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D E R INDISCHE KULTURKREIS IN EINZELDARSTELLUNGEN unter Mitwirkung von Helmuth von Glasenapp, Heinrich Stönner, Otto Hoever, Noto Soeroto, Willem Stutterheim und Fritz Trautz HERAUSGEGEBEN VON KARLDÖHRING *

RamaLegenden-derindischeVolume1(1).pdf

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D E RI N D I S C H EK U L T U R K R E I SIN EINZELDARSTELLUNGENunterMitwirkungvonHelmuthvonGlasenapp, HeinrichStnner,OttoHoever,NotoSoeroto, WillemStutterheimundFritzTrautzHERAUSGEGEBENVON KARLDHRING*D E R I N D I S C H EK U L T U R K R E I SI NE I N Z E L D A R S T E L L U N G E NH E R A U S G E G E B E N V ONK A R L D HR I NGI 9 2 5GEORGMLLERV E RL AGMNCHENR M A - L E G E N D E NU N D R M A - R E L I E F SI NI N D O N E S I E NFVtfdenNVONWI LLEMSTUTTERHEIMT E X T B A N DGEORGMLLERVERL AGMNCHENPEI NTEDINGERMANY COPYRI GHTBYGEORGMLLERVERLAG MNCHENI N S DE U T S C H E B E R S E T Z T VON K A R L U N D H E D W I G D H R I N GMEINEN LIEBEN ELTERNV O R WO R TDajetzteine wrdige Monographie ber das groe buddhistische Heiligtum Javas,den Barabudur,erschienenist,wirddenBewunderernhindu-javanischerBildhauerkunst sichernichtswillkommener seinalseinWerkberdieRma-ReliefsvonPrambanan mitsmtlichen AbbildungenundErklrungen.So schreibtProf.Dr.J.Ph.Vogel in seiner Erklrung des ersten Reliefsder Rma-Serie vonTjandiLaraDjonggrang1.Kein besseres Argument kannesfr die Herausgabe dieses Buches geben als diesen Ausspruch des bekannten Archologen.Als ich meine Arbeit schrieb,hatte ich stndig obenstehende Worte vor Augen und als ich von meinen Plnen Mitteilung machte,erfuhr ich, da auch andere so dachten. Die Herausgabeder alten Fotosberdie Reliefsvon Tjandi Parambanan -wieLara Djonggranggenanntward -durchden ArztDr.J.Groneman, begleitetvoneinemkurzen,jedochmeist nichtssagenden,oftsogar falschen Text,ist in der Tat uerst mangelhaft.Seitdem ergaben die Untersuchungenvon Brandes berdies, da der Tjandi Lara Djonggrang von grerer Bedeutung ist,als man im allgemeinen annehmenmchte.SelbstverstndlichmuteeineerneuteAusgabederReliefsmehrbietenalseinFoto- Album mit erklrenden Anmerkungen.Die Schwierigkeit lag aber darin,zu entscheiden, aufwiebreiterBasiseineneueAusgabesichlohnenknnte.Ganzvonselbstbotdabei die Unsicherheit hinsichtlich der gefolgten Fassung des Rmyana einen Anhaltspunkt; zunchstmuteversuchtwerden,dieseUngewiheitzubeseitigen.Aberdadurchblieb dieStudie nicht mehr ausschlielich archologisch und whrend der Stoffsammlung zeigte sich bald, da dieUntersuchung nach derFassung des Rmyana mindestens die Hlfte der Arbeit beanspruchen wrde.Der Vergleich indischer und indonesischer Redaktionen derRma-SagebotdannGelegenheit,allerlei hieraufzunehmen,wasnochnichtverffentlichtoderwenigstensnichtinweiteremKreisebekanntwar.NchstdiesenUntersuchungenberdieBedeutungdesInhaltsderReliefsmutendie stilkritischen folgen.Und so gliederte sich derStoff von selbst in zwei Teile:in einen literarischenundeinenstilkritischen.DieGelegenheit,welchedieRma-ReliefsvonPana- 1J.Ph.V oge l ,HeteersteRmareliefvanPrambanan,Bijdr.77:215.taranboten,zugleichdieEntwicklungdesostjavanischenStilsausdemmitteljavanischen zu prfen und das spezifischJavanische herauszuholen,wenigstens was die Reliefkunst betrifft,war zu verlockend,um ungentzt zu bleiben.Dabei drngte sich natrlich dieFrage nachder Herkunftder Kunstvon LaraDjonggrang auf,so wiedieselbeFrage in Bezugauf dieRma-Erzhlungenimersten Teile behandeltwerden mute.Eserwies sich,damandieseHerkunftwiederumnichttrennenkonntevonderbuddhistischen mitteljavanischenKunst.Sonahmdie Untersuchungsowohlin Bezugaufdasmoderne Java alsauf dasalteIndienallmhlicheinen immer greren Umfangan.Nach meiner Ansicht konnten nur auf diese Weise die vollstndigsten Resultate erhalten werden.Da abermanchmalneueProblemestattpositiverResultate herauskamenundvielesungeklrtbleibenmute,ltsichausmeinenbescheidenenKrftenunddemUmfangder ganzenStudieerklren.Es ist mir ein Bedrfnis,all denen meinen aufrichtigen Dank auszusprechen,die dazu beigetragen haben, da meine Arbeit zu einigen Ergebnissen kam.Zuerst dem Collegium der CuratorenderLeidenerUniversitt,dasmireineReiseindasAuslandermglichte,die auch fr diesesWerk wichtiges Material lieferte,obwohl sie fr einen anderen Zweck unternommen war.Zu besonderem Dankbinichverpflichtet den HerrenProfessoren der Leidener Universitt Prof.Dr.G.A.J.Hazeu, Prof.Dr. N. J. Krom,Prof.Dr. Ph.S.Van Ronkel,Prof.Dr. J.Ph.Vogel,die mir mit Ratund Tatbeistandenund sich nichtselten groer Mhefrmich unterzogenhaben.In hohemMaeerfuhrichEntgegenkommen und HilfsbereitschaftvondemDirektordesRijksEthnographischMuseum,HerrnDr.H.H.Juynboll,dermir jederzeitfreien ZutrittzudenSammlungendes Museumsgewhrte,und von seiner Bibliothekarin FruleinW.Hozee.Es ist nicht mglich alle zu nennen,die mir im Auslande bei derStoffsammlung fr mein Werkbehilflichwaren.IchbeschrnkedahermeinenDankaufdenDirektordesMuseumsfr VlkerkundeinBerlin,HerrnDr.F.W.K. Mller,HerrnDr. C.0.Blagden von der Schoolfor OrientalStudies in Londonund den Direktor der Bibliothek des India Officein London,HerrnDr.F.W.Thomas.EineAusnahmemuichaberfr diejenigen machen,deren MitteilungeninmeinemBucheaufgenommenwurdenoderals Tatsachenmaterialunentbehrlichwaren.IcherwhnebesondersHerrnDr.Dinesh Chandra Sen,HerrnProf.Dr.K.Dhring und HerrnGeheimrat Prof.Dr. A .Grnwedel. Ihnenallenbin ich sehrdankbarfr diemirerwieseneentgegenkommende Hilfe.Nicht zum wenigsten bin ichaber HerrnP.V.Van Stein Callenfels zu groem Dank verpflichtet,der mir sein reichesWissen und seine vielseitige Erfahrung ber das leider von ihmviel zu wenigbekanntgegebeneTatsachenmaterial desheutigen Javabereitwilligst zurVerfgungstellte.GernesprecheichmeinenDankmeinemzuknftigenChef,HerrnDr.F.D.K.Bosch, demDirektordesOudheidkundigenDienstinNederlandschIndie,frdieBereitwilligkeit aus,mit der er mirgestattete,dieamtlichenFotoszu verffentlichen.Dasselbe gilt fr den Superintendant ArchaeologicalSurvey of India, Northern Circle,Daya Rm Sahnt,der mir sogar erlaubte,seine Fundezuerstzu publizieren,und dem Museum fr Vlkerkunde inBerlin.ZumSchlumchteichauchandieserStellezumAusdruck bringen,wiesehr ichmich HerrnProf.Dr.KarlDhringverpflichtetfhle,durchdessenEnergieundHilfemein Buchinso wrdiger Formerscheint,besonderswas Auswahl undAnordnung der Tafeln betrifft.NoordwijkaanZee,1924.W.F.Stu 1 1 er hei m.I NHALTVORWORT............................................................................................ XIIIBEMERKUNGENZUDERANGEWANDTENUMSCHRIFT. .. XIXI.RMAINLITERATURUNDVOLKSSAGE............................................iII.DIEMALAYISCHERMA-SAGE............................................................. 21III.DIEJAVANISCHERMA-SAGE.................................................................65IV.URSPRUNGDERINDONESISCHENABWEICHUNGEN. . . . . . . 81V.RMA-SAGENINIHREMVERHLTNISZUVLMIKISEPOS . . . 103VI.RMAINDERBILDENDENKUNST................................................... 123VII.DIERMA-RELIEFSVONLARADJONGGRANG................................. 133VIII.DIERMA-RELIEFSVONPANATARAN...............................................179IX.STILKRITISCHEVERGLEICHE...........................................................191X.DIERMA-RELIEFSANDEMVISNU-TEMPELZUDEOGARH. .219XI.BEMERKUNGENZUDENZUMVERGLEICHZUGEFGTENT A F E L N ............................................................................223ANMERKUNGEN...................................................................................225LITERATURVERZEICHNIS.................................................................. 301ABKRZUNGEN...................................................................................309I N D E X .................................................................................................... 311BEMERKUNGEN ZU DER ANGEWANDTEN UMSCHRIFTNichts wre wnschenswerter gewesen,als allediakritischen Zeichen,Lngezeichen und hnliches,wegfallenzulassen.DasDruckendieser ZeichenbereitetdauerndeMhe undnimmtvielZeit.DennochglaubteichdersogenanntenwissenschaftlichenSchreibweisefolgenzumssen,nichtweilsienuneinmalwissenschaftlichist,sondernweildie BrauchbarkeitdesWerkesdadurcherhhtwird.Da wiruns jamitDingenausder Vergangenheit beschftigen mssen, wobei Feinheiten in derSchreibweise der Sanskritworte manchmal zu weitgehenden Schlssen fhren, ist es ein Erfordernis, dieselbe so annhernd wie mglich wiederzugeben.Auerdem(und dies kann derhauptschlichsteGrund sein, weshalb ich zu genauer Schreibung berging)ist der Gebrauch von diakritischen Zeichen und dergleichen ein sehr bequemes Mittel zur Unterscheidung der verschiedenen Kulturgebiete,ausdenenmeinMaterialstammt.WennderLeserz.B.Visnustehensieht, wei er, da er es mit dem Gott aus dem alten Indien zu tun ha t; liest er dagegen Wisnu, dann weier,da hier derselbeGott gemeint ist,aber nun bei den Bewohnern des Archipels.UnddaderUnterschiedzwischendiesenbeidensehrgroist,wirdderTextberdieAussprachebemerkeich,dainS a n s k r i t w o r t e ncungefhrklingtwietsch, ch,, tsch-h,tunddwiedasenglischetunddausgesprochenwerden, y ungefhrklingtwiedeutschesj,5undsungefhr klingenwiesch,nsichdemnebenstehendenKonsonantenanpatundungefhrwienjreinetwasgedehntesrmitkurzemi-Lautist, nwienginKlang lautet, v wiewklingt, eundostetslangsind.DieTranskriptiona l t- j a v a n i s c h e rWorte geschieht gewhnlich,aber wahrscheinlich zuUnrecht,durcheinSanskritalphabet.Soweitmannachgehenkann,wirddabeidasjenige,waswiedergegebenwird,mitcgeklungenhabenwietj, j dj,r,,roderr.Dazu kommt noch derGebrauch eines wie des e inhren und einer gedehnteren Form diesesLautes,angedeutetdurch(inhren).Ini n d o n e s i s c h e n Wortenistschlielichdasjdemdeutschenjganzgleichundfr dasgiltdasselbewie im Alt-Javanischen.Betonung wie imSanskritgibtesnicht.Rma.ReliefdesTjandiLaraDjonggrang.Java.RMA IN LITERATUR UND VOLKSSAGETausendBrhmana-Morde,wissentlichoder unwissentlichbegangen,undzehntausend Golddiebsthle,Trunkenheiten,SchndungendesLehrer-Ehbetts,hunderttausend BillionenVergehen,diedurchkleinereSndenentstandensind- durchAussprechendes Rmamantrasindsieallevernichtet...1.SolauteteinSpruchdesRmottaratpamyopanisad,einWerk,dasintiefsterRma- VerehrungundabsoluterRma-Vergtterungverfatwurde.Das Bekenntnis zu Rma auf den Lippen des tiefstgefallenen Missetters,der einen Brah- manenmord auf demGewissen hat,gengt vollkommen, um ihn von dieserSnde zu reinigen,eine Snde,umderentwillender TterHundertevon JahreninderHlle Folterqualenerduldenmu,umdanndurchWiedergeburtenalsHund,alsEber,alsEselund alscandla(Mann derverachtetstenSchichtederGesellschaft)wiederzur Existenzals Menschzurckzukehren.AlsdieHindusihreFahrtennachdemberhmtenGoldland,seiesSumatraoderJava, ausdehnten, war es kein Wunder,da sie dieSagen von diesem Rma mitbrachten, wenn auch seine Verehrung noch nicht zu dem Grade fortgeschritten war,den der obenstehende Spruch bezeugt.Kein Wunder ist es auch,da wir sowohl auf Sumatra als auch auf Java Erzhlungen undDichtungenbegegnen,in denendieser gttliche Heldverherrlichtund besungen wird und da wir namentlich auf Java an den Tempeln aus der Hinduzeit bildliche Darstellungen seiner Geschichte finden, die zu einer heiligen Legende geworden war. Sogar die heutigen Javanen haben nach so langen Jahrhunderten mit dem vielen, was sie vonihren hinduistischenMeistern lerntenundbehielten,auchdieLegendenvonRma indemSchatzihrereigenen Literatur bewahrt,woraussienochheutigentagsdenStoff zuihrenSchatten-undTheaterspielen,zu ihrenErzhlungenundnochsovielanderem mehr nehmen.Wer vondenen,die sich fr nochetwasmehrals nurdieArbeitsleistungenderJavanen interessierten,httenichtvondemSratRama,vondenReliefsandenTempelnvon PrambananundPanatarangehrt ?Indessen wurde es denen,die sich nichtmit einer oberflchlichen Bekanntschaft begngen wollten,baldklar,dadieLegenden,dieberRmaundseinenKreisimArchipelim Umlauf waren,invielenPunktensostarkeAbweichungenvondemberhmtenaltindischenRmyana oder Rma-Epos zeigten,daman nichtanders annehmen konnte,als dasichdieSumatranenundJavanendiegrtmglicheFreiheitbeiderBehandlung desStoffeserlaubt hatten.Verwundern konntediesbrigens nicht;warender Zeit nach doch keineJahrhunderte verflossen,da die Hindus ihnen die Legenden lehrten und war nichteineeinigermaenfreieAuffassungdessen,waswirnuneinmalWahrheitzunennenpflegen,einederhervorstechendstenEigenschaftenderEingeborenen,wiemanso gerne behauptete.EsbedurftewahrlichkeinerlangenBeweisfhrung,umdemerstauntenForscherdies deutlich zu machen! Das Urteil stand also fest:die Eingeborenen hatten die Geschichten nicht verstanden, den Sinn entstellt und nach eigenemGutdnken verndert.Damit war dieSacheabgetan.Esdauertedennauch lange,bis maneswagte,eineandereLsung vorzuschlagen.Das Vorhandenseineiniger Konsonanten VerbindungenundWortendungen,dieauch im Tamilgebruchlichsind,lieunterVorbehalteinergroenEntstellungvonseitender Eingeborenen annehmen,daein Tamil-Rmyana,alsoeine Rma-Erzhlung ausdem SdenIndiens,die Ursache fr verschiedeneder Abweichungen sein knnte.DerVersucheineranderenLsunggingdahin,nichtmehraneinesinnloseEntstellung unddurchUnkenntnisverursachteVerstmmelungderindischenRma-Geschichtezu denken,sondern anzunehmen,da dieIndonesier(der AusdruckEingeborene hatte inzwischeneinen unangenehmen Klang bekommen)dieSage inein festesSchema gepret hatten.Hierbeisolltealles,wasnichtindiesesindonesischeErzhlungsschemahinein- gehrte,ausgemerztundandereTeilebedeutendverndertwordensein.DieUnterschiede zwischendenindonesischenRma-Erzhlungenundihremindischen Vorbild selbstrckten durchdaserhhteInteresse in helleresLicht.AllerleiandereFragenknpftensichdaran,worunterdienachdernochimmerungewissenHerkunftder Hindus,dieeinstaufSumatraundJavaHerrscherwaren,wohldenerstenPlatzeinnahm.KnnteesdochinderTatglcken,indiesenErzhlungenetwaszuentdecken, was auf eine bestimmte Fassung eines bestimmten indischen Rmyana oder eine Rma- Sagehinwies.DannknntenwirdamitwahrscheinlichdieGegendnherbestimmen, ausderdieHinduskamen,welchedieErzhlung mitgebrachthatten.Vielleichtknnte dadurch sogar die Frage der Herkunft der hindu-j avanischen Kultur im allgemeinen mehr aufgehelltwerden,wasvon nichtzuunterschtzenderBedeutungwre.Unterdessen hatteneinigedasindischeVorbildetwasgenauerstudiert,aber siekamen, wasdieGeschichteRmasbetrifft,zukeinenbefriedigendenResultaten.IhreUntersuchungengaltendabeinurdenVersionen,welchediegeringstenAbweichungenaufwiesen,unddaserforschteGebietwar sehr beschrnkt.BeidiesemStanddesProblemsschienesmir zuerstnotwendig,dieBedeutungderGestalt Rmas in dem Ursprungsland Indien zu erforschen,und zwar hauptschlich in LiteraturundVolkssage,umaufdieseWeisevielleichtdieUrsacheder merkwrdigenAbweichungenundEntstellungenzuentdecken,diemanindenindonesischenRma-Er- zhlungenantrifft.SowerdenwirunsauchallmhlichindenStoffeinlebenundeinscharf umrissenes Bildvor Augen haben,wenn wir uns dann mit der indonesischenSeite derStreitfragebeschftigenwerden.Da wir bei dieser Untersuchung nicht ber alles Material verfgen knnen,versteht sich vonselbst,wennmanbercksichtigt,dadieAnzahlder nichtediertenHandschriften, indenendieeineoderandereRma-Erzhlungverborgenliegt,sogroist,daderen Studiumeher den Inhalt einesLebenswerkes bildetals einer Untersuchung,von der hier nur gesprochenwerdenkann.DasMeer derSanskritliteratur istleidernochnichtruhig genug,ummiteinemkleinenBootdurchschifftzuwerden,sowieesdieHindusnach berhmtemVorbildgerneausgedrckthtten.Ein wahres Volksepos,das wie kaumeinanderesGedichtder ganzenWeltliteratur jahrhundertelang das Denken und Dichten des indischen Volkes beherrscht h a t . . . so urteilt Wintemitz ber dasRmyana von Vlmiki,das Epos,in demdie TatenundGeschichten Rmas besungen werden2.Sowirdauch das Urteilderer lauten,die berall inder indischenLiteratur und Folklore auf dieGestalt dieses Rma stoen und berall den Namen des Dichters Vlmiki mit der grtenEhrfurchtgenanntfinden.Nachdemnoch umfangreicherenMahbhrata hatkeineandere indische Dichtungeine solcheFlutmehr oder weniger wissenschaftlicher Arbeiten ausdenFederneuropischer und andererGelehrter hervorgebracht.Man hat sie als eineGeschichte erklren wollen,die zur Mythe wurde,als eine Mythe,der maneinhistorischesGewand anlegte;dieInder selbst haben eine heiligende,reinigende Dichtung darin gesehen,in der jedes Wortund jeder Satz tiefere Bedeutung hat.Man hat siedieIliasvonIndiengenannt,ja manhateinenEinfludeseinenaufdasandereGedichtannehmen wollen.Man hatdarindenKampfder edlen Rasseder Arier gegen die dunkelfarbigen Eingeborenen sehen wollen, die vor diesen unerwnschten Eroberern nach Sdenweichenmuten.ManhateineSonnenmythe,eineMythedesAckerbauesundwasnichtallesnochmehr darinsehenwollen.Doch alle waren in einem Punkte einig: das Rmyana war die Quelle, woraus beinahe alles, wenn nicht berhaupt alles schpf te, was von Rma erzhlte oder sang. Auch die Indonesier. InzwischenhatdiekritischeUntersuchungFugenundRisseindemGedichtentdeckt, diedaraufschlieenlassen,daesausechtenundunechtenStckenzusammengestelltwurde.DieechtenStckekonntemanmiteinigemRechtmitVlmikisNamen verknpfen,die unechten hielt man fr spter zugefgt.Man kam zu folgendemSchlu:derechteTeil(dieBcherII-VI)sollteunterBentzungalterkhynasungefhrum das3.oder4.JahrhundertvorunsererZeitrechnungaufgestelltsein,whrendderunechteTeilschonim2.Jahrhundertunserer ZeitrechnungdemGedichtseinegegenwrtigeGestaltgegebenhabensoll.EinesderKriterien,woranmandenUnterschiedzwischenechtundunechtfeststellen zuknnenglaubte,wardieArt,indermandenHelden,Rma,indem Gedichtdarstellte.Warer indemlterenGedichtdermythischeHeld,sowarerindemjngerenTeilzugleichdersiebenteavatraVisnus;seineHerabkunftgeschahinderAbsicht,dieWelt vondenPlagendesDmonenfrstenRvana zuerlsen.So fand man zwei der drei Stadien, welche die Gestalt Rmas in bezug auf ihre Verehrung inIndiendurchmachte,indemGedichtvertreten,whrenddasdritte,nmlichdasder absolutenVergttlichung,demEposfremdwar.ErstinspterenWerken,diesichmitderGeschichteRmasbefassen,werdenwirdas dritteStadium kennen lernen;diese Auffassung spiegelt sich auch in den oben angefhrtenWortenausdemRmatpaniyopanisad.Zunchstwirdesgutsein,wennichden InhaltderGeschichteRmas,wie sie in VlmikisRmyana dargestellt wird,kurzwiedergebe.EsexistiertzwareinevortrefflicheInhaltsangabe,aufdieichspterverschiedentlich verweisen werde,aber man luft infolge ihrer Ausfhrlichkeit leichtGefahr,den WaldvorBumennichtzusehen3.I.Knig Dagarathavon Ayodhy opfert denGttern,umKindersegenzuerhalten.Inder OpferflammeerscheintVisnumiteinemTrank.DieFrauendesKnigstrinkenihnund werdendavonschwanger.VierShnewerdendemKniggeboren:Rma,Bharata, LaksmanaundQatrughna.DieGtter frchtenRvana;Visnusoll sich inkarnieren,er whlthierzudenSohnDa- garathas.RmaundLaksmanagehen,alssieerwachsensind,mitdemHeiligenVigvmitra,um dessenOpfer gegen die rksasas (Dmonen)Subhu und Mrica zu beschtzen.Sietten die Riesen5und begebensichimGeleitedes Heiligenzudem Knig Janakavon Mitliil. DortspanntRmadenBogenQivas,derdabeizerbricht.HierdurchgewinnterSit, die-TochterJanakas,zurGemahlin4.AuchdieanderenPrinzenvermhlensich.AufdemRckwegbegegnensieRmaparagu,derseinemNamensgenossendenBogen VisnusmitderAufforderungbergibt,auchdiesenzuspannen.Rmavollbringtdies undderanderewirddadurchderHerrschaftberdieWeltenberaubt,dieersicherobert hatte.RckkehrnachAyodhy.II.Dagaratha will seinen ltestenSohn zum Knig weihen.Seine zweiteGemahlin,Kaikeyl, wird von einer buckligen Dienerin,Manthar,daran erinnert,da sie noch die Erfllung einesWunscheszugutehat,dieihrderKniginfolgeseinerHeilunggelobte.Siefordert,daRmavierzehnJahreverbanntundihrSohnBharatazumKniggekrnt werde.RmaunterwirftsichwilligundziehtmitSitundLaksmanaindenWald;derKnig stirbtvorTrauer.SiefindenberallbeiAsketenundanderengastfreieAufnahme,setzenmitHilfevon Guha,dem nisda-Huptling,ber denGanges,verweilenbei Bharadvja und beziehen eine Waldhtteauf dem Berge Citrakta.Dort empfangen sie den Besuch Bharatas,der mitdemGangder DingenichteinverstandenistundzuseinemBruder kommt,um ihn zubewegen,vonseinemEntschluabzustehen.Rmaweigertsichundgibtihmseine SchuhealsZeichenderStellvertretungseinerHerrschaftmit.DieVerbanntenbegebensichzuderEinsiedeleiAtrisundwerdenvonihmundseiner FrauAnasygastfreiaufgenommen.III.SiekommenindenWaldDandakaundbesuchenvieleEinsiedler.Sitwirddurchden RiesenVirdha geraubt,demdieBrderdie Arme brechen.MitdenFendrckensie ihm dieKehlezu.Es kommtein gandharva zum Vorschein,der sie zu Qarabhanga weist. Nacheinander besuchensie Qarabhanga,Sutiksnaund Agastya.Dannbegegnensiedem GeierJatyus.Sie bauen sich eine Htte in Pancavati.Qrpanakh,eineSchwester Rvanas,siehtRma dort undverliebtsich in ihn.Ihr Antrag wird abgewiesen.Auch Laksmana verschmht ihre Liebe.Als sie sich anSit rchen will,schneidetihrLaksmanaNaseundOhrenab.SieflchtetzuihremBruderKhara, der erst einige Riesen,dannein ganzesHeergegen Rmaausschickt;alle kommenum. Dann flchtet sie zu Rvana.Der Knig soll ihr helfen.Er lt Mrlca,der seinerzeitvon RmainsMeer geworfen wurde,dieGestalteinerGazelleannehmen.ErsollRmavon Sitweglocken.DerKnigselbstwillSitrauben.DerPlangelingt:RmaverfolgtaufdenWunschseinerGemahlindieGazelle,diemit RmasStimmeumHilferuft;LaksmanaeiltzuHilfeundltSitallein,dievonRvana geraubt und nachLank gebracht wird.Jatyusversucht,demFrstendieBeute streitig zu machen,wird dabei aber selbst tdlich verwundet.Auf derSuche nachder geraubtenSit treffen die Brder den sterbenden Vogel,der mitten inseinemBerichtver-NachSdenziehend,begegnen sieeinerRiesinAyomukhi.Diese wirdauf ungefhrdieselbeWeiseundausdenselbenGrndenwieQrpanakh behandelt.DannsehendieBrderdaskopfloseUngeheuerKabandha,dassiemitseinenlangen Armenzusichheranzieht.DieArmewerdenabgehauenunddasScheusalselbstwird verbrannt.EntshntsteigtKabandhazumHimmelauf,nachdemerihnen-denRatgegebenhat,sichandenAffenfrstenSugrfvazuwenden.DieBrderfolgenseinerWeisung und kommen dabei zu einer Askese bendengabari.Auchdiese steigtbei ihrer AnkunftzumHimmelempor.IV.Als sie Sugriva treffen, verspricht dieser seine Hilfe unter der Bedingung,da Rma auch ihmbeistehtundseinenBruderVlinttet,derauerordentlicheStrkebesitzt. Dieser hatte nmlich einst den asura Myvin zumKampf herausgefordertund sich zum AustragdesselbenineineHhlebegeben.AlsnunnacheinigerZeitSchaumundBlut daraus strmte,hatteSugriva angenommen,da sein Bruder tot sei und hatte selbst den Knigsthronbestiegen.EsstelltesichaberdasGegenteil herausundVlinhatteseinen Bruder daraufhin verj agt.Rma mu j edoch erst Proben seiner Macht ablegen.Er schleudertdieGebeine desBffels Dundubhi,Myvins Vater,der ebenfallsvon Vlin besiegt undgettetwurde,zehnMeilenweitfort.Dannschieter nochmitseinemPfeildurch siebentla-Bume hindurch.Dann gehen sie zusammen zu Vlin;Sugriva fordert ihn heraus;derersteKampfbleibt unentschieden, denn Rma kann nicht schieen,da sich die Brder auf ein Haar gleichen. Rma hngtSugrivaein Erkennungszeichenumundttet nunVlinmiteinemSchu. Sugriva wird Knig und vergit in seinemGlck sein Versprechen.Als er daran erinnert wird, schickt er vier Abteilungen des Affenheeres auf dieSuche nachSlt,die vierte unter demBefehldesAffenHanumat.DieseAbteilungkommtineineHhle,gelangtauchglcklichwiederheraus,aberes gelingtihr nicht,Sitzufinden.Der Bruder des Vogels Jatyus zeigt ihnenschlielich den richtigen Weg,erzhlt aber zugleich,dadieInsel,auf dersichdieGeraubte befindet,weitentferntimMeereliegt. DabeschlietHanumat,denSprungzuwagen,umaufdieInselzugelangen.V.NachberwindungeinigerSchwierigkeitenglcktderSprungundHanumatistauf Lank.Er besiegt dieSchutzgttin der Insel,durchsucht alleHuser und selbstdenPalastdesRubers,ohnedieGesuchtezufinden.Schlielich forscht er auch in einem a^oka-Hain und sieht dort Sit sitzen. Rvana kommt gerade zu ihr,um sie zu berreden,ihm zu Willen zu sein,was ihm aber nicht glckt. Als er endlichgegangenist,gibtsichHanumatzuerkennenundschlgtSitvor,daer sie aufseinemRckenmitnehmenwill.Sieweigertsich,daniemandauerRmasieberhrendarf.Nun tobt der Affe frchterlich in denGrten des Knigs.Dadurch lenkter die Aufmerksamkeitaufsich,undbaldmachtallesaufihnJagd.RvanasSohnAksafindetdabeiden Tod,einandererSohn,Indrajit,fesseltden AffenmitseinenzaubermchtigenWaffenundfhrtihnvordenKnig,derihnttenwill. AbereinGesandterdarfnichtgettetwerden,darumwirdeineStrafeersonnen.Man umwickelt HanumatsSchwanzmitLappen,trnktdiese mitl und stecktsie in Brand. Der Erfolg verkehrtsich aber in dasGegenteil,dennder Affe springtvon Dach zu Dach undstecktallesinBrand,whrenderselbstunversehrtbleibt.AuchSitbleibtverschontundHanumatspringteilig zurck,umRmadieguteNachrichtvondemWohlbefindenseinerGemahlinzuberbringen.InBegleitungderanderenAffen,dieihnerwartethaben,kommterbeiRmaan.VI.ManweikeinenRat,wie manberdasgroeMeergelangen soll.Unterdessen hatRvanaeinenStreitmitseinemBruder Vibhisanawegendes VorfallsmitHanumat.Vi- bhlsana, der nicht lnger mit seinem Bruder zusammenbleiben will, geht zum Gegner ber und gibtihmden Rat,den Meeresgott zu zwingen,ihm den Durchgang zu gewhren.Als dieser sich nicht gleich dazu anschickt,schiet Rma in das Meer und legt einen Zauberpfeil auf seinen Bogen.Da erscheint der Meeresgott und rt einen Damm zu bauen. Dieses geschieht.Von beiden Seiten werden Spione ausgesandt,und bald nehmen die Feindseligkeiten ihren Anfang,wobei natrlichnurdierksasas(Dmonen)fallen.DiebedeutendstenKmpfesinddiegegenIndrajit,dersichunsichtbarmachenkann und so den Feind mit Pfeilen angreift,und gegen Kumbhakarna, der nur mit groer Mhe ausseinemSchlaf geweckt wird,dannaberauch frchterlichtobt.Beide mssen ihr Leben lassen.Aber es fehlt auch nicht an Rckschlgen fr das Affenheer und seine Fhrer; Hanumatzeichnetsichmehrmalsaus,indemerHeilkruterfrRmaundLaksmana holt, wobei er den ganzen Berg,auf dem die Pflanzen wachsen, mitbringt.Auch List wird angewandt. Durch Zauber bringt man die abgeschlagenen Kpfe der beiden Brder hervor, um dadurch Sit, und eine Pseudo- Sit, um dadurch dieBrder zurVerzweiflung zubringen. ZumSchlsseziehtRvanaaufdasSchlachtfeld.EinfurchtbarerKampfbeginnt,in welchemRmaseinenGegner ttet.NunfolgenschnellaufeinanderderEinzugindieeroberteStadt,dasWiedersehender beiden Ehegatten,die Feuerprobe,der sich Sit unterwirft, um ihre Reinheit zu beweisen, dieEinsetzung VibhisanasalsNachfolgerRvanasunddieRckkehrnach Ayodhy in demfliegenden ZauberwagenPuspaka.UnterwegsschlietsichBharataan,umdieKnigswrdezubergeben,woraufRmainallerFormzumKniggeweihtwird.VII.DieAsketen,dieanRmasHofweilen,umdemKnigihreHuldigungdarzubringen, habenAgastyazu ihremFhrer gewhlt,derallerlei wissenswerteGeschichtenberdie rksasas,berRvanaundHanumaterzhlt.SoberichtetervonderAbkunftdesDmonenfrstenvonKaikasi undVigravas,demSohnedesPulastya,SohndesPrajpati; vonseinerundseinerBrderAskese;vonseinerUnbesieglichkeitdurchGtter,dieer dadurcherlangt;vonseinemStreitmitseinemHalbbruder Vaigravana,vonseinerAnkunft auf Lanka, seiner Hochzeit mit Mandodari,der Tochter von Maya, von dem zweiten StreitmitVaigravana,wobeierdenZauberwagenPuspakaerbeutet,vonseinenAbenteuern,beidenen er Frauenvergewaltigt,Knige undGtter in Bedrngnis bringt,aber auchvoneinigenFrsten,darunterVlin,besiegtwird.Dann erzhlt Agastya von Hanumats Abstammung von Anjan und dem Windgott,von seinenJugendabenteuern,wobeierdieSonnealsFruchtansieht,sichverbrennt,aber wieder geheilt wird, und schlielich von den vortrefflichen Eigenschaften des Affen.Dann nehmen die Asketen Abschied und fr Rma beginntdas Alltagslebeneines Frsten. EinesTageserfhrtRnia,daseineUntertanenAnstodarannehmen,daerseine Gemahlinwiederzusich genommen hat.Erbeschlietsienochmalszuverstoen. Laksmana bringt sie in den Wald,wo sie von den Kindern des Asketen Vlmiki gefunden wird,desDichtersdesRmyana.Inder Einsiedelei dieses Heiligen gebiertsiedie ZwillingeKuga und Lava gerade inder Nacht,alsQatrughna,der im Auftrag seinesBruders einenKriegszug gegenLavanaunternahm,dortbernachtete.NachvielenJahren,aus denenwir ber RmasLeben nur wenig vernehmen,beschliet dieserendlich,dasPferdeopfervorzunehmen,umsichdadurchzumKnigderKnige zumachen.UnterdenGstenbefindetsichauchVlmiki mitseinenbeidenZglingen,denShnen Rmas,welchedasRmyanavortragen.Sieerkennensichgegenseitig;der Asketlegt einenfeierlichenEidab,derSitvonallemVerdachtreinigt.Dochnungeschiehtdas Unerwartete:Sit ruft die Erde an,um von ihr aufgenommen zu werden.Vor den Augen desratlosenRmaundaller AnwesendenverschwindetsieindemSchoderErde. RmakanndasLebennichtmehrvielbieten,undalsderZeitgottihndaranerinnert, daesnotwendigist,wiederalsGottVisnudasRegimentdesWeltallszubernehmen und nicht lnger ber ein so kleines Reich wie Ayodhy zu herrschen, begibter sich,nachdemallesundallegutversorgtsind,infeierlichemZugezumSaray,woeralsGott VignuzumHimmelemporsteigt.DiesistderstarkgekrzteInhaltdesRmyana,wiewiresausderRekonstruktion durchJacobi kennen.DasGedicht bekommteinen solchen Umfang durch die vielenGeschichten,die der eine oder andere Heilige bei dieser oder jenerGelegenheit erzhlte,und wovonichnurdie,welchedirektmitderSageinengerVerbindungstehen,ebenangedeutet habe. Besonders das erste und das letzte Buch sind mit solchen Erzhlungen stark durchsetzt,und diese Tatsache ist einer der Grnde, warum man diese Bcher fr unecht, d.h.fr spter zugefgterklrte.Aberesgibtnoch mehrWerkederSanskritliteratur,welchedieRma-Sageaufnahmen undverarbeiteten.So findet man in dem Mahbhrata,einem Epos von gewaltigem Umfang,das die SchicksalederPndavaserzhlt,anmehrerenStelleneinelngereoderkrzereZusammenfassungunsererSage.Das Rmopkhyna,einesder upkhynasausdemdrittenBuch diesesEpos,gibteine Rma-Erzhlung,diemanindesWorteswahrsterBedeutungalseineInhaltsangabe glaubteauffassen zu mssen,die ineinemenzyklopdischen Werk,wieesdas Mahbhratavorstellt,nichtfehlendurfte6.AndereRma-GeschichtenindemselbenWerksind zukurz,umdarausvielentnehmenzuknnen7.VielederPurnas,der heiligenBcher deseigentlichen Hinduismus,befassensichebenfalls mitRma,seiesinihrenKnigslisten,seiesinihrenAbhandlungenber dieava- tras(Erscheinungen)Visnus.Abgesehendavon,daRmaeineInkarnationVisnuswar,gehrteerimmerzudem Geschlecht,dasvonder Sonneabstammte;das ist eines der wenigen,zu denensichalle indischenKnigsfamilienzhlen.SofindenwirdieGeschichteindemBhgavata-,indemVisnu-,indemAgni-,indem Garuda-undinanderenPurnas.Eskannunsnichtwundemehmen,dadieInkarnationenVisnus,dieeinegroeRolle in den Purnas spielten, getreulich und zuweilen sehr ausfhrlich wiedergegeben wurden. DasAgnipurnabietetindenadhyyas5-12einenausfhrlichenAuszugaus Vlmikis Gedichtinder jngerenForm8;diemeistenbrigenbleibennichtdahinterzurck,obwohleinederartigeAusfhrlichkeitselten ist.Leider ist die Datierung dieser Art von Literatur noch immer ein gewagtes Unternehmen undsttztsichselbstzum Teilaufdie ArtundWeiseder Auffassungderverschiedenen Helden,darunterauchRmas.Hierdurchwurdeichabgehalten,dasGegenteilzutun undausderDatierungdaseineoderanderein bezugaufdieBedeutungRmasindem Zeitabschnitt abzuleiten.berdies standdie Purna-Literatur mehr wieandere zuallen ZeitenderInterpolationundwenigerabsichtlichenZustzenoffen,wodurcheinigeder WerkeeinensoheterogenenCharaktererhaltenhaben.Doch sind wir auch hier nichtganzohne Anhaltspunkt,denn durch die Untersuchungen vonPargiterundanderenistesgelungen,denltestenTeilen,wozuauchdieKnigslistengehren,einbedeutendhheresAlterzuzuteilen,alsmanaufdieAutorittvon Wilsonhinallgemeinannahm9.Wir werdendennauch nichtweitvonderWahrheitentferntsein,wennwirdenStil,in demRmasGeschichtedorterzhltwird,frungefhrdas5.Jahrhundertn.Chr.ansetzen,undesbefremdetdannnicht,wennwir vernehmen,daerganzbereinstimmt mitdem,welchenwirinderjngerenFormdesEposantreffen.Dennoch sind inden Purnas ganzentschieden Teile zu finden,die voneiner ganz anderenAuffassungzeugen.Indem Brahmndapurna kommt nmlichneben einem Rmyanamahtmyaein Adh- ytmarmyanavor,indemunsRmaalseineGottheitersterGre,ja wir knnten sogarsagenalsdieGottheit,entgegentritt10.DennwhrendsichindemVisnupurna derGottVisnuvierfltigindenvierShnenDagarathasinkarniertundjedersichmit einem Teil,amga,begngenmu,kannmansichin dem Adhytmarmyana mitsolch bescheidenemAnteilfr Rmanichtzufriedengeben.ManltdenGottsichvollstndiginRmainkamierenundmachtLaksmanazueinerInkarnationderWeltschlange Qesa, Visnus Ruhethron auf dem Weltenmeer;Bharata ist die Inkarnation seiner Muschel (gankha),Qatrughna die seinesWurfrades(cakra).NochdeutlicherwirdunsRmasabsolutgttlicherCharakter,wennwirlesen(bersetzungWheeler):Rvana dachte dauernd inngstlicher Erwartung anden Zeitpunkt, da ihm von der Hand Rmas das Heil werden sollte und daran,da er von seinem gegenwrtigen elenden Leben nicht erlst werden knnte, wenn Rma nicht nach Lank kme, umSit ausihrer Gefangenschaftzu befreien.Er verehrte Rma in seinem Herzen whrendseiner Ttigkeit,whrendderMahlzeitenundimSchlafe;erbeteteRmaanund verganiemals,sichseinenNamenzuvergegenwrtigen11.DerunvershnlicheFeind,derlistigeRuberausdemEposisthier zumAnbeter,zum ergebenenVerehrergeworden!Hier befinden wirunsindemselbenKreise,zudemdasGedichtvon Tulasl Ds,das berhmtehindi-Rmyana,Rm-carit-mnas,unddieTheorienvonRmnandasAnhngerngehren.DaistRma,sozitiertBaumgartner,dereineGott,leidenslos,formlos,unerschaffen, dieallgemeineWeltseele,der hchsteGeist,der Alldurchdringende,dessenSchatten die Weltist;er istMensch geworden und tutvieles nur ausLiebe zu seinem Volke;gnadenvollundmitleidiggegendieNiedrigen;erbarmendhlterseinenZornvondenjenigen zurck,dieer alsdieSeinenkenntund liebt;derWiederhersteller des Vergangenen,der Allgtige,der Allmchtige,derHerrundKnigausRaghusStamm12.Alseinstmals,soerzhltdieLegende,einarmseligerStraenkehrer,der aneinerschwerenKrankheitlitt,inseinerVerzweiflungausrief:0,Rm,o,Rm!undesderZufall wollte,da Hanumat dort vorberkam,entbranntedieser in heftigem Zorn beidemGedanken,daein so minderwertigesGeschpf den Namen seines Herrn und Meisters mibrauchte.WtendversetzteerdemManneinenTrittgegendie Brust.Abersiehe,alserwiegewhnlichamAbendseinemMeisterseineAufwartungmachte, saherzuseinemgroenEntsetzenaufdessenBrusteineschrecklicheWunde.AufseinebesorgteFrage,wieerdazugekommensei,antworteteihmdieser:Duhast einenarmenManngegendieBrustgetreten,whrender meinen Namenausrief.Wisse denn,wasdudemgeringstenmeinerKinderangetanhast,dashastdumirangetan!13LangebevorRmasGeschichtediedesGottesaufErdengewordenwar,hattesichdas DramadiesesStoffes bemchtigt.Zwar suchen wir vergeblich nacheinemRma-Dramavonder HandKlidsas,des Knigs der indischen Dichter. Er verarbeitete jedoch denStoff in seinem wahrscheinlich auf dasPadmapurna zurckgehendenRaghuvamga14.Aber Bhavabhti und noch manche anderesorgtendafr,daauchdieBhneunserenHeldenaufdenBretternsah.UngefhreinhalbesHundertRma-DramenliegeninHandschriftenvor,dieaufeinenForscherharren,dersieuntersucht.Nursehrwenigesindverffentlicht,nochweniger bersetzt15.Was uns bei einer flchtigen Betrachtung sofort auffllt,istdie recht menschliche Rolle, dieRma indemDramazuspielenhat.Diesistzweifelloszueinem guten TeilderTatsachezuzuschreiben,daebenineinemDramadieHandlungdasersteErfordernisist unddaHandelninmenschlichemSinnnichteineder charakteristischsten EigenschafteneinerindischenGottheitgenanntwerdenkann.Aberabgesehendavon,solltedoch wohl Gelegenheit gewesen sein,frher oder spter den gttlichen Charakter Rmas deutlichinden Vordergrundtretenzu lassen,wasaber durchweg nichtgeschieht.In dem Mahvlracarita sowohl wie in dem Uttararmacarita, beides Dramen Bhavabh- tis,steht Rma sozusagen mit beiden Beinen auf der Erde.In dem erstgenannten Drama kommtParagurmaalsQivasSchlerzuKnigJanakasPalast,umdieSchmachzu rchen,dieseinemMeister,Qiva,widerfuhr,alsRmadessenBogenzerbrach.Hiervon ist die Folge ein alltglicher Kampf,soweit einKampf eben alltglich sein kann.Er wird unterbrochen durch das AuftretenJanakas und nach Ablauf der Hochzeit wieder fortgesetzt.Danach sind beideGegner wieder so gute Freunde wie vorher.(brigens stellt sich heraus,daderganze Streitzwischendenbeiden Rmasein Werkvon Rvanas Intrigenist!)Anstatt nun diese Begegnung der beiden avatras von Visnu alseine schneGelegenheit zu bentzen, um beider gttliche Herkunft hervortreten zu lassen,so wie es imRmyana geschieht, beschrnkt sich der Dichter darauf,die nackten Tatsachen zu verarbeiten.Da BhavabhtidannauchinseinemzweitenRma-DramadenHeldenunddieHeldinam SchlsseineinerglcklichenEhevereint,glaubeich,daer sich beidieser Abweichung von demRmyana an eine zu seiner Zeit gltige undin seinemKreise anerkannteFassung der Rma-Sage hielt, sei es, da diese auf den NamenVlmikis, sei es, da sie auf den NameneinesanderenDichterszurckging.DochzeigenbeideEpisoden,diewirhieralsStichprobenausdemDramagenommenhaben,Abweichungen von dem Epos,und allzusehr wird mandoch miteinem Stoff nicht habenumspringendrfen,derganzgewizurlebendenMythologiegehrte.IndemwegenseinerEntstehungsgeschichtemerkwrdigenHanumanntakawirdzu BeginnnichtRma,sondernVisnualsRmaangerufen.IndemRmyanaistdieBegegnungzwischendenbeidenRmas,umnochbeidieser Episodezu bleiben,tatschlichein welterschttemdesEreignis:einSturmerhebtsich, dieErde bebt,die Atmosphre wird in Dunkelheit gehllt, die Sonne verliert ihreWrme, unddieGtter,BrahmananderSpitze,drngen sich,umdem AbschudesPfeilesbeizuwohnen.SchlielichsiehtJmadagni,daRmadieInkarnationvonVisnu-Nr- yanaist.InMurrisAnargharghavafindenwireinebertragunghiervonindasKleinmenschliche.RmafragtnachseinemBogen,derGegnerbietetihmseinBeilan;sie kmpfen hinter den Kulissen miteinander und kehren sehr bald zurck alsvery excellent friends, wieWilsonesausdrckt.WohlbleibtRma natrlichstetsderHeld,derber mehralsgewhnlicheKrfteverfgt,der,ebensowiedieHeldenunsererSagen,sichdurchnichtsabschreckenlt,der weinenundlachenkann,aberderGott,dersichseinerGottheitbewut,denLeidensweg bis zu Ende durchschreitet(sowieesTulasi Ds darstellt),ister in keinemFall16. Der HeldallerHelden,dendie Dichter sooft indieMitte ihrerSchauspiele gestellthaben,sagtOldenberg,Rma. . . istjeglicherFrmmigkeiteinzigergroerHalt,alles edlenWesensfleischgewordeneVollendung(Bhavabhti).UnderstelltihnauchimweiterenVerlaufinbereinstimmungdamitalseinenblutleeren Typus dar17.*Die geheimnisvolle Klasse der Chyntakas, nach Pischel tatschlich Schattenspiele, wie derNameandeutensollte,habenebensoRmaunddieSeinenaufderListeihrerdramatispersonae stehen18.DasMerkwrdige dabei istaber,danichtwie beidemDrama dieganzeSagedargestelltwird,sondernnureinebestimmteinsichabgeschlossene Episode.Dabei mssenwir unsdieSachewohlsovorstellen,dadieVerfasserunterbergehen dessogenanntenVlmiki-TextesbestehendenepisodischenDichtwerkenfolgten,deren VorhandenseinwirausdermodernenLiteraturnachweisenknnen.Soscheintmireinesder wenigenbekanntenChyntakas,dasDtngada,bereinzustimmenmitdembengalischenGedichtvonKvicandra,demAngaderRaivra19;zum mindestenwasdie Handlunganbetrifft,wennder Textauchabweicht.DerDichterdes Schattenspiels,Subhata,sagtdennauchamEnde(bersetzungGray)20:BySubhatathisdramahathbeenwrit Uponathemedeartothebardsofold,Andtoithehathaddedhisownwords,Comminglingproseandverseinflavorsweet.VonweitgeringererBedeutungalsdieDramensinddieRmyana-Bearbeitungen,die BaumgartnermitRechtalshalsbrecherischeSeiltnzereibezeichnetundwozuu.a. Kvirjas Rghavapndavlya gehrt.DiesesProdukt poetischer Tfteleien gleicht einigermaen einer bestimmten Art von altmodischen Reklametafeln,die von verschiedenen Seitenbetrachtet,verschiedeneAufschriftenzulesengaben.SowohlderInhaltdesRmyana wie der des Mahbhrata wurden hineingearbeitet und knnen mitviel Zeitvergeudungundrgerniswieder herausgeschltwerden,jenachdemmandieWorteauffat.LeideristesnichtdaseinzigeinseinerArt21.PraktischeristdasBhattikvya,einRmyana,indemderDichterdiegoldenenRegelnderGrammatik niederlegteundan dem Textdemonstrierte.EindritterDichterschufeinRmyana,worinkeineinzigerlabialerKonsonantvorkommt.DieSprache diesesKunstepos -diesesWortin demSinn gebraucht, wie man es inIndienauffat- istdasTelugu.Einvierter bentztedieRma-Sageals nltigstra undschpftedaraus weiseLehren fr dastglicheLeben22.Einfnfter...dochlassenwiresdabeibewendenundtrstenwirunsmitdemGedanken,daesauch noch tchtigere Arbeiten gibt,von denen wir leider nichtviel mehr alsdenTitelkennen,unddiealleaufzufhrennochvieleSeitenerfordernwrde24.Da fast alleSprachen Indiens ein eigenes Rmyana besitzen, von einem Volksgenossen aufsneuegedichtetodereinfachbersetzt,brauchtwohlkeinesBeweisesmehr;Hindi Bengli,Marthi,Uriy,Pahri,Kanada,Malayalam,Telugu,Tamil undSinghalesisch gruppieren sich zueinem farbenfreudigenStrau,dem leider diebei denRosen blichen Domennichtfehlen,danurwenigdavonallgemeinzugnglichist23.Kein Wunder also,da diejenigen,die sich mit Rmas Geschichte beschftigten,wie man sie auf dem Archipel antraf,sich sehr wohl davor hteten,in diesen Urwald einzudringen und sich lieber mit den kleinen Bruchteilen begngten,die bereits bearbeitet waren.Htten sich meiner nicht einige ganz sichere Fhrer angenommen,dann wrde ich sicher vor demselbenUrwaldzurckgeschrecktsein.DochbevorichmichihrerFhrunganvertraue,willicherstnochRmasBedeutungin der Folklore beleuchten.Denn mehr alsanderswomssen wir gerade frIndiendie Tatsache imAuge behalten,daLiteratur nichtimmer alsGemeingut geltenkann.Wasan denHfenvorgetragenwird,wasvondenliterarischGebildetenalshchstePoesieverehrtwird,daswird nochlange nichtindenHttenderArmengesungen.DieseWahrheitgiltberall.Um auszudrcken, da jemand unwissend ist, gebraucht der Hindu nach MonierWilliams dieWorte:Eristjemand,der nichtwei,daSit dieGemahlinRmaswar25.WirknnenkeinedeutlichereAntworterhaltenaufunsereFragenachderBedeutung desHeldenfr dasVolk.MitseinemNamensinddieglnzendstenFestedesHindu-Jahresverknpft.RmasGeburtstagwirdmitgroerPrachtgefeiert.DasRmanavamioderRmana- varatra,wiediesesFestheit,istderneunteTagdeszunehmendenMondesimMonat Caitra(Mrz-April).Dann werdendie Tempel glnzend illuminiert,dasRmyana rezitiertund vom ersten Tage ab wirdsein Inhalt in Pantomimendes Nachts aufgefhrt.AmzehntenTag(derneunte,dereigentlicheGeburtstag,wirdmitFastenzugebracht) ist man mit der Auffhrung soweit gekommen,da Rvana gettet ist und sich alles zum besten gewendet hat.Diese Festlichkeiten kommen besonders in Nordindienvor,ebenso dasjetztfolgendeRmalil.DiesesFest,dasinBengalendurchdieDurgpjersetzt wird,feiertmanindenerstenneunTagenderlichtenMondhlftedesMonatsgvina (September-Oktober).AuchdawirddasRmyanaganzaufgefhrtalsPantomime, denn weder Textnoch Gesangkommendabeivorundnurbestimmte Musikinstrumente sorgenfrdieBegleitung26.Schlielich hat auch Hanumat seine Festtage in Mathur. Nach Pandit Rdh Krishna27 flltdiesesFestaufdendreiigstenTag deserstenMonats.brigensistdieseStadtein MittelpunktderRma-undKrsna-Verehrung.Dader imRmyana berichteteHeereszugder Brder nachdemSdendieVeranlassunggab,diedabeigenanntenrtlichkeitenzulokalisierenundmitausunsererZeit bekannten Flssen,Wldern, Bergen undStdten zu identifizieren,kann uns nicht wun- demehmen.ObenanstehtAyodhy,dasheutigeOudh,dasstolzistaufdenBesitzvon Pltzen wie Janasthn,Rmas Geburtsort,Svargadvara Mandir,wo er verbrannt wurde, undTeretk Thkur,woerdasagvamedha-Opfer (Pferdeopfer)vollbrachthabensoll. Der Berg Citarkot(Citrakta),ein Hgel in dem Bnda-Distrikt,isteine wahre Tempelstadt.berdieEntstehungdesBergesManiparvatabeiAyodhywirdfolgendeGeschichteerzhlt:AlsdiegewnschtenSteinefrdenBrckenbauvorhandenwaren28, gab Rma demSteine und Berge herbeischleppenden Affenheerein Zeichen,seine Ttigkeiteinzustellen.Da sie nun nicht wuten,wassie mit den ausdem Himlaya herbeigeholtenBergenbeginnensollten,lieensiedieselbendaniederfallen,wosiesichgerade befanden.Der AffenknigSugriva war mit demobengenanntenBergeben bei Ayodhy angekommen;daherrhrtseinedortigeLage.AndereBergebildetendasVindhya-Ge-birge unddenKaimr.Rmecvaram,anderSdspitzeIndiensgelegen,hateinenweltberhmtenNamen;dorterrichtetenmlichRmanachseinerRckkehraufdasFestlandeinlinga.JetztfindetmandorteinenTempelkomplexvonungeheurenAbmessungen.Selbst Orte, die augenscheinlich wenig mit der Rma-Sage zu tun haben,stehen pltzlich dochnoch ineinemoderanderemZusammenhang mitdemHelden.Kasmlr,dasbrigenswenigAnspruchaufRmaerhebenkann,zeigtu.a.zweimerkwrdigeEigentmlichkeiten.InderMoscheeShlHamadninQrinagarbefindetsich einBrunnen.Solche,diehineinzublickenwagen,werdenmitBlindheitgeschlagen.Der Brunnen heitKl! Ng undentsprang nachderLegende indemAugenblick,alsRma denPalastRvanas in Lank zerstrte29.Im Rjatarangini,Kalhanas Knigschronik aus demselben Lande, kommt in dem dritten Buch eine Erzhlung ber zwei Gtterbilder vor, die von Rvana nach Lankmitgefhrt und dortverehrt worden sein sollten.Nach seinem Tode wurden sie durch die Affen wiederzurckgebrachtund beieinemSeeimHimlayaabgesetzt,wosieseitdemderVergessenheitpreisgegebensind30.^Da man so vieleOrte nachweisen kann,die mitRmain Verbindung stehen,istes nicht verwunderlich,da man Volksstmmefindet,welchedenHeldenverehren.DieKachwhasbeiMathur,dieLodhas,dieSahariyasinBundelkhand,dieSejwris, dieGonds,siealleverehrendenRmadesHeldengedichtes,meistenszusammenmit Krsna31.Esistdennauchnichtungewhnlich,Begrungenzuhren,wie:Rm!Rm!Sit- rm!Rdhkrsna!DerdnischeMissionarLegne,derunterdenHindukolonisteninSurinamewirkt, schreibt:Hre, wie sie einander zurufen:Rm! Rm! Hre den Eseltreiber auf der Landstrae:Rm!Rm!Rm!Hre,wiederWaschmanndauernddiesenNamenausruft, whrenderdieWsche gegeneinengroenSteinschlgt32.InGujart,wounseremHeldenebenfallsgroe Verehrungzuteil wird,treffen wireinen Brauchan,derunsimZusammenhangmitdem,waswirvonanderswowissen,aneine spezielleBedeutung Rmas fr die Totendenken lt.Bei einem Leichenbegngnis wird der Tote nmlich unter dauerndem Ausrufen von:Sri Rm,Rm,RmnmsatyahainachdemVerbrennungsplatz getragen33.MonierWilliamsberichtet,daderName,der beiTotenangerufenwird,meistensdervonRma odervonNryanaist,undfhrteineMitteilungan,ausderhervorgeht,dabeieiner Hinrichtung alleQaivas unter dreizehn zum Tode Verurteilten Rma anriefen,bevor sie gehngtwurden34.Als Vorbild des Helden inLiebesgefahren treffen wir ihn in panj bl-Liedchen35;als den weisenSalomoineinerberlieferungbeidenKpus,einerKastederTelugus,woeres nach seiner Rckkehr versteht, die widerrechtlich zurckgehaltenenSteuern in denStaatsschatzflieenzulassen36;inZentralindiena l s . . . Ttowierungsmuster,zusammen mitseinem Bruder(Rmalaksamanaki jodi,Rma undLaksmana zusammen37).In einemKinderliedchen der Telugus finden wir ihn wieder38; und schlielich in der Volkszoologie des Panjb, wo eine bestimmte Art von vielfarbigen Heuschrecken den hochtrabendenNamenRmji-kl-gtrgt,wassoviel wieRma-Kuh heit39.DervortrefflichsteallerAffen,Hanumat,hatmglicherweiseeinenochgrereBedeutunginderFolklore,obwohlwirnatrlichnichtmehrgenau wissen,ob derselbenicht frhereinAngehrigereinerallgemeinverehrtenAffenartwar.InKvicandrasQivarmeryuddha beginntQiva einenStreit mitRma,der damitendet, dadermchtigeGottseinenDienerundTrhterHanumatanRmaabtreten mu40.BeiRmamohana heit Hanumat Rudrvatra, eine Inkarnation von Rudra-Qiva40.FernerkennenauchdieBuddhisten,soerzhltDineshChandraSen,Hanumatalsihren Tempelhter.berdiesistereineanerkannteSeegottheit;inmanchenGegendenNordindiens ist er einSonnengott(Borm),und zwar bei den wilden Bhuiyas von Kennjhar41. AnderswoisterderWolkenaffe,dergegendieSonnestreitet41;inNordindienhatsein BilddieselbeBedeutungwiedieKanoneSiDjagurinBatavia,nmlichalsGottder Fruchtbarkeit42.DieseBilderzeichnensichdurchihreFormlosigkeitaus441.Hanumat ist eine beliebte Dorfgottheit in ganz Indien, und wir finden ihn in Ceylonsogar unterdenbsenGeistern43.DieBhuiyasvonBengalen betrachtensichalsseineNachkommen;sienennensichPa- wan-ban nachHanumatsNamen Pawan-ka-put,SohndesWindes.EinandererStamm dagegen,die Hayas,glaubenAbkmmlingevon Rvanas rksasas zu sein,die nachdem Todeihres Knigs sich nach Norden zurckgezogen hatten45.Wirtunsichergut,wieichbereitsandeutete,wennwirdie VerehrungHanumatsnicht ausschlielich von seiner Stellung im Rmyana ableiten, sondern sieauf eine ltere Verehrungdereinenoderanderen Affenartzurckfhren,dieim Totemismus wurzelt.Jedoch wirddie Rolle,dieer in dem Epos spielt,einen bedeutendenAnteil an der Verbreitung seinesKultes gehabthaben,wenigstensfrdieGleichfrmigkeitdesselbenbedeutungsvollgewesen sein.AuchseinestarkeWirkung gegenden bsenBlicksprichtfreineltere und sicherauf breiterGrundlageberuhendeVerehrung44.Schlielichhatauch VlmikiseinebesondereVerehrung.EineigenerTempelistfr ihninBluindemKaml-Distrikterrichtet,woer mitLl Beg,einerGottheitderniederenKastederStraenkehrer,identifiziertwird.DiesewenigschmeichelhafteGleichsetzungbringtunseineErzhlungausdemAdhytmarmyanainErinnerung,worin geschildertwird,daer ursprnglicheinRuber undLandstreicherwar,derselbstRmasNamennichtaussprechenkonnte46.Die Asheriyas und die Baheliyas aus den Nordwestprovinzen sollen von ihm abstammen47.Allgemein betrachtet ist die folkloristische Bedeutung Rmas und seiner Gefhrten gro, in Nordindien wieder grer als im Sden.Wenn man behauptet,da sein Name auf aller Lippen ist,hatman wirklich nichtzu viel gesagt732.Dochbleibtesnochimmerschwierig,dasBild,dasmansichallmhlichvonseinerGestaltgemachthat,mitFarbenzubeleben.DaskannschlielichnureinlangerAufenthaltimLandeselbstbewirkenundeinVerkehrsowohlinvornehmenKreisen,woin Pracht undPrunkdasalteEposinklassischemSanskritvorgetragen wirdunddasselbe Ansehen genietwieunsere Bibel,alsauchein Aufenthaltunterdem niederen Volk,wo dasWort Vlmiki meistnureinSchallohneBedeutungist,woaberdochjederaufeinfacheWeisevonRmazuerzhlenwei.Keinen besserenEindruck von dem Letztgesagten knnen wir erhalten,als wenn wir lesen, wasDineshChandraSensotreffenddarbersagt:WennmaninderStillederNacht durch die Kokos- und Mangohaine wandelt, welche die strohgedeckten Dcher der Drfer halb verdecken,durch die enge,feuchteStrae,wenn die Natur gleichsam im Halbschlaf trumt,wenn die Bltter der Bume mde ausruhendherabhngen,so erkennt man hier und dort bei einem sprlichen Licht in den Htten einen kleinen Handelsmann oder HandwerkerberdieSeitendesRmyanagebeugt,dessenVerseerbeimLesensingendrezitiert miteinerwohllautend schwebendenStimme,diezusammenklingtmitdemSummenderKferunddemleisenTnenfallenderBltter48.DadieRma-SageauchauerhalbIndiensbekanntundselbstinweiteKreiseeingedrungen war, wuten wir bereits.Dasieauch indem buddhistischen Birma noch lebendigist,mag weniger bekanntsein.TawSeinKoteiltdarber mit,dasiesehr populr unterdenBirmanenistunderzhlt,dadasRmyanaineinerangeglichenenForm auch oft aufgefhrtwird.Solche Vorstellungen finden in Marionettentheatern statt (yot- the49).Diesisteinerder leidersehrknappen Berichte,diewir diesbezglichbesitzen459. In dem Lande Siam, wo sich der Knig selbst noch als eine Inkarnation Visnus,und zwar als Ram VI. betrachtet,knnten wir grere Zusammenhnge finden.Leider existiert keineAusgabe,geschweigedenneinebersetzungdesRamakien,worauswir,wieaus persnlichenMitteilungen hervorgeht,besondersinbezugaufdieindonesischenVersionenvielentnehmenknnten.Nichtsdestowenigerwirdes nochimmerimTheater,mit Marionetten undauchnochwohlalsSchattenspielaufgefhrt50.Wohlbekanntist,daRmasReichAyodhyindemsiamesischenAyuthialokalisiert wird.Eine alte siamesische Inschrift,die im13.Jahrhundertdatiertist,vermeldetden KnigsnamenPrahRmaKhamhn.Siebeweist,dadieGestalt RmasschonfrhzeitigeineRolleinderKnigsgeschichtedesLandesspielte51.InCambodjaistesnichtAuch hier treffen wir Knigsnamen mit Rma456, auch hier eineRma-Sage, das Rama- ke,das in Theatervorstellungen aufgefhrt wird52. Annam schlielich lokalisiert die Sage indernchstenUmgebung,wodasDmonenreichDiu-nghimeinstlag.DesReiches Knigwar Trng-minh(Dagnana,Rvana).ImNordendavonlagdasReichH -tn- tinh,unterKnig Dagaratha.DessenSohn,Chuung-Tu ,heiratetediePrinzessinBach Tmh,die von dem Dmonenfrsten geraubt wurde,nachdemersteine Feldschlacht vorausgegangenwar.Chuung-TustelltsichnunandieSpitzeeinesAffenheeresunderobertdiePrinzessin,nachdemer einenDammdurchdasMeer hat bauen lassen.Als besondereEigentmlichkeitwirdnochgemeldet,dadieCams(BewohnerdesaltenAnnam)vondenaffenartigenBewohnernvonH -tn-tinhabstammensollen53.WeiterstlichalsdiehinterindischeHalbinsel,ausgenommennatrlichderArchipel, kommtdieRma-Sageeigentlichnichtvor.DurchmahynistischeTexte,u.a.durch dasLankvatrastra,sindStckederRma-oderRvana-GeschichtebisnachChina gedrungen,undesmagdie Sagewohlauchaufdieeineoderandere Weisebentztwordensein,abervonBedeutungistdiesallesnicht54.ProfessorGrnwedelhattedieLiebenswrdigkeit,michdaraufaufmerksamzumachen,daauchinTibetdieGestalten RmasundRvanas wohlbekanntsind;aberdieArt,in der wir unsdiesesBekanntsein vorstellen mssen,gehtdeutlichausder Tatsache hervor,danebenRvana nachAnalogieseinesNamenseinRmanavorkommt!55So habe ich mich denn dem eigentlichenGebiet meiner Arbeit,den indonesischen Rma-Legenden,genhert.Eswirdunsbaldklarsein,dadieBedeutungRmasinIndonesienweithinterderinIndienzurcksteht.BeiderBehandlung desikonographischenMaterialswirddiesnoch schrfer umrissen werden.Von einer besonderen Verehrung alsGottheit kann berhaupt nichtgesprochenwerden,weder inderIkonographie,nochinder Literatur,nochinder Volkskunde.DashchsteStadiumder Verehrung,die Rma inIndien geno,istimArchipel nichtvorhanden.Erstdas mittlereStadium,dasder Visnu-avatra,findenwir inden indonesischenRma-Erzhlungen,wenn auch leichtvariiert.Das ersteStadiumdes mythischenHeldentreffenwir nur inengemZusammenhang mitdemmittleren.Trotzdemsollunsdiesnichtbefremden.DennwennauchvoneinemdauerndenKontakt,zwischenIndienundIndonesien gesprochenwerdenkann,sowardieseBerhrungnachdenJahrhundertenderhindu- javanischenPeriodedochvielgeringeralsvorher.UnddieindischeRma-Verehrung datiert erst aus dem zweiten Jahrtausend n. Chr.,als kein direkter Einflu vonIndien auf Indonesienmehrstattfand,sondernausschlielicheinHandelsverkehrdie Verbindung aufrechthielt.Unser ikonographisches Material wird uns das Verhltnis viel deutlicher machen knnen als die literarischen Tatsachen,dienichtimmerzudatierensind,unddiejngerenfolk- loristischendastun knnen.UnserZielistnunzunchst,dasVerhltniszubestimmen,daszwischendenindischen Epen,imbesonderendemRmyana,einerseitsunddenindonesischenRma-Erzh- lungen andererseits besteht.Haben wir einmal dieses Verhltnis festgelegt,dann werden wir um so besser imstande sein,mit Hilfe der Ikonographie der Frage nachzugehen, welchen TeilIndiens wirins Auge zufassenhaben,umdieQuelleeinesHindu-Einflusses auf denArchipelzuentdecken.Wir mssen also zuerst versuchen,ein mglichst vollstndiges Bild dessen zu bekommen, wasderBegriffindonesischeRma-Legendesagenwill.DIE MALAYISCHE RMA-SAGEAlsimSeptember1889dieRckseitedesQiva-TempelsvonLaraDjonggrangauf Javaausgegraben wurde,stieman aufeine Reliefdarstellung, worauf ein Affezusehen war.DasVorkommeneinessolchen Tiersaneinemhinduistischen Tempelliesofort andasRmyanadenken,da Affenindiesem Eposeine groeRollespielen.Alsdann beider weiteren Ausgrabung noch mehrere Abbildungen von Affen zum Vorschein kamen, war man vondem Zusammenhangschonlangeberzeugt.Hanoemn,soschreibtGroneman,lie mich natrlichan dieLegende von Rma denkenunddurchVergleicheinigerGruppenderBildreihen,worinermehrmalsvorkam, miteinigen Episodenausdemjavanischen Rama,dieberzeugunggewinnen,daich hierdieselbeLegende,inSteingehauen,vor mirhatte56.WohlwardieQuelle,diederArztzur Verfgunghatte(eineNeubearbeitungeinesaltjavanischenRmyana ausdem18. Jahrhundert),nichtdieallerbeste,und selbstspter verfgteer nochnichtber gute Literatur,dochwardieIdentifizierungbaldberallen Zweifel erhaben.Allein nichtalleSzenen konnten in demursprnglichenGedichtuntergebracht werden undandere lieensich erstnacheiniger Vergewaltigung indasindische Schemazwngen.Auch VanStein Callenfelsglckteesnochnicht,allesinOrdnungzubringen,alserfr einenkleinenFhrereineErklrungderReliefsverfate,dervomOudheidkundigen Dienstherausgegebenwurde.AuchermutenochoftseineZufluchtzuVermutungen nehmen,obwohl der apodiktischeStileinesFhrers dies nichtimmer ahnen lt57.1921gelang es Vogel, fr das erste der Reliefs an diesem Tempeleine befriedigendere Erklrungzugeben,indemervonderVoraussetzungausging,davielleichteinanderer Text als der von Vlmikis Rmyana den Darstellungen zugrunde gelegen haben knnte. EinensolchenTextzufindenglckteihmabernicht,under warfschlielichdieFrage auf,obdiehindu-javanischenBildhauerwohlberhauptnacheinembestimmtenText gearbeitethtten58.Diese Frage stellte sich auch Van Stein Callenfels,als er ein anderes Relief derSerie einer nherenUntersuchungunterzogundglaubtesieverneinenzumssen.Dochlieeres dahingestelltsein,obsolcheinemndlicheberlieferung frdiejavanischenBildhauer denndochnichtaufgezeichnetseinsollte59.Trotzdem blieb aber noch vieles unerklrt, und es tauchten, je mehr man sich in die Sache vertiefte,immerwiederneueSchwierigkeitenauf,sodaKrominderneuenAusgabe seinerInleidingtotdeHindoe-JavaanscheKunstdieReliefserienochnichtinjeder Hinsichtfrbefriedigenderklrthlt,obwohlihreBedeutungfeststeht60.Gerade diese kleinen,unangenehmen und widerspenstigen Abweichungen von demSanskriteposin Verbindung mit der Tatsache,dawohl auf jedemGebiet solche kleinen Abweichungen verkommen und die Herkunftder Hindusauf Java nochimmer nicht genau bekanntist,lieendieFragebeimirentstehen,obdasSuchennacheinemTextwohl zweckmigsei.DieeigenartigeErscheinung,dasogutwieniemalsdiebekanntenepischenoderpu- rnischenSysteme Indiens fr das alteJava zutreffen und bis in die kleinsten Feinheiten zustimmenscheinen,ltannehmen,davielleichteinganzanderesreligisesSystem aufJava zur Anwendimgkam,dassichinArchitekturundIkonographiewiderspiegelt.OftwerdensolcheAbweichungenalsEntstellungenundmiverstandeneTextstellenerklrt.Dochhaltemanesmirvorlufigzugute,daichdasniemalsglauben konnte.Ganz bestimmt nicht freine sodurch und durch hinduistische Periode wiedie, ausderdieTempelMittel-Javasstammen.Wiehabenwirunsauerdemvorzustellen,aufwelcheWeisedieBildhauerzuWerke gingen?Tunwirgut,anzunehmen,dadieKnstlernacheinembestimmtenGedicht gearbeitethaben,weilderInhalteinigerDarstellungenhiermitbereinstimmt?Kann mandasalsFingerzeigdafrauffassen?Oderfretwasanderes?GrnwedelsagtinseinemAlt-Kutscha,wieerberdieMalereieninden Hhlenvon Turfnspricht:EsistimRorukvadna(Divy.547)erzhlt,wiedieMaler desKnigs Bimbisrasichvergeblich bemhen,Buddhazuzeichnenundzumalen.Buddhaselbst wirft seinenSchatten auf die Leinwand,so gewinnen die Maler(citrkara)dieKonturen, die sie dann mitFarben ausfllen(rangaih prayanti).Genau nach diesem Muster arbeitetendieMalerindenHhlen61.Erfhrtfort,zuberichten,wiedieMalerdabeiSchablonen gebrauchten,diemanauch gefundenhat unddie heute noch in Tibetverwendet werden.Fernersagter:Es ist mir sogar wahrscheinlich,da die auf dieWnde notierten,die einzelnenFiguren bezeichnenden Buchstaben auch die Bezeichnungen der bezglichenPatronen sind62. DieserSatzltunssofortandasVorkommenkurzerBezeichnungenanjavanischen Bauwerkendenken,ansolchenStellen,woentwedereineReliefdarstellungangebracht werden mute(Prambanan)oder schon angebracht war,aber vor der Vollendung wieder zugeschttetwurde(Barabudur)63.Eserschienmiralsannehmbare Vermutungvorauszusetzen,dahierinderTatebensolcheSchablonengemeintsind,welcheAnnahmeberdiesdenVorteilbietenkann, einige auffallende Eigentmlichkeiten zu erklren,die sonst auf ziemlich gesuchteWeise ihreErklrungfindenmten64.Wollen wir diese Darstellung der Dinge annehmen, so wird die Beziehung zwischen einem bestimmten Text und einemRelief desselben Inhalts sehr viel lockerer.Wir sollten dannselbst alle Abweichungen dadurch erklren knnen,dawir sie von der Anwendung verschiedenerSchablonenableiten,dienichtzudemselbenSatzgehren.AberdadurchwirddieSchwierigkeitnichtbeseitigt,sondernnur verschoben.Dennauf welche Texte gehendenndieseSchablonenwieder zurck ?EinegewisseBeweglichkeithatdieSachenunwohlbekommen,aberwirknnenuns dochnichtgutvorstellen,daeinReliefnichtinbereinstimmungseinsolltemitder zu seiner Zeit geltendenSage.Wir mssen also doch wieder zu den Texten zurckkehren. Wir mssen nach solchen suchen und knnen dabei gerade durch die Abweichungen groe Untersttzung haben; ist es doch eine viel weniger zeitraubende Aufgabe, nach derselben Abweichungalsnach derselben bereinstimmungzusuchen.AlsBasisunsererUntersuchungwhlenwirdieFassungvon VlmikisEpos,dievonJacobisehrausfhrlich exzerpiertwurde.Auf diese Inhaltsangabemuichfortdauerndverweisen,dameine eigene,obenangefhrtenatrlichnichtgengen kann.Esseifernezu behaupten,da dieser Auszug das Originaleinigermaenersetzenkann,aberdie Tatsache,daJacobis Werk jedem zugnglich ist,lie mich dieseWahltreffen.DochselbstdieseInhaltsangabeistfrunserenZwecknichtausfhrlichgenug,dadie Abweichungen nichtimmer die groen,sondern sehr hufig die kleinenDinge betreffen. Grere Aufmerksamkeit werden wir auch den Tatsachen zuwenden mssen,die im siebtenBuchenthaltensind,daderSagenzyklusvonRvanaundHanumatunserbesonderesInteresseerfordert.TrotzdemknnenwireinesoausfhrlicheInhaltswiedergabe, wie wir sie wohl wnschen mchten,unmglich in den Rahmen dieser Studie aufnehmen, dawirsonstinreinebersetzungverfallenmten.EinezweiteFrage:HabenwirGrundzuglauben,daschoninIndienbedeutendeAbweichungenvorkamen ?DieAntwortglaubeichbaldgebenzu knnen.Zu einem Vergleich kommt zuerst das Rmopkhyna aus dem Mahbhrata in Frage.Esist diesdie Rma-Sage,die vonMrkandeya zum Trostfr denRaubvonDraupad!, derGemahlin derfnfPndavas,Yudhisthiraerzhltwird,eineGeschichte,diewirim dritten Buch finden65.In nicht weniger als achtzehn Kapiteln werden die Begebnisse von RmasGeburtbiszuseiner RckkehralsSiegerber Rvanaziemlichausfhrlichgeschildert.MiteinemgrerenInhaltalso,alswasJacobialsdasltesteRmyanabezeichnet, befat sich diese Erzhlung doch nicht mitden Ereignissen nach der Rckkehr Rmasundebensowenig mitdeneingefgtenBerichtender BcherIundVII. Bemerkenswert istesaber,daam Anfang sehr ausfhrlich ber Rvanas Abstammung und ber seineGeschichteberichtetwird,whrenddieHerkunftundJugendgeschichte Rmassehr kurzbehandeltwird.WennwirderGenealogieRvanasnachgehen,sehenwir,dahiervonderLesartdesRmyanaabgewichenist66.Zudemfindenwirnichts von Rmas Zug nach Mithil und wie er dortseine Braut gewinnt,indemer Qivas Bogen spannt.Die Eigentmlichkeiten aus Rvanas Vorgeschichte,seineund seiner Brder Askese,weichenebensosehrab.JacobizhlteinigederAbweichungendiesesGedichtes auf,diezumgroenTeilaufWiederholungenund Verwechslungenzurckgehensollen undkommtzudemSchlu,dadasRmopkhynaeineflchtige Nachdichtung des Epos ist.Die Abweichungen,die er nicht mitteilt und wozu z.B.die von mir angefhrten gehren, versuchtermitdemSatzezuerklren:AndereVernderungenmgenvonderPhantasiedesDichterseingegebensein67.Dies bekrftigterdadurch,daer auf phantastische Angaben voneingeborenen Zeugen beiRechtssitzungenhin weist.MeinesErachtensbringtJacobihierzweiDingedurcheinander,diegetrenntgehaltenwerdenmssen.DasAblegeneiner Zeugenaussagevor einemGerichtshof istetwas,wobeiauch imWestendertatschlicheHergangebensooft andersbeobachtetwird,alsZeugendaranteilnehmen.DabeivonvorstzlichenLgen sprechenzuwollen,verbietetunsdasResultatpsychologischerUntersuchungenber Zeugenverhre.DieberlieferungeineshochheiligenGedichteskannaberinkeinerWeisedamitauf gleicheStufegestelltwerden.SolcheAuffassungwrdedemindischenDichtereineIndividualittzuerkennen,dieererstunterdemEinfluwestlicherKulturerhlt.Zudem erscheint es mir,abgesehen davon, wohl etwas zu viel behauptet, wenn man genealogische Abweichungen der Phantasie eines Dichterszuschreiben will.Wohlwirdein Name mehr oderwenigerindemGeschlechtsregistereinerbrigenssobekanntenPersnlichkeit wieRmaaufUngenauigkeitoder Nachlssigkeitberuhenknnen,aberhierfindenwir dieTatsache,daRvanaseigeneMutterimRmyanaeineanderePersonistwieim Rmopkhyna.Auchscheinterdanur einHalbbruderdermeistenseinerechten Brder aus dem Rmyana zu sein.Eine derartige Abweichung ohne weiteresder Phantasie einesDichters zuzuschreiben,dessen AbsichtesnachJacobigewesenseinsoll,Vlmikis GedichtindasenzyklopdischeMahbhrataaufzunehmen,gehtdochnichtan.Und noch weniger kann ich mich fr diesePhantasieerwrmen,wennichsehe,daderselbe abweichende Muttemame im Lingapurna vorkommt68.Diese Tatsache,zusammen mitdemFehlenderGattenwahl(svayamvara),deraufsssigenGestaltderManthar- Dundubh!69,nebendenbrigen,wenigerinsAugespringendenAbweichungenknnten michdazubringen,anJacobisAnnahmezuzweifeln.So wichtig auch das Vorkommen von Versen aus dem Rmyana in dem Rmopkhyna scheinenmag,wirdesdochgutsein,nichtzugroenWertdaraufzulegen.Diebeiden Verse aus dem Uttaraknda knnen doch sehr wohl in spterer Zeit eingefgt sein,so da auchdervonJacobihierausgefolgerteSchlubezglichdesAltersdesRmopkhynaeinigermaeninsWanken kommt.Wir sollten imGegenteil darauf aufmerksamwerden, da das Vorkommen dieser Verse in schreiendem Widerspruch zu den vielen Abweichungen stehtund uns fragen,wasdenDichter bewogen haben kann,auf dereinenSeitesich soengandasOriginalzuhalten,daerdarauswrtlichVersebernahm,undauf deranderen sichso unangenehme Freiheiten zugestatten,wie sie in den Abweichungen zumAusdruck kommen?Diesalles sindGrnde genug,in demRmopkhyna eine Bearbeitung der Rma-Sagezu sehen,dievon Vlmikis Epos unabhngig ist und vielleicht aufeinemndlichberlieferteFassungderErzhlungzurckgeht,dieVlmikinicht kannte unddieanverschiedenenPunktenvonseinem Eposabwich.Eswirdklar,dadieserSchlufr unseren Zweckvon Bedeutung ist,wennwir bedenken,da unsere indonesischen Rma-Legenden ebenso viele Musterkartenvon scheinbar willkrlichstenAbweichungenaufweisen,diemansichnurdadurcherklrenkann,da mansiedemMangelanGenauigkeitundWahrheitsliebederIndonesierzuschreibt.Sie warenvollstndig frdie Variantenverantwortlich7.UnddiesesNichtbegreifenistin demvergleichendenStudiumvonHinduundHindu-JavaneneinZauberwort,womit zahlloseSchwierigkeitenvertuschtwerden knnen.Hier findeichnun typische Abweichungen auf vorderindischem Boden und in klassischer Zeit,wodurchichangesporntwerde,weiternachzuforschen,inderHoffnung,auch einmaldieVariantenanzutreffen,diebis jetztfr AlleinbesitzderIndonesier gehalten werden.Argwhnischgeworden,schlageichdiePurnasauf.UndgleichtreffeichVerschiedenesan.DenndasLingapurnagibtinseinerRvana- Genealogie gleichsam dieSynthese von Rmyana und Mahbhrata.Zudem werden im weiterenVerlaufderSageeinigeDingeanderserzhlt.Whrend indemEposderGottdesMeeres,das Rma nochvonLank trennt,von dem Heldendurch Auflegen einesBrahmanpfeiles71 gezwungen wird,zuerscheinen,whrend im Mahbhrata dasselbe Ereignis durch dharna(soviel wie Hungerstreik)72hervorgerufen wird,geschiehtesim Bhgavatapurnaschon dadurch,daRmaseinen Blickaufdie Wasserflche richtet73.Bei VlmikiistesLaksmana,derdiebrutaleQrpanakhverstmmelt74,indemselbenPurnaistesRma selbst75.AbermssenwirhierbeinichtderTatsacheRechnungtragen,daRmainzwischen einerVerehrungteilhaftiggewordenist,diesichinverschiedenenPunktennichtvereinigen ltmitder tatenlosen,ja noch wenigerschnenRolle,diederHeld im Eposzu spielen hat,und mu man diese Tatsachenichtals hauptschlichsten Grundansehen fr Abweichungen,wiez.B.dieletztgenannte?Sicher istdiesfrdie sptereLiteratur derFall;doch umwieder zudemlteren Rmopkhyna zurckzukehren:dort sehen wir,wie Rma seinen Hauptgegner,Rvana,mit seinemBrahmanpfeilbuchstblichverbrennt,sodavonihm,seinemWagenundseinemGespannnichtsbrigbleibt76,whrendwirbeiVlmikilesen,daerihninsHerz schiet und sein Leichnam beweint wird77; weiter erfahren wir,daaus Rvanas Krper zuerstganzeHeerevonrksasashervorgehenundderRiesedannzahlloseRmasund Laksmanashervorbringt,umseineGegnerinVerwirrungzubringen,wovondasEpos gar nichts wei78;wenn wir nun vollends dieGeschichte vomGuhyaka und dem Wasser lesen,das Unsichtbares sichtbar macht79,dann kann ich meine Nachforschungen getrost bis zudem Zeitpunktaufschieben,wo wirber einebersichtder Abweichungen in den indonesischenLegenden verfgen.Dann mssen wirauchdarauf achten,dadiesevielleichtaufeinVorbildzurckgehen,dasunterdenHindusgelufigundvielleichtsogar populrwar.AuchdasDramakannunsvondieserAnsichtnichtabbringen.Dochmssenwirhier wieder andere Ursachen bercksichtigen,durch welche die Erzhlung eine Vernderung erfhrt.DieseUrsachenliegenhauptschlichintechnischenGrnden.SogebenverschiedeneMale Luftgeister und manchmal sogarGtter einige nichtdarstellbareSzenen in Rede undGegenrede wieder80, ungefhrin derselben Art, wie wir es vonVosmeer dem Spion in VondelsGijsbrechtvan Aemstel hren.In demFall istesklar,dawir diesen hochgestelltenPersonenkeineallzu groe-Rollezuzuweisenhaben,umsomehr,wenn wir bedenken,daeinigeSzenen gem den Regeln nicht aufgefhrt werden durften und z.B.Kmpfesoviel wie mglich hinter den Kulissen ausgefochten werden muten. Wenn wir aber in verschiedenen Dramen hartnckig einen Boten Rvanas beiSitsGattenwahloderdenKnigineigenerPersonerscheinensehen,umsichmitzubewerben, haben wir keine begrndete Ursache,zu glauben,dadiesnur geschieht,umden dramatischenKnotenzuschrzen.DerzaubermchtigeCharakterRvanaswirdnichtalleinindenDramenbesondersbetont,wosichderKniginseinenGegnerverwandelt,umsich,mitseineneigenenzehn Kpfen in der Hand,Sit zu nhern, sondernauch,wie schon oben gezeigt, in dem Rmo- pkhyna;einBeweis,dadieBhnenbearbeitungdurchdenDramaturgenkeinenAnteildaran hat81.Ebensowenig scheint mir die GestaltSusenas,des Arztes von Rvana,der imSchlaf fort- gebrcht wird,Laksmana zu heilen,ganz aus der Luft gegriffen,um so mehr,als ein Affe diesesNamensimRmyanadieselbeRollespielt82.Weiterlesenwir,daAngadanachderRckkehrinAyodhygegenRmaFeindseligkeiten plant,die mit knapper Notdurch die ZusagederGtter unterdrckt werden,da Angadas Vater ineiner spteren ExistenzRma ttensoll,derdannKrsna seinwird83; esbedarfkeinesBeweises,dahiereinResteinerlterenGeschichteverborgenliegt. AngadasZornltsichallerdingssehrgutausderTatsacheerklren,daseinVater, Vlin,widerrechtlich von Rma gettet wurde.Und dies war nun gerade etwas,was VlmikinichtindenKrampate.EbensowenigknnenwirdasVerhltnisvonParagurmazuQiva,wovonindemEpos nichts erwhnt wird,ausschlielich Bhavabhtis willkrlichem Eingreifen zuschreiben84. AuchdieUnterbrechungdesKampfeszwischendenbeidenRmasunddasEinander- auflauern nach dem Vollbringen des kncana mocana(eine der Hochzeitzeremonien)drfen wir nicht vernachlssigen85, ebensowenig das verfrhte Auftreten Vibhisanas, der sich schonSugrivaangeschlossen hat,bevor Rma diesenAffenfrstengetroffen hat86.Im Drama ist derStreit zwischen den beiden Affenfrsten ganz fortgefallen;es wird nur voneinemKampf zwischenRmaund Vlingesprochen,derFolgeeiner Verabredung zwischenVlinundMlyavat,RvanasGrovatervonmtterlicherSeite87.Deutlich ist die Hand des Dichters dagegen in den letzten Geschehnissen von Bhavabhtis Uttararmacarita,ausgenommenvielleichtSitsSelbstmordversuch,zuerkennen88.Mithin liefert uns schon ein flchtiges Durchblttem des indischenStoffes Abweichungen genug,um vorlufig die Ansicht zu besttigen,da nicht ausschlielich V lmlkis Gedicht fr j eden und zu allen Zeiten gltig war; es muten vielmehr Fassungen bestanden haben, diedasVertrauensosehrgenossen,dasiedemWerkderDramaturgenalsGrundlage dienenkonnten.Wirknnenwohlnichtannehmen,dadieseDichterdensoheiligen Stoff aufeigene Faustverndert httenund vonderFassung Vlmikisabgewichenwren,wenndiese,wiemanglaubenmachenmchte,Gemeingutgewesenwre.Richten wir unseren Blick nun nach Indonesien,in der berzeugung,da wir frher oder sptereinenAnhaltspunktfindenwerden.Es ist nicht leicht,eine bestimmte Rma-Legende aus der Flle der javanischen und ma- layischenLiteraturalsBasisfrunserenVergleichzuwhlen.Wir knnten unsversucht fhlen,das alt-javanische Rmyana Kakawin zu nehmen,da es schon im n . bis 12.Jahrhundert verfat sein mu,doch mssen wir aus verschiedenen GrndenvondieserWahlabsehen90.ErstenssindindiesemWerkdieAbweichungen nichtsehr zahlreich und in jedemFall nicht bedeutend,zweitensistesnichtvollstndig genug.Schlielich wird uns bald klar sein,da esallerwenigstalseine fr Indonesien reprsentativeRma-Legende betrachtetwerdenkann89.JasadiPurasSratRama. indemsogenanntenkleinenTakt(tmbang matjapat),das manalseineBearbeitungdesalt-javanischenRmyanaimNeu-Javanischenbezeichnen kann,mag ebensowenig als Musterbeispiel gelten,obwohl es neben vielen wrtlichen bereinstimmungenmitdemkakawin,demalt-javanischenRmyana,auchAbweichungenbietet91.Die javanischenSrat Kandas haben die Rma-Legende wieder zu sehr mit historischem StoffausanderenErzhlungenverwoben93,whrendumgekehrtdiedamitzusammenhngendenlakons92 undepisodischenDichtungen94 zuunvollstndigsind.DasWerkRamaKlingsolltevonallenjavanischenVersionennochamersteninBetracht kommen95,aber dasGedicht wirdan Ausfhrlichkeitnochdurchdieengdamit zusammenhngenden hikajatsSri Rama bertroffen,die berdies den Vorteil besitzen, ineiner Textausgabejedemzugnglichzusein.IchwerdedeshalbnuneineausfhrlicheParaphraseberdiesehikajatsfolgenlassen, zusammengestellt aus den beiden existierenden Ausgaben:der ersten von 1843von Roor- daVanEysinga96 unddervon1917vonShellabear97.SoknnenwirdieErzhlungen, welche die eine Ausgabe nicht enthlt,aus der anderen ergnzen,wobei wir im folgenden dieersteAusgabeRunddieZweiteSnennenwollen.DasGanzekanndannnochvervollstndigt werden durch Einzelheiten aus unedierten Handschriften,soweit sie fr uns zugnglich sind98.IchbeginnegleichmitderGeschichteRvanas,dieinSenthaltenist,inRdagegen nicht99.SiMaharadjaRawana100,mitseinenzehnKpfenundzwanzigArmen,wurde(von seinem Vater)auf einem Schiff104 nachBukitSrandib102 gesandt, weil ersiehbel auffhrte101.Sein Vater war Tjitra Baha und seine Mutter Raksa Pandi,die TochtervonDatiKawatja103.AufSrandibangekommen,bteerAskese,indemer sich mit dem Kopf nach unten an einen Baum hing105.2AlsAdameinstmalsaufErdenweilt,siehterihnsohngenundwirdvondem Asketen gebeten,bei Allah106Frsprache frihnzutun,daervierKnigreiche3 einsaufderErde,einsimGeisterreich107,einsinder ErdeundeinsimMeer.Als Rawana gelobt,immer in Rechtschaffenheit leben zu wollen,wird ihmdiese Bitte gewhrtundererhltdievierReiche.DaseineAskesevongutemErfolggekrnt ist,verheirateter sich.Erstschlieter eine Ehe mitder Prinzessinausdem Geisterreiche, NilaUtama108, die ihm im Lauf der Zeit einen Sohn, IndraDjata109, schenkt.Dieser Prinz hatdreiKpfe und sechs Arme und wird im Alter vonzwlf4Jahren zumKnigdesGeisterreichesgemacht.DannheiratetRawanadieFrstinderErde,PutriPrtiwiDewi,dieihmebenfallseinenSohnschenkt,Pa- talaMahirajangenannt110.Auchdieser wirdmitzwlfJahrenKnig,undzwar in der Erde.Eine dritte Ehe wird geschlossen mitder Knigin des Meeres,Gangga Mahadewi.DerSohn aus dieser Ehe,Gangga Mahasuri111,wirdmitzwlfJahren KnigdesMeeres.SowarMaharadjaRawanaHerrberalleWelten,vomOstenbiszumWesten. Es gababer vier Reiche,die seiner Herrschaft nicht unterworfen waren.Das erste warIndraPuri,daszweiteBiruhasjaPurwa,dasdritteLagurKatagina112und dasvierteIspahaBoga113.DochauerdiesenwarallesaufundinderErde,im Meerundin der Luft dem Knige der rksasas =Sanskrit:rksasa(Dmon,Rieseusw.)untertan,deraufBukitSrandibeineprchtigeResidenzerbauenlie:(S4) LangkaPuri.InIndraPuri,dem ersten der unabhngigen Reiche,nmlich dem vonRawanas5Vater,starbsiebenJahrenachRawanasVerbannungdessenGrovaterBrma Radja.SeinltesterSohn,Badanul,war sein Nachfolger.Dochauchdieserstarb undnun kam TjitraBaha auf den Thron von Indra Puri.Seine dreiKinder,sp-6 ter berhmtdurchdiegroeRolle,diesieinderSagespielen werden,sindauer demunsbereitsbekanntenRawana:KumbaKrna,dernichtsliebertatalsin7 einergroenBerggrottezuschlafenundgroehnlichkeitmitseinemnenek (Vorfahr)DatiKawatja hatte;dannBibuSanam,der eine TochtervonNaran115 heirateteundKnigberMandaraPuriwurde;endlicheineTochter,SuraPan- daki,diesich mitBrgaSinga114vermhlte.AlsnunauchTjitraBahastarb,wurdeDjamaMntrizumKniggewhlt,der aberfreiwilligaufdenThronverzichtete.AnseineStelletrittNaran;erregiert8dreiJahre,dannfolgtihmMntriSjaksjanach.InBiruhasjaPurwaregiertMaharadjaBalikas,dessenOheimDatiKawatjavon9 Tjitra Baha gettet wurde.(Balikas Mutter war eineSchwester von Dati Kawatja und heiratete einen rksasa-Frsten,Dati Prdjangga.)Wegen dieses Mordes ber10 TjitraBahasehrerzrnt,sinnteraufRacheundsendetaufdenRateinesseiner11 hulubalangs(soviel wie Heeresfhrer)einenSpion nach IndraPuri,umdortdie Strke seinesGegnersauskundschaf tenzu lassen.DerSpion zieht miteinem gan-12 zen Heervon rksasas aus.Nach viermonatlichem Marsch lter danneinen Teil13 seinesGefolgeszurck,wiederholtdiesnochmalsunderreichtendlichdieStadt; fnfTagebrauchter,umvom Rande derselbenzur Mittezu kommen.Er mengt sich imPalastunter die fakir-miskin(Geistlichen undArmen).Eines guten Tages14 glckt es ihm sogar,in die Nhe des Frsten zu kommen,und er sieht zu seiner groen Enttuschung,da MntriSjaksja wohl zehnmal mchtiger ist als Maharadja Balikas.DochsoohneweitereswillerdieStadtnichtverlassen.Heimlichleckt15 er die Fuspurender zahlreichen mntri(Minister)und hulubalangs ab, wodurch diese ihre Lebenskrfte verlieren, schreibt einen Brief anSjaksja, worin er hiervon16 Meldungmacht,undbegibtsichaufdenHeimweg116.17Der Frst liestden Brief undist aufshchsteerstaunt ber die Zaubermacht des Spions.ErentbietetschleunigstzweiHeiligezusich,welchedieTotgeglaubten mittelseinesweien TrankeswiederinsLebenzurckrufen.EineRatsversammlungwirdeinberufen,zuderauchdieBrderdesKnigserscheinen.Manbeschliet,dem Spionein Heernachzusenden,umihneinzuholen.18 Aber der listige Bsewicht wiederholt sein Kunststck mit dem Ablecken der Fu-S19spuren,undzwar mit Erfolg.Nureinigeentkommendem Todedadurch,dasie20ihreSpuren hinter sich verwischen;dochauch diesvermag ihnen nicht zu helfen, dasievondenzurckgebliebenenrksasasniedergemachtundgekpftwerden.21DieabgeschnittenenKpfe werdenzu Balikas mitgenommen117.Dafr groe BelohnungenvonseitenBalikas,whrendMntriSjaksjatiefemprtdarber ist.22Diese Schmach kanner unmglichungestraft lassen,underbeschliet,ein mchtiges Heer gegen Balikas auszusenden. Dazu werden alle befreundeten Frsten wie KumbaKma,Bibu Sanamundandereaufgeboten,undinkrzester Zeitrckt eine ungeheureHeeresmacht nach Biruhasja Purwaab.23-34ZahlloseScharmtzel,Zweikmpfeder Anfhrer und Feldschlachten folgen,aber SjaksjasHeergelingtestrotzdergrtenMhenicht,inBalikasStadteinzu- dringen.35InzwischenistRawanaausdemMeerezurckgekommen,umdieRegierungin Langka Puri zu bernehmen.Bei seiner Ankunft fragt er nach seinem Vater, Tjitra BahavonIndraPuri und nach seinemGrovater,Brma Radja.Ererfhrtvon den Thronwechseln in Indra Puri und vondemKriege,der imGange ist.Diesen Streit will er um jeden Preis schlichten.36-51 InBegleitungseinerShne begibter sichzuSjaksja;seineShnegehendanach alsUnterhndlerzuBalikas.NachvielenBesprechungenundVerhandlungen scheinenschlielichkeineernstlichenHinderungsgrnde mehrvorzuliegen,woraufalle,zusammenmitdemehemaligenFeindBalikas,denkandaran(Fahrzeug)118vonIndraDj ata besteigen,um inIndraPuri festlichdieBeilegung des Streiteszufeiern.#NacheinemzehntgigenFreudenfest kehren Balikas,Rawana und dieSeinenzurck,undFriedeundRuheistwieder hergestellt.R2Dasarata,KnigvonIspahaBoga,demviertendervonRawanaunabhngigen Reiche,SohndesDasarata Tj akrawati,Sohn des Dasarata Raman,Sohn desDa-! sarata, Sohndes Nabi Adam119, beabsichtigt eine neue Stadt zu grndenund sucht dafreinengeeignetenOrt.Seinprdanamntri,(erst er Minist er), Puspa D jaja 'Krama(Bikrama),ziehtmiteinemHeereaus,umnachdenRegelnderKunst einensolchenPlatzzufinden120.SchlielichentdeckterdiesenaufeinemHgel, schlgt den darauf grnendenWald um und sendet darber Bericht an seinen Knig;doch ist er sehr erstaunt,als einGebschgrne Bambus sich nicht ausroden 3 lt.Der Knig kommtdarauf selbstan einemgnstigenTage,um sich miteigenenAugendavonzuberzeugen,daalleVersuche,denBambuszubeseitigen, vergeblichsind.ErzrntsteigtervonseinemStaatselefantenmitdenvierRs-sein(S52)herabundnimmtdasBeilzurHand.DochdasiehterdurcheineF-(R3) gung derGtter,da indem Bambuseine schneFrau auf einem Throne sitzt,in groemSchmuck,miteinemGesicht,soschnwieeinVollmond,undeinerKrperfarbe,dem reinstenGolde gleich121.Eilig machter sein Lendentuch los,wickelt siedareinundfhrtsieaufseinemElefantenmitnachHause.VierzigTageund Nchte feiert man einFest,die kstlichstenSpeisen werden aufgetragen und man hrtdieherrlichsteMusik.IneinemgnstigenAugenblick legtderKnigseinen groenSchmuckan,fatdieHndevonManduDewi,dennsoheitdieGefundene,und besteigt mit ihrden frstlichen Tragesessel von siebzehnStockwerken, gefolgtvon allen Prinzessinnen und Palastdienerinnen.Nun geht es in feierlichem4 ZugesiebenmalrundumIspahaBoga122.DochkaumistdiesiebenteRundebegonnen,dabricht der Tragsessel! Eine gundik (Nebenfrau desKnigs), Balia Dari, eiltzuHilfeundhltmitihremArm,derunterderLastderSnftebricht, dieseinihremFallaufundverhtetso,dademKnigundderPrinzessinein Unglck zustt.Durch diese Tatdankbar gestimmt,verspricht ihr Dasarata feierlich,falls sie ein Kind von ihm bekommen sollte, sei esSohn oder Tochter,dieses zumRegentenoder zurRegentininseinemLandezumachen.Nunwirddie neueStadtgebautunderhltdenNamen:ManduraPuraNgara.Der Knig bezieht mitseinemHof den neuenPalastund das Leben nimmtseinen gewohntenGang123.AlsMaharadjaDasaratanach Jahrennochkinderlosist,versuchter,sichdurch denRateinesheiligenMannesvondieserschlimmstenallerSorgenzubefreien. Nachdemmandie Wahrsagebcherbefragthat,lautetdieserRat:Opferedrei TagemittenaufdemFelde.InBegleitungvontausendSchlernfliegtderHeiligedurchdieLuftnachder5ResidenzManduraPuraundnimmtdorteinfeierlichesOpfervor,nachdemer festlicheingeholtwordenist.DerOpferreiswird insechsKleeingeteilt,wovon mandreiManduDariunddrei BaliaDarigibt.Dochsiehe,eineKrhe,eigentlich ein Vorfahre von Maharadja Rawana,kommt angeflogen und raubteinen der frBaliaDaribestimmtenKle.WtendverfluchtderHeiligedieKrheund6 sagt,dasiedurch die Hand von Mandu DarisSohn sterben wird,daferner der, welcherdiesenReisessenwird,eineTochter bekommt,diedenselbenSohnheiratet.Da fliegtder Vogel eilig nach Langka Puri und erzhlt RawanaseineErlebnisse,woraufdieserdenReisit.AlsdasOpfervorberundderReisverteiltist,gibtDasaratademHeiligendie gebruchlichenGeschenke,GoldundSilberundedelsteingefllteSchalen.Danach gehtjederwohlgemutseinesWeges.EinesTagesbegibtsichderFrstaufdieJagdundsiehteinkidjang(Muntjak-(R6)Hirsch),dasihnzuseinerVerwunderunganredetundihmdengutenRatgibt, dasJagen in diesemWalde seinemSohne zu berlassen.7EinezweiteBegegnunghatermiteinemaltenHeiligen,derbereitsfnfhundert JahreAskesebteundauf einemtjmpaka-Baumsa.BrmaDewaistseinName.Auf die Frage desKnigs,ober wohl jemalsNachkommen haben wrde,prophezeit er:Wenn Dasarata tausend Elefanten im Walde gettet haben wird,wird DasaratavierShneundeine Tochter erhalten.SofortbeginntderKnig die Voraussetzung dieser Prophezeiung zuerfllen,und nach einiger Zeit glckt es ihm in der Tat, neunhundertneunundneunzig Elefanten zuerlegen.Dann hrter - eswarSchwarzmond - zuseinerFreudedasGerusch eines trinkenden Elefanten,dem tausendsten.Er schiet, doch trifft er mit seinem Pfeil denSohn eines Brahmanen,der fr seinen blinden Vater,Bgawan Bikrama Dewa,Nahrungsucht.Der Jngling fiel,ebensodurchdie Dunkelheitgetuscht, indasMeerundDasaratahattedasGeruschmiverstanden.AlsDasarataden Vater gefundenhat,fluchtihmdieserundweissagt,daerseinenSohnniemalsinGlcksehenunddadieserdengleichenTodsterbensolle. Ungestrtsetzter seine Askesedanach nochdreitausendJahrefort124.8 Nach einiger ZeitbekommtMandu DarieinenSohn,Sri Rama geheien,dessen Krperfarbesmaragdgrn125unddessenAngesichtsoschnwieder Vollmond ist.NocheinenzweitenSohngebiertsie,Laksmana genannt;BaliaDaribringt zweiShne zur Welt,Brdana und Tjitradana,darauf nocheine Tochter,Kikuwi Dewi126.Als Maharadja Dasarataeinst krank wird undaneinemGeschwr inder Lendengegendleidet,wirdseinLebenwiederumdurchBaliaDarigerettet,die dasGeschwraussaugt.DerKnigerneuertdaraufseinGelbde.9SriRamawchstauf zudemIdealeinesKnigssohnes,erflltvonLiebezuseinen Untertanenund beschftigtsichmitBogenschieen,daer nuneinmal nichts andereszutunhat.EinesTagesschietereinemverwachsenenKindeinenPfeil inden Buckel,dener dann von linksnachrechtsundvon hinten nach vomwandern lt. Als das Kind, Trost suchend,zu den tuan putri(Prinzessinnen)kommt, wird dort viel Bses ber Sri Rama gesprochen;auch die zu Hilfe gerufenen mn- tris(Minister)uernallerhandBedenkengegendenltestenSohnDasaratasundvieleshen lieberdenSohnder BaliaDariauf demThron.ioRawana hrtvon Mandu Dari undauf welcheWeise sie gefunden wurde,befiehlt sofort,seinen Wagenzu rstenundbegibtsich,als Brahmaneverkleidet,aufden WegnachManduraPura.DortkommtervoreinsiebenfachgeschlossenesTor, dassichaber,alsereinenZauberspruchsagt,vonselbstffnetundihmdenZutrittzumPalastgestattet.MittenimVorhofsetztersichnieder undbeginntaufder Laute zu spielen.Dasarata,der anMandu DarisSeiteschlief,erwachtdurch(Ri o) dieMusik,undalser zuder Tre geht,siehtereinenBrahmanen,indemer bald Rawanaerkennt.NacheinemkurzenGesprchgibtderletzterezuerkennen,daerManduDari mitsichnehmenwill.Dasarata machterstEinwendungenwegenderKinder,die sieihmschongeschenkthat,dannversprichter,sieihmmitzugeben.Dochseine11 Gemahlin ist mit diesem Beschlu scheinbar nicht einverstanden,denn sie geht in ihreKemenate,schabt dortihre Hautab und knetetausden AbflleneineKugel von derGre eines Eis.Diese legt sie auf eine goldene Schale und opfert ihr,worauf sichdieKugel ineinen grnenFrosch verwandelt.Auch dieser wirdalsOpfer dargebracht und wirdschlielichzueinerschnen Frau,dem Ebenbild von ManduDari127.Eilig macht sichRawana mitdieser Pseudo-Mandu Dari(die vonnun ab inRMandu Daki nach daki = Hautabfall heit)ausdemStaube.Doch Dasarata,hchstverwundert,seineeigeneGattinnochanzutreffen,whrenderdoch seinenGastgerademitihrWeggehensah,vergewissertsicherstnoch,obdieser inderTatdasVerlangteerhaltenhatundfgtsichdannvorlufigindasGeschehene128.AufdemHeimwegkommtRawanazueinemgewissendewa Zanggi,KiSubrisu12 geheien,deraufhchstunehrerbietigeWeise,nmlichmitherunterhhgenden Beinen,sitzenblieb,alsderMaharadjavorberkam.Aufeinendafrerhaltenen VerweisantworteterRawanamitdemVorwurf,daereineverheirateteFrau begehre.DenndieserHeiligewarnichtdererstebeste;erwareinJngervon MahaBisnu.ZweihundertJahrelanghatteerschonAskesegebt,umdreiKinder in Vogelgestalt zuerhalten,umBisnuinseinemKampfe mitSi Randjak beizustehen.Das erste Kind war Gruda Maha Biru, das zweite Dasampani,das dritte Tjntaju.Das erste seiner Kinder flog mit dem Monde weg,die brigen blieben bei ihremVater129.AlsRawana in LangkaPuri angekommenist,gibter sogleich Befehl,vierzig groeundtausendkleineSnftenanzufertigen.DasarataltvoneineraltenFrauBlumeninseinemGartenpflckenundgibt13 ihr denAuftrag,dieseinRawanasPalastzubringen,aberkeinGelddafranzunehmen.ErselbstverwandeltsichineinKind,dasebensitzengelernthat,und kommt,in dem Blumenkorbder Alten verborgen,in die Nhe der Mandu Daki130.Als Rawana seine erste Frau,Skanda Maja, besucht, nimmt Dasarata seine wirklicheGestaltanundschlftbeiderPseudo-ManduDari.DurchdieLuftver-14 schwindeterdannwieder,ebensowieermitderAltengekommenwar.(R14)RawanaordnetnundieVorbereitungenzurHochzeitan,dievierzigTageund vierzig Nchte dauern soll131.AlleFrsten werden eingeladen;Fest qufFest wird15gegeben.Endlichistder TagangebrochenundderKnigmitseinenzehnHuptern und zwanzig Armen, geschmckt mit zehnKronen und einer Menge von Ringen,die glnzen wie die Sterne am Himmel, mit Ohrringen in seinen zwanzig Ohren, vonDiamantenfunkelnd,wirdinBegleitungderebensoschngeschmckten ManduDakiaufeinemThronsesselumhergetragen.Vierziggroeundtausend kleine Tragesnften bilden den Festzug; siebenhundertedelsteingeschmckte EhrenschirmeundachthundertmitJuwelenverzierteStaatslanzenwerdenmitgefhrt.Siebenmal zieht man so im Kreise umher,womitdie Hochzeit vollzogen ist. NacheinigerZeitbringtManduDakieinegoldglnzendeTochterzurWelt.RawanaentbietetsogleichseinenBruder,MaharadjaBibuSanam,zusich,dermit seinen Schlern(denn er ist ein berhmter Zauberer)nach Langka Puri kommt.16DasHoroskopwirdgestellt,aberkopfschttelnderzhltBibuSanam,daderjenige,welcherdieses Kindeinmal heiraten wird,dessen Vater ttenundber die vierWeltenherrschenwird.RawanaistvondieserProphezeiungwenigerfreut undwilldasMdchensoforttten,aberdieMutterschlgtvor,esineineisernes Kistchen132einzuschlieenundesdenWogendesMeerespreiszugeben.Sogeschieht es auch.Die Kleine erhlt zum letztenmaldie Brust133, wirdanihre enang17(Amme) gereicht, die sie wieder Rawana zurckgibt.Dieser hndigt das Kind Bibu Sanamein,der esin einem innen verkleideten Kistchen ins Meer aussetzt.RawanasersteFrau uert nundenWunsch,auf der InselIndraPuspaWanam zu lustwandeln.In Begleitung vondreihundertDienerinnen besteigt sie denSing- hasanaundfliegtineinemAugenblickdurchdieLuftnachderInsel.EinLustschlo wird gebaut; man vergngt sich in den Grten der dewas und indras, Himmelsbewohner,die man dort antrifftunddie Askese ben.Sieben nagas,Drachen, befinden sich in dem Meer rund um die Insel,um sie zu bewachen.Sie stehen unter,demBefehldesMahaBisnu134.Einst,soerzhlendieBewohnerderInsel,kam Rawana,doch mute er aus Furcht vor den Drachen zurckweichen.Er hattedie Bewohnerinnender Inselzu NebenfrauenundDienerinnenmachenwollen.RawanasGemahlinbeschliet,hierzubleibenundsichgleichfallsderAskesezu widmen.*18 InzwischenistdasKindindemeisernenKistchenvonLangkaPurizuMaharsi Kali nach Darwati Purwa getrieben worden.Der Heilige war eines Morgens gerade dabei, bis zum Nabel im Meer stehend die Sonne zu verehren, als das Kistchen gegen seine Beine stie.Nachdem er seine Andacht vollendet hatte,nahmeresmit sichzuseiner Frau, Manuram Dewi136;zu beider Erstaunen wird das ganze Haus beim(R18) ffnendesKistchensvonLichtglanzerflltundausdenBrstenderManuram Dewi135 flietMuttermilch.Auch finden sie zweiJuwelen indemKistchen(S62).Esistihnenklar,dasievondenGtternzuPflegeelterndesbildschnenMdchensbestimmtsind,dassichindem Kistchenbefindet.DannpflanztMaharsi KalivierzigLontarbumeineinerReihe,indemersagt:WerdiesevierzigLon- tarbumemite in e m Schudurchbohrenkann,dersolldasMdchen,dasSita Dewigenanntwird,zurFrauerhalten137.AlsSitaDewizwlfJahrealtist,kommenausallenGegendendieFrstenzu19 MaharsiKali, um die Probe zu bestehen und dadurch seine Tochter zu gewinnen.Auch Rawana kommt auf seinem fliegenden Wagen, und es war,als ob der Himmel einstrzte.MaharsiKalivermitunterdenFrstenjedochdieShneDasaratasundwill Rawana keineChancen geben,bevordiesePrinzeneingeladenwordensind.AufdenRatseiner Frau gehter,umSriRama und Laksmana zu holen und be-20 gibtsich nachManduraPura.SriRamaundLaksmanasollensichunterLeitungvonBgawanNilaPurba21 (Praba)in allen freien Knsten ben und begebensichauf den Weg zudiesem Heiligen.Alsdie Brahmanen,diesichbeiNilaPurbabefinden,diebeidenJnglinge ankommen sehen,denken sie,zwei Engel aus dem Himmel seienherabgekommen, sostrahlenihrebernatrlichenKrfteaus.Dasbalai(Empfangspavillon)Nila Purbas, zu klein fr so vornehme Gste, dehnte sich von selbst zu siebzig ruwang138aus.DerLehrer erzhltseinen jugendlichenSchlernvon demallerersten Beginn22 derFeindseligkeitenzwischenRawanaundSriRamasFamilie;wieseinGrovater,Dasarata Tjakrawati,schongegenihnzu kmpfenhatteundprophezeite, daseinEnkel ihnberwindensollte139.Dannbertrgter einen Teil seiner Zaubermacht auf die beiden Prinzen,die sich nun bereit machen,auf dem Berg Gangsa IndraeifrigAskese zuben.VondemganzenHeer,mitdemsiegekommenwa-23 ren,behaltensienurvierundsiebzigMannbeisich140.Unterdessen war dem naga PrtalaSkanda Dewa,der auf dem Berge Bimatj alam Askeseverrichtete,unbekannt,daMahaBisnu,BtaraDewaunddergoldene Pfau sich inDasarata inkarniert hatten.Alser nunan dieStelle kam,woer Maha Bisnuanzutreffenglaubte,fandersieleerundbegriffnun,dadieInkarnation bereitsstattgefundenhatte.ErverliedeshalbdenBergundsuchtenachSri Rama,derdieInkarnationvonMahaBisnuseinsollte.Alsbald saherdennauch aufdemBergeGangsaIndrazweiJnglingeaufLotusbltensitzen,di