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Schriftlicher Unterrichtsentwurf
Fachrichtung: Handel/Absatz/Marketing
Fach: Kundenkommunikation – und service
LF 10: Besondere Verkaufssituationen
bewältigen
Thema: „Süßer die Kassen nie klingeln“ –
Rollenspielgestützte Simulation besonderer
Verkaufssituationen im Rahmen des
Unterrichtsganges zum Rhein-Ruhr-Zentrum
mit anschließender Erstellung allgemeiner
Verhaltensempfehlungen unter besonderer
Berücksichtigung einer Förderung der
Handlungskompetenz
Kurze Zusammenfassung:
Die Schüler nehmen im Rahmen des
Unterrichtsganges die Kundenperspektive ein
und beobachten in den verschiedenen
Verkaufssituationen das Verhalten des
Verkaufspersonals. In der anschließenden
Unterrichtsstunde beurteilen sie aus der
Verkäuferperspektive die dargebotenen
Verkaufssituationen und leiten allgemeine
Verhaltensempfehlungen ab.
Datum: 13. Dezember 2005
Bildungsgang/Stufe: Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel
mit Zusatzqualifikation Handelsassistent/in (Mittelstufe)
Autor: Arndt Slabihoud, Diana Ivanjic
STUDIENSEMINAR für Lehrämter an Schulen Wuppertal - Seminar Lehramt an Berufskollegs-
Richard-Wagner-Str. 7, 42115 Wuppertal
1. Angaben zu den Lerngruppen 1.1 Lerngruppenzusammensetzung
04ET3:
Bei der 04ET3 handelt es sich um eine Mittelstufenklasse, in der sich 5 Schülerinnen
und 14 Schüler im Alter von 18-25 Jahren befinden, die zum Kaufmann/Kauffrau im
Einzelhandel ausgebildet werden. Von den insgesamt 19 Schülern1 weisen sieben
einen türkischen Migrationshintergrund auf. Partner der Berufsausbildung sind u.a.
Aldi, Real, IKEA, Saturn, Görtz und Vodafone.
04EHA:
Die Klasse 04EHA ist eine Mittelstufenklasse, die neben dem Ausbildungsziel
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel die Zusatzqualifikation zum/zur
Handelsassistenten/Handelsassistentin anstrebt. In der Klasse befinden sich 13
Schülerinnen und 12 Schüler. Die Auszubildenden sind in unterschiedlichen
Branchen tätig. Exemplarisch sind folgende Ausbildungsbetriebe zu nennen:
Colosseum, Appelrath & Cüpper, Galeria Kaufhof, Hema, Edeka und Aldi.
1.2 Besonderheiten der Lerngruppen
Die Schüler der beiden Klassen haben unterschiedliche schulische Vorbildungen:
Vorbildung
Anzahl der Schüler 04ET3
Anzahl der Schüler 04EHA
Allgemeine Hochschulreife 1 9
Fachhochschulreife 7 13
Fachoberschulreife mit Qualifikation 6 3
Fachoberschulreife ohne Qualifikation 4 0
Hauptschulabschluss 1 0
Σ 19 Σ 25
1 Zur Vereinfachung des Leseflusses sind mit der Bezeichnung Schüler im laufenden Text Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gemeint.
04ET3:
Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, kann die Zusammensetzung der Klasse
hinsichtlich der schulischen Vorbildung als grundsätzlich heterogen eingestuft
werden. Dies spiegelt sich durchaus auch in der Leistungsfähigkeit und der
Schüleraktivität wider. Neben sechs Leistungsträgern, die kontinuierlich gute
Beiträge zum Unterrichtsgeschehen leisten, gibt es fünf äußerst schwache Schüler,
die sowohl im sprachlichen als auch im schriftlichen Bereich starke Defizite
aufweisen.
04EHA:
In der Einzelhandelsklasse mit Zusatzqualifikation werden neben den Pflichtfächern,
die zur IHK-Abschlussprüfung führen, folgende Zusatzfächer unterrichtet:
Personalwesen, Organisationslehre und Volkswirtschaftslehre. Voraussetzung für die
Aufnahme in eine Klasse mit Doppelqualifizierung ist die Fachhochschul- bzw.
Allgemeine Hochschulreife bzw. sehr gute Noten im berufsbezogenen Bereich des
Berufsschulunterrichts des ersten Ausbildungsjahres, das heißt, in den Fächern
Einzelhandelsbetriebslehre, Warenverkaufskunde und Rechnungswesen bzw. nach
neuem Lehrplan in den Fächern Kundenkommunikation und Service,
Warenbezogene Prozesse sowie Wirtschafts- und Sozialprozesse. Durch diese
Eignungsbedingung wird deutlich, dass es sich bei dieser Klasse um eine sehr
leistungsstarke Lerngruppe mit sehr diszipliniertem Verhalten handelt. Sowohl das
systematische Arbeiten in Gruppen als auch die eigenständige Beteiligung am
Unterricht bereitet den Schülern keinerlei Schwierigkeiten.
1.3 Ausprägungen der Kompetenzbereiche der Lerngruppen
Fachkompetenz
In beiden Klassen wurden die besonderen Verkaufssituationen thematisiert. Zudem
kommen alle Schüler in ihrer praktischen Tätigkeit in den Ausbildungsbetrieben mit
solchen Verkaufssituation in Berührung. Deshalb kann bei diesem Themengebiet von
einem hohen Kenntnisstand und Motivationsgrad ausgegangen werden. So konnte in
der 04EHA beobachtet werden, dass alle Schüler innerhalb dieser Unterrichtsreihe
sehr gut mitgearbeitet haben. Daraus resultierte, dass die
mündlichen Beiträge der Schüler sehr vielfältig waren. In der 04 ET3 hat die letzte
Klassenarbeit gezeigt, dass die schriftliche Leistungsfähigkeit der Schüler gut
ausgeprägt ist. Auch die im Unterricht schwächeren Schüler haben eine zufrieden
stellende Klassenarbeit geschrieben.
Sozialkompetenz
Die Schüler beider Klassen haben sowohl in der Unter- als auch in der Mittelstufe
Erfahrungen in der Erarbeitung fachlicher Inhalte in der Sozialform der Gruppenarbeit
sammeln können. In der 04EHA ist zu beobachten, dass die Schüler gerne in
Gruppen zusammenarbeiten und dabei stets bemüht sind, das beste
Gruppenergebnis zu erreichen. Bei arbeitsteiliger Gruppenarbeit wurde deutlich,
dass die jeweiligen “Experten“ bei der Erläuterung ihrer Ergebnisse darauf bedacht
waren, ihr Wissen an ihre Mitschüler weiterzugeben. Die Gruppenzusammensetzung
spielt in dieser Klasse keine Rolle, d.h. die Schüler arbeiten in unterschiedlichen
Zusammensetzungen kooperativ und erfolgreich. Dagegen arbeiten die Schüler aus
der 04ET3 lieber in festgelegten Gruppenkonstellationen zusammen. Dies ist zum
einen auf die unterschiedlichen Ausbildungsbranchen zurückzuführen. Zum anderen
kann beobachtet werden, dass gleichgeschlechtliche Gruppen von den Schülern
bevorzugt werden.
Humankompetenz
In beiden Klassen ist ein Streben nach guten Leistungen wahrzunehmen.
Insbesondere in der 04EHA wird deutlich, dass die Auszubildenden konkrete
berufliche Entwicklungspläne haben und diese zielstrebig verfolgen. Sie sind in der
Lage ihre Lösungswege kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Auch in der
04ET3 ist ein eigenes Lerninteresse und Verantwortungsgefühl für die eigene
schulische und berufliche Entwicklung wahrzunehmen. Dies wird u.a. dadurch
deutlich, dass die meisten Schüler nach einzelnen Unterrichtsstunden ein Feedback
hinsichtlich ihrer mündlichen Beteiligung haben wollen.
1.4 Unterrichtseinsatz in der Klasse
04EHA
Die Klasse ist mir seit dem 30. August 2005 durch Unterricht unter Anleitung in dem
Fach Kundenkommunikation und -service (Lernfeld 10: „Besondere
Verkaufssituationen bewältigen“) mit zwei Stunden in der Woche bekannt. Meine
Unterrichtserfahrungen in dieser Klasse sind sehr positiv, da ich die meisten Schüler
bereits aus der Unterstufe kenne und sie sich mir gegenüber sehr freundlich und
aufgeschlossen verhalten.
04ET3:
Die Klasse ist mir seit dem 30. August 2005 durch eigenständigen Unterricht (BDU)
in dem Fach Kundenkommunikation und -service (Lernfeld 10: “Besondere
Verkaufssituationen bewältigen“) mit zwei Stunden in der Woche bekannt. Der
Umgang mit mir als Lehrperson ist freundlich und offen. Zudem hatte ich die
Möglichkeit, die Klasse außerhalb des Unterrichts, als wir mit der
Lehrerfußballmannschaft gegen diese Klasse gespielt haben, kennen zu lernen.
2. Didaktisch-methodische Analyse 2.1 Vorgaben der Richtlinien/ Legitimation des Themas Seit dem 01.08.2004 ist für den Ausbildungsberuf Kauffrau/Kaufmann im
Einzelhandel erstmals ein Rahmenlehrplan in Kraft getreten, der nach dem Lernfeld-
Konzept strukturiert ist. Die Inhalte der Unterrichtsreihe sind gemäß diesen
Richtlinien thematisch dem Lernfeld 10 „Besondere Verkaufssituationen
bewältigen“ zugeordnet. In der Zielformulierung heißt es: „Ausgehend von der
Unternehmensphilosophie handeln die Schülerinnen und Schüler bei Sonderfällen im
Verkauf situations- und fachgerecht. (…) Hierbei wenden sie zielgerichtet verbale
und nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten an. (…) In der Beratungssituation erkennen
sie mögliche Konflikte, bewältigen Stresssituationen und tragen durch
situationsadäquates Verhalten zu deren Lösung bei.“2
2 KMK-Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29.01.2004, S. 18.
Die didaktische Jahresplanung sieht die Behandlung der oben genannten
Unterrichtsreihe zu Beginn des Lernfeldes 10 in der Mittelstufe vor.
2.2 Einordnung der Unterrichtsstunde in die Unterrichtsreihe
Vorangegangene Stunden
- Kunden in Begleitung
- Hochbetrieb
- Geschenkkauf
- Preisgespräche
Aktuelle Stunde
“Süßer die Kasse nie klingeln“ - Rollenspielgestützte Simulation besonderer Verkaufssituationen im Rahmen des Unterrichtsganges zum Rhein-Ruhr-Zentrum mit anschließender Erstellung allgemeiner Verhaltensempfehlungen unter besonderer Berücksichtigung einer Förderung der Handlungskompetenz
Nachfolgende Stunden
- Umtausch und Reklamation
- Ladendiebstahl
Die heutige Unterrichtstunde stellt einerseits eine praktische Anwendung und
Reflexion der zuvor behandelten Inhalte dar, andererseits soll das kooperative
Lernen gefördert werden.
Aufgrund der Tatsache, dass zwei Klassen an der Lernsituation “Süßer die Kassen
nie klingeln“ mit jeweils zwei unterschiedlichen Themenschwerpunkten beteiligt sind,
halten wir es für notwendig, die heutige Unterrichtsstunde von 45 Minuten auf 90
Minuten zu verlängern.
2.3 Hauptintention
Der didaktische Schwerpunkt der heutigen Stunde besteht darin, den Schülern eine
praxisorientierte Anwendung ihres erworbenen Fachwissens mithilfe der Methode
der kooperativen Lernens zu ermöglichen. Aufhänger ist dabei das
Weihnachtsgeschäft, in das die Schüler verstärkt jedes Jahr ab Ende November
eingesetzt werden. In diesem Rahmen treten im Einzelhandel intensiv die
besonderen Verkaufssituationen auf, die von den Auszubildenden mit dem nötigen
Fingerspitzengefühl bewältigt werden müssen. Die Schüler für die möglichen
Konflikte zu sensibilisieren und ihnen Verhaltensempfehlungen mit an die Hand zu
geben ist die Hauptintention dieser Stunde. Eine Besonderheit der Lernsituation
besteht in dem Perspektivenwechsel. Die Schüler nehmen im Rahmen des
Unterrichtsganges auch die Kundenperspektive ein und beobachten in den
verschiedenen Verkaufssituationen das Verhalten des Verkaufspersonals. In der
heutigen Unterrichtsstunde beurteilen sie aus der Verkäuferperspektive die
dargebotenen Verkaufssituationen.
2.4 Didaktische Reduktion
Im Rahmen des Verkaufsgesprächs werden die verschiedenen Kundengruppen
(Senioren, Ausländer, Kinder und Jugendliche) ausgespart. Es erfolgt eine
Fokussierung auf folgende vier Themengebiete:
- Geschenkkauf,
- Kunden in Begleitung,
- Hochbetrieb und
- Preisgespräche.
Eine Aufbereitung des Themas Umtausch wegen Nichtgefallens bietet sich zu
diesem Zeitpunkt noch nicht, da dieser Aspekt erst kurz nach Weihnachten an
Bedeutung gewinnt. Weiterhin kann im Rahmen des Unterrichtsganges - aufgrund
des Zeitrahmens - das Verkäuferverhalten bei Spätkunden nicht beobachtet werden.
Neben dem Prinzip der didaktischen Reduktion werden in dieser Stunde
insbesondere folgende Unterrichtsprinzipien berücksichtigt:3
Prinzip der Gegenwarts-/ Zukunftsbedeutung: Der Themeninhalt
„Besondere Verkaufssituationen bewältigen“ ist Grundlage für tägliche
Verkaufsgespräche. Besonders für das zukünftige Berufsleben der
Auszubildenden im Einzelhandel ist es wichtig, dass sie in der Lage sind, in
schwierigen Verkaufssituationen wie z.B. Hochbetrieb fach- und
kundengerecht zu handeln.
Prinzip der Zugänglichkeit: Das Weihnachtsgeschäft stellt die
Auszubildenden jedes Jahr vor besondere Herausforderungen im Verkauf. Die
Schüler müssen die Kunden hinsichtlich des Geschenkkaufs beraten, mehr
Kundenandrang bewältigen und viele Preisgespräche führen.
Prinzip der Exemplarität: Die vier aufbereiteten Verkaufsgespräche sind
Ausschnitte von vielen möglichen Verkaufssituationen, die sich unter den
jeweiligen Bedingungen ereignen können. Im Rahmen des Themas Kunden in
Begleitung wird der “Möchtegern-Fachmann“ betrachtet, denkbar wäre auch
der “Experte“ als Begleiter.
Prinzip der Sachstruktur: Die Erarbeitung der Inhalte der heutigen Stunde
erfolgte bereits innerhalb des Unterrichts in den letzten Wochen. Während
dieser Phase wurden die beiden Klassen getrennt voneinander unterrichtet.
Die Anwendungsphase im Rhein-Ruhr-Zentrum erfolgte mit beiden Klassen
gemeinsam. Allerdings hatten die Klassen arbeitsteilige Arbeits- und
Beobachtungsschwerpunkte. Der Sinnzusammenhang ergibt sich dadurch,
dass diese unterschiedlichen Themenschwerpunkte durch kooperatives
Lernen erschlossen werden.
3 In Anlehnung an Klafki 1962; die fünf Grundfragen der Didaktik
2.5 Methodisches Vorgehen
Als Einstiegsmotivation dient eine Collage (Anhang 2), welche Schlagzeilen zum
diesjährigen Weihnachtsgeschäft beinhaltet. Durch diese soll der Bezug zu den
besonderen Verkaufssituationen hergestellt und die Schüler zum Reden gebracht
werden.
Im Anschluss berichtet ein Schüler über den vorangegangenen Unterrichtsgang zum
Rhein-Ruhr-Zentrum. Die dort erlebten Verkaufssituationen werden von
verschiedenen Gruppen beider Klassen realitätsnah wiedergegeben. Die Schüler
hatten im RRZ die Aufgabe in Gruppen die von uns zugewiesenen Rollen in einem
Geschäft ihrer Wahl zu spielen und mithilfe eines Beobachtungsbogens (Anhang 1)
das Verhalten des Verkäufers zu analysieren. Auf dieser Grundlage sollte ein
Verkaufsgespräch in wörtlicher Rede formuliert werden.
In der heutigen Präsentationsphase wird zu jedem der vier Module jeweils ein
negatives und ein positives Praxisbeispiel vorgeführt. Das negative
Verkaufsgespräch wird mithilfe eines Bewertungsbogens (Anhang 3), der zuvor an
alle Schüler ausgeteilt wird, kritisch reflektiert. Im Rahmen dieser Reflexion werden
ausschließlich die inhaltlichen Aspekte aufgegriffen, um Verhaltenstipps für die
berufliche Praxis der Schüler ableiten zu können. Diese werden auf einem Flip-Chart
themengetrennt fixiert (Anhang 4) und nach der heutigen Stunde abfotografiert.
Diese Ergebnisse werden in der nächsten Unterrichtsstunde den Schülern zur
Verfügung gestellt. Auf eine Auswertung des Rollenspielverhaltens der Schüler wird
verzichtet, da diese Methode den Schülern bereits aus der Unterstufe (LF 2:
“Verkaufsgespräche kundenorientiert führen“) bekannt ist. Nach der Sammlung der
jeweiligen Verhaltensempfehlungen wird zu jedem Modul ein positives
Verkaufsgespräch von den Schülern dargeboten, damit das “gute
Verkäuferverhalten“ in Erinnerung bleibt (Lernen am Modell).
Als didaktische Reserve dient die Einbeziehung der Ausbildungsbetriebe der
Schüler. Darüber hinaus sollen die Schüler berichten, wie sie ihre Rolle im RRZ
umgesetzt und diesen Perspektivenwechsel (Kundenrolle) empfunden haben.
Die Stunde schließt mit einem Ausblick auf das nachfolgende Thema
“Umtausch/Reklamation“.
3. Lernziele Die Schüler
wenden ihr zuvor erworbenes Fachwissen kontextgebunden und
handlungsorientiert in einem nachgestellten Verkaufsgespräch an.
erweitern ihre Methodenkompetenz, indem sie ein Rollenspiel zu
verschiedenen Verkaufssituationen planen, durchführen und reflektieren.
stärken ihre Humankompetenz, indem sie Erfahrungen aus der
Verkaufssituation so authentisch wie möglich darstellen und damit
Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Mitschüler übernehmen.
bauen ihre Sozialkompetenz aus, indem sie mit Schülern einer anderen
Klasse kooperativ zusammenarbeiten und Verhaltensempfehlungen
gemeinsam erarbeiten.
4. Geplanter Unterrichtsverlauf
Unterrichts-
phasen
Inhalte
Methoden / Aktions- und Sozialformen
Medien
Motivation/ Hinführung
- Aktuelle Schlagzeile zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft.
Unterrichtsgespräch: - Impuls-gebend, - darstellend
Collage, Folie, (Anhang 1)
Präsentation
- Besondere Verkaufssituationen im RRZ: Modul 1: Hochbetrieb Modul 2: Geschenkkauf Modul 3: Preisgespräch Modul 4: Kunden in
Begleitung
- Arbeitsteilige Schüler-präsentationen (8 Gruppen); die anderen Gruppen haben die Möglichkeit die Verkaufssituation zu analysieren und Fragen zu stellen;
- Rollenspiel; - darstellend, - Unterrichtsgespräch
- Rollenspiel-karte/ Beobachtungs-bogen für den Besuch des RRZ (Anhang 2)
- Bewertungs-bogen für die Rollenspiele
(Anhang 3)
Reflexion/ Sicherung
- Nach jedem Modul erfolgt eine Zusammenstellung von Verhaltensempfehlungen.
kritische Beurteilung des Verkaufsgesprächs
- Schüleräußerungen; - Unterrichtsgespräch
- Flip-Chart, mögliche Lösung (Anhang 4)
Didaktische Reserve
- Bezug zu den Ausbildungsbetrieben der Schüler
- Beschreibung der Wahrnehmungen im RRZ
- Schüleräußerungen; - Unterrichtsgespräch
Ausblick
Umtausch/Reklamation
Frontalunterricht: - darstellend
5. Literatur- und Quellenverzeichnis Eingeführtes Lehrbuch: Blank, A., Hahn, H., Meyer, H. (Hrsg.): Ausbildung im Einzelhandel, Band 2,
Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2005
Lehrpläne und Richtlinien: Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17.06.2004: Lehrplan für das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen: Kaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel; Stand: 29.01.2004 Didaktische Fachliteratur Klafki, W.: Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung (S. 5-34), in:
Roth, H., Blumenthal, A.(Hrsg.): Didaktische Analyse. Auswahl Reihe A, Heft 1 –
Grundlegende Aufsätze aus der Zeitschrift “Die Deutsche Schule“, Schroedel,
Hannover 1962
Seifert, J.: Visualisieren, Präsentieren, Moderieren; 21. erweiterte Aufl.,
GABAL Verlag, Offenbach 2001
Speth, H.: Theorie und Praxis des Wirtschaftslehreunterrichts, 8. Aufl.,
Merkur-Verlag, Rinteln 2004 Weitere Fachliteratur und Quellen: Heinemeier, H., Limpke, P., Jecht, H.: Handeln im Handel, Grundstufe für die Ausbildung im Einzelhandel, Winklers-Verlag, Darmstadt 2005 Lungershausen, H. u.a.: Kompetenz Einzelhandel, Lernfelder 6 bis10, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2005 Robert-Schuman-Berufskolleg in Essen: Didaktische Jahresplanung Einzelhandel; Beschluss der Bildungsgangkonferenz Einzelhandel vom 30.06.2004
6. Anhang Seite Anhang 1 Beobachtungsbogen für den Besuch des Rhein-Ruhr-Zentrum 13 Anhang 2 Folie (Collage) 20 Anhang 3 Bewertungsbogen 21 Anhang 4 mögliche Schülerlösung (Flip-Chart) 22
Sie gehen regelmäßig an zwei Tagen in der Woche joggen. Seit einigen Tagen haben Sie verstärkte Schmerzen im Knie und Sie vermuten, dass dies mit Ihren Laufschuhen zusammenhängt. Aus diesem Grund haben Sie sich heute vorgenommen, ein Fachgeschäft aufzusuchen um sich von einem/einer Fachmann/-frau ausführlich beraten zu lassen. Sie sind bereit viel Geld für den richtigen Laufschuh auszugeben. Allerdings können Sie sich nicht so recht entscheiden und wollen erst einmal sämtliche Modelle in Ruhe und unter fachkundiger Beobachtung ausprobieren.
Rollenspieler 1:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Sportgeschäft durch. Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Kundenansprache
Flexibilität
Probleme
Beratungs- intensität
Mehrfach- oder Parallelberatung
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich, in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche, Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Hochbetrieb
Rollenspieler 2:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Sportgeschäft durch.
Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Kundenansprache
Flexibilität
Probleme
Beratungs-intensität
Mehrfach- oder
Parallelberatung
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich, in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche, Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Hochbetrieb
Ihr/e neue/r Freund/in ist leidenschaftlicher Marathonläufer und trainiert fast jeden Tag. Um mehr Zeit mit ihm/ihr verbringen zu können, möchten Sie nun ebenfalls mit dem Laufen beginnen. Allerdings besitzen Sie keine Laufschuhe und haben auch keine genaueren Vorstellungen, was man als Anfänger/in beachten muss. Aus diesem Grund, suchen Sie ein Sportfachgeschäft auf. Da Sie nicht wissen, ob Sie sich für den Laufsport begeistern können, wollen Sie nicht viel Geld für die Laufschuhe ausgeben. Außerdem stehen Sie unter enormen Zeitdruck, da Sie bereits in einer Stunde mit Ihrem/Ihrer Freund/in zum ersten Lauftreff verabredet haben.
Im Rahmen der diesjährigen Betriebsfeier ist ein Waldlauf mit einer anschließenden Wellness-Party geplant. Obwohl Sie sich für das Laufen überhaupt nicht interessieren und nicht einmal das passende Schuhwerk besitzen, haben Sie vor Ihren Kollegen mit Ihren langjährigen Lauferfahrungen geprahlt. Um heute mittag nicht entlarvt zu werden, möchten Sie sich nun noch schnell Profi-Laufschuhe besorgen. Der Preis spielt keine Rolle. Ihnen ist wichtig, dass der Einkauf sich schnell abwickeln lässt, damit die Schuhe noch eingelaufen werden können.
Rollenspieler 3:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Sportgeschäft durch.
Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Kundenansprache
Flexibilität
Probleme
Beratungs-intensität
Mehrfach- oder Parallelberatung
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen. Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich, in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche, Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Hochbetrieb
Rollenspiel:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Geschäft Ihrer Wahl durch.
Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Bedarfsermittlung
Warenpräsentation
Probleme
Entscheidungshilfen
Serviceleistungen
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Geschenkkauf
Sie suchen ein Weihnachtsgeschenk für Ihre/n beste/n Freund/in. Da Ihr/e Freund/in bereits alles hat was man sich wünscht, wissen Sie nicht, was für Ihre/n Freund/in Frage kommt. Zudem ist Ihr/e Freund/in ein „Workaholic“ und hat somit keine Zeit für Sport, Musik oder andere Hobbys. Da Ihr Freund/in am 24.12 auch noch 30 Jahre alt wird, möchten Sie ihm/ihr in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk machen.
Zwischen den vorgelegten Artikeln können Sie sich schwer entscheiden und wie viel Geld Sie ausgeben möchten, steht auch noch nicht fest.
Rollenspiel:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Geschäft Ihrer Wahl durch.
Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Preisnennung
Einwand-behandlung
Zusatzangebot
Verständnis
Argumentation/ Erläuterung
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Preisgespräche
Endlich ist es soweit. Sie haben lange gespart und möchten sich heute Ihre lang ersehnte Jeans kaufen. Eigentlich geben Sie sonst nicht so viel für eine Jeanshose aus, aber die „Diesel“ sitzt einfach am besten. Allerdings haben Sie sich eine feste Preisgrenze von 120,00 Euro gesetzt und Sie sind davon überzeugt, dass Sie den Preis auch so weit runterhandeln können, denn schließlich hat Ihr Freund auch nur 120,00 Euro bezahlt.
Rollenspieler 1:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Geschäft Ihrer Wahl durch. Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Umgang mit dem Begleiter
Umgang mit dem Kunden
Behandlung von falschen Äußerungen
Warenkenntnisse
Probleme
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich, in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche, Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Kunden in Begleitung
Sie bezeichnen sich selbst gerne als Computerfachmann/-frau. Allerdings lesen Sie die gängigen Computerfachzeitschriften nur sehr oberflächlich, da Sie sich nur auf Ihr eigenes Urteil verlassen. Sie sind der Meinung, dass man sich auf so genanntes “fachkundiges Personal“ niemals verlassen darf. Aus diesem Grund begleiten Sie als “echte/r“ Fachmann/-frau heute Ihre Nachbarin zum bevorstehenden Computerkauf.
Sie versuchen das Verkaufspersonal erst einmal durch zahlreiche Fragen als Unwissende zu entlarven. Zudem versuchen Sie als Experte sich stets von den Meinungen anderer Menschen abzuheben.
Rollenspieler 2:
Arbeitsaufträge:
Führen Sie das Rollenspiel im RRZ in einem Geschäft Ihrer Wahl durch. Beobachten Sie das Verkäuferverhalten. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
Umgang mit dem Begleiter
Umgang mit dem Kunden
Behandlung von falschen Äußerungen
Warenkenntnisse
Probleme
Setzen Sie sich an einem netten Ort im RRZ hin und notieren Sie (vielleicht bei einem Cappuccino?) stichpunktartig Ihre Beobachtungen.
Schreiben Sie mithilfe Ihrer Beobachtungen das erlebte Verkaufsgespräch so realistisch wie möglich, in wörtlicher Rede auf.
Hinweis: Denken Sie daran, dass Sie Ihr Verkaufsgespräch in der nächsten Woche, Ihren Mitschülern möglichst frei darstellen sollen.
Arbeitsblatt zu: LF 10: “Süßer die Kassen nie klingeln“ – Kunden in Begleitung
Sie benötigen dringend einen neuen PC. Allerdings haben Sie keine technischen Kenntnisse und mit den ganzen Fachbegriffen können Sie auch nichts anfangen. Aus diesem Grund haben Sie Ihre/n Nachbarin/Nachbarn gebeten, die/der regelmäßig Computerfachzeitschriften liest, Sie bei dem Computerkauf zu begleiten. Sie geben sich zwar als Käufer zu erkennen, aber die konkrete Entscheidung für einen bestimmten Computer wollen Sie Ihrem persönlichen “Experten“ überlassen.
Bewertungsbogen “Besondere Verkaufssituationen“
Kriterien Rollenspiel 1 Rollenspiel 2 Rollenspiel 3 Rollenspiel 4
Der Verkäufer nimmt den Kunden wahr und signalisiert Hilfsbereitschaft.
Der Verkäufer berücksichtigt die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Situation.
Der Verkäufer argumentiert und berät den Kunden fachlich kompetent.
Der Verkäufer war während der gesamten Situation freundlich zum Kunden
1 = trifft voll zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft nicht zu
Anhang 3:
23
Allgemeine Verhaltensempfehlungen beim Geschenkkauf
Unterstützung anbieten Kaufmotiv (Anlass) feststellen Bedarfsermittlung (Geschlecht,
Alter, Hobbies etc) Serviceleistungen (Umtausch,
Verpackung, Lieferung) anpreisen
Anhang 4:
Allgemeine Verhaltensempfehlungen bei Kunden in Begleitung (Möchtegern-Fachmann):
Beide Personen begrüßen/verabschieden Blickkontakt/Lächeln Begleiter nicht bloßstellen „sanfte“ Korrektur falscher
Aussagen Kunden ins Gespräch mit
einbeziehen Bei Streitigkeiten nicht einmischen
24
Allgemeine Verhaltensempfehlungen beim Hochbetrieb
Ruhe bewahren Aufräumtätigkeiten vermeiden Kunden beobachten (Blickkontakt,
nicken/begrüßen) Reihenfolge beachten Lean-Selling Kunden mit Ware beschäftigen Absprache mit Kunden
Allgemeine Verhaltensempfehlungen bei Preisgesprächen
Preis nie nackt nennen Begriffe “teuer/billig“ vermeiden Verständnis für Rabattwunsch Begründung für
Rabattverweigerung Serviceleistungen und Zusatzartikel
als Rabatt Freundlich bleiben