6
Prüfungsfragen Schar’a ABSCHLUSSPRÜFUNGEN SCHARI'A 1. Es gilt: „Fiqh ist der Weg zur Schari'a“. Diskutiere/erläutere diese Aussage und erkläre dabei die Unterschiede zwischen Schari'a und Fiqh! 2. Was sind die Taklifi-Normen unter den Schari'a-Normen und wie werden sie nach ihrem Verbindlichkeitsgrad aufgeteilt nach den Dschumhur und nach Imam Abu-hanifa? Belege jede Taklifi-Norm mit jeweils einem Beispiel! 3. „Die Schari'a-Normen umfassen alle Lebensbereiche“ 4. „Die Schari'a-Normen lassen großzügige Ermessenspielräume und erweisen wenig Details“. Stehen diese beiden Aussagen in Widerspruch zueinander? Argumentiere Deine Antwort. 5. Jemand sagt, es gäbe in der gesamten Sunna keinen Dalil qat’i al- wurud. Ist diese Aussage korrekt oder nicht? Begründe Deine Antwort mit Erklärung der Fachbegrifflichkeiten. 6. Gebe je ein Beispiel für einen `Urf (Sitte), der schari’a-konform ist, und einen solchen, der nicht-schari’a-konform ist. 7. Beschreibe eine Fatwa (a) hinsichtlich ihres Verhältnisses zur Realität veränderter Verhältnisse, (b) hinsichtlich der Frage, wann es definitiv wird. 8. Nenne drei Charakteristika der Schari'a mit jeweils kurzer Erläuterung! 9. Kann man den Begriff Fiqh als "Recht" übersetzen. Begründe ausführlich Deine Antwort. 10. Beschreibe wie bzw. wodurch sich „Quran“ und „Sunnaunterscheiden. 11. Benenne fünf der Schari'a Modi mit kurzer Darstellung. 12. Welche Zielsetzung verfolgt die Schari’a? Bitte ausführlich darstellen. 13. Beschreibe fünf der Besonderheiten der Schari’a mit Beispielen. 14. Welche Beziehung hat die islamische Schari'a zu früheren Schari'a? Erläutere Deine Antwort. 15. Der Quran gilt als unvergänglich. Trifft dies auch auf die Sunna zu? Begründe Deine Antwort! Seite 1 von 6

Prüfungsfragen Scharia.06

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Prüfungsfragen Scharia.06

Prüfungsfragen Schar’a

ABSCHLUSSPRÜFUNGEN SCHARI'A

1. Es gilt: „Fiqh ist der Weg zur Schari'a“. Diskutiere/erläutere diese Aussage und erkläre dabei die Unterschiede zwischen Schari'a und Fiqh!

2. Was sind die Taklifi-Normen unter den Schari'a-Normen und wie werden sie nach ihrem Verbindlichkeitsgrad aufgeteilt nach den Dschumhur und nach Imam Abu-hanifa? Belege jede Taklifi-Norm mit jeweils einem Beispiel!

3. „Die Schari'a-Normen umfassen alle Lebensbereiche“

4. „Die Schari'a-Normen lassen großzügige Ermessenspielräume und erweisen wenig Details“. Stehen diese beiden Aussagen in Widerspruch zueinander? Argumentiere Deine Antwort.

5. Jemand sagt, es gäbe in der gesamten Sunna keinen Dalil qat’i al-wurud. Ist diese Aussage korrekt oder nicht? Begründe Deine Antwort mit Erklärung der Fachbegrifflichkeiten.

6. Gebe je ein Beispiel für einen `Urf (Sitte), der schari’a-konform ist, und einen solchen, der nicht-schari’a-konform ist.

7. Beschreibe eine Fatwa (a) hinsichtlich ihres Verhältnisses zur Realität veränderter Verhältnisse, (b) hinsichtlich der Frage, wann es definitiv wird.

8. Nenne drei Charakteristika der Schari'a mit jeweils kurzer Erläuterung!

9. Kann man den Begriff Fiqh als "Recht" übersetzen. Begründe ausführlich Deine Antwort.

10. Beschreibe wie bzw. wodurch sich „Quran“ und „Sunna“ unterscheiden.

11. Benenne fünf der Schari'a Modi mit kurzer Darstellung.

12. Welche Zielsetzung verfolgt die Schari’a? Bitte ausführlich darstellen.

13. Beschreibe fünf der Besonderheiten der Schari’a mit Beispielen.

14. Welche Beziehung hat die islamische Schari'a zu früheren Schari'a? Erläutere Deine Antwort.

15. Der Quran gilt als unvergänglich. Trifft dies auch auf die Sunna zu? Begründe Deine Antwort!

16. Wie äußert sich die Flexibilität der Schari'a? Begründe Deine Antwort.

17. Was verstehen wir unter der Erneuerung der Schari'a? Erläutere die Bedingungen dieser Erneuerung.

18. Definiere die Begriffe Fiqh und Schari'a linguistisch und fachspezifisch! Welche Beziehung besteht zwischen ihnen.

19. Welche Gegenaussage kann man zu dem Satz: „Schari'a ist gleich islamisches Recht“ machen und wie viele Schari'a gab es? Begründe Deine Antwort.

20. Zähle mindestens fünf Unterschiede zwischen der Schari'a und der weltlichen Gesetzgebung auf.

Seite 1 von 4

Page 2: Prüfungsfragen Scharia.06

Prüfungsfragen Schar’a

21. Erkläre „Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich“ und „Not bricht Gebot“. Belege dies anhand von jeweils zwei Beispielen!

22. Teile und erkläre die Taklifi-Normen nach den Dschumhur und Imam Abu-hanifa. Belege jede Taklifi-Norm mit jeweils einem Beispiel..

23. Nenne mindestens drei Besonderheiten des Qurans!

24. Die Verordnungen der Sunna können in drei Kategorien eingeteilt werden. Nenne diese und gib jeweils ein Beispiel dazu.

25. Erkläre mindestens fünf Unterschiede zwischen Quran und Sunna!

26. Nenne drei Charakteristika der Schari'a mit jeweils kurzer Erläuterung!

27. Inwiefern stellt die Schari'a eine Verbindung zwischen ALLAH (ta'ala), Gesellschaft und Individuum dar?

28. Wie viele Schari'a gab es? Erläutere deine Antwort.

29. Definiere den Begriff Hukm und den Begriff Fiqh im Gegensatz zu Schari'a.

30. Aus welchen Quellen schöpft die Schari'a? Bitte ausführlich darstellen.

31. Beschreibe die Beziehung zwischen Fiqh und Schari'a.

32. Beschreibe per Definition den Unterschied zwischen „Sabab“ (Grund) und „Mani’“ (Hinderung).

33. Ist die folgende Aussage richtig: „Aus dem Qur’an können nur Dalil qat’i-Belege gewonnen werden, aus der Sunna nur Dali Zanni-Belege“? Belege Deine Darstellung mit entsprechenden Definitionen.

34. Inwiefern stimmt die Aussage: „Die Sunna ist notwendige Erläuterung des Qur’an“?

35. Nenne Unterschiede per Definition zwischen dem Qiyas und den Masalih al-Mursala (al-Istislah-Modus).

36. Bezogen auf den Begriff der Maslaha: was ist das Ziel der Schari’a? Bitte kurz erläutern.

37. Inwiefern ist es gerechtfertigt zu sagen: „Die Masalih werden durch die Daruriyat garantiert“?

38. Beschreibe die Beziehung von Daruriyat und Hadschiyat.

39. Erläutere, warum es zur Menschenfreundlichkeit der Schari’a zählt, dass grundsätzlich auch ein gewisser normenfreier Bereich existiert.

40. Unter welchen Umständen kann ein Brauch (’Urf) zur Quelle eines Hukm taklifi werden?

41. Wie hängen die Begriffe von "Nass" und "Dalil" zusammen?

42. Die Daruriyat sind auf der Ebene der Maqasid (Zielsetzungen der Schari’a) angesiedelt, während die Ahkam taklifiya zur Ebene des konkreten Fiqh gehören. Welche der Ahkam taklifiya können – in einem Vergleich über diese Ebenen – den Daruriyat zugeordnet werden?

43. Inwiefern kann man sagen, dass die "Sechs schützenswerten Prinzipien" zu den Daruriyat gehören?

Seite 2 von 4

Page 3: Prüfungsfragen Scharia.06

Prüfungsfragen Schar’a

44. Können Mubah-Dinge zu den Daruriyat gehören? Begründe.

45. In einem Gebiet von Muslimen wird eine bestimmte Sitte beim Direktverkauf von Lebensmitteln auf dem Markt beachtet, allerdings halten sich nicht alle Händler der Region daran. Kann diese Sitte als "Urf" verstanden werden und können daran feste ahkam gebunden werden?

46. Jemand behauptet, jeder Dalil im Qur'an sei qat'i. Äußere Dich dazu und berichtige gegebenenfalls diese Aussage.

47. Kann eine Handlung, die in sich selbst mubah (wertfrei) ist, jemals zu einer Tahsiniyat-Handlung werden? Begründe und erläutere deine Antwort.

48. Was wird beabsichtigt von den Gelehrten, wenn sie sagen: "Das Herbeiführen bzw. Durchführen der Daruriyat ist Hauptanliegen der Schari’a"?

49. Wenn man negative Handlungen nicht gänzlich vermeiden kann, wie muss man im Sinne der Prioritätenregel abwägen? Betrachte bei Deiner Antwort besonders die Definition der Mafsada.

50. Unterscheidet sich hinsichtlich der Beachtung im Fiqh ein Dalil qat'i ud-dalala aus Qur’an einerseits und Hadith andererseits wesentlich?

51. Wie unterscheidet sich das Teilwissenschaftsgebiet "Maqasid asch-Schari'a" von der Wissenschaft des "Fiqh"?

52. Gebe drei Beispiele für Hadschiyat (benötigten Dinge).

53. Inwiefern kommt es häufig vor, dass in der Schari’a Belegtexte genutzt werden, die sowohl qat’i ad-dalala als auch zanni al-wurud sind? Erläutere bei Deiner Antwort auch die Fachbegriffe.

54. Wodurch will die Schari’a den Schutz der Nachkommenschaft garantieren?

55. Warum kann man sagen, es gibt nur einen Din, aber verschiedene Schari’a-Formen (die der Gemeinschaften früherer Propheten und der Form der islamischen Umma)?

56. Was versteht man unter Al-masalih Al-mursala (bzw. Istislah)?

57. Erläutere, wie sich die Gottausgerichtetheit in der Schari’a äußert, bezogen auf die Beziehung Herrscher-Bevölkerung.

58. Unter welchen Bedingungen kann ein Qiyas (Analogieschluss) erwogen werden?

59. Wodurch wird ein Text zu einem „Nass“?

60. Inwiefern kommt es häufig vor, dass in der Schari’a Belegtexte genutzt werden, die sowohl qat’i ad-dalala als auch zanni al-wurud sind? Erläutere bei Deiner Antwort auch die Fachbegriffe.

61. Veranschauliche, inwiefern die Erfüllung einer Schari’a-Norm zugleich profane Handlung (diesseitsgerichtet) und Gottesdienst (`ibada) sein kann.

62. Inwiefern erfordert die „Realitätsbezogenheit“ der Schari’a eine „Flexibilität einerseits“ und eine „Ausgewogenheit“ andererseits? Erläutere.

63. Was versteht man unter al-Masalih al-Mursala (bzw. Istislah)?

Seite 3 von 4

Page 4: Prüfungsfragen Scharia.06

Prüfungsfragen Schar’a

64. Wie lautet die fachspezifische Definition der Schari'a-Norm (Al-hukmusch-schar'i) in Usulul-Fiqh? Belege Deine Antwort mit Beispielen.

65. Was sind die Taklifi-Normen unter den Schari'a-Normen und wie werden sie nach ihren Verbindlichkeitsgrad aufgeteilt (nach allen Fiqh-Schulen außer den Hanafiten)?

66. Erläutere die Unterschiede zwischen der Schari'a und den weltlichen Gesetzen im Bezug auf deren Ursprung/Verfasser/Geber?

67. Imam Asch-schatibi sagte: "Die Bewahrung und Erhaltung des Quran setzt die Bewahrung und Erhaltung der Sunna voraus, weil die Bewahrung des Erläuterten (Quran) die Bewahrung des Erläuternden (Sunna) erfordert." Diskutiere diese Aussage und erkläre dabei die Wichtigkeit der Sunna als zweite Quelle der Schari'a?

68. Erläutere den Begriff Maslaha und nenne die Eigenschaften der Maslaha?

69. Die Realitätsnähe der Schari'a ist am Prinzip der Erleichterung sehr gut erkennbar. Erläutere dieses Prinzip und belege Deine Erläuterung mit Beispielen?

70. Der Gesandte (sallal-lahu 'alaihi wa sallam) sagte: "Gewiss, ALLAH hat Grenzen gesetzt, so überschreitet sie nicht! Auch hat ER Dinge vorgeschrieben, so vernachlässigt sie nicht! Und ER hat Dinge für haram erklärt, so verletzt sie nicht! Und ER ließ manche Dinge unerwähnt bleiben aus Gnade euch gegenüber, ohne dass ER sie vergessen hätte, so forscht nicht nach ihnen!" (Ü. von Ad-daruqatni). Erläutere diesen Hadith in Hinsicht auf die Flexibilität der Schari'a?

71. „Die Schari'a ist gemäßigt“. Erläutere diese Aussage?

72. Definiere die Ahkam taklifiya sowie die Ahkam wad’iya (in allgemeiner Form, ohne Detailnennung der einzelnen Ahkam)

73. Definiere den Dalil qat’i ad-dalala sowie den Dalil zanni ad-dalala, und weise ausdrücklich auf ihre praktische Verwendung und Auswirkung im Fiqh hin.

74. Definiere den Fachbegriff der „Maslaha“ in mehreren Aspekten.

75. Erläutere die Prioritätenregel der Schari’a (anhand der Prioritätenskala).

76. Nenne die wichtigsten Eigenarten der Schari’a (reine Aufzählung).

77. Definiere Istislah und nenne ein Beispiel dafür.

78. Nenne mindestens vier wesentliche Unterscheidungsmerkmale zwischen säkularer Gesetzgebung und Schari’a.

79. Inwiefern kann man die „Beständigkeit“ der „moralisch-ethischen Werte“ mit der „Flexibilität der Schari’a“ zusammenbringen? Erläutere.

80. Zwei Gelehrte diskutieren über eine bestimmte Handlungsart (A) im Fiqh; einer verweist darauf, dass es sich um einen Fard-Bereich handele, während der andere dagegenhält, dass Hadithe bestehen, welche klar ausdrücken, dass die betreffende Handlung (A) ähnlich sei wie die Handlungsart (B), und B sei keine Fard-Handlung: also müsse dies auch auf die Handlung A zutreffen. – Wie nennt man die Ableitung (den Schari’a-Modus), nach dem der zweite Gelehrte hier vorgeht?

Seite 4 von 4