PowerPoint-Präsentation · 2019-12-19 · Urs Steinemann Wollerau EnergiePraxis-Seminare 2/2006 SIA 382/1 = Grundlagennorm für alle Lüftungs- und Klimaanlagen • Umsetzung von

Urs SteinemannWollerau

EnergiePraxis-Seminare 2/2006

SIA 382/1

Urs Steinemann, Wollerau

SIA 382/1Lüftungs- und Klimaanlagen –Allgemeine Grundlagen und Anforderungen

EN 13779Performance requirements for ventilation androom conditioning systems



SIA 382/1Neue Grundlagennorm fürLüftungs- und Klimaanlagen

• Einleitung, Umfeld

• Inhaltsübersicht SIA 382/1

• Inhaltsauszüge

• Neuerungen

• Weiteres Vorgehen



Bisherige Situation (mit Ausgaben 1992)

SIA V382/1 Technische AnforderungenSIA V382/2 KühlleistungsbedarfSIA V382/3 Bedarfsermittlung

Neue SituationSIA 382/1 Allgemeine Grundlagen und Anforderungen

Ersatz für SIA V382/1 und V382/3, Ausgabe 1992Gültig ab 1. Januar 2007 (?)

SIA V382/2Vorläufig noch gültigErsatz und Erweiterung geplant in Koordination mit europäischer Normung (Leistung und Energie für Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten, Luftförderung)



SIA 382/1 = Grundlagennorm für alle Lüftungs- und Klimaanlagen• Umsetzung von EN 13779 für die Schweiz

In Schlussabstimmung Ende 2003 angenommenPublikation in e/d/f erfolgt

• Basis für spezifische Anwendungen, z.B.SIA 2023 Lüftung in WohnbautenSWKI 96-1 LA für Fahrzeug-EinstellhallenSWKI 96-2 LA in GastwirtschaftsbetriebenSWKI 99-3 HLK-Anlagen in Spitalbauten

···• Hygieneanforderungen

SWKI 2003-5 Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen (VDI 6022)



Inhalt der neuen SIA 382/1Vorwort0. Geltungsbereich1. Verständigung2. Anforderungen3. Auslegungskriterien4. Systemwahl5. Dimensionierung und technische Anforderungen6. Abnahme7. Betrieb und Unterhalt8. Rückbau und Entsorgung

plus 9 Anhänge



Geltungsbereich (0)

• Gültig für neue Anlagen in von Personen belegten Gebäuden (Büro, Verwaltung, Versammlungsraum, Schule, Wohnen etc.)

• Bei anderen Nutzungen und Umbauten sinngemässe Einhaltung der Anforderungen

• Für Spezialanlagen gelten entsprechende spezielle Normen (Industrie, Spital, Restaurant, Verkehr etc.)

• Hinweise zur Anwendung der Norm:- Teile der Norm für Architektinnen und Architekten- Teile der Norm für Bauherrschaft

• Generelle Empfehlung:- Frühzeitige Anwendung der Norm- Absprache mit den zuständigen Behörden



Verständigung (1)

Sehr ausführlicher Teil mit • Begriffen und Definitionen• Symbolen und Einheiten• Anlagetypen• Luftarten, Klassierung der Luftarten• Klassierung der spezifischen Ventilatorleistung

(W pro m3/s)• Klassierung der Druckbedingungen im Raum

(Unter-/Überdruck)



Anlagetypen (1.5)Anlagetyp

Zulu

ftanl

age

Abl

ufta

nlag

e

WR

G /

AW

N

Filte

rn d

er Z

uluf

t

Hei

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Küh

len

Bef

euch

ten

Enfe

ucht

en

Farb

code

der

Zul

uft

Einfache Zuluftanlage x - - x - - - - grün

Einfache Zuluftanlage mit Lufterwärmung

x - - x x - - - rot

Einfache Abluftanlage - x - - - - - - -

Einfache Abluftanlage mit Abwärmenutzung

- x x - - - - - -

Einfache Lüftungsanlage x x x x - - - - grün *

Lüftungsanlage mit Lufterwärmung x x x x x - - - rot

Lüftu

ngs-

an

lage

Lüftungsanlage mit Lufterwärmung und -befeuchtung

x x x x x - x - blau

Einfache Klimaanlage x x x x x x - (x) blau

Klimaanlage mit Luftbefeuchtung x x x x x x x (x) blau

Klim

a-

anla

ge

Klimaanlage mit Luftbe- und –entfeuchung

x x x x x x x x violett

* wenn mit der WRG die Zulufttemperatur auf über 17°C gehalten werden kann, kann der Farbcode rot verwendet werden - nicht beeinflusst durch das System resp. nicht möglich oder nicht vorhanden x durch das System kontrolliert und Einhaltung entsprechender Garantiewerte im Raum (x) durch das System beeinflusst aber ohne Garantiewerte im Raum



Klassierung der Aussenluft (AUL) (1.7.1)

Kategorie nach

EN 13779 Beschreibung

AUL 1 Saubere Luft, welche nur zeitweise staubbelastet ist (z.B. Pollen)

AUL 2 Luft mit hohen Konzentrationen an Staub/Feinstaub

AUL 3 Luft mit hohen Konzentrationen an gasförmigen Luftverunreinigungen

AUL 4 Luft mit hohen Konzentrationen an Staub/Feinstaub und gasförmigen Luftverunreinigungen

AUL 5 Luft mit sehr hohen Konzentrationen an Staub/Feinstaub oder gasförmigen Luftverunreinigungen



Klassierung der Raumluftqualität (1.7.3)

Kategorie nach

EN 13779 Beschreibung

RAL 1 Raumluft mit spezieller Luftqualität

RAL 2 Raumluft mit hoher Luftqualität (CO2 < 950 ppm)

RAL 3 Raumluft mit mittlerer Luftqualität (CO2 950 – 1350 ppm)

RAL 4 Raumluft mit niedriger Luftqualität



Bauliche Anforderungen

• Luftdurchlässigkeit Gebäudehülle• Sonnenschutz• Wärmespeicherfähigkeit• Feuchteschutz

Behaglichkeit • Aufenthaltszone• Thermische Behaglichkeit• Raumluftgeschwindigkeit inkl. Anforderung an Verglasung zur

Vermeidung von Kaltluftabfall (analog Merkblatt Glasbauten)• Raumluftqualität• Raumluftfeuchte• Druckverhältnisse• Akustische Situation

Energiebedarf

Betriebssicherheit und Lebensdauer

• Tabelle mit groben Richtwerten für die technische Lebensdauer

Wartungsfreundlich-keit und Hygiene

• Zugänglichkeit mit Bezug auf ENV 12097• Anhang Raumbedarf• SWKI 95-2, 2003-1, 2003-2 und 2003-5 VDI 6022)• Anhang mit Richtwerten zum jährlichen Wartungsaufwand

Umweltschutz • Lärm: Lärmschutz-Verordnung• Luft: Luftreinhalte-Verordnung• Ökologisch bauen: www.eco-bau.ch



Bauliche Anforderungen an den Sonnenschutz (2.1.3)Neu: Differenzierung nach Glasanteil und Orientierung

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0

Glasanteil der Fassade

g-W

ert

NE, NW

E, SE, S, SW, W

N



Aufenthaltszone (2.2.2)

Schnitt

Grundriss

G

FE

E

C

A

B

A

B

G

C

D

FF

E

E

D

F

Distanz von der inneren Oberfläche von DistanzA Böden (untere Begrenzung) 0.05 mB Böden (obere Begrenzung) vorw. sitzende Tätigkeit

vorw. stehende Tätigkeit1.30 m1.80 m

C Fenstern 1.00 mD Heizkörpern oder Klimageräten 0.60 mE Aussenwänden 0.50 mF Innenwänden 0.50 mG Türen, Durchgangszonen etc. speziell



Bekleidung

Raumluft-temperatur

20

22

24

26

28

30

10 15 20 25 30 35

Tagesmaximum der Aussentemperatur in °C

Rau

mlu

fttem

pera

tur i

n °C

0.0

0.2

1.0

10 15 20 25 30 35Tagesmaximum der Aussentemperatur in °C

0.4

0.6

0.8

clo-

Wer

t



Zulässige Raumluftgeschwindigkeit (2.2.4)

0.10

0.11

0.12

0.13

0.14

0.15

0.16

0.17

0.18

0.19

0.20

20 21 22 23 24 25 26

Lokale Raumlufttemperatur Θa in °C

Zulä

ssig

e R

aum

luftg

esch

win

digk

eit v

50%

in m

/s



Aussenluftraten (2.2.5)

• Differenziert nach Nutzung

• Allgemeiner Wert 36 m3/h.Person

• Wohn- und SchlafräumeTag 30 m3/h.PersonNacht 15 m3/h.Person

• Schulräumeohne Fensterlüftung 30 m3/h.Personmit Fensterlüftung 25 m3/h.Person



2.2.5.6 In Räumen, in denen geraucht wird, ist es nicht möglich, eine gute Raumluftqualität zu erreichen. Dies gilt auch, wenn die Aussenluftrate auf den üblichen Dimensionierungswert (bezogen auf alle anwesenden Personen) von 72 m3/h pro Person für Räume mit Rauchern erhöht wird.

2.2.5.7 Ohne Befeuchtung kann es zur Vermeidung von zu tiefen Raumluftfeuchten in allen Räumen zweckmässig sein, die Luftraten bei tiefen Aussentemperaturen um bis zu 50 % zu reduzieren. Minimalwert 15 m3/h pro Person.



Raumluftfeuchte (2.2.6)

• Behaglichkeitsbereich 5 g/kg (30 % bei 21°C) und 13.5 g/kg (60 % bei 26°C)

• Dimensionierungsvorgaben nach Nutzungen

• Einhaltung bei allen Aussenklimabedingungen zwischen den Dimensionierungswerten Winter (Minimalwert) und Sommer (Maximalwert)



Details der massgebenden Auslegungskriterien• Aussenbedingungen (3.2)

• Gebäudedaten (3.3)

• Nutzungsdaten (3.4)

• Anforderungen an Behaglichkeit (3.5)



Systemwahl

• Möglichkeiten und Grenzen Fensterlüftung (4.2)

• Notwendigkeit einer Befeuchtung (4.3)

• Notwendigkeit einer Kühlung (4.4)(notwendig – erwünscht – nicht notwendig)

• Hinweise zu einer allfälligen Entfeuchtung (4.5)



Dimensionierung und technische Anforderungen• Anforderungen für funktionierende

Fensterlüftung (5.2)z.B. öffenbare Fensterfläche mind. 3 % der Bodenfläche

Raumtiefe ≤ 2.5 x Raumhöhe Fenster auf einer Fassadenseite

2.5 – 5.0 x Raumhöhe Fenster auf zwei Fassadenseiten

> 5 x Raumhöhe Mechanische Lüftung

• Luftvolumenströme (5.3)Aussenluftraten pro Person für verschiedene Nutzungen



Max. Druckverluste der Luftförderung (5.7.1.4)

Maximale Druckverluste in Pa Anlagetyp

Zuluftanlage Abluftanlage Total

Einfache Zuluftanlage 100 - 150 - 100 - 150

Einfache Zuluftanlage mit Lufterwärmung 100 - 200 - 100 - 200

Einfache Abluftanlage - 50 - 100 50 - 100

Einfache Abluftanlage mit Abwärmenutzung - 150 - 300 150 - 300

Einfache Lüftungsanlage 250 - 400 150 - 300 400 - 700

Lüftungsanlage mit Lufterwärmung 400 - 600 300 - 500 700 - 1100

Lüftungsanlage mit Lufterwärmung und –befeuchtung

420 - 650 330 - 550 750 - 1200

Einfache Klimaanlage 460 - 700 340 - 600 800 - 1300

Klimaanlage mit Luftbefeuchtung 500 - 750 400 - 650 900 - 1400

Klimaanlage mit Luftbe- und -entfeuchtung 600 - 900 500 - 800 1100 - 1700










420 - 650 330 - 550 750 - 1200













420 - 650 330 - 550 750 - 1200













420 - 650 330 - 550 750 - 1200






Empfohlene Filterklassen (5.13.2)

Filterklassen pro Filterstufe je nach Kategorie der Raumluft

Kategorie der Aussenluft

RAL 1 RAL 2 RAL 3 RAL 4 AUL 1 (sauber)

F9 F8 F7 F6

AUL 2 (Staub)

F7 + F9 F6 + F8 F6 + F7 G4 + F6

AUL 3 (Gase)

F7 + F9 F8 F7 F6

AUL 4 (Staub + Gase)

F7 + F9 F6 + F8 F6 + F7 G4 + F6

AUL 5 (sehr hohe Konzentration)

F6 + GF* + F9 F6 + GF* + F9 F6 + F7 G4 + F6

* GF = Gasfilter (Aktivkohle) und/oder chemischer Filter



Abnahme (6)

3 Teile - Lieferumfang- u. Montagekontrolle- Funktionskontrolle- Kontrollmessungen

Für Abnahmemessungen gelten die Anforderungen in EN 12599 und SWKI 96-5.SIA 382/1 gibt Toleranzen der Messgrössen.



Beispiel nach erfolgter Abnahme:Anlage mit Luftqualitätsfühler

CO2-Anzeige vor Ort1 2 3 4 5 6 7 8 9

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1 2 3 4 5 6 7 8 9

CO2-Anzeige vor Ort mit Anzahl Leuchtdioden

CO

2-A

nzei

ge L

eits

yste

m in

ppm



Wesentliche Grundlagen für einen optimalen Betrieb (7)

• Kompetente Bedienung• periodische Wartungs-, Unterhalts-

und Kontrollarbeiten(Komfort, Hygiene, Energie, Werterhaltung und Sicherheit).



Auslegungskriterien für verschiedene Nutzungen (Anhang A)

• Schallpegel mit üblichem Bereich / empfohlene Auslegung z.B. Einzelbüro 30 – 35 / 30 dB(A)

• Raumlufttemperatur und Feuchte Sommer/Winter

• Luftrate pro Person (ohne Raucher) z.B. Einzelbüro 36 m3/h.Person



• Erweiterte Grundlagen zur Komfortbeurteilung (Anhang B)(später evtl. Integration in neue SIA 180)

• Kennwerte von Verglasung, Fensterrahmen und Sonnenschutz inkl. kombinierte Kennwerte von Verglasung + Sonnenschutz (Anhang C)

• Wärmespeicherfähigkeit eines Raumes(Berechnungstool) (Anhänge D und E)



• Raumbedarf von Komponenten und Systemen (Anhang F)

• Technische Lebensdauer und Wartungsaufwand technischer Gebäudeinstallationen (Anhang G)

• Energetische AnforderungenKälteerzeugung (Anhang H)



Checklisten für

• Planung des Gebäudes (J1)

• Planung der Lüftungs- und Klimaanlage (J2)

• Planung einzelner Komponenten (J3)

• Betriebsphase (J4)



Wichtigste NeuerungenDefinitionen Vollständiger, präziser, besser

harmonisiertBauliche Anforderungen Präziser gefasst, differenzierterBehaglichkeit Ausführlicher beschrieben,

maximal zulässige Raumlufttemperaturen reduziert

Aussenluftraten Eher etwas höher, differenziert nach Nutzung

Bedarfsnachweis Kühlung Gelockert, Optimierung von Energieverbrauch und Komfort

Bedarfsnachweis Befeuchtung Etwas gelockertSystemwahl Ausgebaut, inkl. Anwendungs-

bereich FensterlüftungDimensionierung, Ausgebaut (z.B. 7/12 W/m2, COP)technische AnforderungenDruckverluste Differenzierter, teilweise höher



Weiteres Vorgehen

• Publikation SIA 382/1 Ende 2006,gültig ab 1.1.2007 (?)

• Kurse zusammen mit SWKI in Vorbereitung

• Arbeiten an neuer SIA 382/2 und 382/3 angelaufen

• Überarbeitung SIA 382/1 evtl. nach Publikation EN 13779:200? (EPBD)

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PowerPoint-Präsentation · 2019-12-19 · Urs Steinemann Wollerau EnergiePraxis-Seminare 2/2006 SIA 382/1 = Grundlagennorm für alle Lüftungs- und Klimaanlagen • Umsetzung von