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04.07.2012
Praxisbeispiele
aus Rheinland-Pfalz
Artenschutz mit der LandwirtschaftTagung vom 04. Juli in Münster
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Gliederung
1. Grundproblematik
2. Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft
3. Praxisbeispiel Kreis Kusel
4. Praxisbeispiel Kreis Alzey-Worms
5. Ergebnisse/Fazit
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Grundproblematik
Die Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr
beträgt in
Rheinland-Pfalz im Durchschnitt
370 ha/Jahr
Quelle: Statistisches Landesamt Bad Ems
1 ha/Tag
Siedlungs- und Verkehrsfläche zum Jahr 2011:
282. 694 ha (14,2 % der Landesfläche)
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Grundproblematik
Flächenentzug von landwirtschaftlicher Nutzfläche bei Bauvorhaben durch
Eingriff und Ausgleich.
Stiftungsanspruch:
- Minimierung des Verlustes von Landwirtschaftlich genutzter Fläche
- Umsetzung von flächenschonenden Kompensationsmaßnahmen durch
landwirtschaftliche Betriebe
- Produktionsintegrierte Ersatzmaßnahmen
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Eingriffsregelung nach § 15 (3) BNatSchG
Vorrangige Prüfung von Kompensationsmaßnahmen über:
Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen
Entsiegelung
Wiedervernetzung von Lebensräumen
sowie
Rücksichtnahme auf agrarstrukturelle Belange
Inanspruchnahme landwirtschaftlich besonders geeigneter
Böden nur im notwendigen Umfang
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Grundproblematik
Grundproblematik
Stiftungsorganisation
Die Stifter: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V.
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e. V.
Gemeinde- und Städtebund Rheinland Pfalz e.V.
Je ein Vertreter der drei landwirtschaftlichen Stifter
Zwei Vertreter des Gemeinde- und Städtebunds
Ein Vertreter für die Rhl.-Pf. Naturschutzverbände
Der Vorstand:(6 Personen)
Geschäftsführung: Landwirtschaftskammer
Gemeinde- und Städtebund
Stiftungsrat:
Stiftungsvermögen: 250.000 Euro (als Barwert zu erhalten)
Vertreter der Ministerien, LBM und Wissenschaft
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Naturschutz durch Nutzung
• Erhalt und Förderung der regionalspezifischen Kulturlandschaft
• Nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Kulturlandschaft
• Erhalt und Pflege wertvoller Biotope (Minimierung der
Flächeninanspruchnahme)
• Intelligente Alternativen zu herkömmlichen Kompensationsmaßnahmen
• Umsetzung durch die Landwirtschaft
Zentrales Instrument:
Verpflichtung zur Kompensation in der Bauleitplanung
Optimierender Ausgleich zwischen Nutz- und SchutzinteressenMaximierung der ökologischen Belange unter Beachtung der Wirtschaftlichkeitsinteressen
Stiftungsmodell
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Stiftung
Kulturlandschaft
Rheinland-Pfalz
Stiftungsmodell
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Bodenrichtwerte nach Gutachterausschuss:
Ackerland: 0,4 Euro
Grünland: 0,4 Euro
Bodenzahl: Ø 20 bis 40 Bodenpunkte
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe von Windenergieanlagen
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dicke Trespe (Bromus grossus)
Rote Liste Status 1: Vom Aussterben bedroht
Streng geschützte Art nach Anhang IV der
FFH-Richtlinie
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Maßnahme:
Konventionelle Ackerbewirtschaftung
unter Artenschutzgesichtspunkten für die
Dicke Trespe (Bromus grossus)
- Selektiver Herbizideinsatz
Was die Stiftung erledigt
• Vertrag mit Projektbetreiber zur
Herstellung und Durchführung der
Kompensation
• Naturschutzfachliche Anerkennung
• Bewirtschaftungsvertrag mit dem
Landwirt bzw. Eigentümer:
Jährliche Aufwandsentschädigung
• Sicherung der Flächen durch
Grundbucheintrag(gegen Einmal-Entschädigung)
Finanzierung
• Über Kapitalstock des Eingreifers
• Treuhänderische Anlage in der
Stiftung
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Ackerbewirtschaftung
unter besonderer Be-
rücksichtigung von
Artenschutzpotentialen
250 €/ha
Umwandlung von
Acker in Grünland
150 €/ha
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Planung Umsetzung
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Maßnahmefläche im Gelände
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel/Kreis Kusel
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Bodenrichtwerte nach Gutachterausschuss:
Ackerland: 2,00 Euro
Grünland: - Euro
Bodenzahl: Ø 80 bis 100 Bodenpunkte
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Lößlehmplateau mit
Artenschutzproblematik:
- Feldhamster
Natura 2000-Gebiet mit
Zielarten
- Wiesenweihe
- Rohrweihe
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Modul 1: Stoppelumbruch ab 1. September 100 €/ha
Modul 2: Belassen des Ernteguts/Überhälterstreifen
(Bew. 01.09) 1.100 €/ha
Modul 3: 3-jährige Bewirtschaftung mit Untersaat
250,-/1.250,-/1.300 €/ha
Modul 4: Zwischenfruchtanbau 1.250 €/ha
Modul 5: Halbierung der Saatstärke/Wegfall
der Düngung 360,-/550 €/ha
62,0 ha
7,5 ha
5,0 ha
10,0 ha
42,5 ha
Gesamtpotenzialflächen von 127 ha !!
4 Umsetzungsmodule in Realisation:
1. Anbau von Wintergerste, Triticale, Winterroggen/kein Weizen
(Sicherung des Brutplatzes bei Nachweis von Weihenbruten)
2. Brach-/Blühstreifen
(Breite ≥ 8 m, Ackerrandstreifen ohne PSM/Düngung, Buntbrache)
3. Luzerneanbau
(Breite ≥ 6 m, 2 malige Mahd)
4. Überhälterstreifen
(Breite ≥ 2m, frühester Umbruch 1 Monat nach Ernte)
Rotation mit der Fruchtfolge bei allen Modulen möglich
Idealerweise in engem räumlichen Zusammenhang durchzuführen
Auskömmliche Vergütung
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Praxisbeispiel Windpark Ober-Flörsheim
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Ergebnisse/Fazit
Maßnahmenrealisation durch Kompensationsverpflichtung/
über Ersatzzahlungen auch in hochproduktiven Gebieten
Beispielhafte Zusammenarbeit mit der Verwaltung
Anerkennung der Stiftung als kompetenter Vertragspartner
Keine Bürgschaft zur Umsetzung der Maßnahmen
Nachhaltige Sicherung über langfristige Pacht
Flexible Ausgestaltung bei Standort, Art und Umfang
Verträge entfalten keine CC-Relevanz/enthalten aber eine
Anreizkomponente
Geringer Verwaltungsaufwand
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit
Dieter Feldner – LWK Rheinland-Pfalz