Regattasegeln für Einsteiger und Wiedereinsteiger Teil 2 ...rust.boats2sail.com/wp-content/uploads/2016/11/Tactic_V03-versand.pdf · Regattasegeln für Einsteiger Lustenau, Vlbg

Regattasegeln für Einsteiger und WiedereinsteigerTeil 2 – Taktik

Markus Hiebeler

Peter Czajka

Regattasegeln für Einsteiger

Lustenau, Vlbg 1962 – jetzt in Rust

6 Weltmeisterschaften und 12 Europameisterschaften

3 Olympiakampagnen (Starboot und 2 x Flying Dutchman)

2 Staatsmeister (FD + Hochsee), 3 Vizestaatsmeister (Laser, Sprinto)

EM + WM top 5 Platzierungen (Tempest, H-Boot)

Podestplätze bei Langstrecken (Blaues Band und RoundaboutNeusiedlersee, Bodensee-Rundum und West-Ost)

Markus Hiebeler


* 1.2.1951 in Wien

Erster Staatsmeistertitel 1964 (10 qm Rennkl.)

Mehrere Jugendmeister, Staats- und Vize- staatsmeistertitel(Korsar, 470er, Dart, Hochsee)

Regattaerfahrung in folgenden Bootsklassen: 10 qm Rennklasse, Korsar, Flying Dutchman, 470-er, Finn Dinghi, Laser,

Contender, Dart, Sprinto …

Ca. 30.000 Seemeilen Hochseeerfahrung

Betreiber der Taktikseite www.czajka.at

Langjähriges Präsidiumsmitglied im OeSV

Peter Czajka

http://www.czajka.at/


Agenda

Teil 1 –Regattavorbereitung

Regelwerk

Startverfahren

Kurse

Revier/Wind/Wetter

RRS

Vorbereitung

Teil 2 – Regattataktik Grundregeln22-3-2018

Start- Vorstart

- Start

- Nachstartphase

Kreuz

Vorwind


Segeln ist komplex

Taktik ist nur ein Aspekt des Segelns und nicht der wichtigste

Allgemeine Grundsätze


Regattaplan machen

Was, mit wem, auf welchem Boot

Crew und Boot sichern

Rechtzeitig melden

Kenntnisse verbessern

Regeln

Technik

Taktik

Fitness aufbauen

Mentalarbeit

Tipps - Winter


Crewmeeting

Aufgaben verteilen und abstimmen

Ziele setzen

Getränke und Essen vorbereiten

Ausschreibung und Segelanweisung lesen

Wetterinfos einholen

Richtige Bekleidung

Richtige Segel mitnehmen

Sonnencreme und Kopfbedeckung

Wegpunkte und Kurse programmieren (Langstrecken)

Reservebatterien (für die Geräte)

Uhr korrigieren

Tipps – vor der Regatta


früh rausfahren (ca. 1 Stunde vor dem geplanten Start im Startgebiet sein)

Boot einstellen (passende Segel, richtiger Trimm)

Bahnmarken und Kurs checken

Plan machen

Instrumente und GPS vorbereiten

Startlinie checken

Zeit checken

Tipps – vor der Wettfahrt -


Wenn was gut läuft

Loben, loben, merken

Wenn was schiefläuft (auch bei Super-Profis läuft immer was schief)

Verlust so gering als möglich halten

Keine Schuldzuweisungen

Eventuell Plan modifizieren

Abhaken und Fokus auf die weitere Wettfahrt

Tipps – während der Wettfahrt


Debriefing (jedes Teammitglied sagt was ihm aufgefallen ist)

Tagebuch (z.B. Sailing Diary)

Vorbereitung für den nächsten Tag

Tipps – nach der Wettfahrt


Steuerbordschlag vor Backbordschlag

Wiederholung der Ausweichregeln

Animationen_und_Filme/rule10.mp4


Lee vor Luv

Vorderes Boot vor hinterem Boot




Bei der Wende freihalten


Berührungen vermeiden

Beim Entlasten freihalten

Beim Zurücksegeln nach einem Frühstart freihalten



Einschränkungen

Erlangt ein Boot Wegerecht muss es anfangs dem anderen Boot Zeit zum freihalten geben

Ändert ein Boot mit Wegerecht seinen Kurs muss es anfangs dem anderen Boot Zeit zum Freihalten geben



Boote sind gleichauf beim Kreuzen wenn:

Zuerst ein paar Grundbegriffe – die Winkel

Win

d


Es dreht nach rechts



Es dreht nach links:




Win

d


Layline

Zuerst ein paar Grundbegriffe - Layline


Kreuz – Die Abdeckung


VMG

VMG Geschwindigkeit gegen den Wind, bzw. vom Wind Weg


VMG

Sagt nicht aus, ob wir uns am richtigen Schlag befinden


VMG

Sagt nicht aus, ob wir uns am richtigen Schlag befinden


Der Start – Nicht Alles, aber fast Alles


Der Start – Neutrale Linie


Der Start – Pinend bevorzugt


Der Start – Bootseite bevorzugt


Solange wir nicht mit einem Schlag hinkommen ist der Weg von jedem Punkt der Startlinie zur Luvbahnmarke gleich lang

wenn die Startlinie im rechten Winkel zum Wind liegt

Der Start – Wo die Luvbahnmarke liegt ist egal


Der Start – Todeszone


Der Start – Startkorridor


Der Start – Startkorridor


Der Start – subjektive Linie


Der Start – Die Stauzone


Wichtige Überlegungen vor dem Start

Wie ist unser seglerisches Niveau im Vergleich zu den anderen

Wie ist meine Kreuzgeschwindigkeit bei den herrschenden Bedingungen

- Segle ich üblicherweise mehr oder weniger Höhe als meine Konkurrenten

Will ich die Startkreuz eher rechts, eher links oder eher in der Mitte segeln

Welches Risiko will/kann ich eingehen

Der Start – Die Strategie


Es ist die erste Wettfahrt in einerSerie von 10. Da werden wir versuchen uns eine

solide Ausgangsposition zu schaffen. Der Wind scheint kontinuierlich nach rechts zu drehen, das stimmt

auch mit der Wetterprognose überein. Wir werden deshalb versuchen früh auf die rechte Bahnseite zu segeln. Die Startlinie ist links ein wenig bevorzugt, das verkleinert den Startkorridor. Wenn wir zu weit links starten, kommen wir möglicherweise nicht nach rechts. Wichtig ist, dass wir schnell Wendefreiheit haben um als eines der ersten

Boote nach rechts segeln zu können. Beim Start in Luv beim Startschiff könnte es eng werden. Ich denke ein Start in der Mitte

der Linie wäre gut und dann sobald wie möglich nach rechts segeln.

Der Start – Die Strategie


Der Start – die Regeln

Keine speziellen Regeln, aber

Regel 18 – Raum an Bahnmarken und Hindernissen gilt meist nicht

Vor dem Start gibt es keinen richtigen Kurs


Der Start – Die Taktik

Grundsatz

Wir starten mit ganz wenigen Ausnahmen immerauf Steuerbordschlag

Wir starten immer in der ersten Reihe

Wir halten uns die letzten 90 Sekunden vor demStart im Startkorridor auf

Wir sind nah genug an der Linie, um auch beinachlassenden oder drehenden Windenrechtzeitig reagieren zu können.

wir sind weit genug von der Linie entfernt, um immer ein wenig Fahrt im Schiff zu haben


Der Start – Die Taktik

Wir versuchen einen Abstand von mindestens einer Bootslänge zum nächsten Boot in Lee herzustellen.

Aber Achtung: Boote die sich nach Luv oder nach hinten bewegen haben sich freizuhalten.

Typischer Start

- Linie rechts bevorzugt

Die Schlangenlinie

-

Animationen_und_Filme/start10.mp4


Der Start – Die Nachstartphase

Sei ein Schwein!

Nach dem Start versuchen andere Boote zu“killen”

Durch das Killen anderer Boote kann man Wendefreiheit erlangen

Das wichtigste ist nach dem Start freien Wind zu bekommen

Bleib bei deinem Plan, eventuell bremsen, oder in Lee durchbrechen


Wind dreht gleichmäßig um eine mittlere Richtung

Segle den Schlag, der dich näher zur Luvbahnmarke bringt

- Stimmt nur dann, wenn die Bahnmarke genau in Luv liegt

- Besser ist es die mittlere Windrichtung zu kennen und danach zu segeln

- http://www.sailracer.net/windgame/

Lass es laufen – bei pendelndem Wind ist die VMG nach Luv besser, wenn man etwas tiefer fährt

Kreuz – Der optimale Weg – Oscillating Shifts

http://www.sailracer.net/windgame/


Kreuz – Unsere 5 Gang Schaltung

Animationen_und_Filme/5gears.mp4


Aber: Jede Wende kostet Zeit Shift05

Kreuz – Der optimale Weg – Oscillating Shifts

in Knoten V T Tack V Tack T Acc

Nacra 17 18,00 5,0 8 3,0

Sunbeam 22.1 4,50 3,5 3,5 5,0

Laser 4,50 2,0 4,3 1,0

Opti 2,50 1,5 2,3 0,5

In m/sec V T Tack V Tack T AccTack

MeterAcc

MeterSumme

Meter

Nacra 17 9,26 8,0 4,12 3,0 74,08 20,06 94,14

Sunbeam 22.1 2,31 5,0 1,80 5,0 11,57 10,29 21,86

Laser 2,31 3,0 2,21 0,0 6,94 0,00 6,94

Opti 1,29 2,0 1,18 0,0 2,57 0,00 2,57

Animationen_und_Filme/shift05.mp4


Nicht alles was nach einer Winddrehung ausschaut ist auch eine

Windstärkeänderungen änderndeinen APA

Lässt der Wind nach musst du imersten Moment stark abfallen

Wird das Boot dann langsamerkannst du wieder anluven

Kreuz – Der optimale Weg


Wind wird nach einer Richtung drehen

Fahr zuerst auf die Seite in die der Wind dreht

Bis zur Layline

Wo ist die Layline

Die Layline ist eine Kurve

Lieber etwas zu weit als zu kurz

Kreuz – Der optimale Weg – Consistent Shift


Man kann andere Boote in seine Taktik einbeziehen

Auch Bremsen kann eine gute Taktik sein um sich zu befreien

Freihalten durch abfallen – wenn ich einem Boot auf Steuerbordschlag ausweichen muss habe ich die zwei Möglichkeit:

Wende in Lee

Passieren am Heck

Kreuz - Feldtaktik


Wende in Lee

Knappe Wende

- Gefahr eines Protestes

- Keine Wendefreiheit

- Gefahr überlaufen zu werden

- Nur dann wenn man das Wegerechtboot auf die andere Seite locken will

Frühe Wende

- Ich behalte die Kontrolle

- Alle Optionen bleiben mir offen

Kreuz - Feldtaktik


Passieren am Heck

Oft wird das Wegerechtboot wenden

Lässt sich leider kaum vermeiden. Bremsen ist eine Option

Kreuz - Feldtaktik


Befreien aus der Abdeckung

Beziehe Boote von denen sich dein Gegner freihalten muss in deine Taktik mit ein auch wenn dein Gegner hinter dem Wegerechtsboot passiert, bist du nach dieser Wende nicht mehr in der direkten Abdeckung

Wende so, dass dein Gegner in der direkten Abdeckung des anderen Bootes ist. Er wird die Deckung aufgeben und weitersegeln.

Kreuz - Feldtaktik


Befreien aus der Abdeckung

Bei Langstreckenregatten kannst du Inseln, oder andere Hindernisse miteinbeziehen

Kreuz - Feldtaktik


Meide die Layline

Fahre nie zu früh an die Layline. Du Kannst nur verlieren

Außerdem wirst du an der Layline vor der Bahnmarke keinen freien Wind vorfinden

Luvbahnmarke - Annäherung


Die Layline kann auch eine Kurve sein. Bei einer konstanten Winddrehung ist die Layline eine Kurve

In diesem Fall ist es besonders schwierig den richtigen Zeitpunkt für die letzte Wende zur Bahnmarke zu finden.

Lieber etwas zu weit fahren, als zu früh zu wenden.

Luvbahnmarke - Annäherung


Annäherung aus der Mitte

Vor dem letzten Viertel der Kreuz, solltest du nicht in der Nähe einer der beiden Laylines sein

Meide die Luvbahnmarke auf Backbordschlag anzufahren

Ausnahme: Du bist allein auf weitem See

Spät genug zur Steuerbord Layline fahren um nicht zu viel Zeit im gestörten Wind zu verlieren

Früh genug zur Steuerbord Layline zu fahren um noch eine freie Lücke zu finden

Wende nur in Lee der Layline Boote, wenn du sicher bist die Bahnmarke anliegen zu können

Luvbahnmarke – Annäherung - Grundregeln


Luvbahnmarke – Regel 18

Wann gilt Regel 18 an der Luvbahnmarke?

Mindestens ein Boot ist in der Zone

Boote auf gleichem Schlag

Wenn beide Boote sich der Bahnmarke nähern



Entscheidend ist ob eine Überlappungbesteht, wenn das erste Boot in die Zone eintaucht.

Bei Überlappung muss das außenliegende Boot dem innenliegenden Bahnmarkenraum geben

Keine Überlappung das hintere Boot muss demvorderen Boot Bahnmarkenraum geben

Bahnmarkenraum ist der Raum den ein Boot braucht um eine Bahnmarke an der vorgeschriebenen Seite zu lassen und die Bahnmarke zu runden (Text vereinfacht)




Nach der Luvbahnmarke muss man seine Position verteidigen, oder gleich zu einem Leebogen ansetzen.

Die Verteidigung durch Luven darf nicht halbherzig sein, sonst kostet es zu viel Zeit. Der Verfolger muss wissen: „Da komm ich nicht in Luv vorbei“

Vorwind - Feldtaktik


Nach der Luvbahnmarke muss man seine Position verteidigen, oder gleich zu einem Leebogen ansetzen.

Die Verteidigung durch Luven darf nicht halbherzig sein, sonst kostet es zu viel Zeit. Der Verfolger muss wissen: „Da komm ich nicht in Luv vorbei“



Auch am Vorwindkurs auf Winddrehungen achten

Bei Lift halsen

Aber noch wichtiger sind Böen

Vorwind – ein paar taktische Grundregeln


Der Luvbogen

Der Leebogen

Im letzten Drittel des Vorwindkurses muss man schauen nicht blockiert zu sein und Innenposition zu bekommen

Abfallen und Bremsen können gute Optionen sein, um das Boot am achterlichen Passieren zu hindern



Wann gilt Regel 18 an der Leebahnmarke?

Mindestens ein Boot ist in der Zone

Wenn beide Boote sich der Bahnmarke nähern

An der Leebahnmarke


Entscheidend ist ob eine Überlappungbesteht, wenn das erste Boot in die Zone eintaucht.

Bei Überlappung muss das außenliegende Boot dem innenliegenden Bahnmarkenraum geben

Keine Überlappung das hintere Boot muss demvorderem Boot Bahnmarkenraum geben

Bahnmarkenraum ist der Raum den ein Boot braucht um eine Bahnmarke an der vorgeschriebenen Seite zu lassen und die Bahnmarke zu runden (Text vereinfacht)

An der Leebahnmarke


An der Leebahnmarke

Ab der letzten Viertel des Vorwindkurses sollte man bei der Wahl seines Kurses eine mögliche Innenposition nicht außer Acht lassen


Der Zieldurchgang

Definition Zieldurchgang

Ein Boot geht durchs Ziel, wenn irgendein Teilseines Rumpfes oder seiner Ausrüstung die Ziellinie von der Bahnseite her überquert, außer

Eine Strafe nach Regel 42.2 ausführt oder

der Kurs noch weitergeht

Definition racing (in einer Wettfahrt)

Vom Vorbereitungssignal bis es durchs Zielgegangen ist und klar von der Ziellinie ist.

Regel 18 Bahnmarkenraum gilt auch an den Begrenzungen der Ziellinie (marks)


Die Wettfahrtregeln Segeln 2017 bis 2020: Kommentiert und illustriert (Twiname, Willis)

Regattasegeln (Malte Philipp, Delius Klasing) .. (Das Standardwerk)

Wettfahrtregeln Segeln 2017-2020(das soll auf jedem Regattaboot als Nachschlagewerk sein)

Racing Rules Companion 2017-2020 (Practical Companions, Band 13) (Bryan Willis)

Understanding the Racing Rules of Sailing Through 2016 (Perry, Dellenbaugh

Empfohlene Literatur


Links

www.czajka.at

http://www.sailing.org/documents.php

http://game.finckh.net/indexe.htm

http://www.sailingscuttlebutt.com/2014/09/18/dave-perrys-racing-rules-quiz/

https://www.racingrulesofsailing.org

APPS

World sailing APP (android + iphone)

Empfohlene Links und APPs

http://www.czajka.at/

http://www.sailing.org/documents.php

http://www.sailingscuttlebutt.com/2014/09/18/dave-perrys-racing-rules-quiz/

Unsere nächste Veranstaltung:

Danke und gute Heimfahrt

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