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RingvorlesungForschungs- und Anwendungsfelder der
Klinischen Psychologie
Wintersemester 2014-2015
V Vorlesung
Das Programm
Datum Inhalt der Veranstaltung13.10.14 Dr. S. Knappe: Einführungsveranstaltung Forschungsfeld I: Einblicke in die epidemiologische Forschung20.10.14 Dr. L. Pieper: Einblicke in die Arbeit am CELOS Center anhand
ausgewählter Forschungsprojekte27.10.14 DP S. Mack: Untersuchungen zur psychischen Gesundheit -
Einblicke in die DEGS-Studie zur "Gesundheit Erwachsener in Deutschland"
03.11.14 Dr. S. Knappe: Familiengenetische Grundlagen in der Epidemiologie
10.11.14 DP J. Petzoldt: Was bedeuten mütterliche psychische Störungen für die frühe Entwicklung ihrer Kinder?
Ihr Dozent für heute
Simon Mack, M.Sc. Institut für Klinische Psychologie und PsychotherapieFalkenbrunnen, Raum 334
Forschungsthemen: Epidemiologie psychischer Störungen Krankheitslast assoziiert mit psychischen Störungen Versorgungs- und Bedarfsabschätzung
DEGS = Deutscher Erwachsener Gesundheitssurvey
Component 1
BGS981997-99
DEGS12008-11
18-79 yrs: HEIS
Component2
KiGGS2003-06
KiGGS Wave 12009-12
0-17 yrs: HEIS
Component 3
GEDA 2009
GEDA 2010
18+ yrs: HIS (telephone)
2005
1997
2010
2000
Gesundheits-Monitoring
Studienziele
DEGS1 (Robert Koch-Institut) Gesundheitszustand (v.a. körperlich) Gesundheitsbezogenes Verhalten Gesundheitsversorgung Lebensbedingungen, -Umstände, etc.
Kontinuierliche Erhebung bundesweit repräsentativer Gesundheitsdaten zu den in Deutschland lebenden Erwachsenen.
DEGS1-Modul Psychische Gesundheit (TU Dresden)
Gesundheitszustand (Häufigkeit und Verteilung psychischer Störungen) Beeinträchtigungen und Funktionseinschränkungen Versorgungs- und Bedarfsabschätzung Wechselwirkungen mit körperlichen Erkrankungen Veränderungen im Morbiditätsspektrum
Kooperationspartner
Robert Koch-Institut (RKI)
Dr. Ziese Dr. Hapke Dr. Busch Dr. Seiffert Maske
Durchführung/Auswertung DEGS1
Technische Universität Dresden
Prof. Wittchen (Projektleitung) Prof. Jacobi (auch PHB) Dr. Höfler, Jens Strehle (Statistiker) Simon Mack (Wiss. Mitarbeiter)
Durchführung/Auswertung DEGS1-MH
Universitätsklinikum Düsseldorf
Prof. Gaebel Prof. Zielasek
Psychotische Störungen
Universitätsklinikum Bonn
Prof. Maier Prof. Wagner
Kognitive Beeinträchtigung. Psychische Gesundheit im Alter
Projektphasenplan
2009 2010 2011 2012 2013 2014
Feldphase Auswertung/Publikation
Datenerhebung
F e l d a r b
e i t
180 Untersuchungszentren bundesweit
Zufalls-Stichprobe aus Einwohner-melderegistern (Alter 18-79)
Klinisch geschulte Interviewer der TU Dresden SHKs und Mitarbeiter der Klinischen Psychologie
Ausfälle:Kein Einverständnis (n=986)Sprachkompetenz (n=37)Dauerhaft hospitalisiert (n14)Verstorben (n=6)Falsche Kontaktdaten (n=45)
Vollständig Untersuchte N= 4483
Unvollständig UntersuchteN= 834
DEGS-1 untersuchte Stichprobe N= 7116
Datenverluste bei einzelnen Sektionen (missing values) ersetzt über Imputationen
Deutsche Durchschnittsbevölkerung (Alter 18-79)
Eligible Zielpersonen (RKI) N= 6028 (100%)Nicht-Teilnahme (n=710)Nicht teilnahmebereit (n=513)Nie erreicht (n=72)Keine Untersuchung (n=125) Untersuchte Zielpersonen
N= 5.317 (88,2%)
Konditionale Ausschöpfungsrate 88,2%
Zieladressen (RKI-überrmittelt) N= 6130
Gewichtung
Gewichtung
Studiendesign
Datenbank - Startmaske
Datenbank - Kontaktprotokoll
Datenbank - Terminvereinbarung
Übung TMT-B
In DEGS erhobene Diagnosen psychischer Störungen (DSM-IV und ICD-10 Kodierungen)
Körperlich-/substanzbedingte psychische Störungen (F06.x)Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen
- Nikotin (F17.2x)- Alkohol (F10.1/2)- Medikamente (F11/13/15.1/2)
Psychotische Störungen (F2x.x)Angststörungen
- Panikstörung (F41.0, F40.01)- Agoraphobie (F40.00)- GAD (F41.1)- Soziale Angststörung (F40.1)- Spezifische Phobien (F40.2x)
Zwangsstörungen (F42.x)
PTSD (F43.1)Affektive Störungen
Unipolare depressive Störungen- Major Depression
- Einzelne Episode (F32.x)- Wiederkehrende Episoden (F33.x)- Dysthymie (F34.1)
Bipolare Störungen I und II- Hypomanie (F30/31.0)- Manie (F30.1/2, F31.1-9)
Essstörungen (F50.x)Somatoforme Störungen
- Somatisierung (F45.0)- Schmerzstörung (F45.4)
Diagnosen erfordern Vorliegen aller Dauer-, Intensitäts-, Merkmals-, Schwere- und differentialdiagnostischen Kriterien sowie Leiden/Einschränkung/Behinderung in sozialen Rollen
Weitere relevante Variablen/Konstrukte aus dem Kernsurvey
Beruf/Arbeit/subjektive Überforderung
Lebensqualität (SF-36)
Schmerz
Schlafstörungen
seelische und körperl. Verletzungen
belastende Lebensereignisse
Depressives Syndrom (PHQ-9)
Nikotinkonsum (Fagerstroem)
Pharmakoepidemiologie
Inanspruchnahme medizinischer und Pflegeleistungen
Pause
10 Minuten
1. Prävalenz psychischer Störungen
- Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung (18-79)
- Welche Störungen sind besonders häufig?
- Häufigkeit psychischer Komorbiditäten
4+ Diagnosen22%
3 Diagnosen21%
2 Diagnosen22%
eine Diagnose56%
Chart TitleJedes Jahr sind 27,7% (95% KI: 26.3-29.2; einschließlich Nikotinabhängigkeit: 34.4%) der Bevölkerung von mindestens einer Störung betroffen
Jacobi et al. in IJMPR 2014
2. Geschlechtsverteilung
Prävalenz Mann/Frau
Geschlechtsspezifische Störungen
9.3
6.9
4.8
3.3
1.7
1.3
2.1
0.9
1.7
1.2
0.3
21.3
1.7
10.6
4.0
5.2
1.8
3.1
3.5
2.0
1.2
1.1
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
Angststörungen
Alkoholstörungen
Unipolare Depression
Zwangsstörungen
Somatoforme St.
Bipolare Störungen
Psychot. Störungen
PTBS
Medikamentenst.
Körperlich bed. PS
Anorexia NervosaFrauen: 33.3% (95% KI:31.2-35.5) Männer: 22.0% (95% KI:20.1-24.1)
12-Monats-Prävalenz (%)
Frauen häufiger betroffen als Männer
Jacobi et al. in IJMPR 2014
3. Altersverteilung
K1: Junge Erwachsene (18-34)
K2: Erwachsene (35-49)
K3: Erwachsene (50-64)
K4: Ältere Menschen (65-79)
Psychische Störungen sind am häufigsten bei Jungen (18-34) und weniger häufig bei Älteren
12-Monats-Prävalenz (%)
0.0
5.0
10.0
15.0
20.0
25.0
30.0
18-34 35-49 50-64 65+
AngstDepressionSUDOCDPTSDSomatoformemögl. psychot. St.
(%)
*
**
Jacobi et al. in IJMPR 2013
4. Psychische Morbidität in sozialen Schichten
Sozio-ökonomische Status (Bildung, Einkommen, Beruf)
Diagnosenprävalenz nach Schicht
30.1
39
20.3
31.5
26.2
16.3
27.1
34.6
21.1
0
10
20
30
40
50
60
Männer Frauen TotaL
niedrig mittel hoch
Die psychische Morbidität ist am höchsten bei Personen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status
12-Monats-Prävalenz (%)
20.1
119.5
3.2
15.4
7.6
4.9
1.9
10.9
5.8 5.4
1.7
0
5
10
15
20
25
30
Angst Depression Sucht PTSD
niedrig mittel hoch
12-Monats-Prävalenz (%)
OR 2,22***
Soziale Schicht Diagnosenprävalenz nach Schicht
Jacobi et al in IJMPR 2013
5. Beeinträchtigung psychischer Störungen
Einschränkungen in alltäglichen Aktivitäten
Anzahl Einschränkungstage pro Monat
A) Psychischer ProblemeWie viele Tage in den letzten 4 Wochen ware Sie wegen seelischer, psychosomatischer oder psychischer Probleme überhaupt nicht in der Lage Ihre normalen Alltagsaktivitäten (Arbeit, Haushalt, etc.) auszuführen?
Wie viele Tage in den letzten 4 Wochen ware Sie wegen seelischer, psychosomatischer oder psychischer Probleme zumindest leicht eingeschränkt, Ihre normalen Alltagsaktivitäten (Arbeit, Haushalt, etc.) auszuführen?
B) Körperlicher ProblemeWie viele Tage in den letzten 4 Wochen ware Sie wegen körperlicher Probleme oder Erkrankungen überhaupt nicht in der Lage Ihre normalen Alltagsaktivitäten (Arbeit, Haushalt, etc.) auszuführen?
Wie viele Tage in den letzten 4 Wochen ware Sie wegen körperlicher Probleme oder Erkrankungen zumindest leicht eingeschränkt Ihre normalen Alltagsaktivitäten (Arbeit, Haushalt, etc.) auszuführen?
C) Einnahme von Alkohol oder MedikamentenWie viele Tage in den letzten 4 Wochen ware Sie wegen der Einnahme von Alkohol oder Medikamenten zumindest leicht eingeschränkt Ihre normalen Alltagsaktivitäten (Arbeit, Haushalt, etc.) auszuführen?
Funktionale Einschränkungen bei normalen Alltagsaktivitäten aufgrund
partiell
vollständig
partiell
partiell
vollständig
Mack et al. (in prep)
Einschränkungstage* bei a) aktuellen Fällen, b) partiell/vollständig remittierten Fällen,
c) Personen ohne Lifetime-Diagnose
* Anzahl Tage (letzte 4 Wochen) mit Funktionseinschränkungen bei normalen Alltagsaktivitäten (Haushalt, Beruf, Familie, etc.) aufgrund körperlicher, psychischer oder substanzbedingter Probleme
A) 12-Monats-Diagnose B) Frühere Lebenszeit-diagnose
C) Keine Diagnose0
5
10
5.8
2.62.02.1
0.4 0.3
3.7
2.21.7
psychisch & körperlichpsychischkörperlich
OR=2,56***
63% berichten Einschränkungstage (M= 9,2 Tage)
40% berichten Einschränkungstage (M= 6,6 Tage)
34% berichten Einschränkungstage (M= 5,9 Tage)
Mack et al. (in prep)
Anzahl Tage (letzte 4 Wochen) mit Funktionseinschränkungen im Alltag aufgrund körperlicher, psychischer oder substanzbedingter Probleme
(12-Monats-Diagnosen; DSM-IV)
Affekti
veAngs
t
Substan
z
Somatofor
me
Essstö
rung
en
Psych
otisc
he0
5
10
15
8.8
6.45.6
11.0
4.3
6.4Körperlich & psychischkörperlichpsychisch
Affektive Störungen _____ Angststörungen _____ Substanzstörungen________
Major Depression 9.2 Spezifische Phobie 5.7 Alkoholmissbrauch 3.4
Dysthymie 11.1 Panikstörung 9.0 Alkoholabhängigkeit 4.1
Bipolar I 8.7 Agoraphobie 8.5 Nikotinabhängigkeit 4.5
Bipolar II 5.4 Soziale Phobie 10.7 Medikamentenmissbr. 8.8
GAD 8.7 Medikamentenabh. 16.9
Mack et al. (in prep)
5. Auswirkungen auf die Lebensqualität
Psychische Störungen = reduzierte Lebensqualität?
Gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-36) bei a) aktuellen Fällen, b) partiell/vollständig remittierten Fällen,
c) Personen ohne Lifetime-Diagnose
A) 12-Monats-Diagnose B) Frühere Lebenszeit-diagnose
C) Keine Diagnose40
50
60
43.3
50.1
52.1
49.750.9
52.1
Psychisch (MCS)Körperlich (PCS)
Mack et al. (in prep)
Durchschnittswert der AllgemeinbevölkerungM=50, Standardabweichung=10)
Gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-36) einzelner Störungsgruppen (12-Monats-Diagnosen; DSM-IV)
Psychische Lebensqualitälität (MCS):
Affektive Störungen _____ Angststörungen _____ Substanzstörungen________
Major Depression 37.6 Spezifische Phobie 45.0 Alkoholmissbrauch 49.5
Dysthymie 33.4 Panikstörung 37.2 Alkoholabhängigkeit 44.1
Bipolar I 33.4 Agoraphobie 40.3 Nikotinabhängigkeit 45.5
Bipolar II 35.5 Soziale Phobie 35.6 Medikamentenmissbr. 43.4
GAD 37.1 Medikamentenabh. 35.9
Affektive Angstst. Substanz Somatoforme Essstörung Psychotische30
40
50
60
36.8
43.045.0
39.241.9
38.9
50.449.1 50
46.1
51.450.1
Psychisch (MCS) Körperlich (PCS)
Mack et al. (in prep)
Einschränkungstage & Lebensqualität bei psychischer Multimorbidität (12-Monats-Diagnosen; DSM-IV)
no disorder one dis-order
two dis-orders
three dis-orders
four dis-orders
five+ dis-orders
0
5
10
15
2.0
4.45.5
7.7
11.911.2
Einschränkungstage
Disability days (mental)
Disability days (somatic)
Disability days (combined)
no disorder one dis-order
two dis-orders
three dis-orders
four dis-orders
five+ dis-orders
30
40
50
60
52.1
45.743.5
38.9 39.3
33.8
Lebensqualität (SF-36)SF-36V2 MCS
SF-36V2 PCS
„dose-response relationship“: Je mehr Diagnosen desto mehr Einschränkungstage und Verlust an psychischer Lebensqualität.
Multikomorbidität (4+ Diagnosen) führt zu Beeinträchtigungen im Alltag insbesondere aufgrund psychischer oder substanzbedingter Probleme.
Mack et al. (in prep)
Einschränkungstage & gesundheitsbezogene Lebensqualität nach Alterskategorie (12-Monats-Fälle; N=1194)
Zunahme an Einschränkungstagen mit dem Alter bei Personen mit 12-Monats-Diagnosen (insbesondere aufgrund körperlicher Probleme).
Leichte Verbesserung der psychischen Lebensqualität im Altersgang; Gleichzeitig starke Reduktion der körperlichen Lebensqualität.
18-34 35-49 50-64 65-790
5
10
15
6.1
9.4
11.312.9
5.66.9
8.49.3
Einschränkungstage
Mit DiagnoseGesamtstichprobe (4483)
18-34 35-49 50-64 65-7940
50
60
42.7 42.843.9
44.8
55.1
50.9
46.0
40.9
Lebensqualität (SF-36V2)
Psychisch (MCS) Körperlich (PCS)
Mack et al. (in prep)
5. Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten
Wer sucht wo Hilfe?
Erhebungsstrategisches Vorgehen
Einrichtungen (Liste)
Welche?
a) Stationäre EinrichtungenAufenthalt (Anzahl Tage, etc.)Behandlungsart (Medikamente, Verhaltenstherapie, Gruppen, etc.)
b) Ambulante DiensteSitzungen/Termine/Therapien Behandlungsart (Medikamente, Verhaltenstherapie, Gruppen, etc.)
c) Andere EinrichtungenTermine (Anzahl, Dauer)Behandlungsart (Medikamente, Verhaltenstherapie, Gruppen, etc.)
Medikamentöse BehandlungArt und Dauer; Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Neuroleptika, Schmerzmittel, andere
Behandlungsabbruch
InanspruchnahmeJa / Nein
Eingangsfrage
„Haben Sie schon irgendwann eine der Einrichtungen [siehe Liste] wegen seelischer, psychosomatischer oder Suchtproblemen aufgesucht, entweder von sich aus oder auf Druck oder Anregung von anderen (z.B. Ärzten, Angehörigen oder ihrem Partner)?“
Erfassung Psychopathologie und psychische Störungen
Stationär:
Psychiatrische Klinik oder Abteilung (1)
Neurologische Klinik oder Abteilung (2)
Psychotherapeutische Klinik, Psychosomatische Klinik/ Abteilung (3)
Einrichtung für Alkoholabhängige (oder Medikamente und Drogen) (4)
Tagesklinik (5) Heim (6) Andere stationäre Einrichtungen (7)
Ambulant:
Ärzte und Therapeuten: Beratungsstelle für:
Psychiatrische oder Psychotherapeutische Ambulanz (8) - Erziehung (Kinder / Eltern) (15)
(Sozial-)Psychiatrischer Dienst (9) - Ehe / Partnerschaft / Leben (16)
Psychiater / Nervenarzt (10) - Sexualberatung (17)
Psychotherapeut (11) - Aids-Hilfen (18)
Andere Psychologen (12) - Drogen / Alkohol (19)
Hausarzt (wegen psychischer Probleme) (13) - Studierende (20)
Andere ambulante Dienste (14) - andere Beratungsstellen (21)
Andere Einrichtungen:
Beschützende Wohngruppe (22) Berufsbildungseinrichtung für Behinderte (23) Werkstatt für Behinderte (24)
Übergangsheim (25) Telefonseelsorge (26) Selbsthilfeorganisationen (27)
Einrichtungen
In der Gesamtstichprobe berichten 24,5% jemals einen oder mehrere Dienste wegen “psychischer Probleme” in Anspruch genommen zu haben.
Unter denen mit einer 12-Monatsdiagnose psychischer Störungen: 42,6% jemals im Leben 18,9% in den letzten 12 Monaten
Wer berichtet eine Inanspruchnahme?
Mack et al in IJMPR 2013
7. Hilfesuchverhalten
Geschlecht & Alter
Kontaktraten (12-Monats-Fälle)
Lifetime use 12-Monats use
8. Versorgungswege - Kontakt zu ambulanten und stationären Einrichtungen
Krankenhäuser, Kliniken, Hausärzte, Psychiater/Nervenärzte, Psychotherapeuten, Selbsthilfegruppen, etc.
LT-Kontakt (unter LT-Fällen)
12-Monats-Kontakt (unter 12-Monats-Fällen)
n %w n %w1. Stationärer Sektor 226 13,0 28 2,3 Psychiatrische Klinik/Abteilung 74 4,8 10 0,7 Psychotherapeutisch/psychosomat. Klinik 110 509 10 1,0 Klinik für Alkoholabhängige 18 1,1 0 0 Tagesklinik 28 1,9 3 0,22. Ambulanter Sektor 601 34,4 188 15,9 Hausarzt 245 13,6 78 6,0 Psychiater 206 11,8 60 5,3 Psychotherapeut 330 19,4 78 7,4 Andere Psychologen 54 3,4 8 0,8 Psychiatrische/psychotherapeut. Ambulanz 56 3,4 14 1,2 Sozialpsychiatrischer Dienst 11 0,9 1 0,4 Andere ambulante Einrichtung 12 0,9 3 0,33. Komplementärer Sektor 143 9,2 31 3,8 Beratungsstellen 118 7,7 22 3,1 Selbsthilfegruppen 19 0,8 6 0,5
Kontaktraten
Wie häufig werden Hausarzt, Psychiater/Nervenarzt und Psychotherapeut
aufgesucht?
Innerhalb des ambulanten Bereichs Proportionen, Mehrfachnennungen
Psychotherapeut 53% Psychiater 29%Hausarzt 35%
Sonstige 10%
Angaben der Personen mit 12-Monats-Diagnosen einer psychischen Störung
9. Hilfesuchverhalten komorbider Fälle
Anzahl der Diagnosen Inanspruchnahme ?
Kontaktraten nach Komorbidität
one dx 2 dx 3 dx 4+ dx0
20
40
60
80
100
11.1
20.3
33.0
40.4
7.5 9.9
21.3
42.9
14.1
26.7
37.1 39.6
total (n=215)male (n=54)female (n=161)
%
Anzahl Diagnosen
Zusammenfassung der Ergebnisse
1. Gesamtprävalenz: 27.7% der Bevölkerung (18-79)
2. Jede dritte Frau, jeder vierte Mann
3. Angst- und depressive Störungen sind am häufigsten
4. 44% der Fälle haben komorbide Störungen
5. Jüngere (18-34) sind am häufigsten betroffen
6. Einflussfaktoren: Niedrige Bildung/berufliche Stellung/Einkommen, keinen festen Partner
7. Betroffene sind stark beeinträchtigt in ihrem alltäglichen Funktionieren.
8. Insbesondere die psychische Lebensqualität ist reduziert, weniger stark die körperliche.
9. Affektive und somatoforme Störungen sind besonders mit Ausfalltagen und einer reduzierten Lebensqualität assoziiert.
10. Nur ¼ aller Betroffenen haben jemals professionelle Hilfe wegen psychischer Probleme aufgesucht. Frauen häufiger als Männer.
11. Insbesondere ambulante Versorger werden kontaktiert, weniger häufig Kliniken und Krankenhäuser.
12. Häufigste Nennung haben Psychotherapeuten, gefolgt von Psychiater und Hausarzt.
VorlesungZusammenfassung
• Ziel der DEGS-Studie ist die kontinuierliche Erhebung bundesweit repräsentativer Gesundheitsdaten zu den in Deutschland lebenden Erwachsenen.
• Probanden wurden per Zufall aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt und kontaktiert.
• Ca. 5000 Teilnehmer bilden den repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt.
• Sowohl Querschnitts- als auch Längsschnittsanalysen sind möglich.
• Sie sind vertraut mit den wichtigsten Ergebnissen der DEGS-Studie hinsichtlich der Prävalenz, Verteilung, Krankheitslast und Versorgung psychischer Störungen in der Allgemeinbevölkerung.