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NACHT DER JUNGEN DRAMATIK AUTORENTHEATERTAGE 2012 – LEONHARD-FRANK-PREIS Drei Stunden – Drei Stücke, szenisch präsentiert von Schau- spielern und Schauspielerinnen des Mainfranken Theaters Würzburg. Zum sechsten Mal wird am 25. Mai 2012 der mit 4000 Euro dotierte Leonhard-Frank-Preis vom Mainfranken Theater Würzburg gemeinsam mit der Leonhard-Frank-Ge- sellschaft Würzburg vergeben. Dieses Jahr stammen alle drei der ausgewählten Stücke, die sich gegen über achtzig andere Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen konnten, von jungen Autorinnen. Sie alle haben sich dem Ausschreibungsthema „machtSPIELE!“ angenommen und sich die Fragen gestellt: Nach welchen Regeln funktioniert Theater? Wie kann es uns beeinflussen? Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und warum braucht es überhaupt noch neue Theaterstücke? Das Motto „macht- SPIELE!“, unter dem der diesjährige Leonhard-Frank-Preis ver- geben wird, ist zweierlei: Zum einen ein inhaltlicher Leitfaden, der sich mit der Frage nach Regeln und Formelhaftigkeiten des Theaters beschäftigt. Zum anderen ist es aber auch als Auf- forderung zu verstehen, als eine Ermutigung und Motivation gerade für junge Autoren, ihre Ideen umzusetzen und einem Publikum zugänglich zu machen. FREITAG, 25. MAI 2012, KAMMERSPIELE 18.00 UHR Tabea Venrath: „TOYS / TOYS / TOYS oder Hinter meiner Wand wohnt ein Tier“ (eingerichtet von Daniela Scheuren) Pause 19.00 UHR Sarah Trilsch: „Ich und die Weltmeere. Weil die Tür vom U-Boot klemmte“ (eingerichtet von Hermann Schneider) Pause 20.00 UHR Katja Brunner: „bezahlt euren leichenschmaus doch selber“ (eingerichtet von Bernhard Stengele) IM ANSCHLUSS PREISVERLEIHUNG Dem Gewinnerstück winkt die Möglichkeit einer Uraufführung in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg. KARTEN: Karten zum Preis von 7,50 Euro (erm. 5,– Euro) sind im Vor- verkauf und an der Abendkasse erhältlich. Die „Nacht der jungen Dramatik“ ist in der Studentenaktion enthalten. Studierende erhalten eine halbe Stunde vor Vorstel- lungsbeginn gegen Vorlage eines gültigen Studentenausweises freien Eintritt. Impressum: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Telefon: 0931/3908-0 | www.theaterwuerzburg.de Intendant: Hermann Schneider | Kaufm. Geschäftsführer: Klaus Heuberger Redaktion / Tape-Art: Julian Menninger | Gestaltung / Foto: Uli Spitznagel Autorentheatertage 2012 – Leonhard-Frank-Preis 25. Mai, 18 Uhr, Kammerspiele Mainfranken Theater Würzburg nac h t d er j un g en d rama t ik Auf einen Blick

Programm Autorentheatertage Würzburg "machtSpiele"

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Programm der Autorentheater Würzburg "machtSpiele"

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Page 1: Programm Autorentheatertage Würzburg "machtSpiele"

NACHT DER JUNGEN DRAMATIK AUToRENTHEATERTAGE 2012 – LEoNHARD-FRANK-PREIs

Drei Stunden – Drei Stücke, szenisch präsentiert von Schau-spielern und Schauspielerinnen des Mainfranken Theaters Würzburg. Zum sechsten Mal wird am 25. Mai 2012 der mit 4000 Euro dotierte Leonhard-Frank-Preis vom Mainfranken Theater Würzburg gemeinsam mit der Leonhard-Frank-Ge-sellschaft Würzburg vergeben. Dieses Jahr stammen alle drei der ausgewählten Stücke, die sich gegen über achtzig andere Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen konnten, von jungen Autorinnen. Sie alle haben sich dem Ausschreibungsthema „machtSPIELE!“ angenommen und sich die Fragen gestellt: Nach welchen Regeln funktioniert Theater? Wie kann es uns beeinflussen? Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und warum braucht es überhaupt noch neue Theaterstücke? Das Motto „macht-SPIELE!“, unter dem der diesjährige Leonhard-Frank-Preis ver-geben wird, ist zweierlei: Zum einen ein inhaltlicher Leitfaden, der sich mit der Frage nach Regeln und Formelhaftigkeiten des Theaters beschäftigt. Zum anderen ist es aber auch als Auf-forderung zu verstehen, als eine Ermutigung und Motivation gerade für junge Autoren, ihre Ideen umzusetzen und einem Publikum zugänglich zu machen.

FREITAG, 25. MAI 2012, KAMMERsPIELE

18.00 UHR Tabea Venrath: „TOYS / TOYS / TOYS oder Hinter meiner Wand wohnt ein Tier“ (eingerichtet von Daniela Scheuren)

Pause

19.00 UHR Sarah Trilsch: „Ich und die Weltmeere. Weil die Tür vom U-Boot klemmte“ (eingerichtet von Hermann Schneider)

Pause

20.00 UHR Katja Brunner: „bezahlt euren leichenschmaus doch selber“ (eingerichtet von Bernhard Stengele)

IM ANsCHLUss PREIsvERLEIHUNG Dem Gewinnerstück winkt die Möglichkeit einer Uraufführung in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg.

KARTEN: Karten zum Preis von 7,50 Euro (erm. 5,– Euro) sind im Vor-verkauf und an der Abendkasse erhältlich. Die „Nacht der jungen Dramatik“ ist in der Studentenaktion enthalten. Studierende erhalten eine halbe Stunde vor Vorstel-lungsbeginn gegen Vorlage eines gültigen Studentenausweises freien Eintritt.

Impressum: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Telefon: 0931/3908-0 | www.theaterwuerzburg.de Intendant: Hermann Schneider | Kaufm. Geschäftsführer: Klaus Heuberger Redaktion / Tape-Art: Julian Menninger | Gestaltung / Foto: Uli Spitznagel

Autorentheatertage 2012 – Leonhard-Frank-Preis25. Mai, 18 Uhr, Kammerspiele Mainfranken Theater Würzburg

nacht der jungen dramatik

Auf einen Blick

Page 2: Programm Autorentheatertage Würzburg "machtSpiele"

KATJA BRUNNER (*1991): „BEzAHLT EUREN LEICHEN-sCHMAUs DoCH sELBER“

Das Stück: In „bezahlt euren leichenschmaus doch selber“ geht es im Wei-testen um tief eingeschriebene Abhängigkeits- und Machtver-hältnisse, es geht im Weitesten um die permanente Auflösung des weiblichen Ich im anderen, es geht im Weitesten um das Zurückgeworfensein der Frau auf ihre biologische Funktion als Brutmaschine, als die Begehrte, deren Bedeutung, Sinn und Zweck erst dann entsteht, wenn sie zur Begehrten wird. Es geht um Männer als Potentaten unterschiedlichster Couleur, Schöpfer, Genies, Monster, Selbstmörder, denen die Macht der Bedeutungsspendung innewohnt / gegeben ist, während sie den Frauen vorenthalten bleibt. Es ist ein Befreiungsschlag, es ist kein neofeministisches Textgebäude, es soll bloß einmal ganz laut in einen Wald gerufen werden. Bäume sind doch nämlich geschlechtslos und Seelen, wenn es welche gibt, wohl auch.

Die Autorin: Katja Brunner, geboren 1991 in Zürich, absolvierte das Literargym-nasium Rämibühl. Sie war Ensem-blemitglied der AG Theater Rämi-bühl, für die sie weiterhin Texte schreibt. 2009/2010 absolvierte sie den Dramenprozessor, in des-sen Rahmen ihr Stück „Von den Beinen zu kurz” entstand, welches vom Henschel Verlag vertreten wird und im Frühjahr 2012 am Theater Winkelwiese in der Regie von Antje Thoms uraufgeführt wurde. 2010 nahm sie am Inter-

play Europe Festival of Young Playwrights in Izmir teil. Sie ist als Autorin und Performerin bei Projekten von Salome Schneebeli am Theaterhaus Gessnerallee beteiligt, außerdem tritt sie mit ihrer Gruppe DIE SCHINKEN VON MORGEN auf, zusammen mit Noah Oliel und Sophie Aeberli, mit denen sie Sprechklangper-formances erarbeitet (u. a. Veranstaltungsreihe teppich:offen, Theater Neumarkt). Katja Brunner studiert „Literarisches Schrei-ben“ an der Hochschule der Künste Bern, im Frühling 2012 wird sie ein Austauschsemester an der Universität der Künste in Ber-lin, Studiengang Szenisches Schreiben verbringen.

Einrichtung: Bernhard Stengele Mit: Schauspielensemble des Mainfranken Theaters Würzburg

Die Aufführungsrechte für den Text von Katja Brunner liegen bei henschel SCHAUSPIEL, Theaterverlag Berlin GmbH.

sARAH TRILsCH (*1986): „ICH UND DIE WELTMEERE. WEIL DIE TüR voM U-BooT KLEMMTE“ Ein Drama für drei ältere Herren

Das Stück: Herr Vogt, Herr Lehmann und Herr Matz sind im Dienst. Im Alten Rathaus, in der Oper und im Museum arbeiten sie Nacht für Nacht als Wachmänner. Die Monotonie und den wenigen Schlaf nehmen sie hin. Ständig sind sie von der Angst beglei-tet, einen Fehler zu machen und damit ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Sie wollen nicht auffallen, sondern nur ihren Pflichten nachkommen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Stolz sagen sie: Wir haben Arbeit. Und so erleben sie jeder für sich die Ein-samkeit und Magie der Nacht. Nach und nach geben sie Ein-blicke in ihr Leben, ihre Träume und Utopien. Ein Stück über drei ältere Herren, die trotz biografischer Brüche nie ihre Wür-de verlieren. „Ich und die Weltmeere. Weil die Tür vom U-Boot klemmte“ basiert auf Interviewaufzeichnungen mit Wachmän-nern aus Leipzig.

Die Autorin: Sarah Trilsch, 1986 in Dres-den geboren. 2009 Bache-lorabschluss in Germanistik an der Universität Leipzig. Seitdem studiert sie Litera-risches Schreiben am Deut-schen Literaturinstitut Leip-zig. Seit 2011 ist sie Teil-nehmerin des Lehrgangs Szenisches Schreiben von uniT in Graz. Sie schreibt Theaterstücke und Hör-spiele für den SWR2. 2009 gewann sie den Drama-tikerwettbewerb JAHR-

GANG 89 des Neuen Theaters in Halle / Saale. Sie war 2011 für den Retzhofer Dramapreis nominiert und erhielt den Mün-chener Förderpreis für neue deutschsprachige Dramatik 2011. Ihre Stücke wurden in Werkstattinszenierungen und szenischen Lesungen am Neuen Theater Halle, beim Frankfurter Autoren-forum, am Schauspielhaus Graz, am Staatstheater Mainz, an den Münchner Kammerspielen, in den Theatern Chemnitz und am Schauspielhaus Wien präsentiert. Sie lebt in Leipzig und Berlin.

Einrichtung: Hermann Schneider Mit: Schauspielensemble des Mainfranken Theaters Würzburg

TABEA vENRATH (*1989): „ToYs / ToYs / ToYs oDER HINTER MEINER WAND WoHNT EIN TIER“

Das Stück: Drei Menschen verbringen ein Wochenende in einem Ferien-haus im Wald. Die Idylle dort hält nicht lange an, denn einer der drei verletzt mit einer Jagdwaffe zufällig einen Menschen. Der Verunglückte trägt keine Papiere bei sich, spricht kein Deutsch und verlangt von den dreien, dass keine Polizei einge-schaltet wird, so dass die drei davon ausgehen, dass es sich bei dem versehentlich angeschossenen Opfer um einen illegalen Einwanderer handeln muss. Auch aus Angst vor gerichtlichen Folgen und der Schuldfrage, bringen sie den Unbekannten zurück zum Ferienhaus, warten darauf, dass er sich erholt und „beratschlagen was zu tun ist“.

Das Wochenende im Ferienhaus dehnt sich in wochenlanges Aushalten, provoziert Auseinandersetzungen. Eine der drei be-ginnt sich in den Exotismus und das Unbekannte zu verlieben, und die im Ferienhaus Verschanzten sehen sich zunehmend mit den eigenen Problemen konfrontiert.

Die Autorin: Tabea Venrath wurde 1989 in Köln geboren. Nach dem Abitur folgte das Studium Generale am Leibniz Kolleg Tübingen. Am Centralthea-ter Leipzig arbeitete sie mit dem dänisch-österreichi-schen Künstlerduo SIGNA an der Performance-Instal-lation „Germania Song“. Sie begann das Studium der Medizin in Leipzig, das sie bald aufgab, um an der Universität Hildesheim Kulturwissenschaften und

ästhetische Praxis zu studieren. 2010 war sie Bundespreisträge-rin beim Treffen Junger Autoren.

Einrichtung: Daniela Scheuren Mit: Jugendclub Euphorion des Mainfranken Theaters Würz-burg

Junge Dramatik präsentiert von jungen Darstellern. Wir freuen uns über das Engagement und das Interesse unseres Jugend-clubs für diesen Abend.

Autorentheatertage 2012 – Leonhard-Frank-Preis am 25. Mai in den Kammerspielen – Die Wettbewerbsstücke und ihre Autorinnen