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Reise 20 RennRad RennRad 21 MIT DEM RENNRAD DURCH DAS LAND DES LÄCHELNS Von Bangkok nach Phuket Thailand – weiße Traumstrände, tropischer Dschungel, Aussteiger und Rucksacktouristen, smaragd- grünes Meer, so weit das Auge reicht, freundliche Menschen, Tempel überall. Man verbindet viel mit dem Königreich in Süd- ostasien, Rennradfahren jedoch eher nicht: zu heiß, zu feucht, schlammige Straßen während der Regenzeit … Als ich in Bangkok aus dem Flieger steige, bin ich fest entschlossen, mich selbst vom Gegenteil zu überzeugen. Fotos: Bike Adventure Tours Meine früheste Erinnerung an Thailand ist wohl die 70er-Jahre-Kinderserie „Anna und der König von Siam“. Weder wusste ich damals, dass Siam einst ein im Westen ge- bräuchlicher Name für Thailand war, noch ahnte ich, dass die Serie ein nicht eben ak- kurates historisches Bild von diesem König- reich in Südostasien nachzeichnete. Die Er- innerung an Yul Brynner als selbstherrlicher König Mongkut, der sich ständig mit der amerikanischen Lehrerin, die seine zirka 65 Kinder unterrichtet, auseinander setzen muss, ist mir aber geblieben – ebenso wie eine Faszination für dieses Land. Moloch im Pflaumenhain Bangkok räumt auf einen Schlag auf mit meinen Kindheitserinnerun- gen an das alte Hollywood-Siam, als wir vom Flughafen zum Hotel im Stadtzentrum fahren: Die bro- delnde Metropole gleicht mehr einem Moloch denn einem „Dorf im Pflau- menhain“, so die wörtliche Überset- zung für Bangkok. Die Stadtbesich- tigung mit dem Leihrad revidiert meinen Eindruck jedoch erneut. Unsere Reiseleiterin Eon führt uns auf schmalen Pfaden durch enge Gassen vorbei an Kickbox-Camps und Schulen, duftenden Garkü- chen und Märkten, die in ihrer Farbenpracht förmlich explodie- ren. Die Khlongs, die Kanäle, die

Reise Von Bangkok nach Phuket - · PDF fileMongkut – der König von Siam aus meiner Fernsehserie und anscheinend ein begeisterter Naturwissenschaftler – hier vor rund 150 Jah

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Reise

20 RennRad RennRad 21

MIT DEM RENNRAD DURCH DAS LAND DES LÄCHELNS

Von Bangkok nach Phuket

Thailand – weiße Traumstrände,

tropischer Dschungel, Aussteiger

und Rucksacktouristen, smaragd-

grünes Meer, so weit das Auge

reicht, freundliche Menschen,

Tempel überall. Man verbindet

viel mit dem Königreich in Süd-

ostasien, Rennradfahren jedoch

eher nicht: zu heiß, zu feucht,

schlammige Straßen während der

Regenzeit … Als ich in Bangkok

aus dem Flieger steige, bin ich

fest entschlossen, mich selbst vom

Gegenteil zu überzeugen. Fotos: Bike Adventure Tours

Meine früheste Erinnerung an Thailand ist wohl die 70er-Jahre-Kinderserie „Anna und der König von Siam“. Weder wusste ich damals, dass Siam einst ein im Westen ge-bräuchlicher Name für Thailand war, noch ahnte ich, dass die Serie ein nicht eben ak-kurates historisches Bild von diesem König-reich in Südostasien nachzeichnete. Die Er-innerung an Yul Brynner als selbstherrlicher König Mongkut, der sich ständig mit der amerikanischen Lehrerin, die seine zirka 65 Kinder unterrichtet, auseinander setzen muss, ist mir aber geblieben – ebenso wie eine Faszination für dieses Land.

Moloch im PflaumenhainBangkok räumt auf einen Schlag auf mit meinen Kindheitserinnerun-gen an das alte Hollywood-Siam, als wir vom Flughafen zum Hotel im Stadtzentrum fahren: Die bro-delnde Metropole gleicht mehr einem Moloch denn einem „Dorf im Pflau-menhain“, so die wörtliche Überset-zung für Bangkok. Die Stadtbesich-tigung mit dem Leihrad revidiert meinen Eindruck jedoch erneut. Unsere Reiseleiterin Eon führt uns auf schmalen Pfaden durch enge Gassen vorbei an Kickbox-Camps und Schulen, duftenden Garkü-chen und Märkten, die in ihrer Farbenpracht förmlich explodie-ren. Die Khlongs, die Kanäle, die

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bis Mitte des 19. Jahrhunderts die einzigen Transportwege in Bangkok waren, sind teils dicht besetzt mit Kähnen, die Lasten, Waren und Passagiere transportieren. Neben lärmenden Stadtautobahnen und Hochhäusern existiert gleichberechtigt ein von Traditionen geprägtes Bangkok: Bud-dhistische Tempelanlagen – es gibt 400 dieser Wats allein in der Hauptstadt – und prächtige Paläste sind reich verziert und von weithin

sichtbar. Sie zeugen von der tiefen Religiosi-tät der Thais und der in der Gesellschaft fest verankerten Monarchie, die bis ins 13. Jahr-hundert zurückreicht.

Willkommen in den TropenSo faszinierend die Stadt auch ist, ich bin froh, als unser Rennradabenteuer gen Süden zur Insel Phuket endlich beginnt. Mit unserem Begleitbus raus aus Bangkok, Räder einstel-len, dann rollen wir in lockerem Tempo auf einer fein asphaltierten Nebenstraße bis zum Traumstrand Hat Chao Samran und von dort am Meer entlang bis nach Cha Am. Gerne las-se ich mich eines Besseren belehren: von we-gen verschlammte thailändische Straßen, auf denen bestenfalls mit einem Mountainbike oder Trekkingrad ein Durchkommen ist. Perfektes Timing für unsere Mittagspause: Aus Süden zieht eine bedrohlich wirken-de Unwetterfront auf, wenig später gießt es wie aus Ei-mern. Doch so schnell der Re-gen gekommen ist, strahlt auch wieder die Son-ne – und all das

bei gleich bleibender Temperatur. Willkommen in den Tropen, denke ich mir schmunzelnd. Am frühen Abend fahren wir in unserem ersten Etappenziel ein: Hua Hin, die königliche Sommerresidenz am Golf von Siam. Nach kur-zem Stadtbummel und einer traditionellen Thai-Massage führt uns Tourguide Kurt zielstrebig in eines der vielen Restaurants und bestellt in fließendem Thai Chang Beer und Curry für alle.

Postkartenansichten und Affentempel Nach einem reichhaltigen Frühstück – klas-sisch kontinental oder thailändisch mit Reis-suppe und gebratenen Nudeln – biegen wir hinter Hua Hin von der Haupt- auf eine klei-ne Nebenstraße ab. Wir passieren Kokosnuss- und Ananasplantagen. Die vielen Shrimps-

farmen in den M a r s c h l a n d -schaften gehen fest nahtlos über in den Khao Sam Roi Yot Nationalpark, in dem einige seltene Tierarten wie etwa Leo-parden oder die ziegenähnlichen Gorale behei-matet sind. Zu meinem Erstau-nen erzählt mir Mitradler Han-nes, dass König

Mongkut – der König von Siam aus meiner Fernsehserie und anscheinend ein begeisterter Naturwissenschaftler – hier vor rund 150 Jah-ren zusammen mit einigen Staatsgästen eine von ihm exakt berechnete Sonnenfinsternis betrachtete. Doch zog er sich bei dieser Gele-genheit die Malaria zu und verstarb an dieser nur wenige Wochen später. Der Rest der Strecke ist leicht wellig, aber gut zu fahren. Nach 125 Kilometern eröffnet sich uns ein spektakulärer Ausblick: der Golf von Thailand. Schöner als auf der kitschigsten Postkarte leuchtet das Meer smaragdgrün, aus dem vereinzelt bewachsene Felsen auf-ragen, dazu der feine weiße Sandstrand mit dunkelgrünen Palmen, über alldem spannt sich ein azurblauer Himmel auf …Zu unser aller Freude liegt auch das heutige Hotel in der Provinzhauptstadt Prachuap Khi-ri Khan direkt am Meer. Vor dem Abendessen

erklimmen wir den Khao Chong Krachok direkt am Stadtrand – 395 Stufen, wenn ich mich nicht verzählt habe. Der dort oben er-baute Wat wird von riesigen Scharen von, wie es scheint, sehr hungrigen Affen bevölkert. Einige der Affen gieren nach meiner Banane und kommen immer näher, als ich den gran-diosen Rundumblick auf das Meer, die zu un-seren Füßen liegende Stadt und das tropisch bewachsene Hinterland in mich aufsauge. Zähneknirschend trete ich mein Obst ab.

Beflügelt nach Haad Ban KrutNieselregen begleitet uns auf den ersten der 70 Kilometer von Prachuap Khiri Khan wei-ter nach Süden. Bei einem Straßenhändler in einem winzigen Dorf legen wir eine kurze

Rast ein. Während sich manche an die gute alte Cola halten, versuchen sich andere am beliebtesten thailändischen Energy Drink, der auf den Namen M-150 hört. Das Zeug verleiht anschei-nend Flügel. Alle legen einen Zacken zu und fliegen nur so über den Asphalt. Auf den nächsten Kilometern will jeder die Führung übernehmen. Schon kurz nach Mittag erreichen wir das kleine Örtchen Haad Ban Krut – ein Geheim-tipp, sagt Kurt.In der Tat, nachdem wir unsere Bun-galows bezogen haben, entdecken wir mit unserem Begleitbus einen äußerst idyllischen Badestrand abseits ausge-tretener Pauschaltouristenpfade und einen wunderschönen, reich verzier-ten Wat. In dem kleinen Massagesalon staunt man nicht schlecht, als wir al-lesamt eine Massage wünschen. Beim anschließenden Abendessen in einem der Restaurants an der kleinen Haupt-straße sind wir die einzigen farangs, wie man in Thailand die Ausländer nennt. Vor uns werden gebratener Fisch mit Knoblauch, Gemüse- und Hühnchen-Cur-rys, leicht angedünstetes Gemüse, Shrimps-suppe, Papayasalat und gedämpfter Fisch

aufgetürmt – inklusive Meeresrauschen im Hintergrund.

Immer weiter nach SüdenDie Nebenstraßen in Richtung Provinzhaupt-

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stadt Chumphon bieten auf der vierten Etappe viel fürs Auge: Ausgedehnte Palmenwälder, Garnelenfarmen, Ananasplantagen und im-mer wieder Reisfelder wechseln sich ab. In den Orten und von den Feldern schallt uns laufend ein freundliches „welcome, welcome!“ ent-gegen. Von den leichten Anhöhen, die unsere heutige Route bestücken, sehen wir hinter den Palmen das Meer hervorblitzen. Ich merke kaum, wie zügig wir dahinrollen – wir haben uns inzwischen gut an die Tempe-raturen und an das Klima angepasst. Auf den letzten Kilometern erwischt uns ein Platzregen – auch das sind wir inzwischen gewohnt und nehmen es gelassen. Nach 120 Kilometern er-reichen wir Ao Tha Wua Beach 15 Kilometer außerhalb von Chumphon, ein wunderschö-nes Hotelresort und unser Etappenziel für die Halbzeit der Reise. Wir stürzen uns trotz Regen ins Meer, ich komme mir vor wie in ei-nem riesigen brodelnden Kochtopf, denn die Regentropfen, die auf das spiegelglatte Wasser prasseln, wirken, als würde es kochen.

Stinkfrüchte, Nudelsuppe und BierWetterumschwung – strahlender Sonnen-schein begrüßt uns, als wir uns am nächsten Morgen auf unsere Rennräder schwingen. Die Königsetappe mit 142 Kilo- und zirka 500 Höhenmetern steht an. Nach einer knappen Stunde durchqueren wir das quirlige Chum-phon. Das „Tor zum Süden“ dient vor allem als Drehscheibe für Backpacker, die sich von hier aus zu den schönsten Stränden und In-seln Thailands aufmachen. Wir radeln auf kurvenreichen, welligen Straßen ins Landes-innere und durch den Isthmus von Kra, die engste Stelle des Landes, die den Norden mit der malaiischen Halbinsel verbindet. Der Landstreifen zwischen dem Golf von Thai-land im Osten und der Andamanensee im Westen ist nur 44 Kilometer breit, die Grenze zu Myanmar nur einen Steinwurf entfernt.

Uns umgibt eine Savannenlandschaft, in der Plantagen vorherrschend sind. Kaffee, Ko-kosnuss und exotisches Obst wie die Man-gostan mit ihrem blutroten Äußeren und dem köstlichen weißen Fruchtfleisch, die litschiähnliche Rambutan oder die wirklich übelriechende Stinkfrucht Durian werden hier angebaut. Am frühen Nachmittag stoppt uns ein Plattfuß in einem Dörfchen. Wir nutzen die Gelegen-heit, uns Nudelsuppe mit frischem Gemüse und Fleischklößchen einzuverleiben. Gestärkt gehen wir die letzten Kilometer zur Provinz-hauptstadt Ranong am Indischen Ozean an; an den Wegrändern sind die Plantagen dich-tem Regenwald gewichen. Nach knapp 150 Kilometern an einem Tag haben wir ein wenig Erholung dringend nötig. Im Hot Spa unseres Hotels gleite ich in 42°C warmes Thermalwas-ser – Ranong ist weithin bekannt für seine hei-ßen Quellen –, bevor ich mir eine Thai-Massa-ge und anschließend mit einigen Mitstreitern noch das ein oder andere Chang Bier gönne; wenn es auch dem heimatlich bayerischen Gerstensaft nicht das Wasser reichen kann, so ist es in der letzten Woche zu einem der bevor-zugten Getränke geworden.

Hinein in den DschungelAugenringe und müde Gesichter prägen das morgendliche Erscheinungsbild unserer Truppe. Das Anfangstempo ist dementspre-chend gedrosselt, viele versuchen, sich im Windschatten der anderen zu halten. Nach gut 50 Kilometern haben sich jedoch an der frischen Luft und dank Vitaminschub in Form von Papayas alle wieder gefangen und wir ziehen das Tempo, so weit die wellige Straße es zulässt, ordentlich an. Begleitet von Affenschreien, die aus dem Dschungel schallen, fahren wir durch ein Gebiet, das während des Tsunamis an Weih-nachten vor vier Jahren stark betroffen war.

Wir passieren Evakuierungstafeln; von der Straße aus deutet aber nichts mehr auf die Zerstörungswut der gigantischen Flutwelle hin. Im schlammigen Unterholz sehen wir Elefanten Schwerstarbeit verrichten – ich komme mir auch fast wie einer vor, denn es geht mittlerweile ordentlich bergauf. Wir fah-ren immer weiter hinein in den Dschungel, weg von der Zivilisation – mit Ausnahme unseres Resorts nahe Khura Buri, das mitten in diesem tropischen Regenwald eine kleine Oase mit Pool, kleinem See und prächtigem Garten darstellt.

Sandstrände, so weit das Auge reichtDie Bergauf-Schufterei am Vortag zahlt sich

aus, als wir das Resort wieder verlassen. Wir rasen bergab, bis die Straße in welliges Ter-rain übergeht. Während es ständig leicht auf und ab geht, wechseln sich um uns herum Kautschukplantagen und Kokoshaine ab. Nach gut 40 Kilometern unserer 70 Kilome-ter kurzen Etappe, ein Stück hinter Takua Pa, erblicken wir zum ersten Mal die Andama-nensee, ein Randmeer des Indischen Ozeans. Bis Khao Lak reihen sich schöne Sandstrände endlos aneinander. An einem dieser Strände beobachten wir sogar einen Mahut, der sei-nen Arbeitselefanten eine kurze Erfrischung im Meer genießen lässt.Da wir schon mittags unser Tagesziel erreicht haben, bietet es sich geradezu an, den Khao Sok-Nationalpark zu erkunden. Er ist der

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INFOS Thailand

Im Königreich Thailand, das an Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia angrenzt, bekennen sich mehr als 94 Prozent der Bevölkerung zum Thera-vada-Buddhismus, was sich im ganzen Land in den über 30 000 Wats, den buddhistischen Tempelanla-gen, widerspiegelt. Der König ist sowohl Staatsober-haupt als auch oberster Hüter der Religion. Bis 1939 war Thailand im Westen unter dem Namen Siam, „Land der Freien“, bekannt – als einziges Land im südostasiatischen Raum war es nie einer europäi-schen Kolonialmacht unterworfen.

Anreise mit dem Flug-zeugSo gut wie alle internati-onalen Flug-gesellschaften fliegen Thai-land an. Von den großen d e u t s c h e n

Flughäfen gehen die Flüge meist zum Flughafen Don Muang bei Bangkok, aber auch zu anderen touristischen Zielen. Erkundigen Sie sich rechtzeitig vor Abflug wegen des Transports von Rädern.

Reisedokumente und Zoll Deutsche Staatsangehörige müssen im Besitz eines mindestens noch sechs Monate gültigen Reisepasses sein. Zusätzlich benötigen Reisende ein bestätigtes Weiter- oder Rückreiseticket.Über Zollbestimmungen informiert das Auswärtige Amt: www.auswaertiges-amt.de

VisabestimmungenBürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz benötigen für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen vorab kein Visum. Ein Visa-on-arrival wird bei der Passkontrolle in den Pass eingestempelt. Für längere Aufenthalte sind Visa über die Botschaft oder die (General-) Konsulat zu beantragen. www.thai-gene-ralkonsulat-frankfurt.de

SicherheitshinweiseDas Auswärtige Amt hat für einige Gebiete Thailands Warnhinweise aufgrund politischer Konflikte ausge-sprochen. Welche Provinzen nicht bereist werden sollten, entnehmen Sie www.auswaertiges-amt.de

ImpfungenDerzeit bestehen keine Pflichtimpfungen für die Ein-reise nach Thailand. Man sollte sich jedoch wie bei jeder Tropenreise etwa drei Monate vor Reiseantritt beim Gesundheitsamt oder Tropenarzt über even-tuell erforderlich gewordene Impfungen sowie das Risiko von Denguefieber und Malaria erkundigen. Das Auswärtige Amt empfiehlt: Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Aufenthalten über 3 Monaten auch Hepatitis B; bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Sport u.a.) und/oder längerem Aufenthalt auch Impfschutz gegen Tollwut, Typhus und Japanische Encephalitis.

WährungDie thailändische Landeswährung ist der Baht (1 Baht = 100 Satang). Geldwechseln ist in Hotels, Banken und bei lizenzierten Geldwechslern mög-lich, bei letzteren oft sogar zu günstigeren Kursen.

Devisen und Reiseschecks können in unbegrenzter Höhe eingeführt werden; mit Visa- und Mastercard kann man im ganzen Land problemlos bezahlen und Bargeld abheben.

Klima und ReisezeitDas Klima Thailands ist tropisch-monsunal mit sehr hohen Temperaturen und zugleich sehr hoher Luft-feuchtigkeit. Der extrem heißen Sommerzeit von März bis Juni folgt eine Regenzeit zwischen Juli und Ende Oktober. Am besten zum Radfahren geeignet ist sicherlich die Trockenzeit von November bis Feb-ruar, wenn die Durchschnittstemperatur zwischen 18 und 32°C beträgt.

Topografie und VegetationOft wird Thailand mit einem Elefantenkopf vergli-chen. Die „Stirn“ des Dickhäuters, Nordthailand, ist beherrscht von Flusstälern und Bergen, darunter der höchste Berg des Landes, der Doi Inthanon. Die „Elefantenohren“, der Isaan im Nordosten, entsprechen der Khorat-Hochebene, die im Sommer sehr trocken und während der Regenzeit regelrecht überflutet ist. Das „Gesicht“ des grauen Riesen gilt als eines der wichtigsten Reisanbaugebiete der Welt – der Chao Phraya bewässert die Tiefebene Zentralthailands. Südthailand schließlich, der „Ele-fantenrüssel“, erstreckt sich über die malaiische Halbinsel, die den Indischen vom Pazifischen Ozean trennt; hier wechseln sich Ausläufer des Himalaya mit Traumstränden und Regenwäldern ab.Durch die unterschiedlichen klimatischen und geo-grafischen Bedingungen ist die Vegetation des Königreichs sehr abwechslungsreich. Im gemäßigte-ren Norden ist tropischer Feucht- und Monsunwald vorherrschend. Das Bild des Südens wird vom tropi-schen Regenwald mit seinem typischen Stockwerk-bau, aber auch von Mangrovensümpfen bestimmt.

Radreisen in Thailand • Bike Adventure Tours hat seit einigen Jah-ren eine Rennrad-Reise von Bangkok nach Phuket im Programm. Neu ist die Seniorenreise 55plus mit ärztlicher Begleitung.Termine Frühjahr 2009:16.02. bis 01.03. Seniorenreise 55plus08.03. bis 21.03.Bike Adventure Tours GmbHSagistrasse 12CH-8910 Affoltern am Albis/ZHTel.: +41 44 761 37 65Fax: +41 44 761 98 [email protected] www.bikereisen.ch• ULP GmbH Ahornring 67D-82024 TaufkirchenTel.: 089-200 01 4966Fax: 089-200 00 [email protected], www.ulpbike.de • Bicycle Holidays Max Hürzeler Ursprungweg 32D-71263 Weil der StadtTel.: 07033-53 75 98Fax: 07033-53 79 [email protected], www.huerze-ler.com• Siam Bike Tours Co. Ltd.135 Patak Road, T. Kata Beach

TH-Muang Phuket 83100Tel.: +66-(0)89-73 07 441Fax: +66-(0)76-38 19 [email protected], www.siambiketours.com

InformationenTAT FrankfurtThailändisches FremdenverkehrsamtBethmannstraße 58D-60311 Frankfurt/MainTel.: 069-138 139 0Fax: 069-138 139 [email protected]

Lesetipps• Renate Loose: „Thailand“ In sechs Kapiteln erkundet die Autorin das Land – vom Trekking im hohen Norden zu den Bergvölkern bis in den Süden mit dem Sam Roi Yot Nationalpark … Neben allen wichtigen Infos zur Reiseplanung etc. wird dem Leser Hintergrundwissen über die Natur und Kultur, Geschichte und Politik Thailands vermittelt. Mit Reiseatlas und Routenkar-te. Verlag: Dumont Reiseverlag. Preis: 22,95 Euro. www.dumontreise.de• Martina Miethig: „Thailand“Auf vier abwechslungsreichen Routen führt Martina Miethig den Leser durch das Königreich mit seinen zahlreichen Kulturschätzen und Naturwundern. Die Routenvorschläge beinhalten nicht nur die kulturellen Highlights wie Tempel und Museen, Feste und Märkte, sondern füh-ren auch zu Mönchen oder Reisbauern, Bildhauern, Affen- und Elefantentrainern und bringen dem Besucher die thailändische Kultur und die buddhis-tische Mentalität näher. Verlag: Vista Point, Preis: 14,95 Euro. www.vistapoint.de

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älteste immergrüne Regenwald der Welt, so erfahren wir im Besucherzentrum, älter als vergleichbare Ökosysteme etwa im Amazo-nasgebiet oder Zentralafrika. Gerne hätte ich eine Bua Phut, die größte Blume der Welt, gesehen. Mit einem Durchmesser von bis zu 90 Zentimetern breitet sie sich über den Bo-den aus, doch sie blüht nur für wenige Tage im Jahr. Stattdessen beeindrucken zahlrei-

che Höhlen, die riesige Fledermauskolonien beheimaten, versteckte Wasserfälle und be-sonders die Karstformationen der Kalkstein-berge, die dem Park sein charakteristisches Aussehen verleihen.

Finale im TropenparadiesAls wir am nächsten Tag aufbrechen, stellt sich bei allen etwas

Wehmut ein. Die letzte Etappe unserer Tour von Bangkok nach Phuket, die letzten 120 der insgesamt 862 Kilometer durch exotische, aufregende Landstriche. Nach gut 70 Kilometern passieren wir die Sarasin-Brücke, die „Brücke zum Paradies“, die das thailändische Festland mit der Insel Phuket verbindet; eigentlich sind es zwei

parallel verlaufende Brücken, unter denen sich imposante Stru-del bilden. Im Norden der Insel, wo früher Dschungel mit Tigern, Elefanten und Nashörnern zu finden war, breiten sich heute vor allem Kokosplantagen aus.

Weiter südlich machen wir am Surin Beach mit seinem tiefblauen Meer Rast. Danach warten Hügelketten auf uns, von denen eine steiler ist als die andere. Die Küstenstraße belohnt aber immerzu mit herrlichen Aus-blicken aufs Meer und auf die bekanntesten Strände der Westküste. Zwei giftige Anstiege noch, dann treffen wir am Kata Beach, fast an der Südspitze der Insel, ein: Zwei Tage smaragdgrünes Meer, mit einem Cocktail in der Hand unter Palmen, die Zehen im Sand vergraben, warten noch auf uns. Und auch Rennrad fahren kann man hier vorzüglich.