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DIE ARCHITEKTEN-INFORMATION VON HÖRMANN PORTAL 08 OKTOBER 2006 PORTAL 08 Wohnbauten Projekte von brunsarchitekten; homuth + partner architekten; Drost + van Veen Architecten und Kijo Rokkaku Architect & Associates

PORTAL - Hörmann...wurde die von Clarence Stein und Henry Wright geplante Gartenstadt Radburn als erste „Gartenstadt des Automobil-zeitalters“ fertig gestellt. Das dabei angewandte

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Page 1: PORTAL - Hörmann...wurde die von Clarence Stein und Henry Wright geplante Gartenstadt Radburn als erste „Gartenstadt des Automobil-zeitalters“ fertig gestellt. Das dabei angewandte

DIE ARCHITEKTEN-INFORMATIONVON HÖRMANN

PORTAL 08OKTOBER 2006

PORTAL 08

WohnbautenProjekte von brunsarchitekten; homuth + partnerarchitekten; Drost + van Veen Architecten undKijo Rokkaku Architect & Associates

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3EDITORIAL

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IM WENDEKREIS DES AUTOSEine Geschichte von Faszination und schlechtem Gewissen, Technikbegeisterung und Skepsis: Wie die Entwickung des Automobils die Architektur des 20. Jahrhunderts beeinflusste. Autor: Dr. Herbert Keck, Wien

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5-METER-HAUS IN BIELEFELDDie Maße des Anbaus an ein 60er-Jahre-Haus waren vom Bebauungsplan vorgegeben. So entwarfen brunsarchitekten das Wohnhaus eines Ehepaars als schmale Scheibe mit skulpturaler Qualität. Entwurf: brunsarchitekten, Bielefeld

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EINFAMILIENHAUS IN LEIPZIG-CONNEWITZDie Villa im Grünen: 80 Meter von der nächsten Straße entfernt entstand das Wohnhaus eines Leipziger Architekten. Seine Holzverkleidung passt es mustergültig in die üppige Vegetation ringsum ein. Entwurf: homuth + partner architekten, München / Leipzig

20 / 21 / 22 / 23 / 24 / 25

WOHNSIEDLUNG SWANLA-CATSBURG IN ZEVENHUIZENDie Mischung macht’s: Swanla-Catsburg vereint nicht nur Reihenhäuser und Geschosswohnungen in zwei abwechslungsreichen Baublocks, sondern auch Angehörige vieler sozialer SchichtenEntwurf: Drost + van Veen Architecten, Rotterdam

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LUXURIANT CITY IN BEIJINGVon Wolken, Bergen und Wänden: Wie der japanische Architekt Kijo Rokkaku in Chinas aufstrebender Hauptstadt ein eigenes Wohnviertel für wohlhabende Kunden schufEntwurf: Kijo Rokkaku Architect & Associates, Tokio

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HÖRMANN-UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

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ARCHITEKTUR UND KUNSTRebecca Wilton: „Saal“ / „Kaufhaus“

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VORSCHAU / IMPRESSUM / HÖRMANN IM DIALOG

INHALT

PORTAL 08DIE ARCHITEKTEN-INFORMATION VON HÖRMANN

Umschlagbild: Einfamilienhaus in Leipzig-ConnewitzFoto: Stephan Falk / baubild / Hörmann KG

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in der aktuellen Ausgabe von PORTAL widmen wir unseinem Thema, das uns buchstäblich alle angeht: dem Woh-nen. Im Grunde ist der Wohnbau heutiger Tage eine nieendende Fortsetzungsgeschichte: Sie beginnt mit der Ideedes Architekten und wird von den Nutzern, die sich in demvon ihm geplanten Bauwerk einrichten, es umbauen, erwei-tern oder verkleinern, unterteilen und untervermieten, überGenerationen hinweg fortgeschrieben. Dies wirft einerseitsdie ewig junge Frage auf, wie spezifisch Wohnbauten über-haupt sein sollten, wie sehr sie den Vorlieben eines einzi-gen Bauherrn folgen dürfen, und wie wandelbar Wohnar-chitektur sein muss, um nachhaltig zu sein. Andererseits macht es deutlich, dass ein Wohnhaus nichtnur ein Stück Architektur ist: Es spiegelt immer auch die Per-sönlichkeit des jeweiligen Bewohners wider. Wenn Sie PORTAL 08 aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dassauch die darin vorgestellten Architekturprojekte höchstunterschiedliche Charaktere verkörpern. Von der ruhig unddoch zentrumsnah gelegenen „Villa im Grünen“ bis zur Groß-wohnanlage in der pulsierenden Metropole Beijing stellenwir Ihnen Bauten für alle Temperamente (und für beinahejeden Geldbeutel) vor. Daneben haben wir uns in PORTAL 08mit einem gerade für einen Hersteller von Garagentorenüberaus spannenden Thema befasst: Wohin mit dem fahrba-

ren Untersatz? Wo bringen Haus- und Wohnungsbesitzer ihrAuto unter – am Straßenrand, in der quartierseigenen Tiefga-rage, im Carport oder in der Garage am Haus? Herbert Keckvon der Technischen Universität Wien, der seine Dissertationzum Thema „Architektur und Auto“ verfasst hat, berichtet inPORTAL, wie namhafte Architekten in den vergangenen 100Jahren dieses Problems Herr geworden sind – und wie vielezugleich dem Zauber des Automobils erlegen sind. In seinem Beitrag stellt der Autor implizit die Frage, ob dasAuto nicht nur ein notwendiges Übel und architektonisch alssolches zu behandeln ist. Hier sind wir als führender Tür- undTorhersteller natürlich anderer Meinung. Für unsere Haltunghaben wir funktionale und gestalterische Argumente. Diefunktionalen: Eine überwiegende Mehrheit aller Hausbesit-zer wird Ihnen bestätigen, dass sie ihre Garage nicht missenmöchte – nicht nur als Abstellraum für das Auto, sondernauch für all die Gerätschaften, die zum Unterhalt von Hausund Garten eben notwendig sind. Und die gestalterischenArgumente? Lesen Sie PORTAL 08 – Sie werden darin genugBeispiele finden, wie sich Garagen in erstklassige Wohnbau-ten integrieren lassen. Wenn also demnächst auch Sie beiIhrem nächsten Entwurf vor einem „Garagenproblem“ ste-hen: Fragen Sie uns. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen,dass es bald kein solches mehr ist.

EDITORIAL

Martin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph HörmannPersönlich haftende Gesellschafter

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Thomas J. Hörmann Christoph HörmannMartin J. Hörmann

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IM WENDEKREIS DES AUTOS:DAS AUTOMOBILE JAHRHUNDERT IN DER ARCHITEKTUR

Walter Gropius, Le Corbusier und Buckminster Fuller haben selbst welche entwor-fen. Andere Architekten und Stadtplaner mühten sich zeitlebens, es in die Schrankenzu verweisen: Die Rede ist vom Auto, dem Fortschritts- und Wohlstandssymbol des20. Jahrhunderts und dem bis heute wichtigsten Garanten für individuelle Mobilität.Welche Auswirkungen die Erfindung von Gottlieb Daimler auf die Architektur derletzten 100 Jahre gehabt hat, resümiert Dr. Herbert Keck von der TechnischenUniversität Wien in seinem Beitrag.

Autos sind nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auchBestandteil des Wohnens. Das Auto ist vielleicht der intims-te Wohnraum überhaupt. Inmitten der Öffentlichkeit gehörter ganz dem Insassen. Wahrscheinlich deckt der „Auto-raum“ ein archaisches Grund- und Sicherheitsbedürfnis ab.Er ist Blechkleid und Urhütte zugleich. Viel eindeutiger alsbeim Wohnen ist die Entscheidung für eine bestimmteAutomarke eine kulturelle Status- und Rollendefinition.Jeder wohnt, aber ihre gesellschaftliche Position definierenviele mit der Markenwahl ihrer Autos. Von seiner Erfindung an war das Automobil für die Archi-tekten der Moderne eine starke Inspiration. Einige von ihnenversuchten sich sogar als Auto-Designer. So existiert unteranderem ein aus dem Jahr 1923 von Adolf Loos stammenderEntwurf für einen Lancia, der etwas wie ein Militärfahrzeugaussieht, weil dieser offenbar übersehen hatte, dass dünnesKarosserieblech in alle Richtungen biegbar ist. Le Corbusierwiederum entwarf einen Kleinwagen mit Heckmotor, in derForm nicht unähnlich einem VW-Käfer, wobei Letzterer imUnterschied zu Le Corbusiers Auto wesentlich erfolgreicherwar. Wenigstens einige Male gebaut wurde ein 1933 vonWalter Gropius entworfenes Adler-Cabriolet, das gemäßdessen Grundsätzen aus der Funktion heraus entwickeltwar. Insbesondere besaß es perfekt ausgeklügelteLiegesitze. Freilich nahm es sich etwas altertümlich aus,wenn man es mit dem etwa zur gleichen Zeit entstandenenDymaxion Car des Konstrukteur-Architekten Richard

Buckminster Fuller vergleicht. Das Dymaxion Car war imGrunde die Adaption eines Flugzeugrumpfes für denStraßenverkehr, hatte drei Räder, Heckmotor und eine kom-promisslos aerodynamische Karosserie. Von einemDüsenantrieb hatte Fuller schließlich abgelassen.Bei keinem Architekten der Moderne manifestierte sich dieVorliebe für das Automobil jedoch auf derart tief greifendeWeise wie bei Le Corbusier. Ständig verglich er Häuser mitAutos. Nicht nur postierte er auf Fotos oft Autos vor seinenBauten, in „Vers un Architecture“ stellte er zeitgenössischeAutos sogar griechischen Tempeln gegenüber. SeineCitrohan-Häuser tragen nicht zufällig in einem Wortspiel denNamen eines französischen Automobilproduzenten. Was LeCorbusier an Autos vor allem bewunderte, war der rationali-sierte industrielle Fertigungsprozess, aus dem sie hervorgin-gen. Seine zur Ikone der modernen Architektur gewordene,1931 entstandene Villa Savoye in der Nähe von Paris wurdezum ersten vom Automobil determinierten Bauwerk. Dassich ihr nähernde Auto fährt unter dem an drei Seitenzurückgesetzten Obergeschoss vor. Zwischen den Stützenund dem abgerundeten, verglasten Erdgeschoss ist geradePlatz für die Autozufahrt. Am Scheitelpunkt der Kurve liegtder Eingang. Die Insassen werden so an der Hauptachsedes Hauses abgesetzt, bevor der Chauffeur den Wagen, derKurve folgend, auf einem der drei offenen Garagenplätze,die diagonal angeordnet sind, abstellt. Der Wendekreis desAutos ergab die Dimensionen des Hauses. Die Unterbrin-

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Shanghai PitBuilding

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PeterWahl,Dipl.-

DR. HERBERT KECKgeboren 1957 in Wien

Architekturstudium an der TU WienMitarbeit im Atelier Prof. GieselmannUniversitätsassistent am Institut fürWohnbau, TU WienPromotion mit Dissertationsthema „Auto und Architektur“Wissenschaftlicher Mitarbeiter amInstitut für Architektur und Entwerfen, Abteilung für Wohnbau und Entwerfen,TU Wien Forschungsauftrag und Fachpublika-tionen zum Thema Hotelbau Mehrere prämierte Wettbewerbsprojek-te gemeinsam mit Konrad Schermannund Werner Stolfa

gung der Autos wurde freilich nur für Le Corbusiers begüter-te Klientel zum Thema. Bei seinem Mehrfamilienwohnhausin der Stuttgarter Weißenhofsiedlung war die Zeit nochnicht reif dafür. Eine Garage wurde ihm aus Kostengründenverweigert.

Die autogerechte Stadt: ein radikaler Fehlschlag?Dass das Auto radikal die Stadt verändern würde, war LeCorbusier klar. So forderte er in seinem 1925 vorgelegtenPlan Voisin, das gesamte Pariser Stadtzentrum bis auf weni-ge Sehenswürdigkeiten abzureißen und durch 200 Meterhohe Hochhäuser zu ersetzen, zwischen denen die Autosungehindert durchfahren hätten können. Die Funktion derStraßen hätte sich vollständig gewandelt. Sie wären, zumreinen Verkehrsträger umfunktioniert, zu Vorläufern unsererStadtautobahnen geworden. Die Straße über den Erdbodenzu erheben, war auch Thema seiner anderen Stadtplanun-gen. Die Idee dazu holte er sich bei einem Besuch der vonGiacomo Matte-Trucco 1923 entworfenen Fiat-Fabrik inTurin-Lingotto, auf deren Dach sich eine 500 Meter langeRenn- und Teststrecke befindet. Für Algier, Montevideo, SaoPaolo und Rio de Janeiro schlug er als Stahlbetongerüstekonzipierte Viadukte vor, über die Stadtautobahnen geführtund in die Wohnungen hätten eingebaut werden sollen. Das Auto veränderte nicht nur die Grundlagen des Städte-baus und die Produktionsbedingungen von Architektur, es

war auch Initiator neuartiger Gebäudetypen: Zu seinerVersorgung benötigte es Tankstellen, deren riesige Dächerbald das Landschaftsbild prägten. In Symbiose mit demHotel entstanden Motels, bei denen der Gast mit dem Autobis zur Zimmertür gelangen konnte. Um aus dem Auto erstgar nicht aussteigen zu müssen, tauchten vor allem in denUSA Drive-In-Restaurants, -Banken, -Kinos, ja sogar -Kir-chen auf. Zu seiner eigenen Unterbringung mussten natür-lich Parkgaragen gebaut werden – eigene Häuser für Autos. Während die alten Stadtkerne Europas in einem permanen-ten Dauerclinch mit dem Automobil stecken und nur durchimmer neue „Notverordnungen“ (Fahrverbote, Kurzpark-zonen, Citymaut etc.) des ungeliebten Störenfriedes Herr zuwerden versuchen, setzte sich das Auto in den neuenStadtplanungsgebieten an den Stadträndern als alleinigesMaß aller Planungen durch. Das Auto förderte die flächigeAusdehnung der Städte, die Besiedlung riesiger Einfamilien-hausgebiete, die Zersiedelung der Landschaft. Schon 1933wurde die von Clarence Stein und Henry Wright geplanteGartenstadt Radburn als erste „Gartenstadt des Automobil-zeitalters“ fertig gestellt. Das dabei angewandte Prinzip deskammartigen Ineinandergreifens von Stichstraßen für Autosund Fußgänger übernahm Hans Bernhard Reichow in seiner„Autogerechten Stadt“ aus den 1950er-Jahren.Doch wohin mit dem „ruhenden Verkehr“? Einmal abgestellt,hat das Auto jeden Reiz an Mobilität verloren, steht nur noch

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IM WENDEKREIS DES AUTOS:DAS AUTOMOBILE JAHRHUNDERT IN DER ARCHITEKTUR

herum und benötigt Platz, und den nicht zu knapp, wennman Zu- und Abfahrten hinzurechnet. Für den Wohnbau ste-hen grundsätzlich je nach Lage und Situation oberirdischeStellplätze, eingeschossige Garagen, halbversenkte Park-paletten, Tiefgaragen oder mehrgeschossige Parkhäuser zurAuswahl. Einfamilienhausbesitzer lassen sich meist Garagenoder offene Carports errichten. Letztere finden in Europajedoch noch immer wenig Anklang. Fast durchweg Häusermit Carports umfasste dagegen das Case Study HouseProgramme, das in den 1950er-Jahren in den USA eine faszi-nierende Serie von Experimentalhäusern hervorgebrachthat. Eine so starke Nahebeziehung zum parkenden Auto wieim 1958 entstandenen Case Study House No.21 von PierreKoenig, in dem es vom Essplatz aus durch raumhohe Fensterbetrachtet werden kann, war jedoch auch hier selten. Schwierig wird es, wenn Garagen in Reihenhäuser einge-baut werden sollen. Durch deren geringe Breite geht dabeifast das halbe Erdgeschoss verloren. Bei den von Mart Stam1937 entworfenen „Drive-in-Woningen“ in Amsterdam blieblediglich ein „Gartenzimmer“ übrig. Das 1. Obergeschossmusste eine extra Freitreppe bekommen, um überhauptnoch direkt mit dem Garten in Kontakt treten zu können. Bei der Planung von Siedlungen stellt sich die Frage, wielang die Wege zwischen Parkplatz und Haus sein dürfen, dieden Bewohnern zuzumuten sind. Grundsätzlich kann derPlaner die Wahl entweder periphere Sammelparkplätze oder-garagen vorsehen, die von allen Häusern mehr oder weni-

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ger weit entfernt liegen, oder er entscheidet sich dafür, dieAutos in die Anlage hineinfahren zu lassen und muss Park-möglichkeiten direkt in den oder im Nahbereich der Häusereinplanen. In beiden Fällen sind jedoch für die Feuerwehrbefestigte Fahrstraßen zu den Häusern notwendig.

Das Auto als entwurfsbestimmender FaktorEin Weg aus dem Dilemma scheint im seit 2001 entwickeltenProjekt Roof Road NT von NL Architects gefunden wordenzu sein. Wie schon zuvor bei Le Corbusiers Stadtplanungs-projekten für Algier und einer aus dem England der 1960er-Jahre stammenden Studie von G.A.Jellicoe mit dem vielsa-genden Titel „Motopia“ werden Straße und Parkplätze auchbei dieser Reihenhausanlage auf das Dach verlagert.Dadurch lassen sich bis zu einem Drittel der Gesamtflächeeinsparen. Lediglich notwendige Rampen kommen zurbebauten Fläche hinzu. Über die hinzugewonnenen Frei-flächen kann frei verfügt werden. In dicht bebauten Städten wird die Sache schwieriger. Diemeisten Stadtverwaltungen haben Bauordnungen erlassen,die zumindest einen Stellplatz pro Wohnung für Neubautenvorschreiben. Innerstädtische Lagen machen Tiefgaragenunter dem Haus meist unvermeidbar. Dabei die konstrukti-ven Erfordernisse beider Nutzungen aufeinander abzustim-men liegt am Geschick des Planers. Jean Nouvel löste die-ses Problem bei seinem radikalen Wohnbauprojekt Nemau-sus in Nimes, 1987, indem er die Gebäude auf Stützen stellte

Vorige Seite: Zwei frühe Architekten-Entwürfe für Autos: Le CorbusiersVision eines Kleinwagens (in Magenta) und RIchard Buckminster Fullers„Dymaxion Car (in Blau)Unten: Das Case Study House No. 21 von Pierre Koenig (links) bot freienBlick vom Essplatz auf das Auto des Bauherren. Das Projekt „Roof Road NT“von NL Architects (rechts) sieht Parkflächen auf den Dächern der Wohn-bauten vor.

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Drei Möglichkeiten, das Auto im oder unter dem Haus unterzubringen: InBertrand Goldbergs „Marina City“ in Chicago (links) dienen die untersten15 Geschosse als Parkebenen. Bei Jean Nouvels Projekt „Nemausus“ inNimes (Mitte) parken die Autos ebenso unter dem aufgeständertenGebäude, beim Mini-Haus von Atelier Bow-wow in Tokio (rechts) untereinem auskragenden Erker.

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und die Autos darunter offen stehen lässt. Die Parkebene istdabei etwa um ein halbes Geschoss nach unten vertieft, sodass eine Art „Löwengrube“ entsteht, man jedoch von derStraße aus über die Dächer der Autos hinwegsehen kannund das Erdgeschoss dadurch optisch frei bleibt. Das wohl spektakulärste Beispiel einer Integration von Park-plätzen ins Gebäude sind die beiden 1963 von BertrandGoldberg entworfenen Wohnhochhäuser der Marina City inChicago. 15 „Wendelgeschosse“ schrauben sich um dieAufzüge und Stiegen enthaltenden Kerne der beiden zylin-drischen Wohntürme nach oben und nehmen jeweils bis zu32 Stellplätze auf. Die Autos stehen in Senkrechtaufstellungund fahren im Gegenverkehr auf und ab. Zur Bedienung istallerdings Personal erforderlich. Oberhalb der Parkebenenfolgen eine Installationsebene und schließlich 40 Geschossemit tortenstückartig angeordneten Wohnungen. Angesichts zunehmender Umweltbelastungen durch dennach wie vor ungebremsten Individualverkehr werden For-derungen nach autofreiem Wohnen immer häufiger. Diesscheint jedoch nur bei einem gleichzeitigen Stadtumbaudenkbar, angefangen von einem viel effizienteren öffentli-chen Nahverkehr bis zur Wiederherstellung eines dezentra-len Versorgungsnetzes. Die Mieter der 1999 am Stadtrand

von Wien von den Architekten Cornelia Schindler und RudolfSzedenik geplanten „Autofreien Mustersiedlung“ verpflichte-ten sich nach vorangegangener Teilnahme an einemPartizipationsprozess, auf den Besitz und die Nutzung einesAutos zu verzichten. In diesem Projekt mussten Stellplätzenur im Verhältnis 1:10 errichtet werden, die dann als Car-Sharing-Station Verwendung fanden. Die frei gewordenenMittel wurden für Gemeinschaftseinrichtungen und einengroßzügigen Grünraum umgewidmet. Der so entstandeneMehrwert sollte den Verzicht auf das Auto erleichtern helfen.Es scheint an der Zeit zu sein, das Auto als das zu betrach-ten, was es letztendlich ist (nämlich ein notwendiges Übel),und ihm genau jenen Platz zuzuordnen, den es auch wirklichbenötigt – nicht mehr und nicht weniger. Nach Extrem-beispielen in beide Richtungen, wie der „Autofreien Muster-siedlung“ einerseits und dem Projekt Roof Road NT von NLArchitects andererseits, wäre da nicht gerade das vonAtelier Bow-wow 1998 geplante Mini Haus in einem TokioterVorort für einen entspannteren Umgang mit dem ThemaAutomobil richtungweisend? Es besitzt nämlich einen Erker,der genau jenen Vorsprung hat, unter dem der grüne Mini-Cooper des Besitzers Platz findet – nicht mehr und nichtweniger.

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Der Stadtbezirk Gadderbaum liegt südlich des BielefelderZentrums, eingebettet in die Höhenzüge des TeutoburgerWaldes. Dort wo der „Bielefelder Pass“ viele Verkehrs-wege bündelt, liegt das flächenmäßig kleinste Viertel derStadt, in dem gleich zwei der prominentesten Unterneh-men Bielefelds ansässig sind: die Dr. Oetker-Gruppe mitihrem Werksgelände direkt neben dem großen Güterbahn-hof und die 1876 gegründeten v. BodelschwinghschenAnstalten im ebenfalls zu Gadderbaum gehörendenOrtsteil Bethel.Hier, in einem ruhigen Wohngebiet am Rande des Stadt-teils, hat der Architekt Heinrich Martin Bruns ein Wohn-haus für zwei Personen errichtet. Eingebettet in die Höhen-züge des Teutoburger Waldes, in fußläufiger Nähe desNaturparks Eggegebirge, liegt der skulpturale Baukörper,der sich an ein Haus aus den 60er-Jahren angliedert. Einfünf Meter breiter, dreigeschossiger Gebäuderiegel miteiner Länge von etwa 14 Metern schiebt sich quer zurStraße in den Hang. In einer Umgebung, die von zweige-schossigen, satteldachgedeckten Wohnhäusern geprägtist, wirkt der Anbau wie ein Fremdkörper. Die schmalebebaubare Grundstücksfläche und die Einhaltung der ge-botenen Abstandsflächen zur Grundstücksgrenze zwangendie Architekten zu der ungewöhnlichen Form des Neubaus.Fensteröffnungen unterschiedlicher Form gliedern denweißen, schlichten Baukörper: Schmale Fensterschlitzebelichten den Eingangsbereich und das Treppenhaus,großformatige Fenster die Aufenthaltsbereiche. Mit einerEckverglasung öffnet sich das Gebäude Richtung Süd-westen zur Straße und erlaubt Nachbarn und Passanteneinen großzügigen Blick in sein Innenleben. Seitlich

schließt sich eine Garage an, deren Dachfläche dem Ober-geschoss als Terrasse dient. Den einzigen farbigen Akzentin der weiß verputzten Fassade bildet die rote Eingangstür,die ins ebenerdige Keller- und Eingangsgeschoss führt.Über eine einläufige, gerade Treppe entlang der Außen-wand gelangt man in die oberen Geschosse. FließendeRaumübergänge vermitteln trotz des schmalen GrundrissesOffenheit. Im Obergeschoss befindet sich der Wohnbereichmit Küche. Der hinter der Glasfassade liegende, zweige-schossige Essbereich bildet das extrovertierte Zentrum deshäuslichen Lebens. Von hier aus bieten sich zahlreicheSichtbezüge innerhalb des Gebäudes. Aus dem Oberge-schoss ragt der orange-rote Kubus des Badezimmers inden Luftraum. Eine Teilverglasung ermöglicht dem Benutzereinen Blick quer durch den Raum auf den TeutoburgerWald. Auch das Dachgeschoss folgt dem Thema der Trans-parenz: Von dem fast allseitig verglasten Schlafzimmer undder Dachterrasse aus kann man einen Panoramablick überdie Hänge des Mittelgebirgszugs genießen. Eine anthrazitfarbene Wandscheibe trennt die Treppe vomrestlichen Innenraum und unterteilt so zwischen Erschlie-ßungs- und Wohnbereich. Die Fensterschlitze der Fassadekehren als Einschnitte in der Wand wieder. Geschickt wur-den hier hinter den Schnittflächen aus Glas Leuchten inte-griert, die die Treppenläufe indirekt beleuchten. Die Fens-terlaibungen hingegen sind in einem satten Rot-Orangegestrichen, das die plastische Erscheinung des Bau-körpers betont. Eine besondere Note erhält der Innenraumdurch die Treppenläufe aus feuerverzinktem Tränenstahl-blech, die mit ihrem industriellen Charakter im Kontrastzum dunklen Nussbaumparkett des Bodens stehen.

Dass sich auch schwierige Bauvorgaben zum Vorteil nutzen lassen, bewiesen brunsarchitekten mit dem Neubau eines Einfamilienhauses in Bielefeld. Lediglichfünf Meter breit durfte das Gebäude im Stadtteil Gadderbaum werden. Die Architek-ten machten dieses Maß zum entwurfsentscheidenden Element und entwickelteneinen dreigeschossigen, schmalen Riegel, der seinen Bewohnern durch seine Trans-parenz und Höhe weite Ausblicke in die Umgebung bietet.

5-Meter-Haus in Bielefeld

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5-METER-HAUS IN BIELEFELD

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Auch zum Hang hin öffnet sich das Wohnhaus mit einer großenEckverglasung. Eine Mauer schützt die Terrasse vor Einblicken.

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Lageplan (oben; G= Garage; W=Wohnhaus)Ein kräftiges Orange läßt das Badezimmer als plastischen Kubus hervor-treten. (unten)

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5-METER-HAUS IN BIELEFELD

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Transparent und offen gestaltete Innenräume ermöglichen von allenStandorten im Haus Ausblicke in die Umgebung. (links)Die Einschnitte in die Wandscheibe erscheinen wie Spiegelungen derFensteröffnungen. In die Wandschlitze wurden Leuchten integriert. (rechts)

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Grundriss Erdgeschoss (oben)Grundriss 1. Obergeschoss (Mitte)Längsschnitt (unten)

BAUHERRAndrea Vinnemeier, BielefeldKlaus Brinkmann, Bielefeld

ENTWURFbrunsarchitekten, BielefeldMitarbeit: Christoph Buschmeier

STANDORTEggeweg 117, Bielefeld-Gadderbaum

FOTOSThomas Jung, Malte Bruns

HÖRMANN-PRODUKTEBerry-Schwingtor Motiv 905 mit bau-seitiger FüllungBrandschutztüren T30

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Wie kaum ein anderer Stadtteil Leipzigs hat sich Conne-witz seit der Wende als beliebtes Wohn- und Ausgeh-viertel etabliert. Großzügige Grünanlagen, Kleingärten undder Wildpark wechseln mit Gründerzeitvillen und weiten,baumbestandenen Straßenzügen ab. Der Stadtteil liegt nurvier Kilometer südlich der Innenstadt und drei vom Naher-holungsgebiet Cospudener See entfernt. Im Westen grenzter an den Connewitzer Wald. Vor allem junge Leute,Familien und Studenten, suchen das dynamische Flair desViertels, das mit der benachbarten Südvorstadt die höchs-te Dichte an Klubs und alternativen Kulturzentren Leipzigsaufweist.Diese lebhafte Mischung überzeugte auch den Architek-ten Peter Homuth. Das Grundstück für sein neues Wohn-haus, eine Parzelle am südwestlichen Rand des Stadtvier-tels, könnte verlockender nicht sein. Die Nachbarn –beeindruckende, historische Villen – stehen an der StraßeSpalier, während sich die „Neue“ auf den rückwärtigenTeil des L-förmigen und 3.500 Quadratmeter großenTerrains zurückgezogen hat. Erst einmal unverbaut bleibtdie Straßenfront. Nur ein großes Tor und der bereits zwi-schen den Bäumen hervorlugende Eingang mit Garagedeuten auf die neuen Bewohner hin. Ein gepflasterter, rund 80 Meter langer Weg leitet denBesucher durch das langgestreckte Grundstück. Nachwenigen Schritten schon kommt das eigentliche Haus zumVorschein, ein zweigeschossiger, flachgedeckter und nichtunterkellerter Bau. Auffällig ist sein „Kleid“: Je nachLichteinfall und Blickwinkel von Orange nach Rot changie-rend, ist die Hülle durchweg mit lasierten, unterschiedlichgroßen Furnierholzplatten gedeckt. In bewusst unregel-

mäßigem Muster, von wenigen „zufällig“ platzierten Öffnungen durchschnitten, fügen sie sich schließlich zueinem kubischen, klassisch geformten Ganzen. So ist dasHaus als zweiflügelige Anlage konzipiert. Mit großformati-gen Fensterflächen gruppieren sich die wichtigsten Wohn-räume um den zentralen, nach Süden ausgerichtetenInnenhof: die Küche im westlichen Flügel, ihm gegenüberder Salon, der wiederum die gesamte östliche Fläche desHauses einnimmt, und der Essbereich mit Luftraum in derMitte. Der Übergang zu Terrasse und Garten ist fließend.Stehen die Fenstertüren offen, verschmelzen die dreiZonen miteinander. Der Hof wird zum erweitertenWohnraum. Auch das Obergeschoss ist um den zentralen Essbereichorganisiert. Verbindendes Element ist die Galerie, welchedie Rückzugsbereiche der Familie – vier Schlafzimmer,bewusst aufgeteilt in Eltern- und Kindertrakt – erschließt.Eine Zäsur bildet die Nische auf der Nordseite desUmgangs. Dieser von allen Familienmitgliedern genutzteLese-, Spiel- und Arbeitsplatz wird durch ein auf Brüs-tungshöhe liegendes Fensterband belichtet. Alle Fenster-laibungen und Fensterbänke sind in anthrazitfarbenemAluminium gehalten. In der Fassade treten die schmalenRahmen ganz leicht aus der Flucht der Holzoberfläche her-vor, um ein lebhaftes Schattenbild auf sie zu werfen. Auchdas Attikaband, das sich dezent, fast unsichtbar, um alleBaumassen zieht, besteht aus Aluminium. Rot, Grau undGrün sind die vorherrschenden Farben. Das Hellgrau vonGaragentor und Eingangstür nimmt die kühle Atmosphäreim Inneren vorweg. Weiß verputzte Wände, Schiefer, Glasund Edelstahl sind hier die dominierenden Materialien.

Einfamilienhaus in Leipzig-Connewitz

Mit einem Wohnhaus für sich und seine Familie verwirklichte ein Leipziger Architektim Süden der Stadt eine moderne Villa. Klassisch ist der Aufbau, zeitgenössisch dasÄußere des von hohen Bäumen gesäumten, auffällig braunroten Gebäudes. Von derEingangsseite wirkt das rund 80 Meter von der Straße abgerückte Haus zunächst ver-schlossen. Der Familie öffnet es sich nach Süden: Ein zentraler Hof ist gleichzeitigTerrasse und Wohnzimmer, Innen- und Außenraum.

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EINFAMILIENHAUS IN LEIPZIG-CONNEWITZ

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Lageplan (oben links)Die an den Außenseiten des Hauses eher geschlossene Fassade öffnetsich zum Innenhof über großzügige Glasflächen (oben rechts). Grundriss Erdgeschoss (unten)

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Die zweiflügelige Anlage thront gleich einer modernen Villa im geschütztenhintersten Drittel des L-förmigen, baumbestandenen Grundstücks (oben).Grundriss Obergeschoss (unten)

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EINFAMILIENHAUS IN LEIPZIG-CONNEWITZ

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Der seitlich und von oben belichtete, zentrale Essraum bildet mit dem drei-seitig geschützten Hof eine räumliche Einheit (oben links).Der stützenfreie Wohnraum befindet sich im Erdgeschoss des Ostflügels.Großflächige Fenstertüren zu Garten und Terrasse verbinden ihn mit demAußenraum (oben rechts).Längs- und Querschnitt (unten)

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Das in Kirschbaum lasierte Furnierholz und das Anthrazitgrau von Attikaund Laibungen bilden mit dem Hellgrau des Garagentors einen harmoni-schen Dreiklang.

HÖRMANN-PRODUKTEGaragen-Sectionaltor EPU 40 M-Sicke und Nebentür

BAUHERRAsta Homuth

ENTWURFhomuth + partner architekten,München / Leipzig, D

STANDORTLeipzig-Connewitz, D

BAUKOSTENca. 380.000 Euro

GESCHOSSFLÄCHEca. 350 m²

FOTOSStephan Falk / baubild / Hörmann KG

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Wenn Greetje M. vor ihre Haustür tritt, sieht sie die flachePolderlandschaft mit der nahen, von Bäumen gesäumtenGracht. Der gläsern offene, dreiseitige Laubengang, vondem aus sie die weite Sicht genießt, umfasst einen in derMitte begrünten Hof. Manchmal spielen hier Kinder,obgleich die meisten, die in den Miet- und Eigentums-wohnungen im südwestlichen Teil der Siedlung wohnen,Rentner oder Alleinstehende sind. Die Familien haben sichauf die Reihenhäuser konzentriert. Ein Kinderspielplatz zwi-schen den beiden „Siedlungsinseln“ deutet auf die jungenBewohner von Swanla-Catsburg im holländischen DorfZevenhuizen-Moerkapelle hin. Zevenhuizen ist ein etwa 10.000 Einwohner großer Ort rund16 Kilometer im Einzugsgebiet nördlich von Rotterdam.Grachten und Gewächshäuser, Wiesen und Weiden charak-terisieren die Umgebung der 2005 fertig gestellten Ortsrand-siedlung Swanla-Catsburg. Die Architekten Drost + van Veennahmen auf die vom Menschen geformte Landschaft rings-um Bezug, indem sie typische Elemente der dörflichen nie-derländischen Architektur wie kleinformatige Dachziegel undrauen Backstein übernahmen. Zum anderen ist Swanla-Catsburg von einem hohen sozialen Anspruch getragen. Dasneue Wohngebiet soll alle gesellschaftlichen Gruppenansprechen; die der Gutverdienenden ebenso wie sozialschwächer gestellte Personen. Sie unter „ein Dach“ zu brin-gen, war nicht zuletzt das Anliegen der Woonpartners Mid-denholland als Auftraggeber. Sie investierten in die zweiHektar große Anlage rund 11 Millionen Euro. Drost + van Veen setzten den Anspruch auf soziale Durchmi-schung auf einfache, prägnante Weise um. Die Siedlung istals Puzzle verschiedener Wohnformen – Miet- und Eigen-

tumswohnungen, Reihenhäuser und Maisonnette-Apart-ments – organisiert. Äußerlich lässt sich der Unterschiedzwischen den 48 Häusern und den 41 Mieteinheiten jedochkaum erkennen: Durchgängig sind der backsteinrote Sockelund die rund ein Meter vorspringende dunkle Schieferhaut,die sowohl Dach als auch Fassade bildet. Spielerisch lockernVor- und Rücksprünge die Baumassen auf. Die Gebäudehöhenimmt auf die Umgebung Bezug: Im Südwesten, RichtungOrtszentrum, bilden fünfgeschossige Mietshäuser die urbananmutende Eingangssituation zum Areal. Zur freien Land-schaft und zur benachbarten Reihenhaussiedlung imNordwesten hingegen bleibt Swanla-Catsburg niedrig.Flachgedeckte, zweigeschossige Kuben wechseln sich mitdreigeschossigen Pultdach-Häusern ab. Was sich nach außen einheitlich darstellt, löst sich in denHöfen in private Parzellen auf. Dort besitzt jedes Haus eineneigenen abgeschlossenen Garten – auch Loggien finden sichhin und wieder, zum Hof oder zur Straße orientiert. Einschmaler, von Remisen gesäumter Pfad führt mitten durchdie kleinteilige Idylle und suggeriert das Ländliche, das indieser städtischen Großform möglich ist. Eine weitere Eigenschaft von Swanla ist die Gestaltungs-freiheit innerhalb der eigenen vier Wände: Der Innenausbauwar bei der Planung bewusst auf das Notwendigstebeschränkt. Wie die Grundrisse sind die Bewohner fürVeränderungen offen. Einer möchte im Laufe der Jahre seinHaus vergrößern und kann dann um ein weiteres Geschossin Form eines Pultdachs aufstocken. Eine andere Möglichkeitbesteht darin, die ebenerdige Garage zu einem Zimmer aus-zubauen – vorausgesetzt, die siedlungseigenen Tiefgaragen-plätze sind zu dem Zeitpunkt nicht vollständig belegt.

Siedlung Swanla-Catsburg in Zevenhuizen, NL

Das Dorf Zevenhuizen-Moerkapelle im nördlichen Einzugsgebiet von Rotterdam ist umeine ungewöhnliche Siedlung reicher. Swanla-Catsburg, ein Entwurf der RotterdamerArchitekten Drost + van Veen, wird unterschiedlichsten Nutzerprofilen und -ansprüchengerecht: Junge und Alte, Familien und Alleinstehende finden in der auf zwei „Inseln“verteilten Anlage unterschiedlichste Wohnformen vor. Roter Backstein und schwarzerSchiefer halten das differenzierte Wohnpuzzle äußerlich zusammen.

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SIEDLUNG SWANLA-CATSBURG IN ZEVENHUIZEN, NL

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Die Innenhöfe spiegeln die Vielfalt der Wohnformen wider. Eine Holz-Glaskonstruktion trennt die Laubengänge der Miet- und Eigentums-wohnungen im Süden der Anlage von der gemeinsam genutztenGrünfläche. Die Reihenhäuser besitzen private Gärten (oben). Lageplan (unten): Die einzelnen Wohnformen sind farblich differenziertdargestellt (grün: Miet- und Eigentumswohnungen, blau: Reihenhäuser mitund ohne Dachgeschoss, braun: Doppelhäuser, Eckhäuser).

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Zu allen Seiten wird das Grundstück von Grachten begrenzt. Das einheitli-che Klinkermauerwerk und die Schieferverkleidung vereinen das komplexePuzzle unterschiedlicher Wohnformen zu einem Ganzen (oben). Dezent passt sich die Tiefgarageneinfahrt in die Sockelzone ein. Die darü-berliegende Loggia nimmt die Breite des Zugangs auf (unten links). Die Erschließung des fünfgeschossigen, westlichen Gebäudeteils erfolgtüber das zentrale Treppenhaus. Die Treppenfluchten sind gegeneinanderversetzt, sodass sich immer neue Blickbeziehungen ergeben (untenrechts).

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SIEDLUNG SWANLA-CATSBURG IN ZEVENHUIZEN, NL

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Der Straßenraum ist ausschließlich zur Anfahrt gedacht. Geparkt wird inder Tiefgarage, in Parkbuchten zwischen zwei Wohneinheiten oder in pri-vaten, ebenerdigen Garagen.

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Der rote Backstein des Sockels lugt immer wieder hinter der Schieferhauthervor. Die Farbe der Schindeln korrespondiert mit den einheitlich anthra-zitgrauen Fensterrahmen, Türen und Toren.

FOTOSStephan Falk / baubild / Hörmann KG

HÖRMANN-PRODUKTESectionaltor ALR 40 mit SchlupftürBerry-Schwingtor N80, Motiv 984in RAL 7024

BAUHERRWoonpartners Midden Holland

ENTWURFDrost + van Veen Architecten,Rotterdam, NL

STANDORTZevenhuizen-Moerkapelle, NL

FERTIGSTELLUNG2005

BAUKOSTEN11 Mio. Euro

GESCHOSSFLÄCHE11.680 m²

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Wie viele Menschen derzeit in der chinesischen HaupstadtBeijing leben, weiß niemand so genau. Offizielle Statistikender UN rechnen mit rund 11 Millionen Einwohnern und ver-zeichnen für die vergangenen Jahre nahezu ein Nullwachs-tum. Doch dies dürfte wie so oft nur die Hälfte der Wahrheitsein, wuchert doch auch Chinas Kapitale längst weit in ihrUmland hinein. Beeindruckender noch ist die wirtschaftlicheEntwicklung Beijings: Zwar liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen hinter dem der beiden „Boomtowns“Shanghai und Guangzhou. Doch auch in Beijing hat sichlängst eine Gesellschaftsschicht etabliert, die Ökonomenganz ohne negative Untertöne als „newly rich“ (neureich)bezeichnen. Sie fährt Auto, kauft westliche Designermöbelund verfügt über ein Einkommen, das dem eines europäi-schen Arbeitnehmers entspricht – bei deutlich geringerenLebenshaltungskosten. Eine Käuferschicht für das Groß-projekt „Luxuriant City“ war in Beijing also durchaus vorhan-den. Auf einem Areal von rund 58 Hektar Größe sind in denvergangenen fünf Jahren mehr als 4,4 Millionen Quadratme-ter Wohnraum entstanden. Mit einer Geschossflächenzahlvon 7,5 liegt die „Luxuriant City“ eher am unteren Rand desin Chinas Metropolen Üblichen, die Wohnungsgrößen von 90bis 140 Quadratmetern Größe liegen dagegen deutlich überdem Landesdurchschnitt. Zum Vergleich: Noch vor wenigenJahren hatte ein Einwohner Beijings durchschnittlich weni-ger als 10 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Das Areal, ein schmaler Streifen Land von 400 Metern Breiteund mehr als einem Kilometer Länge, gehörte zu kaiserlicherZeit zu den besten Obst- und Gemüsegärten der Haupstadt.Heute hat die Stadtentwicklung das Gebiet längst überrollt,und nur der majestätische Ausblick auf die nahe gelegenen,

grünen Hügelketten ist geblieben. Östlich der „LuxuriantCity“ rollt der vierte Autobahnring Beijings vorbei; im Wes-ten schließt sich eine Grünanlage mit Golfplatz an. Somitwar innerhalb der Siedlung in Bezug auf Lärmimmissionenund Landschaftsbezug ein deutliches West-Ost-Gefälle vor-handen, das sich nicht ganz zufällig auch mit den für dasAreal zugelassenen Gebäudehöhen deckte. Kijo Rokkakuentwarf folgerichtig drei unterschiedliche, von Ost nachWest gestaffelte Gebäudetypen: lange und hohe Scheiben-häuser („wall type“) im Osten, die als Lärmschutzwall zurStraße hin dienen; zu Clustern zusammengefasste Punkt-hochhäuser unterschiedlicher Höhe („mountain type“) imZentrum und flachere, bis zu siebengeschossige Riegel(„cloud type“), deren wellenförmige Dächer buchstäblichaus der Landschaft herauszuwachsen scheinen. Mit den„cloud types“ bedient Rokkaku nicht zuletzt das Bedürfnisder Investoren nach einem starken, Käufer anziehendenBild: Die Dächer sind üppig begrünt und setzen, obgleichnicht öffentlich zugänglich, die Grünanlage im Westenzumindest optisch bis ins Zentrum der Siedlung fort. DieBauweise der Häuser entspricht chinesischen Gepflogen-heiten: Ihre Fassaden bestehen aus geschosshohen, vorge-fertigten Stahlbetontafeln, die mit Putz, Naturstein undFliesen verkleidet wurden. Für filigrane Details blieb dabeinaturgemäß wenig Spielraum. Doch mit der farbenfrohenGestaltung und der abwechslungsreichen Gliederung derFassaden durch Vor- und Rücksprünge, Erker und eingezo-gene Loggien tritt Rokkaku den Beweis an, dass auch mitgroßindustrieller Bautechnik bewohnenswertere Ergebnisseerzielt werden können, als dies zu Zeiten des realsozialisti-schen Plattenbaus üblich war.

Luxuriant City in Beijing

Wer in China Erfolg haben will, muss auffallen: Auch der Wohnungsbau setzt im Werbenum Käufer zunehmend auf starke, zeichenhafte Formen und kräftige Farben. Mit der„Luxuriant City“ im Westen von Beijing hat der japanische Architekt Kijo Rokkaku sei-nem Investor beides beschert – und die Landschaft durch üppig begrünte, wellenförmi-ge Dächer zumindest ein Stück weit in die Stadt zurückgebracht.

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LUXURIANT CITY IN BEIJING

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Nach den Planungen der Architekten sollten die grasbewachsenen Dächerder Wohnbauten für die Bewohner zugänglich sein. Aus Sicherheitsgründenwurde dieses Vorhaben jedoch fallen gelassen (Mitte).Die Nord- und Südansicht der Gebäude (unten) zeigen die drei unterschiedli-chen Bautypen: „Wand“ (wall type), „Berg“ (mountain type) und „Wolke“(cloud type; von Osten nach Westen).

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Für die „Wolken-Gebäude“ wurde die in China verbreitete Großtafel-bauweise aus Stahlbeton gewählt (Mitte). Vor- und Rücksprünge sowieunterschiedliche Fassadenmaterialien gliedern die großen Bauvolumen.Stadtplan-Ausschnitt (rechts unten). Die „Luxuriant City“ liegt ganz imWesten der Stadt, jenseits des vierten Autobahnrings.

ÜBERBAUTE FLÄCHE59500 m²

GESAMT-WOHNFLÄCHE4441000 m²

FOTOSKijo Rokkaku Architect & Associates,Tokio

HÖRMANN-PRODUKTEWohnungsabschlusstürenFeuerschutztüren HC 54

BAUHERRYongtai Real Estate DevelopmentCo., Ltd.

ENTWURFKijo Rokkaku Architect &Associates, Tokio

STANDORTHaidingqu Sijiqingxiang, Beijing

BAUZEIT2001-2004

GRUNDSTÜCKSFLÄCHE585 000 m²

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2. Sectionaltore

Sectionaltore öffnen senkrecht und liegenPlatz sparend unter der Decke der Gara-ge. Dadurch bieten sie maximalen Platz inund zum Parken vor der Garage. Hörmannbietet mit speziell für die hochwertigeArchitektur geeigneten AusführungenPlanern die Möglichkeit zu individuellerGestaltung, ohne auf die Vorzüge mo-dernster Tortechnik verzichten zu müssen.Die seidenglatte „silkgrain® “-Oberflächeverleiht den wärmegedämmten Toren ingroßflächiger Paneel- und gesickterAusführung eine besonders klare Formen-sprache. Design-Sectionaltore mit abge-stimmten Aluminium-Haustüren ermögli-chen ein stimmiges Gesamtbild dieser dieFassade prägenden Bauelemente.

UNTERNEHMENS-NACHRICHTEN

Garagen-Sectionaltor Motiv „L-Sicke“ mit „silkgrain®“-Oberfläche undHaustürmotiv 693 AF

Das Berry-Schwingtor Motiv 905 ermöglicht individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

1. Berry-Schwingtore

In jedem Hörmann Berry-Tor steckt dieErfahrung von über 50 Jahren Know-howim Bau von Garagentoren. Ein wahrer„Klassiker“ sind die Berry-Schwingtore,die in über 20 verschiedenen Motiven inStahl und Holz und in mehr als 200 Far-ben nach RAL erhältlich sind. Als Berry-Design-Holztore sind die Schwingtoreauch abgestimmt auf Hörmann Haus-türen erhältlich. Mit dem Tortyp „Motiv905“ bietet Hörmann Architekten darüberhinaus die Möglichkeit, Garagentore miteigenen Füllungen zu gestalten.Besonders komfortabel sind HörmannGaragentore als Automatic-Tore mitabgestimmten Torantrieb.

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3. Aluminium-Haustürenund Vordächer

Über 300 Motive umfasst das Hörmann-Programm an Aluminium-Haustüren, aufWunsch auch mit Seitenteilen undOberlichtern. Die Türen sind hochwär-megedämmt und gewährleisten optima-len Einbruchschutz. Passende Vordächerergänzen das Programm. Eine Beson-derheit stellt das so genannte Schnell-schuss-Programm dar, das mit nur 8 bis13 Werktagen Lieferzeit nicht nur den„schnell entschlossenen“ Bauherrenanspricht.

4. Zargen aus Stahl undEdelstahl

Als Zargenspezialist realisiert Hörmannauch individuelle Lösungen für jedeSituation am Bau. Das Hörmann-Programm für gefalzte und stumpfeTürblätter eröffnet Planern bereits einengroßen Gestaltungsspielraum. Darüberhinaus liefert Hörmann die Zargen inSonderfarben, mit speziellen Band-systemen und Dämpfungsprofilen sowiemit zahlreichen Sonderausstattungen fürSicherheit und Komfort.

Haustür Motiv 65 AF mit Seitenteilen im Farbton CH 703 und Vordach Motiv 105

Ganzglas-Rauchschutztür mit Edelstahlzarge in einen Architekturbüro in Potsdam

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ARCHITEKTUR UND KUNSTREBECCA WILTON: SAAL / KAUFHAUS

Inmitten einer gänzlich leeren Kaufhausetage befin-det sich eine verloren wirkende Frau. Scheinbarwartend, steht sie mit einer Einkaufstüte in derHand auf dem noch zu erkennenden Weg durch dienicht mehr vorhandene Warenwelt. Verschwundensind die bunten Versuchungen des Konsums. DerOrt ist nunmehr geprägt von Stille, Ordnung undKlarheit. Das Kaufhaus wird zur Bühne einer völligoffenen Geschichte.Wie in der hier beschriebenen Szenerie des Bildes„Kaufhaus“ zeugen die Arbeiten Rebecca Wiltonsoftmals von einer augenscheinlich vergangenenZeit. Ihre großformatigen Fotografien erzählen vonOrten kulturellen oder sozialen Lebens, die entwe-der verlassen wirken oder ihrer einstmaligenFunktion offensichtlich beraubt sind. Ob der irritierenden Leere der Bilder erlangensowohl der Raum als auch die Figur eine unmittel-

bare Präsenz. Die architektonische Aura des jewei-ligen Ortes tritt in den Vordergrund, ohne die Ideeseiner Funktionalität zu verschweigen. Auch wenndie Benutzung der abgebildeten Räume schon weitzurückliegen mag, so bleiben ihre Spuren allenthal-ben sichtbar.Mittels der Inszenierung ihrer eigenen Person inden Bildern passt sich Rebecca Wilton demursprünglichen Kontext der Orte an. Durch dieAnverwandlung eines entsprechenden Habitusscheint die Fotografin die Verlassenheit der Situa-tion ignorieren zu wollen, verstärkt damit jedochden Eindruck der vorherrschenden Leere. Die Frauim Kaufhaus wird vermeintlich zum gegenwärtigenStellvertreter vormaliger Protagonisten. Sie steht imBild, wie ein Verweis auf das Leben.

Thilo Scheffler

Rebecca WiltonSaal, 2003, C-Print, 120 x 180 cmKaufhaus, 2003, C-Print, 120 x 180 cm

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PeterWahl,Dipl.-

REBECCA WILTONgeboren 1979 in Berlin

1998-1999 fotojournalistische Tätigkeit in derAgentur argum, München

1999 - 2006 Studium der Fotografie an derHochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. TimmRautert

2006 Arbeitsstipendium im KünstlerhausSchloss Plüschow

Ausstellungen (Auswahl):2006 „Häuser und Paläste“, Dogenhaus

Galerie Leipzig2005 „Leipzig Lens“ German Embassy

London, Glasgow School of Arts

„Rebecca Wilton: Photographie“,Goethe Institut Lyon

2004 „vina della casa #11“, HGB Leipzig„50% Realität“, Kunstförderpreis derStadtwerke Leipzig/Halle, Kunstraum B2, Leipzig„Kalte Herzen“, Kunstbunker Tumulka,München / Galerie Van Zoetendaal,Amsterdam

Kontakt: Dogenhaus Galerie / Jochen HempelSpinnereistr. 7, Halle 4D- 04179 LeipzigTel. 0341/960 00 54 Fax 0341/960 00 36www.dogenhaus.de

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VORSCHAU / IMPRESSUM

Thema der nächsten Ausgabe von PORTAL:Sonderausgabe zur BAU 2007 in München

Turnusgemäß im Zwei-Jahres-Rhythmus öffnet vom 15. bis 20.Januar 2007 wieder Europas größte Baumesse ihre Pforten.Die Veranstalter der BAU in München erwarten 2000 Aus-steller aus 40 Ländern, die die komplette, 180.000 Quadrat-meter große Ausstellungsfläche der 16 Messehallen inAnspruch nehmen dürften. Mit dabei als Aussteller ist dieHörmann KG. Die kommende Ausgabe von PORTAL stehtdaher ganz unter dem Thema BAU: Wir berichten über dieHörmann Produktneuheiten zur Messe, stellen aktuelleArchitektur in München und Umgebung vor und geben Kultur-und Ausgehtipps für die Zeit nach dem Messerundgang.

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PORTAL 09 zeigt Architektur in und um München – hier: der neue Bürokomplex „Campeon” der Infineon AG.

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Im Vier-Monats-Rhythmus berichtet PORTAL über aktuelleArchitektur und über die Rahmenbedingungen, unterdenen sie entsteht. Und wenn Sie möchten, erscheintPORTAL bald auch mit Ihren Projekten! Schicken Sie unsIhre realisierten Bauten, in denen Hörmann Produkte ver-wendet wurden – als Kurzdokumentation mit Plänen undaussagekräftigen Fotografien, maximal im Maßstab A3,per Post oder per e-Mail an:

Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, z.H. Ralf BiegertUpheider Weg 94–98, D-33803 [email protected]

Unter allen Einsendern verlosen wir das Jahrbuch 2004/05des Museums der bildenden Künste in Leipzig.

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HÖRMANN IM DIALOG

Bauen mit Hörmann – Ihr Projekt in PORTAL

HERAUSGEBERHörmann KG VerkaufsgesellschaftPostfach 1261D-33792 SteinhagenUpheider Weg 94–98D-33803 SteinhagenTelefon: (05204) 915-100Telefax: (05204) 915-277Internet: http://www.hoermann.com

REDAKTIONDipl.-Ing. Ralf BiegertDr.-Ing. Dietmar DannerDipl.-Ing. Jakob SchoofDipl.-Ing. Katja PfeifferDipl.-Ing. Thomas Geuder

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