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Regionale Demografie-Werkstatt Soziales und Gesundheit im Landkreis Wittenberg / 12. Juni 2008 1 Regionale Demografie-Werkstatt Soziales und Gesundheit im Landkreis Wittenberg Gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt und des Landkreises Wittenberg Wittenberg / 12. Juni 2008 Leben heute noch rund 144.000 Einwohner im Landkreis Wittenberg, so werden es im Jahr 2025 voraussichtlich nur noch 105.000 sein. Dieser Bevölkerungsrückgang ist der zweitstärkste im gesamten Land Sachsen- Anhalt. Landes- und regionalpolitisches Handeln muss sich folgerichtig noch stärker den sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen der Bevölkerungsentwicklung anpassen. Diesem Anliegen widmet sich die vom Ministerium für Gesundheit und So- ziales des Landes Sachsen-Anhalt gestartete Demografie-Werkstatt. Wit- tenberg erlebte am 12. Juni den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe, die in allen Landkreisen stattfinden wird. Ziel ist es, die Diskussion um das notwendige praktische Handeln in den Regionen zu verstetigen und der Werkstatt einen dauerhaften Charakter zu verleihen. Staatssekretärin Prof. Dr. Christiane Dienel und Landrat Jürgen Dan- nenberg leiteten die Zusammenkunft, die sich zunächst vor allem an Ver- antwortliche aus der Kreisverwaltung, den Stadtverwaltungen und Verwal- tungsgemeinschaften richtete. Diskussionsschwerpunkte waren insbeson- dere die neuen Herausforderungen für das bürgerschaftliche Engagement in den Gemeinden und der anerkannte Erfolgsfaktor „Familienfreundlich- keit“. Im investiven Bereich sollen „Demografie-Checks“ dazu beitragen, sozialpolitische Planungen „demografiesicher“ zu gestalten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Wolfgang Bock vom ILE-Management des Landkreises Wittenberg. Zur Eröffnung des Werkstatt-Gespräches wies Herr Jürgen Dannenberg darauf hin, dass die Handlungsstrategie für den Umgang mit dem demo- grafischen Wandel im Landkreis Wittenberg bereits im Jahr 2006 im Integ- rierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) skizziert wurde. Es fixiert diesbezügliche Handlungsfelder und Leitprojekte. Nahezu alle ILEK-Hand- lungsfelder werden von den Auswirkungen des demografischen Wandels tangiert. Folgerichtig lautet das Leitbild der regionalen Entwicklung: „De- mografischen Wandel als Chance für Entwicklung und Innovation im Landkreis Wittenberg nutzen“. ILEK und demografischer Wandel hän- gen also sehr eng zusammen. Bei der Umsetzung des Konzeptes möchte der Landkreis intensiv mit den zuständigen Ressorts der Landesregierung zusammenarbeiten. [Anlage] Frau Prof. Dr. Christiane Dienel stellte in ihrem Impulsreferat [Beiträge zu einer demografieorientierten Sozialpolitik] zum Auftakt der Veranstal- tung die Ziele der vom Ministerium für Gesundheit und Soziales [MS] initi- ierten regionalen Werkstatt-Gespräche vor. Sie gab den Teilnehmerinnen

Regionale Demografie-Werkstatt Soziales und Gesundheit im ... · sogenannte Mikro-Zuschüsse für Vereine und Selbsthilfegruppen er-möglicht werden können. Zudem sollen die Angebote

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Regionale Demografie-Werkstatt Soziales und Gesundheit im Landkreis Wittenberg / 12. Juni 2008 1

Regionale Demografie-Werkstatt Soziales und Gesundheit im Landkreis Wittenberg

Gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt und des Landkreises Wittenberg

Wittenberg / 12. Juni 2008

Leben heute noch rund 144.000 Einwohner im Landkreis Wittenberg, so werden es im Jahr 2025 voraussichtlich nur noch 105.000 sein. Dieser Bevölkerungsrückgang ist der zweitstärkste im gesamten Land Sachsen-Anhalt. Landes- und regionalpolitisches Handeln muss sich folgerichtig noch stärker den sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen der Bevölkerungsentwicklung anpassen. Diesem Anliegen widmet sich die vom Ministerium für Gesundheit und So-ziales des Landes Sachsen-Anhalt gestartete Demografie-Werkstatt. Wit-tenberg erlebte am 12. Juni den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe, die in allen Landkreisen stattfinden wird. Ziel ist es, die Diskussion um das notwendige praktische Handeln in den Regionen zu verstetigen und der Werkstatt einen dauerhaften Charakter zu verleihen. Staatssekretärin Prof. Dr. Christiane Dienel und Landrat Jürgen Dan-nenberg leiteten die Zusammenkunft, die sich zunächst vor allem an Ver-antwortliche aus der Kreisverwaltung, den Stadtverwaltungen und Verwal-tungsgemeinschaften richtete. Diskussionsschwerpunkte waren insbeson-dere die neuen Herausforderungen für das bürgerschaftliche Engagement in den Gemeinden und der anerkannte Erfolgsfaktor „Familienfreundlich-keit“. Im investiven Bereich sollen „Demografie-Checks“ dazu beitragen, sozialpolitische Planungen „demografiesicher“ zu gestalten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Wolfgang Bock vom ILE-Management des Landkreises Wittenberg. Zur Eröffnung des Werkstatt-Gespräches wies Herr Jürgen Dannenberg darauf hin, dass die Handlungsstrategie für den Umgang mit dem demo-grafischen Wandel im Landkreis Wittenberg bereits im Jahr 2006 im Integ-rierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) skizziert wurde. Es fixiert diesbezügliche Handlungsfelder und Leitprojekte. Nahezu alle ILEK-Hand-lungsfelder werden von den Auswirkungen des demografischen Wandels tangiert. Folgerichtig lautet das Leitbild der regionalen Entwicklung: „De-mografischen Wandel als Chance für Entwicklung und Innovation im Landkreis Wittenberg nutzen“. ILEK und demografischer Wandel hän-gen also sehr eng zusammen. Bei der Umsetzung des Konzeptes möchte der Landkreis intensiv mit den zuständigen Ressorts der Landesregierung zusammenarbeiten. [Anlage] Frau Prof. Dr. Christiane Dienel stellte in ihrem Impulsreferat [Beiträge zu einer demografieorientierten Sozialpolitik] zum Auftakt der Veranstal-tung die Ziele der vom Ministerium für Gesundheit und Soziales [MS] initi-ierten regionalen Werkstatt-Gespräche vor. Sie gab den Teilnehmerinnen

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und Teilnehmern einen Überblick zu den Politikansätzen des Landes, die auf die Gestaltung des demografischen Wandels und auf die Anpassung sozialpolitischer Planungsprozesse ausgerichtet sind. [Anlage] Im Anschluss informierte Frau Gundel Berger, Leiterin des Referates Bürgerschaftliches Engagement und Bündnisse im MS, über Handlungs-schwerpunkte aus der Sicht der Landesregierung auf dem Gebiet des bür-gerschaftlichen/ehrenamtlichen Handels in Städten/Gemeinden. [Anlage]. Herr Andreas Schoensee, Referent im Familienreferat im MS, erläuterte im Verlauf der Veranstaltung an konkreten Beispielen, wie sich der „Er-folgsfaktor Familienfreundlichkeit“ vor Ort konkretisieren lässt. Der Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit stellt im Rahmen der derzeitigen Demografiedebatte einen weichen Standortfaktor dar. Mit Maßnahmen und Projekten aus den Bereichen Familienbildung bzw. Familienförderung können positive Akzente gesetzt werden. Realisierbare Vorhaben könnten eine stärkere Verankerung des Familienpasses nebst Anbietern im Land-kreis, die Durchführung von Familienbegegnungsmaßnahmen für benach-teiligte Familien oder der inhaltliche Austausch der örtlichen Jugendhilfe-planung mit Vertretern der Landesfamilienverbände sein. [Anlage] Im Verlauf der Diskussion nahmen zwölf Teilnehmerinnen und Teilneh-mer Stellung zu den vorgestellten Handlungsschwerpunkten. Im Ergebnis der Aussprache wurden erste Folgeaktivitäten vereinbart:

(1) Die 1. Demografie-Werkstatt bildet den Auftakt zu einer ergebnis- und zielorientierten Diskussion zu Fragen des demografischen Wandels im Landkreis Wittenberg (LK). Erste Folgeveranstaltungen werden sich spezifischen (fachlichen) Fragen der Kinder- und Jugendarbeit (Termin-vorschlag erfolgt durch LK WB), zu Fragen der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum (in Zusammenarbeit mit MS, Ärztekammer, LK WB und ausgewählten Kommunen aus der Region - u.a. Stadt Jessen) sowie dem Modellprojekt „Ländliche Lebensmodelle junger Menschen und Familien in Sachsen-Anhalt“ (Stadt Coswig, LK WB) zuwenden.

(2) Bürgerschaftliches Engagement und Aufrechterhaltung zivilgesellschaftli-cher Strukturen (z.B. Vereine) werden durch finanzielle Restriktionen behindert; dies kann sukzessive zur Schwächung der Haltefaktoren im ländlichen Raum führen; Kommunen sind immer weniger zur Finanzierung freiwilliger Aufgaben in der Lage (Einschränkungen durch Vorgaben der Kommunalaufsicht). Auf der Ebene der Landesregierung sollten daher Zielvorgaben zum Umgang mit dem demografischen Wandel (z.B. Stär-kung des bürgerschaftlichen Engagements) mit anderen politischen Rahmenbedingungen (z.B. Sicherung des finanziellen Spielraums von Kommunen für sogenannte freiwillige Aufgaben) harmonisiert werden.

(3) Im Zusammenhang mit der Verhinderung eines Rückgangs des bürger-schaftlichen Engagements wird durch das MS geprüft, inwieweit künftig sogenannte Mikro-Zuschüsse für Vereine und Selbsthilfegruppen er-möglicht werden können. Zudem sollen die Angebote zur Förderung des

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bürgerschaftlichen Engagements in Abhängigkeit von den Gemeindegrö-ßen in einer Liste differenziert dargestellt werden.

(4) Es wird angeregt, Förderrichtlinien zur Entwicklung des ländlichen Rau-mes (z.B. im Bereich Schulen, Kindertagesstagesstätten) möglichst um-setzungsfreundlich und mit niedrigem bürokratischem Aufwand bearbeit-bar zu machen, zeitliche Verzögerungen bei der Umsetzung von ange-kündigten Förderprogrammen behindern kommunalpolitische Entschei-dungen und schwächen den ländlichen Raum weiter.

(5) Angeregt wird, die Unternehmen im Landkreis stärker für Familienfreund-lichkeit zu motivieren und in die Lage zu versetzen, Betreuungsmöglich-keiten für Kinder von Mitarbeiterinnen im Unternehmen zu schaffen (z.B. „Kinderzimmer“). Das MS hat in der neuen EU-Förderperiode Mittel vorgesehen, um Auditierungsprozesse zur Verbesserung der Vereinbar-keit von Beruf und Familien fördern zu können. Ein Kontakt zwischen dem zuständigen Fachreferat des MS und der Wirtschaftsförderung des LK soll dazu hergestellt werden.

(6) Das Modellvorhaben der Landesregierung „Ländliche Lebensmodelle“ (Modellstadt Coswig) benötigt dringend Auskünfte der Landesregierung, um die Durchführungschancen (Förderung) geplanter Projekte auszuloten (Abstimmung zwischen Stadt Coswig und LK WB; die übergebenen Unter-lagen mit den Förderanträgen werden zeitnah durch MS und MLV geprüft).

(7) Im Kontext der zwischen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt und Österreich vereinbarten Zusammenarbeit zur zeitweiligen Ansiedlung junger öster-reichischer Ärztinnen/Ärzte soll geprüft werden, inwieweit sich Teilregio-nen des LK WB (z.B. Raum Jessen) auf künftigen Jobmessen in Öster-reich vorstellen können (Gesprächstermin MS, Ärztekammer, LK WB, Stadt Jessen vereinbaren).

(8) Die Regionale Planungsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg arbei-tet im Auftrag des Bundesbauministeriums an einem Modellvorhaben zum Umgang mit dem demografischen Wandel im ländlichen Raum („Dorfumbau“); Ziele des Modellvorhabens und gewonnene empirische Daten (z.B. prognostische Aussagen zur Bevölkerungsentwicklung aller Gemeinden) sollen Verwaltungsgemeinschaften und Städten des LK WB vorgestellt werden (Fachgespräch im 2. Halbjahr 2008).

(9) Chancen zur Verknüpfung von internationaler Zusammenarbeit und In-tegrationsprozessen sollen - vor dem Hintergrund der Reformations-Dekade - in einem gesonderten Gespräch von Verantwortlichen des MS, der Integrationsbeauftragten des Landes, des LK WB und weiterer Institu-tionen erörtert werden.

(10) Der Diskussionsprozess zum demografischen Wandel und die Weiterfüh-rung der Regionalen Demografie-Werkstatt werden im LK WB eng mit der Umsetzung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) verknüpft; die fachliche Begleitung der Demografie-Werkstatt wird durch das ILE-Management des LK WB koordiniert.

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Weiterführende Informationsangebote: www.zukunftsplattform-demografie.sachsen-anhalt.de www.ile-wittenberg.de Anlagen: Begrüßung zur Demografie-Werkstatt im Landkreis Wittenberg [Jürgen Dannenberg] Beiträge für eine demografieorientierte Sozialpolitik [Prof. Dr. Christiane Dienel] Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in den Kreisen Sachsen-Anhalts [Gundel Berger] Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit [Andreas Schoensee] Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Demografie-Werkstatt im Landkreis Wittenberg [12. Juni 2008]

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Landrat Jürgen Dannenberg Eröffnungs-Statement zur Regionalen Demografie-Werkstatt im Landkreis Wittenberg 12. Juni 2008 Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass ich Sie heute zum Auftakt der Regionalen Demografie-Werkstätten in Sachsen-Anhalt in Wittenberg begrüßen kann. Die Initiative hierzu ging von Ihrem Haus - Frau Staatssekretärin - dem Ministerium für Gesundheit und Soziales aus. Im Landkreis Wittenberg haben dies von Beginn an unterstützt. Hintergrund des Werkstatt-Gedankens ist das drängende Problem, mit dem demografischen Wandel in der Region umzugehen. Wir beschäftigen uns mit diese Fragen bereits seit vielen Jahren. Manches haben wir inzwischen „in den Griff“ bekommen, anderes stellt uns vor wachsende Probleme. Ein Blick in die aktuelle Bevölkerungsprognose für unser Bundesland belegt, dass die tiefgreifenden Verände-rungen in Zahl und Struktur der Bevölkerung weitergehen werden. In den kommenden Jahren wird sich die Einwohnerzahl im Landkreis Wittenberg nochmals um über ein Viertel verringern. Konkret: Hatte der Landkreis (in seiner räumlichen Struktur nach der Kreisgebietsreform aus dem Jahr 2007) am Ende des Jahres 2006 rund 145.000 Einwohner, so werden es im Jahr 2025 noch lediglich 105.000 Menschen sein. Der Bevölkerungsrückgang um über 28 Prozent ist - nach meinen Kenntnissen - der größte Rückgang aller Landkreise in Sachsen-Anhalt. Nun wollen wir gern Spitzenreiter der Landkreise sein, jedoch nicht grad auf diesem Gebiet. Wir wissen, dass demografische Trends nur langfristigen Änderungen unterliegen. Insofern gehe ich davon aus, dass die Berechnungen der Landesregierung und die zugrunde gelegten Annahmen, was z.B. die Geburtenentwicklung und die Wanderungsbewegungen angeht, so eintreffen werden. Neben dem dramatischen Bevölkerungsrückgang erwartet uns eine spürbare Veränderung in der Altersstruktur. So wird sich der Anteil der Menschen im Alter von 65 Jahren und älter von gegenwärtig 22 Prozent auf 35 Prozent im Jahr 2025 erhöhen. Das alles stellt Politik und Verwaltung vor große Herausforderungen. Patentrezepte zur Anpassung an den sich vollziehenden demografischen Wandel gibt es offensichtlich nicht. Im Landkreis Wittenberg sind wir daher offen für jede gute Erfahrung aus anderen Regionen. Das gilt auch für wissenschaftli-che Untersuchungen – nicht zuletzt für jene, die Sie - Frau Prof. Dienel - als Wissenschaftlerin vorge-legt haben und die beispielsweise das Wanderungsverhalten junger Frauen und die Stärkung von Haltefaktoren an die Region untersuchen. Die Handlungsstrategie für den Landkreis Wittenberg haben wir im Jahr 2006 im Integrierten Ländli-chen Entwicklungskonzept - kurz: dem ILEK - verankert. Das Konzept wurde im September 2006 vom Kreistag beschlossen. Es fixiert Handlungsfelder und Leitprojekte. Nahezu alle Handlungsfelder des ILEK werden von den Auswirkungen des demografischen Wandels tangiert. Folgerichtig lautet das Leitbild der regionalen Entwicklung: „Demografischen Wandel als Chance für Entwicklung und Innovation im Landkreis Wittenberg nutzen“. ILEK und demografischer Wandel hängen also sehr eng zusammen. Ich freue mich daher, dass Herr Dr. Bock vom ILE-Management des Landkreises unsere Veranstaltung heute moderieren wird. Bei der Umsetzung unseres Konzeptes möchten wir eng mit den zuständigen Ressorts der Landesre-gierung zusammenarbeiten. Insofern freue ich mich, dass wir uns heute den Themen „Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit“ und „Bürgerschaftliches Engagement und Integration“ zuwenden und mit unse-ren Gästen aus dem Sozialministerium diskutieren werden. Ziel unseres Gespräches sollte aus meiner Sicht sein, sowohl Erfahrungen auszutauschen als auch Handlungsfelder zu diskutieren, die aus der Sicht der Landesregierung Erfolg versprechend sind, um Politik in der Region „Demografiesicher“ zu gestalten Mir liegt aber auch viel daran, konkrete Arbeitsbereiche zu bestimmen, wo wir im Landkreis noch mehr tun müssen (und können) und wo wir die Zusammenarbeit mit Ihrem Haus ausbauen möchten. In diesem Sinne wünsche ich uns eine interessante Aussprache und konkrete Ansatzpunkte, um die Demografie-Werkstatt im Landkreis Wittenberg zu verstätigen.

Regionale Demografie Werkstatt in Wittenberg 12. Juni 2008

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Beiträge zu einer demografieorientierten Sozialpolitik

Vortrag von Frau Staatssekretärin Prof. Dr. DienelRegionale Demografie Werkstatt Wittenberg12. Juni 2008

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Gliederung:• Teil 1: Regionale Demografie-

Werkstätten als Teil einer demografie-orientierten Sozialpolitik

• Teil 2: Ansatzpunkte für die Handlungsfelder „Familienfreundlichkeit“ und „bürgerschaftliches Engagement“ im LK Wittenberg aus demografischer Sicht

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Strategie des Landes im Umgang mit dem demografischen Wandel• Die demografische Entwicklung ist eines

der Zukunftsthemen im Koalitionsvertrag. Ziel ist es insbesondere Kinder und Familien zu stärken.

• Planungsgrundlage: 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt 2005 -2025.

• Ein Handlungskonzept „Nachhaltige Bevölkerungspolitik“ wurde 2007 dem Landtag zugeleitet.

• Alle Ressorts befassen sich im Rahmen ihrer Fachaufgaben mit dem Thema Demografie.

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Ziele des Sozialministeriums im demografischen Wandel

• Familien stärken• Potentiale Älterer erschließen• längstmögliche Gesundhaltung

und Selbständigkeit unterstützen

• soziale und gesundheitliche Infrastruktur anpassen

• Ausdünnung der familiären Hilfepotentiale begegnen

• kein Defizitmodell zulassen• Regionen stärken

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Beispiele für Maßnahmen des Sozialministeriums

• Stabsstelle für Demografie • Demografie-Check für Investitionen (derzeit: KiTas,

Krankenhäuser, Sport) • Unterstützung von Modellvorhaben (u.a. Mobile

Praxisassistentin, Audit Beruf und Familie, Kinder-Eltern-Zentren)

• Beteiligung an der Modellregion demografischer Wandel des Bundes (Mansfeld-Südharz – Kyffhäuser)

• Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements durch Einrichtung einer Koordinierungsstelle

• Stärkung der Familien durch lokale Bündnisse für Familie und Landesbündnis

• Wettbewerb „Kinder- und familienfreundliche Gemeinde“• Seniorenpolitisches Konzept • Regionale Demografie-Werkstätten

Regionale Demografie Werkstatt in Wittenberg 12. Juni 2008

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Ziele der Werkstätten

• Den Kenntnisstand zum demografischen Wandel zu verbreitern

• Die demografischen Unterschiede der Regionen besser in die Sozialplanung einzubeziehen

• Akteure auf Landes- und Kreisebene besser zusammenbringen

• Vernetzung zwischen allen demografie-relevanten Akteuren herzustellen

• Den Ideenaustausch zu verstärken• Projekte anzustoßen

Im Angebot sind insgesamt sieben Werkstattmodule. Jedes Modul steht für ein Spannungsfeld im Bereich Demografie und Soziales. Ziel jeder Werkstatt ist es:

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Basis der heutigen Werkstatt - die gewählten Module

• Modul 1: Regionale demografische Entwicklung und Instrumente

• Modul 2: Wohnen im Alter – Herausforderungen für kommunales Handeln

• Modul 3: Sportstättensicherung und Anpassung• Modul 4: Bürgerschaftliches Engagement /

Integrationsförderung• Modul 5: Kommunale Dienstleistungszentren zur

Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen und Pflegebedarf

• Modul 6: Gesundes Aufwachsen – gesundes Alter? Ergebnisse der Schulanfänger-Studie

• Modul 7: Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit

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Bürgerschaftliches Engagement und Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktoren?

Eine aktuellen Studie des BMVBS zu „Erfolgsbedingungen von Wachstumsmotoren außerhalb der Metropolen“ zeigt: Solche Regionen haben bessere Entwicklungschancen, die im Rahmen regionaler Wachstumsstrategien auch auf die:– Förderung und Stärkung des ehrenamtlichen

Engagements– Schaffung und Unterstützung familien- und

seniorengerechter Strukturensetzen.

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Aus den Ergebnissen der Studie „Zukunftschancen junger Frauen und

Menschen in Sachsen-Anhalt“• Bevölkerungsfragen sind ein zentrales Element

regionalpolitischer Gestaltung – Familienpolitik ist Schlüsselkomponente bei der Bewältigung des demografischen Wandels.

• Haltefaktoren einer Region hängen nicht nur von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ab, sondern auch von der Funktionsfähigkeit einer Gesellschaft („Köpfe und Herzen“) –Bürgerschaftliches Engagement ist zentrales Element der Bindung von Menschen an ihre Region

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Fragestellungen für die heutige Werkstatt

• Wie kann durch die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements die Bindungswirkung und Attraktivität im Kreis so gesteigert werden, dass Menschen bleiben?

• Wie kann durch familienfreundliche Politik eine Steigerung der Lebensqualität vor-Ort und eine weniger starke Abnahme der Zahl der Familien erreicht werden?

• Wie kann Integrationsförderung zur Zielerreichung beitragen?

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Gliederung:• Teil 1: Regionale Demografie -

Werkstätten als Teil einer demografie-orientierten Sozialpolitik

• Teil 2: Ansatzpunkte für die Handlungsfelder „Familienfreundlichkeit“ und „bürgerschaftliches Engagement“ im LK Wittenberg aus demografischer Sicht

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Der LK Wittenberg zählt nach Prognosen des BBR zu den Regionen mit dem stärksten Rückgang an Mehrpersonen-haushalten(Familien). Der Rückgang beträgt bis 2025 bis zu 25%

Familienfreundlichkeit

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Die Zahl der Frauen zwischen 15 und 45 Jahren (fertiles Alter) geht im Landkreis Wittenberg bis 2025 um die Hälfte zurück.

Gleichzeitig entwickelt sich im Landkreis ein zunehmend ungünstiges Männer-Frauenverhältnis von 118 zu 100 Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren bis 2025 (weiße Kennzahl). Dies deutet auf eine verstärkte Abwanderung von jungen Frauen im Kreis hin.

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Die Zahl der Kinder unter drei Jahren geht in Sachsen-Anhalt insgesamt zwischen 13% und 60% zurück.

Am stärksten ist der Rückgang im Landkreis Wittenberg mit 60% am geringsten in der Stadt Halle (Saale).

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Bei den Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren ist der Rückgang im Landkreis Wittenberg ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Hier beträgt er rund 51%

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4 Kinder-Eltern-Zentren

1 Mehrgenerationenhaus

1 Ehe- Lebens- und Erziehungsberatungs-stelle

2 Krankenhäuser

2 Schwangerschafts-konfliktberatungsstellen

1 Lokales Bündnis für Familie (in Gründung)

Ausgewählte Elemente der Infrastruktur für Familien im Landkreis Wittenberg

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Ergebnisse des Freiwilligensurvey 2004 zeigen: In Sachsen-Anhalt ist insbesondere die erwerbstätige Bevölkerung aktiv.Hohe Engagementraten zeigen die 31-45jährigen, auch die 46-65jährigen sind aktiv.

Unterdurchschnittlich engagiert erscheinen Menschen über 65, auch bei den Frauen gibt es Entwicklungspotential.Quelle: Freiwilligensurveys Sachsen-Anhalt 1999 und 2004 Sozialforschung

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Grafik 18Freiwillig Engagierte nach Geschlecht und Alter in Sachsen-Anhalt (1999-2004)Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in %)

Grafik 18Freiwillig Engagierte nach Geschlecht und Alter in Sachsen-Anhalt (1999-2004)Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in %)

14-30 Jahre

31-45 Jahre

66+ Jahre

46-65 Jahre

Männer

Frauen

Bürgerschaftliches Engagement

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Potentiale für bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Wittenberg (Personengruppen)

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20052007200920112013201520172019202120232025

31 bis unter 46 46 bis unter 66 Menschen über 65

Die Gruppen mit der derzeit höchsten Beteiligung am BE nehmen im LK Wittenberg zahlenmäßig stark ab. Die Gruppe der Menschen ab 65, die eher unterdurch-schnittlichengagiert ist, nimmt dagegen in ihrer Bedeutung zu. Hier liegen Potentiale bei den älteren Menschen

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Bürgerschaftliches Engagement - Potential Frauen im LK Wittenberg

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20052007200920112013201520172019202120232025

Frauen 46 bis unter 66 Frauen über 65Männer 46 bis unter 66 Männer über 65

Während Frauen und Männer in der Altersgruppe 46 bis 65 Jahre in etwa gleich vertreten sind, überwiegen in der Altersgruppe der über 65jährigen die Frauen.

Das Freiwilligen-survey LSA 2004 nennt als entwicklungsfähigste Zielgruppe ausdrücklich die Frauen ab 45 Jahren.

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1 Lokales Bündnis für Familie (in Gründung)

1 Mehrgenerationenhaus

1 Initiative zur Vermittlung von Ehrenamtlichen

4 Kindertagesstätten, die sich zu Kinder-Eltern-Zentren entwickeln.

Ausgewählte Elemente der Infrastruktur für freiwilliges Engagement

In LSA gibt es insgesamt 11 Lokale Bündnisse für Familie,

25 Mehrgenerationenhäuser entstehen.

50 Kinder-Eltern-Zentren entstehen,

sechs Freiwilligenagenturen, zwei Ehrenamtsbörsen und drei Initiativen zur Vermittlung von Ehrenamtlichen

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Ergebnisse• Der LK Wittenberg ist mit 28%

Bevölkerungsrückgang bis 2025 auch im sachsen-anhaltischen Vergleich überproportional stark vom demografischen Wandel betroffen.

• Rasches Handeln ist erforderlich, da insbesondere die Zahl junger Frauen und Familien mit kleinen Kindern im Kreis stark abnimmt.

• Um die Zukunftschancen zu verbessern, ist die Steigerung von Lebensqualität und Bindung an die Heimatregion ausschlaggebend.

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Familienfreundlichkeit• Um junge Familien anzuziehen, bedarf

es eines familienfreundlichen Umfelds• Lebensqualität und Attraktivität wird zu

einem entscheidenden Standortfaktor• Dazu zählt u.a. auch, die Integration

von Neubürgern zu forcieren, damit Toleranz und Offenheit der Gesellschaft sichtbar werden. Hier liegt demografisches Potential.

• Coswig als Modellortfamilienfreundliche Kommune mit Familienbündnis bietet eine gute Basis für die Weiterentwicklung der Infrastruktur für Familien.

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Bürgerschaftliches Engagement• Bürgerschaftliches Engagement

stärkt die Gesellschaft und „bindet“Menschen an ihre Heimat.

• Die bestehende Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement bietet gute Ansatzpunkte für weitere Maßnahmen

• Die Zahl der gegenwärtig aktivsten Altersgruppe im bürgerschaftlichen Engagement nimmt im LK Wittenberg aber stark ab.

• Entwicklungspotentiale liegen u.a in der Aktivierung von neuen Gruppen für freiwilliges Engagement, z.B. Frauen ab 45 Jahren.

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• Einzelheiten zur Förderung von Familienfreundlichkeit und bürgerschaftlichem Engagement erfahren Sie in den folgenden Expertenstatements.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen

Engagements in den Kreisen Sachsen-Anhalts

Vortrag beim Landkreis Wittenberg am 12. Juni 2008

Gundel Berger

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Gliederung:• Kann Bürgerschaftliches Engagement ein Instrument sein, den

demografischen Wandel zu gestalten?• Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und

Bündnisse für Familien• Grundstruktur eines Konzeptes zur Förderung Bürgerschaftlichen

Engagements• Bündnisse für Familien als besonderes Engagementfeld• Konkrete Beispiele für Engagement als Haltsfaktor• Unterstützung durch Kooperationen, Fördermittel, Servicebüro für

Familienbündnisse

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Kann Bürgerschaftliches Engagement ein Instrument sein, den demografischen Wandel zu gestalten?

• Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum• Verschiebung in der alters- und geschlechtsbezogenen Zusammensetzung• Damit verbundene Veränderungen in der Versorgungsstruktur• Sicherung von Elementen der Versorgungsstruktur in Eigenregie

► Engagement schafft neue Lebensqualität, erhält die Vorteile des Landlebens, wird zum Haltefaktor in der Region

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt

Verwaltungsstrukturen in Sachsen-Anhalt

• Ressortkoordinierung in der Staatskanzlei• Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement

und Bündnisse für Familien im Ministerium für Gesundheit und Soziales, Abteilung Bürgerschaftliches Engagement, Familie und Generationen

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt

Zur Ausgangssituation: Daten aus demFreiwilligensurvey 2004• 30 % aller Sachsen-Anhalter engagieren sich • Weitere 32 % sind u.U. dazu bereit

Hindernisse für die Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit:• Nicht ausreichende Vermittlung • Unfall- und Haftpflichtrisiko• Finanzierung der Freiwilligendienste• Anerkennung unbarer Leistungen in der Förderpraxis• Anerkennung und Zertifizierung• Steuerliche Absetzbarkeit von Aufwendungen► An der Beseitigung der Hindernisse wird oder wurde bereits erfolgreich

gearbeitet

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt

Grundstruktur eines Konzeptes zur Förderung Bürgerschaftlichen

Engagements• Strukturförderung• Investitionen in die Ehrenamtlichen

selbst• Unterstützung von Verbänden

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt

Strukturen der Engagementförderung (Vermittlung und Beratung der Ehrenamtlichen und der Verbände, „Arbeitsämter“ für Ehrenamtliche)

• Freiwilligenagenturen in Magdeburg, Halle, Bitterfeld, Halberstadt und Eisleben

• Vereinzelt Ehrenamtsbörsen auf kommunaler Ebene• Geplant: flächendeckendes Netz an Ehrenamtslotsen –

„Freiwilligenagenturen auf zwei Beinen“• Internetportal: www.engagiert-in-sachsen-anhalt.de

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Investitionen in die Ehrenamtlichen

• Fortbildung• Anerkennung• Zertifikate, Ehrenamtscard

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Unterstützung von Verbänden• Fortbildungen und Hilfen bei der

Engagementförderung in Organisationen, z.B. Personalführung

• Gründen und Führen eines Netzwerkes Bürgerschaftliches Engagement

• Anerkennung unbarer Leistungen als Eigenmittel bei finanziellen Förderungen

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Gesellschaftliches Engagement der Wirtschaft (Corporate Citizenship)

• Kooperationen mit der Wirtschaft im Sinne einer „Win-win-Konstellation“ sind attraktiv

• Interesse der Wirtschaft an engagierter Bürger- und Mitarbeiterschaft stärken

• Erste positive Beispiele im gegenseitigen Interesse innerhalb des Landesbündnisses für Familie

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Bündnisse für Familien als besonderes Engagementfeld

• Familien- und Kinderfreundlichkeit ist ein Haltefaktor• Vernetzung schafft Potentiale ohne mehr Geld zu kosten• Initiative, Gründungsprozess• Unterstützung durch Bund und Land

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Konkrete Beispiele für Engagement als Haltefaktor

• Familienzentrum, MGH, Dorfgemeinschaftshaus• Förderverein der Kirchen• Jugendengagementwettbewerbe• Beteiligungsaktionen• Freiwilligentag, Marktplatz

Konzepte und Strategien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Unterstützung durch Kooperationen, Förder-mittel, Servicebüro für Familienbündnisse

• „ich helf`dir, du hilfst mir!“• Stiftungen, Anerkennung unbarer Leistungen• www.engagiert-in-sachsen-anhalt.de• www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de

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ErsteRegionale Demografie-Werkstatt Soziales

und Gesundheit

am 12.06.2008im Landratsamt Wittenberg

StatementErfolgsfaktor Familienfreundlichkeit

gehalten vonAndreas Schoensee

Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

Referat Familie1

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Welche Zielsetzung verfolgt das Land mit dem Thema Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit ?

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Rechtsgrundlagen

• SGB VIII (KJHG) §§ 16 sowie 79 Abs. 2 und § 82 Abs. 1

• FAMFÖG LSA

• Förderrichtlinien

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Aufgaben des Landes

Sicherstellungsgebot

Überregionalität

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• Der FamilienPass Sachsen-Anhalt

• Kinder- und familienfreundliche Gemeinde Sachsen-Anhalt Wettbewerb 2008

• Projekte zur Stärkung der Erziehungskompetenz / Familienbegegnung mit Bildungsangeboten

• Jugendhilfeplanung

Projektideen

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• Der „FamilienPass“ bietet Kindern und Eltern Vergünstigungen im täglichen Leben und bei gemeinsamen Aktivitäten.

• Der „FamilienPass“ bietet familienfreundliche Angebote von kommunalen Einrichtungen, Institutionen, Vereinen und Verbänden.

• Beteiligte Firmen aus Handel, Handwerk und Gewerbe gewähren bei Vorlage des „FamilienPasses“ Nachlässe.

• Der Pass ist kostenlos und jeweils 1 Jahr gültig.

• Aktuell gibt es 6.814 ausgegebene FamilienPässe

• Zur Zeit gibt es etwa 80 Partnerbetriebe / -einrichtungen

• Nähere Informationen und ein Antragsformular finden Sie unter: www.familienpass-sachsen-anhalt.de

Was ist der FamlienPass?

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www. familienpass-sachsen-anhalt. de

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Die Ausstellung des „FamilienPasses“erfolgt über das:

Deutsche JugendherbergswerkLandesverband Sachsen-Anhalt e.V.

- Service-Center –Leiterstr. 10

39104 [email protected]

Infos zum Pass, Anträge und Flyer liegen z. B. auch in den Jugendherbergen Sachsen-Anhalts, den Jugendämtern oder

Familienzentren aus.

Wo erhalte ich den FamilienPass?

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• Die Einrichtung, der Verein, der Verband, das Geschäftist in Sachsen-Anhalt ansässig.

• Die Vergünstigungen werden nur Familienpassinhabern gewährt.• Sie leisten damit einen Beitrag für ein familienfreundliches Sachsen-Anhalt.• Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erhalten die Partner/ Partnerinnen

kostenlos Aufkleber, Plakate und werden im Internettauftritt desFamilienPasses genannt.

• Die Teilnahme ist kostenlos.• Anträge sind an das Ministerium für Gesundheit und Soziales Ref. 42,

Turmschanzenstr. 25 in 39114 Magdeburg zu senden.

Wie kann ich Partner des FamilienPasseswerden?Was muss ich dafür tun?

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Kinder- und familienfreundliche Gemeinde Sachsen - Anhalt

Wettbewerb 2008

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• Welche Ziele hat der Wettbewerb?

• Wer kann sich beteiligen?

• Welche Maßnahmen/ Initiativen/ Projekte können eingereicht werden?

• Wie kann man teilnehmen?

• Welche Preise werden vergeben?

• Wer beurteilt die Beiträge?

• Wer gibt weitere Informationen?

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Projekte zur Stärkung der Erziehungskompetenz

- Familienbegegnung mit Bildungsangeboten -

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sind förderfähig wenn,

– es sich um eine Gruppenmaßnahme in der Regel mit mindestens 8 Familien handelt,

– die Maßnahme mindestens 4 und höchstens 10 Tage dauert,

– mindestens 70 % der Teilnehmenden eine Einkommensberechnung für Sozialhilfeempfangende oder eine Arbeitslosengeld II Bescheinigung vorweisen können,

– es sich bei den Teilnehmenden um Eltern mit ihren Kindern, oder an Elternstatt zum Beispiel die Großeltern handelt.

Nach dieser Richtlinie gelten als Kinder junge Menschen, für die Kindergeld bezogen wird.

Die Maßnahme ist in der Regel im Familienverbund durchzuführen.

Familienbegegnungsmaßnahmen

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Maßnahmen der Familienbildung sind originär eine örtliche Angelegenheit.

Sie werden häufig nachrangig behandelt, da es keine explizite Pflichtaufgabe darstellt.

Wie kann man hier etwas ändern?

Die LAGF führt am 30.09.2008 einen Fachtag zu dieser Thematik durch.

Ferner besteht das Angebot der LAGF diese Thematik vor Ort im Jugendhilfeausschuss zu thematisieren.

Aufzeigen von Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Örtliche Jugendhilfeplanung

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Es gibt viele Möglichkeiten etwas zu tun!Sie hängen von der vorhandenen man power, finanziellen Ressourcen

und der Bereitschaft etwas zu verändern ab.

Es stellt sich somit die Frage:Gibt es Themenkomplexe an denen weitergearbeitet werden soll?

Ausblick

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Danke

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