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Kooperative Planung PD Dr. Joris Van Wezemael Planung I Folie 1

Planung I - IRL-PLUS ETHZ

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Page 1: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Kooperative Planung

PD Dr. Joris Van Wezemael

Planung I – Folie 1

Page 2: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Einführung

Grundlagen in Planungstheorie:

Definitorische Zugänge zur Planung

Kommunikatives Handeln

Governance

Grundlagen zu Beteiligunsverfahren in der Planung

Agenda

Raum- und Landschaftsentwicklung GZ – 2

Page 3: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Darum geht’s

Standort- & Projektentwicklung – Folie 3

„Brauchbares Handlungswissen entsteht in der Regel nur im

Zusammenwirken der Experten aus der Wissenschaft mit den

Experten aus der Praxis...die Planer und ihre Wissenschaft, aber

ebenso die Bürger und ihr lokaler Sachverstand müssen

zusammenkommen, wenn das ganze Leben erfasst werden soll.“

Henkler et al. 1976

Wer „Planungsleichen“ untersucht, stösst immer wieder auf

Kommunikationsdefizite...

Page 4: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Kooperative Planung & PartizipationsprozesseEs gibt in diesem Kontext viele verschiedene Begriffe...

Standort- & Projektentwicklung – Folie 4

Ordnung im Begriffs-Dschungel schaffen

Kommunikations-

Konzept

Verhandeln

Konflikt-

ManagementKoordination

Projekt-/Prozess-

Management

Informieren

PartizipationModeration

Mediation

Page 5: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Raumplanung als Problemlösungsverfahren

s. Skript: Planung I, Kap. 4.1 & 4.2 | Standort- & Projektentwicklung – Folie 5

IST SOLL

Differenz = Problem

Black-Box-Prinzip:

IST SOLLBlack Box

Problemstruktur

Page 6: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Raumplanung als Problemlösungsverfahren

s. Skript: Planung I, Kap. 4.1 & 4.2 | Standort- & Projektentwicklung – Folie 6

IST SOLL

Differenz = Problem

Voraussetzungen der Raumplanung:

1. Raumrelevante Probleme

2. Koordination verschiedener Planungen ist erforderlich

3. Lösung der Probleme ist keine Routineaufgabe

Page 7: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Viele beteiligte Interessengruppen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 7

Es bestehen zusätzlich

Untergruppen mit teilweise

unterschiedlichen

Meinungen

(z.B. bei den Behörden

Hochbau und Denkmalschutz,

nicht alle Anwohner sind

derselben Meinung etc.).

Die Komplexität eines

Planungsprozesses mit

Beteiligung all dieser

Gruppen kann enorme

Ausmasse erreichen.

Behörden

(Planer)

Investoren

Anwohner/

Bevölkerung(Umweltschutz)

Verbände

Politik

Page 8: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

1. Generation: Aussenentwicklung

Siedlungen ordnen und erweitern

4. Kondratieff: Petrochemie

2. Generation: Kooperation

(Industrie-)Brachen transformieren

5. Kondratieff: ICT

3. Generation: Bestandestransformation

«Innenentwicklung»

6. Kondratieff: IoT, ai, Cloudcomputing

Drei Generationen der Raumplanung:

unterschiedliche Problemstrukturen

Page 9: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Grundlagen in Planungstheorie.

Ausgangspunkt von Planung

«attempt to manage societal development in places in ways which promote the betterment, however understood, of the human condition as experienced through time and as lived in a wider world of human and nun-human relations and forces»

Page 10: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Planung

Träumen alternativer Zukünfte

Qualitäten von Orten

Potenziale und Möglichkeiten Praktiken

Planungs-Theorie

Ideen

ImaginationNachhaltigkeit

Ästhetik

Sicherheit...

Page 11: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Planungsverständnis

Stadt und Markt 2017. Van Wezemael

Page 12: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Definitionen 1

«Vorwegnehmende Koordination von raumwirksamen

Tätigkeiten und deren Steuerung über längere Zeit.»

Lendi/Elsasser (1991): Raumplanung in der Schweiz.

Eine Einführung.

Page 13: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Definitionen 2

Über Entscheidungen

entscheiden(Luhmann 1971)

1. Sequenz von

Entscheidungen

2. Reflexivwerden des

Entscheidungsprozesses.

Page 14: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Definitionen 2

Sequenz meint, dass Entscheidungsprozesse zerlegt

werden in rational ausgearbeitete

‚Entscheidungsprämissen‘ auf welcher ‚operative‘

Entscheidungen erfolgen.

Reflexiv bedeutet, dass beim Planen (mindestens)

zweimal entschieden wird: einmal von planenden und

einmal von ausführenden Akteuren.

Page 15: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

klassisches Phasenmodell der Planung: Trennung

von Planung durch die Öffentliche Hand und die

Ausführung (durch Private)

Typus von Planungssystem, wie es in der Schweiz

seit 1969 entwickelt wurde und im Sinne des

Raumplanungsgesetzes heute gilt.

Definitionen 1 / 2

Page 16: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Phasenmodell:

UmsetzungPlanung

Staat Private

Definitionen (...Luhmann)

Page 17: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Definitionen 3

Governance:

Two closely related, but nested meanings can be

identified. First, governance can refer to any mode of co-

ordination of independent activities. Among these modes,

three are relevant here: the anarchy of exchange,

organizational hierarchy, and self-organizing ‘heterachy’.

The second, more restricted meaning, is heterarchy (or

self-organization) (…).

(Jessop 1998)

Page 18: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Definitionen 3 / 4

Projektorientierte Planung :

Kooperation und Verhandlungslogik

Planung durch die Überwindung der Trennung von Planung und

Umsetzung, von Rahmensetzung und Ausführung in einem Projekt zu

definieren (nicht nur als ’räumliche, zeitliche und sachliche Bündelung

der Ressourcen öffentlicher Steuerung’)

(Rommelspacher 1999; Scholl 1995; Van Wezemael & Loepfe 2009)

Page 19: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Bsp. Systems Engineering (SE)

Standort- & Projektentwicklung – Folie 19

Problemlösung mit dem systemtechnischen Vorgehen (SE)

1. Vorgehensprinzipien

Vom Groben ins Detail

Denken in Varianten

Berücksichtigung der zeitlichen Veränderung

2. Lebensphasenmodell

3. Problemlösungszyklus

Situationsanalyse

Zielformulierung

Lösungssuche und -bewertung

Umsetzung!

Beteiligung je nach Mitwirkungsintensität

Page 20: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Bsp. Design Thining

20Durchgängige Beteiligung

Page 21: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Projektorientierung

UmsetzungPlanung ?

Umsetzung

Planung

Umsetzung

Planung

Projekt

Phasenmodell

Umsetzungs- und Prozessprobleme Projekt- und Aktionsplanung

Page 22: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die kommunikative Wende

(Healey, Forester)

Aufbruch der Vormachtstellung instrumenteller Rationalität

(Stichwort «Zweite Moderne»)

Ausgangspunkt: Ziele der Planung entsprechen nicht

„automatisch“ den kollektiven Zielen

⇒ Legitimation kollektiven Handelns?

Ziel der kommunikativen Wende: Alternative zu den

normativen modernen Theorien anbieten, indem die

technokratische Logik durch den «zwanglosen Zwang des

besseren Arguments» ersetzt wird.

22

Page 23: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die kommunikative Wende:

Theoretische Basis

Jürgen Habermas 1981: Theorie des kommunikativen Handelns

Theorie des kommunikativen Handelns.

Bd.1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche

Rationalisierung

Bd. 2: Zur Kritik der funktionalistischen VernunftFrankfurt am

Main 1981.

verbale Kommunikation als eine Quelle der Vernunft.

In herrschaftsfreier Kommunikation sind Ergebnisse «optimal

rational»

Geltungsansprüche und intersubjektive Wahrheit

23

Page 24: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Wichtig für die Planung:

Bedeutung des Entscheidungsfindungsprozesses:

Nicht nur was eine Entscheidung beinhaltet ist von

Bedeutung für ihre Legitimierung/Akzeptanz, sondern auch

wie sie zustande kommt und wer an der Erarbeitung von

Lösungen beteiligt wird.

24

Page 25: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die kommunikative Wende

Wesentliche Punkte:

Planung ist interaktiv und interpretativ, mit einem

Schwerpunkt auf Entscheiden und Handeln

Anerkennung verschiedener

Diskursgemeinschaften

Planung muss selbstreflexiv sein

Die Macht des besseren Arguments wird unterstützt

durch Ideen, Metaphern, Bilder und Geschichten;

Ambivalenz wird zugelassen

Das eingebaute Kriterium der Selbstkritik vermeidet

eine frühe Zementierung von Abmachungen am

Beginn des Prozesses

25

Page 26: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die kommunikative Wende: Kritik

Das Ideal eines machtfreien Dialogs ist unrealistisch

und kommt in der Realität nicht vor.

unrealistisch hohe Anforderungen an die

Teilnehmenden

In Partizipationsprozessen herrscht eine beträchtliche

Schieflage bezüglich jener Meinungen, die überhaupt

in den Entscheidungsfindungsprozess einfliessen

⇒ Also: intellektuell-schöngeistige Kopfgeburt ohne

praktischen Effekt?

26

Page 27: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die kommunikative Wende: Bedeutung

Grosser Einfluss auf die Planungspraxis:

Nicht reine Form, aber Verständnis, dass verschiedene

Bevölkerungsgruppen zusammenleben, die

verschiedene Wahrheiten vertreten

Daher:

Einbezug von Diversität und Andersheit

Aufwertung der Selbstbestimmung gegenüber einer

unterstellten Systemlogik

Aufwertung der Debatte gegenüber der Weisung

27

Page 28: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ebene räumlicher und formaler Organisation:

Governance Urban Governance: Definition

Governance – … heterarchy (or self-organization) (…).

Jessop, B. (1998)

28

Page 29: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Urban Governance: Beispiel Entwicklungsprojekt

verschiedene Grundeigentümer

verschiedenartige Nutzungsansprüche aus sozialen,

ökonomischen, politischen Perspektiven

Erschliessungsanforderungen gegenüber der öffentlichen Hand

Entwicklungsziele im Sinne der Quartierentwicklung

Entwicklungsziele im Sinne der Erwirtschaftung von Profiten

⇒ Verschiedene Anspruchsgruppen kontrollieren bestimmte

Ressourcen wie Eigentum, Verfahrenskompetenz, Weisungsbefugnis,

know-how, Investitionskapital, Positionen in machtvollen Netzwerken.

⇒ Stadt ohne die Investoren / Wirtschaft ohne die Politik / Regierung

ohne bestimmte Bevölkerungsgruppen: keine Realisierung eines aus

der jeweiligen Perspektive anstrebenswerten Ergebnisses

29

Page 30: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Urban Governance: Weshalb?

Neue Aufgaben generieren neue Antworten

Vorteile hierarchischer Organisation gehen verloren in

einer Welt, die geprägt ist von einem dichten und sich

laufend wandelnden Muster gegenseitiger

Abhängigkeit.

Neue Form der Koordination (eben: Governance) wird

Voraussetzung dafür, dass Ergebnisse mit

gegenseitigem Nutzen erzielt werden können.

30

Page 31: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Urban Governance

Logik von Governance

Netzwerk: Logik ist nicht die hierarchische Weisung oder der

Preismechanismus, sondern vielmehr die Verhandlung

Gegenstand

Gegenstand von Governance lässt sich nur durch den Versuch

definieren, ihn zu lenken

31

Page 32: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Urban Governance: Kritik

Normative Komponente

(Stichwort „good governance“)

Demokratiedefizit

Gefahr von Trivialisierungen und Pervertierungen

32

Page 33: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Weitere Informationen zu Kooperativen

Verfahren

Raum- und Landschaftsentwicklung GZ – 33

Page 34: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Wieso sind Beteiligungsverfahren in der

Raumplanung nötig?

Standort- & Projektentwicklung – Folie 34

Komplexere Problemsituationen durch einen

Strukturwandel

1. Die Vernetzung im wirtschaftlichen, sozialen und

politischen Umfeld wird zunehmend komplexer und

erstreckt sich über immer grössere Räume.

2. Beitrag zur Steigerung der Lebensraumqualität

(mehr als Bauzonen/Landwirtschaftszone, gute

Erschliessung).

3. Private haben immer grösseren Einfluss auf den

Raum.

4. Trotz dieser Komplexität soll die Raumplanung dem

Wunsch nach Flächen, die schnell und dauerhaft in

Anspruch genommen werden können nachkommen.

Page 35: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Wieso sind Beteiligungsverfahren in der

Raumplanung nötig?

nach Manfred Striegnitz | Standort- & Projektentwicklung – Folie 35

Scheitern konventioneller Planungsprozesse

!

Intern

beschliessen

?

Intern

beraten

verkündenextern

verteidigen

Announce DefendDEcide

Page 36: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Wieso sind Beteiligungsverfahren in der

Raumplanung nötig?

Standort- & Projektentwicklung – Folie 36

Das offene Verfahren als Alternative zum DEAD-Modell

Aber: welche Kooperationsintensität ist überhaupt sinnvoll?

?

gemeinsam

beraten

kooperativ

Ideen

sammeln

!

entscheiden

kooperativ

umsetzen

Page 37: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Standort- & Projektentwicklung – Folie 37

Kommunikation

Partizipation

Kooperation Moderation

Koordination Information

Unterstützende Verfahren Beteiligungsverfahren

Page 38: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Standort- & Projektentwicklung – Folie 38

Kommunikation

Partizipation

KooperationModeration

Koordination Information

Unterstützende Verfahren Beteiligungsverfahren

Mitw

irkungsin

tensitä

t

Page 39: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Standort- & Projektentwicklung – Folie 39

Kommunikation

Partizipation

Kooperation

Moderation

Koordination

Information

Unterstützende Verfahren Beteiligungsverfahren

Mitw

irkungsin

tensitä

t

Page 40: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Standort- & Projektentwicklung – Folie 40

KooperationInformation

Zunehmende Mitwirkungsintensität

Zunehm

ender

Konflik

tgra

d

Partizipation

Moderation und Koordination

Page 41: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Was ist Kommunikation?

Standort- & Projektentwicklung – Folie 41

Wörtlich: Mitteilen, gemeinsam tun

Zwischenmenschliches Verhalten,

bei dem Informationen ausgetauscht werden.

Page 42: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Drei Beteiligungsformen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 42

Informieren und Erkunden von Meinungen

Die Kommunikationsbeziehung verläuft in eine Richtung

(monologisch)

Es gibt einen zentralen Akteur der

anderen etwas mitteilt, oder nach deren Meinung fragt

Veränderungen des Verhaltens anregen möchte

Beispiele:

Informationsarbeit vor dem Abbruch eines Industrieareals

Meinungsumfrage zu einem geplanten Park in der Stadt

Page 43: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Beteiligen (Partizipation)

Die Kommunikationsbeziehung verläuft wechselseitig

(dialogisch)

Im Zentrum steht der Gedankenaustausch, die Meinungsbildung

und die gemeinsame Erörterung

Nutzung von Know-how der Beteiligten

Austausch von Argumenten und Sichtweisen

Beispiele:

Anhörung zur Altlastenproblematik

Bürgerversammlung zur Quartierserneuerung

Ordnung der Begriffe

Drei Beteiligungsformen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 43

Page 44: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Drei Beteiligungsformen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 44

Kooperation

Die Kommunikationsbeziehung verläuft wechselseitig

(dialogisch).

Der gesamte Entscheidungsprozess wird nach aussen verlagert!

Man benötigt deshalb klare Regeln (Geschäftsordnung) und

rechtlich verbindliche Verträge.

Die Veranstaltungen sind aber meist nicht grundsätzlich

öffentlich (Einladungen).

Ziel: Das Schaffen einer Win-Win Situation.

Beispiele:

Public-Private Partnership (Kooperative Planung)

Runder Tisch zum Thema „Sicherheit im Quartier“

Mediationsveranstaltung zum Thema „Autolärm, jetzt reichts!“

Page 45: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Unterstützende Verfahren

Standort- & Projektentwicklung – Folie 45

Koordination

Kein eigenes Verfahren aber Grundvoraussetzung für das

Gelingen der anderen Verfahren.

Projektmanagement

Aktivitäten vernetzen, Kompetenzen bündeln, Abstimmen von

Zielen und Massnahmen

Beispiele:

Klare Verteilung der Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung

Page 46: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ordnung der Begriffe

Unterstützende Verfahren

Standort- & Projektentwicklung – Folie 46

Moderation

Moderation ist die Organisation und Leitung von Gesprächen.

Der Moderator hat zum Ziel mehr Klarheit und Effizienz in den

Kommunikationsprozess zu bringen.

Der Moderator ist inhaltlich unparteilich, zeigt sich in Bezug auf

die beteiligten Personen neutral.

Im Unterschied zur Mediation ist keine Konfliktsituation

vorhanden.

Beispiele:

Gesprächsleitung an einem runden Tisch

Page 47: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Gesetzliche Grundlagen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 47

Keine gesetzliche Verpflichtung zur kooperativen Planung!

Page 48: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Gesetzliche Grundlagen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 48

Öffentlich rechtliche Verträge zwischen dem Gemeinwesen und

Privaten

Es ist umstritten, ob es eine gesetzliche Grundlage im

kantonalen Baurecht braucht für den Inhalt der Verträge von kP

„Das Gesetz muss den Vertrag nicht ausdrücklich vorsehen, es darf ihn aber

auch nicht ausschliessen“

Z.B. keine kommunalen Nutzungspläne über vertragliche Regelung.

Verträge dort, wo keine Planungsinstrumente bestehen.

Die vom Gesetz her zuständigen Organe können nicht von ihren

Mitwirkungs- und Mitentscheidungsrechten ausgeschlossen

werden.

Jede Planung muss durch das Nadelöhr der Politik

Page 49: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Unterscheidung der Verfahren

Standort- & Projektentwicklung – Folie 49

Formelle Verfahren

„gesetzliches Minimum“

Informelle Verfahren

Keine gesetzliche Verpflichtung

Materielle Rechte betroffen

(Grundeigentümer)

Öffentliche Zugänglichkeit von

Planunterlagen, auch für rechtlich

nicht Beteiligte (Rechtsschutz &

Demokratieverständnis)

Aktivierung, aufsuchende Beteiligung

Kooperation „den

Entscheidungsprozess nach aussen

tragen“

Page 50: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Informieren und Erkunden von Meinungen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 50

Formelle Verfahren

„gesetzliches Minimum“

Informelle Verfahren

Keine gesetzliche Verpflichtung

Haushalts-befragungen

Interviews

Presse undLokalradio

Infoblätter undAushänge

Informationüber Medien

Meinungen erkunden

Informationüber Veranstaltungen

Bürger-versammlung Exkursionen

Page 51: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Partizipation

Standort- & Projektentwicklung – Folie 51

Formelle Verfahren

„gesetzliches Minimum“

Informelle Verfahren

Keine gesetzliche Verpflichtung

Zukunfts-werkstatt

ÖffentlicheAuslegung

Anhörung undErörterung

Planungszelle

Arbeits-gruppen

Achtung:

Meist keine Entscheidungsbefugnisse

Page 52: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Kooperation

Standort- & Projektentwicklung – Folie 52

Formelle Verfahren

„gesetzliches Minimum“

Informelle Verfahren

Keine gesetzliche Verpflichtung

Public-Private-Partnership

Runder Tisch,Forum

Mediation(Vermittlung)

Schlichtung

Schiedsgericht

Page 53: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 53

Zwischenfazit:

1. Kommunikationsformen müssen

problemspezifisch und adressatengerecht

zusammengestellt werden.

2. Das Ziel muss immer das Erarbeiten einer

sinnvoll gestalteten Kommunikationsstrategie

sein. (Kosten-Nutzen, Effizienz)

3. Achtung: „Die Bereitschaft zur Kommunikation

ist eine knappe Ressource, es gilt behutsam mit

ihr umzugehen.“

Nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen!

Page 54: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 54

KooperationInformation

Zunehmende Mitwirkungsintensität

Zunehm

ender

Konflik

tgra

d

Partizipation

Mediation

rge

rve

rs.

Public-PrivatePartnership

Runder Tisch

Forum

Zukunftswerkstatt

Arbeitsgruppen

Planungszelle

Moderation und Koordination

Kommunikation

Page 55: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Anhang mit weiterführenden Materialien

Page 56: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Ein Kommunikationskonzept

Die 5 W

Standort- & Projektentwicklung – Folie 56

Wann lässt das formelle Verfahren Beteiligungsmöglichkeiten

überhaupt zu?

Wie gross ist mein Handlungsspielraum?

Warum sollen Information, Beteiligungs- und Kooperations-

möglichkeiten angeboten werden, und warum beteiligen

sich Bürger und andere Private?

Interesse und Motivation der Behörde und der Eingeladenen

Was ist Gegenstand der Kommunikation?

Themen und Entscheidungssituationen

Wer wird am Prozess beteiligt?

Akteure und deren Stellung im Prozess

Wie wird informiert, beteiligt und kooperiert?

Art des Verfahrens (Mitwirkungsgrad)

Page 57: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die 5 W

Wann

Standort- & Projektentwicklung – Folie 57

Wo lässt das formelle Verfahren noch Freiräume?

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Richtplan-

änderung

Nutzungs-

planZeitProjektbeginn

Handlu

ng

s-

sp

ielr

aum

Beispiel: Golfplatz Pfannenstiel

Page 58: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Planung

Informationen

Konflikte vermeiden

Identifikation/

Beschleunigung

Die 5 W

Warum

Standort- & Projektentwicklung – Folie 58

Motivation der einzelnen Parteien sich zu beteiligen

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Bürger/Beteiligte

Eigeninteressen!

Aufwand zu Nutzen

Politik

Legitimation

Demokratie-

verständnis

Page 59: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die 5 W

Was

Standort- & Projektentwicklung – Folie 59

Worüber soll genau kommuniziert werden?

Achtung bei:

„Das gehört nicht hierher“

„Das ist nicht unsere Aufgabe“

„Das können wir nicht entscheiden“

„Die sind doch gar nicht interessiert/haben keine Ahnung“

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Page 60: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die 5 W

Wer

Standort- & Projektentwicklung – Folie 60

Wer soll am Prozess teilnehmen?

„Der Bürger“ existiert nicht Das Treffen einer Auswahl ist

meistens nötig

Durch die Auswahl werden Leute ausgegrenzt.

Wen informiere ich wann?

Wie hole ich die Leute ab, dort wo sie jetzt stehen?

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Page 61: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die 5 W

Wie

Standort- & Projektentwicklung – Folie 61

Das Wie beinhaltet das Verfahren an sich und den Mitwirkungsgrad

(wie weit)

Informieren und Erkunden von Meinungen

Information über Medien oder über Veranstaltungen (Bürgerversammlung,

Infoblätter, Ausstellungen, Presse)

Meinungen erkunden: Haushaltsbefragungen, Interviews

Partizipation

Planungszelle, Arbeitsgruppe, Zukunftswerkstatt

Kooperation

Public-Private-Partnership, Forum, Anwaltsplanung, Runder Tisch, Mediation

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Page 62: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Auswahl des Verfahrens und Umsetzung

Standort- & Projektentwicklung – Folie 62

Jedes Verfahren hat seine Stärken und

Schwächen.

Die Wahl des richtigen Verfahrens und der

Umsetzung sind entscheidend.

Ziel muss immer eine Win-Win-Situation sein,

keine pro-forma-Beteiligungsangebote.

Eine Abklärung mittels der 5 W-Fragen hilft.

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Page 63: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 63

Kooperative Planung & Partizipationsprozesse

Theorie: Verfahren

Page 64: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 64

KooperationInformation

Zunehmende Mitwirkungsintensität

Zunehm

ender

Konflik

tgra

d

Partizipation

Mediation

rge

rve

rs.

Public-PrivatePartnership

Runder Tisch

Forum

Zukunftswerkstatt

Arbeitsgruppen

Planungszelle

Moderation und Koordination

Kommunikation

Page 65: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 65

1. Grundlegende Kriterien für Beteiligungsverfahren

2. Welche Verfahren gibt es?

3. Beispiele

4. Stärken & Schwächen

5. Empfehlungen

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Page 66: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Grundlegende Kriterien (Prämissen)

Standort- & Projektentwicklung – Folie 66

1. Die Beteiligung ergänzt den formellen Entscheidungsprozess,

ersetzt ihn aber nicht.

2. Unterschiedliche Wahrnehmung und Perspektive der

Beteiligung von Planungsbehörden und Bürgern.

3. Fixierte Rechte sind unverzichtbar für eine wirksame

Beteiligung.

4. Die Übergänge zwischen den Beteiligungsformen sind

fliessend, eine sinnvolle Beteiligung erfordert oft eine

Kombination von verschiedenen Verfahren und Formen.

Page 67: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Grundlegende Kriterien (Anforderungen)

Standort- & Projektentwicklung – Folie 67

1. Die Beteiligung erfordert bestimmte inhaltliche

Mindestanforderungen.

2. Ein faires Verfahren ist sicherzustellen.

3. Alle Beteiligten müssen einen Nutzen aus der Zusammenarbeit

ziehen können (Win-Win).

4. Es braucht eine aktive Rolle der Bürgerinnen und Bürger.

5. Sämtliche sozialen Schichten sollen vertreten sein.

6. Das Planungsverfahren muss offen sein.

Page 68: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 68

1. Informieren und Erkunden von Meinungen

Information über Information über

Medien Veranstaltungen

Bürger-versammlung

Exkursionen

Infoblätter undAushänge

Ausstellungen

Presse, Radio,Fernsehen

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Page 69: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

1. Informieren und Erkunden von Meinungen

Information über Medien

Standort- & Projektentwicklung – Folie 69

Quelle: links: https://www.amtsblatt.zh.ch/

mitte: https://www.yumpu.com/de/document/view/22447697/kw37-medico-druck/7

rechts: http://www.vfsn.ch/index.php?option=content&task=view&id=3260&Itemid=1

Page 70: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

1. Informieren und Erkunden von Meinungen

Information über Veranstaltungen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 70Quelle: rechts: http://www.hda-koeln.de/kalender/160830/

links: https://www.in-mediation.eu/bericht-zur-informationsveranstaltung-der-rg-koblenz-zum-thema-buergerbeteiligung

Page 71: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 71

1. Informieren und Erkunden von Meinungen

Meinungen erkunden

Haushalts-befragungen

Interviews

eDemokratie

Page 72: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Beispiel für Meinungen erkunden:

eDemokratie

Standort- & Projektentwicklung – Folie 72

eGovernment

eAdministration

eDemocracy

Directdemocratic

Internetvote

eProtest

eActivism

eParticipation

Indirectdemocratic

eInformation

eParliament

eParty

ePetitioning

Verfahren, die moderne

Kommunikations-

technologien zur

Information, Datener-

hebung oder Abstimmung

benutzen

Einweg vs. Zweiweg-

Kommunikation

Medium: Telefon,

Simulationen, Internet...

Weiterführende Literatur:

Meier A. (2009): eDemocracy & eGovernment - Entwicklungsstufen einer demokratischen Wissensgesellschaft.

Springer-Verlag, Heidelberg, 2009, ISBN 3-642-00129-7

Page 73: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 73

2. Partizipation

Zukunfts-werkstatt

Planungszelle

Arbeitsgruppe

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Page 74: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

2. Partizipation

Planungszelle

Standort- & Projektentwicklung – Folie 74

Zusammenbringen von zufällig ausgewählten Bürgerinnen und

Bürgern, die sich zwecks planerischer Fragen in einer Gruppe

zusammenfinden und – begleitet von Fachleuten – nach

Lösungen suchen

Gruppengrösse: 15 - 30 Personen

Dauer: 3 Tage bis mehrere Wochen

Gegen Bezahlung, von der beruflichen Tätigkeit freigestellt

3 Phasen:

Vorbereitungsphase (Teilnehmerauswahl, Programmplanung),

Durchführungsphase

Nacharbeit (Veröffentlichung des Abschlussberichts)

Page 75: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

2. Partizipation

Planungszelle

Standort- & Projektentwicklung – Folie 75

Umsetzungsbeispiel: Stadt Köln (1980): 10 Planungszellen zu

Planung eines im Krieg stark zerstörten Stadtbereiches

Gut zur ergänzenden Meinungsforschung

Wichtig ist eine heterogene, vielfältige Teilnehmerstruktur

Vorteil, dass auch „partizipationsferne“ Schichten angesprochen

werden

Fachliche Befähigung, gleiche Information an alle, Manipulation,

nur geringe Breitenwirkung

Page 76: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

2. Partizipation

Arbeitsgruppe

Standort- & Projektentwicklung – Folie 76

Besteht aus mehreren Personen, die gemeinsam kontinuierlich

an bestimmten Themen oder Fragestellungen arbeiten

Existiert in den verschiedensten Varianten (inhaltlich,

Zusammensetzung des Teilnehmerkreises,

Eigenverantwortlichkeit, Kontinuität)

Die Übergänge zu anderen Beteiligungsformen sind fliessend

Vorteilhaft für spätere Umsetzung der Ergebnisse ist eine

Rückkoppelung mit den Entscheidungsgremien

Page 77: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

2. Partizipation

Zukunftswerkstatt

Standort- & Projektentwicklung – Folie 77

Bürger entwerfen gemeinsam wünschbare Zukunftsszenarien

3 Phasen:

Kritikphase

Phantasiephase

Verwirklichungsphase

Quelle: http://www.osthang-project.org/blog/zukunftswerkstatt-mathildenhoehe/

Page 78: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Die Verfahren im Einzelnen

Standort- & Projektentwicklung – Folie 78

3. Kooperation

Public-PrivatePartnership

Runder Tisch

MediationForum

Anwaltsplanung

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Page 79: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

3. Kooperation

Anwaltsplanung

Standort- & Projektentwicklung – Folie 79

Anwaltsplanung soll die Interessen artikulationsschwacher,

sozial benachteiligter Bewohnergruppen in Planungsprozessen

stärken

Durch fachliche Beratung der Gruppe oder durch einen

Interessensvertreter in den Gremien

Im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe, keine Entmündigung

Transparenz im Planungsprozess

Page 80: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

3. Kooperation

Public-Private Partnership, lokale Partnerschaften

Standort- & Projektentwicklung – Folie 80

Bezeichnet eine zeitlich begrenzte Form der Zusammenarbeit

zwischen privaten Akteuren (meist grössere Unternehmen) und

öffentlichen Akteuren (staatliche Institutionen)

Institutionalisierte Formen der freiwilligen Kooperation (von

informellen Absprachen bis zu Vertragsverhältnissen)

Bsp. «Neumatt» Burgdorf

Quelle & weiterführende Literatur:

https://www.nzz.ch/schweiz/wenn-private-den-staat-zu-mittelfristigem-denken-zwingen-1.18148827

https://www.nzz.ch/schweiz/public-private-partnership-wenn-staat-und-private-zusammenspannen-ld.125614

Page 81: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

3. Kooperation

Runder Tisch/Forum

Standort- & Projektentwicklung – Folie 81

Gemeinsame Beratung aller, die von einer Planung, einem

Konflikt oder Problem betroffen bzw. mit Kompetenz zur Lösung

ausgestattet sind.

Gute Möglichkeit, eine Planungsaufgabe umfassend zu beraten

und eine für alle bestmögliche Lösung zu finden.

Den (potentiellen) Teilnehmern muss der Nutzen ihrer

Mitwirkung klar sein bzw. klar gemacht werden.

Alle beteiligten Gruppen sind am Runden Tisch gleichberechtigt.

Dieser Grundsatz ist durch Spielregeln und durch den Moderator

durchzusetzen.

Page 82: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Runder Tisch/Forum

Beispiel: Quartierforum Stadt Zürich

Standort- & Projektentwicklung – Folie 82

Page 83: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Runder Tisch/Forum

Beispiel: Quartierforum Stadt Zürich

Standort- & Projektentwicklung – Folie 83

Projekt Domino - zur Verbesserung der Lebensqualität in

belasteten Quartieren

Ausgangslage: Hardquartier (Belastung Verkehr, Industrie,

Baudichte und -Struktur, Bewohner, wenig Freiflächen)

Aufwertungsprozess: Einbezug der Bevölkerung mittels

halbjährlichen Quartierforen (und Arbeitsgruppen) und

verstärkter Zusammenarbeit in der städtischen Verwaltung

Inhalt: Wohnumfeldverbesserung, Beleuchtung, Passerelle,

Zebrastreifen... an der Gestaltung des Lebensraum teilnehmen

Quartierbewohner, Gewerbetreibende, Vereine,

Wohnbaugenossenschaften, Verwaltung... „ein Abend für alle“

Page 84: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Fazit: Quartierforum

Standort- & Projektentwicklung – Folie 84

Akteure beteiligen sich aus Eigeninteresse

Meinung sagen, aber nicht in Arbeitsgruppe mitmachen wollen

Es sprechen immer die gleichen, meist unverbindlich

Wer ist kompetent?

Mundart schliesst aus

Polarisierung: Verwaltung gegen Quartier

Gut geeignet bei konkreten, fassbaren Themen, und nicht

Grundsatzfragen

Page 85: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

3. Kooperation

Mediation (Vermittlung)

Standort- & Projektentwicklung – Folie 85

Der Versuch, in Konfliktsituationen mit allen Beteiligten auf dem

Verhandlungsweg eine einvernehmliche Lösung zu finden

Vermittlung durch neutrale Dritte ohne Eigeninteresse die das

Vertrauen aller Parteien geniessen.

Freiwillige Teilnahme, Einbezug aller Konfliktparteien

Konsensorientierte Teilnahme

Informeller Einigungsversuch

Verschiedene Verhandlungs- und Arbeitsformen

Page 86: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

3. Kooperation

Mediation (Vermittlung)

Standort- & Projektentwicklung – Folie 86

3 Schritte eines Mediationsverfahrens:

1. Vorverhandlungsphase (Mediator bestimmen, Problem und

Interessenten identifizieren)

2. Verhandlungs- und Konsensbildungsphase (bestimmen der

Interessen, Kompromisse, Übereinkunft)

3. Nachverhandlungsphase (umfassende Umsetzung)

Ermöglicht Auflösung von blockierten Situationen in Planungsprozessen

Page 87: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Fazit: Mediation

Standort- & Projektentwicklung – Folie 87

Erkenntnis:

Es muss einen rechtlichen Spielraum geben, damit

konsensorientierte Lösungen möglich sind

Es müssen sich die Vertreter aller Interessensgruppe einigen

und zustimmen, um eine tragfähige Lösung zu finden

Nicht jede Mediation bringt ein positives Ergebnis.

Page 88: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 63

Page 89: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 64

Page 90: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 65

Page 91: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 67

Page 92: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 68

Page 93: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 69

Page 94: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 70

Page 95: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Standort- & Projektentwicklung – Folie 71

Page 96: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Auswahl des Verfahrens und Umsetzung

Standort- & Projektentwicklung – Folie 96

Jedes Verfahren hat seine Stärken und

Schwächen.

Die Wahl des richtigen Verfahrens und der

Umsetzung sind entscheidend.

Ziel muss immer eine Win-Win-Situation sein,

keine pro-forma-Beteiligungsangebote.

Eine Abklärung mittels der 5 W-Fragen hilft.

Überblick

gewinnen

Ziele

formulieren

Teilnehmer

bestimmen

Wahl des

VerfahrensUmsetzung

Wann

Warum

Was

Wer

Wie

Page 97: Planung I - IRL-PLUS ETHZ

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!