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182 Salsawes Morphiurn gegen Zahnschmerz. S try ch n i n s a 1 z e gaben einen pulverigen Niederschlag oder Krystalle, je nach dem Grade der Verdiinnung und der Menge der Reagentien. Deutlicher erkennt man Strych- nin nach E. Marchand durch Behandeln der Losun mit Bleisuperoxyd und einer Mischung aus Schwefel- un Salpetersaure , wobei die verdunnteste Strychninlosung eine hlaue Farbe annimmt. B r u c i n s a l z e wurden nicht im Geringsten etrubt. Cinch oni ns a1 ze wurden sogleich gefallt, ! h i n i n - s a l z e hingegen nicht, wodurch man beide von einander tren n en kann. Vera t r i n s a 1 z e wurden nur durch doppeltkohlen- saures Natron gefallt, nicht aber durch doppeltkohlensau- res Kali. Diejeni en Salze, welche mit doppeltkohlensauren Al- kalien bei 8 egenwart von Weinsaure keinen Niederschlag geben, werden auch von Gerhsaure unter denselben Um- standen nicht gefallt, mit Ausnahme des Cinchonins und Strychnins, die iibrigen werden jedoch auch pracipitirt, wenn man die Weinsaure mit Ammoniak sattigt *). (Compt. rend. XXI. - Pharm. Cent1.6l. Nr. 9. 1846.) 8 Farbenreactionen vegetabilischer Salzhasen. Lefo rt hat auf die efarbten Reactionen aufmerksam gemacht, welche durch 8alpelersaure auf gewisse vege- tabilische Salzbasen hervorgebracht werden, namlich auf die rothe oder violette Farbe beim Morphin, unreinem Strychnin und Brucin, und er hat Sezeigt, dass sie noch starker wird, wenn man ein wenig Schwefelsaure zusetzt, so dass selbst Narcotin durch Salpetersaure mit einem Zu- satz von Schwefelsaure roth wird. Aber durch Schwefel- saure wird diese Farbenreaction auf sie auch mit andern oxydisenden Korpern hervorgehracht, z. B. mit den Sau- ren des Chlors, mit Jodsaure, Chromsaure, Bleisuperoxyd u. s. w. (Ilera. Jahresber. 25. 7. 508). B. Salzsaures Morphium gegen Zahnsehmen. Ebrard em Gehlt bei'odontalgie als cin ganz vor- ziigliches Mittel cp as salzsaure Morphium, und lasst + Gran *), Mir ~cheiot hierhei von P err o L der richtige Stsadpnct drr Beurlheiluog verfehlt zu rein. Nicht weil Weiariure, aondern wail eine ziemlich riarke S au r e vorwaltot, werdco dir Alka-

Salzsaures Morphium gegen Zahnschmerz

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182 Salsawes Morphiurn gegen Zahnschmerz.

S t r y ch n i n s a 1 z e gaben einen pulverigen Niederschlag oder Krystalle, j e nach dem Grade der Verdiinnung und der Menge der Reagentien. Deutlicher erkennt man Strych- nin nach E. Marchand durch Behandeln der Losun mit Bleisuperoxyd und einer Mischung aus Schwefel- un Salpetersaure , wobei die verdunnteste Strychninlosung eine hlaue Farbe annimmt.

B r u c i n s a l z e wurden nicht im Geringsten etrubt. Cinch on i n s a1 z e wurden sogleich gefallt, !!hi n i n -

s a l z e hingegen nicht, wodurch man beide von einander tren n en kann.

Vera t r i n s a 1 z e wurden nur durch doppeltkohlen- saures Natron gefallt, nicht aber durch doppeltkohlensau- res Kali.

Diejeni en Salze, welche mit doppeltkohlensauren Al- kalien bei 8 egenwart von Weinsaure keinen Niederschlag geben, werden auch von Gerhsaure unter denselben Um- standen nicht gefallt, mit Ausnahme des Cinchonins und Strychnins, die iibrigen werden jedoch auch pracipitirt, wenn man die Weinsaure mit Ammoniak sattigt *). (Compt. rend. XXI. - Pharm. Cent1.6l. Nr. 9. 1846.)

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Farbenreactionen vegetabilischer Salzhasen. L e f o r t hat auf die efarbten Reactionen aufmerksam

gemacht, welche durch 8alpelersaure auf gewisse vege- tabilische Salzbasen hervorgebracht werden, namlich auf die rothe oder violette Farbe beim Morphin, unreinem Strychnin und Brucin, und er hat Sezeigt, dass sie noch starker wird, wenn man ein wenig Schwefelsaure zusetzt, so dass selbst Narcotin durch Salpetersaure mit einem Zu- satz von Schwefelsaure roth wird. Aber durch Schwefel- saure wird diese Farbenreaction auf sie auch mit andern oxydisenden Korpern hervorgehracht, z. B. mit den Sau- ren des Chlors, mit Jodsaure, Chromsaure, Bleisuperoxyd u. s. w. (Ilera. Jahresber. 25. 7. 508). B.

Salzsaures Morphium gegen Zahnsehmen. E b r a r d em Gehlt bei'odontalgie als cin ganz vor-

ziigliches Mittel cp as salzsaure Morphium, und lasst + Gran

*), Mir ~cheiot hierhei von P err o L der richtige Stsadpnct drr Beurlheiluog verfehlt zu rein. Nicht weil Weiariure, aondern wail eine ziemlich riarke S a u r e vorwaltot, werdco dir Alka-

Zusammensetzung des lnutins. 183

am besten des Abends, drei Stunden nach der Mahlaeit, oder wahrend der Schmerzen mit dem zuvor nassge- machten Finger 3 Minuten lang auf das schmerzhafte Zahn- fleisch einreiben. Der Speichel darf weder ausgeworfen, noch verschluckt werden, da derselbe die Substanz auf- gelost cnthalt und durch dcn Contact die Absor lion der-

den Speichel verschlucken. Erfolgt. nach zwei Stunden weder Linderuoga noch Symptome der Narkose, so wird die Operation wiederholt ; desgleichen am andern Morgen, wenn ein neuer , jedenfalls gemilderter Anfall eintreten sotlte. Sohald Symptorne von Narkose, wie Schwere des Kopfs, Betaubung, Schlafrigkeit eintreten, muss es 'so fort ausgesetzt werden , worauf dieselben bald wieder ver- schwinden. (Fror. N. Not. Bd. 37. p . 122.)

Ich kann aus eigener Erfahrung die ZweckmPssigkeit dieses obigen Mittels empfehlen, und habe bei mehreren Damen, die an nervosem Zahnschmerz litten, die auffallendsten Erfolge gesehen. 1st der Schmerz nicht gar zu heftig, so hilft schon das blosse Reiben und nachheriges 10 Idinuten langes Halten des Speichels im Munde, worauf man deiiselben auswirft. Eine Dame, welche 8 Tnge lang stets des Abends Zahnweh bekam, und des Nachts nicht schlafen konnl.e, erhielt auf die eben er- wlhnte Weise mit Q Gran nach 2 Stunden Linderang, und die Schmerzen waren seitdem verschwunden. Hz.

selben begunstigt; erst nach 10 Minuten kann B erPalient

Na ch s c h r i ft.

Zusamrnensetzung des Inulins. In den Cichorien - Wurzeln kommt dasselbe nach

W o s k r e s s e n s k y * ) in der grossten Menge vor. Das Inulin verwandelt sich bei Einwirkuno des Wassers und snderer Reaoontien mit ausserordentlic%er Leichtigkeit in Zncker, wesaalb die Elernentaranalyse leicht abweichendc Resultate giebt. Muld t?r , welcher das aus L. Taraxa- cum und J. Helmurn gewonnene Inulin untersucht hat,

loide durch Gerbsiiure nicht gefillt; oder, wenn man lieber will, alle gerbsnuren Alknloide iin frisch gefillten Zuslande rind in den sliirkeren verdiinnten Siiuren, namentlich Salcsiure, mehr oder weniger leicht auflBslich. A. Wr.

*) Schon W a l t l (dissert. inaugur. MonacR. 1829.) giebt an, dnsi die Cichorien -Wurzel am niei8len Inulin enthnltc, nimlich 124 Yroc, Lhvenzahn 12 Proc., Alantwurzel it Proc.

Die Redaction.