8
ZEITSCHRIFT DER KULTURSTIFTUNG GOTHA 13. JAHRGANG AUSGABE 24 OKTOBER 2018 Imposant wie keine zweite Schlossanlage Deutschlands erhebt sich seit 375 Jahren der Friedenstein über den Dächern Gothas. Die Deutsche Post hat dieses Ereignis mit einer Briefmarke gewürdigt, der zweiten Briefmarke überhaupt in der mehr als tausendjährigen Geschichte Gothas. Fachleute nennen den gewaltigen Schlosshof gern das „Schaufenster Deutschlands“, denn über jedem der 54 Arkadenbögen prangt ein Wappen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands. Der from- me Erbauer wollte trotz all der schlichten Schönheit seines Hauses nicht auf seine weltläufige wettinische Herkunft verzichten. Viele Jahre später hat einer seiner Enkel der nordöstlichen Ecke des Schloss- hofes ein ganz besonderes Entree gegeben. Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar 1894, somit vor genau 125 Jahren, mit seiner Frau als Herzog und Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha im Schloss Ein- zug hielt. Für ihn muss der Anblick der Stadt Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn er fühlte sich Gotha und seinen Bürgern ganz be- sonders verbunden und wählte die Stadt zu seiner Lieblingsresidenz. Seine Frau Maria Alexandrowna war die einzige überlebende Tochter des russischen Zaren Alexander II. Die Hochzeit eines Engländers mit einer Russin stellte damals eine Sensation dar, denn die zwei europä- ischen Mächte standen sich feindlich gegenüber. Herzog Alfred ließ sich nicht nur Wohngemächer und ein Treppen- haus im viktorianischen Stil erbauen, er gab auch den Auftrag für eine Aussichtsterrasse im Schlosshof, die in der Form eines venezi- anischen Altans erbaut worden ist. Die Schmuckseite zum Schlosshof wird von zwei Wappen bekrönt. Vorsichtig schmiegen sich hier die Wappen Englands und Russlands aneinander. Manch ein Besucher würde jetzt sagen, die Wappen sind kaum erkennbar. Zu Recht, denn die prächtigen Staatswappen der zwei europäischen Mächte, denen wir gerade im 21. Jahrhundert mehr Annäherung wün- schen, liegen unter Jahrzehnte altem Schmutz und starker Verwitterung. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass Eur- opa wieder Gesicht bekommt auf dem Altan Europas in der größten frühbarocken Schlos- sanlage unseres Kontinents, dem Friedenstein zu Gotha. Ihr Knut Kreuch Vorstandsvorsitzender Rettet den Altan Europas! Trotz Großbaustelle Schloss sind Bürgerspenden wichtig! Stephanie Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha mit ihrem Gemahl Jan Stahl zu ihrer Hochzeit am 05.07.2018 auf Schloss Friedenstein, welche Oberbürgermei- ster Knut Kreuch als Standesbeamter vollzog.

Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

Zeitschrift der Kulturstiftung gotha 13. Jahrgang ausgabe 24 oKtober 2018

Imposant wie keine zweite Schlossanlage Deutschlands erhebt sich seit 375 Jahren der Friedenstein über den Dächern Gothas. Die Deutsche Post hat dieses Ereignis mit einer Briefmarke gewürdigt, der zweiten Briefmarke überhaupt in der mehr als tausendjährigen Geschichte Gothas. Fachleute nennen den gewaltigen Schlosshof gern das „Schaufenster Deutschlands“, denn über jedem der 54 Arkadenbögen prangt ein Wappen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands. Der from-me Erbauer wollte trotz all der schlichten Schönheit seines Hauses nicht auf seine weltläufige wettinische Herkunft verzichten. Viele Jahre später hat einer seiner Enkel der nordöstlichen Ecke des Schloss-hofes ein ganz besonderes Entree gegeben.

Es entstand der Altan Europas.

Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar 1894, somit vor genau 125 Jahren, mit seiner Frau als Herzog und Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha im Schloss Ein-zug hielt. Für ihn muss der Anblick der Stadt Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn er fühlte sich Gotha und seinen Bürgern ganz be-sonders verbunden und wählte die Stadt zu seiner Lieblingsresidenz. Seine Frau Maria Alexandrowna war die einzige überlebende Tochter des russischen Zaren Alexander II. Die Hochzeit eines Engländers mit einer Russin stellte damals eine Sensation dar, denn die zwei europä-ischen Mächte standen sich feindlich gegenüber.

Herzog Alfred ließ sich nicht nur Wohngemächer und ein Treppen-haus im viktorianischen Stil erbauen, er gab auch den Auftrag für eine Aussichtsterrasse im Schlosshof, die in der Form eines venezi-

anischen Altans erbaut worden ist. Die Schmuckseite zum Schlosshof wird von zwei Wappen bekrönt. Vorsichtig schmiegen sich hier die Wappen Englands und Russlands aneinander. Manch ein Besucher würde jetzt sagen, die Wappen sind kaum erkennbar. Zu Recht, denn die prächtigen Staatswappen der zwei europäischen Mächte, denen wir gerade im 21. Jahrhundert mehr Annäherung wün-schen, liegen unter Jahrzehnte altem Schmutz und starker Verwitterung.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass Eur-opa wieder Gesicht bekommt auf dem Altan Europas in der größten frühbarocken Schlos-sanlage unseres Kontinents, dem Friedenstein zu Gotha.

Ihr

Knut KreuchVorstandsvorsitzender

Rettet den Altan Europas!Trotz Großbaustelle Schloss sind Bürgerspenden wichtig!

Stephanie Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha mit ihrem Gemahl Jan Stahl zu ihrer Hochzeit am 05.07.2018 auf Schloss Friedenstein, welche Oberbürgermei-ster Knut Kreuch als Standesbeamter vollzog.

Page 2: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

oKtober 201802 friedensKuss

Laufende Projekte der KulturstiftungAnkauf des Gemäldes „Christian Brück“

Das Portrait des Christian Brück, gemalt von Lucas Cranach dem Jüngeren, wird, wie in der letzten Ausgabe dieser Zeitschrift ange-kündigt, seit dem 01. Februar 2018 im altdeutschen Saal des Herzoglichen Museums in Go-tha ausgestellt, als kostenlose Leihgabe bleibt es dort noch bis Beginn des Jahres 2020. Es ist ein besonderes Werk, da es lange Zeit kein erhaltenes Abbild des ehemaligen Kanzlers gab. Die Leihgabe stammt von der „Joa-chim & Susanne Schulz Stif-tung“, welche sich vorrangig für soziale Bereiche einsetzt, weswe-gen sie dieses einzigartige Werk zwar zu würdigen wussten, je-doch einen angemesseneren Platz dafür suchten, welcher sich auch gefunden hat. Denn das Schloss Friedenstein verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen der Cranachs. In den Museen auf Schloss Friedenstein finden sich zahlreiche Gemälde und ein um-fangreicher Bestand an Grafiken der Malerfamilie, welche die Herzöge von Sachsen-Gotha aus altem ernestinischen Besitz nach Gotha brachten. In Gotha hat

sich Lucas Cranach der Ältere verliebt, in Barbara Brengebier, die Tochter eines Gothaer Rats-herrn und 1555 wurde Christian Brück als Kanzler von Johann Friedrich II. dem Mittleren nach Gotha berufen. Brück war zu-dem mit einer von Cranachs Töchtern verheiratet und wurde im Zuge der Grumbach’schen Händel am 18. April 1567 auf dem Hauptmarkt gevierteilt, wo eine in das Straßenpflaster ein-gelassene Tafel an das Datum erinnert. Da die Familie Cranach sowie auch Christian Brück ge-schichtlich mit Gotha verbunden ist, wünscht sich die Stiftung des Schloss Friedenstein Gotha nun, das Werk dauerhaft der Samm-lung hinzufügen zu können, denn die einst noch größere Gothaer Sammlung wurde durch den zweiten Weltkrieg getrennt. Im Jahre 2019 sollen also die Ver-handlungen für den Ankauf des Bildes aufgenommen werden, wozu die Kulturstiftung Gotha einen Förderbetrag im Wert von 30.000 Euro frei gab, um eine finanzielle Grundlage und eine Initialzündung zu bieten.

Wie auf der Titelseite dieser Ausgabe be-schrieben, beschäftigt sich die Stiftung im Jahr 2019 auch mit dem geliebten und bekannten Wahrzeichen der Stadt, dem Schloss Frie-denstein, genauer gesagt mit dem Altan in dessen Innenhof. Der pavillonartige Anbau mit Balkon im Nordosten wurde zwar erst nachträglich um 1900 hinzugefügt, wodurch er sich auch von der schlichten Schlossfassade abhebt, fügt sich jedoch trotzdem in das Bild des „Schaufensters“ ein. Heute ist der Altan im Innenhof einer der Haupteingänge für Besu-cher in das Innere des Schlosses, doch wegen damaligen Planungsfehlern beim Bau besaß der Altan eine schlechte Entwässerung, was zwar durch eine Flachabdeckung behoben wurde, trotz allem jedoch schwere Schäden am Anbau, dem Balkon und dem Geländer sowie dem Allianzwappen hinterließ. Diese Schäden wollen vom Verein für Stadtgeschichte beho-ben werden, die Hilfe der Stiftung, in Höhe von 10.000 Euro, bietet dafür erste Anstöße.

Erneuerungskur für Anbau im Schloss-InnenhofDer Altan im Schloss Friedenstein muss auf Grund von Schäden dringend saniert werden

Page 3: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

friedensKuss 0303oKtober 2018 friedensKuss

Gedenken an Hilde MangoldDie Grabstätte der Hilde Man-gold wurde auf dem Gothaer Hauptfriedhof errichtet – in Ge-denken an die berühmte Wissen-schaftlerin, welche ihre Ursprün-ge in Gotha pflegte. Sie wurde am 20. Oktober 1898 in Gotha gebo-ren und genoss dank ihrer recht wohlhabenden Eltern eine gute Schulbildung. Hilde wechselte im Jahre 1915 auf das Gymnasium Ernestinum, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich und fast unmöglich für ein Mädchen war. Sie erlangte 1918 ihr Abitur mit sehr guten Noten und begann kurz darauf, in Jena Chemie zu studieren. Jedoch hatte sie ein weiter gefächertes Interessenge-biet, welches zum Beispiel auch Kunstgeschichte und Philosophie einschloss, und entschied sich bald, die Universität in Jena zu verlassen und nach Frankfurt am Main zu wechseln, um dort Zoo-

logie zu studieren. Ab 1920 arbei-tete sie für Professor Spemann, welcher früh ihr Potenzial er-kannte und sie daraufhin förderte. Professor Spemann gewann 1935 für seinen sogenannten Organisa-toreffekt den Nobelpreis. Ansei-nem Erfolg war Hilde Mangold ein großer Anteil zu verdanken. Leider konnte sie die Auszeich-nung nicht mehr miterleben. Sie verstarb im jungen Alter von 26 Jahren am 05. September 1924 nach einem Unfalls im Labor. Doch das zu ihren Ehren errich-tete Grabmal mit einem Bronze-relief ihres Gesichtes soll weiter-hin an sie und ihre Arbeit erinnern. Deshalb trägt die Kul-turstiftung Gotha 13.000 Euro dazu bei, die Grabstätte zu re-staurieren und instandhalten zu lassen, damit auch in Zukunft ein würdiges Gedenken an Hilde Mangold ermöglicht wird.

Laufende Projekte der Kulturstiftung

Drei Festtage zu Ehren des 650. Jubiläums des LeinakanalbausZu Ehren des 650. Jubiläums des Leinakanalbaus veranstaltet der „Freundeskreis Leinakanal e.V.“ in Kooperation mit dem „Mehrgenera-tionenhaus Gotha“ 2019 eine mehr-tägige Veranstaltung. Hierzu bewilli-gte die Kulturstiftung 2.300 Euro Förderung, denn schon im Mittelal-ter versorgte das künstliche Fließge-wässer die wasserarme Stadt Gotha. Der Leinakanal wurde vom Land-grafen Balthasar angelegt, da die Stadt stetig wuchs und die ursprüng-liche Versorgung mithilfe von Brun-

nen nicht mehr ausreichte. Zahl-reiche Brände machten es immer dringlicher, eine andere Wasserquel-le zu schaffen. Der Leinakanal diente darauf über Jahrhunderte der Bereit-stellung von Trink-, Brauch- und Löschwasser sowie als Antriebskraft für Mühlen, später auch als Trans-portweg. Vom 18. Jahrhundert und bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhun-derts versorgte er zudem auch die Springbrunnen im Gothaer Schloss und in der Orangerie. Diese beiden Anlagen befanden sich hierfür in

günstiger Lage, nämlich unterhalb des Leinakanals im Schlosspark der Residenzstadt. Durch den Bau von Talsperren, die Modernisierung und Industrialisierung ging die Bedeutung des künstlichen Fließgewässers zu-rück, erlosch jedoch nicht vollständig. Auch in heutiger Zeit speist und ver-sorgt der Leinakanal noch die Go-thaer Parkteiche und die Wasserkunst, zudem wurde er 1978 in die Liste der technischen Denkmale aufgenom-men und wird heute als Kulturdenk-mal in der Denkmalliste geführt.

Page 4: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

04 friedensKuss oKtober 2018

Die Kinder des Christlichen Kinderhauses Teeschlösschen bedankten sich mit einem Programm aus Gesang und Tanz für die neuen Fenster, welche durch Mittel der Kulturstiftung Gotha möglich wurden.

Das Wichtigste für die Kulturstiftung Gotha, um die Förderung der Projekte überhaupt zu ermöglichen, sind die Spender, Sponsoren und Freunde.

Daher dankt die Stiftung diesen Menschen seit 12 Jahren einmal im Jahr mit einem gemeinsamen Wochenende für Ihr Engagement und Ihre Treue.

Impressionen vom Stifterwochenende 2018

Bärbel Röhl, Tobias Morgenstern und Wolfgang Musick begeisterten am Freitagabend im Ekhof-Theater mit einem Chanson-Abend

Bild 8

Man trifft sich gern und kommt ins Gespräch

Page 5: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

friedensKuss 05oKtober 2018

Auch ein Rundgang durchs Haus war sehr interessant und hat allen Spaß gemacht.

Zum Schluss konnten die neuen Kirchenglocken im Turm besichtigt und sogar das Läuten gehört werden.

Peter Bause gastierte nunmehr zum 12. Mal in Gotha. Sein Auftritt ist ein fester und gern gesehener Bestandteil des Stifterwochendes.

Das nächste Stifterwochenende findet voraussichtlich vom 14. Juni 2019 bis 16. Juni 2019 statt.

Impressionen vom Stifterwochenende 2018

Die Gothaer Schauspielerin Petra Hartung las in der Stadtbibliothek Geschichten von Gisela Elsner.

Der Handglockenchor Gotha stellte die neuen Bassglocken vor, deren Anschaffung mit Mitteln der Kulturstiftung Gotha erfolgte.

Aus Schillers 'Glocke' wurde von Sigrid Lehniger, Nicole Strohrmann, Oberbürgermeister Knut Kreuch und Pfarrer Jochen Franz gelesen.

Page 6: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

06 friedensKuss

Einweihung des Grabmals von Julius Cosmar

Plastiken des Gothaer Künstlers Rüdiger Wilfroth

Am Samstag, den 15. September 2018 wurde vor zahlreichen Zuschauern das Grabmal von Katherine (1824-1908) und Julius Cosmar (1820-1899) enthüllt. Wie anderenorts bereits angekündigt, wurde im Sommer des Jahres die Sanierung durchgeführt. Der Wohltäter der Stadt Gotha, Julius Cosmar, spendete seinerzeit einen enormen Betrag - 700.000 Goldmark. Das bedeut aus heutiger Sicht die Summe von 14,7 Mio. Euro, so die Ausführungen des Oberbürgermeisters, Knut Kreuch, welcher die Lauda-tio hielt. Damit das Grabmal Cosmar restauriert werden konnte, war nicht nur die Förderung der Kulturstiftung Gotha in Höhe von 6.000,- Euro nötig, sondern auch Hilfe durch das Garten-, Park- und Friedhofsamt, sechs Gothaer Firmen und Privatpersonen. Insgesamt wurden 13.300 Euro für die Sanierung durch Steinmetzmeister Ehmig benötigt.

Am 25. September 2018 wurden in der Stadtbibliothek Heinrich Heine die zwei Plastiken des Künstlers Rüdiger Wilfroth feierlich übergeben.Der Erwerb und die Aufstellung der beiden überlebensgroßen Plastiken „Großes Erwachen“ (Standort Karolinenhof der Bibliothek) und „Neu-beginn“ (Standort Lesecafé) war nur möglich, weil die Kulturstiftung Gotha, der Freundeskreis der Stadtbibliothek Gotha, das Thüringer Fi-

nanzministerium mit Lotto-Mitteln, eine Gothaer Tiefbaufirma, ein Ingenieurbüro, ein Schmied und ein Steinmetz die Finanzierung der Plastiken sicherstellten. Die Skulpturen „Großes Erwachen“ und „Neubeginn“ schlagen den Bo-gen zwischen der Stadtbibliothek Gotha und der modernen Kunst.Über 100 Gäste feierten den erfolgreichen Projektabschluss gemeinsam.

oKtober 2018

Helga Wilfroth, Matthias Kehmeier, Nicole Strohrmann und Knut Kreuch (v.l.) vor der Plastik "Großes Erwachen".

Die Plastik "Neuanfang" aus Holz, welche nun im Lesecafé ihren neuen Standort hat.

Page 7: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

friedensKuss 07oKtober 2018

Mitglieder der Kulturstiftung berufenDie Arbeit der Kulturstiftung Gotha wird von den Mitgliedern bestimmt. Sie beschließen, welche Projektan-träge befürwortet werden, wo das Stammkapital angelegt wird oder auch darüber, wer den Kulturpreis „Der Friedenstein“ erhalten soll.

Laut Satzung der Kulturstiftung ar-beiten die Mitglieder in drei Gremi-en, Vorstand, Beirat und Kuratorium. Der Vorstand besteht kraft Amtes aus dem Oberbürgermeister der Stadt Gotha, dem Vorstandsvorsit-zenden der Gothaer Versicherung und dem Oberhaupt des Herzog-hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Das sind derzeit Knut Kreuch, Dr. Karsten Eichmann und Seine Ho-heit Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha. Der Beirat muss

genau wie auch das Kuratorium alle drei Jahre neu berufen werden.

Mitglieder des Beirates der Stif-tung sind jetzt: Dr. Edgar Jannott - Ehrenbürger der Stadt Gotha, Dr. Roland Schulz, Dr. Jürgen Aretz, Dr. Martin Willich und Prof. Dr. Werner Görg. Aus dem Beirat ist auf eigenen Wunsch Hubert Mohr ausgeschieden.

Mitglieder des Kuratoriums sind nun: Volker Doenitz – Oberbür-germeister a.D., Sup. i. R. Eckardt Hoffmann, Michaela Barchevitch und Dr. Wolfgang Steguweit.

Dr. Roland Krischke ist auf eige-nen Wunsch aus dem Beirat ins Kuratorium gewechselt.

Auf der Suche nach dem verlorenen GlückEin besinnlich-berührender Abend

Der deutschlandweit bekannte Hirnforscher Gerald Hüther und Oberbürgermeister Knut Kreuch entwickelten gemeinsam die Idee, einen Vortrag für die Gothaer im Kulturhaus zu organisieren – und zwar zu Gunsten der Kulturstiftung Gotha.

Wem die lauten, hohen Töne und das schrille hektische Durch-einander der allerneuesten Nachrichten und Erkenntnisse auf die Nerven gehen, konnte bei dieser Veranstaltung Gelegenheit zur Besinnung bekommen.

Der Hirnforscher Gerald Hüther und der Cellist Matthias Hüb-ner haben alle Anwesenden im nahezu ausverkauften Kulturhaus mit auf eine Reise zu den Wurzeln eines erfüllten, glücklichen Lebens genommen. Ihr Credo lautet: Es ist nie zu spät, um wieder miteinander glücklich zu sein. Das klingt anders als die vielen in Büchern und Medien verkündeten Glücksrezepte. Aus der Veran-staltung sind sicher alle beschwingt und mit dem eigenen Rezept zum glücklich sein nach Hause gegangen und die Kulturstiftung konnte durch die Großzügigkeit der beiden Männer auf der Büh-ne auf eine stolze Spendensumme für diesen Abend blicken.

Am 11.10.2018 fand auf Einladung von Oberbürgermeister Knut Kreuch das Kulturforum „Die Loge“ im gut gefüllten Saal des Rathauses der Stadt Gotha statt. Wenn in die „Loge“ ein-geladen wird, dann sind meistens Go-thaerinnen oder Gothaer zu Gast, die in aller Welt zu Hause sind und dar-über berichten, ein neues Buch über Gotha vorstellen oder berichten, wo und wie sie für Gotha geworben haben. Im Mittelpunkt des beliebten Diskus-sionsforums stand im Oktober keine Person, sondern ein Instrument.

Es ging um die Gitarre. Sicher fragen Sie sich, was ist daran Besonderes? Ganz einfach, die Kulturstiftung Gotha hat dank ihrer Spenden zwei wertvolle In-

strumente erwerben können und das ganz Besondere daran ist, beide Instru-mente stammen aus Gotha. Die Gitarre, im 18. Jahrhundert ein höfisches Instru-ment in Italien und Frankreich, soll, so schreibt es der in Gotha geborene Jacob August Otto, durch die Herzogin Anna Amalia aus Italien nach Weimar gekom-men sein. Sicherlich wollte sich Otto mit diesem Eintrag bei der Herzogin ein-schmeicheln, denn ihm müsste bekannt gewesen sein, dass bereits viel früher, als Anna Amalias Italienreise stattfand, in Gotha eine junge Italienerin lebte, die sich auf das Gitarrenspiel vorzüglich ver-stand. Regina Schlick geb. Strinasacchi und ihr Mann Conrad Schlick waren die ersten Künstler in Deutschland, die im Gewandhaus Leipzig ein Gitarren-

konzert aufführten,. Ihr Mäzen war Prinz August von Sachsen-Gotha-Al-tenburg, der Freund Goethes, der in einem Prinzenpalais, große Musik- und Literaturveranstaltungen durchführte.

Mit Mitteln der Kulturstiftung Gotha kamen jüngst zwei wertvolle historische Gitarren in den Besitz der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha. Die Erbau-er der beiden Gitarren, Johann Wilhelm Bindernagel und Jacob August Otto, lernten und arbeiteten in Gotha. Jacob August Otto ist der „Vater des deutschen Gitarrenbaus“ und Johann Wilhelm Bindernagel einer seiner produktivsten Schüler. Instrumente beider Meister sind sehr selten käuflich zu erwerben und nur in den größten Musikalien-

sammlungen weltweit vertreten wie Prof. Andreas Michel, der Experte des historischen Zupfinstrumentenbaus in Deutschland, zu berichten wusste. Ihm gebührt größter Dank, denn er hat sich um den Erwerb und die Restaurierung der Instrumente verdient gemacht.

Restaurator Philipp Neumann berichtete über die Konservierung und Restaurie-rung der Gitarre des Jacob August Otto. Dazu gab es Musik der Gitarristin An Volders aus Antwerpen auf der histori-schen Gitarre. Eine durch und durch ge-lungene Veranstaltung und gute Werbung für unsere Stiftung. Am Ende wurde auch ein Spendenglas aufgestellt, welches uns einen kleinen Betrag für die Umsetzung weiterer kultureller Projekte bescherte.

Kulturforum „Die Loge“ zur Gitarrenbaukunst

Page 8: Rettet den Altan Europas! - kulturstiftung-gotha.de · Es entstand der Altan Europas. Es war der englische Prinz Alfred, ein Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert, der im Januar

08 friedensKuss oKtober 2018

Ihre Spende wird Kunst in

Gotha erhalten!SPENDENKONTO DER

KULTURSTIFTUNG GOTHA

Kreissparkasse Gotha BIC: HELADEF1GTH

IBAN: DE26 820 520 20 0750 013 729Vom Finanzamt unter

Nr. 156/141/01102 als besonders gemeinnützig anerkannt. IMP

RE

SS

UM Herausgeber

Kulturstiftung gotHa, c/o stadtverwaltunggotha, Hauptmarkt 1, 99867 gotha, tel.: 03621/222-246e-Mail: [email protected]: www.kulturstiftung-gotha.de

VerantWortlicH für den inHaltKnut Kreuch, Vorstandssitzender der Kulturstiftung gotha

fotosbilder seite 1, 4, 5, 6 lutz ebhardt, seite 2 stiftung schloss friedenstein gotha, seite 3 stadtverwaltung gotha und Maik Märtin, seite 7 Matthias Hübner und gerald Hüther

gesaMtHerstellung msb kommunikation, Msb Verlags-, Vertriebs- und Werbe gmbH & co. Kg, oststraße 51 a, 99867 gotha, tel.: 03621 21190-22, www.msb-komm.de

27.10.2018 12. Museumsnacht31.10.2018 Halloweenfest im Tierpark Gotha09.11.2018 Iris Berben und Benjamin Moser26.11. - 30.12.2018 Weihnachtsmarkt in Gotha27.11.2018 SERENADE 2018 mit dem Ensemble Thios Omilos18.01.2019 Lesen Live 10 mit Flake25.01.2019 Andreas Kieling live01.03. - 12.05.2019 100 Jahre Bauhaus Ausstellung „Das Bauhaus wirbt“13.03.2019 Lesen Live 10 mit Horst Evers17.03.2019 Katrin Weber - Solo22.03. - 24.03.2019 Landeswettbewerb “Jugend musiziert” 29.03. – 31.03.2019 Tage der Chor- und Orchestermusik 09.04.2019 SERENADE 201913.04.2018 Frühlingströdelmarkt21. & 22.04.2019 Osterfest im Tierpark03.05. – 05.05.2019 23. Gothardusfest 12.05.2019 4. Thüringer Streicherklassentreffen24.05. - 11.08.2019 Anlass Bauhaus 100 - Thüringer Künstler gestalten und leben "Bauhaus 2019"01.06.2019 Kinderfest im Tierpark01.06.2019 16. Kulturnacht

17.08.2019 Sommertrödelmarkt23.08. - 03.11.2019 Bauhaus entdecken - Spurensuche im Freistaat Thüringen (Fotoausstellung)30.08.2019 Sounds of Hollywood30.08. – 01.09.2019 Schlosshof Open Air 01.09.2019 Tierparkfest06. - 08.09.2019 650 Jahrfeier des Leinakanals07. - 08.09.2019 TT-Modellbahn e.V. 13. - 15.09.2019 Genealogentage17.09.2019 Serenade mit Cantabile24.10.2019 Operngala31.10.2019 Halloweenfest im Tierpark Gotha15.11. - 19.01.2020 Gotha (er)lebt Bauhaus26.11.2019 Serenade Aquabella25.11. - 30.12.2019 Weihnachtsmarkt in Gotha

Kulturelle Höhepunkte 2018/2019

Kontakt über: Bestattungsinstitut Gotha GmbH | Langensalzaer Straße 89 | 99867 GothaTel.: 03621 30 87 0 | Fax: 03621 853078 | [email protected] | www.krematorium-gotha.de

Tradition verpflichtetzu Seriosität, Kompetenz und gutem Service

Am 10.12.2018

140 Jahre Krematorium Gotha

Die Bestattungsinstitut Gotha GmbH betreibt als städtisches Unternehmen im Auftrag der Stadtverwaltung Gotha seit jeher die älteste, funktions-tüchtige Kremationsanlage der Welt.

Stifterwochenende vom 14.-16.06.2019