Upload
others
View
10
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
13
Ausgangslage: Um hohe Gebäudelasten in den Baugrund zu leiten, muss ein geeignetes
Gründungssystem gewählt werden. Dazu kann die Fundation als Flachgründung, Pfahl
gründung oder kombinierte PfahlPlattenGründung (KPP) ausgeführt werden. Die kom
binierte PfahlPlattenGründung berücksichtigt dabei sowohl die Pfahlgruppe als auch die
Flachfundation, und somit entsteht eine komplexe Interaktion zwischen Boden, Flachfun
dation und der Pfahlgruppe. Aufgrund dieser Interaktionswirkung gibt es keine geschlos
senen Handberechnungsverfahren, und auch die aktuelle Norm SIA 267 (2013) gibt kei
nen konkreten Vorschlag zur Bemessung einer KPP. Der Einsatz einer KPP kann die Anzahl
Pfähle gegenüber einer reinen Pfahlfundation deutlich verringern und ist somit wirtschaft
licher, trotzdem wird dieser Fundationstyp heute noch viel zu wenig angewendet.
Vorgehen: Aufgrund des Literaturstudiums wurden die wichtigsten Handberechnungs
verfahren zusammengefasst und miteinander verglichen. Mit Beispielen aus der Literatur
und eigenen modellierten Beispielen in Plaxis 3D wurden die verschiedenen Bemessungs
verfahren verglichen, und aus einzelnen Ansätzen wurde ein optimiertes Bemessungsver
fahren vorgeschlagen. Da die Bemessung einer KPP hauptsächlich ein Setzungsproblem
ist, sind in der Literatur meist nur Vorschläge zur geeigneten Setzungsberechnung zu fin
den, und auch das hier vorgeschlagene Verfahren dient deshalb der Setzungsberechnung.
Ergebnis: Mit den vorhandenen Ansätzen aus der Literatur wurde mit wenigen Anpassun
gen ein Bemessungsverfahren vorgeschlagen. Vergleiche mit bereits ausgeführten und
gemessenen KPP und mit weiteren Beispielen in Plaxis 3D haben gezeigt, dass das vor
geschlagene Bemessungsverfahren genügend genaue Ergebnisse liefert. Nichtsdestotrotz
gibt es für kombinierte PfahlPlattenGründungen noch einiges an Optimierungsarbeit zu
tun, sowohl durch Einbindung in die Norm SIA 267 als auch durch InsituMessungen,
welche nachher zur Verbesserung der Handrechnung dienen können.
Interaktion einer KPP: (1) PfahlBodenInteraktion, (2) PfahlPfahlInteraktion, (3) PlatteBodenInteraktion, (4) PfahlPlattenInteraktion
Querschnitt durch eine Plaxis 3DSetzungsberechnung für eine KPP mit 32 Pfählen
Berechnete LastSetzungsLinien im Vergleich zur FEBerechnung, zum vorgeschlagenen Verfahren und zu einem Verfahren aus der Literatur
Diplomand Dominic Flury
Examinator Prof. Dr. Hansruedi Schneider
Experte Dr. Rolf Guldenfels, BAV Bundesamt für Verkehr, Ittigen, BE
Themengebiet Geotechnik
Praxistaugliches Bemessungsverfahren für kombinierte PfahlPlattenFundationen (KPP)Vorschlag eines Handberechnungsverfahrens für die SIA 267
DominicFlury