24
RUNDschreiben ASTAT - Jugendstudie Was heißt es Jugend- referent/in zu sein? Kinder- und Jugendanwaltschaft Internet, Social Net- works & Co: Vorsicht! Poste Italiane SpA - Versand im Postabo - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Nummer 02 | November 2010

Rundschreiben

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Rundschreiben vom Nov.2010

Citation preview

Page 1: Rundschreiben

RUNDschreiben

ASTAT - Jugendstudie

Was heißt es Jugend-referent/in zu sein?

Kinder- undJugendanwaltschaft Internet, Social Net-

works & Co: Vorsicht!

Poste Italiane SpA - Versand im Postabo - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Nummer 02 | November 2010

Page 2: Rundschreiben

Rundschreiben 2

Inhaltsverzeichnis

Seite

Kinder- und Jugendanwalt-

schaft 2–5

Young+Direct:

Internet, Social Networks

& Co 6–7

Freiwillige Telefonberater/innen

gesucht! 7

Was heißt es Jugend-

referent/in zu sein? 8–9

Oberstufenreform 10-11

ASTAT - Jugendstudie 12-13

Moderator(inn)en-

ausbildung 14-17

Neue Vorstandsmitglieder

im Südtiroler Jugendring 17

Werbung für‘s junge Ehrenamt 18

Aktuelles aus dem

Jugendring und den

Jugendverbänden 19-23

72 Stunden ohne Kompromiss 24

ImpressumHerausgeber: Südtiroler JugendringRedaktion: Monika Tomas, Kathia Nocker, Kevin Hofer, Michael Peer, Michael ReinerTitelbild: www.fotolia.de Weitere Bilder: Archiv Südtiroler Jugendring, www.shutterstock.com, fotolia, Konzept: www.naderer.infoLayout/Satz: Ulrike RedolfiDruck: Druckstudio Leo

Für den Inhalt verantwortlich im Sinne des Gesetzes: Katharina Weis

Eingetragen beim Landesgericht unter Nr. 7/97 vom 11.04.1997Südtiroler Jugendring / Andreas-Hofer-Straße 36 / 39100 BozenTel. 0471 060430 Fax 0471 060439 [email protected] – www.jugendring.itÖffnungszeiten: Mo–Do: 9.00–12.30/14.30–16.30 Uhr/Fr: 9.00–12.30 Uhr

Jugendberatungsstelle Young+DirectTel. 0471 060420 - [email protected] – www.young-direct.itJugendtelefon (Grüne Nummer) Tel. 8400 36 366 - Mo–Fr: 14.30–19.30 UhrÖffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 9.00–12.30 Uhr/14.30–16.30 UhrMittwoch von 14.30–16.30 Uhr

Hallo!Endlich ist es soweit, unser mehr als 15 Jahre währender Einsatz hat sich ge-lohnt: Südtirol hat eine Kinder- und Ju-gendanwaltschaft! Besonders freut uns auch, dass der Landtag Simon Tschager zum ersten Kinder- und Jugendanwalt gewählt hat. Simon hat sich schon im Südtiroler Jugendring als kompetente, einsatzfreudige Person hervorgetan, der es stets um das Wohl der Kinder und Ju-gendlichen gegangen ist. Das ist eine sehr gute Basis für diese Arbeit, in der es sowohl um den direkten Kontakt mit jungen Menschen, ums netzwerken wie auch um die Verbesserung des bestehen-den Systems geht.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie oft wir von einer Stelle zu anderen gelaufen sind, wie wir Stellungnahmen verfasst, uns mit den zuständigen Personen ge-troffen, Schwierigkeiten und Vorurteile überwunden haben – und dieses mehr als 15 Jahre lang. Wir mussten viel Über-zeugungsarbeit leisten, haben die Situa-

tion im benachbarten Ausland analysiert sowie die Regionen Italiens angeschaut, die schon eine Kinder- und Jugendan-waltschaft hatten, um Vorschläge für eine Regelung in Südtirol machen zu können.Wenn wir nun heute sehen, wie viele Anfragen, Aufgaben schon jetzt – trotz ihres erst so kurzen Bestehens - an die Kinder- und Jugendanwaltschaft heran-getragen worden sind, so bestätigt das unsere Mühen erneut. Und wir können stolz feststellen, wie wichtig es war, dass wir durchgehalten haben.

Erfreulich ist auch, dass viele unserer Vorschläge im die Kinder- und Jugen-danwaltschaft regelnden Gesetz berück-sichtigt worden sind, wie unter anderem die Weisungsfreiheit und Unabhängig-keit derselben. Gerade dies ist unserer Meinung nach die Voraussetzung für ein wirklich wirksames Arbeiten.

Wir wünschen Simon Tschager alles Gute in seiner Arbeit, viel Kraft und Freude, um für die jungen Menschen Südtirols etwas bewegen, um Kinder und Jugend-liche, die sich in Problemsituationen be-finden, noch mehr stützen zu können.

Der Südtiroler Jugendring mit seinen Mit-gliedsorganisationen und seiner Kinder- und Jugendberatungsstelle Young+Direct wird auf jeden Fall eng mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft zusammenar-beiten. Wir sind überzeugt, dass diese Synergie für Kinder und Jugendliche ein enormer Mehrwert ist. Unsere gemeinsa-me Vision: eine Gesellschaft, in der die Kinderrechte als absolute Priorität ange-sehen werden.<

Kathia Nocker

Rundschreiben | Vorwort | Inhalt

Kinder- und Jugendanwaltschaft

Page 3: Rundschreiben

Rundschreiben 3

Rundschreiben |

Beratung der Kinder und Jugendlichen in Rechtsfragen•

VermittlunginKonfliktsituationen•

Vorschläge zur Verbesserung der Rechtsordnung und der Maßnahmen im Kinder- •

und JugendbereichBegutachtung von Gesetzentwürfen, die die Interessen der jungen Menschen (mit)

betreffen

Achtung auf Anwendung der Rechtsvorschriften zum Schutz der Kinder und •

Jugendlichen

SensibilisierungderGesellschaftimHinblickaufdieRechteundProblemeder•

Kinder und JugendlichenFörderung der Kenntnis der individuellen, sozialen und politischen Rechte der

jungen Menschen

Förderung der Zusammenarbeit zwischen für Kinder- und Jugendschutz zuständi-•

gen öffentlichen Landesverwaltungen, privaten Einrichtungen und Gerichtsbehör-den

Meldung an Sozialdienste oder Gerichtsbehörden, wenn unmittelbares •

Eingreifen in rechtlicher oder fürsorglicher Hinsicht erforderlich istÜberwachungderTätigkeitderMedieninZusammen-

arbeitmitdemLandesbeiratfürKommunikations-wesen

WAS MACHT EIN KINDER- UND JUGENDANWALT?

Der Südtiroler Jugendring hat sich mehr als 15 Jahre dafür eingesetzt, dass in Südtirol eine Kinder- und Jugendanwaltschaft zum Schutz der

Rechte und Interessen der in Südtirol lebenden jungen Menschen ein-gerichtet wird. Gefruchtet haben die langen Bemühungen im Jahr 2009:

mit LG vom 26. Juni 2009 wurde eine Kinder- und Jugendanwaltschaft vorgesehen. Als erster Kinder- und Jugendanwalt ist Simon Tschager schon

im ersten Anlauf mit mehr als der nötigen Zweidrittel-Mehrheit vom Landtag gewählt worden.<

Südtirol hat seinen ersten Kinder- und Jugendanwalt

Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Page 4: Rundschreiben

Rundschreiben 4

SJR: Kathia Nocker, wie blicken Sie auf die 15 Jahre zurück? Hatten Sie anfangs damit gerechnet, dass es ein so langer Weg werden würde?

Kathia Nocker: Ich habe gewusst, dass es

schwierig werden wird, aber mit einem derart

langem Weg haben wir nicht gerechnet.

Doch es freut mich heute sagen zu können, dass

der Aufwand sich gelohnt hat. Viele unserer Vor-

schläge sind berücksichtigt worden. Z.B., dass

ein Kinder- und Jugendanwalt weisungsfrei und

unabhängig sein muss - wie es auch in Öster-

reich der Fall ist.

SJR: Ist die Situation in Österreich eine ähnliche?

Kathia Nocker: In beiden Ländern besteht das

Erfordernis der Unabhängigkeit. Denn nur dieses

ermöglicht, in alle Richtungen zu recherchieren,

Probleme offen darzulegen und so entsprechen-

de Lösungsmodelle zu entwickeln.

SJR: Und Italien – wie sieht es dort in Bezug auf die Kinder- und Jugendan-waltschaft aus? Simon Tschager: Es gibt auch in einigen Regi-

onen Italiens Jugendanwälte, so etwa in den Re-

gionen Veneto, Lazio, Molise, Marche, Campania

und Friuli Venezia Giulia. Es fehlt aber ein Gesetz

auf Staatsebene, sodass grundsätzliche Themen,

die von gesamtstaatlichem Interesse sind, nicht

übergreifend geregelt

sind. Es liegen zwar seit

mehreren Jahren Geset-

zesvorschläge im römi-

schen Parlament, doch diese wurden bisher nicht

verabschiedet.

SJR: Mit LG vom 26. Juni 2009 wurde dann schlussendlich eine Kinder- und Jugendanwaltschaft in Südtirol vorge-sehen. Entsprechen die gesetzlichen Rahmenbedingungen Ihren Vorstel-lungen?

Kathia Nocker: Ja, das Gesetz ist meiner Mei-

nung nach sehr gelungen. Vor allem, dass – wie

von uns gefordert – die Einrichtung eigenstän-

dig, frei und unabhängig ist, ist äußerst wich-

tig. Auch die im Gesetz vorgesehenen Aufgaben

und Kompetenzen sind gut geregelt worden.

Simon Tschager: Für mich ist das Gesetz eine

gute Basis, um arbeiten zu können. Es erkläu-

tert klar, welche Möglichkeiten ein/e Kinder-

und Jugendanwalt/in hat.

SJR: Zum Stichwort „Unabhängigkeit“: Diskutiert wurde vor allem die Zusam-menarbeit mit der Volksanwaltschaft

Kathia Nocker: Mit dem Gesetz wurde die Un-

abhängigkeit gewahrt, keine Zweigleisigkeiten

sind geschaffen worden. Natürlich ist es aber

wichtig zusammenzuarbeiten.

Simon Tschager: So sieht das Gesetz auch eine

Zusammenarbeit mit der Volksanwältin vor. Ich

habe hierfür schon gleich nach meiner Ernen-

nung die Weichen gestellt und hatte schon

mehrfach Gelegenheit zur Zusammenarbeit.

SJR: Simon Tschager, blicken wir nun in die Zukunft. Zuerst einmal herzli-che Gratulation für Ihr wirklich über-zeugendes Wahlergebnis. Wie konnten Sie die Landtagsabgeordneten von sich überzeugen?

Simon Tschager: Ich denke, dass die Abgeord-

neten meine große Motivation gespürt haben.

Seit jeher habe ich mich ehrenamtlich für die

Anliegen der Kinder- und Jugendlichen einge-

setzt; es kommt dann noch meine berufliche Tä-

tigkeit als Rechtsanwalt hinzu – eine gute Kom-

bination für einen Kinder- und Jugendanwalt!

SJR: Sie sind seit dem 26. Juli 2010 im Amt. Was möchten Sie als erster Kinder- und Jugendanwalt Südtirols vor allem bewegen?

Simon Tschager: Die Kinder- und Jugendan-

waltschaft ist auf drei Säulen aufgebaut: die

rechtliche Beratung und Information von Min-

derjährigen, der Aufbau einer Netzwerkstruktur

sowie das Aufzeigen von Lücken im System. In

allen diesen drei Punkten möchte ich stark prä-

sent sein. Wichtig ist mir auch die konstruktive

Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrich-

tungen für Kinder und Jugendliche.

SJR: Da der/die Kinder- und Jugend-anwalt/in immer für eine Legislatur-periode im Amt ist, sind Sie bis 2013 im Amt. Nicht zu wenig Zeit, um das alles bewältigen zu können?

Ein Gespräch mit Simon Tscha-ger und Kathia Nocker über Vergangenes und Zu-künftiges

Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Page 5: Rundschreiben

Rundschreiben 5

Rundschreiben |

Simon Tschager: Ich möchte diese Aufgaben mit

viel Mut angehen. Natürlich geht es mir dabei

auch darum, Voraussetzungen zu schaffen, die

nachhaltig sind, das heißt Voraussetzungen, auf

die dann mein/e Nachfolger/in aufbauen kann.

SJR: Simon Tschager, was hat sich seit Ihrer Wahl im Mai getan?

Simon Tschager: Ich war vorübergehend im Süd-

tiroler Landtag untergebracht und habe nun das

Büro in Bozen, in der Cavourstraße 23/c, bezo-

gen. Als Mitarbeiterin steht mir seit 11.10.2010

Dr. Sabine Lanthaler zur Seite, die Erfahrungen

aus ihrer Rechtsanwaltstätigkeit mitbringt und

auch den Bereich der öffentlichen Verwaltung

gut kennt. Schon von Anfang an habe ich sehr

viele Anfragen erhalten – sowohl von Privaten

als auch von öffentlichen Institutionen, auch

von Schulen. Private wenden sich zum Beispiel

an mich, wenn es schwierige Situationen im

Bereich Familie, Erziehung oder Schule gibt,

wo ich dann zu vermitteln versuche. Bei den

Schulen ging es bisher meist darum, dass ich zu

Vorträgen eingeladen werde.

Außerdem arbeite ich an der Gestaltung meiner

Homepage; aber in Anbetracht der Anfragenflut,

die über mich hereinbrach, musste ich Prioritä-

ten setzen: Einzelfallbetreuung von Kindern und

Jugendlichen geht vor allem anderen vor.

SJR: Worin liegen Ihrer Meinung nach vor allem die Probleme und Anliegen der Kinder und Jugendlichen Südti-rols?

Kathia Nocker: Ich denke da an Kinder aus

zerrütteten Familien oder Minderjährige, die

mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Ein gro-

ßes Thema ist insbesondere der Leistungsdruck.

Wichtig ist auch die Mitbestimmung von jungen

Menschen – sie müssen in gesellschaftspoliti-

sche Entscheidungen, die sie betreffen, mitein-

bezogen werden, was derzeit noch viel zu wenig

oft der Fall ist. Anmerken möchte ich auch, dass

den Kindern und Jugendlichen leider sehr oft

der Freiraum fehlt für ihre persönliche Entwick-

lung und Entfaltung – zu vieles ist reglemen-

tiert und schon fix und fertig eingeteilt.

Simon Tschager: Mein

großes Sorgenkind ist

neben den von Kathia

genannten Anliegen

auch das Fehlen einer

stationären Kinder- und

Jugendpsychiatrie in

Südtirol. Bald werden

meine Erhebungen in

dieser Sache abge-

schlossen sein, und

dann werde ich die Lan-

desräte umfassend in-

formieren. Ein besonde-

res Augenmerk müssen

wir außerdem auf Kinder

bzw. Jugendliche mit

Behinderungen legen:

die Eltern von Kindern

mit Beeinträchtigun-

gen müssen in einigen

mir bekannten Fällen

ständig um die Rechte ihrer Kinder kämpfen;

dabei sollte man solchen großartigen Eltern die

Türen öffnen in ihrem Bemühen um eine gute

Versorgung ihrer Schützlinge. Kaum Anfragen

erreichen mich derzeit von Kindern aus Famili-

en mit Migrationshintergrund - das hängt aber

meiner Ansicht nach nur damit zusammen, dass

ich bisher kaum Zeit hatte, mich in der Welt der

Kinder und Jugendlichen mit Migrationshinter-

grund bekannt zu machen. Es gibt viel zu tun im

schönen Land Südtirol…

SJR: Kathia Nocker, ausgehend vom soeben gehörten, was wünscht sich der SJR vor allem von Tschager?

Kathia Nocker: Also erstens wünschen wir uns,

dass Simon sein Amt weiterhin mit derselben

Begeisterung und Motivation ausführt, wie bis-

her! Es tut gut zu sehen und zu wissen, wie sehr

er sich in die Sache hineinkniet. Die Kinder- und

Jugendanwaltschaft ist für uns eine äußerst

wertvolle Institution, da sie Möglichkeiten und

Kompetenzen hat, die andere Institutionen, die

mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, nicht

haben. Wir wünschen uns auch, dass die Kin-

der- und Jugendanwaltschaft die von uns hart

erkämpfte Unabhängigkeit und Weisungsfrei-

heit nutzt, indem sie alleine und ausschließlich

die Rechte und das Wohl des Kindes im Auge

hat. Wir begrüßen den Weg der Kooperation,

den Simon überzeugt eingeschlagen hat. Ich

muss ehrlich gesagt zugeben, dass selbst wir

erstaunt sind, wie viele Kinder, Jugendliche und

Erwachsene sich schon jetzt bei der Kinder- und

Jugendanwaltschaft gemeldet haben, und das ist

für uns eine Bestätigung, dass wir mit unseren

Forderungen nicht falsch gelegen sind. Nun liegt

es an Simon die Kinder- und Jugendanwaltschaft

so zu etablieren, dass sie schon in wenigen Mo-

naten nicht mehr weg zu denken ist. Ein weiteres

Anliegen ist uns die enge Zusammenarbeit mit

der Jugendberatungsstelle young & direct. Als

niederschwelligste Jugendberatungsstelle unse-

res Landes wird sie zum Wohle der Kinder und

Jugendlichen mit dem Kinder- und Jugendanwalt

täglich sehr stark kooperieren. Da stecken Syn-

ergien drin, die wir nicht verschwenden dürfen.

Abschließend möchte ich Simon von Herzen al-

les Gute für seine Arbeit wünschen und dass er

mit seiner Begeisterung, seiner Feinfühligkeit,

seiner Weitsicht, seiner Erfahrung in der Arbeit

mit Kindern und Jugendlichen und seinem Wis-

sen, seine Ziele erreichen mag und nicht zuletzt

viel persönliche Genugtuung durch seine Arbeit

erfahren darf.<

Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Ein paar Eckdaten zur Person Simon Tschager32 Jahre alt• Gebürtiger Welschnofer• Rechtsanwaltsstudium in Mailand• Eigene Rechtsanwaltskanzlei in Bozen (ruht vorübergehend •aufgrund seiner Tätigkeit als Kinder- und Jugendanwalt) Mediatorausbildung absolviert• Mitglied im Vorstand des SJR von Mai 2003 bis Mai 2009; •hiervon als stellvertretender Vorsitzender von Mai 2005 bis Mai 2009 Mitglied im Landesjugendbeirat• Langjähriger Gruppenleiter der Pfarre Welschnofen• Pfarrgemeinderatsmitglied in Welschnofen• Langjährig ehrenamtliche Tätigkeit beim Weißen Kreuz•

Der Kinder- und

Jugendanwalt

Page 6: Rundschreiben

Rundschreiben 6

Viele Jugendliche lernen immer häufiger die negativen Seiten des Internets ken-nen. Sei es beim Surfen, Chatten oder auf Plattformen wie Facebook oder Netlog. Die Jugendberatungsstelle Young+Direct möchte, zusätzlich zum bereits vorhan-denen Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche, zukünftig auch hierzu ver-mehrt Aufklärungsarbeit in den Schulen anbieten.

Das Internet. Unendliche Weiten. Ein di-gitales Universum, dessen Grenzen kaum verständlich und fassbar scheinen. So empfinden es zumindest viele Erwach-sene.Das Internet, auch World Wide Web ge-nannt, hat sich in den letzten 15 Jahren mit einer Geschwindigkeit entwickelt, die es einem alles andere als leicht macht, immer „up to date“, also auf dem neuesten Stand, zu sein.

Im Gegensatz zu uns Erwachsenen, stellt das Internet für Kinder und Jugendliche

heutzutage eine Normalität dar. Für sie ist es nicht mehr das Neue, das da plötz-lich auftaucht, das man anfangs skep-tisch betrachtet und vielleicht bewusst ignoriert, ohne das man aber scheinbar nicht mehr sein kann. Kinder und Ju-gendliche wachsen spielerisch damit auf, sie lernen nach und nach den Um-gang damit und entwickeln von klein an ein natürliches Interesse für diese neuen Medien.

Die meisten Erwachsenen hingegen müssen sich dieses Wissen mühsam er-arbeiten. Haben sie dann ausreichende Grundkenntnisse erlangt, können sie diese schier unendliche Ansammlung von Informationen durchaus gut nützen. Viele greifen sowohl privat als auch be-ruflich (z. B. zur Vorbereitung für den Unterricht) auf das Internet als Ressour-ce zurück. So ist die freie Online-Enzy-klopädie Wikipedia beispielsweise die meist verwendete Seite, wenn es um das Nachschlagen von Informationen geht.

Was Jugendliche bewegt – Aktuelle ThemenJugendliche wenden sich mit den un-terschiedlichsten Problemen an die Ju-gendberatungsstelle Young+Direct. In unseren SJR-Rundschreiben berichten

wir über Themen, die Jugendliche be-sonders beschäftigen. In dieser Ausgabe geht es um das Thema „Internet, Social Networks & Co“.

Internet, Social Networks & Co: mit Vorsicht zu genießen

Vielen ist dabei allerdings nicht bewusst, dass die Informationen in Wikipedia mit Vorsicht zu genießen sind. Die wenigs-ten wissen, dass es sich bei Wikipedia nicht wirklich um eine Enzyklopädie handelt, die von ExpertInnen verfasst wurde, sondern um eine Datenbank, bei der jede/r als Autor/in fungieren und In-formationen veröffentlichen bzw. Artikel verfassen kann.Ein anderes Beispiel sind die sogenann-ten Social Networks. Social Networks bzw. soziale Netzwerke sind Internetplattfor-men, die eine Vernetzung mit dem eige-nen sozialen Umfeld ermöglichen. Aber auch hier lauern hinter all den positiven Aspekten auch einige negative. Diese reichen von der fahrlässigen Nutzung ohne Sicherheitseinstellungen (wodurch fremden Personen der Zugriff auf persön-liche Daten ermöglicht wird) bis hin zur Instrumentalisierung der Plattform, um andere Nutzer zu beleidigen, auszugren-zen oder gar zu mobben.

Als Jugendberatungsstelle Young+Direct haben wir zunehmend mit Themen zu tun, bei denen die Nutzung des Internets und der sozialen Netzwerke eine bedeu-tende Rolle spielt. Die Anliegen der Ju-gendlichen reichen von Unsicherheiten in Bezug auf die rechtlichen Aspekte (z. B. illegale Benutzung von Download Pro-grammen) bis hin zu extrem belastenden Erfahrungen durch Mobbing im Internet, dem so genannten Cybermobbing.

Wie bei allen anderen Themen nehmen wir die Kinder und Jugendlichen auch dann ernst, wenn sie durch die Nutzung des Internets in Schwierigkeiten geraten sind.

Wir stehen ihnen begleitend und unter-stützend zur Seite, indem wir gemeinsam

Page 7: Rundschreiben

Rundschreiben 7

Rundschreiben |

mit ihnen Strategien und Wege finden, wie sie eine belastende Situation meistern und sich in Zukunft besser schützen können.

Parallel zum Hilfsangebot in der Beratungs-stelle bietet Young+Direct in Zukunft auch präventive Maßnahmen für einen bewussten Umgang mit Internet und Social Networks an. Im Rahmen von Workshops an Schulen soll Südtirols Jugendlichen ein bewusster und sicherer Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken vermittelt werden (vgl. dazu unten).

Alles in allem kann das Internet ein wun-dervolles und hilfreiches Instrument für Jung und Alt sein. Aber, wie bei so manch anderem Konsumgut, ist ein bewusster und vorsichtiger Umgang auch mit dem Medium Internet zu empfehlen.<

Die Jugendberatungsstelle Young+Direct sucht

für ihr neues Projekt „Freiwillige Telefonbera-

tung“ engagierte Mitarbeiter/innen, die Erfah-

rungen im Umgang mit Jugendlichen mitbrin-

gen, die teamfähig und einfühlsam sind und

sich für mindestens zwei Jahre verpflichten,

einmal im Monat eine Tageseinheit am Wochen-

ende Erstberatung am Telefon anzubieten.

Einmal im Monat gibt es für alle einen verpflich-

tenden Supervisionsabend (wochentags).

Als freiwillige Berater/innen tätig werden kön-

nen jene, die mindestens 21 Jahre alt sind, ein

ausführliches Vorstellungsgespräch positiv ab-

schließen und an der Ausbildung zur freiwilligen

Telefonberatung teilnehmen.

Die Ausbildung zur freiwilligen Telefonberatung

beginnt im Dezember 2010 und endet im Juli

2011.

Es werden sowohl Gesprächstechniken und

verschiedene Beratungsansätze als auch ju-

gend-spezifische Themen wie etwa psychische

Probleme, Sexualität, Liebe, Familie, persönli-

che Krisen behandelt.

Die Ausbildung ist kostenlos und umfasst:

6 Abendeinheiten (wochentags), •

2 Blöcke (2 bzw. 3 Tage) am Wochenende,•

1 eintägige Einheit an einem Samstag.•

Wenn du neugierig geworden bist und Lust hast,

in diesem Bereich Erfahrungen zu machen, mel-

de dich bis einschließlich 3. Dezember 2010

bei:

Young+Direct

Dr. Michael Reiner

Tel. 0471 060 420

[email protected]

Wir suchen dich!

Du bist motiviert,

für Jugendliche im Alter von 11-25 Jahren

freiwillig und unentgeltlich da zu sein,

auch zu später Stunde,

um ihnen am Telefon ein/e vertrauenswürdige/r

Gesprächspartner/in zu sein,

wenn sie sich traurig oder alleine fühlen,

enttäuscht oder in einer

schwierigen Situation sind?

Dann melde dich bei Young+Direct.

Freiwillige Telefonberater/innen gesucht

Rundschreiben | Young+Direct

Workshop „Ich im Web 2.0“

Um was geht es?Was ist das Web 2.0?•Was passiert mit meinen Daten im Internet?•Wie kann ich meine Privatsphäre schützen?•Wie verhalte ich mich auf Facebook und Co?•Wie kann ich das Netz sicher für mich nut-•zen?

ZielgruppeMittelschüler/innen der 2. und 3. Klasse sowie Oberschüler/innen der 1. Klasse.

Weitere Informationen:Young+DirectAndreas-Hofer-Str. 36, BozenT. 0471 060420 - [email protected]

Rundschreiben 7

Page 8: Rundschreiben

Rundschreiben 8

Ein offenes Ohr für die JugendJunge Menschen wissen meist selbst, was in der Gemeinde gut bzw. was weniger gut läuft. Sie danach zu fragen, kann ein sehr guter Anhaltspunkt für die vor Ort erforderliche Schwerpunktgewichtung sein. Mit Hilfe des Südtiroler Jugend-rings sind z.B. in einigen Gemeinden Umfragen gemacht worden, um heraus-zufinden, was in den Augen der jungen Menschen vor Ort besser gemacht wer-den sollte. Eine sehr gute Basis, um wei-ter arbeiten zu können. Bei Bedarf kann der SJR gerne auch weitere Gemeinden diesbezüglich unterstützen.

Kontakt zu den Jugendlichen suchen, Ansprechpartner/in seinSuchen Gemeindejugendreferent(inn)en den Kontakt zu den Jugendlichen, so können sie direkt erfahren, wo der Schuh drückt. Hat es ein/e Jugendreferent/in geschafft, Ansprechpartner/in für die Jugendlichen zu sein, so ist schon sehr viel erreicht. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist Verständnis für die Anliegen

und Probleme der Jugendlichen. Hierbei können vor allem die Kinder- und Ju-gendvereine vor Ort wertvolle Unterstüt-zung leisten.

Bereitschaft, sich mit Jugendthemen auseinanderzusetzenSteht einmal fest, welche Themen Ju-gendthemen sind, so geht es darum, sich mit diesen detailliert auseinanderzuset-zen. Ein Blick in eine andere Gemeinde oder auch der Vergleich mit dem (be-nachbarten) Ausland kann hierbei sehr hilfreich sein.

VisionenVorausschauend, mit hoch gesteckten Zielen, mit dem Blick eines Visionärs an die Sache herangehen. Gerade die Visi-onen ermöglichen oft wirkliche Verbes-serungen.

Dicke HautHäufig gilt es hart zu bleiben, sich nicht zu leicht abbringen zu lassen, mit Schwierigkeiten auf konstruktive Art und Weise umgehen zu können.

Beteiligung (Partizipation) – Junge gehören mit ins BootEs reicht nicht aus, junge Menschen nur anzuhören, sondern sie müssen auch echte Beteiligungsmöglichkeiten haben. Kinder- und Jugendpartizipation führt dazu, dass sich die Kinder und Jugend-lichen mit der Gemeinde identifizieren, junge Menschen werden als aktive Ein-

wohner/innen gewonnen und gestalten das Gemeindeleben mit. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in diesem Be-reich ist es dem Südtiroler Jugendring ein großes Anliegen, auf die Bedeutung der Kinder- und Jugendpartizipation in diesem Kontext hinzuweisen. Es ist gera-de auf Gemeindeebene sehr wichtig, den jungen Menschen eine echte Beteiligung an den sie betreffenden Entscheidungen zu ermöglichen. Und damit Beteiligung gelingen kann, benötigt es eine profes-sionelle Begleitung. Der Südtiroler Ju-gendring hat bisher allein in Südtirol ca. 50 Beteiligungsprojekte durchgeführt. Auf Anfrage kann er auch gerne weitere Gemeinden diesbezüglich unterstützen. Nähere Details dazu können einer SJR-Broschüre entnommen werden (auf An-frage gerne beim SJR erhältlich).

Hinweisen möchten wir auch auf die Wichtigkeit der Kinder- und Jugend-vereine vor Ort, die sehr gewinn-bringende Arbeit leisten. Sie und ihr Arbeitsfeld kennen zu lernen ist für Gemeindejugendreferent(inn)en von gro-ßem Vorteil, zumal diese Vereine am Puls der Jugend sind. Gemeindejugendreferent(inn)en sollten den Kinder- und Jugendvereinen finan-ziell aber auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Außerdem darf nie außer Acht gelassen werden, dass Kinder- und Ju-gendvereine in gleicher Art und Weise wertgeschätzt werden sollten wie Er-wachsenenvereine.<

Doch was kann den Gemeindereferent(inn)enin ihrer wichtigen Arbeit Hilfe sein?

Rundschreiben | Was heißt es Jugendreferent/in zu sein?

Die Gemeinderatswahlen sind seit längerer Zeit geschlagen, die Aufga-ben in den Gemeinden verteilt, die Referent(inn)en festgelegt. Nun geht es darum, die Gemeinden noch stärker auf Vordermann zu bringen, sie bür-ger/innen-freundlicher,

lebenswerter zu machen. Hierbei steht gerade auch die Jugend im Fokus. Die Gemeindejugendreferent(inn)en ha-ben die große Chance, für die jungen Menschen ihrer Gemeinden etwas zu bewegen.

Ein paar Tipps für Jugendreferent(inn)enWas heißt es Jugendreferent/in zu sein?

Page 9: Rundschreiben

Rundschreiben 9

„Ich finde es spannend,

Jugendreferent zu sein,

weil ich gerne zukunftsori-

entiert arbeite"<

Elmar Castlunger,

Jugendreferent, Stern

"Es ist jeden Tag aufs Neue spannend Jugendreferentin zu sein,

weil Jugend nicht die Zukunft sondern die Gegenwart ist.

Die eigentliche Herausforderung besteht im Lösen von lokalen

Problemen vor globalem Hintergrund sowie von globalen Aufga-

ben auf lokaler Ebene."<

Elisabeth Augustin, Jugendreferentin, Völs am Schlern

„Ich finde es spannend, Jugendreferentin zu sein, weil ich

überzeugt bin, dass ich durch meinen Einsatz und durch meine

Tätigkeit den Kindern und den Jugendlichen in unserem Dorf je-

nen Stellenwert vermitteln werde, der ihnen zusteht. Ich möchte

ihnen durch meinen Einsatz Perspektiven und Stärken aufzeigen

für eine sinnvolle Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwick-

lung. Zudem ist mir die (offene) Kinder- und Jugendtätigkeit ein

ehrliches Herzensanliegen."<Annelies Wolf Erlacher, Jugendreferentin, Marling

„Ich finde es spannend Jugendreferent zu sein, weil sich die

Jugendarbeit in ständiger Weiterentwicklung befindet und

immer wieder neue Herausforderungen auf mich zukommen.

Jugendliche befinden sich in einer Phase der Veränderung

und somit habe ich die Möglichkeit mit ihnen zu wach-

sen.“<

Robert Sinn, Jugendreferent, Kaltern

„Für mich ist die Arbeit mit jungen Menschen an und für sich

schon sehr spannend, denn diese Lebensphase, die mit dem

Pflichtschulabschluss beginnt und bei jedem einzelnen unter-

schiedlich lange andauert, ist eine Zeit, die einer Art Testlauf

gleicht. Es ist eine Zeit des Probierens, sich Orientierens, des

Experimentierens …“<

Magdalena Amhof, Jugendreferentin, Brixen

“Ich finde es spannend, Jugendreferent zu sein, weil

ich nun die Erfahrung von 10 Jahren aktiver Jugend-

arbeit als Entscheidungsträger auf Gemeindeebene

unseren Jugendlichen mitgeben kann.“<

Alberich Hofer, Jugendreferent, Moos in Passeier

Der SJR hat nachgefragt:

Ist die Arbeit als Jugendreferent/in spannend?

Page 10: Rundschreiben

Rundschreiben 10

Rundschreiben | Oberstufenreform

OberstufenreformNEUE Bildungslandschaft für 14- bis 19-Jährige

SJR: Auf Staatsebene startete das neue

Oberschulsystem bereits mit diesem Schul-

jahr, in Südtirol ist es erst im nächsten

Schuljahr soweit. Es müssen noch einige

Bereiche konkret für Südtirol geregelt wer-

den. Was steht uns bevor?

Georg Kofler: Wesentlich ist, dass es drei neue

Schultypen geben wird: Gymnasien, Fachober-

schulen und berufsbildende Oberschulen.

Dadurch wird mehr Ordnung in das System

„Schule“ gebracht. Derzeit ist es nämlich noch

so, dass es 13 Typen von Gymnasien, 18 Fach-

oberschulen, 11 Lehranstalten und eine breite

Palette an berufsbildenden Schulen gibt, was

schwerer zu durchschauen ist.

SJR: Woher weiß ein/e Schüler/in, welches

die für ihn/sie geeignete Schulform ist?

Georg Kofler: Grundsätzlich ist die Entschei-

dung immer noch eine schwere, doch prinzipi-

ell gilt: wer ein Universitätsstudium anstrebt,

wird aufs Gymnasium gehen. Die Fachober-

schule hat bereits einen Bezug zum Arbeits-

markt, ermöglicht aber auch ein Universitäts-

studium.

Die berufsbildende Oberschule ermöglicht,

schon nach drei oder vier Jahren den Umstieg

in den Arbeitsmarkt mit einer qualifizierten

Ausbildung. Besuche ich sie aber fünf Jahre,

so kann ich ebenso mit der Matura abschlie-

ßen und anschließend studieren. Wichtig ist

hinzuzufügen, dass alle drei Typen gleichwer-

tig sind.

SJR: Angenommen die erste Entscheidung

war nicht die richtige und ein/e Schüler/in

möchte gerne von einem Schultyp in einen

anderen wechseln. Ist das möglich?

Georg Kofler: Ja, so ist es geplant. Es ist auch

vorgesehen, dass die Schulen die Übertritte

zwischen den Schultypen unterstützen müssen.

Also werden die Schulen entsprechende Maß-

nahmen ergreifen, um einen Wechsel von der

einen in die andere Schulform entsprechend zu

ermöglichen.

SJR: Für den Südtiroler Jugendring ist die

grundsätzliche Ausrichtung des Gesetzes

positiv. Zum Beispiel die Förderung der Zu-

sammenarbeit mit der Arbeitswelt, der ört-

lichen Wirtschaft, den lokalen Bildungs- und

Forschungseinrichtungen und vor allem auch

den Jugendorganisationen. Allerdings gibt

es auch Punkte, die wir weniger gut sehen.

Etwa die fehlende Mitbestimmung bzw. Mög-

lichkeit der Mitgestaltung von Schülern und

Schülerinnen. Was sagen Sie dazu?

Georg Kofler: Das Gesetz verfolgt ja das Ziel,

dass die Schulabgänger/innen zur Entwicklung

des demokratischen Gemeinwesens beitragen.

Damit das gelingt, müssen meiner Meinung nach

Jugendliche Demokratie auch selbst erfahren

haben. Dazu gehört die Mitbestimmung. Jeder

Schüler und jede Schülerin muss die Möglichkeit

haben, mitzubestimmen und an der Entwicklung

des Gemeinwesens Schule teilzuhaben. Deshalb

würde ich es sehr begrüßen, wenn diesem noch

in den Rahmenrichtlinien entsprechend Rech-

nung getragen werden würde.

SJR: Ein anderer dem Südtiroler Jugendring

sehr wichtiger Punkt ist die fehlende Evalu-

ation durch die direkt Betroffenen, die Schü-

ler/innen.

Georg Kofler: Laut Gesetz wird es eine interne

und externe Evaluation geben. Nicht ausdrück-

lich vorgesehen ist eine Befragung der Schüler

und Schülerinnen. Auch hier würde die Möglich-

keit bestehen, dieses in den Rahmenrichtlinien

rechtlich zu verankern.

SJR: Ein dritter Punkt, der dem SJR sehr

wichtig ist, ist die – leider noch nicht er-

folgte – stärkere Aufwertung der politischen

Bildung durch dieses Gesetz.

Georg Kofler: Dieser Punkt ist sicherlich sehr

wichtig. Wie schon gesagt, ist meiner Meinung

nach den Schüler/innen der Wert der Demokratie

bewusst zu machen. Gerade dies ist das wichtigste

Ziel der politischen Bildung. Ich denke, dass eine

Gesellschaft stark davon profitiert, wenn das In-

teresse der jungen Menschen an Politik geweckt

werden kann. Auch hier sollte in den Rahmen-

richtlinien entsprechendes vorgesehen werden.

Georg Kofler, ehemaliger Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler/innen

Interview mit Georg Kofler, Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler/innen der deutschen Schulen von 2008/09 bis 2009/10, zur Oberstufenreform*:

Page 11: Rundschreiben

Rundschreiben 11

SJR: Vieles ist derzeit noch unsicher. Bis

Ende des Jahres sollte die Landesregierung

die Umsetzung geregelt haben. Was sind die

wichtigsten noch offenen Punkte?

Georg Kofler: Es stimmt, dass noch vieles zu

regeln ist. So etwa, wo welche Schultypen an-

geboten werden oder die Unterrichtszeit ein-

schließlich der Stundenkontingente der einzel-

nen Fächer. Ich bin schon sehr gespannt darauf,

wie das im Endeffekt gelöst werden wird.

SJR: Was ist Ihrer Meinung nach ein Punkt,

der besonders gut gelungen ist?

Georg Kofler: Als ehemaliger Vorsitzender im

deutschen Landesbeirat der Schülerinnen und

Schüler, muss ich sagen, dass die Zusammen-

arbeit mit dem Schulamt sehr gut funktioniert

hat, das heißt: Wir Schüler/innen werden sehr

wohl ernst genommen. Doch leider sind unse-

re Forderungen bisher zu wenig berücksichtig

worden, weshalb ich stark hoffe, dass diesen in

den Rahmenrichtlinien entsprechend Rechnung

getragen wird.

SJR: Und was ist Ihrer Meinung nach weniger

gelungen oder noch zu verbessern?

Georg Kofler: Meiner Meinung nach sollten die

Schülerinnen und Schüler noch mehr Mitsprache

bekommen, wenn es um das Thema „Schule“

geht, denn „wir“ sind diejenigen, die fast 40

Stunden pro Woche in der Schule sitzen.

SJR: Wir danken vielmals für dieses Ge-

spräch!

*Anmerkung: das Gespräch wurde Ende September 2010 durchgeführt.<

Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin

„Die Oberstufenreform ist für mich aus der Perspektive der Bedürf-nisse, der Talente und unter-schiedlichen Begabungen junger Menschen zu gestalten. Das ist das primäre Ziel, dem anderes un-tergeordnet sein muss. Gleichzeitig gilt es, den Arbeitsmarkt Schule und die Ausstattung des Landes-haushaltes nicht außer Acht zu lassen.“

GYMNASIEN

Klassisches Gymnasium•Realgymnasium und Realgymnasi-•um mit Schwerpunkt angewandte NaturwissenschaftenSprachengymnasium•Kunstgymnasium mit den Fachrich-•tungen

darstellende Kunst•Architektur und Umwelt•audiovisuelle Medien und•

MultimediaDesign•Grafik•Bühnenbild•

• Gymnasium für Musik und Tanz• Sozialwissenschaftliches Gymnasi-

um und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit Schwerpunkt Wirtschaft

BERUFSBILDENDE OBERSCHULEN

Dreijährige Fachschulen• Erwerb des Berufs-•

befähigungszeugnissesVierjährige Fachschulen•

Erlangung des • Berufsdiploms

Bildungsjahr• endet mit staatlicher •

AbschlussprüfungLehrlingsausbildungen•

Erwerb des Berufs-• befähigungszeugnisses

Fünfjährige berufsbildende • Oberschulen endet mit•

staatlicher Abschluss- prüfung

FACHOBERSCHULEN

für den wirtschaftlichen Bereich•Verwaltung, Finanzwesen, •

MarketingTourismus•

für den technologischen Bereich• Maschinenbau, Mechatronik, •Energie Transport und Logistik• Elektronik und Elektrotechnik• Informatik, Telekommunikation• Grafik und Kommunikation• Chemie, Werkstoffe und Biotech-•nologien Mode• Landwirtschaft, Lebensmittel •und Verarbeitung Bauwesen, Umwelt, Raumpla-•nung

Foto

: He

lmut

h Ri

er

Rundschreiben | Oberstufenreform

Page 12: Rundschreiben

Rundschreiben 12

Im Juni 2010 ist sie erschienen, die Jugendstudie des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT). 1.102 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren aus ganz Südtirol wurden zu Themen wie ihr Ver-hältnis zu den Eltern, ihre Einstellung gegenüber Ausländer/innen, Freizeit, Gewalt u.a. befragt. Das Ergebnis kann dazu beitragen, die Jugendlichen bes-ser zu verstehen und die Jugendarbeit noch gezielter ausrichten zu können.

Dem Jugendring ist es wichtig, in die-sem Kontext daran zu erinnern, dass die Jugend - wie es Horvath treffend be-schrieben hat - „ein Kind unserer Zeit“ ist. So ist die Angst vor dem Fremden wohl auch auf den Umgang der Gesell-schaft mit diesem Thema und die alltäg-

liche diesbezügliche Berichterstattung zurückzuführen. Was besonders bedenklich stimmt ist die Sorge Nummer 1: der hohe Leistungs-druck. Hier liegt es an uns allen, den jungen Menschen zu ermöglichen, dass sie sie selbst sein können - eine Voraus-setzung für ein erfülltes und sinnstiften-des Leben. Ist die Jugend zu stark damit beschäftigt, primär fremdbestimmte For-derungen zu erfüllen und bleibt ihr zu wenig Zeit für ihr eigenen Interessen, so kann dieses dazu führen, dass sie sich selbst verliert. Es geht darum, Anliegen und Wünsche junger Menschen ernst zu nehmen und ihnen auch die dafür nötige Zeit einzuräumen, damit sie sich selbst finden können.<

ASTAT - Jugendstudie

Im Folgenden ein paar interessante Ergebnisse:Die Sorgen und Ängste der Jugendlichen

Am meisten zu schaffen machen den Jugendlichen die zu hohen Leistungsanforderungen (75,9 %)•Unbestimmte Zukunftsängste, Angst vor Krankheiten, Unglücklichsein und Einsamkeit beschäftigen über 60 % der Jugendlichen•47,8 % haben Angst vor Arbeitslosigkeit•

Die Einstellung gegenüber Ausländer/innendass es zu viele Einwander/innen in Südtirol gibt, meinen 66,1%•dass die Einwander/innen den Arbeitslosen in Südtirol die Arbeitsplätze wegnehmen, meinen fast ein Drittel der Jugendlichen•demgegenüber ist mehr als die Hälfte der Jugendlichen mit der Aussage einverstanden, dass die Wirtschaft in Südtirol auf die •Arbeitskraft der Einwander/innen angewiesen ist

Als die drei größten Probleme Südtirols nehmen die Jugendlichen folgendes wahrSucht/Drogen/Alkohol (71,5 %)•Einwanderung von Nicht-EU-Bürger/innen (67,4 %)•Verbauung der Landschaft (67 %)•

Jugend und Politik93,2% der Jugendlichen würden diejenige Person wählen, die ihre Interessen vertritt•83,7 % der Jugendlichen sind der Meinung, dass Politiker/innen ihre persönlichen Interessen vertreten•83,7 % der Jugendlichen meinen, dass es die direkte Demokratie des Volkes braucht•

Rundschreiben | ASTAT - Jugendstudie

Hervorheben möchten wir insbesondere drei Punkte:

1. alarmierend ist der hohe Leistungsdruck, der den jungen Menschen zu schaffen macht

2. nachdenklich stimmt die Angst

vor dem Fremden

3. nicht unbeachtet bleiben soll

das – laut Jugendstudie - nur

mäßig ausgeprägte sozialpoliti-

sche Engagement und Interesse

der Jugendlichen an Politik

Page 13: Rundschreiben

Rundschreiben 13

Die Landesregierung soll nach Meinung der Jugendlichen vor allem in diesen Bereichen aktiv werdenKinder und Familie•Soziale Absicherung, Altersversorgung und Renten•Arbeitsmarkt•

In der Freizeit für soziale und politische Ziele aktiv sind JugendlicheIn einem Verein (55,7 %)•In einer Jugendorganisation (18,6 %)•In einer Interessensgruppe (15,7 %)•

Zum Mitmachen in einer Organisation oder einem Verein motiviertSpaß (92,6 %)•Fürs Leben lernen (91,4 %)•Eigenen besonderen Fähigkeiten einbringen können (74,4 %)•

Die drei vorrangigen Lebensziele der Jugendlichen sindEine eigene Familie mit Kindern•Erfolg in Beruf/Karriere•Ein sicherer Arbeitsplatz•

Das Verhältnis zu den Eltern istsehr gut (52,7%)•gut (42,2 %)•schlecht (3,3 %)•sehr schlecht (0,2 %)•keine Beziehung (1,6 %)•

Dennoch nerven drei Dinge besondersEltern, die „immer Recht haben wollen“•Eltern, die „sich zuviel einmischen“ in die persönlichen Probleme der Kinder•Einschränkungen beim Ausgehen•

Körperliche Bestrafung von Seiten der ElternEtwa jede/r fünfte Jugendliche berichtet über körperliche Bestrafung von Seiten •

mindestens eines ElternteilsBuben werden häufiger geschlagen als Mädchen•bei der Stadtbevölkerung sind Schläge öfter an der Tagesordnung als bei der Landbevölkerung•

Die Freunde und Freundinnen, mit denen sich Jugendliche treffen, gehörenalle derselben Sprachgruppe an (67,3 %)•auch anderen Sprachgruppen an (35 %)•auch anderen Nationalitäten/Kulturkreisen an (24,5 %)•

Jugend, Sport und die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper59,6 % der Jugendlichen sind an mindestens zwei Tagen pro Woche sportlich aktiv•wobei die Männer aktiver sind als die Frauen•fast 75% der Männer sind mit ihrer Figur recht zufrieden – bei den Frauen sind es •

nur ca. die Hälfte

Rundschreiben | ASTAT - Jugendstudie

Rundschreiben 13

Page 14: Rundschreiben

Rundschreiben 14

Rundschreiben | Aktuelles

Moderator(inn)enausbildung

Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Zweiter Ausbildungslehrgang zur Moderatorin und zum Moderator für Kinder- und Jugendbeteili-gungsprozesse erfolgreich beendet

Partizipation von Kindern und Jugend-lichen wird groß geschrieben im Süd-tiroler Jugendring. Um diesem Thema in Südtirol noch mehr Gewicht zu ver-leihen, hat der SJR in Kooperation mit dem Deutschen Schulamt eine zweite Ausbildungsreihe für „Moderator(inn)en für Kinder- und Jugendbeteiligungspro-zesse“ im Haus der Familie am Ritten or-ganisiert. Die eineinhalb Jahre dauernde Ausbildung ist Ende August 2010 erfolg-reich beendet worden.

Im Unterschied zur ersten Ausbildungs-reihe, die der SJR alleine durchführte, wa-ren dieses Mal die Teilnehmenden nicht nur ehrenamtliche Mitarbeiter/innen aus

den Kinder- und Jugendverbänden Süd-tirols, sondern zur Hälfte Lehrpersonen. Dadurch konnte die Zusammenarbeit und Vernetzung von außerschulischer und schulischer Jugendarbeit gefördert werden sowie eine übergreifende Betei-ligungskultur entstehen.

16 Interessierte erhielten unter der Lei-tung von Waldemar Stange, Professor an der Leuphana Universität Lüneburg, das nötige Rüstzeug, um Partizipationspro-jekte anzuregen, zu planen und zu be-gleiten. Sie nahmen an einer Exkursion nach Deutschland und Dänemark teil, bei der sie beispielhafte Projekte im Par-tizipationsbereich kennen lernten, und führten auch selbst konkrete Projekte durch.

In der ersten Ausbildungsreihe 2006/07 wurden bereits 18 Moderatorinnen und

Moderatoren für Kinder- und Jugendbe-teiligungsprojekte geschult. Die damals qualifizierten Personen - zumeist Ehren-amtliche aus den Mitgliedsverbänden des SJR - sind weiterhin als Multiplika-torinnen und Multiplikatoren in ihren Vereinen und Verbänden tätig und wer-den zudem von Südtiroler Gemeinden zur Begleitung von Partizipationsprozessen angefragt.

Durch diesen Ausbildungslehrgang sind nochmals 16 Personen dazugekommen, die dem Thema der Kinder- und Jugend-partizipation in Südtirol einen größeren Stellenwert verleihen werden. Da im Rah-men der Schulung jede/r Teilnehmer/in zudem ein Projekt planen und durchfüh-ren muss, haben die zwei Ausbildungsrei-hen auch zur Folge gehabt, dass in Südti-rol 34 innovative Beteiligungsprojekte in die Tat umgesetzt worden sind.<

Der Schulhof der Grundschule sollte umgestaltet werden. Die Schüler/innen waren mit Eifer dabei.

Im Oktober entwickelten sie zwei Tage lang Ideen und bauten Modelle von ihrem Traumschulhof.

Ihre Wünsche reichten von Schwimmbad, Geisterbahn, Milch-shake-haus bis zu Fußballplatz und

Klettersonne. Einfälle hatten sie wahrlich viele. Auch bei der Ausarbeitung eines konkreten Plans

diskutierten und entschieden die Kinder mit. Das Tollste war aber, als es im Frühling wirklich mit

dem Umbau losging.< Uschi Wöth

Schulhofumgestaltung Grundschule Unterinn

Modul 1: • Grundlagen der Partizipation von Kindern und JugendlichenModul 2: • Projekte moderieren und leitenModul 3:• Soziale InnovationModul 4: • Situationsanalyse

Modul 5:• ProjektmanagementModul 6: • Qualitätsmanagement und EvaluationModul 7: • Dokumentation, Präsentation und Öffentlichkeits-arbeit

Module der Moderator(inn)enausbildung

Ein Teil der realisierten Projekte wird im Folgenden von den Moderator/innen kurz dargestellt

Besonderer Dank gilt der Stiftung Südtiroler Sparkasse und dem Amt

für Kabinettsangelegenheiten, die für die Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer der Kinder- und Jugendverbände die Ausbildung mitfinanziert

haben. Danken möchten wir auch dem gesamten Referent(inn)enteam,

insbesondere Waldemar Stange, Professor an der Leuphana Universität

Lüneburg.

Rundschreiben 14

Page 15: Rundschreiben

Rundschreiben 15

Kindergarten Kaltenbrunn - Neugestaltung Kreativwerkstätten

Die 23 Kinder des Kindergartens Kaltenbrunn haben in drei Monaten zusammen mit den beiden Traumfiguren „Traumi“

und „Motzi“ die Kreativwerkstätten neu gestaltet. Sie haben phantasiert, Ideen festgehalten, diese den anderen vor-

gestellt und sich dann auf einige Ideen geeinigt. Anschließend ging es an die Verwirklichung dieser Ideen: die Kinder

haben Räume angestrichen und eingeräumt. Hierbei haben sie ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und dadurch Räume

gestaltet, in denen sie mit viel Freude, über alle Sinne und ganzheitlich lernen können.< Karin Peer

Anlässlich des 20. Geburtstages der UN-Kinderrechtskonvention wollten wir ein Partizipationsprojekt

in Angriff nehmen. Am Projekt nahmen Jugendliche der Weiß Kreuz Jugend Bozen und der Pfadfinder

Eppan teil. In fünf Haupttreffen hatten die jugendlichen Teilnehmer/innen die Möglichkeit Ideen für

die Veranstaltung zu entwickeln und das „big event“ zu organisieren. Den Jugendlichen war es dabei

wichtig, dass wir etwas Spezielles für Kinder und für Jugendliche organisierten, und so kamen sie auf

die Idee einen Spielenachmittag und abends eine Party zu veranstalten.

Am 21. November 2009 war es soweit und unsere große Geburtstagsfeier fand in Eppan statt. Unter

anderem gab es einen tollen Spielemarathon, eine Verlosung und ein 20 Meter langes Baguette. Von

der Idee bis zum endgültigen Evaluationstreffen verging ziemlich genau ein Jahr, und wir können

jetzt auf ein gelungenes Partizipationsprojekt zurückblicken!<

Ursula Malojer, Peter Grund

„Partizipative Planung und Gestaltung einer Veranstaltung mit Jugendlichen - für Kinder und Jugendliche zum 20. Jubiläum der UN–Kinderrechtskonvention“

• Die Lehrgangsteilnehmer/innen sind Multiplikator/innen für das Thema „Mitbestimmung“.

• Engagierte (junge) Erwachsene wer-den durch die Ausbildung befähigt, Partizipationsprozesse von Vereinen, Gemeinden und anderen Einrichtungen zu moderieren und zu begleiten.

• Jede/r Lehrgangsteilnehmer/in führt im Rahmen der Ausbildung ein konkre-tes Projekt durch. So können in Süd-tirol innovative Beteiligungsprojekte entstehen, die sich an Qualitätsstan-dards orientieren und in Zukunft als Modellprojekte dienen.

Hüttenlager der Jungschar- und Ministrantengruppe Rentsch auf dem Würzjoch

„...und du entscheidest mit!“ - unter diesem Motto starteten 29 Kinder und Jugendliche der Jung-

schar- und Ministrantengruppe Rentsch am 7. August 2010 auf das Würzjoch zu ihrem traditionellen

Hüttenlager. Aber ganz traditionell war das Hüttenlager heuer nicht, denn die Kinder und Jugendli-

chen waren von Anfang an bei der Planung dabei!

So gab es im Juni 2010 ein eintägiges Planungstreffen mit allen Teilnehmer/innen und den Gruppen-

leiter/innen. Bei diesem Treffen wurden Programmpunkte geplant und Grundsatzdiskussionen über

bestimmte Themen, z.B. Nachtruhe, geführt. Mit dieser Vorbereitung startete die motivierte Gruppe

dann los! Gemeinsam wurde das von den Kindern und Jugendlichen geplante Programm auch umge-

setzt. Es war eine wundervolle, motivierte und wahnsinnig lustige und spannende Woche!<Lisa Huber

Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Rundschreiben 15

Page 16: Rundschreiben

Rundschreiben 16

Was sagen die Teilnehmer/innen der Ausbildung?

„Ich habe extrem viel gelernt – für mein Arbeitsleben, aber auch für

mich persönlich. Die Qualität des Lehrgangs war ausgezeichnet. Man

merkt, dass Partizipation nicht nur ein theoretischer Grundsatz, sondern

eine Lebenseinstellung ist.“

Ursula Malojer

„Durch die Ausbildung wurde das eigene Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt

- und zwar sowohl durch das vermittelte Wissen als auch durch die perfekt begleiteten

Übungen.“

Zur Kooperation Schule - Außerschulisches: „Es war interessant zu sehen, wie die

Partizipation sowohl im Schul- als auch im Vereinsbereich funktionieren kann. Ich

habe erfahren, dass in beiden Bereichen die Kinder- und Jugendpartizipation gut

verwirklicht werden kann.“

Karin Peer

„Die Ausbildung war einerseits fachlich fundiert, andererseits wirkte sie aber auch stark auf die

Persönlichkeitsentwicklung ein. Diese Kombination habe ich als sehr bereichernd empfunden –

und zwar vor allem für das Arbeitsfeld Schule, in dem ich tätig bin. Kinder- und Jugendbeteili-

gung ist eine Grundvoraussetzung für motiviertes Sein, Lernen und Arbeiten.“

Edith Frei

„Die Ausbildung hat mir sehr gut gefallen: sie war qualitativ hochwertig und außer-

ordentlich lehrreich. Das Engagement des Teams aus Lüneburg war beeindruckend

und professionell. Man hat gespürt, dass sie es nicht nur lehren, sondern auch

leben. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist meines Erachtens eine

absolute Bereicherung für die Gesellschaft, wenn sie keine Scheinpartizipation

ist. Sie kann die Welt verändern.“

Peter Grund

„Es war außerordentlich interessant – ich konnte viel lernen und habe nütz-

liche Inputs erhalten. Das Praxisprojekt war zwar arbeitsintensiv und

teilweise etwas schwierig, aber es hat mich sehr viel gelehrt, so-

dass ich von der Ausbildung stark profitiere.“

Ursula Wöth

Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Page 17: Rundschreiben

Rundschreiben 17

Und was sagt der Leiter der Moderator(inn)en-Ausbildung?

Besonderer Dank geht an Bernhard Mock (Bild links), welcher sich 12 Jahre lang

im Vorstand des Südtiroler Jugendrings engagiert hat!

Ein großes Danke auch an Thomas Huck (im Vorstand seit 2009).

Vorstand im Südtiroler Jugendring

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat im Mai seine 80. Vollversammlung abgehalten. Ein Schwerpunkt der Tagesordnung war die Neuwahl zweier Vorstandsmitglieder.

Im Bild der neue Vorstand des SJR (v.l.n.r.):

Kevin Hofer (stellvertretender Vorsitzender)•Kathia Nocker (Vorsitzende)•Igor Guizzardi (neues Vorstandsmitglied)•Martina De Zordo (neues Vorstandsmitglied)•Tobias Karbon (Vorstandsmitglied)•

Danke

Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Zur Situation in Südtirol:

„Es gibt viele engagierte Leute in Südtirol. Der

Südtiroler Jugendring hat die tolle Funktion,

diese zu bündeln. Hierdurch kann gezielt dazu

beigetragen werden, dass die Beteiligung von

Kindern und Jugendlichen in Südtirol immer

mehr Fuß fasst.“

Zur Kooperation Schule – Außerschulisches:

„Beide Seiten – sowohl Lehrer/innen als auch

Personen aus dem Vereinswesen – profitieren:

sie erfahren die Anliegen des jeweils anderen

Bereichs“

Und allgemein zur Kinder- und

Jugendbeteiligung:

„Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist

ein Aspekt der Kinder-, Jugend- und Familien-

freundlichkeit und Ausdruck der Zukunftsfähig-

keit des Gemeinwesens.“

Prof. Dr. Waldemar Stange

Universität Lüneburg

Rundschreiben 17

Page 18: Rundschreiben

Rundschreiben 18

Werbung für s’junge Ehrenamt - s’junge Ehrenamt für die Werbung

Der „Arbeitskreis Ehrenamt im SJR“ ist dabei eine Ehrenamtskampagne der besonderen Art durchzuführen, die das „junge Ehrenamt“ in Südtirol bewerben und Jugendliche für das Eh-renamt in den Kinder- und Jugendver-einen gewinnen soll.

Um die Ehrenamtskampagne so gut als möglich zu gestalten, war es das Ziel des Jugendrings, Ehrenamtliche – die ja Fachmänner bzw. –frauen in diesem Bereich sind – einzubinden und die Kampagne partizipativ abzuwickeln. So trafen sich im September 2010 über 30 Ehrenamtliche aus den Mitgliedsorgani-sationen des Südtiroler Jugendrings, die vorwiegend auf Ortsebene aktiv sind, um in einer Ideenwerkstatt Vorschläge für das Motto sowie für die Plakatwerbung der Ehrenamtskampagne zu entwickeln. Das Motto wird für alle zur Anwendung kommen, die Plakatentwürfe werden im

Unterschied dazu für jede Mitgliedsorga-nisation gesondert entworfen, um jeder SJR-Mitgliedsorganisation die Möglich-keit zu geben, ein auf ihre Verhältnisse zugeschneidertes Plakat zu entwickeln. Bei der Ideenwerkstatt ging es nicht da-rum, ein fix und fertiges Endprodukt zu produzieren, sondern vielmehr sollten Inputs für die Werbeagentur erarbeitet werden. Deshalb wurde der von den Mo-deratorinnen Edith Haspinger und Karin Peer geleitete Workshop auch von der Werbeagentur „Naderer Communicati-on“ begleitet, die den Anwesenden auch gleich das notwendige werbetechnische Grundlagenwissen vermittelte.

Die wirklich kreativen Inputs sind von der Werbeagentur dankend aufgenommen worden, und das Ergebnis kann im Früh-jahr 2011 in ganz Südtirol bestaunt wer-den. Dieses ist nur ein Teil der Ehrenamts-kampagne, die auf drei Jahre ausgelegt

ist und freundlicherweise vom Amt für Kabinettsangelegenheiten (Sonderfonds für ehrenamtliche Tätigkeit) unterstützt wird. Über Weiteres informieren wir euch im nächsten Rundschreiben. Wir möchten auch an dieser Stelle nochmals allen Eh-renamtlichen herzlich für Ihren wirklich überzeugenden Einsatz danken!<

Diözesanführungskreis (DFK) - Vollversammlung der Jungschar

Jahresthema 2010-11 Kreativität Jahresmotto „Anker los, kreativ di!“ Beim heurigen Diözesanführungskreis (DFK) der Katholischen Jungschar Süd-tirols (KJS) stand die Kreativität im Mittelpunkt. Die Vollversammlung fand im Rainerum in Bozen statt. Beim DFK entschieden die Jungschar- und Minist-rantenleiter/innen zudem über das Jah-

resprogramm 2010/2011. Bei der Voll-versammlung wurden das Jahresthema und das Jahresprogramm beschlossen. Die Jungschar stellte wieder ein um-fangreiches Jahres- und Kursprogramm vor. Mit dem Jahresthema „Anker los, kreativ di!“ stellt die Jungschar die Kre-ativität und Phantasie der Kinder in den Mittelpunkt. „Kreativität ist eine Kraft, die es zu entdecken und zu pflegen gilt.

Wer kreativ ist schafft es, aus dem Leben mehr zu machen,“ betont Hannes Wald-ner, 1. Vorsitzende der KJS.Im kommenden Arbeitsjahr werden wie-der zahlreiche Kurse und Aktionen ange-boten. Neben Klassikern wie dem Werk-stattseminar, den Grundschulungen, der Nikolausschulung oder der Sternsinger-aktion gibt es heuer einige Höhepunk-te, wie das beliebte Kinderfest und eine

Rundschreiben 18

Page 19: Rundschreiben

Rundschreiben 19

„Ich hab alle Tassen im Schrank“ lau-tet Jahresthema 2010/2011 – SKJ setzt sich mit dem Thema „Identität“ auseinander – Jugendpreis für Ursula Pixner aus St. Leonhard/Passeier

Am vergangenen Samstag trafen sich über 100 Jugendliche aus ganz Südti-rol zur Herbsttagung von Südtirols Ka-tholischer Jugend (SKJ) in Bozen. Im kommenden Arbeitsjahr wird sich SKJ dem Thema „Identität“ widmen. „Wir möchten Jugendliche dabei unterstüt-zen sich in Beziehung mit sich selbst, mit der Welt, mit ihrem Glauben und mit SKJ auseinanderzusetzen“, sagt Matthias Stuefer, Landesleiter von SKJ.Die Herbsttagung von SKJ fand im Kol-pinghaus in Bozen statt. Bei der Tagung wurden das Jahresthema und das Jah-resprogramm beschlossen. Südtirols Ka-tholische Jugend setzt sich demnach im kommenden Jahr mit dem Thema „Iden-tität“ auseinander. Das ganze Jahr über gibt es Angebote für Jugendliche, die sie dabei unterstützen sich in Beziehung mit sich selbst, mit der Welt, mit ihrem Glauben und mit SKJ auseinanderzuset-zen. Passend zum Thema „Identität“ lau-

tet das Jahresthema „Ich hab alle Tassen im Schrank“. Grußworte an die Vollver-sammlung richteten Klaus Nothdurfter vom Amt für Jugendarbeit und Landesrä-tin Sabina Kasslatter Mur. Kasslatter Mur betonte, wie wichtig es sei, sich mit sich selbst und seiner Identität auseinander zu setzten. Dies sei die Voraussetzung, um auf andere zugehen zu können.Bei der Herbsttagung wurde der Jugend-preis 2010 verliehen, den heuer die 31 jährige Ursula Pixner aus St. Leonhard/Passeier erhielt. Pixner engagiert sich seit ihrer Jugend unermüdlich für die Jugendarbeit im Tal, wobei sie viel Wert auf den Kontakt mit Jugendlichen und das Unterstützen der Vereine legt.Auf dem Jahresprogramm von SKJ, ste-hen neben zahlreichen Weiterbildungs-angeboten der Meditationsabend Josef-Mayr-Nusser, das Solidaritätsprojekt „72h ohne Kompromiss“, der Weltju-gendtag in Madrid, die Taizéfahrt nach Rotterdam, das „eurolager“ und ein in-terreligiöses Friedensgebet sowie eine Bergmesse.Jugendseelsorger Christoph Schweigl fei-erte zusammen mit den Jugendlichen ei-nen festlichen Abschlussgottesdienst.<

Werbung für s’junge Ehrenamt - s’junge Ehrenamt für die Werbung

Aktion zum Tag der Kinderrechte.Klaus Nothdurfter vom Amt für Jugend-arbeit betonte, wie wichtig und wertvoll die Herzlichkeit, die Freude am Leben und die Offenheit der Jungschar für un-ser Land ist.Der Diözesanführungskreis bot natür-lich auch viel Gelegenheit sich bei den Jungscharaktiven im ganzen Land zu bedanken. So dankte man vor allem der

Diözesanleitung der Jungschar, in der Jugendliche die Jungschargeschicke in Südtirol lenken und tausende von ehren-amtlichen Arbeitsstunden erbringen.Abschließend wurde ein Gottesdienst mit dem Jungscharseelsorger Christoph Schweigl gefeiert.<

Herbsttagung von Südtirols Katholischer Jugend (SKJ): „Ich hab alle Tassen im Schrank“

Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Rundschreiben 19

Page 20: Rundschreiben

Rundschreiben 20

Animativa – Freiraum für Unkonventio-nelles und Außergewöhnliches

Benefiz-AbendAm Samstag, den 2. Oktober stellte Ani-mativa bei einem Benefiz-Abend das Projekt „Circo de Todo Mundo“ vor: Ge-walt, sexuelle Ausbeutung, Drogen und Alkohol prägen das Leben vieler junger Menschen in der Region Belo Horizonte in Brasilien. Seit 1991 versucht „Circo de Todo Mundo“ mittels des sozialen Zirkus, der Zirkuspädagogik, junge Menschen wieder in einen normalen Alltag zurück-zuführen und ihnen neue Perspektiven für das Leben zu vermitteln. Dieses Projekt wird vom Verein COSPE (Cooperazione per lo Sviluppo dei Paesi Emergenti) von Animativa und von der Autonomen Provinz Südtirol unterstützt.

Anschließend an die Projektpräsentati-on traten vier Artisten aus Brasilien ge-meinsam mit Jugendlichen aus Südtirol im Zirkuszentrum auf und präsentierten ihr Können in einigen spektakulären Nummern. Zwei der brasilianischen Artisten ver-brachten zudem zwei Wochen in Südtirol, um Einblicke in die zirkuspädagogische Arbeit zu erlangen.<

Pädagogischer LeiterDem Verein ist es nun gelungen die Fi-nanzierung eines Pädagogischen Leiters zu sichern. Für den Posten des Päda-gogischen Leiters konnte Florian Hart-mann gewonnen werden.

Hartmann war 1993 bei der Gründung des Vereins ein Zirkuskind und träumte davon Zirkusdirektor zu werden. Danach war er als Betreuer bei Zirkuskursen und im Vorstand des Vereins tätig. Seit Sep-tember 2010 kümmert sich nun der Pä-dagogische Leiter um die Entwicklung und Umsetzung des pädagogischen und organisatorischen Konzeptes, die Mit-arbeiter/innenführung und um die Öf-fentlichkeitsarbeit. Hartmann ist sich sicher, dass im Ver-ein noch viel schlummerndes Poten-tial steckt und blickt optimistisch in die Zukunft: „Unser Bestreben ist die gemeinsame Gestaltung eines Erfah-rungs- und Erlebnisraumes, um primär Entwicklungsprozesse zu initiieren und zu unterstützen, welche die sozialen, motorischen, kognitiven und emotiona-len Kompetenzen fördern.“<

Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Page 21: Rundschreiben

Rundschreiben 21

Rundschreiben |Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Am Sonntag, den 11. Juli kamen aus dem ganzen Land Mitglieder und Freunde der Südtiroler Bauernjugend zum großen Mitgliederfest ins Wan-dergebiet Reinswald im Sarntal und verbrachten dort fröhliche Stunden. Trotz Feierlaune wurde aber auch an jene gedacht, denen es nicht so gut geht. Es konnten insgesamt 4700 Euro dem Bäuerlichen Notstandfonds (BNF) übergeben werden.

Bereits zum fünften Mal veranstaltete die Südtiroler Bauernjugend ihr Mit-gliederfest, diesmal im Wandergebiet Reinswald in Zusammenarbeit mit der SBJ-Ortsgruppe Sarntal. Bei den Hütten Pfnatschalm, Pichlberg, Sunnolm und den Hofmann Wiesen galt es für die teil-nehmenden Gruppen vier Geschicklich-keitsspiele und ein Quiz zu absolvieren. Die erspielten Punkte der Siegermann-schaft wurden vom Raiffeisenverband Südtirol in Geld umgewandelt und dem Bäuerlichen Notstandfonds (BNF) ge-spendet. 2500 Punkte und damit den ersten Platz schaffte die Mannschaft bestehen aus Stefan Goller, David Tir-ler, Brigitte Goller und Reinhard Sattler aus Kastelruth. Bei der Siegerehrung und Preisverteilung auf den Hofmann

Wiesen übergab der Obmann des Raiff-eisenverbandes Südtirol Heiner Nicolus-si-Leck einen Scheck in Höhe von 2500 Euro an BNF-Vorstandsmitglied Georg Reden. Nicolussi-Leck lobte bei der Scheckübergabe den Gemeinschaftssinn der Südtiroler Bauernjugend.

Landesobmann Hannes Dosser und Lan-desleiterin Elisabeth Wenter bedankten sich bei Nicolussi-Leck für die gute Zu-sammenarbeit und erhöhten die Spende um die kassierten Teilnehmerbeiträge von 640 Euro.

„Die Existenz der bäuerlichen Höfe liegt uns

sehr am Herzen. Immer wieder kommen Bäu-

erliche Familien durch Schicksalsschläge und

unverhoffte Ereignisse in Notsituationen und

bangen um ihre Existenz. Wir möchten hier

ein Zeichen setzen und den Bäuerlichen Not-

standsfonds gemeinsam mit dem Raiffeisen-

verband Südtirol unterstützen“, erklärte das

Führungsduo Dosser und Wenter.

Dass Sarntal und Solidariät nicht nur den gleichen Anfangsbuchstaben ha-ben, bewiesen dann auch die SBJ-Ortsgruppe Sarntal, zahlreiche Sarner Betriebe und die Hüttenbetreiber der Pfnatschalm und der Sunnolm. Auf ei-

gene Faust hatte die Ortsgruppe 1.200 Euro bei Sarner Betrieben gesammelt. Diesen Betrag erhöhten die Ortsgrup-pe und die Hüttenbetreiber um weitere 360 Euro, sodass am Ende des großen Mitgliederfest insgesamt 4700 Euro für den BNF zusammen kamen.

Die Ehrengäste Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und der Stellvertreter der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund Hansi Weissensteiner lob-ten die Bauernjugend für die Initiative. Ein Lob, das die SBJ-Führung zusammen mit SBJ-Ortsobmann Georg Stauder und SBJ-Ortsleiterin Anita Mair dankend an-nahm und dabei auch auf die zahlrei-chen Unterstützer der Aktion verwiesen, insbesondere das Wandergebiet und die Umlaufbahn von Reinswald, die Firma Rieper, BerMarTec Hebebühnen, Moser Luis GmbH aus Sarntal, die Firma Nils, die Erste und Neue Kellerei Kaltern, der Gartenmarkt der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, Luis Trenker, der Werbespezialist Mapetz, Südtirol 1, der Verband der Obstgenossenschaf-ten VOG, Sportler und Milkon Südtirol und die vielen Betriebe, die mit einem Sachpreis das Mitgliederfest unterstützt haben.<

Spielen im Sarntal für Spenden

Großes Mitgliederfest der Südtiroler Bauernjugend - Spendenaktion für Notstandsfonds

Page 22: Rundschreiben

Rundschreiben 22

Rundschreiben | Aktuelles

Im August wurde in Wien die dritte Auflage des in-ternationalen Erste-Hilfe-Ju-gendwettbewerbes ausgetragen. Or-ganisiert wurde der Bewerb von der Bündnisorganisation SAMARITAN INTERNATIONAL, welche im Jahre 1994 gegründet wurde und zu deren Mitgliedern auch der Landesrettungs-verein Weißes Kreuz zählt. Die teil-nehmenden Jugendmannschaften aus Südtirol konnten dabei beachtliche Erfolge einfahren.

Teilgenommen haben Jugendgruppen von verschiedenen Rettungsorganisa-tionen aus 10 verschiedenen Nationen. Beim zweitätigen Wettkampf mussten die jugendlichen Teilnehmer/innen sowohl bei praktischen Übungseinheiten sowie bei einem theoretischen Test ihr Können und Wissen unter Beweis stellen.

Als Abordnung für die Weiß Kreuz Jugend Südtirols wurden die Jugendgruppe der Sektion Ritten für die Kategorie A (Ju-gend zwischen 12 und 15 Jahren) und die Jugendgruppe der Sektion Bozen für

die Kategorie B (Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren) nominiert. Am Don-nerstag erfolgte die Abreise der teilneh-menden Jugendlichen in Begleitung der Jugendleiter/innen und Jugendbetreuer/innen aus Bozen und Ritten nach Wien. Die Unterkunft während der Wettkampf-tage erfolgte in einem Zelt Camp direkt auf der Wiener Donauinsel, welches vom Arbeiter-Samariterbund Österreich er-richtet und betreut wurde.Beim praktischen Teil des Bewerbes

wurden an verschiedenen Stationen in der Wiener Altstadt verschiedene Notfallsituationen aus dem Alltag simuliert, unter anderem medizi-

nische Notfälle sowie verschiede-ne Freizeit- und Verkehrsunfälle. Die

Hauptaufgabe der Jugendteams bestand darin, die geeigneten Ersthelfermaßnah-men einzuleiten, eine korrekte Alarmie-rung durchzuführen sowie eine weiter-führende Versorgung der Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu gewähren. Auch die Geschicklichkeit der einzelnen Gruppen wurde bei einigen Stationen überprüft. Beim theoretischen Teil waren die Teilnehmer/innen mit ver-schiedenen Fragestellungen in den Be-reichen Erste Hilfe und allgemeine Bil-dung konfrontiert.Anlässlich der Abschlussfeier des 3. Sa-mariter Erste-Hilfe-Jugendwettbewerbes fand am Samstagabend die Preisverlei-hung statt, welche für die Südtiroler Teilnehmer/innen und Gäste zu einem wahren Fest wurde. In der Gesamtwertung der Kategorie Ju-gend 12 bis 15 Jahre belegte die Weiß Kreuz Jugendgruppe vom Ritten den her-vorragenden zweiten Platz und musste sich lediglich dem Team der Arbeiter-Sa-mariter-Jugend Deutschlands geschlagen geben. Eine kleine Sensation schaffte die

noch junge Jugendgruppe des Weißen Kreuzes Bozen in der Kategorie 16 bis 27 Jahren. Nach hervorragenden Leistun-gen sowohl im praktischen als auch im theoretischen Teil des Bewerbes konnten sich die Jugendlichen der Landeshaupt-stadt gegen die Mitstreiter/innen aus den verschiedenen Nationen durchset-zen und den Gesamtsieg nach Südtirol holen. Es ist dies der erste Sieg einer Weiß Kreuz Jugendgruppe bei einem Ers-te Hilfe Wettbewerb auf internationaler Ebene. Zudem wurden aus über 100 Teil-nehmer/innen die beiden 17-jährigen Mitglieder der Weiß Kreuz Jugend Bozen Julia Perathoner und Daniel Widmann ex-aequo für die beste Einzelleistung ausgezeichnet. An der Preisverleihung nahmen als Vertreter des Weißen Kreuzes Südtirols Direktor Dr. Ivo Bonamico und die stellvertretende Präsidentin Barbara Siri teil, welche den Jugendlichen Ihre Glückwünsche für die errungenen Erfolge überbrachten.<

Weiß Kreuz Jugend dominiert beim 3. internationalen Samaritan Contest 2010 in Wien

Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Page 23: Rundschreiben

Rundschreiben 23

Rundschreiben |

Der Waltherplatz in Bozen hat sich am Samstag, den 9. Oktober 2010 für einen Tag in einen Spielplatz verwan-delt.

Die 4 VKE-Spielbusse baten verschiedene Spiele und Bastelangebote an. Außerdem waren auch das „Spielemobil“ von Dinx und der Musicalbus vom Verein Uscita/Ausweg dabei.

Am 11. Oktober 1980 hatte der VKE seinen ersten Spielbus im Rahmen ei-ner kleinen Feier in Bozen eingeweiht. Seither sind 30 Jahre vergangen und die Spielbusflotte des VKE ist mittlerweile auf 4 Fahrzeuge und einen Anhänger angewachsen. Diese Fahrzeuge sind das ganze Jahr über in ganz Südtirol unter-wegs und kommen dort hin, wo Kinder spielen. Sie veranstalten meisten mehr Aktionstage (2009-371!) als es ein Jahr

Tage hat! Die Mitarbeiter/innen des VKE-Spielbusses stehen den Kindern als Spielpartner zur Seite und versuchen die Kreativität der Kinder mit einfachen Spielen und Materialien zu fördern und ihnen einen Ort zu schaffen, an dem sie spielend Dinge erfahren können, welche sie anderorts nur mit einem größeren Aufwand erfahren können.

Der 30. Geburtstag wurde genau mit jenen Personen gefeiert, mit denen sich der VKE-Spielbus Tag für Tag trifft: den Kindern und Familien in Südtirol.

Deshalb wurde am 9. Oktober 2010 von 14.30 bis 17.30 Uhr auf dem Walther-platz in Bozen ein großes Kinderfest durchgeführt. Neben verschiedenen typi-schen Spielen und kreativen Tätigkeiten des Spielbusses wurden die 4 Fahrzeuge ausgestellt.

An einem Informationsstand konnte man sich über die Arbeit des Spielbusses und deren Projekte informieren.

Am 18. und 19. September 2010 orga-nisierte die Kolpingjugend Südtirol eine zweitägige Klausur, bei der die Mitglie-der gemeinsam ein spannendes und abwechslungsreiches Jahresprogramm 2010/2011 erarbeiteten. Mit Hilfe der Moderatoren, Felix Hofer und Verena Kapauer, gelang es viele

Ideen und Vorstellungen der einzelnen Mitglieder zu sammeln. Viel Neues wur-de erarbeitet und einiges Altbewährtes beibehalten.

So finden im neuen Jahr eine Landes-wallfahrt nach Rom, ein Selbstver-teidigungskurs für Mädchen, ein Ju-gendpolitiktag und ein internationales Kolpingwochenende auf dem Zeltplatz in Graun statt. Zudem stehen auch Aktionen mit den Berufsschulen des Landes auf dem Programm, da sich die

Kolpingjugend wieder verstärkt auf ihre Wurzeln-Jugendliche in der Berufsbil-dung-konzentrieren will.

Das traditionelle Winterwochenende findet natürlich auch wieder statt und auch die alljährliche Fahrt „KJ- on Tour“ garantiert viel Spaß und aufregende Er-lebnisse.

So startet die Kolpingjugend Südtirol erneut mit vielen Hoffnungen und fro-hen Mutes in das neue Jahr.<

„Auf ein Neues!“- Jahresprogramm-Klausur 2010/11 der Kolpingjugend Südtirol!

Großes Kinderfest zum 30. Geburtstag des VKE Spielbusses

Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Für weitere Informationen können sich Interessierte an das VKE-Büro Tel.: 0471-977413 oder Handy: 335-1438896 oder E-Mail [email protected] wenden.<

Page 24: Rundschreiben