von Bedeutung sind, konnten Ent-scheidungsträger erkennen, welche Möglichkeitenfür die Region bestehen. In diesem Hinblick habendie Unterstützung und die Arbeit der Präfektur Gerseine entscheidende Rolle für das Programm gespielt.

Der institutionelle Bereich des Programms hat effi-zient gearbeitet; die lokalen Schlüsselakteure habenihn systematisch in Anspruch genommen. Es gab14 Treffen des Projektleitungsausschusses und 18Treffen des Strategieausschusses. Der RISI-Prozeßscheint mittlerweile eine beachtliche lokale Unter-stützung zu genießen. Mehr als 500 lokale Akteurewissen um das große Potential der Nutzung derInformations- und Kommunikationstechnologien.

Dieses Bewußtsein aufrechtzuerhalten und den er-zielten Konsens zu konsolidieren, erfordert enormeAnstrengungen. Die Übertragung des Konzeptes derInformationsgesellschaft auf die Politik könnte sichals schwierig erweisen. Zu Wahlzeiten wird sie nichtüberall gern gesehen. Dies kann eine besondere Her-ausforderung in einer Region sein, in dem der Groß-teil der Bevölkerung aus älteren Menschen besteht,die in abgelegenen ländlichen Gemeinden leben.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Die Schaffung eines Konsens und die Förderung derZusammenarbeit zwischen den Schlüsselakteurenzur gemeinsamen Erstellung eines Aktionsplanssind die wichtigsten Aspekte des Projekts. Hierbeihandelt es sich um einen innovativen Ansatz ineinem Gebiet, in dem Schlüsselakteure oft „indivi-dualistisch” reagieren. Der vom Projektleitungsaus-schuß festgelegte Arbeitsplan bietet einen Rahmen,in dem alle Aktionen innerhalb des Projekts syste-matisch organisiert werden können. Die Veröffentli-chung der Berichte aller Treffen im Internet(http://www. teleparc. net) ist ebenfalls eine wichtigeInnovation, die zu mehr Transparenz und lokalenKonsens beigetragen hat.

Die Auswahl eines externen unabhängigen Beratersals Projektleiter, der keine besonderen Verbindun-gen zu einem der Projektpartner hat, scheint einwichtiger Faktor für den Diskussionsprozeß und dieFestlegung von Prioritäten zu sein. Ansonsten wärees zum Teil schwierig geworden, alle Partner davonzu überzeugen, wie wichtig die Zusammenarbeit ist.

Vor Ablauf des Programms sollen 700 Akteure in dasVerzeichnis des Servers aufgenommen sein. DiesesZiel sollte ohne weiteres vor Dezember 1998 erreichtwerden können.

Der Lenkungsausschuß

• Préfecture du Gers• Conseil Régional Midi Pyrénées• Conseil Général du Gers• Ville d’Auch• Académie du Gers• France Telecom• Hopital d’Auch• BIC Gers Gascogne• CCI du Gers• Maison des Jeunes et de la Culture (Haus der

Jugend und Kultur)

Stratégie Teleparc pour le Département

Page 29: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

29

These figures make of the Gers the most advanced rural department of the region of Midi-Pyrénées in terms of coverage and use of Internet

Teleparc hat interregional mit Bas-Saint Laurent(Quebec) und im „Peer Review”-Prozeß mit Vaster-botten (Schweden) und Murcia (Spanien) zusam-mengearbeitet.

PILOTPROJEKTE

Pilotaktionen im Bereich öffentliche Verwaltung undAngebot von Dienstleistungen:

(i) Anbindung lokaler Behörden an ein internesNetzwerk;

(ii) Zugang für alle zu den Kommunikationstechno-logien;

(iii) staatlicher Gesundheitsdienst, Telediagnose imKrankenhaus von Auch.

Pilotaktionen im Aus- und Weiterbildungsbereich:ein Aktionsplan für Aus- und Weiterbildung.

Pilotaktionen im Bereich der wirtschaftlichen Ent-wicklung:

(i) Erstanstellungen für junge Menschen, die fürInformationstechnologien ausgebildet sind;

(ii) Untersuchung der Auswirkungen des Internetsauf internationale und nationale Unternehmen;

(ii) Tourismus und Entwicklung des regionalen Kul-turerbes.

ERGEBNISSE AUS TELEPARC & BE ISPIELEGUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Das bedeutendste Experiment seit Oktober 1997 istder Server http://www.teleparc.net. Er ist seit seinerEinrichtung stets weiterentwickelt worden. Währender anfangs als lokale Internet-Schnittstelle für dieBewohner von Gers konzipiert war, repräsentiert ernun fast 500 Schlüsselakteure. Der Server wirddurchschnittlich von 20 verschiedenen Personen proTag abgefragt und in der Kategorie der elektronischenVerzeichnisse stets als einer der ersten 20 Serveraufgerufen. Die Gesamtzahl der Verbindungen proMonat liegt über 800. Die Benutzerstatistik sieht wiefolgt aus: 49 angebundene Unternehmen, 39 lokaleBehörden, Verwaltungen und Verbände, 494 Perso-nen, die sich freiwillig haben registrieren lassen, 76neue Internet-Sites über Gers. Diese Zahlen machenGers in bezug auf Reichweite und Nutzung desInternets zum fortschrittlichsten ländlichen Raumder Region Midi-Pyrénées (Erhebungen der FranceTelecom und von ARTEMIP).

Ausgangsidee für das Server-Projekt war es,Schlüsselakteure in der Region dahingehend zusensibilisieren, daß das Internet nicht nur „Globali-sierung” bedeutet, sondern auf lokaler Ebene einwichtiges Werkzeug ist. Der Server wird von allenlokalen Akteuren dankbar angenommen, denn erfördert die Entwicklung lokaler Fähigkeiten undermöglicht den Akteuren in abgelegenen Regionen,per E-mail zu kommunizieren und somit die geo-graphischen Benachteiligungen zu überwinden. Füronline-Unterstützung der neuen Benutzer istgesorgt, und in Kürze werden Lebensläufe vonArbeitsuchenden online zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Beispiel guter Durchführungspraxis istdie Pilotaktion „Erstanstellungen für junge Men-schen, die für Informationstechnologien ausgebildetsind”. Bereits im Mai 1997 hat der Projektleitungs-ausschuß die grundsätzlichen Aspekte dieser Aktionbeschlossen. Fünfzig junge Menschen sind vomGeneralrat von Gers und 29 von den lokalen Schu-len eingestellt worden. Im Rahmen des Programmsnahmen die vom Generalrat eingestellten jungenMenschen an Internet-Schulungen teil. Diese jungenMenschen sind nun als sogenannte „agents de pro-ximité” (örtliche Ansprechpartner) in abgelegenenDörfern oder Städten tätig. Sobald ihre Aktivitätenonline über das Internet unterstützt werden können,werden sie als Vertreter der zukünftigen Teledienstefür die öffentlichen Dienste in abgelegenen ländli-chen Räumen zuständig sein.

CCI du Gers

Place Jean David

32004 Auch

Pascale BEAUTES;

E-mail: [email protected]

Michel DEBORD;

E-mail: [email protected]

http://www.teleparc.net

¨ K O N T A K T

RCdu Gers et la Région Midi-Pyrénées

Page 30: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

30

logistically combine allthe important

telecommunicationsnetworks into a single

powerful intranet entitled“ Intranet Brandenburg”

BIS 200AKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

BIS 2006 Brandenburg Deutschland 500.000 ECU 50 Ziel 1 2,5 Mio.

PROJEKTÜBERBL ICK

Das RISI-1-Pilotprojekt „Brandenburger Informati-ons-Strategie 2006” (BIS 2006) wird vom LandBrandenburg genutzt, um den Übergang in einemoderne Informations- und Wissensgesellschaft zuorganisieren und zu fördern. BIS 2006 initiiert, koor-diniert, motiviert und unterstützt sowohl lokale alsauch regionale Initiativen und Projekte im Bereichder Informationsgesellschaft.

HAUPTZ IELE

a) Schaffung einer breiten Akzeptanz und Unterstüt-zung für die Informationsgesellschaft, vor allem imöffentlichen Sektor, wodurch die wirtschaftliche In-frastruktur der Region langfristig verbessert wird;

b) Bereitstellung eines strategischen Rahmens fürdie Informationsgesellschaft, der in die wirt-schaftliche Struktur der Region eingebettet wird;

c) Anregung zur systematischen Nutzung dermodernen Informations- und Kommunikations-technologien in der Region und zum intensiverenund effizienteren Einsatz der bestehenden Kom-munikationsnetzwerke.

Zur Umsetzung dieser Ziele beschäftigt sich BIS2006 mit den folgenden Aufgaben:• Erstellung eines landesweiten, koordinierten Stra-

tegie- und Aktionsplans, einschließlich konkreterProjekte im Bereich der Informationsgesellschaft;

• Schaffung von „public-private partnerships” imBereich der Informationsgesellschaft;

• Koordinierung der Informationsgesellschaftsakti-vitäten auf der Ebene der Landesregierung;

• Aufnahme von telematischen Pilotprojekten undAusarbeitung von Richtlinien für einen Transfervon Know-how zwischen den Projekten;

• Bewußtseinsbildung der breiten Öffentlichkeit imHinblick auf Chancen und Risiken, die sich ausder schnellen Entwicklung der Informationsge-sellschaft ergeben;

• Entwicklung finanzieller Ressourcen für Projekteund Maßnahmen in bezug auf die Informations-gesellschaft.

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

BIS 2006 basiert auf einer umfangreichen „public-pri-vate partnership”. Dieser Grundsatz der Zusam-menarbeit wird sowohl im Organisationsaufbau(Lenkungsausschuß, Koordinationssekretariat, Ar-beitsgruppen) als auch bei einem Großteil der Haupt-

maßnahmen und Projekte, die im Rahmen von BIS2006 durchgeführt werden, in die Praxis umgesetzt.Die Arbeitsgruppen, die Regionalforen und die Bür-ger- und Wirtschaftsnetzvereine unter BIS 2006 sindbesonders wichtige Maßnahmen. Das Abkommen,das im März 1998 von der Landesregierung und derDeutschen Telekom AG unterzeichnet wurde und dasdie gemeinsame Verwirklichung verschiedener stra-tegischer Schlüsselprojekte im Bereich der Telema-tik ermöglicht, beweist die effektive Zusammenarbeitin der Region. Parallel zu diesem Abkommen wirdgerade über eine regionale Partnerschaft unter dengrößten Netzwerkbetreibern Brandenburgs verhan-delt. Im April 1998 wurde eine Untergruppe der BIS2006-Arbeitsgruppe „Infrastruktur” ins Leben geru-fen, um die erforderlichen Bedingungen für die logi-stische Zusammenfassung aller wichtigen Telekom-munikationsnetzwerke in ein einziges großes Intra-net, das „Intranet Brandenburg”, zu schaffen.

Der Lenkungsausschuß

Insgesamt sind 31 Einrichtungen/Organisationen imLenkungsausschuß vertreten. Den Vorsitz führt dasMinisterium für Wissenschaft, Forschung und Kultur. • Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und

Technologie• Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit

und Frauen; Ministerium für Ernährung, Land-wirtschaft und Forsten

• Landtag Brandenburg; Ministerium für Bildung,Jugend und Sport

• Städte- und Gemeindebund• ALCATEL/SEL AG• IHK Potsdam; Handwerkskammer Potsdam• Vereinigung der Unternehmensverbände in

Berlin & Brandenburg• Europäisches Filmzentrum; Medieninitative

Babelsberg e. V. • Europäisches Parlament• Staatskanzlei• Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landes-

verband Brandenburg e. V. • SEMICON GmbH Sensoren und Mikro-

Technologie• Deutsche Telekom Berlin-Brandenburg• Investitionsbank des Landes Brandenburg; Ost-

deutscher Sparkassen- und Giroverband• Landesbauernverband Brandenburg• Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg• Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg

BIS 2006 – Brandenburger Informations-

Page 31: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

31

This intensive collectivediscussion was an extremely usefullearning process for all involved

PILOTPROJEKTE

Im Mai 1998 hat BIS 2006 den zweiten Meilensteinseines Arbeitsprogramms erreicht: Der strategischeRahmen des Projekts ist vom Lenkungsausschuß an-genommen worden. Als Prioritäten wurden drei Ak-tionslinien für die Ausgestaltung der Informations-gesellschaft in Brandenburg festgelegt:• ein regionales Konzept für die Beteiligung aller

Unterregionen Brandenburgs;• die Informations- und Kommunikationsstrategie

für die Wirtschaft;• Aktionen im Bereich Aus- und Weiterbildung für

alle Aus- und Weiterbildungsniveaus. Auf Grundlage dieses strategischen Ansatzes undder Ergebnisse der über die Region durchgeführtenAnalyse wird gegenwärtig ein Aktionsplan ent-wickelt, der insgesamt mehr als 80 Pilotprojekt ent-halten wird. Die während der Durchführung derPilotprojekte gesammelten Erfahrungen werden alsRichtlinien für die weitere Verbreitung und Ausar-beitung dieser Projekte dokumentiert werden.

„NetCity Rathenow”

Das Pilotprojekt „NetCity Rathenow”, das im Juni1997 gestartet wurde, ist seit der Einführung vonBIS 2006 als Pilotprojekt für die Integration vonAnwendungen und Diensten auf kommunaler Ebeneentwickelt worden. Die in Rathenow gesammelteErfahrung wird für die Schaffung ähnlicher NetCitiesin anderen Städten und Gemeinden Brandenburgsverwendet werden. Der Rathenow-Ansatz wird der-zeit verschiedenen Regionalforen in Brandenburgvorgelegt und in diesen diskutiert. Im Mai 1998wurde die NetCity Rathenow als einer der 10 bestenaus insgesamt 136 Vorschlägen ausgezeichnet, diebeim Städtewettbewerb „Multimedia” des Deut-schen Bundesministeriums für Forschung einge-reicht worden waren (http://www. rathenow. de).

EIN BEISPIEL GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXISIN BRANDENBURG

Besonders große Bedeutung wurde auf die Entwicklungeiner funktionierenden Methodologie bei der Durch-führung des RISI-Arbeitsprogramms gelegt (Bewertungder Ausgangssituation-Strategieplan-Aktionsplan).Aus diesem Grund wurde ein Szenarium-Workshop alsZwischenschritt zwischen der Bewertung der Aus-gangssituation und dem Strategieplan eingeführt. Insechs ganztägigen Workshops, die zwischen No-vember 1997 und Februar 1998 stattfanden, habenmehr als 40 Fachleute unterschiedlichen sozialen undberuflichen Hintergrunds die optionalen Zukunftsszen-arien „Leben und Arbeiten in einer Informationsge-sellschaft in Brandenburg im Jahr 2006” herausgestellt.

Dieser Szenarium-Workshop war in zweifacher Weisevon Nutzen. Auf der einen Seite hat er einen wichtigenEinblick in die Strategieentwicklung durch die ge-meinsame Nutzung von Fachkenntnissen gewährt. Aufder anderen Seite hat er einen wertvollen Beitrag zumsozialen Verständnis der Teilnehmer mit sehr unter-schiedlichen fachlichen Qualifikationen und Interessebeigetragen. Diese intensive kollektive Diskussion warein äußerst nützlicher Lernprozeß für alle Beteiligten.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Mit der Entwicklung und Verwirklichung des regiona-len Konzepts in den fünf Unterregionen Brandenburgswird die Informationsgesellschaft den besonderen so-zialen und wirtschaftlichen Bedingungen ländlicherund abgelegener Räume angepaßt. Es müssen zweiwichtige Säulen dieser auf die Region zugeschnitte-nen Informationsgesellschaft auf einer breiten Basisdurch die Mobilisierung von Bürgern und Schlüsse-lakteuren in der Region in den kommenden Monatenund Jahren in Brandenburg errichtet werden. EineReihe von Bürger- und Wirtschaftsnetzvereinen wirddie soziale Grundlage (Interesse, Akzeptanz, Be-dürfnisse) für die Informationsgesellschaft bilden,indem sie den Bürgern in der Region die erforderli-che fachliche Unterstützung und moderne Weiterbil-dung im Bereich der neuen Medien zukommen läßt. Tele-Service-Center werden als zweite Säule an ver-schiedenen Standorten in Brandenburg eingerichtetwerden. Diese Zentren werden eine Vielzahl von Dien-sten für den Einsatz der modernen Informations- undKommunikationstechnologien durch die Vernetzungeiner Reihe von Einzelunternehmen anbieten. In Zu-sammenarbeit mit der Deutschen Postgewerkschaftist eine wichtige dritte Komponente der Informati-onsgesellschaft in der Region für Januar 1999 geplant:Der Start eines Projekts, in dessen Rahmen an fünfStandorten Brandenburgs Zentren errichtet werden,in denen potentielle Arbeitnehmer Empfehlungen zuden Möglichkeiten und Rahmenbedingungen von mo-dernen Arbeitsformen wie der Telearbeit erhalten.

Dr. Matthias Artzt

Projektleitung - Ministerium für

Wissenschaft, Forschung und Kultur

des Landes Brandenburg

Friedrich-Ebert-Straße 4

D-14467 Potsdam

Tel: 0049-331-866-4507

Fax 0049-331-866-4540

E-mail: matthias.

[email protected]

http://www.brandenburg.de/~bis2006

¨ K O N T A K T

6Strategie 2006

Page 32: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

32

the project will contributeto combining

the goals of growth and employment,

competitiveness, and civic involvement

BRISEAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

BRISE Land Bremen Deutschland 500.000ECU 50 Ziel 2 684.000

PROJEKTÜBERBL ICK UND HAUPTZ IELE

Das Ziel des Projekts BRISE ist es, ein integriertesKonzept für Bremens Weg in die entstehende Infor-mationsgesellschaft zu entwerfen. Dies wird durchdie Entwicklung von Strategien und Aktionen erreichtwerden, die der optimalen Nutzung von Informations-und Kommunikationstechnologien in der Region Bre-men dienen. Durch die Beteiligung aller relevantenAkteure und Bürger wird das Projekt dazu beitragen,die Ziele Wachstum und Beschäftigung, Wettbe-werbsfähigkeit, Bürgerbeteiligung und Bürgerver-antwortung miteinander in Einklang zu bringen.

In der Vergangenheit wurde eine Vielzahl von Pro-jekten im Bereich der Informations- und Kommuni-kationstechnologien in der Region Bremen durchge-führt. Die Einführung der Informationsgesellschaft istjedoch nicht nur ein wissenschaftlich-technischerProzeß, sondern beinhaltet einen tiefgreifenden öko-nomischen, sozialen und kulturellen Wandel, der alleBereiche der Gesellschaft erfaßt. Ein übereinstim-mender und allumfassender Ansatz trägt dazu bei si-cherzustellen, daß die Region von der Informations-gesellschaft profitiert, und daß die Risiken des Außen-vor-Bleibens und der unzureichenden Nutzung derInformationstechnologien minimiert werden.

Neben dieser allgemeinen Zielsetzung soll das Pro-jekt BRISE ebenso zum Erreichen der folgenden Zielebeitragen: Erstellung einer informationstechnologi-schen Perspektive für die Region Bremen unterBerücksichtigung der Nutzeranforderungen. Zu-sammenführung bisher fragmentarischer Ansätze imBereich Informationsgesellschaft. Mobilisierung wei-tergehender wirtschaftlicher und politischer Interes-sen. Entfachung einer ökonomisch stimulierendenWirkung. Schaffung von Konsens unter den wich-tigsten Akteuren in der Region. Verfügbarkeit neuerKommunikationsmittel für die Bürger. Einsatz neuerKommunikationsmittel im Bereich kleiner und mitt-lerer Unternehmen. Entwicklung von public-privatepartnerships, zunächst im Bereich Aus- und Weiter-bildung, mit Hilfe der Informationsgesellschaft.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Die Zusammenarbeit der lokalen Schlüsselakteure,z.B. produzierende Betriebe, Unternehmen, Konsu-menten und der öffentliche Sektor wird kontinuierlichgefördert, indem regionale Chancen in der Informati-onsgesellschaft bewertet werden und ein Strategie-und Aktionsplan entwickelt wird. Mit anderen Wortenhandelt es sich dabei um eine regionale Partnerschaftim Bereich der Informationsgesellschaft. Besonderer

Wert wird darauf gelegt, die aktive Beteiligung des pri-vaten Sektors insbesondere durch die Vernetzung ver-schiedener Akteure sicherzustellen. Dadurch, daß dieRegion Bremen Schlüsselanwendungen, die für die re-gionale Entwicklung und die Schaffung von Arbeits-plätzen entscheidend sind, besondere Aufmerksam-keit zuteil werden läßt, hofft sie, verfügbare technolo-gische Ressourcen und finanzielle Mittel besser nutzenzu können. Eine hohe Akzeptanz der Informations-gesellschaft kann nur durch einen Ansatz erreicht wer-den, der die Politik von Entscheidungsträgern mit denverschiedenen Interessen, einschließlich derer der all-gemeinen Bevölkerung, in Einklang bringt.

Lenkungsausschuß

• Telematics Initiative Bremerhaven• Handelskammer• Zentralkrankenhaus St.-Jürgen Straße / Centrum

für Radiologie• Radio Bremen• Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen• Universität Bremen / Stadtinformationssystem• Senator für Häfen, Verkehr und Außenhandel• Dachverband der Weiterbildungsträger• Deutsche Telekom• MeVis - Centrum für Medizinische Diagnose-

systeme und Visualisierung / Universität Bremen• BreKom• ISL - Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik• DLA - Deutsche Logistikakademie• Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohl-

fahrtsverbände in Bremen• CNB - Communication Network Bremen• Deutscher Gewerkschaftsbund• Unternehmerverbände e.V.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNG

Der zu entwickelnde Strategie- und Aktionsplan sollden Entscheidungsträgern der Region bei der Ein-führung der Informationsgesellschaft als Leitfadendienen. Er wird Ausdruck des Konsensprozessessein, den das Projekt verkörpern soll, und wird die In-teressen aller gesellschaftlicher Gruppen im Hinblickauf die Informationsgesellschaft und ihre Entwicklungberücksichtigen. Im einzelnen bedeutet dies:

• Die Definition von Voraussetzungen für die Finan-zierung von Anwendungen durch öffentliche undprivate Stellen.

• Die Einrichtung eines Koordinationszentrums,das dazu beitragen soll, die Region auf den Wegzur Informationsgesellschaft zu bringen.

BRISE - Informationsgesellschaft

Page 33: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

33

Special actions have beenundertaken to raiseawareness amongst the general public and to ensure the transparency of project work

• Die Verbesserung des Zugangs zu und die Nut-zung von Informations- und Kommunikations-technologien durch die Bevölkerung, Forscher,Unternehmen und die Verwaltung.

• Den Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen inder Region Bremen durch die Einrichtung neuerDienste und die Entwicklung neuer Produkte.

PILOTPROJEKTE

Die Arbeit im Rahmen des Projekts BRISE be-schränkt sich nicht auf die Durchführung von Stu-dien, das Aussprechen von Empfehlungen, Be-wußtseinsbildung und Informationsbereitstellung.Das Projekt soll ebenso neue Initiativen unterstützen,die dazu beitragen, Bremens Weg in die Informati-onsgesellschaft zu gestalten. Im Verlauf von BRISEkonnten bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ver-schiedene Ideen für mit IKT in Verbindung stehendeProjekte in den verschiedenen Bereichen identifiziertwerden. Diese Ideen werden gegenwärtig umgesetzt.BRISE begleitet diesen Prozeß, indem Projektpart-ner zusammengebracht werden, Möglichkeiten derFinanzierung identifiziert werden und die Weiterent-wicklung der Projektidee vorangetrieben wird. DieseRolle ist entscheidend: viele regionale Akteure, diean der Strategieentwicklung beteiligt sind, besitzenkeinerlei Fachwissen in diesen Bereichen.

Im Hinblick auf Anwendungsbereiche handelt es sichbei den folgenden Beispielen um Ideen, die gegen-wärtig von BRISE unterstützt und entwickelt werden:• Ein regionaler WWW-Server für Stellenangebote, in

Zusammenarbeit mit dem regionalen Arbeitsamt,sorgt durch Aufeinanderabstimmen von Stellenan-gebot und -nachfrage für eine bessere Transparenzauf dem Arbeitsmarkt. Die im Internet angeboteneInformation über den Arbeitsmarkt Bremens undBremerhavens wird eine Vielzahl von Diensten um-fassen: Informationen für Unternehmen (z.B. Infor-mationen über öffentliche Zuschüsse für die An-stellung von Langzeitarbeitslosen); Informationen fürArbeitsuchende (z.B. Stellenangebote, Unterneh-mensprofile, Schulungsprogramme). Links zu re-gionalen Schlüsselakteuren werden durch den In-ternet-Service hergestellt (z.B. Arbeitsämter, Ar-beitsvermittlungs- und Fortbildungseinrichtungen,Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften). Ferner wirdein Online-Diskussionsforum eingerichtet werden.

• Ein Online-Forum für Behinderte vom ‘DeutschenParitätischen Wohlfahrtsverband’. Dieses wirdverschiedene Dienste für Behinderte anbieten,z.B. Telelernen und Telearbeiten.

• Die Einrichtung eines regionalen Netzwerks zwi-schen allen Akteuren im Sektor Gesundheitswe-

Thomas Brimmer, Projektleitung

E-mail: [email protected]

Web: http://www.bremen.de/brise

¨ K O N T A K T

in Bremen

sen durch das Gesundheitsministerium. Im Laufeder weiteren Entwicklung der Strategieplanungwerden weitere Schlüsselakteure und (Pilot-)Pro-jekte für die verschiedenen Tätigkeitsbereichefestgelegt werden.

BEISPIELE GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Es wurden besondere Aktionen durchgeführt, umdie breite Bevölkerung zu sensibilisieren und dieTransparenz der Projektarbeit zu gewährleisten. Esfanden zahlreiche Workshops und Veranstaltungenzum Thema Informationsgesellschaft statt. Ein Bei-spiel ist die Veranstaltung ‘Internet für Alle’ DasHauptziel dieser Veranstaltung war es, die Bevöl-kerung in großem Rahmen über die Möglichkeitenund Risiken des Internets zu informieren. Fast 500Personen nahmen daran teil. Darüber hinaus wurdedie Veranstaltung live im Internet übertragen. DieVeranstaltung bestand aus zwei Teilen: Zunächstwurde das Internet und einige grundlegende Prinzi-pien sowie einige interessante Webseiten vorge-stellt. Im zweiten Teil erfolgte ein Diskussionspo-dium über die Möglichkeiten und Risiken desInternets mit sechs nationalen Experten (Vertreteraus den Bereichen Wissenschaft, Medien, Gewerk-schaften und Computerclubs). Die Debatte endetein einer lebhaften und fruchtbaren Diskussion mitden Zuhörern. Nach der Diskussion nutzte eine Viel-zahl der Teilnehmer die Möglichkeit, mittels der zurVerfügung gestellten PCs im Internet zu ‘surfen’.

Im Rahmen des BRISE-Projekts wurde der Infor-mationsgesellschafts-Wettbewerb ENTER gestartet.Die Bevölkerung der Bremer Region wurde dazuaufgefordert, sämtliche Ideen und Beiträge zumThema ‘Informationsgesellschaft’ einzureichen. DasHauptziel von ‘ENTER’ war es, die öffentliche Dis-kussion zu diesem Thema in der Region anzuregen.Mittels dieses Wettbewerbs was es BRISE einerseitsmöglich, das Projekt in der Öffentlichkeit bekannt zumachen und eine Debatte über die Informationsge-sellschaft anzuregen, und andererseits Rückmel-dungen über den Grad der Sensibilisierung derÖffentlichkeit bezüglich dieses Themas zu erhalten.

Page 34: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

34

D i a l o g u e m e e t i n g sw i t h m a n y

d i f f e r e n t g r o u p sf r o m t h e r e g i o n( e l d e r l y p e o p l e ,

j o u r n a l i s t s , s c h o o l t e a c h e r s ,

p u p i l s ,b u s i n e s s m a n ,

c l e r g y m a n ,p o l i t i c i a n s ,

w o m e n , e t c . )

infoSHAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

infoSH Schleswig-Holstein Deutschland 500.000 ECU 50 Ziel 2, 5b 2.742.300

PROJEKTÜBERBL ICK

InfoSH (Initiative Informationsgesellschaft Schleswig-Holstein) hat zum Ziel, einen kohärenten Strategie-und Aktionsplan für den Aufbau einer Informations-gesellschaft in der Region Schleswig-Holstein zu ent-wickeln, indem ein Dialog innerhalb der Region aufbreiter Basis angeregt wird, Wissen mit anderen Re-gionen ausgetauscht wird, Bereiche für strategischesVorgehen festgelegt und Pilotprojekte initiiert werden.

HAUPTZ IELE

Die Hauptziele, die vom Lenkungsausschuß im März1997 beschlossen wurden, sind:

a) die Entwicklung eines allgemeinen Modells für dieregionale Informationsgesellschaft;

b) die Entwicklung eines die ganze Region umfas-senden Strategie- und Aktionsplans für Schleswig-Holsteins Weg in die Informationsgesellschaft;

c) die Konzentration der regionalen Potentiale undKompetenzen im Einklang mit der Entwicklungvon Pilotprojekten;

d) die Entwicklung und Aktivierung Schleswig-Hol-steins auf breiter Basis;

e) die Förderung einer „Kultur der Veränderung”;

f) der Aufbau von regionalen Partnerschaften inner-halb und außerhalb Schleswig-Holsteins.

VORRANGIGE MASSNAHMEN

InfoSH beinhaltet drei Hauptaktionslinien:

1. Information der allgemeinen Bevölkerung über dieInformations- und Kommunikationstechnologien(IKT) und Themen der Informationsgesellschaft(Mitteilungsblatt, Webseiten, Radiosendungenusw.).

2. Gesprächsrunden mit vielen verschiedenen Grup-pen aus der Region (ältere Bürger, Journalisten,Lehrer, Schüler, Geschäftsleute, Geistliche, Poli-tiker, Frauen usw.), bei denen Informationenbereitgestellt und die positiven und negativenAspekte der Informationsgesellschaft diskutiertwerden.

3. Sechs strategische Arbeitsgruppen, die sich aufa) den Arbeitsmarkt und KMU, b), Bildung, Qua-lifikationen und Wissenschaft, c) ländlicheRäume, d) öffentliche Verwaltung / Datenschutz,e) Politik, Demokratie und soziale Kohäsion undf) Kultur konzentrieren. Diese Gruppen bestehenim Durchschnitt aus 10-14 Vertretern aus ver-schiedenen Bereichen der ganzen Region. JedeArbeitsgruppe traf im ersten Halbjahr 1998 sie-benmal zusammen, wobei 26 Schlüsseloptionenentwickelt wurden, die ihrerseits zu der Entste-hung von über 200 Projekten führten.

Im Juni 1998 liefen die drei Aktionslinien im regio-nalen Strategie- und Aktionsplan zusammen. DasDokument umfaßt drei Bände: Ausgangslage -Bewegungen - Möglichkeiten (Band I), gefolgt vonStrategie- und Aktionsplan (Band II) und schließlichProjektideen (Band III).

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Der Lenkungsausschuß ist der Hauptentschei-dungsträger, dessen Vorsitz der Ministerpräsidentinnehat. In ihm sind Minister, Geschäftsleute, Verle-ger, Gewerkschaftsmitglieder, Bankiers und Politikervertreten. Der Lenkungsausschuß hat vor kurzemden Strategie- und Aktionsplan beschlossen undOrganisatoren für die folgenden neun strategischenHandlungsfelder ernannt: a) Arbeit mit Zukunft, b)Online-Verwaltung, c) Medienkompetenz, d) Orga-nisation von Kultur, Arbeit und Freizeit, e) Gesund-heitswesen, f) Ökologie, g) Dialog, h) Bürgerrechteund Rechte an geistigem Eigentum und i) Zugangzur Information für alle.

Informationsgesellschaft –

Page 35: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

35

I n s p r i n g 1 9 9 8 , t h e L ü b e c k c o n c e p tw a s s e l e c t e d o n c ea g a i n f o r t h ei m p l e m e n t a t i o n o f a v i r t u a l u n i v e r s i t yo f a p p l i e d s c i e n c e

Lenkungsausschuß

28 Mitglieder im Lenkungsausschuß. Vorsitzend:Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein

• Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschungund Kultur des Landes SH

• Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Ver-kehr des Landes SH

• Ministerium für Justiz, Bundes- und Europaan-gelegenheiten des Landes SH

• Innenministerium des Landes SH• Vorsitzender des Ausschusses für Bundes- und

Europaangelegenheiten• Bündnis 90/Die Grünen• Baltic Chambers of Commerce Association• Christian-Albrecht-Universität zu Kiel• Medien (Presse, Radio)• Deutsche Telekom• Nordelbische Evangelische-Lutherische Kirche• Banken

BISHERIGE ERGEBNISSE

InfoSH hat die folgenden Ergebnisse erzielt:• Entwicklung eines umfassenden Strategie- und

Aktionsplans• Umfassende Sensibilisierung und Mobilisierung

von Akteuren• Sammlung von mehr als 200 Projektideen• Entwicklung von Austauschstrukturen und

Anbahnung von Kontakten mit anderen RISIRegionen und der Europäischen Kommission.

• Mobilisierung von mehr als 16 Mio. ECU für dieVirtuelle Universität für Angewandte Wissen-schaften Lübeck.

Der interregionale Erfahrungsaustausch zwischenallen RISI-Regionen über die Frage, wie eine Infor-mationsgesellschaft auf regionaler Ebene aufgebautwird, wird von der InfoSH sehr hoch bewertet. Gegen-wärtig werden Projekte im Ostseegebiet in Zusam-menarbeit mit anderen RISI-Regionen vorbereitet.

BEISPIEL GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXISIN DER REGION

Im März 1997 bat die Fachhochschule die RISISchleswig-Holstein um Unterstützung für die kon-zeptionelle Entwicklung einer Virtuellen Fachhoch-schule für Technik, Informatik und Wirtschaft. Miteiner geringen Finanzierung vom RISI-Projekt inSchleswig-Holstein, nahm die Fachhochschule an

einem durch das Bundesministerium für Bildung,Wissenschaft, Forschung und Technologie organi-sierten Wettbewerb mit dem Titel „Nutzung desweltweit verfügbaren Wissens”teil. Mehrere Works-hops zur Sammlung von Ideen brachten Forschervon verschiedenen Universitäten Norddeutsch-lands, darunter Technische Universitäten aus denRISI-Regionen Brandenburg und Bremen, Vertretervon Unternehmen und Mitglieder der regionalenVerwaltung zusammen. Mitte 1997 wurde bekannt-gegeben, daß der Vorschlag der Fachhochschule zuden 15 aus 251 ausgewählten Beiträgen gehörte,die für eine umfassende Konzeption ihrer Projekti-deen mit jeweils 100.000 DM vom Bundesministe-rium gefördert werden. Im Frühjahr 1998 wurde dieKonzeptidee aus Lübeck zur Einrichtung einer Vir-tuellen Fachhochschule für Technik, Informatik undWirtschaft erneut ausgewählt. Das Bundesministe-rium für Bildung, Wissenschaft, Forschung undTechnologie wird dies mit einem Budget in einerGrößenordnung von etwa 32 Mio. DM in den kom-menden Jahren unterstützen.

Klaus P. Friebe

InfoSH Direktor

Technologiestiftung

Schleswig-Holstein

Lorentzendamm 21

D - 24103 Kiel

Tel: +49431519370

Fax: +494315193737

Fabian Virchow

InfoSH Projektleitung

Technologiestiftung

Schleswig-Holstein

Lorentzendamm 21

D - 24103 Kiel

Tel: +494315193750

Fax: +494315193737

Email: [email protected]

Project URL:

http://www.tsh.de/initiative

¨ K O N T A K T

Schleswig-Holstein

Page 36: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

36

a c t a s a c a t a l y s tf o r t h e a c c e l e r a t e d

d e v e l o p m e n t o fA t t i c a ’s a n d

G r e e c e ’sI n f o r m a t i o n

S o c i e t y

ATHINAAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

ATHINA Attika Griechenland 500.000 ECU 50 Ziel 1 3,6 Millionen

PROJEKTÜBERBL ICK UND HAUPTZ IELE

Das ATHINA-Projekt verfolgt vier Hauptziele:

a) Beratung regionaler und kommunaler Behördensowie anderer Organe des privaten und öffentli-chen Sektors bei Fragen, die sich auf die Infor-mationsgesellschaft beziehen;

b) Beitrag zur Konsensbildung in Zusammenarbeitmit den europäischen Partnern und unter derkoordinierenden Leitung der europäischen Kom-mission;

c) Wahrnehmung einer Art Katalysatorfunktion füreine beschleunigte Entwicklung der Informati-onsgesellschaft in Attika und Griechenland;

d) eine umfassende Informations- und Aufklärungs-arbeit über die Möglichkeiten der Informations-gesellschaft.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die politische Bedeutung des ATHINA-Projektsbegründet sich:• in der Zusammenarbeit von Schlüsselakteuren

der Informationsgesellschaft in Attika;• in der Unterstützung des ATHINA-Konzepts durch

die kommunalen Behörden. Zwei entscheidendePartner des Projekts sind die Stadt Athen und diePräfektur Piräus - die wichtigsten Kommunalbehör-den in der Region. Untersuchungsergebnisse, Be-richte und Studien, die im Rahmen des Projekts ge-plant sind, werden für Politiker, Kommunalbehörden,Entscheidungsträger und die breite Bevölkerung einewichtige Informationsquelle darstellen.

• in der Einbindung von ATHINA-Mitgliedern in ähn-lich gelagerte Initiativen; die Mitglieder des ATHINA-Projekts stellen Informationen über ähnliche vomKommunikationsministerium unterstützte Initiativenbereits (Forum für Kommunikation);

• in dem Beitrag des ATHINA-Teams zum „FirstPolicy Report on Communications”, der im Mai1998 vom Kommunikationsministerium im Rah-men eines offenen Forums für Kommunikations-politik vorgestellt wurde.

Das Projekt ATHINA betrachtet die öffentliche Dis-kussion über die Informationsgesellschaft als einenentscheidenden Aspekt seiner Tätigkeit. Um einerege Debatte zu fördern, hat es eine kohärenteKommunikationsstrategie entwickelt. Da dieserAspekt immer wichtiger wird für das Projekt, istgeplant, ein offenes Forum einzurichten, das den

zentralen Akteuren von Attika als Plattform für dieDiskussion über Konzepte der Informationsgesell-schaft dienen kann. Das Forum wird zudembestimmte Entwicklungen überwachen (Technolo-gie, Gesellschaft, Organisation, gesetzliche Rege-lungen und rechtliche Aspekte).

Das ATHINA-Projekt fördert in besonderem Maßeden Einsatz von modernen und besonders sichtba-ren Anwendungen des Informationszeitalters, da dieProjektpartner davon ausgehen, daß sich die Maß-nahmen in zweifacher Weise positiv auswirken wer-den. Zum einen tragen die Anwendungen in hohemMaße zu einer Sensibilisierung von weiten Bereichendes öffentlichen Dienstes, privater Unternehmen undder Öffentlichkeit für die Konzepte der Informati-onsgesellschaft bei, zum anderen stellen sie eine ri-sikolose Investition im Hinblick auf die zukünftigenBedürfnisse der angestrebten Gesellschaft dar. ImRahmen des Projekts sind verschiedene ehrgeizigeProjekte geplant, die in Bereichen wie elektronischerHandel, öffentliche Dienste für Bürger und Verbrei-tung von F&E-Ergebnissen angesiedelt sind. Fernerunterstützt das ATHINA-Projekt die Verbreitung vonProjekten, die einen maßgeblichen Einfluß auf die In-formationsgesellschaft haben werden.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Das ATHINA-Projekt läuft parallel zu anderen wich-tigen Initiativen, die auf nationaler Ebene durchge-führt werden, um die Informationsgesellschaft zu ent-wickeln: die Initiative „National Digital Platform”(aufRegierungsebene) und Arbeitsgruppen des SEPE,dem Verband der Griechischen Informationstech-nologie-Unternehmen (die den privaten Sektor re-präsentieren). Es wurden bereits erste Arbeitskon-takte zwischen den beiden obengenannten Gruppenhergestellt. Einige im Rahmen des ATHINA-Projektsentwickelte Richtlinien wurden in die Regierungsi-nitiative eingebracht und in das vorläufige Grünbuchdes griechischen Staates aufgenommen, das dieGrundlage für eine Gesetzesreform bilden wird. Wei-terhin besteht auf Führungsebene ein regelmäßigerKontakt mit dem SEPE, um Materialien und Erfah-rungen auszutauschen. Im Rahmen des ATHINA-Projekts ist nach Abschluß der Unterstützung durchdie EU ein fest eingerichtetes Forum für die Infor-mationsgesellschaft in Griechenland geplant.

ATHINA - Informationsgesellschaft

Page 37: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

37

I n A t t i c a w i t h i t s m a n y S M E s , i t i s a n o p p o r t u n i t y t o f i n d n e w m a r k e t s ,c u t d i s t r i b u t i o n c o s t sa n d g e n e r a t e w e a l t h

Partner des Athina-Pilotprojekt Mitglieder des Lenkungsausschusses

DAEM InformationstechnologieunternehmenderStadt Athen: IKT-Anbieter für die Stadt Athen; OTESA: Griechische Telekommunikationsorganisation;Universität Athen (Institut für Informatik): Lehre undForschung; Organisation für die Vermittlung von Ar-beitskräften (OAED): Hauptinstrument zur Festlegungund Einführung von Regierungsrichtlinien für den Ar-beitsmarkt; ANDIP S.A.: Beratungsunternehmen fürTechnologie und Entwicklung (im Besitz der 6 Stadt-gemeinden von Piräus); Präfektur von Piräus: Re-gionale (gewählte) Behörde der 2. Ebene (NUTS II).

PILOTPROJEKTE

Das ATHINA-Projekt fördert in besonderem Maßeden Einsatz von IKT-Anwendungen mit hoher Sicht-barkeit. Zum einen tragen sie in hohem Maße zueiner Sensibilisierung der verschiedenen Akteurenfür die Informationsgesellschaft bei, zum anderenstellen sie, da sie grundlegende soziale Bedürfnisseansprechen, eine risikolose Investition dar. Im Rah-men des Projekts sind verschiedene ehrgeizige Pro-jekte in folgenden Bereichen geplant:

Der elektronische Handel ist ein wichtiger Faktor fürWachstum und Konjunkturaufschwung. Insbeson-dere in der Region Attika mit ihrer großen Zahl vonKMU stellt er eine wichtige Quelle dar, um neueMärkte zu erschließen, Vertriebskosten zu senken undwirtschaftlichen Wohlstand herbeizuführen. Gegen-wärtig werden Vorschläge für den Ausbau dieses Be-reichs erarbeitet. Mit Hilfe der neuen Anwendungender Informationsgesellschaft kann Wissen über Wirt-schaft und Kultur hervorragend verbreitet werden.

Zur Zeit werden Vorschläge für folgende Vorhabenerarbeitet:(i) ein Zentralarchiv für griechische F&E-Ergeb-

nisse;(ii) eine elektronische Bibliothek für Griechenland;(iii) ein Netzwerk für die städtischen Bibliotheken

der Region Attika;(iv) ein öffentliches Archiv für geographische Infor-

mationen;(v) ein öffentliches Archiv für Multimedia-Informa-

tionen.

Das ATHINA-Projektteam ist der Auffassung, daß dieInformationsgesellschaft die Lebensqualität allerGriechen verbessern und die sozialen Strukturen fest-igen kann. In diesem Zusammenhang trägt das Pro-jekt zu zwei wichtigen Programmen bei: erstens zurSchaffung von „One Stop Shops”der Regierung, umdie Beziehungen zwischen Bürgern und öffentlichem

Projektleitung:

Municipality of Athens

IT Entreprise (DAEM)

Projektmanager: K. Lamprinoudis

E-mail: [email protected]

URL:

www.di.uoa.gr/~athina/Welcome.html

Project E-mail: [email protected]

¨ K O N T A K T

in Attika

Dienst zu verbessern; zweitens, zu dem „NationalTelemedicine Network”, das medizinische Dienste fürabgelegenen Regionen und Inseln bereitstellt.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Das ATHINA-Projekt hat bereits folgendes erreicht:

1. Eine umfangreiche Bestandsaufnahme der ge-genwärtigen Situation im Hinblick auf die Infor-mationsgesellschaft in der Region Attika. Die Ana-lyse schloß finanzielle und rechtliche Fragen sowieFragen bezüglich Gemeinwohl und Anwendungenein. Es wurden folgende Studien durchgeführt:• eine Untersuchung zu Computerkenntnissen in

den weiterführenden Schulen Athens und eineAnalyse über das Ausbildungsniveau in bezugauf die Informationstechnologien an den regio-nalen Universitäten sowie zur Attraktivität die-ses Bereichs für junge Menschen im Vergleichzu anderen wissenschaftlichen Disziplinen;

• eine Studie über mögliche Trends in einzelnenArbeitsmarktsektoren in den kommenden fünfJahren in der Region Attika und eine SWOT-Analyse der Region im Hinblick auf die entste-hende Informationsgesellschaft;

• eine Analyse der gesetzlichen und rechtlichenBedingungen in Griechenland, die für die gei-stiges Eigentum, den Telekommunikations-markt, für Fragen der Privatsphäre und füröffentliche Anreize für Investitionen im Hocht-echnologiesektor gelten.

2. Eine Reihe von bewußtseinsbildenden und infor-mierenden Aktivitäten (einschließlich Workshops,Mitteilungsblatt, Webseite und Teilnahme an ein-schlägigen Konferenzen).

3. Gegenwärtig wird im Rahmen des ATHINA-Pro-jekts daran gearbeitet, einen umfassenden Stra-tegieplan für die Region Attika einzuführen, wobeider Schwerpunkt auf „ausgereiften”Projektenund organisatorischen Reformen liegt.

Page 38: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

38

opportunities increasinglyoffered by the Information

Society particularly in view of the recent

changes in the region

RISEAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

RISE Epirus Griechenland 500.000 ECU 50 Ziel 1 340.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das Hauptziel des RISE-Projekts besteht in der Nut-zung der Möglichkeiten, die sich zunehmend durchdie Informationsgesellschaft und insbesondere an-gesichts der jüngsten Veränderungen in der Regioneröffnen (z.B. die Öffnung der albanischen Grenzen,die sich entwickelnden wirtschaftlichen Verbindungenmit dem Hinterland des Balkans und die umfassen-den Infrastruktur-Vorhaben im Verkehrswesen).

HAUPTZ IELE

a) Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit derregionalen Wirtschaft durch den Einsatz von IKT.

b) Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklungskapa-zität durch eine Maximierung der Möglichkeiten,die sich durch die sich entwickelnde Informati-onsgesellschaft bieten.

c) Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerdurch einen verbesserten Zugang zu und eineverbesserte Nutzung von IKT.

Das Projekt soll die Nutzung der Informationsge-sellschaft in einer Reihe von informationsintensivenBereichen fördern, die von strategischer Bedeutungfür die Entwicklung der Region sind. Diese Bereichedecken den privaten und öffentlichen Sektor ab undumfassen darüber hinaus Fremdenverkehr, Industrie(KMU), Landwirtschaft, Verkehrswesen, öffentlicheDienste für Bürger und Unternehmen, Entwick-lungsplanung, Verwaltung und Gesundheitswesen.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Im Lenkungsausschuß des Projekts arbeiten die fünfzentralen Entwicklungspartner (d. h. die Region unddie vier Präfekturen) zusammen. Das Projekt hatebenfalls versucht, alle Sozialpartner (Industrie- undHandelskammer, Gewerkschaften, Genossenschaf-ten, Kommunalverbände) in die Projektarbeit einzu-binden, die im Lenkungsausschuß vertreten sind.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

Den Vorsitz führt der Minister der Regionalregierung.Die Mitglieder sind:

Die vier Präfekturen: Ioannina, Preveza, Arta undThesprotia. Jede Präfektur ist vertreten durch:• den Verband der Kommunalbehörden• die landwirtschaftliche Genossenschaft• die Gewerkschaft• die Industrie- und Handelskammer

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNG

Das RISE Office, das von der Universität Ioannina imAuftrag der Projektpartner eingerichtet wurde, ist eineneue regionale Einrichtung, die als dauerhafte Einrich-tung konzipiert ist und die die Innovationskapazität derRegion stärken und eine Synergie mit drei anderen,vor kurzem gegründeten Einrichtungen für regionalewirtschaftliche Entwicklung (Epirus BIC, der Abteilungfür Entwicklung der Industrie- und Handelskammerder Region und CARREFOUR, einer Vertretung derGenossenschaften der Region) fördern soll.

RISE – Regionale Informations

Page 39: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

39

R I S E h a s h e l p e dc r e a t e a n e wf r a m e w o r k o f r e g i o n a lv i s i o n i n w h i c hi n f o r m a t i o n a n dc o m m u n i c a t i o nt e c h n o l o g i e s a r e s e e na s a t o o l f o r r e g i o n a le c o n o m i c d e v e l o p m e n t

RISE hat die existierenden Partnerschaften, wie z.B.die des Regionalrats und des Begleitausschussesdes regionalen Operationellen Programms, erweitert.

Die Region wurde vom Ministerium für ÖffentlicheVerwaltung als Testfeld für eine Untersuchung derEntwicklungsplanungs- und Verwaltungsprozesseund der Relevanz, die die Informationsgesellschaftfür deren Verbesserung sowie für die Einrichtungeines Informationssystems zur Begleitung der regio-nalen Entwicklung hat, ausgewählt.

RISE hat zur Schaffung eines neuen Rahmens für dieEntwicklung einer regionalen Vision beigetragen, indem Informations- und Kommunikationstechnolo-gien als ein Instrument für regionale wirtschaftlicheEntwicklung gelten. Infolgedessen und aufgrund desregionalen Einsatzes nationaler politischer Ent-scheidungsträger wurde die Förderung der Infor-mationsgesellschaft als vordringliches Ziel in denEntwurf des Entwicklungsplans für die Region imZeitraum 2000-2007 aufgenommen.

PILOTPROJEKTE – BE ISPIELE

Die von der Region im Zusammenhang mit demRISE-Projekt ausgeführte Arbeit zielt auf die Ent-wicklung von Informationsgesellschaftsdienstenund -anwendungen ab, die für die wirtschaftlicheEntwicklung des Gebiets entscheidend sein werden.Folgende Themen haben Priorität:

Nutzung der Informationsgesellschaft für die Schaf-fung regionaler Kapazitäten und Partnerschaften zurPlanung und Verwaltung der regionalen wirtschaft-lichen Entwicklung.

Entwicklung von Strategie- und Aktionsplänen zurelektronischen Vernetzung von Krankenhäusern derRegion, um den elektronischen Transfer von Dateienmöglich zu machen, abgelegenen Gebieten Zugangzu großen medizinischen Diagnosezentren zuermöglichen und den Touristen in der Region neuemedizinische Möglichkeiten bieten zu können.

Entwicklung eines integrierten Informationssystemszur Beobachtung und Verwaltung der Entwick-lungsprogramme der Region mit besonderemSchwerpunkt auf europaweiten Projekten.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Eines der Hauptziele des RISE-Projekts ist die Be-wußtseinsbildung für Informations- und Kommuni-kationstechnologien in der Region. Dazu wurde einezweitägige Konferenz in der Region abgehalten, ander mehr als 100 lokale Akteure teilnahmen. Gleich-zeitig wurden eine Zusammenfassung und peri-odisch erscheinende Mitteilungsblätter erstellt (über500 Unternehmen und öffentliche Organisationen)und im Internet veröffentlicht, die zur öffentlichen Dis-kussion aufrufen. Antworten und Kommentare in die-sem Zusammenhang werden der Region helfen, dieRichtung ihrer Strategie festzulegen.

Nikos Varelidis, PRISMA

17 Sakellariou St., Ioannina

GR-45333, Epirus

Tel: 3065127896

Fax: 3065124691

E-mail:

[email protected]

http://medlab.cs.uoi.GR/RISE

¨ K O N T A K T

gesellschaft in Epirus

Page 40: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

40

S h I P P h a s s e ti t s e l f a t a r g e t o f

i d e n t i f y i n g a n di m p l e m e n t i n g f o u r

f l a g s h i p o r p i l o tp r o j e c t s d u r i n g t h e

P r o g r a m m e

ShIPPAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

ShIPP Shannon Irland 500.000 ECU 50 Ziel 1 400.000

PROJEKTÜBERBL ICK

ShIPP (Shannon Information Society regional Part-nership Programme) zielt auf die Entwicklung einesvollständigen Strategie- und Aktionsplans für dieInformationsgesellschaft in der Region Shannon ab,der greifbare und entscheidende Auswirkungen aufden zukünftigen Aufschwung und die Arbeitsmarkt-situation der Region haben wird.

HAUPTZ IELE

a) Bildung von Bewußtsein und Konsens unter denSchlüsselakteuren der Region bezüglich derregionalen Informationsgesellschaftsstrategie.

b) Ermöglichung, Erweiterung und Überschreitenvon rein telematischen Anwendungen – ein Pro-zeß, der bereits im Rahmen der Entwicklung einer„Regional Telematics Strategy”in der RegionShannon vorgeschlagen wurde.

c) Förderung von Engagement und Zusammenarbeitzwischen den Partnern mittels der Entwicklung einesregionalen Aktionsplans für die Region Shannon.

d) Beurteilung der Durchführbarkeit von Schlüssel-anwendungen in jenen Bereichen, die starkenEinfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Die Aufgabe von ShIPP in der Region Shannon ist dieFestlegung von grundlegenden Richtlinien und Maß-nahmen, die die Region benötigt, um umfassend ander Informationsgesellschaft teilzunehmen. Im wesent-lichen gibt es zwei richtungsweisende Aktionsbereiche:

• Steigerung der Nachfrage nach Produkten undDiensten der Informationsgesellschaft. Kern-punkte sind dabei Bewußtseinsbildung und Aus-und Weiterbildung.

• Steigerung des Angebots an Produkten undDiensten der Informationsgesellschaft. Kern-punkte sind dabei Infrastruktur und Preispolitik.

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Die irische Regierung richtete 1996 einen nationa-len Informationsgesellschafts-Lenkungsausschußein, der den Bericht Information Society Ireland:Strategy for Action erstellte; er legt dar, wie dies aufnationaler Ebene erreicht werden könnte. Der ShIPPStrategie- und Aktionsplan entspricht den nationa-len Rahmenrichtlinien und konzentriert sich aufdiese nationalen Fragen, die an die spezifischenBedürfnisse der Region Shannon angepaßt wurden.

Die nationalen Rahmenrichtlinien legen fünf zentraleThemenbereiche fest: Bewußtseinsbildung – Infra-struktur – Lernprozesse – Unternehmen – Regierung.

Der Lenkungsausschuß von ShIPP umfaßt 29Mitglieder, die folgende Einrichtungen vertreten:• Behörden für Regionalentwicklung• Handelskammer• Regionalbehörde• Arbeitgeberverband• Arbeitnehmerverband• Telekommunikationsunternehmen• Vertreter von Bildungseinrichtungen aus dem

Primar-, Sekundar- und Hochschulbereich• Regionale Ausbildungseinrichtung, Forum für

soziale Partner• Forum für Tourismus-Interessen• KMU

Der Lenkungsausschuß leitet die Projektarbeit undlegt ihre Richtung fest. Es wurden sechs Arbeits-gruppen gebildet, um ein Forum für die Diskussionüber die Informationsgesellschaft zu schaffen undein Instrument für die Festlegung wichtiger Schlüs-selfragen zur Verfügung zu stellen. Die Arbeits-gruppen, die sich insgesamt aus über 70 Mitgliedernzusammensetzen, sind im einzelnen:1. Kommunalverwaltung und öffentlicher Sektor2. Klein- und Kleinstunternehmen3. Mittlere und große Unternehmen4. Aus- und Weiterbildung5. Randgruppen der Gesellschaft6. Ländliche Bevölkerung

Durch die Verbindung mit diesen Gruppen hat ShIPPeine Reihe von Bedürfnissen und ein offensichtlichesUngleichgewicht im Hinblick auf das Bewußtsein fürdas Konzept der Informationsgesellschaft und ihreAuswirkungen erkannt. Nichtsdestotrotz sind alleGruppen offen für das Konzept eines Aktionsplansund haben eine positive Einstellung, was die Nutzungder sich durch die Informationsgesellschaft bieten-den Möglichkeiten angeht.

PILOTPROJEKTE

ShIPP hat es sich zum Ziel gemacht, vier Muster-bzw. Pilotprojekte im Laufe des Programms zu iden-tifizieren und auszuführen. Mittlerweile sind dreiMusterprojekte verwirklicht worden, in welchenShIPP während der Planungsphase eine zentraleRolle eingenommen hat. Dabei handelt es sich umEnnis, TITAN (Tactical Integration of TelematicsApplication across Intelligent Networks) und EPARK.

ShIPP – Shannon Information

Page 41: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

41

making Ennis theinformation age town in Ireland

Ennis – ShiPP unterstützt die Koordination und För-derung des Beitrags von Ennis, der im von TelecomEireann (Irlands nationales Telekommunikationsun-ternehmen) ausgerichteten Wettbewerb „Informa-tion Age Town”siegreich war. Aus diesem Grundewird Telecom Eireann 15 Mio. Pfund (ca. 20 Mio.ECU) in die Telekommunikations-Infrastruktur derStadt investieren und Ennis somit zu der Muster-stadt im Informationszeitalter machen.

TITAN – Das Projekt TITAN findet unter Mitarbeit zahl-reicher Mitglieder des ShIPP Lenkungsausschussesstatt und wird sich auf den Informationsbedarf von Bür-gern und KMU an vier „digitalen Standorten” in ländli-chen Gebieten Europas konzentrieren und sie mit die-sem innovativen Ansatz an die Spitze der Informations-gesellschaft bringen. Die Verbesserung des Zugangs zuöffentlichen Diensten und des Angebots aus der Sichtdes Endbenutzers sind Hauptziele des Projekts.

EPARK – Mittels einer Partnerschaft mit Esat Tele-com und Shannon Development soll der NationalTechnological Park (NTP) in Limerick Irlands ersterDigitaler Park werden. Im NTP ansässige Unterneh-men wird der Zugang zu Esat Telecoms Angebot anintegrierten Diensten ermöglicht, einschließlich Bu-siness Voice, Managed Bandwidth, Broadband LANInterconnect, Esat Net, Metro VPN und BusinessContinuity Service. ATM und Frame Relay werdenden Unternehmen im Park noch vor Ende des Jah-res 1998 durch das Netzwerk zur Verfügung gestellt.

BISHERIGE ERGEBNISSE

Bis dato hat ShIPP eine Reihe von Problembereichenim Zusammenhang mit den Arbeitsgruppen erkannt:

Öffentlicher Dienst: verschiedene Kommunal-behörden besitzen unterschiedliche Prioritäten, undes besteht die Notwendigkeit, die Software der ver-schiedenen Behörden aufeinander abzustimmen.Regierung und Kommunalbehörden müssen bei derNutzung von neuen Technologien eine Vorbildfunk-tion übernehmen, wobei der Schwerpunkt aufInhalten und nicht auf der Technologie liegen sollte.

Aus- und Weiterbildung: geringes Grundwissen überdie Informationsgesellschaft in diesem Sektor, niedrigeVerbreitungsrate von PCs (mit Modems). In diesem Zu-sammenhang schlägt ShIPP eine enge Vernetzung mitdem „Schools IT2000”-Programm vor, das kürzlich vonAn Taoiseach gestartet wurde – ein sehr positiv zu be-wertendes und ambitioniertes Programm.

Randgruppen: Hauptprobleme sind Analphabetis-mus, Angst vor Technologie, Kosten und fehlendeFähigkeiten. Diese Probleme müssen angegangenwerden, und obwohl sie nicht nur diese Randgruppe

betreffen, besteht hier besonderer Bedarf an einerInformationspolitik, die sich nicht ausschließlich anden Gesetzen des Marktes orientiert.

Ländliche Bevölkerung: hier sind große Vorteiledurch IKT in den Bereichen Bildung, Arbeit undLebensqualität denkbar. Die Verfügbarkeit von Infra-struktur und Diensten kann in ländlichen Gebietenein Problem darstellen, was deutlich macht, daßsich die Schwierigkeiten, die bei der Entwicklungder Informationsgesellschaft in ländlichen Regionenzu bewältigen sind, von denen in großen, städti-schen Siedlungsräumen merklich unterscheiden.

ShIPP wird einen Aktionsplan für jedes dieser Ge-biete ausarbeiten. Man hat eine Umfrage unter 500Unternehmen und Organisationen in der RegionShannon durchgeführt, um mehr über die Problemezu erfahren, die bei der Entwicklung der Informati-onsgesellschaft auftreten können. Ferner wurde eineUmfrage ähnlichen Umfangs unter den Haushaltender Region durchgeführt. Da die regionale Dimensionvon größter Wichtigkeit für dieses Projekt ist, gingShIPP eine starke Partnerschaft mit dem anderenRISI-1-Projekt in Irland – STAND (South-West AreaNetwork Development) in der Region Südwest – ein.Die jeweiligen Projektleiter sind auch Mitglieder imLenkungsausschuß des Partnerprojekts. Außerdemstellte das Projekt ShIPP Kontakt zu dem RISI 2-Pro-jekt (CRISM) her, das im Nordwesten Irlands unterder Führung des Donegal Co. Council stattfindet.

David Hogan,

ShIPP Projektleitung,

Shannon Development,

Shannon Town Centre,

IRL - Co. Clare

Tel: +35361361555

Fax: +35361361601

Email: [email protected]

Rosemary O’Connor,

ShIPP Projektleitung,

MAC Ltd.,

UL Building,

The National Technological Park,

IRL - Limerick

Tel: +35361334699

Fax: +35361330316

Email: [email protected]

Project URL:

http://www.shannon-dev.ie/shipp

¨ K O N T A K T

Society Regional Partnership Programme

Page 42: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

42

S TA N D R I S I i sa s s e s s i n g b o t h t h e

p o s i t i v e a n dn e g a t i v e e f f e c t s o f

t h e I n f o r m a t i o nS o c i e t y o n s e c t o r s

o f s o c i e t y w i t h i nt h e r e g i o n

STAND RAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

STAND Risi SüdwestIRL Irland 498.500 ECU 50% 1 546.000

PROJEKTÜBERBL ICK : Z IELE UND Z IELSETZUNGEN

1. Die Regionalbehörde Südwest koordiniert die Re-gional Information Society Initiative im SüdwestenIrlands und hat eine Partnerschaft zwischen über50 Gruppen aus dem öffentlichen und privatenSektor ins Leben gerufen, die ein Interesse an derEntwicklung der Informationsgesellschaft haben.Es sind ganz unterschiedliche Gruppen daran be-teiligt, wie z.B. Kommunalbehörden, Telekommu-nikationsunternehmen, KMU, Schulen und Grup-pen für kommunale Entwicklung. STAND RISI be-absichtigt die Einbringung neuer Partner in dieexistierende Partnerschaft.

2. Die STAND RISI-Partnerschaft hat die Konsens-bildung unter den regionalen Schlüsselakteurenstark vorangetrieben. Dieser Konsens führte zuechtem Engagement und praktischer Kooperationzwischen allen Sektoren und Behörden in der Re-gion bei der Nutzung der Informationsgesellschaft.

3. Gegenwärtig wird ein regionaler Strategie- und Ak-tionsplan für die Informationsgesellschaft in der Re-gion Südwest ausgearbeitet, den die Regionalbe-hörde Südwest auf politischer Ebene annehmen wird.Der Plan wird das Potential der Informationsgesell-schaft bewerten, neue wirtschaftliche Möglichkei-ten zu eröffnen, bereits existierende Arbeitsplätzezu erhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

4. STAND RISI bewertet sowohl die positiven alsauch die negativen Auswirkungen der Informati-onsgesellschaft auf die einzelnen Gesellschafts-bereiche innerhalb der Region.

5. Das Projekt fördert die Bewußtseinsbildung imHinblick auf die Potentiale, die dadurch entste-hen, daß die Informationsgesellschaft mittels derinnovativen Nutzung von IKT in die folgendenBereiche eingebunden wir: Aus- und Weiterbil-dung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verrin-gerung der Nachteile von ländlicher Bevölkerungund Randgruppen der Region.

REGIONALE PARTNERSCHAFTEN

Die Dynamik und das große Interesse der Partner imRahmen von STAND RISI haben die Region dazu be-fähigt, die Informationsgesellschaft zu fördern und hierals Katalysator zu wirken. STAND RISI hat sich nun dieZusage aller größeren Anbieter öffentlicher Dienste inder Region gesichert, sich wie ein einziger Kunde für einbreitbandiges Nachrichtenübertragungsnetz zu verhal-ten, den innerbehördlichen, zwischenbehördlichen undöffentlichen Zugang zu Diensten zu erleichtern und dieKapazität für die Versorgung von KMU und kommer-

ziellen Akteuren bereitzustellen. Die Partnerschaft be-absichtigt nicht, der Region eine Strategie aufzuerlegen;vielmehr will sie die Bedürfnisse und Anforderungen re-flektieren, die in Basisorganisationen, Institutionen desBildungswesens und dem Arbeitsmarkt bestehen.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die Regionalbehörde Südwest hat 1995 die STAND-Partnerschaft ins Leben gerufen, um die Region im Kon-text der Informationsgesellschaft zu entwickeln. In ihremStrategieplan 1995-2001 hat die Regionalbehörde er-kannt, daß die Technologien der Informationsgesell-schaft bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwick-lung des Südwestens eine zentrale Rolle spielen müs-sen. Die Regionalbehörde Südwest war die ersteBehörde in Irland, die erkannte, daß ökonomischeWachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten für Ge-meinden in abgelegenen Gebieten und gesellschaftli-che Randgruppen durch eine Beteiligung an der Infor-mationsgesellschaft wahrgenommen werden können.

Obwohl die STAND-Partnerschaft anfänglich zurKoordinierung von telematischen Anwendungender Region im Rahmen des Vierten Rahmenpro-gramms der Europäischen Gemeinschaft geschaf-fen worden war, zeigte sich sehr bald, daß dasWachstum in dieser abgelegenen Region in hohemMaße davon beeinflußt wird, inwieweit die Informa-tionsgesellschaft von KMU, multinationalen Gesell-schaften, dem landwirtschaftlichen Sektor, demDienstleistungssektor und dem Kommunikations-sektor der Region angenommen wird.

Die Regionalbehörde Südwest beurteilt regelmäßigden Fortschritt des Projekts STAND RISI.

PILOTPROJEKTE

Die STAND RISI-Initiative legt besonderen Wert dar-auf, Personen zu erreichen, die an den Rand gedrängtund isoliert sind – sei es aufgrund ihres abgelegenenWohnorts, einer Behinderung, aus sozioökonomischenGründen oder aufgrund ihres Geschlechts. Die fol-genden Beispiele geben Einblick in einige der Projekte,die im Rahmen von STAND RISI entwickelt wurden.

Die Einrichtung von 34 „Information Society AccessPoints”in den öffentlichen Dienststellen der Gruppenfür kommunale Entwicklung und der Freiwilligen-Gruppen in der ganzen Region zur Unterstützungeiner ernsthaften Beteiligung der Bevölkerung ander Informationsgesellschaft wird als spannendeund innovative Errungenschaft betrachtet.

STAND RISI – South West Telematic

Page 43: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

43

to empower all citizens, ac-quire new skills, access infor-mation and education

Ferner unterhält STAND RISI ein „Internet TeacherAwareness”-Programm mit Lehrern in der RegionSüdwest, das diese mit der Technologie des Internetsund dessen Potential im Rahmen von Ausbildung, Ler-nen und Integration in die Curricula der Schule ver-traut macht. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt habenmehr als 140 Lehrer daran teilgenommen; für die Zu-kunft wird eine Zahl von 300 Lehrern angestrebt.

Im Bereich der Entwicklung von kleinen Unterneh-men arbeitet das KMU-Projekt eng mit einer Reihevon multinationalen Unternehmen zusammen.

Ein „Access to Public Services”-Projekt ist ein ent-scheidender Teil des Gesamtprogramms, wennman bedenkt, daß die Region Südwest eine Bevöl-kerung von 540.000 hat, von denen ein hoher Pro-zentsatz sehr weit von Serviceangeboten entferntlebt. Gerade wurde der Prototyp einer Webseite ent-worfen, die der Bevölkerung auch von weit entfern-ten Standorten aus den Zugang zu einer Vielzahlvon Diensten erlauben und das Herunterladen vonAntragsformularen ermöglichen wird.

STAND RISI unterstützte ebenso ein „EducationalResearch”-Programm namens SOLAS, das daraufabzielt, telematische Dienste zu Bildungszweckenund zur allgemeinen Unterstützung für junge Leutemit körperlichen und sensorischen Behinderungenanzubieten, die normale Schulen besuchen und nurschwer Zugang zu speziellen Angeboten haben.

Im Anschluß an die STAND RISI-Pilotprojekte für dieNutzung von telematischen Anwendungen zur Ver-besserung der Lebensqualität, der Lernprozessesowie der sozialen und persönlichen Entwicklungvon Behinderten, war die Region erfolgreich bei derAnwendung DATE, die im Rahmen des gemein-schaftlichen Programms HORIZON zur Verbesse-rung der Zugangsmöglichkeiten für Behinderte zuBildungsangeboten durchgeführt wird. Das Projektwird 50 Schülern in der Region, die bisher aufgrundkörperlicher und sensorischer Behinderungen nursehr schwer Zugang zu Bildung hatten, diesenerschließen (Technische Ausrüstung, Weiterbil-dungsmaßnahmen und individuelle Betreuung).

ERGEBNISSE UND BE ISPIELE GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Im folgenden werden einige Beispiele für bis datodurchgeführte Pilotprojekte vorgestellt, die positiveErgebnisse vorweisen können.

People First – Information Society Access PointsIm Anschluß an eine Werbekampagne in lokalen Fern-sehsendern und Zeitungen Ende des Jahres 1997, die

unter anderem kommunale, sich für soziale Gerech-tigkeit und Arbeitslosenhilfsprojekte engagierendeGruppen und Organisationen zur Einreichung vonBeiträgen aufforderte, wurden 34 Gruppen aus derRegion Südwest ausgewählt, um als lokale Stütz-punkte zu dienen, die den Zugang zur Informations-gesellschaft ermöglichen. Ihnen wurden Computer,Internetanschlüsse, Online-Zeit, Webseiten sowieAus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügunggestellt, die nicht nur zu einer Verbesserung des Pro-fils der Organisationen in der Region, sondern auchzu einer Bewußtseinsbildung für das Potential der In-formationsgesellschaft beigetragen haben – welchesdarin besteht, allen Bürger eine Zugangsberechti-gung, den Erwerb neuer Fähigkeiten und den Zugangzu Information und Bildungsdiensten zu ermöglichensowie einen Beitrag zur wirtschaftlichen Lebens-fähigkeit der Gemeinden zu leisten.

REGIONALE UND INTERREGIONALE DIMENSION

Die offensichtlichste und entscheidendste Auswir-kung der STAND RISI-Initiative in der Region ist dieüber mehrere Plattformen hinweg geschaffene Part-nerschaft. Sie ist die erste und einzige ihrer Art imSüdwesten und hat seit ihrer Gründung vor zweiJahren zunehmend Unterstützung erfahren und eineEigendynamik entwickelt. Die Stärke des Projekts istdie Entstehung einer gemeinsamen Vision.

Einer der wichtigsten Aspekte der RISI-Initiative istder Austausch von Erfahrungen und Informationenzwischen den RISI-Regionen. STAND arbeitetbesonders eng mit etwa acht RISI-Regionen zusam-men. Es wurden interregionale Besuche organisiert,um transnationale Pilotprojekte zu ermöglichen,erfolgreiche Informationsgesellschaftsinitiativen bei-spielhaft vorzuführen und Ideen und Erfahrungenauszutauschen. Dies hat zu Anwendungen fürzusätzliche Pilotprojekte im Rahmen der Informati-onsgesellschaft geführt.

John McAleer

Project Projektkoordination

South West Regional Authority

Innishmore,

Ballincollig,

Co. Cork - Ireland

Tel: 021876877

Fax: 021876872

E-mail [email protected]

URL http://indigo.ie/~swra

¨ K O N T A K T

RISIArea Network Development

Page 44: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

44

T h e p r o j e c t ’sS t e e r i n g

C o m m i t t e ei n c l u d e s

r e p r e s e n t a t i v e s o f a b r o a d

c r o s s s e c t i o n o fk e y s e c t o r s

a c r o s s C a l a b r i a

ARIANNAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

ARIANNA Kalabrien Italien 500.000 ECU 50 Ziel 1 2.070.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das Projekt ARIANNA ist eine gemeinsame Initiativeder Region Kalabrien und des Technologieparks –Calpark. Im Rahmen dieses Projekts arbeiten deröffentliche, der private und der ehrenamtliche Sek-tor zusammen, um einen Strategie- und Aktionsplanfür die Informationsgesellschaft in der Region zuentwerfen. Die im Rahmen des Projekts ARIANNAeingeführten Informations- und Kommunikations-technologien, die Anwendungen und neue Dienst-leistungen ermöglichen, werden zu der zukünftigenwirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen.

HAUPTZ IELE

a) Festlegung von regionalen, wirtschaftlichen Prio-ritäten und der darauf abgestimmten Entwicklungder Informationsgesellschaft in Kalabrien

b) Information der Bürger und Unternehmen überdie Möglichkeiten und Risiken der Informations-gesellschaft

c) Sicherstellen des Engagements und der aktivenBeteiligung lokaler öffentlicher und privaterAkteure bei der Ausarbeitung einer Strategie fürdie Informationsgesellschaft

d) Förderung von Kooperation und Konsensbildungunter den regionalen Entscheidungsträgern.

e) Vernetzung mit anderen relevanten Programmenfür regionale Wirtschaftsentwicklung

REGIONALE PARTNERSCHAFT

ARIANNA hat wichtige lokale Akteure in der Aufgabevereint, die Region auf die Einführung der Informa-tionsgesellschaft vorzubereiten. Der Lenkungsaus-schuß setzt sich aus Vertretern einer Vielzahl vonSchlüsselsektoren in ganz Kalabrien zusammen.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

• Die Region Kalabrien• Das italienische Ministerium für Erziehung, For-

schung und Technologie• Handelskammern• Unternehmerverband• Technologiepark• Handwerksverbände• Die Universität der Region Kalabrien• Telecom Italia• Der private Sektor• Der Banksektor

Der Lenkungsausschuß wird von fünf Arbeitsgrup-pen unterstützt, die sich mit den folgenden Themenbeschäftigen: Infrastruktur, Umwelt, Kooperationzwischen Nord- und Süditalien, Vermarktung regio-naler Ressourcen, Zugang zu Regierungsdiensten.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

ARIANNA ist einer der ersten Versuche in Kalabrien,verschiedene lokale Schlüsselakteure zur Zusam-menarbeit zu veranlassen, im Rahmen derer sie sichin einem Prozeß der Konsensbildung auf eineregionale Strategie einigen. Dieser Ansatz hat die Artund Weise, wie Entscheidungsträger auf regionalerEbene Entwicklungsstrategien festlegen, entschei-dend verändert. So wurde beispielsweise die ARI-ANNA-Projektleitung vom für die Regionalplanungin Kalabrien verantwortlichen „Settore Programma-zione e Affari Unione Europea”eingeladen, an derAusarbeitung des Regionalentwicklungsplans teil-zunehmen und zu diesem beizutragen.

ARIANNA Informationsgesellschafts-

Page 45: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

45

It has links to 22 otherEuropean regionsdeveloping InformationSociety strategies

ERGEBNISSE

Kampagne zur Bewußtseinsbildung für die Informationsgesellschaft

Eine öffentliche Kampagne zur Bewußtseinsbildungim Hinblick auf die Vorteile und Risiken der Infor-mationsgesellschaft hat beachtliches Interessegeweckt. Insbesondere die Regionalregierung vonKalabrien zeigte sich am ARIANNA-Projekt interes-siert, um die Ergebnisse zur Festlegung eines Rah-mens für die Sondierung von Möglichkeiten zukünf-tiger Investitionen auf diesem Gebiet zu nutzen. DasEndergebnis von ARIANNA, der Strategie- und Akti-onsplan für die Informationsgesellschaft, wird Teildes „Programma Operativo Plurifondo 2000-2006”sein. Darüber hinaus wird er zum „Telematik-PlanKalabrien” beitragen – einem vom italienischen Mini-sterium für Erziehung, Forschung und Technologiemit 200 Millionen ECU geförderten Projekt, das dieEntwicklung von auf Informations- und Kommuni-kationstechnologien basierenden Diensten undAnwendungen zum Ziel hat.

Seit Bestehen des Projekts wurden zwei Konferen-zen organisiert, an welchen jeweils über 80 Perso-nen teilnahmen. Zusätzlich dazu wurden in den letz-ten 12 Monaten mehr als 10 thematische Seminareabgehalten, an welchen jeweils um die 20 wichtigeEinzelpersonen mitwirkten.

Die Ergebnisse von ARIANNA werden beitragen zu:

• der Sondierung von Investitionsmöglichkeiten• dem Regionalprogramm 2000-2006• dem Telematikplan Kalabrien

Optionspapier

Das ARIANNA-Projekt hat einen Prozeß der Kon-sensbildung im Hinblick auf Prioritäten der regiona-len wirtschaftlichen Entwicklung und die Informati-onsgesellschaft angeregt. Das erste Ergebnis derZusammenarbeit von lokalen Schlüsselakteuren istder Entwurf eines „Optionspapiers”, das die Schlüs-selfragen festlegt, denen sich die Region gegenü-ber sieht. Dieser Bericht wurde mittlerweile ingroßen Teilen Kalabriens in Umlauf gebracht, um dieDiskussion über die Ausarbeitung einer Informati-onsgesellschaftsstrategie weiter voranzutreiben.

Das Endergebnis wird die Festlegung und Entwick-lung von potentiellen Pilotprojekten und Anwen-dungen sein.

Eine der Hauptideen ist es, die regionalen Schlüs-selakteure zur Teilnahme an Pilotprojekten in denfolgenden Bereichen/Sektoren zu bewegen: Bil-dungswesen, privater Sektor (KMU), Umwelt. Eswurden Kontakte hergestellt, um ein Pilotprojekt imGebiet von Gioa Tauro – dem wichtigstenUmschlaghafen im Mittelmeerraum – zu ermögli-chen, das mit neuen Dienstleistungen des elektro-nischen Datenaustauschs experimentieren wird.

ARIANNA News

Das ARIANNA-Projekt veröffentlicht ein monatlich er-scheinendes Mitteilungsblatt, ARIANNA NEWS, dasNeuigkeiten und Informationen über den Fortschrittdes Projekts enthält. Es ist mit weiteren 22 RegionenEuropas vernetzt, die Informationsgesellschaftsstra-tegien entwerfen und sich mit neuen Entwicklungenauf dem Gebiet der Informations- und Telekommu-nikationstechnologien beschäftigen. Es wird von ca.371 Organisationen in Kalabrien bezogen. Im einzel-nen sind dies 15 regionale Minister, 41 Bürgermeistervon Städten und Gemeinden, 95 Schulen, 22 Fach-bereiche der Universität, 118 Unternehmen, 12 Or-ganisationen und die 68 Mitglieder des Konsortiumsdes Technologieparks Calpark. Die Nachfrage nacheinem Abonnement steigt wöchentlich.

Luciano Mallamaci,

CALPARK, Località Santo Stefano,

87036 Rende (CS), Italien

Tel: 393358222627

Fax: 39984447009

E-mail: [email protected]

URL:http://www.calnet.it/RISI

¨ K O N T A K T

AProjekt

Page 46: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

46

T h e p r o j e c t h a sa l s o e s t a b l i s h e d a

n e w d y n a m i c o fc o o p e r a t i o n w h i c h

w i l l c o n t i n u eb e y o n d t h e l i f e -s p a n o f t h e R I S I

e x e r c i s e

ESSIMURAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

essimur Murcia Spanien 440.000 ECU 50 Ziel 1 1.100.000

PROJEKTÜBERBL ICK UND HAUPTZ IELE

Das Hauptziel ist die Einführung von Informations- undKommunikationstechnologien (IKT) im sozioökonomi-schen Bereich der Region. Zum Erreichen dieses Zielswird ein Strategie- und Aktionsplan von regionalenSchlüsselakteuren erstellt. Dieses Dokument findet alsmaßgebliche Richtlinie und als Referenz für guteDurchführungspraxis zur Nutzung der Vorteile der In-formationsgesellschaft (IG) Verwendung. Die dem Stra-tegie- und Aktionsplan beigemessene Wichtigkeit istdaran zu erkennen, daß er in seiner endgültigen Fas-sung in den Regionalentwicklungsplan eingebrachtwird. Dieser Ansatz geht davon aus, daß die Informa-tionsgesellschaft nicht nur die bloße Einrichtung vonneuen Technologien umfaßt, sondern daß die IG auchden realen Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechenund zur Entwicklung der Region beitragen muß. DieBewußtseinsbildung war ein zentrales Anliegen der Re-gion; mittlerweile wächst auch das formelle Engage-ment für das Strategiedokument. Die Arbeitsgruppenbetonten die soziale Dimension der Informationsge-sellschaft, indem sie Benutzer berücksichtigten – ins-besondere diejenigen, denen der Zugang zur Infor-mationsgesellschaft Probleme bereiten könnte (z.B.Behinderte, Frauen, ethnische Minderheiten).

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Der Prozeß der regionalen Konsensbildung findet aufder Grundlage einer breit angelegten, aktiv kooperie-renden und freiwilligen Partnerschaft statt. Die Un-terstützung von institutioneller Seite erfolgt durch denLenkungsausschuß von Essimur, in welchem die Kom-munalverwaltung, die Regierung der autonomen Re-gion und die Zentralregierung vertreten sind. Die po-litische Führung des Projekts obliegt dem regionalenMinister für Industrie, Handel und Tourismus. DieStädte der Region sind im Lenkungsausschuß durchden Städtebund vertreten. Die Zentralregierung wirddurch den Abteilungsleiter für Telekommunikation undden staatlichen Gesundheitsdienst repräsentiert.

Fernerhin bemüht sich die Region um ein institutio-nelles Abkommen zwischen den Politikern imRegionalparlament über die Notwendigkeit, eineInformationsgesellschaft in der Region Murcia zuschaffen, um damit, unabhängig von der politischenOrientierung einzelner, ein beständiges politischesEngagement für die Entwicklung der Informations-gesellschaft zu gewährleisten.

Infolge der Aktivitäten in den verschiedenen Arbeits-gruppen hat sich eine starke Partnerschaft zwischen

unseren regionalen Akteuren entwickelt. Mehr als100 Personen haben an der Entwicklung eines Stra-tegie- und Aktionsplans für die Region mitgewirkt.Dies ist eine besondere Leistung, die um so bemer-kenswerter ist, da die Arbeit in den Gruppen auf frei-williger Basis stattgefunden hat.

Auch die Regierung der Region spielt eine wichtigeRolle. Die öffentliche Verwaltung hat großes Inter-esse daran, ihre Dienste für die Bürger durch denEinsatz von IKT zu verbessern. Ferner ist durch dasProjekt eine neue Dynamik der Zusammenarbeitentstanden, die sich über die Dauer des RISI-Pro-jekts hinaus fortsetzen wird.

Lenkungsausschuß

• Consejería de Industria, Trabajo y Turismo;• Telefónica;• Instituto de Fomento de la Región de Murcia ;• Federación de Municipios de la Región de Murcia;• Consejería de Política Territorial y Obras Públicas

(D. G. Transportes);• Caja de Ahorros de Murcia;• Consejería de Economía y Hacienda

(D. G. Economía y Planificación);• Caja de Ahorros del Mediteraneo;• Consejería de Economía y Hacienda

(D. G. Informática);• Fundación Universidad Empresa;• Consejería de Cultura y Educación

(D. G. Universidades);• Unión General de Trabajadores;• Consejería de Medioambiente, Agricultura y Agua

(Secretaría General);• Comisiones Obreras;• Consejería de Sanidad y Política Social;• Asociación de Consumidores de Murcia;• Insalud (Dirección Provincial);• Universidad de Murcia;• Dirección General de Telecomunicaciones

(Inspección en Murcia);• Asociación Ingenieros de Telecomunicación de la

Región de Murcia;• Camara Oficial de Comercio, Industría

y Navegación de Murcia;• Instituto Murciano de Tecnología;• Confederación Regional de Organizaciones

Empresariales de Murcia;• Región de Murcia de Cable;• Confederación de Organizaciones Empresariales

de Economía Social;• Instituto de la Comunicación

de la Región de Murcia;

Essimur – Elaboración de la Estrategia relativo a la Sociedad de la Información

Page 47: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

47

p o l i t i c i a n s a n di m p o r t a n to r g a n i s a t i o n s c a ng a u g e t h e i m p o r t a n c ea n d i m p l i c a t i o n s o ft h i s i n f o r m a t i o nr e v o l u t i o n

PILOTPROJEKTE

Bürger und andere Akteure werden sich der potenti-ellen Vorteile der Nutzung von IKT durch Pilotprojektebewußt. Gleichzeitig ermöglichen sie Politikern undwichtigen Organisationen, Bedeutung und Auswir-kungen dieser Informationsrevolution einzuschätzen.Acht Arbeitsgruppen haben eine Reihe von Informati-onsgesellschaftsprojekten vorgeschlagen, die Merk-male guter Durchführungspraxis aufweisen: 1) Einbin-dung aller relevanten Partner in das jeweilige Projekt,unter besonderer Berücksichtigung von Benutzern; 2)finanzielle Unterstützung von öffentlicher und privaterSeite 3) besondere Betonung des sozialer Nutzens.Nach ihrer Beurteilung werden die Pilotprojekte auf an-dere Standorte in der Region ausgedehnt.

Einige Beispiele für Pilotprojekte, die von den Arbeitsgruppen vorgeschlagen wurden

Öffentliche Verwaltung• Information für Bürger und KMU• Verbesserung der Rathausverwaltung• Öffentliche Räume in Rathäusern

Gesundheitswesen• Webserver für Gesundheitswissenschaften• Informationssystem für ärztliche Erstversorgung• Telemedizin

Bildungswesen• Förderung kultureller Zentren mit IKT• Regionaler IG/IKT-Plan für Lehrer• Vernetzung von Bibliotheken

Arbeitsmarkt und Weiterbildung• Datenbank für Stellenangebote und -gesuche• Permanente Beobachtung der IKT und des

Arbeitsmarktes• Informationsstellen für Stellenangebote/

Weiterbildung• Zentrum für Telearbeit und Teletraining• Förderung von Behinderten• Weiterbildung von Strafgefangenen

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)• Schulungsräume für IKT in Rathäusern• Informationszentren für Verbände• Das Murcia Suchsystem für Informationsquellen

Infrastrukturen• XDSL-Netzwerke und -Kabel• Gemeinsame Verkabelung von Wohngebäuden• Leistungsstarkes „Backbone”-System

Sensibilisierung für und Verbreitung von IKT• IG in kleineren Wohngebieten• Sensibilisierung der Schlüsselakteure• Sensibilisierung der Bürger von Kleinstädten

Projektleitung:

Juan Antonio Aroca

URL: http://www.ispo.cec.be/risi

(auf ISPO Server)

http://www.ifrm-murcia.es

(auf INFO Server)

E-mail: [email protected]

Abonnement eines spanischen

Mitteilungsblatts über IKT und IG,

in dem aktuelle Neuigkeiten

zu Essimur veröffentlicht werden:

[email protected]

¨ K O N T A K T

Ry Plan de Actuación en la Región de Murcia

BISHERIGE ERGEBNISSE BEISPIELE GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Für jede der acht Arbeitsgruppen wurden praktischeStrategien und Aktionslinien zur Einführung der Infor-mationsgesellschaft in der Region Murcia einzeln fest-gelegt. In diesem Zusammenhang können die Beispieleguter Durchführungspraxis, die aus diesem Prozeßentstehen und zu diesem Ergebnis führen, besondereBerücksichtigung finden. Essimur ist ein transparen-tes und „für jedermann offenes”Projekt, zu dem jederbeitragen kann. Ideen werden den Arbeitsgruppen unddem Exekutivausschuß übermittelt. Das an der Basisansetzendes Konzept ermöglicht die Aufwertung derArbeit verschiedener Akteure, die eine SWOT-Analysedurchführen und bestimmte Aktionen zur Nutzung derVorteile der IKT vorschlagen. Somit wird ein bestän-diger regionaler Konsens gewährleistet.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die Meinung, daß die Informationsgesellschaft für unswichtig ist, um unseren Standard zu heben und so-ziale Strukturen zu stärken sowie die Wettbewerbs-fähigkeit der Unternehmen zu verbessern, findetimmer weitere Verbreitung. Essimur kann zu der Ein-schätzung, in welchem Maße sich Murcia durch dieInformationsgesellschaft verbessern wird, beitragen.

Wir verstärken unsere politische Unterstützung alsTeil des fortwährenden Prozesses der Verankerungder Informationsgesellschaft in den Prioritäten derregionalen Entwicklung, um das Engagement derRegierung der autonomen Region bei der Verwirk-lichung des regionalen Aktionsplans für die Infor-mationsgesellschaft sicherzustellen.

Page 48: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

48

T h i s g o a l o fi m p r o v e d a c c e s s t o

d e c i s i o n - m a k i n g a n d d e m o c r a t i z a t i o n

o f p r o c e s s e s h a sb r o u g h t a l l l o c a l

k e y e c o n o m i cd e v e l o p m e n t p l a y e r s

c l o s e r

INFODEXAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

INFODEX Extremadura Spanien 500.000 ECU 50 Ziel 1 1.070.244

PROJEKTÜBERBL ICK

Das INFODEX-Projekt hat die Ausarbeitung einesStrategie- und Aktionsplans für telematische Dien-ste und Anwendungen der Informationsgesellschaftzum Ziel, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und dieLebensqualität in Extremadura zu verbessern.

HAUPTZ IELE

• Verbesserung der Wirtschaft Extremaduras durchden Zugang zu und den Einsatz von IKT;

• Eröffnung neuer Möglichkeiten für alle EinwohnerExtremaduras mittels des Einsatzes von IKT, unterbesonderer Berücksichtigung von Jugendlichen;

• Lokale Bewußtseinsbildung für das Potential derInformationsgesellschaft im Hinblick auf die wirt-schaftliche Entwicklung.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Die regionale Partnerschaft stellt ein Schlüsselkon-zept bei der Entwicklung des INFODEX-Projekts dar.Die Projektleitung hat Kontakt zu mehr als 3000 KMUund Institutionen aufgenommen, um detaillierte In-formationen über deren Bedürfnisse zu sammeln unddiese zur Festlegung von richtungweisendenGrundsätzen an den Lenkungsausschuß weiterzu-leiten. Der Lenkungsausschuß setzt sich aus einerVielzahl verschiedenster Mitglieder zusammen, unteranderem aus mehreren Regierungsstellen, Finanz-instituten, Gewerkschaften, der Universität, einem Te-lekommunikationsunternehmen und Fundecyt, derenHauptfunktion die Förderung von Technologie ist.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

Unter Leitung des Präsidenten der Region

• Ministerium für Erziehung und Jugend• Bau- und Verkehrsministerium• Planung und Budgetierung• Fundecyt• Telefonica• Universität Extremadura• Abteilungen der Regierung der autonomen

Region Extremadura• Provinzverwaltung• Kommunalverwaltung• Finanzinstitute

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Das Projekt INFODEX führt gegenwärtig neuartigeInstrumente der Informations- und Telekommunika-tionstechnologien ein, um den Zugang zur öffentli-chen Verwaltung für Bürger und Unternehmen derRegion zu verbessern. Die Zielsetzung eines ver-besserten Zugangs zu Entscheidungsfindungspro-zessen und einer Demokratisierung von Vorgängenhat alle für die wirtschaftliche Entwicklung wichtigenlokalen Akteure enger zusammengebracht.

Die Einrichtung einer Webseite der Regionalregie-rung hat einen neuen Ansatz für die Kommunikationzwischen der Verwaltung und den Bürgern geschaf-fen. Zusätzlich konnte die Bewußtseinsbildung derBevölkerung für die Informationsgesellschaft durchdie Verteilung von Informationsmaterial, die zahlrei-chen Besuche von mehr als 20 Städten der Regionund die Verbreitung des INFODEX-Optionspapiersgefördert werden.

INFODEX Informationsgesellschafts

Page 49: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

49

T h e c r e a t i o n o f a n e t w o r k t h a t w i l lc o n n e c t h o s p i t a l s a n d h e a l t h c a r ec e n t r e s l o c a t e d i nr e m o t e a r e a s o f t h er e g i o n t o t h e m a i nh e a l t h i n s t i t u t i o n s i nt h e c i t i e s o f B a d a j o za n d C a c e r e s

PILOTPROJEKTE – BEISPIELE / ERGEBNISSE

Es gibt drei Zielgruppen in Extremadura a) Bürger,b) KMU und c) Institutionen. Momentan werdenPilotprojekte entwickelt, die diese breiten Gruppenunterstützen sollen:

Zugang zur öffentlichen Verwaltung

INFODEX entwickelt mit Hilfe von Fundecyt einenInternet-Server für die Region, der Bürgern undUnternehmen in Extremadura leichten Zugang zuregionalen Informationen ermöglichen und einenHost für IKT-Dienste und IKT-Anwendungen zur Ver-fügung stellen wird.

Netzwerk von Behörden für Regionalentwicklung

Einrichtung eines Netzwerks zwischen den ver-schiedenen, für die regionale wirtschaftliche Ent-wicklung verantwortlichen Organisationen undBehörden, um den Austausch von Informationen zuverbessern und eine bessere Koordination bei derAufstellung von Richtlinien zu erreichen.

Smart-Card der öffentlichen Verkehrsbetriebefür ältere Mitbürger

Es wurde eine elektronische Karte entwickelt, dieälteren Mitbürgern eine Ermäßigung von 50%gewährt und ihnen somit die Benutzung öffentlicherVerkehrsmittel erleichtert. Dies gilt für das Bus- undBahnnetz. Zudem gewährt die Karte permanentenZugang zur Regionalverwaltung. Die auf der Kartegespeicherten Daten werden an das zentrale Com-putersystem im Bau- und Verkehrsministeriumübermittelt. Die Zahlung und die Verlängerung derKarten werden elektronisch abgewickelt.

Telematisches Netzwerk im Gesundheitswesen

Die Einrichtung eines Netzwerks, das Krankenhäu-ser und Gesundheitszentren in abgelegenen Gebie-ten der Region mit den wichtigsten Institutionen desGesundheitswesens in den Städten Badajoz undCaceres verbindet. Dieser Zugang wird medizini-sche Ferndiagnosen ermöglichen.

Enrique Alvarez Gonzalez,

Consejeria de Obras Publicas

y Transportes

Paseo de Roma s/n

Tel: 34924386235

Fax: 34924385444

E-mail: [email protected]

¨ K O N T A K T

Xprojekt

Page 50: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

50

a s s i s t i nd e v e l o p i n g

e c o n o m i ci n t e g r a t i o n a n d

s t r e n g t h e n s o c i a lc o h e s i o n

b e t w e e n t h e r u r a la n d u r b a n a r e a s ,

a n d a l s o b e t w e e nt h e c o a s t a l a n d

i n l a n d a r e a s

AC-D IRAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

Ac-direkt Västerbotten Schweden 500.000 ECU 50 Ziel 6, 5b. 2 260.000

PROJEKTÜBERBL ICK

Das Hauptziel des AC-Direkt-Pilotprojekts ist es,Information und Wissen über die Informationsge-sellschaft (IG), die zur Wertschöpfung beitragen, imganzen Land mittels der Ausarbeitung eines regio-nalen Strategie- und Aktionsplans zu verbreiten.

HAUPTZ IELE

Die Hauptziele des AC-Direkt-Pilotprojekts sind:

a) Bewußtseinsbildung für die Informationsgesell-schaft;

b) Einbindung des privaten Sektors in die Ausarbeitungeines Strategie- und Aktionsplans für die Region;

c) Verbreitung von Information und Wissen über dieInformationsgesellschaft an alle Einwohner derRegion;

d) Unterstützung bei Maßnahmen zur wirtschaftli-chen Integration und zur Festigung der sozialenKohäsion zwischen ländlichen und städtischenGebieten sowie zwischen den Küstengebietenund dem Binnenland;

e) Verstärkung des Bewußtseins für die Informati-onsgesellschaft unter Politikern;

f) Verstärkung des allgemeinen Interesses an infor-mationstechnologischen Anwendungen;

g) Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaßnah-men in der Informationsgesellschaft.

ENTWICKLUNG E INER REGIONALEN PARTNERSCHAFT DER WICHTIGSTEN AKTEURE

Es wurde eine äußerst effektive regionale Partner-schaft zwischen den verschiedenen Städten undGemeinden, dem Bezirksverwaltungsrat, demBezirksrat und dem privaten Sektor etabliert. DieBeteiligung des privaten Sektors an der Förderungder Informationsgesellschaft in der Region hatbeträchtlich zugenommen.

Zusammensetzung des Lenkungsausschusses

Der Lenkungsausschuß steht unter der Leitung derBezirksverwaltung Västerbotten

• Bezirksverwaltungsrat Västerbotten• KMU (privater Sektor)• Zusammenschluß schwedischer Kommunal-

behörden, Västerbotten• Bezirksarbeitsamt• Zentrum für Informationstechnologie Nord-

schweden• Universität Umeå• Handelskammer

AC-DIREKT – Västerbotten

Page 51: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

51

T h e l e v e l o fu n d e r s t a n d i n g o f t h e i s s u e s o fc o n c e r n h a s i m p r o v e da n d k e y a c t o r s a r en o w i n v e s t i n g e n e r g ya n d m o n e y i n t h ep r o c e s s

PILOTPROJEKTE

UNITEK-KMU

Das Projekt Unitek hat zum Ziel, die Kompetenz unddas Fachwissen von kleinen und mittleren Unter-nehmen (KMU) im Bereich moderner Technologienzu erweitern und ihre regionale, nationale und inter-nationale Wettbewerbsfähigkeit durch einen Tech-nologietransfer zu verbessern. Das Projekt bestehtaus zwei Hauptteilen, dem Kernprojekt Unitek-KMUund dem neu geschaffenen Projekt Unitek-IT, dasversucht, moderne Informationstechnologie in dasUnitek-KMU-Konzept zu integrieren. Der Prozeß derEinbindung von KMU geschieht allmählich und wirdmit Hilfe der Resultate aus einer fortlaufendenBewertung und der Rückmeldungen von Vertreternder Unternehmen verbessert. Das Projekt stellt dasVerbindungsglied zwischen Industrie und Handelsowie kulturellen und akademischen Kreisen dar.

Unitek-IT basiert auf dem Projekt Unitek-KMU undzielt auf die Einrichtung eines auf nationaler Infor-mationstechnologie gestützten, kompetenten Netz-werks für Transfer und Entwicklung von Fachwissen,Kompetenz und Einsatzmöglichkeiten modernerTechnologie ab.

Grundlegendes Schulungsprogramm für KMUfür den Einsatz moderner Informations- undKommunikationstechnologien (IKT). Das vorbe-reitende Schulungsprogramm basierte auf Untersu-chungen und Umfragen in Unternehmen, die Inter-esse an einer Projektteilnahme bekundet haben.Nach der Beurteilung des Niveaus ihrer Informati-ons- und Kommunikationstechnologien wurde einan ihre spezifischen Bedürfnisse angepaßtes Pro-gramm entwickelt. Während der Pilotphase nahmeninsgesamt 54 Unternehmen und 115 Personen andem Schulungsprogramm teil.

An den obengenannten Projekten sind das UminovaZentrum, die Universität Umeå und das Zentrum für In-formationstechnologie Nordschweden (CINS) beteiligt.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Eines der Hauptziele des Projekts AC-Direkt ist dieBewußtseinsbildung für die Informationsgesellschaftin der Region. Bis dato sind allein über 30 Unter-nehmen aus der Holzindustrie am Projekt UNITEK-KMU beteiligt. Das Verständnis für die Kernproblemeist gewachsen; von seiten der Schlüsselakteure wirdmittlerweile Energie und Geld in den Prozeß investiert.

Ein weiteres Beispiel für gezielte Maßnahmen zurBewußtseinsbildung sind vier zweitägige Einstiegs-seminare, die im Herbst 1997 an der Universitätabgehalten wurden und sich hauptsächlich mit elek-tronischer Kommunikation, dem Internet, demWWW und E-mail beschäftigten.

BEISPIELE GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Das Unitek-Projekt übernimmt ebenso die Rolleeines Vermittlers zwischen KMU und den Fachbe-reichen der Universität im Hinblick auf eine Vermitt-lung von Studenten an KMU, in denen sie für einenZeitraum von zwei bis vier Monaten an ausgewähl-ten Pilotprojekten der Informationsgesellschaft inder Region mitarbeiten. Den Studenten stehen Men-toren zur Verfügung, die sie sowohl bei ihrer Ver-mittlung, als auch bei den ihnen von den KMU zuge-wiesenen Arbeiten unterstützen.

Ingrid Liljenäs

CINS - PO Box 7957

Umea - S-90719 (Schweden)

Tel: 46/90/154874

Fax: 46/90/154877

http:// www.snic.se;

E-mail: [email protected];

Für weitere Information über das

Pilotprojekt wenden Sie sich bitte an:

Torbjörn Johansson, Koordination

Informationstechnologie, Universität

Umeå. E-mail:

[email protected]

¨ K O N T A K T

EKT

Page 52: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

52

T h e a i m i s t h a t t h ec o n c e p t ‘ f u l l - s c a l el a b o r a t o r y ’ w i l l b e

r e a l i s e d i n w a yt h a t i s a n e x a m p l et o o t h e r E u r o p e a n

r e g i o n s

IT-BLEKAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

IT-Blekinge Blekinge Schweden 500.000 ECU 50 Ziel 2 160.000

PROJEKTÜBERBL ICK UND HAUPTZ IELE

Das Hauptziel des Projekts ist es, eine Strategie undeinen allumfassenden Aktionsplan für die Informa-tionsgesellschaft auszuarbeiten, die von der ganzenGesellschaft mitgetragen werden, und die erforder-lichen Rahmenbedingungen für die Durchführungvon groß angelegten Demonstrationsprojekten zuschaffen. Die Strategie basiert auf sechs Teilpro-grammen, die verschiedene Aspekte des Einsatzesvon Informationstechnologie (IT) in der Region zumThema haben. Die Ergebnisse dieser Teilprogrammewerden in den Rahmen der Gesamtstrategie fürZiel 2-Aktivitäten eingearbeitet werden.

Die Einrichtung von groß angelegten Demonstra-tionsprojekten wird es möglich machen, Fragen derInformationstechnologie im großen Rahmen zuuntersuchen und Wege zu finden, das Fertigkeits-niveau von Unternehmen, Organisationen und Bür-gern zu heben. Das Ziel ist, das Konzept „Full-ScaleLaboratory” so zu realisieren, daß es als Beispiel fürandere europäische Regionen dienen kann.

Die zur Erreichung dieses Ziels eingesetzten Maß-nahmen umfassen die Entwicklung und Anwendungvon IT bei einer Reihe von Aktivitäten, die durch diefolgenden Teilprogramme repräsentiert werden:1. IT, Forschung, Entwicklung und Technologie und

Regionalentwicklung2. IT und Infrastruktur3. IT und Entwicklung ländlicher Räume4. IT und KMU5. IT und Öffentliches Gesundheitswesen6. IT und Gesellschaft (einschließlich der Ergänzungs-

programme: Schulbildung, Bibliotheken, Kultur, DieKleinstadt der Zukunft – Sölvesborg 600, Demo-kratie und Sozialleistungen und -einrichtungen).

REGIONALE PARTNERSCHAFT

1996 wurde eine Partnerschaft der wichtigstenGruppen der Region geschaffen, die sich mit Fra-gen der regionalen IKT im Rahmen der Ausarbeitungdes Einheitlichen Programmplanungsdokuments(EPPD) für Ziel 2 befaßt. Diese Partnerschafterstellte das Arbeitsprogramm für IT-Blekinge. ImAnschluß gründeten die Schlüsselakteuren derRegion die gemeinnützige Vereinigung IT-Blekingeals gemeinsame Plattform, um die regionale Ent-wicklung der Informations- und Kommunikations-technologie (IKT) in Übereinstimmung mit demArbeitsprogramm zu stimulieren.

Lenkungsausschuß

• Vereinigung IT-Blekinge• Universität Karlskrona/Ronneby• Universität Luleå• Bezirksrat Blekinge• Kommunale Behörde Olofström• Kommunale Behörde Lyckeby• Sydsvenska Handelskammaren

Der Ansatz „Full-Scale ICT Laboratory” hat neuePartnerschaften mit kommerziellen Interessen her-vorgebracht. Deren unverwechselbares Image bie-tet ein bedeutendes Potential für weitere Partner-schaften mit nationaler und internationaler Beteili-gung. Im Laufe des Projekts wurden die folgendenPartnerschaften mit kommerziellen Interessen ge-schaffen: Das Projekt BIT-Houses (SUN Microsy-stems, Telia); Das Projekt Elektronischer Handel fürKMU (Postnet); Das Projekt ISES (Sydkraft); Das Pro-jekt Technisches Netzwerk (Telecom Finland).

Die regionale IT-Messe/Ausstellung BIT96 war einentscheidender Punkt bei der Schaffung von Part-nerschaften. Die BIT96 war mit einer Beteiligung von7% der Bevölkerung ein Erfolg. Die BIT97 konnteebenso gute Ergebnisse verzeichnen. Diese beidenVeranstaltungen waren die wichtigste Initiative, umder breiten Bevölkerung die Entwicklungen von IKTin der Region vorzuführen und kooperative Aktivitä-ten zwischen den Schlüsselakteuren sowie anderenOrganisationen und Einzelpersonen anzuregen.

PILOTPROJEKTE

Im Rahmen des RISI-Projekts wurde eine große Zahlvon Projekten – von Durchführbarkeitsstudien bis hinzur Projektdurchführung – gestartet/abgeschlossen.

Durchführbarkeitsstudien: Erfassung der vorhan-denen IKT-Infrastruktur der Region und Spezifizie-rung der Anforderungen; Sölvesborg – Kleinstadt derZukunft; BIT-Houses – eine neue Plattform für Er-reichbarkeit; IT-Bildung für Jedermann; Fernstudium;Soziales Lernen im Fernstudium; Bildungsmodell fürPersonen mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit; ITund Behinderung; IT für aktive Rentner in SPF; IT ausgeschlechtsspezifischer Perspektive; Telemedizin; ITund Kultur; Das virtuelle Museum Blekinge; Ent-wicklung ländlicher Räume – 14 Analysen; univer-sitäre Forschungsergebnisse über das Netz.

IT-Blekinge – Entwicklungsprogramm

Page 53: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

53

T h e R I S I p r o j e c tu m b r e l l a a n d t h er e s u l t i n g p r o j e c t s h a s c e r t a i n l y m e a n t a g r e a t d e a l f o r I C T d e v e l o p m e n ti n t h e r e g i o n

Durchgeführte Projekte: BIT-Net – Daten- und Te-lekommunikationsinfrastruktur; ISES – 9 Unterpro-jekte über Datenkommunikation mittels des Haupt-netzes; Öffentlicher Dienst via IT – Sölvesborg; TheBlekinge-PC; BIT Houses – 10 neue Einrichtungenin ländlichen Räumen; Schulung für KMU; Netzwerkefür Unternehmer in KMU; Elektronischer Handel fürKMU; IT-Schulung für Bibliothekare; gemeinsamesComputernetzwerk für Bibliotheken; BRUK – DieRolle der Bibliotheken in der Bildungs- und Wis-sensgesellschaft; Lückenlose Gesundheitsvorsorge.

Information über Projekte/Aktivitäten: BIT96, BIT97– Messe/Ausstellung für die breite Bevölkerung; IT-Tag für die Bevölkerung: WWW-Präsentation; 3 Mit-teilungsblätter – RISI und BIT-House; Nationales Se-minar für „telebild”-Benutzer; IT im Dienst der Kultur;IT-Woche Stockholm – Internationale Messe/Aus-stellung; Austauschprogramm mit 5 RISI-Regionen;Lokale Messe/Ausstellung in Svängsta; Besuch vomschwedischen Ministerium für Transport und Kom-munikation und von der schwedischen IT-Kommis-sion; Regionale Netzwerke – TOP MANAGER’SFORUM; Der Arbeitsmarkt der Zukunft – Bezirksar-beitsamt; Besuch von der Europäischen Kommissionund RISI-„peer review”-Partnern

Analyse: Eine Studie über die Nutzung von und dieEinstellung zu IT von seiten der Bevölkerung;SWOT-Analyse von sechs Teilprogrammen.

ERGEBNISSE UND BE ISPIELE GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Das Projekt BIT-Houses ist das erfolgreichste allerwährend der RISI-Projektphase gestarteten Pro-jekte. Das Ziel von BIT-Houses ist eine Verbesse-rung des Zugangs zu Informationsdiensten für diebreite Bevölkerung und kleine Unternehmen inStädten und Dörfern außerhalb der Ballungszentrender Region. Die 10 BIT-Houses bieten kostenlosenZugang zu Informationen und Diensten aus demInternet und sind allen Bürgern zugänglich. Diesekommunalen Zentren bieten ebenfalls themenspe-zifische Aktivitäten zur Bewußtseinsbildung und Pri-vatunterricht/Fortbildung für Benutzer an.

Die BIT-Houses stellen eine permanente Testplatt-form für die Entwicklung neuer IT-gestützter Dien-ste für Einzelpersonen, öffentliche Dienste undUnternehmen dar. Ebenso fördern sie eine Vielzahlvon Möglichkeiten der Arbeit von zu Hause ausund/oder in der Nachbarschaft sowie Bildungs-

möglichkeiten. Besondere Berücksichtigung findetdie Einbindung in und das Verständnis von techni-schem Fortschritt aus einer Perspektive ‘von untennach oben’. Weiterhin wird daran gearbeitet, dieNutzungsmöglichkeiten dieser Einrichtungen fürBehinderte und andere benachteiligte Gruppen derGesellschaft zu verbessern.

Andere Projekte, die im Laufe der RISI-Periode guteDurchführungspraktiken bewiesen haben, sind: (i)BRUK – das groß angelegte Projekt: Bibliotheken alsPlattform für den Zugang zu IKT; (ii) das Pilotprojekt:Elektronischer Handel für KMU; (iii) das Projekt:Lückenlose Gesundheitsvorsorge; (iv) die Mes-sen/Ausstellungen BIT96 und BIT97; (v) das Pilot-projekt ISES (Datenkommunikation über das Nie-derspannungsnetz); (vi) das groß angelegte ProjektBIT-net („backbone”-Netz). Die Projekte mit beson-ders guter Durchführungspraxis sind ab März ‘98auf einer sechsminütigen VHS- oder QuickTime-Videokassette erhältlich.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Die Projektinitiative RISI und die daraus resultieren-den Projekte nahmen zweifellos entscheidendenEinfluß auf die Entwicklung von IKT in der Region,insbesondere wirkten sie sich infolge der BIT Mes-sen/Ausstellungen, der BIT-Houses und des BRUK-Projekts auf die breite Bevölkerung aus. Das ProjektIT-Blekinge erhielt während seiner Laufzeit einebeträchtliche Summe aus dem Strukturfonds für dieEntwicklung von IKT.

Roland Karlsson, Projektleitung

IT-Blekinge

Box 535

S-37123 KARLSKRONA

Tel: +46 (0)45587160

Mobiltelefon: +46 (0)708871603

Fax: +46 (0)45587548

E-mail: [email protected]

WWW: http://www.itblekinge.se/

¨ K O N T A K T

INGEfür Informationstechnologie in Blekinge

Page 54: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

54

Many of the membersshare a healthy

agnosticism about thebenefits of technology,

until they are proventhrough demonstration

CoMPRIAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

CoMPRISYorkshire

Vereinigtes Königreich 500.000 ECU 50 Ziel 2, 5b 5 Millionenund Humberside

PROJEKTÜBERBL ICK :

Die oberste Zielsetzung des CoMPRIS-Teams war essicherzustellen, daß sowohl wirtschaftliche, als auchsoziale Aspekte der Informationsgesellschaft (IG) indie richtungsweisenden Strategien zur wirtschaftli-chen Entwicklung der Region aufgenommen werden.

HAUPTZ IELE

• Vereinigung bereits existierender und neuerSchlüsselakteure aus unterschiedlichen Sektorenzur Entwicklung einer Strategie für eine regionaleInformationsgesellschaft.

• Merkliche Bewußtseinsbildung der KMU und derbreiten Bevölkerung bezüglich IKT.

• Entwurf einer Strategie für eine regionale Infor-mationsgesellschaft zur beschleunigten Entwick-lung einer Gesellschaft, in der neu entstehendeTechnologien zum Vorteil der Region nutzbargemacht werden.

REGIONALE PARTNERSCHAFT

Der CoMPRIS-Lenkungsausschuß setzt sich auszentralen Entscheidungsträgern aus einer Vielzahlvon Sektoren zusammen. Viele Mitglieder teilen solange einen gesunden Agnostizismus in bezug aufdie Vorteile von Technologie, bis sich diese in derPraxis erwiesen haben. Auf diese Weise wirdbesonders das Potential der Anwendungen, dieLebensqualität zu verbessern und neue Chancen fürUnternehmen zu eröffnen, betont.

Die Projektleitungsgruppe hat sechs Arbeitsgruppeneingerichtet. In jeder Arbeitsgruppe hat ein Mitglieddes Lenkungsausschusses den Vorsitz. Die Arbeits-gruppen setzen sich größtenteils aus Praktikernzusammen.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

• Regierungsbehörde für Yorkshire und Humberside• Kommunalbehörden• Fortbildungs- und Unternehmensräte• Verknüpfung von Unternehmen• Gewerkschaften• Höheres Bildungswesen• Der Sektor für den freiwilligen Dienst• Gesundheitswesen und ein größeres

Telekommunikationsunternehmen

Arbeitsgruppen

• Telearbeit• Fernstudium• Wissensvernetzung• Telematische Dienste für Unternehmen• Netzwerke im Gesundheitswesen• Öffentliche Dienste

Der Lenkungsausschuß gibt die Hauptrichtung fürdie Aktivitäten der Arbeitsgruppe vor. Gleichzeitigtragen die im Rahmen dieser Aktivitäten gemachtenErfahrungen dazu bei, den politischen Kurs des Len-kungsausschusses und der Projektleitungsgruppefestzulegen.

INSTITUTIONELLE AUSWIRKUNGEN

Regionale Basis für Bewußtseinsbildung für die Informationsgesellschaft

Die enge Zusammenarbeit mit der Initiative Informa-tionsgesellschaft UK hat CoMPRIS zu einer regiona-len Basis für die Förderung der Bewußtseinsbildungund Aufnahme der Informationsgesellschaft in allenBereichen der Gesellschaft werden lassen. Dieswurde durch die Werbung mit und die Verteilung einerReihe von hochwertigen Materialien erreicht, derenMarkennamen mit CoMPRIS in Verbindung gebrachtwurden. Zusätzlich hat die Einrichtung einiger mit-einander verbundener „Local Support Centers” in derRegion dazu geführt, daß Unternehmen leicht zu-gängliche, unabhängige Beratung und Fachkennt-nisse sowie Anschauungsbeispiele, Fortbildungs-und Beratungsdienste zur Verfügung stehen.

CoMPRIS – Kooperierende MitgliederPrivaten Sektor auf dem Weg zu einer

Page 55: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

55

C o M P R I S w i l l e s t a b l i s ha Te l e w o r k e r s ’E m p l o y e e M u t u a l t or e p r e s e n t t h e i n t e r e s t so f t h e w o r k e r st h r o u g h t h e c r e a t i o no f a n e w c o - o p e r a t i v eo r g a n i s a t i o n

Regionales Kommunikationsnetz

CoMPRIS hat die Entwicklung eines regionalen Kom-munikationsnetzes geleitet, wobei der Ansatz einergemeinsamen Plattform gewählt wurde, um dieIntegration vorhandener Informationssysteme aufregionaler Ebene zu gewährleisten. Im Augenblickfinden Pilotaktionen mit den neun Räten für diebetriebliche Ausbildung von Yorkshire und Humber-side (Training and Enterprise Councils – TEC), derRegierungsbehörde für Yorkshire und Humbersideund der Regional TEC Support Unit statt, wobei ein„Regional Intranet”-Dienst genutzt wird, der denelektronischen Transfer von Dokumenten, ein regio-nales elektronisches Inhaltsverzeichnis und Internet-Dienste beinhaltet. Die 22 Kommunalbehörden ziehenmittlerweile die Einrichtung eines Komplementär-systems in Betracht. Man geht davon aus, daß sichandere Schlüsselsektoren nach Abschluß dieserPilotprojekt-Phase beteiligen werden.

Mobilisierung auf lokaler Ebene

CoMPRIS hat sich darum bemüht, Links zu ande-ren lokalen Strategiegruppen innerhalb der Regionherzustellen. Die Inanspruchnahme lokaler undsubregionaler Strategiegruppen der Informations-gesellschaft wird Schlüsselakteuren, die über einlokales Strategieprogramm verfügen, in die Lageversetzen, zur Entwicklung eines koordiniertenregionalen Vorgehens in Richtung Informationsge-sellschaft beizutragen. Durch die Förderung der Ent-wicklung lokaler Strategiegruppen für die Informa-tionsgesellschaft an Orten, an denen diese nochnicht existieren, und durch eine Erleichterung derVernetzung solcher Gruppen wird CoMPRIS dieFrage der lokalen und subregionalen Verschieden-heit angehen und somit sicherstellen, daß die end-gültige Strategie sowohl auf lokaler als auch aufregionaler Ebene anwendbar ist.

PILOTPROJEKTE – BEISPIELE / ERGEBNISSE

Vermittlung von Telearbeitsaufträgen zwischen denUnternehmen und den Telearbeitnehmern der Re-gion, die dafür sorgen wird, daß einerseits die Un-ternehmen eine der Qualitätssicherung unterliegendeGeschäftsaktivität auslagern können, und anderer-seits die Telearbeitnehmer der Region durch einengleichmäßigen Auftragsfluß versorgt werden. Fort-bildungsprogramme werden eingerichtet (durchADAPT finanziert), und CoMPRIS wird eine Kasse fürTelearbeitnehmer gründen, so daß die Interessen derTelearbeitnehmer durch Schaffung einer neuen, ge-nossenschaftlichen Organisation vertreten werden.

Forschung und Entwicklung von Anwendungender IKT in Zusammenarbeit mit den neun Fortbil-dungs- und Unternehmensräte der Region im Rah-men eines £ 5 Millionen Aktionsprogramms, das imMai 1998 anlief.

Entwicklung von Anwendungen im Bereich Elek-tronischer Handel als Teil einer regionalen Export-strategie.

Entwicklung eines Rahmens für Projektdefini-tionen, um relevante Pilotaktivitäten festlegen undeinander ähnliche Projekte vergleichen zu können.Dabei wurden Kriterien entwickelt, anhand derer Pro-jekte verglichen und gute Durchführungspraktikenermittelt werden können. Bis dato wurden 119 rele-vante Initiativen festgelegt, von denen 32 im Hinblickauf die vereinbarten Kriterien überprüft wurden.

Geraldine Hackett

Parkview House,

Woodvale Office Park

Woodvale Road, Brighouse,

West Yorkshire

HD64AB, England

Tel: 441484400770

Fax: 441484400672

E-mail: [email protected]

http://www.compris.co.uk

¨ K O N T A K T

Saus dem Öffentlichen und regionalen Informations-gesellschaftsstrategie

Page 56: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

56

I t h a s b e e n o f v i t a l i m p o r t a n c e

t o h a v e t h en e c e s s a r y p o l i t i c a ls u p p o r t w h i c h h a s

b e e n a c q u i r e d t h r o u g h o u t t h e

p r o j e c t ’s l i f e t i m e

N iSTRATAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

NiSTRAT Nordengland Vereinigtes Königreich 500.000 ECU 50 Ziel 2, 5b 3,1 Millionen

PROJEKTÜBERBL ICK :

Das vorrangige Ziel des Projekts ist es, einen stra-tegischen Rahmen für die Entwicklung und Förde-rung der Informationsgesellschaft in Nordengland zuentwerfen. Damit wird ein Instrument zur Verfügungstehen, mit dem Projekte, die mit IKT in Verbindungstehen und zu wirtschaftlicher Entwicklung undsozialer Kohäsion der Region beitragen, sowohlstimuliert, als auch ausgewählt werden können.

HAUPTZ IELE

a) Bewußtseinsbildung für und Schaffung einesInteresses an der Informationsgesellschaft in derRegion

b Anregung und Unterstützung von in einzelnenSektoren stattfindenden, lokalen, subregionalenund regionalen Aktionen und Initiativen.

REGIONALE PARTNERSCHAFT : BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Der RISI-Prozeß hat dazu beigetragen, das politi-sche Profil zu verbessern und das Verständnis fürdie Auswirkungen des Themas Informationsgesell-schaft in der Region zu vertiefen. Es erwies sich alsäußerst wichtig, die notwendige politische Unter-stützung zu erhalten, um die man sich seit Beste-hen des Projekts bemüht hat. Diese Unterstützunghat zum Erfolg von RISI in der Region beigetragen.

Die Aussichten, den im Laufe des RISI-Prozesses ent-standenen strategischen Rahmen in die vorherr-schenden Entscheidungsfindungsprozesse in der Re-gion mit einzubeziehen, sind ausgezeichnet, was glei-chermaßen auch für die Zukunft der Behörde fürRegionalentwicklung (RDA) gilt. Ein vorläufiger stra-tegischer Überblick über die Informationsgesellschaftwurde in die ersten Briefings der RDA aufgenommen.

NiSTRAT Lenkungsausschuß

• Unter der Leitung von Northern informatics:• Rt Hon Derek Foster, PC, MP (Vorsitz)• Kommission für die Entwicklung ländlicher Räume• Universität Sunderland• Handelskammer Nord-Ost• Northern informatics• Spitzenverband britischer Unternehmer und

Unternehmerverbände• CURDS, Universität Newcastle upon Tyne• Fortbildungs- und Unternehmensrat Durham• Bildungseinrichtungen, Grafschaftsrat Cumbria• CIRA, Universität Teesside• Stadt Sunderland• Gemeinderat North Tyneside• Universität Durham

Die Unterstützung von RISI und die Bemühungenum eine Bewilligung von Geldern aus dem Struk-turfonds wurden 1997 in das aktualisierte EPPDaufgenommen. Der im Laufe des Prozesses entste-hende strategische Rahmen, der zur Unterstützunganderer regionaler strategischer Initiativen (beson-ders im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit) heran-gezogen werden muß, wird ein Schlüsselelementder Gesamtstrategie der Region für wirtschaftlicheund soziale Entwicklung darstellen.

Der RISI-Prozeß hat die Basis der Northern infor-matics public-private partnership erweitert undgestärkt, neue Akteure eingebracht und die Bezie-hungen zwischen Gruppen und Partnerschaften ineinzelnen Sektoren sowie auf lokaler Ebene gefe-stigt. Eine Schlüsselstellung nahm dabei Northerninformatics ein, die Aktivitäten in der Region im Rah-men der Informationsgesellschaft veröffentlichtenund Kontakte zwischen Gruppen mit gemeinsamenInteressen herstellten.

PILOTPROJEKTE

Ein bedeutender Aspekt des RISI Prozesses war dieBeteiligung des Schulsektors. Eine Verbesserung desBildungssystems in Nordengland wird als eines derwesentlichen Elemente für die zukünftige wirtschaft-liche und soziale Entwicklung der Region betrachtet.

NiSTRAT – Informationsgesellschaft

Page 57: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

57

A s i g n i f i c a n t a s p e c t o f t h e R I S I p r o c e s sw a s t h e e n g a g i n g o f t h e s c h o o l s ’ s e c t o r

47 Schulen aus der ganzen Region beteiligten sichan dem Schulprojekt, in dessen Verlauf Briefingsund ein Workshop stattfanden und die Schulen dazuaufgefordert wurden, eigene Projekte zur Förderungder Informationsgesellschaft in ihren Gemeinden zuentwickeln. Insgesamt nahmen 3.200 Jugendlichean Briefings und 1.200 an einem Workshop teil. Bis-her sind 29 weitere Veranstaltungen geplant.

Eine weitere wichtige Initiative auf Schulebene, die ausdem RISI-Prozeß entstanden ist, ist das AXiS-Projekt.Dabei handelt es sich um eine in den Schulen ange-siedelte, einer Qualitätssicherung unterliegenden Ein-richtung, die der Bewußtseinsbildung und der Schu-lung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)bezüglich IKT dient. Neben anderen Kursangebotenwird ein speziell für die Bedürfnisse von KMU zuge-schnittener „cyberskills”-Kurs angeboten, der im Rah-men des Teleregion SUN-Projekts der Kommissionentwickelt wurde. Bisher bieten sechs Schulen dieseEinrichtung an, die ihre Zielvorgaben mühelos über-treffen – weitere Einrichtungen sind geplant. Im Laufeder nächsten zwei Jahre ist die Eröffnung weiterer Ein-richtungen geplant; es besteht beachtliches nationa-les Interesse an diesem Modell. Das Projekt erhält nunweitere Unterstützung gemäß der Ziele 2 und 5b desEinheitlichen Programmplanungsdokuments (EPPD).

Darüber hinaus hat RISI das Interesse am Freiwilli-gen- und kommunalen Sektor verstärkt und dessenProfil verbessert. Im Auftrag von Northern informa-tics wurde unter Führung der Gruppe CommunityInformatics Research and Applications (CIRA) derUniversität Teesside ein Antrag auf ESF-Förderungfür die Entwicklung einer regionalen Webseite fürden Sektor eingereicht.

VORRANGIGE MASSNAHMEN UND ERGEBNISSE

Der RISI-Prozeß betonte und bestätigte die Schlüs-selfragen, denen sich die Region bei der Entwick-lung der Informationsgesellschaft gegenüber sieht:Zugangsmöglichkeiten, Vernetzbarkeit, Inhalt, Inter-esse und Fähigkeiten der Bürger sowie insbeson-dere institutionelle Fragen.

Eine Zusammenfassung, die diese Probleme anführt,Fragen aufwirft und Lösungsvorschläge aufzeigt,wurde zu Beratungszwecken in großer Auflage in derRegion verbreitet und im Internet veröffentlicht. Dies-bezügliche Rückmeldungen und andere Ergebnisseaus dem Prozeß werden bei der Ausarbeitung einesstrategischen Rahmens hilfreich sein.

Dieses Projekt hatte bei der Bewußtseins- und Kon-sensbildung unter lokalen Akteuren Erfolg und ist indieser Hinsicht ein Beispiel für gute Durchführungs-praxis. Dies schloß die Berichterstattung in Zeitun-gen, Radio und Fernsehen über Veranstaltungen undEröffnungen von damit in Verbindung stehenden In-itiativen von großer politischer Bedeutung ein. Be-sonders bedeutend ist die von allen größerenAbendzeitungen unterstützte Veröffentlichung einervierteljährlich erscheinenden „Boulevardzeitung”, der„Network North”, durch Northern informatics.

Der RISI Prozeß hat ohne Zweifel dazu beigetragen,das Ansehen der und das Verständnis für die Infor-mationsgesellschaft in der Region zu verbessern. Eswird zunehmend anerkannt, daß die IKT eine wesent-liche Rolle spielen können und sollten, die regionaleWettbewerbsfähigkeit zu steigern und den sozialen Zu-sammenhalt zu festigen sowie die Aussicht auf insti-tutionelle Veränderungen zu erhöhen. Dadurch wirdgewährleistet, daß diese Ansichten in die Entschei-dungsfindungsprozesse der Region einfließen. Die Re-gierungsbehörde für den Nordosten, die RDA und dieim Entstehen begriffene Regionalkammer haben ihr In-teresse daran bekundet, daß Northern informatics denpolitischen Entscheidungsträgern strategische Inter-pretationen und Anweisungen bereitstellt.

GUTE DURCHFÜHRUNGSPRAXISKOMMUNIKATIONSSTRATEGIE

„Network North”, ein 16seitiges Boulevardblatt inFarbe, wird sämtlichen führenden Abendzeitungender Region vierteljährlich beigelegt. Es erreicht einepotentielle Leserschaft von über einer Million undbeinhaltet Reportagen und Fallstudien über dieInformationsgesellschaft.

Tony Foster

Projektleitung

NiAA, The Industry Centre

Sunderland Entreprise Park West

Wessington Way

UK-Sunderland SR53XB

Tel: 44/191/549/6577

Fax: 44/191/549/6578

URL: http://www.niaa.org.uk

E-mail: [email protected]

¨ K O N T A K T

ATNordengland

Page 58: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

58

t o d e v e l o p b o t h as t r a t e g i c b u s i n e s s

p l a n f o r Wa l e s a n d a s e r i e s o f

support ing, pract icala p p l i c a t i o n p l a n s

WISAKRONYM DES

REGION MITGLIEDSTAATGESAMT EU-FÖRDERUNG

EFRE-ZIEL EINWOHNERZAHLPROJEKTS BUDGET (%)

WIS Wales Vereinigtes Königreich 529.619 ECU 47 ESF Artikel 6 2,9 Millionen

PROJEKTÜBERBL ICK

Das WIS-Projekt ist eine Initiative der Welsh Deve-lopment Agency (WDA) und der Europäischen Kom-mission (Generaldirektion V), die Vertreter aus demöffentlichen, privaten und dem ehrenamtlichen Sek-tor in ganz Wales zusammenbringt, um jene Fakto-ren, die für die Entwicklung von Wales als Informa-tionsgesellschaft entscheidend sind, umfassend zubenennen, zu diskutieren und zu erforschen. DasProjekt wurde im Juli 1997 vom Innenminister vonWales ins Leben gerufen und wird bis Dezember1998 andauern. Das Hauptziel des Projekt ist die Ent-wicklung eines strategischen Geschäftsplans fürWales und einer Reihe von unterstützenden Plänenfür praktische Anwendungen.

HAUPTZ IELE

• Bewußtseinsbildung für die Möglichkeiten, dieeine Informationsgesellschaftskultur bietet;

• Konsensbildung bezüglich wichtiger Fragen undZiele;

• Festlegung von Informationsgesellschaftsdien-sten und -anwendungen, die mit hoher Wahr-scheinlichkeit zu einer realen wirtschaftlichen undsozialen Entwicklung beitragen:

• Anregung von Investitionen in die Entwicklungund Fortbildung von Einzelpersonen und in dieSchaffung der notwendigen Infrastruktur;

• Beschleunigte Einführung einer Informationsge-sellschaft in Wales.

REGIONALE PARTNERSCHAFTEN :BERATUNG UND KONSENSBILDUNG

Das WIS-Projekt bemüht sich darum, eine größt-mögliche Anzahl der für die regionale Meinungsbil-dung wichtigsten Akteure in den Entwicklungsprozeßeiner Informationsgesellschaftsstrategie für Wales ein-zubinden. Das Projekt wird von einer kleinen Gruppeinnerhalb der WDA verwaltet. Diese wird von einem24-köpfigen Lenkungsausschuß geleitet, in dem alleSektoren der Gemeinde vertreten sind. 10 Arbeits-gruppen wurden eingerichtet, um die regionalenSchlüsselfragen, Optionen und Prioritäten zu analy-sieren. Zwei Expertengruppen stellen Beratungs-dienste bezüglich des Prozesses der Strategieent-wicklung zur Verfügung. Darüber hinaus wurde eineDatenbank mit etwa 5.000 regionalen wichtigen Mit-arbeitern und Organisationen eingerichtet. Sie alle er-halten verschiedene Ratgeber, Berichte und Mittei-lungsblätter, um die Bewußtseins- und Konsensbil-dung zu fördern. Diese umfassende Infrastruktur, dieca. 200 auf lokaler Ebene einflußreiche Einzelperso-

nen einbindet, hat in Kombination mit verschiedenenInitiativen und Veranstaltungen dafür gesorgt, daß dasWIS-Projekt im Laufe der letzten 12 Monate zu einemhohen Ansehen in der Region gekommen ist.

Mitglieder des Lenkungsausschusses

WIS wird von folgenden Partnern durchgeführt:

• Welsh Office• Welsh Health Common Services Authority (Walisi-

sche Behörde für allgemeine Gesundheitsdienste)• Fremdenverkehrsamt Wales • BBC Wales• Wales Council for Voluntary Action (Walisischer

Rat für Freiwilligenarbeit)• Bank of Wales• City & County of Swansea• CBI Wales• Wales TUC• InterConnect Communications Ltd• Antur Teifi• Further Education Funding Council for Wales

(Walisischer Finanzierungsrat für die weiter-führende Bildung)

• National Library of Wales• Council of Welsh TECs• Lusis Business Solutions, Hyder plc• Institute of Welsh Affairs• Welsh Consumer Council• Welsh Local Government Association• CableTel South Wales Ltd• Welsh Development Agency• University of Wales, Aberystwyth• Denbighshire County Council

WIS – Wales Informationsgesellschafts

Beschäftigung& sozialeKohäsion

BeratenderAusschuß

Lenkungs-ausschuß

ExterneBerater-gruppe

Allgemeineund berufliche

Bildung

Arbeitsgruppen

I N F R A S T R U K T U R D E S W I S - P R O J E K T S

PrivaterSektor

ÖffentlicherSektor

FreiwilligerDienst

Infrastruktur InhaltlicheAusarbeitung

Industrie-gebiete

Südwales

Nord-wales

LändlichesWales

WelshDevelopment

Agency

WIS-Projekt-leitungsstelle

Datenbankmit 5000

Kontakten

Welsh Office

EuropäischeKommission

DG V

Page 59: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

59

r e p r e s e n t s a n e x a m p l eo f b e s t p r a c t i c e i n r e g i o n a l i n i t i a t i v e st o i n t r o d u c e t h eI n f o r m a t i o n S o c i e t y t o a w i d e r p u b l i c

VORRANGIGE MASSNAHMEN UNDERGEBNISSE

Einer der entscheidendsten Schritte nach vorn wardie Annahme des Informationsgesellschaftskon-zepts, unter Einschluß der Rolle des WIS-Projekts,als eines der Schlüsselelemente im vorgeschla-genen strategischen Rahmen für die wirtschaftlicheEntwicklung in Wales. Dies wurde in einer Ratge-berbroschüre der Regierungsbehörde für walisischeAngelegenheiten dargelegt; die endgültigen Vor-schläge werden in Kürze erwartet.

Kampagne zur Bewußtseinsbildung für die Informationsgesellschaft

Es wurde eine Umfrage zum Bewußtsein und zur Ein-stellung der allgemeinen Öffentlichkeit gegenüber derInformationsgesellschaft durchgeführt. Von deren Er-gebnissen ausgehend, wurde eine Kampagne zurBewußtseinsbildung entworfen, die auch eine, aus-führliche Broschüre (die an 5.000 Einzelpersonen /Organisationen versandt wurde) und ein Video be-inhaltet. Diese Materialien wurden von Jacques San-ter, Präsident der Europäischen Kommission, als„ausgezeichnetes Beispiel für eine erstklassige Vor-gehensweise zur Bewußtseinsbildung für die Mög-lichkeiten, die sich Regionen wie Wales durch dieEntwicklung der globalen Informationsgesellschafteröffnen” beschrieben. Zusätzlich äußerte er, daß dasWIS-Projekt „ein Beispiel für gute Durchführungs-praxis im Rahmen von regionalen Initiativen darstellt,um die Informationsgesellschaft einem breiteren Pu-blikum zugänglich zu machen.” Weitere Initiativen zurBewußtseinsbildung schließen Präsentationen oderTourneen, Mitteilungsblatt und die WIS-Webseite(http://www.wis.org.uk) ein, die gegenwärtig um die3.000 Zugriffe pro Woche verzeichnet.

„Optionspapier” auf Basis einer SWOT-Analyse

Auf Grundlage einer SWOT-Analyse von unten nachoben, die von den Arbeitsgruppen des WIS-Projektsdurchgeführt wurde (siehe vorhergehende Seite),wurde Anfang 1998 ein „Optionspapier” erstellt, dasneben der Identifizierung der Schlüsselfragen, denensich Wales beim Übergang in die Informationsgesell-schaft gegenüber sehen wird, 45 Optionen zur Lösungdieser Fragen enthielt. Damit wurde eine umfassendeBeratungskampagne durchgeführt (5.000 Kopiendes Papiers wurden verteilt mit der Bitte um Rück-meldung zu einer Reihe von Fragen); die Prioritätenwerden gegenwärtig festgelegt. Zusätzlich dazu wer-den mehrere potentielle Demonstrationsprojekte aufGrundlage dieser Rückmeldungen entwickelt.

Verzeichnis von existierenden/geplanten Projekten, die mit der Informationsgesellschaftin Verbindung stehen

Einer der ersten Schritte des WIS-Projektteams wardie Katalogisierung von Informationsgesellschaftsi-nitiativen und Projekten, die sich in Wales im Pla-nungsstadium befanden oder bereits angelaufenwaren. Trotz der großen Zahl verschiedener, mit derInformationsgesellschaft in Verbindung stehenderProjekte, die in der Region Wales in den 90er Jah-ren initiiert wurden, ist bis dato kein Versuch unter-nommen worden, eine formale Plattform oder einenMechanismus zum Austausch von Erfahrungen/Fachkenntnissen, die im Laufe der Projektentwick-lung gewonnen wurden, zu schaffen. Das WIS-Pro-jekt hat aus diesem Grunde ein detailliertes „Ver-zeichnis von existierenden/geplanten Projekten, diemit der Informationsgesellschaft in Verbindung ste-hen” eingerichtet, um sicherzustellen, daß Organi-sationen und Einzelpersonen bessere Vorausset-zungen haben, um von den Erfahrungen anderer zuprofitieren, während sie zukünftige Informationsge-sellschaftsprojekte entwerfen. Bis heute wurden In-formationen über mehr als 200 existierende regionaleProjekte und Initiativen in der Datenbank gesammelt.Der nächste Schritt wird sein, Wege für die Verbrei-tung von Informationen unter interessierten Gruppeninnerhalb (und außerhalb) von Wales zu finden undgegebenenfalls erfolgreiche Programme/gute Durch-führungspraktiken auf andere Gebiete auszudehnen.

Weitere Aktivitäten schließen die Veröffentlichungeines Berichts („Essential for Business”) ein, derinfolge einer in walisischen Unternehmen durchge-führten Umfrage zur Nutzung von Informations-technologien erstellt wurde.

Ken Howard

WIS-Projekt-Koordination

Welsh Development Agency

Principality House

The Friary

UK - Cardiff CF14AE

Tel: +441222828774

Fax: +4412226400031

E-mail: [email protected]

Web Site: http://www.wis.org.uk

¨ K O N T A K T

projekt

Page 60: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

60

Page 61: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

61

Die Rolle und Notwendigkeit eines Vermittlers fürerfolgreiche Durchführungspraktiken ergaben sichaus den Ergebnissen, Auswertungen und Erfahrun-gen, die im Laufe der sechs „IRISI-Testprojekte”gewonnen worden waren. Die IRISI-Regionen erhiel-ten zwischen 1995 und 1996 eine finanzielle Unter-stützung der Europäischen Kommission, um einenStrategie- und Aktionsplan für ihre jeweiligen Gebietezu entwickeln. Die Kommission stellte außerdemFördermittel zur Verfügung, die es den sechs Regio-nen ermöglichten, ein gemeinsames interregionalesNetzwerk aufzubauen, um den Transfer von Know-how und Fachkenntnissen zwischen den Regionenzu unterstützen. Im Rahmen der von diesen Regio-nen und innerhalb des interregionalen Netzwerksdurchgeführten Arbeiten zeigte sich, daß dieEuropäische Kommission zentrale Aufgaben über-nehmen mußte. Die 22 neuen RISI-Regionen (1996-1998) brauchten eine direkte Unterstützung undklare Richtlinien, um ihre regionalen Strategien zuentwickeln. Folgende unterstützende Maßnahmenwaren besonders wichtig für die RISI-Projekte:• die Entwicklung gemeinsamer Arbeitsmethoden;• die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen,

um Erfahrungen und Ergebnisse vorzustellen;• die Bereitstellung eines gemeinsamen Rahmens

für Lernprozesse, gegenseitige Anleitung undMotivierung;

• der Transfer von Fachkenntnissen.

Aus diesem Grunde wurde beschlossen, drei beglei-tende Maßnahmen für die RISI-Regionen durchzu-führen:

1. Begleitmaßnahme 1: Beratung bezüglich guter Durchführungspraxis

2. Begleitmaßnahme 2: Elektronische Kommunikationsplattform

3. Begleitmaßnahme 3: Diskussionsforen für den Informations- und Erfah-rungsaustausch.

Zielsetzung dieser Maßnahmen:• Unterstützung aller RISI-Projekte, damit diese ihre je-

weiligen operationellen Hauptziele erreichen können;• Unterstützung der ausgewählten Regionen bei der

Ermittlung und Nutzung der neuen Möglichkeiten,damit sie von dem Einsatz von IKT profitieren;

• Einrichtung eines Forum für die Regionen, in des-sen Rahmen sie gemeinsame, regionale Stand-punkte zu wichtigen politischen Themen vorbrin-gen können, die sich auf die Entwicklung der In-formationsgesellschaft in den Regionen beziehen;

• Weitergabe von Erfahrungen und guter Durch-führungspraxis an andere Regionen.

Entwicklung und Einführung der begleitenden Maß-nahmen erfolgen auf der Grundlage der folgendenPrinzipien:• Kombination von „bottom-up”- und „top-down”-

Mechanismen;• Flexibilität, um den verschiedenen sozialen, wirt-

schaftlichen und politischen Strukturen sowiedem breiten Spektrum regionaler EntwicklungenRechnung zu tragen;

• Ausrichtung auf die Bereitstellung einer gemein-samen Methodologie und eines gemeinsamenRahmens für Lernprozesse:

• eine aktive Beteiligung der Regionen bei der Planung,Organisation, Verwaltung und Entwicklung von un-terstützenden und vernetzenden Maßnahmen.

BEGLEITMASSNAHME 1 : BERATUNGBEZÜGLICH GUTER DURCHFÜHRUNGSPRAXIS

Diese unterstützende Maßnahme soll vor allemBeratung im Hinblick auf Prozesse bereitstellen.Hierzu zählen die Ermittlung von Arbeitsbeispielen,die Entwicklung methodischer Hilfestellungen, dieBereitstellung von Schulungsmaßnahmen undAnleitung, die Beurteilung gesammelter Erfahrungenund die Weiterleitung erfolgreicher Durchführungs-praktiken an teilnehmende und andere Regionen.

Die Begleitmaßnahme 1 wird von einem Experten-team durchgeführt, an dem Technopolis Ltd. (UK),CM International (Frankreich), HAO (Deutschland),ICT (Spanien), Network Bureau (Belgien) und die Uni-versität Athen (Griechenland) mitwirken. Um die ge-steckten Ziele zu erreichen, wurden sechs pragma-tische Workshops zu folgenden Themen organisiert:

• Entwurf von Optionspapieren (5. – 6. Juni 1997, Brüssel – B)

• Bewußtseinsbildung(22. – 23. September 1997, Brüssel – B)

• Strategiebildung(22. – 23. Januar 1998, Wales – UK)

• Vernetzung(23. – 24. April 1998, Extremadura – E)

• Mainstreaming(11. – 12. Juni 1998, Umeå – S)

• Entwicklungen in der Zukunft (8. – 9. Oktober 1998, Brüssel – B)

Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser sechsWorkshops und der Ergebnisse eines ergänzendenWorkshops, der mit externen Prozeßberatern durch-geführt wurde, um die regionalen Initiativen zuunterstützen (Brüssel, 16. und 17. September 1998),werden die wichtigsten Erfahrungen zusammenge-faßt und in einem „Leitfaden für gute Durch-führungspraxis”dokumentiert.

Begleitende Maßnahmenzur Unterstützung der RISI-1-Pilotprojekte

Page 62: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

62

BEGLE ITMASSNAHME 2 : ELEKTRONISCHEKOMMUNIKATIONSPLATTFORM

Eine solide elektronische Plattform für Informati-onsmanagement und Kommunikation ist eineunverzichtbare Voraussetzung für eine effektiveInteraktion zwischen all jenen, die Hilfestellung undVernetzungsdienste für die teilnehmenden Regionenbereitstellen und fördern, und den teilnehmendenRegionen selbst.

Das Ziel der Begleitmaßnahme 2 (AM-2) ist es, eineelektronische Plattform einzurichten, die es den 22teilnehmenden Regionen ermöglicht, auf einfacheWeise zu kommunizieren und Dokumente auszu-tauschen. Eine erste Version der elektronischen Platt-form wurde über einen Zeitraum von neun Monatenentworfen und im September 1998 fertiggestellt. DerHost der Plattform ist gegenwärtig das „InformationSociety Project Office”(ISPO) der Kommission(http://www.ispo.be/risi). Die Plattform wird ergänztdurch die Software „Basic Support CooperativeWork”(BSCW), die es ermöglicht, Dokumente zu ver-walten, auf Veranstaltungen und Aktivitäten hinzu-weisen und die Zusammenarbeit zu unterstützen.

Die RISI-Webseite wird mit der neuen Webseite voneris@ koordiniert und durch diese ergänzt.

BEGLE ITMASSNAHME 3 : DISKUSSIONSFOREN FÜR DEN INFORMATIONS-UND ERFAHRUNGSAUSTAUSCH

Die dritte Begleitmaßnahme wird von eris@ (Euro-pean Regional Information Society Association)durchgeführt.

Page 63: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

63

Seit der Veröffentlichung des Weißbuchs vonJ. Delors im Jahre 1993 haben das Interesse und dieAktivitäten in Europa in Verbindung mit der Ent-wicklung der Informationsgesellschaft auf regiona-ler Ebene und aus einer regionalen Perspektive kon-tinuierlich zugenommen.

1994 haben sechs europäische Regionen mit derEuropäischen Kommission vereinbart, ein Pilotpro-jekt ins Leben zu rufen, in dessen Rahmen sie indem ersten regionalen Informationsgesellschafts-Netzwerk Europas zusammenarbeiten würden. DasNetzwerk ist seitdem als die Interregionale Infor-mationsgesellschafts-Initiative (IRISI) bekannt. Nachdem Erfolg des Testprojekte startete die Europäi-sche Kommission (DGXVI, DGV & DGXIII) 1996 dieRegionale Informationsgesellschaft-Initiative (RISI) –ein wesentlich größeres Pilotprojekt, an dem 22Regionen Europas beteiligt sind. Dieses Pilotpro-gramm sollte Konsens- und Partnerschaftsbildungzwischen den regionalen Schlüsselakteuren in Ver-bindung mit ihren Strategie- und Aktionsplänen fürdie Entwicklung der regionalen Informationsgesell-schaft unterstützen.

Heute ist die Debatte über die Informationsgesell-schaft in Europa bereits weit fortgeschritten undbereits verdeutlicht, wie wichtig ein regionalerAnsatz in diesem Bereich ist. Deshalb haben die 22RISI- Regionen und die 6 IRISI-Regionen die „Euro-pean Regional Information Society Association”-eris@ – geschaffen.

Z IELSETZUNGEN VON er is@

Eris@ soll durch die Entwicklung der Informations-gesellschaft vor allem die regionale wirtschaftlicheEntwicklung und die soziale Kohäsion unterstützenund stärken. Darüber hinaus wird eine verstärkteZusammenarbeit angestrebt, um folgende Entwick-lungen zu begünstigen:

• Allgemeiner und besserer Zugriff auf IKT-gestützteDienste und Anwendungen in den Regionen, umneue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen,die Lebensqualität zu verbessern und sich denHerausforderungen in den Bereichen wie Struk-turwandel, soziale Integration, wirtschaftlicheKohäsion, demokratische Entscheidungsfindungund nachhaltige Entwicklung in den benachteilig-ten Regionen zu stellen.

• Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialenEntwicklung in den Partnerregionen durch dieEinführung von neuen IKT-gestützten Dienstenund Anwendungen und durch die Verbreitungguter Durchführungspraktiken in bezug auf dieNutzung neuer Möglichkeiten und eine Minimie-rung der Risiken.

• Bereitstellung einer Plattform für den Austauschvon Informationen und Erfahrungen mit anderenMitgliedsregionen von eris@, die in die Entwicklungder Informationsgesellschaft eingebunden sind.

• Schaffung eines Forums für Diskussionen über dieZielsetzungen, die für die regionale Entwicklungund die Informationsgesellschaft von Belang sind.

eris@ MITGL IEDSCHAFT

Alle europäischen Regionen, die sich für die Fragender Informationsgesellschaft interessieren und sichfür regionale wirtschaftliche Entwicklung und sozialeKohäsion durch Förderung der Informationsgesell-schaft engagieren wollen, können Mitglied derEuropean Regional Information Society @ssociationwerden. Auch Regionen aus Zentral- und Osteuropakönnen eine Mitgliedschaft bei eris@ beantragen.

Weitere Details erhalten Sie in der eris@ Webseite unterhttp://eris.epri.org oder direkt bei der eris@ Ge-schäftsstelle unter folgenden Nummern und Adressen: Tel: +3222300325, Fax: +3222309201, E-mail: [email protected].

eris@ – Europäischer Verbandder regionalen Informationsgesellschaft

Page 64: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

64

Page 65: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

65

Die Regionale Informationsgesellschafts-Initiative(RISI), die im Rahmen von Artikel 10 des EFRE undvon Artikel 6 des ESF gefördert wird, verfügt überein Gesamtbudget von 20 Millionen ECU und ist inzwei sich ergänzende Teilbereiche aufgeteilt: RISI Iund RISI II. Die RISI-I-Pilotprojekte umfassen 22Regionen der Europäischen Union, die für ihreRegion einen Strategie- und Aktionsplan für dieInformationsgesellschaft ausarbeiten. Bei den RISI-2-Pilotprojekten handelt es sich um multiregionaleProjekte, deren vorrangiges Ziel darin besteht,Testanwendungen zu entwickeln und gute Durch-führungspraxis in Verbindung mit der Nutzung vonIKT zu verbreiten. Zur Zeit werden insgesamt neunRISI-2-Vorhaben von der Europäischen Kommissionfür eine Laufzeit von 24 bis 30 Monaten gefördert.

RIS I - I I -P ILOTPROJEKTE, D IE IM RAHMENVON ARTIKEL 10 DES EFRE GEFÖRDERTWERDEN (7 P ILOTPROJEKTE)

CRISM (Creating Regional Information Services Mar-ket) mit insgesamt sechs Partnern: Nordwest-Irland(führender Partner), Aalborg (DK), Galway (IRL), West-flandern (B), The Wirral (UK), Zeeland (NL). CRISM willdie Schaffung eines Marktes für regionale Informati-onsdienste fördern. Dies erfolgt über die Entwicklungeiner telematischen Anwendung für die Bereitstellungverschiedener Dienste des öffentlichen Sektors, diedem Entwicklungsbedarf von KMU in Handel und Ge-werbe in der Informationswirtschaft Rechnung tragen.

Weitere Informationen erteilt:Herr Colm Mc ColganTel.: +353.74.41634Fax: +353.74.41638E-mail: [email protected]: http://www.ernact.org

Enterskillsnet (Nutzbarmachung von Know-howaus KMU) mit insgesamt sechs Partnern: Midi-Pyrénées, Frankreich (führender Partner), Haute-Garonne (F), Scottish Borders (UK), Andalusien (E),Dublin & Longford (IRL), Süd-Savo (FIN). Hauptzielvon Enterskillsnet ist es, die Nutzung von neuenInformations- und Kommunikationstechnologien zufördern, um die Zusammenarbeit zwischen KMU inden beteiligten Regionen zu verbessern.

Weitere Informationen erteilt:Herr Joseph BerrebiAGATETel.: + 33.563.488740Fax: +33.563.3897.50E-mail: [email protected]:http://www.enterskills.net

IDAN (Interregional Development Agencies Teleser-vice Network for small and medium-sized Enterpri-ses) mit insgesamt neun Partnern: Nordrhein-West-falen, Deutschland (führender Partner), Nordirland(UK), Extremadura (E), Flandern (B), Gelderland (NL),Lorraine (F), Weser-Ems (D), Västernorrland (SWE),Wallonien (B).

Im Rahmen von IDAN soll eine interregionale Infor-mations- und Kommunikationsplattform – eine Ver-netzung von Netzwerken – eingerichtet werden, umeinen angeleiteten und mehrsprachigen Zugang zurelevanten wirtschaftlichen Informationen über dieneun teilnehmenden Partner zu ermöglichen.

Weitere Informationen erteilt:Herr Andreas KollTel.: +49.321.9750560Fax: +49.321.97505610E-Mail: [email protected]: http://www.idan.org

RMP (Rural Market Place – Ländliche Marktplätze)mit insgesamt vier Partnern: Vorarlberg, Österreich(führender Partner), Andalusien (E), Rhone-Alpes (F),Westgriechenland (G).

Das Hauptziel von RMP besteht darin, einen elek-tronischen Marktplatz und eine Informationsquellefür alle an der ländlichen Wertschöpfung beteiligtenPartner zu schaffen.

Weitere Informationen erteilt:Herr Franz RüfTel.: +43.5579.71.71.0Fax: +43.5579.7171.71E-mail: [email protected]: http://www.rmp.at/rmp

TEMeTeN (Toward a European Medical and Tele-working Network) mit insgesamt fünf Partnern:Kreta, Griechenland (führender Partner), Epirus(GR), Sardinien (I), Balearen (E), Satakunta (FIN).

TEMeTeN konzentriert sich auf die zwei Anwen-dungsbereiche: Gesundheitswesen und Telearbei-ten. Im Gesundheitswesen soll versucht werden,integrierte regionale telematische Systeme undDienste innerhalb der und zwischen den beteiligtenRegionen zu schaffen, damit die Dienstleistungen,die dem Tourismussektor der Regionen angebotenwerden, verbessert und die Attraktivität der Regio-nen als Reiseziel gesteigert werden kann. Zu denderzeit in Entwicklung befindlichen Dienstleistungenzählen die Automatisierung von Prozessen imGesundheitswesen, Aus- und Weiterbildungsmaß-nahmen für Personen, die in abgelegenen Gebietenim Gesundheitswesen tätig sind und genossen-

Die RegionaleInformationsgesellschafts-Initiative (RISI II)

Page 66: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

66

schaftliche Internet-gestützte Dienste. Im BereichTele-Arbeit umfassen die spezifischen Ziele den Ent-wurf, die Entwicklung und die Bereitstellung vonInternet-gestützten, virtuellen Büros für lokaleBenutzer und Besucher. Dies soll durch eine Ver-netzung von abgelegenen Gebieten ermöglichtwerden. Es wurden bereits einige Experimente mitGruppen von Tele-Arbeitern, die aus der touristi-schen Bevölkerung ausgewählt wurden durchge-führt, um die Dienstleistungen und den Wert derAnwendung für die regionale wirtschaftliche Ent-wicklung zu beurteilen.

Weitere Informationen erteilt:Dr. M. TsiknakisTel.: +30.81.391.690Fax: +30.81.391.601E-Mail: [email protected]: http://www.ics.forth.gr/TEMeTeN/

TourISt (Tourism Towards the Information Society)mit insgesamt sieben Partnern. Madeira, Portugal(führender Partner), Aosta-Tal (I), Burgenland (A),Guadeloupe (F), Hampshire (UK), Lappland (FIN)und Västerbotten (SWE).

Die TourISt-Projekte testen und demonstrierenbesonders erfolgreiche regionale Vorgehensweisenbei der Nutzung der Informations- und Kommuni-kationstechnologien, um die wirtschaftlichen Vor-teile von Tourismus und Marketing in den beteilig-ten Regionen auszubauen. Zu den spezifischenZielsetzungen zählen die Steigerung der Effektivitätvon Angestellten der Tourismusbranche und dieQualitätsverbesserung von Dienstleistungen fürTouristen durch die Nutzung moderner Informati-ons- und Kommunikationstechnologien. NachAbschluß des Projekts wird dieses europaweit alsEntwurf für interaktive Informations- und Kommuni-kationsdienste für Tourismus und Hotels dienen undFreizeit- und Unternehmensdienste unterstützen.

Weitere Informationen erteilt:Michael LaubenheimerTel.: +351.91.72.12.02Fax: +351.91.71.00.10E-Mail: [email protected]: http://tourist.madinfo.pt

OUEA (Urban Observatory Eixo Atlántico)

Eixo Atlántico (EA) ist eine grenzüberschreitendeVereinigung von 18 größeren Städten in Galizien(Spanien) und der nördlichen Region Portugals, diedie wirtschaftliche und kulturelle Kohäsion durchden Aufbau eines gemeinsamen Gebietes fördernsoll. Die EA setzt ihre Strategie in drei Bereichen ein:Förderung sozioökonomischer Entwicklung, Stüt-zung eines gemeinsamen sozialen und kulturellenRaumes sowie Stärkung ihrer Präsenz und Mitarbeitin der politischen Arbeit der Europäischen Gemein-

schaft. OUEA besteht aus einer großen dynami-schen Datenbank, die als Online-Informationssy-stem für Bürger konzipiert ist und die Zugang zuquantitativen und qualitativen Informationen fürStädte und Gemeinden ermöglicht. Ferner ermög-licht es den örtlichen Anwendern und Benutzern,relevante sozioökonomische Informationen zu erhal-ten. Die Datenbank enthält zwei verschiedeneAnwendungen: Das Bürger-Informationssystem(SIC) und das sozioökonomische Observatorium(OSE). Das OUEA fördert den Austausch von Infor-mationen und Erfahrungen zwischen den 18 Städ-ten, die in der EA vertreten sind.

Weitere Informationen erteilt:Herr Ernesto SantiagoTel.: +34.986.81.01.78Fax: +34.986.81.01.78E-mail: [email protected]: http://vigoc.es./ejepor.html

RIS I - I I -P ILOTPROJEKTE, D IE IM RAHMENVON ARTIKEL 6 DES ESF GEFÖRDERTWERDEN (2 P ILOTPROJEKTE)

ISTAR (Network of Public Libraries) mit insgesamtvier Partnern: Essex, Vereinigtes Königreich (führen-der Partner), Nordirland (UK), Zentral-Makedonien(GR), Thüringen (D).

ISTAR will die Möglichkeiten eines interaktiven Netz-werkes öffentlicher Bibliotheken ausbauen, damitKMU, Telearbeitnehmer und Fernstudenten durchdie modernen IKT einen besseren Zugang zu Infor-mationsquellen und Fortbildungsmitteln erhalten.

Weitere Informationen erteilt:Colin AttenboroughEssex Country LibrariesTel: +44.1245.284.981Fax: +44.1245.490.199E-Mail: [email protected]: http://www.istar.org

Telecentres (Dezentrale Telearbeit-Zentren) mit ins-gesamt vier Partnern: Lorraine, Frankreich (führen-der Partner), Nord-Pas de Calais (F), Wallonien (B),Luxemburg. Telecentres analysiert, testet und ent-wickelt einen Modellansatz für Telearbeitnehmer inGrenzgebieten und setzt dabei moderne IKT ein, umeine flexible Bereitstellung von Dienstleistungen undeine Verringerung der Anzahl grenzüberschreitenderPendler zu erreichen.

Weitere Informationen erteilt:Patrick BailleauCERRMTel: +33.3.82.25.24.80Fax: +33.3.82.25.24.77E-Mail: [email protected]

Page 67: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

67

Page 68: Pilotprojekte im Bereich der Informations- gesellschaft · 2015-03-09 · Bereich sollte es daher sein, diese Prozesse so zu antizipieren, zu begleiten und zu lenken, daß die sich

68

Diese Broschüren über Pilotprojekte im Rahmen von Artikel 10 des EFRE werden unter der Verantwortungder Generaldirektion für Regionalpolitik (GD XVI), Referat 2, auf französisch, englisch und deutsch veröffentlicht.

Diese Broschüren werden von AEIDL im Auftrag von Europe Innovation 2000, der Unterstützungsstelle für innovative Maflnahmen im Rahmen von Artikel 10, herausgegeben. Verantwortlicher Herausgeber: J. Bardouin, rue des Ménapiens 9-11, B-1040 Brüssel.

Ausführung und Gestaltung unter Mitwirkung von: Christine Charlier, Sofia Coroyannakis, Véronique Daussy,Serge Demailly, Françoise Dubruille, Michel Gault, Sinéad Mullins, Roisin Ni Chonchuir, Alasdair Reid.

Die Meinungen in diesen Broschüren entsprechen nicht unbedingt der offiziellen Haltung der EuropäischenKommission.