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Vorwort 4
Schritt 1
Festlegung der Kriterien für einen regionalen Biomassehof 6
1.1 Projektidee 6
1.2 Projektanforderungen 7
1.3 Projektumsetzung 10
Schritt 2
Vorbereitung der Machbarkeitsstudie 12
2.1 Technisch-marktorientierten Machbarkeitsstudie 13
2.2 Wirtschaftliche Machbarkeitsstudie 14
Schritt 3
Auswertung der Machbarkeitsstudie 18
3.1 Erstellung eines Businessplans 18
3.2 Langfristige Markttrends 19
Biomassehöfe in der Steiermark 21
AutorInnenThomas Loibnegger, Christian Metschina, Tanja SolarLandwirtschaftskammer Steiermarkwww.lk-stmk.at
Co-AutorInnenValter Francescato, Eliseo AntoniniAIEL - Associazione Italiana Energie Agroforestaliwww.aiel.cia.itNike KrajncGIS – Gozdarski Inštitut Slovenijewww.gozdis.siChristian Schnedl WVB - Waldverband Steiermark GmbHwww.waldverband-stmk.atGianfranco Nocentini ARSIA - Agenzia Regionale per lo Sviluppo e l’Innovazione nel Settore Agricolo-forestalewww.arsia.toscana.itStefano Stranieri GAL GAS www.assogaltoscana.itKajetan Koscik, Piort Gradziuk POLBIOM www.polbiom.pl
Fotos:Lk-Stmk, AIEL, GIS
Herausgeber:Landwirtschaftskammer Steiermark Referat Energie und Biomasse Hamerlinggasse 3 8010 Grazwww.lk-stmk.at
Layout:Marco Dalla Vedova – Espodesign – Piazzola sul Brenta (PD)
Copyright © 2010 Bei den AutorInnen | Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Publikation liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Union wieder. Weder die EACI noch die Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen Informationen.
InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis
5
Das Projekt „Regionale Biomassehöfe“ zeigt einen wichtigen Ansatz für einen
schnellen und nachhaltigen Wechsel von fossilen zu biogenen Brennstoffen. Mit
der Idee einer regionalen und umweltfreundlichen Versorgung, unabhängig von
der internationalen Öl- und Gasindustrie, stellt sich das Projekt der
Herausforderung der zukünftigen Energieversorgung. Die Biomassehöfe stellen
sowohl für die Kunden und Betreiber als auch für die ganze Region eine enorme
Wertschöpfung dar. Das Projekt trägt, maßgeblich zu einem entscheidenden
Anstieg zahlreicher „green jobs“ bei und garantiert die langfristige Sicherung
bestehender Arbeitsplätze in diesem Bereich.
Dieser Leitfaden ist als Hilfestellung für die Errichtung neuer Biomassehöfe
gedacht und richtet sich an „market players“ in der Land- und Forstwirtschaft.
Der Leitfaden behandelt die Hauptfaktoren, welche für die Errichtung eines
neuen Biomassehofs in Betracht gezogen werden müssen, wobei er vor allem
das Rüstzeug sowohl für eine technische und finanzielle Umsetzung als auch für
den effizienten Aufbau einer entsprechenden produktiven und kaufmännischen
Infrastruktur geben soll. Denn nur ein gut koordiniertes Projekt kann die langfris-
tige Versorgung mit biogenen Brennstoffen garantieren und so das Vertrauen
der Konsumenten in den Brennstoff Holz stärken.
Für eine erfolgreiche Projektumsetzung sind drei Schritte erforderlich:
1. Festlegung der Kriterien für einen regionalen Biomassehof
2. Durchführung einer technisch-marktorientierten und
wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie
3. Auswertung der Machbarkeitsstudie
Der Leitfaden beinhaltet Vorlagen für die Durchführung der technischen und
marktorientierten Machbarkeitsstudie und auch ein Excel® Hilfsprogramm für
deren Bearbeitung. Diese Dokumente stehen zum Herunterladen unter: www.
biomasstradecentres.eu zur Verfügung.
Die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung ist eine der größten
Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Die Europäische Union hat sich dieser
Herausforderung gestellt und mit der Einführung des Europäischen Klima und
Energiepaketes den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Die Mitglieder
der Europäischen Union müssen dieses Jahr (2010) ihre nationalen Aktionspläne
vorlegen, in denen sie darlegen, wie sie ihre Ziele erreichen wollen. Die
Nationalen Aktionspläne lassen bereits jetzt durchblicken, dass ein weiterer
Ausbau der Biomassenutzung, neben der weiteren Forcierung aller anderen
Erneuerbaren Energien, zur mittelfristigen Zielerreichung unumgänglich ist.
Nach Meinung der Experten kann der größte Erfolg bis zum Jahr 2020 durch die
Umstrukturierung zu CO2-neutralen Heizsystemen erreicht werden. Deshalb
nimmt die Förderung von Biomasseheizanlagen (z.B. Einzel, Mikro- oder
Nahwärmeversorgungssysteme) in allen Energiestrategien einen großen
Stellenwert ein. Damit solche Heizsysteme umgesetzt werden können, muss
eine Versorgung mit Brennstoffen in ausreichender Menge und Qualität sicher
gestellt sein. Verglichen zum Erdölmarkt, ist der Markt mit Holzbrennstoffen
eher ein informeller, wodurch mögliche Ansprechpartner schwer ausfindig zu
machen sind. Um den Markt für biogene Brennstoffe transparenter zu machen,
wurde das Projekt „Regionale Biomassehöfe“ ins Leben gerufen.
Ein Biomassehof ist eine regionale „Tankstelle“, für biogene Brennstoffe höchster
Qualität, welche von einer bäuerlichen Betreibergruppe betrieben wird. Die
zentrale Vermarktung von Brennstoffen über den Biomassehof schafft sowohl
für die beteiligten Landwirte als auch für die Kunden einen Mehrwert. Der
Kunde profitiert vom gebündelten und qualitativ hochwertigen Angebot an
Biobrennstoffen vor Ort. Umfangreiche Serviceleistungen, wie beispielsweise
die Brennstoffzustellung oder die kompetente Beratung zu allen Fragen der
biogenen Brennstoffnutzung, runden das Angebot ab. Durch die flächendeck-
ende Verteilung der Biomassehöfe gewinnt der Kunde die Sicherheit, dass die
Versorgung seiner Heizanlage langfristig gewährleistet ist. Darum können sich
Privathaushalte und Gewerbebetriebe mit gutem Gewissen für kostengünstiges
und umweltfreundliches Heizen mit Holz entscheiden.
Da die Energieversorgung von Morgen eine regionale Herausforderung darstellt,
müssen Lösungsansätze auf dieser Ebene vorbereitet und entschieden werden. 4
BL&TC Waldstein (Styria - Austria)VorwortVorwortwww.biomassetradecentres.eu
6 7
1.2. Projektanforderungen
Ausstattung Die minimale Ausstattung eines Biomassehofs sollte Folgendes beinhalten:
Lagerhalle, Mindestlagerfläche für Energieholz, eine befestigte
Manipulationsfläche, einen dokumentierten Nachweis über laufende
Feuchtemessungen zur Sicherheit der Brennstoffqualität, eine einheitliche
Biomassehofsäule sowie eine Biomassehof-Informationstafel. Nach Möglichkeit
sollte eine geeichte Brückenwaage für die Verrechnung der Brennstoffe zur
Verfügung stehen. Die Waage dient auch zur Bestimmung des Energieinhalts
(z.B. den Wassergehalt) der Brennstoffe.
Rohstoffe Als Rohmaterial darf nur Holz aus Wäldern und Pflanzungen der Region und
Nebenprodukte der regionalen Holzindustrie verwendet werden. Der Ursprung
der gesamten Biomasse sollte nachvollziehbar und bei Verkauf an die Endkunden
auch ersichtlich sein. Um die Projektidee einer regionalen und nachhaltigen
Energieversorgung aufrecht zu erhalten, muss das benötigte Rohmaterial aus
der Region stammen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, eine Analyse über
die Verfügbarkeit der Rohmaterialien durchzuführen, bevor mit der Planung
eines neuen Biomassehofs begonnen werden kann.
ProdukteIn regionalen Biomassehöfen werden Biobrennstoffe jeglicher Art aus bäuerli-
cher Hand vermarktet, wobei das Hauptsortiment Energieholz, Scheitholz und
Waldhackgut umfasst. Die Produktpalette kann aber durch Pflanzenöl, Holzpellets
und andere alternative agrarische Brennstoffe, wie z.B. Miscanthus- und Pappel-
pellets, Heupellets und Strohpellets erweitert werden.
1.1 Projektidee
Die zentrale Marktidee des Konzepts „Biomassehöfe Steiermark“ besteht im
Aufbau einer gemeinschaftlichen, bäuerlichen Vermarktungsschiene für
Biomassebrennstoffe und Energiedienstleistungen in allen Ländern der
Europäischen Union. In regionalen Biomassehöfen werden Biomassebrennstoffe
jeglicher Art aus bäuerlicher Hand vermarktet. Die Hauptsortimente sind
Energieholz, Scheitholz und Waldhackgut. Daneben könnte der Handel mit
Holzpellets das Angebot ergänzen. Künftig könnten ebenso andere
Biomassebrennstoffe, wie z.B. Ganzpflanzenpellets oder Graspellets, die entwed-
er direkt am Feld oder beim Biomassehof pelletiert werden, in das Sortiment
aufgenommen werden. Als zweites Standbein sollen diese regionalen
Biomassehöfe, sofern möglich, als Energiedienstleister auftreten und in den
Betrieb von Holzenergie-Contracting-Projekten und Biomasseheizwerken ein-
steigen. Dies soll vor allem in jenen Gemeinden erfolgen, in denen sich bislang
noch keine bäuerlichen Betreibergruppen für den Betrieb solcher Projekte
gefunden haben.
Jeder Biomassehof verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele• Aufbau von regionalen Versorgungszentren (Biomassehöfe) in den Bezirken,
die Brennholz, Waldhackgut, sonstige Biomassebrennstoffe und
Energiedienstleistungen anbieten
• Vermarktung unter einer einheitlichen Wort-Bild-Marke, die Assoziationen
wie Sicherheit, Geborgenheit, Verlässlichkeit, regionalen Nutzen, Qualität
usw. beim Kunden weckt
• Gewährleistung der Liefer- und Versorgungssicherheit
• Offensichtliches, sichtbares Anbieten von Biomasse jeglicher Art
• Garantie von einheitlichen Qualitätsstandards (Brennstoffqualität,
Serviceleistungen)
• Forcierung von Dienstleistungen, wie z.B. Brennstoffzustellung, Realisierung
von Holzenergie-Contracting-Projekten, fachmännische Beratung zum
Thema „Heizen mit Holz“
BL&TC Pölstal (Styria - Austria)Festlegung der KriterienFestlegung der Kriterien
SCHRITT 1
für einen regionalen Biomassehof
8 9
Qualitätskontrolle Um die Qualität der Produkte und Dienstleistungen zu gewährleisten sind
strenge Qualitätskriterien einzuhalten, die auch laufend kontrolliert werden.
Jeder Biomassehof ist verpflichtet sich an nationale (ÖNORM, DIN) und
Europäische (CEN TC 335) Qualitätsstandards zu halten, damit auch für die
Kunden ersichtlich ist, dass Sie im Biomassehof geprüfte Qualität erwerben kön-
nen. Weitere Informationen über die Qualitätsanforderungen und Referenzen
können im „WOOD FUELS HANDBOOK“ unter www.biomasstradecentres.eu
nachgeschlagen werden.
Der Kunde steht im Mittelpunkt Die Konsumenten müssen sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass Sie es nie
mehr so leicht haben werden wie mit Öl und Gas. Energieträger wie Öl und Gas
haben den Konsumenten bis jetzt noch nie da gewesene Bequemlichkeit im
Bereich der Energieversorgung verschafft. Angesichts der sich ändernden
Rahmenbedingungen ist der Kunde auf der Suche nach neuen, bequemen
Optionen. Ein Biomassehof ist für den Konsumenten eine solche Option, da er
dem Konsumenten ein gebündeltes Angebot an umweltfreundlichen
Qualitätsbrennstoffen zentral zur Verfügung stellt. Zu den Abnehmern zählen
neben den privaten Haushalten auch Gewerbetreibende, Wohnbauträger,
Gemeinden und öffentliche Einrichtungen sowie Betreiber von Heizwerken –
Nah- und Fernwärme-
anlagen – und Biomasse-
Heizkraft werken.
Unabhängig von
dessen Person ist für
den Konsumenten ein
Ein kauf am Biomassehof
mit folgenden
Vorzügen verbunden:
Einfaches und bequemes Einkaufen • Konzentriertes und übersichtliches Angebot an Biomassebrennstoffen
(wie im Supermarkt) – „Ich sehe was ich kaufe“
• Kundenfreundliche Öffnungszeiten – speziell Freitag Nachmittag
und Samstag
• Komfortgewinn durch zusätzliche Serviceleistungen
(Aufbereitung, Zustellung, Beratung etc.)
• Bestellservice
• Service- und Informationsstelle für potenzielle Kunden
Versorgungssicherheit • ganzjährig verfügbar
• kontinuierliche Belieferung
• krisensicher
Heimische Qualität gibt Sicherheit beim Einkauf • garantierte Qualitätsstandards
• heimisches Produkt aus der Region – der „Produzent hat einen Namen“
• klare Produktabgrenzung zu ausländischem Holz
Preisstabilität und Transparenz • kostengünstiger Brennstoff
• stabile Preisentwicklung schafft Vertrauen
• transparente Preise – gute Vergleichbarkeit mit anderen Energieträgern
Zusätzliches Kundenservice mit einem regionalen (zentralen) biogenen
Brennstoffangebot ermöglicht eine rasche Versorgung auf kurzem Wege. Durch
die flächendeckende Verteilung dieser Biomassehöfe gewinnen Kundinnen und
Kunden die Sicherheit, dass die Versorgung ihrer Heizanlage über Jahre
gesichert ist. Kontinuität und Langfristigkeit sich wesentliche Vorzüge biogener
Brennstoffe. Der Biomassehof als Verkaufsplatz ist verpflichtet, ein kunden- und
serviceorientiertes Auftreten zu gewährleisten. In diesem Sinne sind einheitliche
Öffnungszeiten bekannt zu geben und einzuhalten.
Sale of wood logs in cartonsConvenient wood chip supply with a wood pump
10 11
1.3 Projektumsetzung Die Projektumsetzung kann auf verschiedene Arten erfolgen und hängt schluss-
endlich von den nationalen Rahmenbedingungen ab. Mit dem Biomassehof
Waldstein wurde das Konzept „Regionale Biomassehöfe“ zum ersten Mal in der
Steiermark/Österreich praktisch umgesetzt. Über 10 Waldbauern nahmen die
Herausforderung einer gemeinsamen Verarbeitung und Vermarktung von bio-
genen Brennstoffen erfolgreich an. Das Konzept der steirischen Biomassehöfe
findet auch im benachbarten Ausland Anklang. Das steirische Erfolgsmodell
wird bereits in Italien, Slowenien und Polen erfolgreich umgesetzt und die
Bevölkerung ganzjährig mit qualitativ hochwertigen Brennstoffen versorgt.
Neben den privaten Haushalten zählen natürlich auch die Betreiber von Nah-
und Fernwärmeanlagen zu den Kunden der Biomassehöfe. Damit die
Versorgungssicherheit auch EU-weit gewährleistet ist, sollen durch das EU-Projekt
„Biomasstradecenters“ noch weitere Biomassehöfe gegründet werden. Bevor
mit der Planung eines solchen Biomassehofs begonnen werden kann, sollten
aber folgende Fragen abgeklärt werden:
Woher kommen die Rohstoffe?• Gibt es genügend Potential in der Region?
• Woher kommt die Biomasse (Wälder, Pflanzung, Holz verarbeitende Industrie)
– räumliche Verteilungsmöglichkeiten und Standorte
• Wer sind die Lieferanten und wie viele gibt es?
• Wo sind die Lieferanten angesiedelt?
Wer sind die Kunden?• Gibt es genügend potentielle Kunden in der Region?
• Sind genügend biomassebetriebene Heizanlagen vorhanden?
• Privathaushalte oder Industriebetriebe?
Welche Konkurrenzsparten gibt es?• Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas
• Wärmepumpe
• Sonnenenergie
• Holzindustrie
Trocknungsanlage für Hackschnitzel von BL&TC Roland Maier (Bozen – Italien)www.hackschnitzel-mair.com
BL&TC Roland Mair in Deutschnofen (Bolzano - Italy)
12 13
Durch eine Machbarkeitsstudie wird analysiert, ob bestimmte Probleme effektiv
gelöst werden können. Die Ergebnisse daraus sollten klar anzeigen, ob eine
Umsetzung in der geplanten Art und Weise auch möglich ist. Der Zeitraum für
die Durchführung dieser Studie sollte jedenfalls zu Beginn des Projektes sein,
noch bevor beträchtliche Ausgaben gemacht werden.
Die folgende Machbarkeitsstudie evaluiert und analysiert mögliche
Auswirkungen und Probleme des geplanten Biomassehofs und zielt im
Wesentlichen auf eine Frage ab: „Wird das Projekt erfolgreich sein?“. Die
Auseinandersetzung mit den Projektrahmenbedingungen ist einer der ersten
Schritte in der Projektplanungsphase (z.B. die Verfügbarkeit von biogenen
Brennstoffen in der Region). Eine Analyse aktueller Probleme und zukünftiger
Erfordernisse soll Aufschluss darüber geben, ob diese auch tatsächlich gelöst
werden können, bzw. ob der Biomassehof überhaupt auf eine wirtschaftliche
und umweltverträgliche Art und Weise geführt werden kann. Für die Betreiber,
Investoren und Lieferanten der Rohstoffe (z.B. Land- und Forstwirte,
Genossenschaften) tragen diese Ergebnisse wesentlich zur Entscheidungsfindung
bei. Bevor mit der Planung eines Biomassehofs begonnen werden kann, ist es
wesentlich, sich genauestens zu
überlegen, wo dieser situiert werden
soll und an wen die Produkte und
Dienstleistungen verkauft werden
können. Der Betreiber sollte seine
Konkurrenz abschätzen können und
sich über die Investitionen im Klaren
sein, die für einen Geschäftsstart und
für die erste Laufzeit, bis der
Biomassehof etabliert ist, notwendig
sind.
Die Machbarkeitsstudie besteht aus:1. Einer technisch-marktorientierten Marktstudie
2. Einer wirtschaftlichen Analyse und Kostenschätzung
3. Einem Endbericht für die Investoren
2.1 Technisch-marktorientierte Mach barkeitsstudie
Die technisch-marktorientierte Machbarkeitsstudie bewertet die Details, zur
Produktion, Lagerung und Lieferung der
Produkte sowie des angebotenen Services
(z.B. den Transport des Materials und das
notwendige technische Equipment) und
beschreibt die gesetzlichen und körper-
schaftlichen Strukturen des Unternehmens.
Die Studie beinhaltet auch eine
Beschreibung der derzeitigen und
zukünftigen Rohstoffsituation am Markt.
Basierend auf ihrer geringen Energiedichte,
sind Holzscheite und Hackschnitzel nicht
für den langen Transport geeignet.
Deshalb ist es unbedingt notwendig,
Daten über die Verfügbarkeit von
Rohmaterial in der Region, sowie über mögliche Rohstofflieferanten (z.B. Land- und
Forstwirte, Genossenschaften) zu sammeln. Die Studie analysiert sowohl das derzeit-
ige Potential und den zukünftigen Markt als auch die Anforderungen der Kunden
(z.B. hartes oder weiches Scheitholz, Hackschnitzel, Pellets, Lieferung, Energie liefer-
ver träge, Wärme ver sor gung, Agropellets/chips). Die Studie ist ein wichtiges
Hilfsmittel für die Pro blembehandlung und eine langfristige Planung. Sie zeigt mit-
tels Ablauf plan, wie sich die Produkte und das Service entwickeln und sich auf dem
Markt etablieren. Um unnötige Kosten einzusparen, findet die Durchführung der
Studie zu Projektbeginn statt. Dieser Teil der Machbarkeitsstudie besteht aus einer
• Analyse des Biomassepotentials in der Region
• Bestimmung möglicher Biomasselieferanten
• Bestimmung möglicher Kunden
• Verfügbarkeitsanalyse notwendiger Maschinen (Holzhackmaschinen,
Holzspaltmaschinen) und Dienstleistungen (z.B. für den Transport der
biogenen Brennstoffe) in der Region.
BL&TC Pölstal (Styria - Austria)
Konsumentenfreundliche Hackgutzustellung
Seite 1/5
1) Project Objective:
Please indicate the project’s objectives. Note that the sole purpose of the “M 122/3 Biomass” programme is to promote
the supply of biomass.
2) Project Operator:
Describe the nature of the project operator/funding applicant (operator of an agricultural/forestry enterprise, other
funding applicant, association of forest owners, agricultural association). In the case of a consortium, please indicate
the structure and composition of the organisation (name, address, registration number and forest area owned by the
members, distribution of shares among the individual members).
3) Project Location:
3.1) Location Describe the spatial location of the planned project (exact address if available).
3.2) General Description of Location and Equipment Describe the location’s transport infrastructure, the size of the plot, the ownership structure, the existing buildings and
mechanical equipment as well as any existing permits and approvals.
Production of biomass wood chips for small-scale plants (G30) and district heating plants (G50); split logproduction from hardwood.
Address: Biomassehof Pölstal GmbH, Bretstein 10, A-8763 Bretstein, Austria.Reg. No.: FN 294231Area: 2,000 hectaresShares: 13 participants with equal shares (1/13)
South-west of the village of St. Oswald-MöderbruggStorage areas, storage building and handling area: Gewerbeparkstraße 1, A-8763 Möderbrugg
Access: approx. 100 m from the LB 114 road (western access to the site)Plot size: 10,000 m2 (owner: Biomassehof Pölstal GmbH)
Storage building, office and sanitary facilities
Drying
Permits: Building permit
Um die Durchführbarkeit für einen Biomassehof zu bestimmen, verwende Sie bitte die Vorlage unter
www.biomasstradecentres.eu.
VorbereitungVorbereitungder Machbarkeitsstudie
SCHRITT 2
14 15
2.2 Wirtschaftliche Machbarkeitsstudie
Basierend auf der technisch-marktorientierten Machbarkeitsstudie wird dann
eine vorläufige Kostenschätzung unter Berücksichtigung aller Aufwendungen
und Einnahmen gemacht. Sollten die geplanten Einnahmen die Aufwendungen
klar übersteigen, sind die Weichen für die Planung und Durchführung eines
neuen Biomassehofs gestellt. Der Betreiber eines Biomassehofs muss vor jeder
Maßnahme genauestens die Kosten abwägen. Dazu ist es wichtig, die Kosten-
Nutzen-Faktoren zu erkennen, die in folgende Kategorien eingeteilt werden
können:
• Kapitalbezogene Kosten (z.B. Kreditrückzahlung, Abschreibung)
• Instandhaltungskosten (z.B. Einkauf der biogenen Brennstoffe, Strom)
• Konsumbezogene Kosten (z.B. Kosten für Treibstoff, Strom und Transport,
Kosten für die Verarbeitung und die Lieferung von Biomasse)
• Operative Kosten (z.B. Personalkosten, Versicherungskosten,
Kosten für die Räumlichkeiten)
Mit Hilfe eines Excel-
Kalkulations blattes, ist es
möglich, eine vorläufige
Kalkulation unter Be rück-
sichtigung von Liefer-, Transport-
und Lagerkosten, als auch
Kosten für die Trocknung, zu
erstellen, bei der mögliche
Einnahmen, Ausgaben,
Gewinne, sowie der Kapitalfluss
ausgewiesen werden können.
Das Kalkulationsblatt kann
unter
www.biomasstradecentres.com
herunter geladen werden.
Anleitungen für das Ausfüllen des KalkulationsblattesFüllen Sie die grünen Felder im „technischen und finanziellen Datenblatt“ aus,
worin alle notwendigen finanziellen Posten enthalten sind. Die Ausgangsdaten
beziehen sich auf die Ergebnisse der technisch-marktorientierten Machbarkeits-
studie. Um eine aussagekräftige Basis für die Entscheidungsfindung zu erhalten,
ist es sehr wichtig, dass die technischen und finanziellen Daten übereinstim-
men. Die Eingabemaske ist in vier Bereiche unterteilt (versichern Sie sich, dass
die eingegeben Daten auch nachvollziehbar sind).
A) Ausgaben
A1 Einkauf von Biomasse-Rohmaterial
A2 Transport von Biomasse-Rohmaterial
A3 Biomasseverarbeitung und Manipulation am Biomassehof
durch die Serviceanbieter
A4 Biomasselieferung durch Dienstleister
A5 Zusätzliche Operations- und konsumbezogene Kosten
B) Einnahmen
B1 Einnahmen vom Biomasseverkauf
B2 Andere Einnahmen (z.B. durch Provisionen beim Service)
C) Gesamtprojektkosten
D) Projektfinanzierung
Das Datenblatt „Dynamic FS“ liefert bereits die ersten Ergebnisse über die finan-
zielle Realisierbarkeit des geplanten Projekts. Diese Kalkulation basiert auf der
Kapitalflusskalkulation (als Maßstab über die finanzielle Unternehmens gesund-
heit). Als Kapitalfluss werden die Geldbewegungen eines Unternehmens,
Projektes oder eines Finanzproduktes (entsprechend Einnahmen minus
Ausgaben) bezeichnet. Die Ermittlung dieses Kapitalflusses findet üblicherweise
zu einem fix vereinbarten Termin (üblicherweise zu Jahresende) statt. Diese
Kalkulation arbeitet mit der so genannten „diskontierten Cash-flow-Methode
(DCF)“, das heißt, dass zukünftige Geldflüsse mit Pauschalbeträgen verknüpft
werden. Wenn der dadurch ermittelte Betrag die laufenden Kosten übersteigt,
stehen die Chancen gut. Kalkulationen, die mittels dieser DCF-Methode durch-
BL&TC Allgäu eG Kempten (Bayern-Germany)BL&TC Allgäu eG Kempten (Bayern-Germany)
16 17
geführt werden, bieten einen guten Rahmen für praxisnahe Anwendungen und
werden üblicherweise auch von Ökonomen, Buchhaltern, Ingenieuren und
Finanzprofis verwendet.
Der Kapitalfluss (Cash flow) liefert dem Biomassehofbetreiber (farbig unterlegtes
Kästchen) zwei wesentliche Ergebnisse. Ein Projekt sollte umgesetzt werden, wenn:
• der interne Zinsfluss (IRR) den Zinsfluss auf externes Kapital übersteigt
• die Kapitalflüsse höher als die Jahreszinsen sind
Die Rentabilität wird mittels einer Grafik auf dem Datenblatt dargestellt. Die
Entwicklung des diskontierten Einnahme über schusses (blaue Linie) zeigt an, ab
welchem Jahr das Projekt
wirtschaftlich ist. Je früher
ein Projekt ins Positive
kommt, desto besser ist es.
Deshalb sollte ein
Biomassehof nicht realisiert
werden, wenn der „DCCF-
Wert“ (diskontierter kum-
mulierter Cash Flow) 12
Jahre übersteigt.
Im Datenblatt: „Inanspruchnahme und Instandhaltung“ (z.B. für die Betriebs-
dauer von Lagerhallen) können die Parameter für die Betriebsdauer an die
entsprechenden nationalen Anforderungen angepasst werden. In der
Originalversion der LK Steiermark sind die Parameter entsprechend der VDI 2067
hinterlegt. Die VDI 2067 ist eine Sammlung technischer Vorschriften für die
Kostenkalkulation. Außerdem wird dadurch ein einheitlicher Rahmen für fol-
gende Fragen festgelegt:
• Wie lange sind einzelne Komponenten der Anlage nutzbar?
• Wie hoch sind die Kosten für Wartung, Instandhaltung und Reparatur?
• Welche Kosten sollten im Vergleich enthalten sein?
All diese aufeinander bezogenen Kalkulationsblätter erlauben den möglichen
Investoren und/oder Entscheidungsträgern mit diesen Geschäftszahlen zu vari-
ieren (wobei die Modellierung auch eine Unsicherheit mit sich bringt) und eine
so genannte Sensibilitätsanalye durchzuführen. Diese Analyse stellt eine
Möglichkeit dar, auf unterschiedliche Weise auf das Steigen und Fallen der
Parameter (wie z.B. mengenmäßig bezogene Preise) einzugehen und die
Auswirkungen solcher Veränderungen aufzuzeigen.
Das Datenblatt „VDI 2067“ gibt einen Überblick über die totalen Kosten pro Jahr.
Diese Analyse der Kosten sollte in einem eigenen Kapitel in der Machbarkeitsstudie
präsentiert und erklärt werden, um damit möglichen Investoren alle positiven
und negativen Seiten der geplanten Investitionen offen zu legen.
- 1.500.000
- 1.200.000
- 900.000
- 600.000
- 300.000
0
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Year
NPV -
Net
Prese
nt
Valu
e (
)
Discounted cash flow
BL&TC Pölstal (Styria - Austria)
18 19
3.1 Erstellung eines Businessplans
Den Abschluss der Machbarkeitsstudie stellt ein Bericht dar, der unter genauer
Angabe der Auswertungskriterien, Studienergebnisse und Empfehlungen
enthält. Dieser Bericht soll zur Diskussion anregen sowie zu einer besseren
Entscheidungsfindung für Betreiber und Investoren beitragen. Entscheidend für
die Qualität der Studie ist, dass die technischen und finanziellen Informationen
genau aufeinander abgestimmt sind.
Die Machbarkeitsstudie enthält eine lückenlose Zusammenfassung aller
Ergebnisse und dient als Basis für die Erstellung eines Businessplans für künftige
Investoren. Der Businessplan erläutert die Argumente für die Durchführung des
Projekts und stellt Kosten und Nutzen des Vorhabens gegenüber. Der Bericht
sollte mindestens folgende Informationen enthalten:
• Problemdefinition und Beitrag des Projektes zur Problemlösung
• Projektziele, d.h. Darstellung der wesentlichen Ergebnisse, die mit der
Umsetzung einer bestimmten Projektalternative erreicht werden sollen
• Diskussion und wirtschaftliche Analysen der dargestellten Projektalterna-
tiven, welche die festgelegten Projektziele und funktionalen Anforderungen
erfüllen (Gründe für die Ablehnung einer bestimmten Alternative sind
anzuführen)
• Beschreibung der Informationstechnologien, um die definierten
Projektziele zu erreichen
• Kosten- Nutzenanalyse der gesamten Projektlaufzeit
• Projektfinanzierung und Förderungsmöglichkeiten
• Detaillierter Projektzeitplan mit den wichtigsten Meilensteinen
während der Projektlaufzeit
3.2 Langfristige Markttrends
Für eine weitere Forcierung des Konzepts „Biomassehof“ sprechen neben den
bekannten klima- und umweltpolitischen Aspekten einerseits der derzeitige
Kachelofentrend sowie andererseits die Zunahme der regionalen Nah- und
Fernwärmeversorgung. Im Durchschnitt gibt jeder europäische Haushalt € 1.500
- € 2.000 pro Jahr für importiertes Öl und Gas aus – wobei dieser Trend im
Steigen ist. In jüngster Vergangenheit hat die globale Finanzkrise zu einem sig-
nifikanten Absinken der Kosten für fossile Brennstoffe geführt – jedoch nur für
kurze Zeit. Überstiegen die Kosten für einen Liter Heizöl im Jahr 2007 bereits die
Ein-Euro-Grenze, so sind sie im Jahr 2009 auf 0,60 €-Cents/Liter gefallen.
Betrachtet man aber das Gesamtbild, so wird deutlich, dass wir, egal ob wir
damit einverstanden sind, oder nicht, das Ende dieser Billigperiode für Öl und
Gas erreicht haben. Denn eine Erholung des Finanzmarktes bringt auch einen
Anstieg der fossilen Brennstoffe mit sich. Außerdem stammen die Hauptliefer-
ant en der fossilen Brennstoffe aus krisengeschüttelten Ländern, die nicht in der
Lage sind, Europa eine langfristige Energieversorgung zuzusichern (siehe
Gaskrise im Jahr 2009). Mit den modernen, hocheffizienten Biomasseheizungen
wird es möglich, zukünftig die große Mehrheit unseres Heizbedarfs abzudecken.
Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, ist Holz als Energiequelle nicht nur
umweltfreundlich und nachhaltig sondern garantiert auch eine regionale
Wertschöpfung, die ja besonders in finanziell- und wirtschaftlich schwierigen
Zeiten von großer Bedeutung ist. Regionale Energiequellen sind Brennstoffe von
der Region für die Region.
Holz ist ein biogener Energieträger der steiermarkweit in ausreichenden
Mengen vorhanden ist es wächst mehr Holz nach als verbraucht wird. Neben
dem Wald stehen Acker- und Grünlandflächen zur Verfügung, die mittelfristig
zur Brennstoffproduktion genutzt werden können. Je höher der Anteil ist, der
über die Inlandsproduktion abgedeckt werden kann, umso unabhängiger ist die
Energieversorgung aus dem Ausland. In der Vergangenheit konnten Energieholz-
sortimente nur sehr schwer abgesetzt werden. Grundsätzlich besteht aber
AuswertungAuswertung
SCHRITT 3
der Machbarkeitsstudie
20 21
großes Interesse der Waldbesitzer zur Bereitstellung dieser Sortimente voraus-
gesetzt die ökonomischen Bedingungen stimmen.
Biomasse ist ein stark boomender Markt. Zusätzliche Kapazitäten für die
Produktion von Brennholz und Waldhackgut sind bei den einzelnen Waldbauern
nur begrenzt vorhanden. Zu erwartende Engpässe in der Brennholz und
Waldhackgutversorgung hätten negative Auswirkungen auf die gesamte Forst-
und Holzwirtschaft. Die Versorgung vieler kleiner bis mittlerer und auch größer-
er Anlagen mit einheitlich definierter Qualität ist das übergeordnete Ziel. Diese
Qualitätsansprüche können nur durch eine „zentrale“ Bereitstellung, über
Biomassehöfe, mit laufender Qualitätskontrolle erreicht werden. Damit werden
neue Einkommensmöglichkeiten im ländlichen Raum geschaffen, neue
Absatzmöglichkeiten für WaldbesitzerInnen geboten, eine effizientere
Aufbereitung des Brennstoffes Holz und eine Erhöhung der Wertschöpfung
erreicht. Zusätzliches Kundenservice mit einem regionalen (zentralen) biogenen
Brennstoffangebot ermöglicht eine rasche Versorgung auf kurzem Wege. Durch
die flächendeckende Verteilung dieser Biomassehöfe gewinnen Kundinnen und
Kunden die Sicherheit, dass die Versorgung ihrer Heizanlage über Jahre
gesichert ist. Kontinuität und Langfristigkeit sind wesentliche Vorzüge biogener
Brennstoffe. Zur steiermarkweit einheitlichen Vermarktung von Holz als
Brennstoff wird eine aussagekräftige Dachmarke (Wortbildmarke) verwendet.
Das Konzept „Biomassehof Steiermark“
Der Biomassehof Steiermark ist eine landesweite Marke des Waldverbandes
Steiermark, dessen Betreibergruppe sich aus mindestens zehn Waldbesitzern
zusammensetzt. Zur Gewährleistung der kontinuierlichen Liefersicherheit
beträgt die Mindestlagermenge am Biomassehof 500 Festmeter Energieholz
oder einer Energieäquivalente von einer Million Kilowattstunden Rohenergie.
Das Angebot der Biomassehöfe umfasst mindestens Energieholz, Waldhackgut
und Scheitholz. Das importieren von (ausländischem) Holz zum Biomassehof ist
nicht erlaubt.
Die geschützte Wort-Bild-Marke „Biomassehof Steiermark“ ermöglicht ein ein-
heitliches, koordiniertes Auftreten aller Biomassehöfe in der Steiermark. Das
gemeinsame Erkennungszeichen garantiert den Kundinnen und Kunden eine
sichere Brennstoffversorgung mit regionalem Ursprung und höchster Qualität.
Jeder Biomassehof ist verpflichtet strenge Qualitätskriterien einzuhalten die
auch laufend kontrolliert werden.
In den nächsten Jahren sollen einige neue Biomassehöfe entstehen, sodass auf
lange Sicht eine lückenlose Brennstoffversorgung in der Steiermark garantiert
ist. Das Einzugsgebiet eines Biomassehofes
umfasst sowohl hinsichtlich der
Rohstoffbeschaffung (Holzanlieferung),
als auch der Rohstoffversorgung
(Kundenbelieferung) rund 30 Kilometer – also rasche Versorgung auf kurzem
Wege. Nur so kann der eigentliche Gedanke an eine „regionale Versorgung“
nachhaltig aufrechterhalten werden.
Für jeden regionalen Biomassehof wird ein detailliertes Marketingkonzept erar-
beitet, da die Detailkonzeption auf die jeweilige Region abgestimmt werden
muss. In der Grundkonzeption ist das Marketing jedoch landesweit einheitlich
gestaltet. Damit ist ein einheitlicher Marktauftritt gewährleistet, der die
Wiedererkennbarkeit beim Kunden garantiert.
Biomassehöfe in der SteiermarkBiomassehöfe in der Steiermark
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Für das Gesamtmarketing sind der Waldverband Steiermark sowie die
Forstabteilung der Landwirt schafts kammer Steiermark verantwortlich. Auf diese
Weise können Synergien ideal zum Vorteil der Biomassehöfe genutzt werden.
Pöstal Hartbergerland Leoben
Eröffnung 2008 2009 2010
Investition 0,6 Mio. 0,37 Mio. 0,4 Mio.
Neu geschaffene Jobs 2 1 1
Mitglieder und Waldfläche
13 Mitglieder3.000 Hektar
22 Mitglieder20.000 Hektar
400 Mitglieder13.000 Hektar
Brennstoff-verkauf
14.000 SrmHackgut800 rm Scheitholz
3.750 Srm Hackgut1.420 rmScheitholz
15.000 SrmHackgut400 rm Scheitholz
Heizöl-Substitution pro Heizsaison 1,2 Mio. Liter 0,55 Mio. Liter 1,2 Mio. Liter
Treibhausgas-reduktion 3.200 t Co2-äuq. 1.439 t CO2-äuq. 3.208 t CO2-äuq.
KonsumentenPrivate Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Private Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Private Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Service
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoff-verrechnung
Volumen (Srm und rm)
Gewicht und Wassergehalt
Gewicht und Wassergehalt
St. Lamprecht Hochschwab Süd Fürstenfeld
Eröffnung 2010 2010 2010
Investition 0,35 Mio. € 0,24 Mio. € 0,24 Mio.€
Neu geschaffene Jobs 1 1 2
Mitglieder und Waldfläche
15 Mitglieder45.000 Hektar
27 Mitglieder1.600 Hektar
10 Mitglieder2.000 Hektar
Brennstoff-verkauf
12.000 SrmHackgut200 rm Scheitholz
5.000 Srm Hackgut100 rmScheitholz
7.000 SrmHackgut400 rm Scheitholz
Heizöl-Substitution pro Heizsaison 0,94 Mio. Liter 0,94 Mio. Liter 0,6 Mio. Liter
Treibhausgas-reduktion 2.509 t Co2-äuq. 1.053 t CO2-äuq. 1.600 t CO2-äuq.
KonsumentenPrivate Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Private Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Private Haushalte, Heizwerke, Hotels, Restaurants, …
Service
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoffzu-stellung undHackgutein-blasung
Brennstoff-verrechnung
Gewicht und Wassergehalt
Gewicht und Wassergehalt
Gewicht und Wassergehalt
Biomassehöfe in der Steiermark
BL&TC Hartbergerland (Styria - Austria)
Biomassehöfe in der Steiermark
Die langfristige Vision besteht darin, die Biomassehöfe im gesamten Landesgebiet
als verlässliche Lieferanten von Qualitätsbrennstoffen und Nahwärme zu positio-
nieren. Der Biomassehof agiert zukünftig als zentraler Ansprechpartner in
Sachen forstlicher und landwirtschaftlicher Biomasse für die ländliche
Bevölkerung. Informationsveranstaltungen vor Ort, ein Tag der offenen Tür sowie
der Internetauftritt über die Homepage www.biomassehof.stmk.at garantieren
eine optimierte Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden in der Region.
Mit Unterstützung der Europäischen Union
Kontakt
Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark
8010 Graz, Hamerlinggasse 3,
Tel.: +43 (0) 316/8050, www.lk-stmk.at
Referat für Energie und Biomasse
Mag. Thomas Loibnegger
Mag. Christian Metschina