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Hackbrett Informationen Marc Ramser im Interview Seite 16 Vorschau: 9. Hackbrettfestival München Seite 37 Neue Noten Seite 23 Nr. 13 / August 2005 Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e.V. Verband Hackbrett Schweiz - Förderkreis Hackbrett e.V.

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nen Marc Ramser im Interview

Seite 16 Vorschau: 9. Hackbrettfestival München

Seite 37 Neue Noten

Seite 23

Nr. 13 / August 2005Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e.V.

Verband Hackbrett Schweiz - Förderkreis Hackbrett e.V.

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I n h a l t Hackbrett-Informationen Nr. 13

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I n h a l t Hackbrett-Informationen Nr. 13

Vorwort 4S i l b e r l i n g e

Rudi Zapf Trio - Grenzenlos I und II 5Duo Anderscht - Quer 6Veretski Pass 8

B ü h n eRudi Zapf Trio 11Konzertwoche am Richard-Strauss-Konservatorium 13

L e u t eSaitensprung stellt sich vor 14Eine Trommel im Zirkel der Harmonien -Marc Ramser im Interview 16

N o t e n„Noten“ von Rudi Zapf 23Sonntagswalzer 24„Saitenblicke“ von Hans Vilsmeier 26„Skandinavische Tanzweisen“ von Angelika Maier 27Norrala Polska 29

W i s s e nWas? Warum? Wie? Fragen zum Hackbrett an den Instrumentenbauer 30

S z e n eSchorschi im Automobil - 13. Hackbrettseminar in Balingen 334. Schweizer Hackbrett-Tag 35Der neue Vorstand des VHbS 36

S e r v i c eVorschau: 9. internationales Hackbrettfestival München 37Börse 40Termine 41Impressum 42

Titelbild: Marc Ramser und Remo Crivelli inmitten von Hackbrettern aus MarcRamsers Werkstatt

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V o r w o r t Hackbrett-Informationen Nr. 13

Liebe Leserinnen und Leser,

Jetzt sind wir drei! Zum Landes-Hackbrett-Bund und dem Verband HackbrettSchweiz, die seit zwei Ausgaben zusammen die Hackbrett-Informationenherausgeben, kommt jetzt neu als dritter im Bunde der Förderkreis Hackbrette.V. hinzu, der seine ungefähr 60 Mitglieder vor allem in Bayern hat. Wirheißen unsere neuen Leser aus dem Bundesland Bayern (wo ja bekanntlichnicht nur Bayern wohnen) herzlich willkommen! Wir freuen uns schon aufEure Beiträge! Bitte schreibt uns von allem, was irgendwie mit Hackbrett zutun hat! Von Eurer Musikgruppe, von Konzerten und Seminaren, die Ihrbesucht habt, über CDs, die Euch ge- oder missfielen, von Personen, die mitdem Hackbrett als Spieler, Bauer, Konzertorganisatoren oder Komponisten zutun haben.... (Die Redaktionsadresse findet Ihr auf der letzten Seite dieseHefts. Bitte sendet uns Eure Beiträge bis zum 17.11.05!)

Wie Ihr seht, steht vorne auf diesem Heft wieder „Hackbrett-Informationen“.Der Ideenwettbewerb, den wir im letzten Heft ausgeschrieben hatten, umeinen neuen Namen zu finden, brachte keine Ergebnisse, die uns überzeugthätten. Deshalb bleibt’s bis auf Weiteres beim Alten. Vielleicht taucht irgend-wann irgendwo einmal eine zündende Idee auf. Teilt sie uns bitte sofort mit!

Ich habe soeben das Programm des 9. Internationalen Hackbrett-Festivals inMünchen (18.-20.11.05) erhalten. Es klingt wahrlich verlockend und ver-spricht eine große Vielfalt an Hackbrettmusik. Und da ist noch etwas, woraufwir uns freuen können: bis dahin sind die zwei CDs fertig, die Rudi Zapfgerade aus Mitschnitten aller vorherigen Hackbrett-Festivals zusammenstellt!

Einige unserer LHB-Mitglieder werden im September ihr Hackbrett wiederins Flugzeug packen und das Hackbrett-Fest in Shepherdstown (WV/USA, 9.-11.09.05, www.dulcimerfest.org) mit ihrer Musik bereichern. Sie werden unssicher in der nächsten Ausgabe Interessantes zu berichten haben! Ich wünsche Euch einen schönen Sommer und Herbst und viele beglückendeMomente mit dem Instrument, um das sich hier alles dreht, dem Hackbrett!

Angelika Maier

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Rudi Zapf Trio Grenzenlos I und IIJörg Baiter

25 Jahre lang steht der Hackbrettvirtuose Rudi Zapf nun schon auf denBrettern, die die Welt bedeuten und kein bisschen leise ist er in dieser Zeitgeworden – ganz im Gegenteil. In seinem Jubeljahr beschenkt Zapf seinPublikum mit einem neuen Ensemble, dem RUDI ZAPF TRIO, und spielt mitseinen beiden musikalischen Mitstreitern Martina Eisenreich (Violine, TinWhistle) und Harry Scharf (Kontrabass) im Handumdrehen gleich zwei CDsmit dem Titel GRENZENLOS ein.

Flotte Musik aus aller Herren Länder, vom Balkan über die Mongolei nachRußland, schnell mal nach Irland, Argentinien und wieder zurück insBayerische, eben GRENZENLOS, der Titel ist Programm.

Und die Musiker? Ein neues frisches Trio mit einer rothaarigenTeufelsgeigerin, Martina Eisenreich, die nicht nur die leisen Töne beherrscht,sondern auch mit jazzigen Arrangements das Hackbrett oder dasKnopfakkordeon von Rudi Zapf antreibt. Der Bassist Harry Scharf, mit demRudi Zapf auch schon früher gearbeitet hat, breitet einen schönenKlangteppich unter die Musik der beiden Solisten und hat auch an einigenStellen Gelegenheit, selbst Solis darzubieten. Wer die drei live erlebt hat, hatmit beiden CDs ein schönes Stück Erinnerung für zu Hause, doch jede stehtauch für sich. Die schönste Premiere ist die böhmische Wanderharfe, das neue„Hobby“ von Rudi Zapf. Auf dieser kleinen, zierlichen Harfe sorgt er eher fürbesinnliche Stimmung. Da kann man sich von den Kompositionen erholen, indenen Rudi das Hackbrett fetzen läßt. Um die Feinheiten herauszuhören, mussman hinhören, beide CDs wären nur als Hintergrundmusik zu schade. Nebenvielen traditionellen Stücken bestechen auch drei Eigenkompositionen vonRudi Zapf. Man kann von dieser lebendigen Musik gar nicht genugkriegen.......

CD-Info:Rudi-Zapf-Trio – Grenzenlos Vol. I+II, Pantaleon Records 10262 bzw. 10270,Zapf-Musik, An der Leiten 32, 85652 Ottersberg, www.zapf-musik.de

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Anderscht QuerHans Hürlemann

Andrea Kind und Fredi Zuberbühler haben mit ihren Hackbrettern eineinteressante CD produziert. Dazu gibt es ein Notenheft, das Andrea Kind amSchluss ihrer musikpädagogischen Ausbildung geschrieben und gemalt hat. «Anderscht» heisst das Duo und besteht aus Andrea Kind und FrediZuberbühler, die beide in Walzenhausen wohnen. Der Name erklärt sichdaraus, dass die beiden auch Dinge spielen, die im Normalfall nicht zumRepertoire von Appenzeller Hackbrettlern gehören – obwohl sich da ganzallgemein einiges geändert hat, vor allem seit das Spiel auf dem Hackbrettauch an Musikschulen unterrichtet wird. Mit dem Titel der vor kurzemerschienenen CD unterstreichen die beiden ihre musikalischen Absichten. Sieheisst nämlich «Quer» und vermittelt tatsächlich einen sehr persönlichgefärbten Querschnitt durch ganz verschiedene Musiksparten und Stile, immeraber gespielt auf zwei grossen, mit Dämpfung versehenen Hackbrettern ausder Werkstatt des Urnäschers Werner Alder.

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Zur Abwechslung improvisieren Fredi Zuberbühler und Andrea Kind manchmalauf demselben Hackbrett. - Bild: Hans Hürlemann

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13Das erste Stück ist ein Arrangement von Andrea Kind mit dem Titel«Rheinbogen» und soll einen Bogen schlagen von Donau und Rhein bis insAppenzellerland. So ist es im Notenheft beschrieben, das dieselben Stückeenthält wie die CD. Das Stück beginnt mit dem Donauwellenwalzer und kipptplötzlich und schlagartig in Emil Zimmermanns berühmten Hackbrettschot-tisch, den vermutlich alle Hackbrettschüler irgendwann einmal lernen. Derzweite Appenzeller Tanz gehört zu den schönsten Schöpfungen von JohannAnton Moser, dem «roten Bohli», der in Appenzell lebte von 1853 bis 1921.Es ist der zauberhafte C-Ton-Walzer, den man leider nur noch selten hört. DieNummer zehn ist ein weiteres Kabinettstück aus der Appenzeller Musikge-schichte, ebenfalls ein Walzer, «De blend Appezeller», der von Franz JosefBüchler (1829-1890) stammt, den man den «blend Bueb» nannte, weil er injungen Jahren erblindete. Die Nummer zwölf schliesslich heisst «Saiten-sprung», beginnt mit einer relativ freien Interpretation des berühmten Anna-Koch-Zäuerli, gleitet allmählich über in freiere Interpretationen im Sechsach-teltakt, die behutsam einmünden in einen schönen traditionellen Hackbrett-walzer. Erst ganz am Schluss mit einem verblüffend disharmonischen «Uusgängli»,einem völlig anderen Appenzeller Schluss, wird angedeutet, dass die Sachevielleicht noch nicht ganz fertig ist, denn so kann man beim besten Willennicht aufhören. Und tatsächlich, nach einer Pause von rund einer Minuteliefern die beiden Musikanten eine schräge Improvisation nach, in der dasHackbrett völlig «anderscht» gespielt wird, und zwar so, dass es plötzlichneben den bekannten Klangfarben auch winselt, heult, pocht und klopft. DieseNummer 13 ist offenbar für besonders neugierige Hörer gedacht, denn sieerscheint nicht im Inhaltsverzeichnis auf dem Cover der CD.Zwischen den Appenzeller Tänzen kommen zwei sehr schöne Klezmer-Stückeaus der jüdischen Tradition vor, Russisches gibt es da zu entdecken,Filmmusik aus «Doktor Schiwago» und mit „Tea for Two“ ein Jazz-Standard.Aus der klassischen Literatur schliesslich haben die beiden ein paarOhrwürmer ausgelesen: das berühmte Rondo aus dem Bocccherini-Menuett,George Gershwins «Summertime» und Robert Schumanns «Träumerei». DieAufnahmen sind perfekt gelungen und technisch tadellos aufbereitet wordenvon Fredi Zuberbühler, der über ein eigenes Tonstudio verfügt.

Zwei ProfisAndrea Kind ist 29 Jahre alt und vollberuflich Musiklehrerin, vor allem anMusikschulen im Rheintal. Von dort stammt sie auch, aus dem FürstentumLiechtenstein nämlich. Ihre Mutter, die Tochter des ehemaligen Professors an

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13der Kantonsschule Trogen, Heinrich Brenner, der sich mit seinerhervorragenden Sammlung von Appenzeller Tänzen einen Namen gemachthat, stellte die Verbindung zu Appenzeller Musik und zum Hackbrett her, dasAndrea nach einigen Umwegen schliesslich bei Walter Alder spielen lernte.Inzwischen hat sie an der St. Galler Jazzschule Musikpädagogik mitZertifikatabschluss studiert und als Folge davon die CD und das damitzusammenhängende Notenheft produziert.Fredi Zuberbühler ist 45jährig und hat sich als Quereinsteiger als Profi in derMusikszene etabliert. Seine musikalische Ausbildung begann er bei HansSchmid in Walzenhausen, spielte Hackbrett in der «Streichmusik Schmid»und eine Zeitlang auch bei den «Warthbuebe». Er ist aber ursprünglichgelernter Metzger und arbeitete mehr als 20 Jahre in seinem Beruf, bis er dann1997 die Metzg in Walzenhausen verkaufte und sich ganz der Musik widmenkonnte. Heute kennt man ihn als vielseitigen Musiker, der unter anderem mitOliver Lüttins «Treetalk» auftritt.CD-Info: CD und Notenheft mit Aquarellen und geschichtlichen Notizen sinderhältlich bei Andrea Kind, Walzenhausen oder via www.anderscht.ch

Veretski Pass Traditionelle Musik der JudenOsteuropas

Angelika Maier Cookie Segelstein: Geige und Bratsche des 19.Jhs.Joshua Horowitz: Tsimbl (jüdisches Hackbrett) und Bajan, ein chromatischesKnopfakkordeon des 19.Jhs.Stuart Brotman: dreisaitiger Kontrabass, Basy (dreisaitiges polnischesVolksmusik-Cello) und Baraban (jüdische Basstrommel)

Was wir auf dieser CD zu hören bekommen, klingt nicht nach zeitgenössi-scher Klezmermusik aus dem Konzertsaal, nicht nach den bekannten Klezmer-standards, sondern nach Bauernhochzeit vor ein-, zweihundert Jahren auf demBalkan - rau, erdig, archaisch und mitreißend. Die Tänze erinnern mich an dieMusik der Ungarn aus Siebenbürgen (Transsylvanien), was kein Wunder ist,stammt doch ein Großteil der Stücke aus den Karpaten, genauer gesagt, ausder Gegend um den Veretski Pass, eine Straße, über die die ersten Juden nachUngarn einwanderten. In Nizhni Veretski, der Heimatstadt von Cookie Segel-steins Vater, lebten vor dem Zweiten Weltkrieg Ruthenier, Ungarn, Tsche-chen, Roma und Juden. Mendel Chaskels, der lokale jüdische Geiger in dieserSalatschüssel der Kulturen und Völker, konnte all ihre Musik spielen. Das

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13Gebiet, auch Bukowina oder Buchenland genannt, wechselte in den letzten100 Jahren fünf Mal die Staatszugehörigkeit. Heute liegt Nizhni Veretski inder Südwestukraine bei Mukatschewo (Munkács).

Ein andererTeil der Stückeder CD wurdeauf bemerkens-wert eigenarti-ge Weise über-liefert: Stalinließ im ZweitenWeltkrieg dashalbe Volk derKrimtartarenausrotten undunterdrückteihre Kultur.Deshalb setztees alle Über-lebenshoffnungauf die Deut-schen, als diese

1941 die Krim eroberten. Die Nazis wiederum sahen darin die Möglichkeit,Minderheitenvölker Russlands wie die Krimtartaren gegen Stalin einzusetzen.Sie erklärten sie deshalb zu einem eigenständigen Volk und nahmen ihreVolksmusik auf Schallplatten auf, die jetzt zur Quelle für diese CD wurden.(1944/45 ließ Stalin das ganze Volk der Krimtartaren wegen Kollaborationmit den Deutschen nach Zentralasien deportieren.)Die Musik von Veretski Pass ist wahrlich abwechslungsreich! Auf ein Klage-lied (ein Geveyn - welch ein schönes und treffendes Wort!), meist eine Eigen-komposition oder eine Improvisation der Musiker, folgt ein ein ausgelassenerTanz, auf ein Rubato ein treibender Rhythmus, auf Bordunbegleitung Akkord-folgen, auf ein Solo oder Duo die geballte Kraft der ganzen Gruppe odermehr, denn man hört - das Tonstudio macht’s möglich - oft mehr als dreiInstrumente. Die angegebenen 30 Titel der CD sind Ausdruck dieser Vielfalt,aber zugleich irreführend. Die Musiker haben jeweils mehrere Melodien zueinem Musikstück zusammengefügt, die ganze CD ist aus einem Guss.

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Veretski Pass: Konzert im April 2004 in GelsenkirchenFoto: Christoph Giese

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S i l b e r l i n g e Hackbrett-Informationen Nr. 13Alle drei spielen fantastisch! Cookie Segelstein mit der Geige oder Bratschesteht ganz klar im Vordergrund, seltener Joshua Horowitz mit dem Akkor-deon. Bitte erwartet keine Hackbrett-CD, sonst werdet ihr enttäuscht! DasTsimbl ist fast immer Begleit- und Rhythmusinstrument. Zum Eindruck„Bauernhochzeit“ tragen neben dem Musizierstil und Repertoire auch derKlang der alten oder nach alter Weise gebauten Instrumente bei.

Joshua Horowitz ist hierzulande kein Unbekannter. Immer wieder begeistert ermit seiner Gruppe Budowitz mit der gleichen Art von Musik die Zuhörer aufdeutschen Festivals und Kleinkunstbühnen. Nachdem er einige Jahre in Grazwohnte, lebt er heute wie die ganze Gruppe in den USA.Das Beiheft zur CD ist 32 Sei-ten dick und eine unerwarteteliterarische Zugabe. Jeder derdrei Musiker steuerte ein sehrpersönliches Kapitel bei. Soerzählt uns Cookie von ihrerGeschichte als Tochter jüdi-scher Einwanderer in den USA,von ihrem Vater, dem Schnei-der, und verrät uns das Ge-heimnis des unübertroffenenHühnerpaprika-Rezepts ihrerungarischen Mutter. Bei Joshua geht es ebenfalls, jedoch etwas abstrakter, umHühner und Herkunft, vor allem aber um die schrullig-skurrile Vorliebe seinesVaters für philosophische Betrachtungen und Diskussionen rund ums Huhn.(Auf unseren Terminseiten findet ihr Konzert- und Workshoptermine vonBudowitz mit Cookie Segelstein im November 2005 in Österreich und derSchweiz)

CD-Info: Gesamtspielzeit: 57'30'' , Erscheinungsjahr 2004, Golden HornProduction GHP 020-2, P.O. Box 5776, Walnut Creek, California 94596,USA, www.goldenhorn.comBei Golden Horn ist auch ein Notenheft zur CD erschienen. CD von Budowitz (auf der viel Tsimbl zu hören ist): Mother Tongue, CD 3-1261-2, 1997 Koch International GmbH, Lochhammerstr. 9, D-82152 Planegg-Martinsried, Germany. Tel +49- (0) 89 - 8579-5269.

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Joshua Horowitz und Cookie Segelstein

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B ü h n e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Rudi Zapf TrioIm Konzert gehört im Schloss Dätzingen bei Böblingen (bei Stuttgart)

am 28.11.04Angelika Maier

Der Konzertsaal des Schlosses ist eigentlich kein Saal, sondern eher eingroßzügig bemessenes Wohnzimmer, in das ein Trio mit Hackbrett, bzw. Hafeoder Akkordeon, Geige und Kontrabass sehr gut passt. Alle Karten waren imNu verkauft und die ca. 60 Zuhörer konnten aus nächster Nähe die Musikgenießen. Es war eine der wenigen Gelegenheiten, Rudi Zapf außerhalbBayerns zu hören.

Ich war sehr gespannt, wie mir das neue Trio von Rudi gefallen würde. EineGeige hatte er meines Wissens noch nie in seinen zahlreichen Ensembles,angefangen von Guglhupfa in den 70er-Jahren über Zapfenstreich in den90ern bis heute. Kurz gesagt: Martina Eisenreich, die Geigerin, war furios. Siezog alle Register des Instruments, spielte samtig-weich oder kratzig, heiserund rund-wohlklingend, hell und dunkel, staccato und glissando, con arco, conlegno, pizzicato, Flageolett-Töne - aber nicht effekthascherisch, sondern derMusik angemessen. Das mongolische Stück breit singend, von Ton zu Tongleitend, die Jigs fröhlich springend - sie trifft einfach den richtigen Ton, dierichtige Phrasierung. Als einzige Frau, dazu mit wallender hellroterLockenmähne, hinter der das junge Gesicht häufig ganz verschwand, war sieschon ein Hingucker.

Der Bassist Harry Scharf war Rudi und Martina ein zuverlässiger, präziserund einfallsreicher Begleiter, der auch mit einigen Soli hervortrat.

Es ist Rudi wieder gelungen, zwei hervorragende und sympathische Musikerzu finden und mit ihnen eine wirklich hörenswerte Gruppe zu bilden.

Er selbst brachte wie immer seine unterhaltsamen Ansagen, wirkt dabei etwasschüchtern - aber gerade das bringt ihm die Sympathien des Publikums - undweiß doch genau, worauf er hinaus will. Er war mit Hackbrett, böhmischerWanderharfe und einem nagelneuen Knopfakkordeon angetreten. Nach wievor sind natürlich Hackbrett und Akkordeon die Instrumente, auf denen erbrilliert, aber die Harfe holt auf. Sein Hackbrett in diesem Konzert - das wirdeuch ja besonders interessieren - war eines mit den Ausmaßen eines derzeiti-gen Standardinstruments (g-d’’’), aber mit drei Oktaven Tonumfang. Es hateinen Dämpfer, von dem Rudi gekonnt und häufig Gebrauch machte.

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B ü h n e Hackbrett-Informationen Nr. 13Ein Teil des Programms bestand aus traditionellen irischen Stücke, vongetragen bis prestissimo – das Trio könnte die meisten der zahlreichendeutschen Irish Folk Bands locker an die Wand spielen. Dazu kamen einigewenige Barockstücke, die sehr frei interpretiert wurden, Klezmermusik, dieimmer wieder viel Anklang findet und Raum für Improvisationen lässt, RudisEigenkompositionen, bairische Volksmusik und solche vom Balkan, Tangosauf dem Akkordeon und so manches andere, was in keine der erwähntenKategorien passt. Die beiden CDs des Trios (siehe Besprechung in diesemHeft) entsprechen ungefähr dem Konzertrepertoire.

Ich wette, nach dem Erfolg dieses Auftritts haben wir Bewohner desGroßraums Stuttgart in ein, zwei Jahren erneut das Vergnügen, das Trio odereine andere Formation Rudi Zapfs wieder am selben Ort zu hören! Haltet dieAugen offen, damit ’s Eure Ohren nicht verpassen!

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Rudi Zapf Trio – Foto: Lea Zapf

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B ü h n e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Konzertwoche am Richard-Strauß - Konservatorium München

In der Woche von 18.04. bis 22.04.2005 stellte sich der Fachbereich Saiten-und Harmonikainstrumente des RSK, darunter auch die Hackbrettklasse vonBirgit Stolzenburg, mit Konzerten dem interessierten Publikum vor.

Carmen Amrein

Der Montag begann mit einem Schülerkonzert. Mit Hackbrett, Harfe, Gitarreund Zither boten die jungen Künstler ein abwechslungsreiches Programm, wieauch im Anschluss die Dozenten der Fachbereichsklassen, Birgit Stolzenburg– De Biasio (Hackbrett und Salterio), Sepp Hornsteiner (Gitarre und Laute),Georg Glasl (Zither) und Florian Pedarnig (Harfe). Die Uraufführung derKomposition „tempus fleni“ von Hillert, die Papst Johannes Paul II. gewidmetist, meisterten sie spielend. Der anwesende Komponist erzählte demPublikum, dass er sein Werk in der Sekunde des Todes von Johannes Paulvollendet hätte.

Am Dienstag präsentierten die Hackbrettstudenten ihr Instrument in seinerVielseitigkeit und abends zeigten die Schüler ehemaliger Studenten, was siegelernt hatten. Mit dabei waren ein junges Hackbrett-Trio von Belisa Mangund einige Schüler von Günter Ebel. Belisas Schülerinnen spielten unteranderem ein Stück aus den „Eisherzen“. Günters Schüler brachten dieTraumgeschich-ten von Dorothea Hofmann zum Erklingen und führten amSchluss als Gruppe ein paar bairische Volksliedern auf, unter anderem „DerKatz, der hat zwoa Beiner“, und erhielten begeisterten Applaus.

Am Mittwoch fand sich im ersten Konzert die Gitarrenklasse zusammen. ZumAbendkonzert hatten sich Studenten der Gesangs-, Hackbrett-, Zither-,Gitarre-, und Harfeklassen zu Duos bis Quartetten zusammengeschlossen. Mitvoluminösen Stimmen in atemberaubenden Tonlagen wurde vom türkischenKunstlied bis hin zur Arie „Ho nel petto un cor si forte“ aus der Oper „IlGiustino“ von Antonio Vivaldi, in der Michel Watzinger das Hackbrettsolospielte, einiges geboten.

Das erste Konzert am Donnerstag stand im Zeichen der Zither und im Abend-konzert mit dem Titel „Spielen“ fanden sich alle Instrumente des Fachberei-ches zusammen. Im ersten Teil hörten wir Vivaldis Sonata (RV 68), dargebo-ten von Eva-Maria Ruidisch und Michel Watzinger am Hackbrett. Dann folg-ten Joseph Haydns Symphonie (1.Satz), „Sonatina Caotica“ von Maximo

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13Diego Pujol und „La Battaglia di Marengo“ von Mauro Giuliani mit Gitarrenund die Uraufführung des Abends „Schritte im Grasland“ von DorotheaHofmann. Die Ausführenden waren Katharina und Franziska Obermeyer, Eva-Maria Ruidisch und Sabine Gander. Dorothea Hofmann hat mit diesem Stückfür vier Hackbretter ein wirklich tolles Werk geschaffen. Man hat als Zuhörerförmlich gespürt, wie das Gras an den Fußsohlen kitzelte. Im zweiten Teilwurde zwischen traditioneller bairischer Volksmusik („zuawegspuit“) undjazzigem Zither-Quintett abgewechselt. Zum Schluss gab es eine freie Impro-visation, an der auch das Publikum mitwirken durfte.

Den Abschluss dieser Konzertreihe bildete der Freitag mit Volksmusik undanschließendem Fest. Alles in allem war es eine tolle Woche, in der ich nievor 23 Uhr den Konzertsaal des Konservatoriums verließ!

SaitensprungDie etwas andere Hausmusik

Angefangen hat alles eigentlich damit, dass ich als Kind mit meinem Vater imFernsehen immer die Sendung „Mei liabste Weis“ angeschaut habe - heimlich,denn in dem Alter war diese Musik einfach uncool. Als Erwachsene und Mutter im Erziehungsurlaub habe ich eine Abwechslungzu Windeln, Alete und Besuchen beim Kinderarzt gesucht. Es sollte aberetwas sein, was ich zu Hause machen kann, weil man mit einem Säuglingdoch sehr gebunden ist. So hat mir mein Mann dann zu Weihnachten 1997 einHackbrett geschenkt. Ich fiel aus allen Wolken. Mein Mann, der eigentlichvon der Blasmusik herkommt, meinte: „Wenn du noch Hackbrett spielenlernst, lerne ich noch Kontrabass“. Das hat mein Schwiegervateraufgeschnappt und daraufhin meinem Mann zum gleichen Weihnachtsfesteinen Kontrabass geschenkt. Auf Umwegen bin ich dann - Gott sei Dank – alsSchülerin zu Inge Goralewski-Huber gekommen und nahm ab da regelmäßigbei ihr Unterricht. Anfangs bin ich immer mit zwei anderen Hackbrettspielernaus der Umgebung zu ihr nach Trossingen gefahren. Glücklicherweiseunterrichtet sie inzwischen an der Musikschule Stockach, was von uns nureine zwanzigminütige Autofahrt entfernt ist. Ich übte also eifrig und nach ca.zwei Jahren hatte ich dann den Wunsch, auch mal in einer Gruppe zu spielen.Nur immer Unterricht ohne Ziel vor Augen, da fehlt einem dann halt derAnsporn. Also begaben mein Mann und ich uns auf die Suche nach weiterenSaiteninstrumentspielern und wir vergrößerten uns um zwei Gitarristinnen,von denen eine noch Querflöte spielt, was besonders unseren Folklorestücken

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13

z. B. aus Irland und Russland sehr zugute kam und unsere musikalischeVielfalt erweiterte. Hinzu kam dann noch unser Franz mit der Geige und sowaren wir dann zu sechst.

Unseren ersten öffentlichen Auftritt nach einem Jahr des gemeinsamenProbens haben wir in einer kleinen Kneipe in Owingen selbst organisiert, umuns mal der Öffentlichkeit vorzustellen. Vor lauter Aufregung haben wirnatürlich auch gepatzt, aber insgesamt hat es den Leuten sehr gut gefallen. DieKneipe war auch brechend voll. Musik dieser Art gibt es hier in unserernäheren Umgebung nicht, vor allem, weil wir uns nicht auf Stubenmusikbeschränken, sondern auch viel Klassik, internationale Folklore und neueVolksmusik spielen, und teilweise auch dazu singen. Von da an brauchten wiruns eigentlich unsere Auftritte nicht mehr selbst suchen. Es kamen Anfragenfür Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, von der Kirche für Weihnachten etc. EinKonzert im Jahr, das sogenannte „Sommernachtskonzert“, organisieren wir

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v.l.n.r.:Kontrabaß: Hans-Georg Benz, Gitarre und Sopranino: Sabine Hamidovic Gitarre und Querflöte: Angela Gorber, Geige: Franz Alber Geige und Harfe: Dorothea von Walthausen, Hackbrett: Andrea Benz

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13selbst, letztes Jahr zusammen mit der katholischen Frauengemeinschaft, diedann Bowle und kleine Häppchen serviert. Eintritt verlangen wir keinen, wirbitten aber um Spenden für einen guten Zweck. Das kommt recht gut an.

Inzwischen haben wir uns um eine Harfe und eine weitere Geige erweitert.Durch Studium und Mutterschaft haben sich zwei Wechsel bei den Gitarrenergeben. Und da unsere noch verbliebene Gitarrenspielerin dieses Jahr einBaby erwartet, suchen wir für sie Ersatz. Ein Interessent hat sich schongemeldet. Hoffentlich wird’s was.

Unsere größte Herausforderung ist unser Auftritt bei der 850-Jahr-Feier inunserem Owinger Ortsteil Taisersdorf am 30. Juli 2005. Dort bestreiten wirden musikalischen Teil der mittelalterlichen Festivitäten auf einer Bühnedraußen. Dort werden wir auch zum ersten Mal – notgedrungen – mit Verstär-keranlage spielen.

Wer Lust hat, im Sommer mal ein paar Tage am Bodensee zu verbringen(Owingen bzw. Taisersdorf liegen nur 6 bzw. 10 km vom See entfernt), istherzlich willkommen. Bei der Vermittlung von Unterkünften bin ich gernebehilflich.

Liebe Grüße vom Bodensee

Andrea Benz

Eine Trommel im Zirkel der Harmonien

Angelika Maier

Am Rande des Schweizer Hackbrett-Tags hatte ich Gelegenheit zu einemGespräch mit Marc Ramser, einem Hackbrettbauer aus Riggisberg im KantonBern.

Lebst du vom Hackbrettbau?Manchmal ja, manchmal nein. Es ist nicht ganz einfach, man muss flexibelsein. Ich hab eigentlich immer noch einen Zusatzjob. Im Moment gebe ichzusätzlich Hackbrettunterricht. Die letzten drei Jahre habe ich Bühnenbild amTheater gemacht. Meine Instrumente sind alles aufwändige Einzelanfertigun-gen, keine Serienproduktion.

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13Dein wievielter Beruf ist das Hackbrett bauen?Ursprünglich war ich Turn- und Sportlehrer, dann hatte ich 20 Jahre langeinen Demeter-Bauernhof. Dazu habe ich mich seit fast 30 Jahren mitHackbrettbau und -spiel auseinander gesetzt. Zur Zeit bin ich zum Beispielauch Zeltbauarchitekt ...ich mach einfach verschiedene Sachen.

Wie kamst du darauf, Hackbretter zu bauen?Ich wollte dieses Instrument spielen. Es war eine Sehnsucht. Dabei war fürmich immer klar, dass ich nicht ein Instrument kaufe, sondern dass ich mir dasselber mache. Als ich mein erstes Instrument gebaut habe, hatte ich noch garnie live ein Hb gesehen. Ich wusste nur, dass es sich um einen trapezförmigenResonanzkörper mit ganz vielen Saiten handelt, und sonst wusste ich eigent-lich gar nichts.

Kann man in der Schweiz leben und nie ein Hackbrett sehen?Ja, vor dreißig Jahren in Bern war das schon möglich! Ich hab dann einfachmal angefangen und meinen Lernweg gemacht. Ich hatte z. B. zu Beginnüberhaupt keine Ahnung von Saitenspannung. Mittlerweile rechne ich dasnatürlich alles für jeden Ton in Verbindung mit dem Saitenmaterial und derrichtigen Mensur minutiös aus.

Ist dir das erste Instrument gleich gelungen?

Nein, nach einer halben Stunde war es kaputt. Es brach zusammen.

War das keine Entmutigung?Nein, eigentlich nicht. Ich habe mich von diesem Anfangsschock schnellerholt und dann das nächste ein bisschen stabiler gemacht. Aber es war nichtstimmbar. Der Innenbau war zu wenig stabil. Die Resonanzdecke sank ab.Beim dritten hab ich mich mal ein bisschen umgeschaut, was die Appenzellerso machen. Danach hab ich eine Zeit lang Hackbretter in AppenzellerStimmung gebaut, und später, Anfang der 90er-Jahre, hab ich daschromatische Mittelsteg-Hackbrett gebaut. Es war Learning-by-doing. Daswar eigentlich gut so, weil ich dadurch nicht in eine Richtung gezwängtwurde, sondern immer frei war in der Entwicklung. Ich hab manchmal einfachalles über Bord geworfen und völlig von vorne begonnen. Ich schau immervorwärts.

Was sind deine Innovationen am Hackbrett? Man redet ja z.B. von Marc-Ramser-Stimmung.

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13Ich würde mal sagen, diese Stimmung, wobei mit Stimmung die Anordnungder Töne gemeint ist. Ich hab das Mittelsteg-Hackbrett systematisch-chromatisch gemacht. Christian Schwander hat das auch gemacht, einbisschen früher noch als ich. Ich fand aber, dass an seinem System noch etwasgeändert werden muss. Bei mir steht der Mittelsteg zum Beispiel in dergrossen und nicht in der kleinen Sexte. Den ganzen Bassbereich habe ich vomCymbal übernommen. Die Diskantpartie hab ich völlig neu gestaltet. Wirhaben in der Schweiz eine sehr komplizierte „Stimmungslandschaft“, weiljeder Bauer etwas eigenes macht, da er meist auch selber Spieler ist unddeshalb seine Vorstellungen hat. Das ist bezüglich Bau und Unterricht nichtbesonders ökonomisch, dafür ist es individuell und facettenreich.Neu ist auch, dass man jeden Chor im Bass- und im Mittelbereich an zweiStellen, nämlich an seinem rechten und an seinem linken Ende, anschlagenkann. Auch die Dämpfung der Seiten von unten hab ich entwickelt, einerseitsaus spieltechnischen, andererseits aus ästhetischen Günden. Dämpfung aufdem Hackbrett ist immer noch eine Art Luxus, zum Bauen sehr kniffelig undaufwändig.

Aber die Dämfung von unten haben die Appenzeller auch.

Marc Ramser mit Santur – Foto: www.saitenart.ch

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13Sie bauten zuerst gar keine Dämpfungen. Töbi Tobler war der erste, der damitexperimentiert hat. Sein Prototyp dämpfte von oben und wurde dann inverschiedenen Ausführungen nachgebaut. Jetzt werden beide Variantengebaut. Die Nachfrage ist steigend, weil zum Beispiel Rock oder Jazz mitPedal-Dämpfung wirklich effektvoll gespielt werden kann. Auch die elektronische Tonabnahme in dieser Art - eine Zusammenarbeitzwischen Christoph Rechsteiner aus Bern und mir - ist neu.

Und diese zweigeteilte Dämpfung, die du baust, hast du die irgendwo kopiert?Nein, das war so eine Idee: ich möchte den Bass gedämpft spielen und diehohen Töne klingen lassen können oder umgekehrt.

Auf welches von dir gebaute Instrument bist du besonders stolz?Sehr Freude hab ich am Basshackbrett. Das ist einfach etwas ganz Spezielles,das es so vorher nicht gab. Da gibt es klanglich sehr viel zu erforschen drauf.

Meinst du mit Basshackbrett das Instrument, das man auch streichen kann? Ja, genau! Man kann’s mit einem oder mit zwei Bögen streichen, man kann esschlagen, man kann sehr viel mit Handperkussion darauf machen, sogarSlapping wie beim E-Bass ist darauf möglich. Es gibt sehr viele Möglichkei-ten neue Klangfarben zu erzeugen. Dieses Basshackbrett erweist sich imEnsemble als wertvolle Erweiterung.Auf die ganze Entwicklung am Konzerthackbrett schaue ich auch mitGenugtuung. Es geht aber sicher noch weiter. Ich habe gerne, wenn`s fließt.Das ist Leben.

Was sind die Vorteile deiner Stimmung gegenüber der AppenzellerStimmung?Als erstes möchte ich sagen, dass es mir in keiner Weise darum geht, wertenddas eine gegen das andere auszuspielen. Der größte Vorteil liegt meinesErachtens darin, dass sie systematisch-chromatisch ist. Der nächste Saitenchorentspricht auch dem nächsten Halbton in der Tonleiter und zwar über dasganze Instrument. Darin liegt eine Logik, die keine Ziege weglecken kann. Esmacht von daher auch Sinn, die Halbtöne entsprechend dem Klavier zumarkieren. Dadurch wird das ganze System sehr übersichtlich, Musiktheoreti-sches wird visuell nachvollziehbar. Wenn wir von Harmonien, Akkorden,Tonleitern, Skalen, z.B. Kirchentonarten, Ragas, Begleitung und Improvisa-tion sprechen, dann zeigen sich die Vorteile dieses Systems, vor allem auchim Unterricht. Ich kann das zu beurteilen, weil ich auch ein paar Jahre aufeiner Appenzeller Stimmung, es gibt übrigens deren viele (!), gespielt habe.

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13Beim Spielen von Melodien verhält es sich auf allen Stimmungen etwa gleich:es geht um Abläufe und Automatismen, die eingeübt werden müssen.Auch vom Instrumentenbau her gesehen ergeben sich aus diesem Stimm-system große Vorteile: wenn in allen Bereichen des Instruments der nächsteChor der nächsthöhere Halbton ist und dementsprechend kürzer ist, dannlassen sich Mensuren, Saitendurchmesser, -spannung und -auslastung optimalfür jeden Ton einrichten.

Gibt es auch Nachteile?Die Volksmusikanten sagen natürlich gerne: ja eben gerade, dass beimAppenzeller Hb die Saiten verschiedene Auslastungen haben, dass ein cis z.B.5 cm länger(!) ist als das unmittelbar darunter liegende c, und dadurch, dass esgut ausgelastet ist, viel brillanter tönt als das schlecht ausgelastete zu kurze c,genau das hilft auch mit, Spannung, Reibung und Ambiente in die Volksmusikzu bringen! Das stimmt. Es gibt viele Wahrheiten, wahrscheinlich für jedenMenschen die seine.Irgendwelche Umstände auf dem systematisch-chromatischen System, dieman als wirkliche Nachteile gegenüber etwas anderem bezeichnen müsste,gibt es meiner Meinung nach nicht.

Wie unterscheiden sich deine Hackbretter von den Appenzellern? Nur durchdie Stimmung?Durch die Stimmung, ja, aber auch durch die Bauweise. Ich arbeite mitWölbungen und Berippungen an Resonanzdecke und Boden des Instrumentes.Der Innenbau ist völlig anders. Ich mach die Schalllöcher unten im Boden. 70-80% der Bodenfläche ist offen, ist Schall-Loch. Stimmungsbedingt unter-scheidet sich auch der Winkel am Instrument. Ich suche einen grundtönigen,warmen Klang.

Was verwendest du zum Hackbrettbau: Klangholz oder Sperrholz?Fürs Konzerthackbrett verwende ich Klangholz, und beim Schulinstrumentarbeite ich mit Sperrholz, weil’s eben ein bisschen robuster und preisgünstigersein soll. Bei den massiven Resonanzdecken ist ein beträchtliches Risiko mitdabei, der Preis für den besseren Klang sozusagen. Zu trockenes Raumklima,vor allem während der Heizperiode, kann Risse verursachen.

Was für Hackbretter hast du noch gebaut außer deinem speziellen Hackbrett-Typ und dem Basshackbrett?Ich habe ein paar persische Santur gemacht. Das kam so: ich hatte ab und zuMusiker aus dem Iran in der Werkstatt. Die wollten Dämpfung, die wollten

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13elektronische Tonabnahme auf ihrenInstrumenten. Die meisteniranischen Instrumente halten dieSpannung nicht aus, sind völlig ausder Form und die Montage vonDämpfung und Tonabnahme ist des-halb nicht möglich. Da habe ich aufmeine Art Santurs, zum Teil mitDämpfung und Elektronik gebaut,und die halten. Ich find’s ein tollesInstrument mit modaler Stimmung.Man kann gut drauf improvisieren.Ich baue auch Polychorde undKlangliegen, das sind Monochordezum Draufliegen, die im Bereich derKlangtherapie verwendet werden.

Wie muss man sich das vorstellen?

Die Klangliege ist gross wie einBett. Auf meiner Webseite kannstdu sie sehen. Sie besteht aus einem

Resonanzkörper mit einer Liegefläche. Auf der Unterseite sind 60 Saitengespannt. 30 davon sind auf den gleichen Ton gestimmt. Hier kann einriesiges Spektrum an Obertönen entstehen. Auf den anderen 30 Saiten könnenwie beim Koto mittels beweglicher Stege Skalen und Ragas eingerichtetwerden.Die Heilwirkung dieses Klangbettes passiert einerseits über die akustischeWahrnehmung der Töne und Obertöne und über die Wahrnehmung derVibrationen durch den ganzen Körper und seine Aura. Andererseits wirkenWohlklänge auf die Wassermoleküle unseres Körpers – er besteht ja zu 80%aus Wasser - die ausgerichtet und harmonisiert werden. Ich erinnere in diesemZusammenhang an die Arbeiten von Alexander Lauterwasser und MasaruEmoto, die eindrücklich gezeigt haben, wie sich Wassermoleküle unter demEinfluss von Wohlklängen zu ganz konkreten, harmonischen Musternausrichten können.

Hast du nicht mal ein Cimbaly gemacht?Ja, Olga Mishula hat ein Cimbaly bei mir bestellt, das noch nicht ganz fertigist. Aber für ein Cymbal habe ich schon lange ein Projekt, das ich umsetzen

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Marc Ramser mit seinem BasshackbrettFoto: Angelika Maier

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L e u t e Hackbrett-Informationen Nr. 13möchte. Die Zeit ist reif dazu. Ich möchte unbedingt mal mit wirklich hoherSpannung, wie sie durch längere Mensuren und relativ dicke Stahlsaiten zuStande kommt, arbeiten. Dadurch wird eine viel differenziertere Spieldynamikals auf dem Hackbrett möglich. Ich stelle mir vor, ein Instrument zu konstruie-ren, das für jede Stimmung eingerichtet werden kann. Es ist ja nicht sinnvoll,dass Hackbrettspieler, die Cymbal spielen möchten, wegen der andersartigenStimmung total umlernen müssen. Das Cymbalum mit der individuellen Hb-Stimmung wäre doch die Lösung.

Verleihst du auch Instrumente? - Ja, ich vermiete Schulinstrumente.

Gibt es zum Schluss etwas, was du noch gerne sagen würdest?Ich nenne das Hackbrett eine Trommel im Zirkel der Harmonien. Es istwirklich eine Trommel: Wir spielen mit zwei Klöppeln und dazu liegen alleHarmonien vor uns auf dem Instrument. Das fasziniert mich auch nach fast 30Jahren Beschäftigung mit diesem Instrument immer wieder.Ich hoffe, trotz verschiedener Stimmungen, auf eine tolerante, fruchtbareZusammenarbeit unter Hackbrettspielern, -lehrern und -bauern. An dieser Stelle möchte ich allen, die mir auf meinem Lernweg begegnet sind,von ganzem Herzen danken!Marc, vielen Dank für das Gespräch!

Kontakt: Marc Ramser, Mühleweg 2, CH-3132 Riggisberg, Tel. +41 (0) 31- 802 04 [email protected] - www.saitenart.ch - www.tunex-hackbrettensemble.ch

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Das Basshackbrett – Foto: Angelika Maier

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10

Notenheft von Rudi ZapfAngelika Maier

Seit 20 Jahren schon wird Rudi Zapf immer wieder von Freunden seinerMusik, die selbst ein Instrument spielen, gefragt, ob es ein Notenheft mitseinen Stücken gäbe. 20 Jahre musste er die Frage verneinen. Ab jetzt lautetdie Antwort: Ja!

15 Sücke, sieben Eigenkompositionen, ein Stück teils Eigenkomposition, teilstraditionell (bairisch?) und sieben (bzw. neun, je nachdem, wie man zählt)Stücke aus Irland hat Rudi in seinem Notenheft untergebracht. Zum Teil hat ersie auch seit zwanzig Jahren im Programm, wie z.B. die Liebesarie in C oderden Caesar-Boarischen. Fast alle bis auf eine oder zwei Ausnahmen kann manals Volksmusik bezeichnen. Es gibt drei einstimmige Stücke. Alle anderensind von Rudi Zapf zweistimmig, mache sogar dreistimmig gesetzt, wobei diedritte Stimme wohl meistens für Gitarre gedacht ist. Alle Stücke sind mitAkkordsymbolen zur Begleitung versehen. Erste und zweite Stimme bewegensich im Tonumfang g-d’’’. Zu jedem Stück ist angegeben, auf welcher CD eszu hören ist.

Man merkt, dass Rudi Zapf in der bayrischen Volksmusiktradition aufge-wachsen ist: seine Eigenkompositionen sind, soweit er das so wollte, wunder-bare Tänze, die sich nahtlos in die bairische Volksmusiktradition einfügen.

Das Notenbild ist großzügig und übersichtlich gestaltet, die Papierqualität gut.Ein kleiner Kritikpunkt: Schluss- und Auftakte passen nicht immer zusammen.Vielleicht kann das in einer zweiten Auflage verbessert werden. Man kommtnatürlich trotzdem problemlos zurecht.

Und hier noch eine gute Nachricht - der Titel „Heft 1“ lässt es schon erahnen:Rudi plant ein weiteres Heft mit Stücken der CD „Musikalische Weltreise“.

Auf den folgenden zwei Seiten findet Ihr als Kostprobe den Sonntagswalzer.

Heft-Info: Noten, Heft 1 – Bairisch & Irish, von Rudi Zapf, Edition PantaleonBestellung bei [email protected]

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10

SaitenblickeStubenmusik heimatlich und international

Reinhard Tafferner

Hans Vilsmeier stellt in zwei 2001 und 2003 erschienenen Heften„Saitenblicke“ eine Auswahl aus dem Repertoire seiner aus Hackbrett, Gitarreund Bass bestehenden gleichnamigen Münchner Volksmusikgruppe vor.Neben in der alpenländischen Volksmusik üblichen Titeln wie „Michi Polka“oder „Hochzeitslandler“ weisen Titel wie „For Jason“, „Griechischer Tanz“oder „Sommar pa Käringön“ auf die Volksmusiktradition anderer Länder hin.Auch die teilweise auftretenden Mollharmonien überschreiten die in deralpenländischen Volksmusik vorherrschende Dur-Tonalität. Der jeweils nureineinhalb Oktaven umfassende Tonumfang der zwei, manchmal auch dreiMelodiestimmen und die im Volksmusiksatz übliche parallele Stimmführungim Abstand von Terzen und Sexten erlauben es, auch Instrumente mitgeringem Tonumfang zu verwenden, und vermeiden spieltechnischeSchwierigkeiten.

Alle Stücke stammen von Hans Vilsmeier. Neben beschwingten Melodien infigurenreichen Achtelbewegungen wie z.B. „Leo’s Jig“ oder „GriechischerTanz“ finden sich dezent-meditative Melodien wie „For Jason“ oder „Sommarpa Käringön“. Die ausgeschriebene Gitarrenstimme wechselt entsprechenddem Stückcharakter zwischen rhythmischer Bass-/Akkord-Begleitung undzerlegtem bzw. arpeggiertem Akkordspiel. Die Bass-Stimme ist ebenfallsausgeschrieben. Harmoniesymbole dienen als Orientierung für eine freieBegleitung. Die Tonarten D- und C-Dur kommen am häufigsten vor. DasTempo ist bei allen Stücken mit Metronomzahlen angegeben. Die äußereAufmachung beider Hefte ist ansprechend: übersichtlicher Notensatz, saubererDruck, stabiler Umschlag.

Fazit: Augen- und vor allem ohrenfällige Sa(e)itenblicke auf die Volksmusikanderer Länder – ein Crossover ohne gewollte Verfremdungseffekte.

Heft-Info: Heft 1 (blau), Heft 2 (rot) mit je 13 Stücken für zwei und dreiMelodieinstrumente in C, Gitarre und Bass von Hans Vilsmeier. 23 bzw. 27Seiten DIN A 4. Heft 1 und 2 je 13 €; CD zu Heft 1 € 17,- / CD zu Heft 2 €8,-.Bestellmöglichkeit beim Fachhandel oder über http://www.saitenblicke.de

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10

Angelika Maier„Mach doch mal ein Notenheft nur mit skandinavischen Tänzen!“ sagte mireine junge skandinavienbegeisterte Geigerin und Schlüsselfidlerin, nachdemsie mein letztes Notenheft „Tanzmusik“ gesehen hatte, in dem sich auch schonsehr viele Melodien aus Skandinavien finden. „Ja, warum eigentlich nicht?“dachte ich mir, „sehr viel Material hast du sowieso schon und weiteres wirdsich schon finden lassen.“ Also begann ich zu sichten, was in meinenpapierenen und elektronischen Ordnern ruhte, hörte meine einschlägigen CDsdurch, googelte mich durchs Internet und ging durch die Qual der Wahl,sowohl bei der Auswahl der Stücke als auch bei den Arrangements. Nun ist essoweit: das fertige Heft mit 46 Tanzmusikstücken (es gibt eine Ausnahme:„Brudlåt“ ist kein Tanzstück!), mit Polskas, Schottischen (auch Reinlender(N), Ringländer (S), Rejlænder (DK) genannt), Polkas und Walzern liegt vormir. Besonders die Polskas, je nach Herkunft auch Polsk, Pols oder Springleikgenannt, von denen es 23 im Heft gibt, sind eine interessante Spezies, die esso bei uns nicht gibt. Polskas sind Paartänze im eher langsamen ¾-Takt, die insehr unterschiedlicher rhythmischer Gliederung vorkommen. In Norwegenund in den angrenzenden schwedischen Gebieten wie Härjedalen und

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10Jämtland findet man die sogenannten Triolpolskor, von Achteltriolen geprägtePolskas, bei denen eine Schreibweise im 9/8-Takt näher an der Spielweiseläge, aber nicht üblich ist. Alle finnischen Polskas, die ich fand, und natürlichjede Menge schwedische Polskas, wie z.B. die Norrala Polska auf derfolgenden Seite, sind Sextondelspolskor (=Sechzehntelpolskas). Weiterhingibt es Polskas, die synkopisch betont werden, indem der zweite Schlag imTakt vorgezogen wird (Bodapolskor), dann die langsamen Senpolskas undandere. Ich habe versucht, dieser Vielfalt durch die Auswahl der Stückeeinigermaßen gerecht zu werden.

Alle Stücke sind zweistimmig, die meisten haben Akkordsymbole zurBegleitung. Bei manchen Stücken kann es reizvoller sein, sie mit Bordun stattmit Akkorden zu begleiten, oder sich nur auf das unbegleitete ein- oderzweistimmige Spielen zu beschränken.

Die Tonleitern (Skalen) der Stücke sind uns zum Teil sehr vertraut, wie Durund harmonisches und natürliches Moll, aber es gibt auch „exotische“Melodien in dorisch, harmonisch-dorisch (gibt’s diesen Begriff?), oder in Durund moll mit erhöhter vierter Stufe (Tritonus, Alphorn-Fa).

Genug der Fachsimpelei! Euch wird vor allem interessieren, ob die Stückefürs Hackbrett geeignet sind. Meine Antwort: teils teils. Es gibt solche, diewirklich fürs Hackbrett gemacht zu sein scheinen, obwohl dieses Instrumentin Skandinavien wahrlich nicht verbreitet ist, z.B. Norrala Polska, Schottis fraRöros, Sukkertøj, Emma, Gränslandvalsen (der geht, auf dem HB gespielt,richtig ans Herz!) aber auch ein paar, die ich lieber mit Geige (Geige gehtimmer!), Flöte, Akkordeon oder Klarinette spielen würde.

Der Notensatz ist übersichtlich und man muss nie innerhalb eines Tanzesumblättern. Es gibt Quellenangaben zu den Stücken, so dass man sie sicheventuell auch einmal auf CD anhören kann oder mit Hilfe der Quellenweitere Entdeckungen machen kann.

Heft-Info: „Skandinavische Tanzweisen“, zusammengestellt, zweistimmig ar-rangiert und mit Akkordsymbolen zur Begeitung versehen von Angelika Maier40 Seiten, DIN A 4, Rückstichheftung, Kartonumschlag

Zum Anhören und Mitspielen gibt’s auf Wunsch eine CD-ROM mit Midi-Dateien aller Stücke.

Bezug bei Angelika Maier, Masurenweg 40, 71332 WaiblingenTel. 0 71 51 – 1 84 78, [email protected]

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N o t e n Hackbrettinformationen Nr. 10

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W i s s e n Hackbrett-Informationen Nr. 13

Was? Warum? Wie?Fragen zum Hackbrett an den Instrumentenbauer (Teil 1)

Reiner SchrumpfIch will hier keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben, sondern nur aufein paar häufig gestellte Fragen rund ums Hackbrett eingehen.

Welches Holz wird verarbeitet?

Ein dreichöriges Salzburger Hackbrett mit dem Tonumfang g – d’’’ muss eineSaitenspannung von etwa 800-1500 kg aushalten. Ein Instrument klingt ambesten, wenn es sehr leicht gebaut ist und dadurch gut schwingen kann. Schonhier stehe ich beim Hackbrett vor einem großen Problem. Der Rahmen mussder sehr starken Spannung standhalten, die Decke soll aber schwingenkönnen. Die Stimmstöcke für Wirbel und Nägel sind aus Hartholz (Ahornoder Buche), für die obere und untere Zarge verwende ich Fichte. EinInstrument sollte vom Ton her ausgewogen sein. Das heißt, weder der Bassnoch die Mittellage noch die Höhen dürfen dominieren oder untergehen. Umdas zu erreichen, ist einerseits die Holzauswahl wichtig, andererseits spielendie Bebalkung, Korpusgröße, Mensuren, Verleimungen, Saitenmaterial und-stärke und vieles mehr eine Rolle.

Für die Resonanz sind Boden und Decke gleich wichtig. Sie dürfen jedochnicht gleich sein, da sie nicht gleichartig schwingen sollen. Ich stelle mir denResonanzkörper wie eine Pumpe vor. Die Luft wird hier in Schwingungenversetzt, dadurch ist der Ton für uns hörbar. Während die Decke alsMembrane funktioniert, ist der Boden relativ steif. Die Decke sollte gutschwingen, um den Ton zu verstärken. Über den Steg wird die Schwingungder Saite auf die Decke übertragen. Wo der Steg aufliegt, muss die Deckeeinem sehr großen Druck standhalten. Durch eine entsprechendeBalkenkonstruktion wird die nötige Stabilität erreicht. Fichte eignet sich ambesten als Deckenholz, da sie leicht ist und sehr gute Standeigenschaften hat.Sie sollte langsam gewachsen sein und die Jahresringe sollten stehend sein(Infokasten S. 32). Für den Boden verwende ich entweder ebenfalls Fichte,aber mit größerer Stärke, oder Ahorn oder auch Multiplex-Platten (Sperrholz).

Das Schall-Loch

hat die Aufgabe, die beim „Pumpen“ erzeugten Schwingungen aus demResonanzkörper in den Raum hinauszulassen. Hierbei spielt die Größe der

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W i s s e n Hackbrett-Informationen Nr. 13Öffnung eine wichtige Rolle. Ein Instrument mit kleinem Schallloch hat einenlängeren Ton als eines mit einem großen. Eine Rosette beeinflusst dieFunktion des Schall-Lochs ebenfalls. Da aber ein Instrument auch oft einKunstwerk ist, nimmt man eine Beeinträchtigung gerne in Kauf.

Jedes Instrument hat verschiedeneEigentöne. So hat der Hohlraum wiebei einer Flasche, in die geblasenwird, seinen eigenen Ton, der durchseine Größe sowie durch die Größedes Schallloches verändert werdenkann. Dieser Eigenton kann großeProbleme bereiten. Er kann zumBeispiel dazu führen, dass bestimmteTöne sehr laut dröhnen (Wolfstöne).Dies geschieht z. B., wenn der Ton

einer bestimmten Saite und der Hohlraumton gleich oder annähernd gleichsind. Dann entstehen Schwebungen, die sich zu einem regelrechten Donnernaufbauen können. Dies kann man durch die Größe des Schallochesbeeinflussen/korrigieren.

Ich könnte jetzt noch viel über Schalllöcher erzählen, aber ein Versuch hierzuhat mir viele neue Fragen aufgeworfen. Es gibt ja auch Instrumente ohneSchallloch. So habe ich vor einigen Jahren zwei identische Zithern mit Holzvom gleichen Stamm gebaut, eine mit und eine ohne Schallloch. Die Zitherohne Schalloch hatte einen vollen Ton, aus der Nähe wirkte sie lauter wie jenemit Schallloch. Bei einem größerenAbstand jedoch klang die mitSchallloch klarer und etwas kräftiger.Als ich nach einiger Zeit keinenKäufer für die Zither ohne Schalllochfand, entschloss ich mich auch hiereines einzufügen. Danach schien miram Klang etwas zu fehlen, aber es istnatürlich schwierig, das nach ein paarTagen noch zu beurteilen. Hier istbestimmt noch viel zu forschen.

Teil 2 zu den Themen Saiten, Neubesaitung und Pflege folgt im nächsten Heft.Habt ihr weitere Fragen rund ums Hackbrett, werde ich sie gernebeantworten, soweit es mir möglich ist. (Fotos: Rosetten v. Reiner Schrumpf)

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W i s s e n Hackbrett-Informationen Nr. 13

Infobox

Stehende Jahresringe bekommen wirnur, wenn das Brett vom Kern desStammes aus gesägt wird. DieJahresringe stehen dann im rechtenWinkel zur Oberfläche. Wenn dasHolz so aufgeschnitten ist, hat dasBrett die größte Stabilität. Einesteifere Decke hat eine höhereFestigkeit und auch einen klareren,helleren Ton. Reiner Schrumpf

8. Kongress der Cimbalom World Association(CWA)

in Peking (Beijing) vom 14.–19. Oktober 2005

Das Büro der CWA in Budapest plant ein Flugzeug zu chartern mit Hinflug abBudapest etwa am 10. und Rückflug etwa am 24. Oktober, so dass vor undnach dem Kongress noch Zeit bleibt, China zu besichtigen. Der Preis ab Buda-pest beträgt nach dem jetzigen Stand (April 2005) € 750 einschließlich derFlughafengebühren. Der endgültige Preis hängt aber von der Anzahl der Teil-nehmer ab.

Nähere Informationen zum Kongress bietet die Internetseitewww.cimbalom.org E-Mailanfragen an CWA Budapest unter [email protected]

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S z e n e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Schorschi im Automobil und die neuen Schlägel13. Hackbrett-Seminar in Balingen, 3.- 6. März 2005

Peter Voß Ich war schon recht gespannt auf das Seminar in Balingen (fast so wie die 96Saiten meines Hackbrettes). Ein halbes Jahr übte ich nun schon auf dem Hack-brett und bisher hatte ich niemanden gefunden, der mir gezeigt hätte, wie mandie Schlägel zwischen den Fingern hält, welche Haltung man beim Spieleneinnimmt, wie und mit welchen Schlägeln man anschlägt. Das konnte ich mirlediglich aus Schulers „Einführung in das Spiel auf dem Hackbrett“ heraus-lesen. Schuler ist Österreicher und vorgenanntes Heft war mir beim Kauf mei-nes Hackbrettes in Innsbruck empfohlen worden, ebenso wie ein Paar ominöseSchlägel. Umso mehr freute ich mich, als von Inge ganz kurzfristig die Zusagefür die Teilnahme am Balinger Hackbrett-Seminar zu mir ins Haus flatterte.Der erste Tag, Donnerstag: Nachdem die meisten Teilnehmer im Laufe desDonnerstagnachmittags im ziemlich verschneiten Balingen eingetroffen wa-ren, wurde am Abend das Seminar von Inge und Jörg eröffnet und mit dem ge-meinsamen Musizieren begonnen. Natürlich hatten die Meisten die vorab zu-gesandten Stücke fleißig geübt und so kam schon eine recht gute Stimmungauf. Im anschließenden gemütlichen Teil des Abends, der Zollernschloss-Saalwar gut gefüllt, wurde besonders Michael mit seiner Reiseharfe und auch mitseinen Gitarrensolos „auffällig“, und natürlich auch alle anderen Vortragen-den. Der nächste Tag, Freitag: Relativ früh sah ich die ersten Leute mit ihren Hack-brettern nebst Zubehör über den verschneiten Jugendherbergshof pilgern;Gruppenmusizieren war angesagt. Für mich eine erste Probe: von wegen Zu-sammenspielen, mit fünf Leuten, neue Stücke proben, die richtigen Saitentreffen - das alles lag ungefähr 35 Jahre hinter mir. Aber mit Juttas Geduld,Souveränität und Routine klappte alles hervorragend. Wir spielten mit Freudeund Beharrlichkeit unserem Wunsch entsprechend: Musi am Stubntisch! Nachder Mittagspause dann Einzelunterricht bei Marco. Als der meine Schlägelsah, naja…. Nach dem Unterricht besorgte ich mir sofort neue Schlägel. DerVergleich alte und neue könnte lauten: Eisenschmiedhammer – Goldschmied-hammer. Und: mit meinem neuen „Werkzeug“ stand ich schlagtechnisch quasiwieder bei Null. Jedoch im Hinblick auf weiteres Gruppenmusizieren und ge-meinsames Musizieren am Abend mit anschließendem gemütlichen Teil wardas Problem schon fast gelöst. Am Abend drehte sich im Wesentlichen alles

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S z e n e Hackbrett-Informationen Nr. 13um Guschtav, Gu-uschtav und „Schorschi im Automobil“, der neuen oderBeinahe-Nationalhymne von Balingen.

Der dritte Tag, Samstag: Was sich am Freitag schon anbahnte und fast Ge-wissheit war, nun wurde es endgültig: das Abendkonzert mußte wegen Erkran-kung zweier Solisten ausfallen, leider und schade. Alle hatten sich sehr daraufgefreut. Ansonsten ging der Seminaralltag weiter mit Gruppenmusizieren,Einzelunterricht, Musiklehre, Gruppenmusizieren, und immer noch kein Feier-abend, vor allem nicht für die Referenten, denn der Abend musste gerettetwerden. Es wurde ein riesiger Abend. Ich erinnere nur an die Deruntera (Auf-lösung siehe unten) mit den Kindern und den Referenten. Was natürlich nichtfehlte war: viel Musik, viele Richtungen, von vielen vorgetragen, für alleetwas dabei.

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Gemeinsames Musizieren – Foto: Angelika Maier

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S z e n e Hackbrett-Informationen Nr. 13Der letzte Tag, Sonntag: Über Nacht hatte es wieder geschneit, ca. fünfzehnZentimeter. So mancher dachte sicher insgeheim schon daran, wie denn wohldie Heimfahrt werden würde. Aber es gab noch einiges zu tun: Gruppenmusi-zieren, Proben der einzelnen Gruppen. Und das Wichtigste kam auch noch:das Abschlusskonzert aller Teilnehmer. Ich selbst konnte daran aber leidernicht mehr teilnehmen. 400 km Autofahrt (vielleicht im Schnee) lagen nochvor mir. Als ich dann unterwegs war, schneite es tatsächlich. Fazit: ein gut geplantes Seminar (vielleicht schon Kult)! hervorragende Referenten! machte sehr viel Spaß! bringt Autodidakten sehr viel weiter! Ich komme 2006jedenfalls wieder und bleibe bis einschließlich Abschlusskonzert!(Deruntera = Raterunde)

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S z e n e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Der neue Vorstand des VHbS

An der letzten Hauptversammlung des Verbandes Hackbrett Schweiz (VHbS)wurde Marc Ramser neu in den Vorstand gewählt. Marc Ramser ist Hackbrett-bauer und -spieler mit grosser Erfahrung. Er und Johannes Fuchs haben dieInstrumente für den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung Hannover2000 gebaut. Marc Ramser wird das Amt des Aktuars übernehmen. So sehrwir uns freuen, Marc Ramser im Vorstand begrüssen zu dürfen, so sehrbedauern wir den Rücktritt von Karin Heiz. Sie hat vier Jahre lang mit grosserSorgfalt Protokolle geschrieben, das Aktuariat betreut und vielfältige Aufga-ben übernommen. Ein besonderes Anliegen von Karin Heiz war das Mit-teilungsblatt des VHbS, das jetzt in den Hackbrettinformationen aufgegangenist. Wir werden Karin Heiz weiterhin als Schreiberin behalten, sobald ihr Zeit-budget das zulässt. Der neu zusammengesetzte Vorstand ist dabei, die Res-sorts neu zu verteilen und festzulegen. Wir suchen weitere Mitglieder, diebereit sind, an ca. sechs Sitzungen jährlich teilzunehmen und am weiternAufbau des VHbS mitzuhelfen. Wer Interesse hat, melde sich bitte bei RuediBischoff (siehe Impressum) oder einem Vorstandsmitglied.

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von links: Werner Alder, Ruedi Bischoff, Barbara Schirmer, Marc Ramser, UrsBösiger, Nick Tischhauser (Walter Alder fehlt) - Foto: VHbS

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13

9. Internationales HackbrettfestivalMünchen, Bayerischer Rundfunk, Rundfunkplatz 1

18. - 20. November 2005

Fünf Doppelkonzerte und eine Ausstellung von Instrumenten, CDs, Noten undHackbrett-Zubehör im Foyer

Rudi Zapf TrioZusammen mit der extravaganten Klassik- und Jazzgeigerin Martina Eisen-reich und dem feinfühligen Kontrabassisten Harry Scharf präsentiert RudiZapf ein Grenzenloses Programm von Irish Folk zu Klezmer - von der Klassikzum Tango - von alter zu neuer Volksmusik - hin zu Jazzvarianten und eige-nen Kompositionen.

Special Guests: Laurentiu Ciocanel & Ulrich HerkenhoffLaurentiu Ciocanel begann schon in frühester Kindheit mit dem Studium desfür Rumänien so typischen Tambal. Dieses riesige, trapezformige Instrumentmit Pedal-Dämpfer stellt sozusagen die Lokomotive und das Zentrum einestraditionellen Ensembles (Taraf) im rumänischen Stil dar, ist Rhythmus-,Melodie- und Harmonieinstrument zugleich und wird bisweilen mit geradezuatemberaubender Virtuosität gespielt. Als Tambalist der bekanntesten rumäni-schen Ensembles bereiste Laurentiu Ciocanel die ganze Welt, bevor er sichvor zehn Jahren in München niederließ. Dort traf er auf den deutschen Panflö-tisten Ulrich Herkenhoff, mit dem ihn seitdem eine intensive musikalische Zu-sammenarbeit verbindet.

Sa. 19. November, 15 UhrDuo „stringendo“Dziyana Malashka - Zimbal (Weißrussland), Thomas Reingruber – Gitarre

Das Duo „stringendo“ wurde 2001 anlässlich des 6. Cymbal-Welt-Kongressesin L’viv, Ukraine gegründet. Bald darauf folgten Einladungen nachDeutschland und in die USA. Die Programmgestaltung ist wegen des reichenRepertoires dieses Duos - beginnend mit Transkriptionen vonRenaissancemusik bis hin zu zeitgenössischen Werken, aber auch

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13Volksweisen aus den verschiedensten Kulturräumen – äußerst interessant undabwechslungsreich.

Mahori EnsembleKhun Tap Tim - Khim (Hackbrett)Khun Gazeraporn Scholz - Sor-Duang (Fiedel)Khun Dara Spirgatis - Sor-Uh (Kokosnussfiedel)Khun Panarath Noppakhun - Ching (Handzimbeln)

Über die Ursprünge und Geschichte der thailändischen Musikinstrumente istwenig bekannt. Mehrere mögen indischen Vorbildern nachgeahmt sein, dochbesitzen alle ihre eigene Ausführung. Bei den meisten gibt es auch in denNachbarkulturen verwandte Instrumente, speziell in Kambodscha, Birma undIndonesien.

Sa. 19. November, 19 Uhr

Duo Inflagranti

Sandra Ade - Hackbrett & Gitarre, Vreni Kuisle - Harfe & Flöten

Selten hört man eine solch gelungene Synthese aus alpenländischerInstrumentierung und internationaler Folklore, aus Klassik und Moderne, ausder eigenen Bearbeitung einzelner Stücke und der Ursprünglichkeit alterVolkslieder, aber auch aus jazzigen Einflüssen und eigenen Kompositionen.Hinzu kommt eine ungeheuere Begeisterung und einmaligeInstrumentenbeherrschung.

Darioush Shirvani & Ensemble

Darioush Shirvani - Santur & Violine, Gilles Zimmermann - Viola da Gamba,Baktosh Ahmadi – Tabla

Dem Filmemacher und Musiker Darioush Shirvani ist es gelungen auf derBasis der alten iranischen Musik eine neue Art und Form der persischenklassischen Musik zu erschaffen, die er hier als Trios für Santur, Viola daGamba und Tabla präsentiert. Man muss kein Experte sein, um dieAuthentizität im Klang von Shirvanis Santurspiel zu hören. Obwohl er genaugenommen kein Traditionalist ist, hat er die Fähigkeit des traditionellenMusikers, die Ebenen tiefer Bedeutung und das Gefühl einer einfachenMelodie auszuloten.

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13So. 20. November, 12 UhrMünchner SaitentratzerInternationale Folklore, echte bayerische Volksmusik sowie festliche Werkeder barocken und klassischen Literatur: dies ist das vielseitige Repertoire derMünchner Saitentratzer, das jedes Konzert zu einem abwechslungsreichen undgelungenen Erlebnis werden läßt. Das Trio in der Besetzung Harfe, Hackbrettund Kontrabass wurde 1990 in München gegründet. Alle Musiker der Gruppesind Absolventen der Hochschule für Musik und Theater bzw. des Richard-Strauss-Konservatoriums München.

Ahmad Massoumi & Hadi AlizadehMit verschiedenen Sinnen in orientalische Welten eintauchen, das können dieBesucher beim persischen Konzertteil von Ahmad Massoumi (Santur) undHadi Alizahdeh (Tonbak) mit persischer klassischer Musik und Volksmusik.Die Santur mit 72 Saiten, geschlagen mit leichten Holzhämmern, wirdbegleitet vom Tonbak, dem einzigen Rhythmusinstrument, das in dertraditionellen iranischen Musik vorkommt. Die Grundlage dieser Musik sindVierteltonschritte. Dazu gibt es fünf verschiedene „Dastgah“ (Systeme).

So. 20. November, 16 UhrTrio RässBelisa Mang – Hackbrett, Erich Fischer – VibraphonHannes Giger – Kontrabass

Trio Räss schöpft aus dem reichhaltigen Fundus der bayerischen undschweizerischen Volksmusik und bereichert sie mit modernen Spieltechniken,jazzartigen Improvisationen und interessanten Arrangements. Ein alter Tanzwie der Appenzeller Walzer wird zu einer amüsanten Spieluhr, ein Kinderliedwird Klanginstallation und ein traditionelles Zäuerli schwillt an zu einemgrandiosen Hackbrettsolo – und das tönt frisch, kompakt, witzig und sehroriginell.

Michail & Alexander LeontschikAlexander Leontschik (Klavier) wurde 1968 in Minsk in eine Musikerfamiliegeboren. Nach der Ausbildung für klassisches Klavier vertiefte er seineKenntnisse im Fach Jazz und populäre Klassik. In München belegte er einenMeisterkurs beim weltberühmten Jazzpianisten Leonid Cizhik am Richard-Strauss-Konservatorium. Er gibt Konzerte als Solopianist in der Jazzszene wieauch auf dem klassischen Podium und tritt mit verschiedenen international

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13bekannten Künstlern auf.Michail Leontschik (Zimbal), der zehn Jahre jüngere Bruder, wurde bereits imAlter von 11 Jahren mit seinem exotischen Instrument zu Konzertreisen nachEngland, China, Korea, Japan, Russland und in die Ukraine eingeladen. Erstudierte an der weißrussischen Musikakademie und erhielt viele Wettbe-werbspreise. Jährlich bereitet er ein neues Soloprogramm für die MinskerPhilharmonie vor, oft für Zimbel arrangiert, z.B. Musik von Astor Piazolla imTrio mit Gitarre und Klavier.

Ausstellung: Instrumente, Noten, CDs, Zubehör von Fr. 18.30 Uhr – So. 18 Uhr im Foyer des BR

Eintrittspreise: Einzelkonzert: Normal: 15 € / Ermäßigt: 12 € Festivalpass: Normal: 60 € / Ermäßigt: 50 €

Kartenvorverkauf: München-Ticket, Tel. 0 89 - 54 81 81 81 (kein Festivalpass) Zapf-Musik-Konzertbüro, Tel. 0 81 21 – 77 27 47

Veranstalter:Förderkreis Hackbrett e.V. in Co-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk

BörseHackbrettspieler/-in gesucht, der/die Lust hat, sich in einer versierten Stubenmusik-Besetzung südlich vonUlm das vorhandene Basis-Repertoire (vorwiegend 1. Stimme) zu erarbeitenoder auch gemeinsam Neues zu erkunden. Näheres unter (0171) 531 40 97.

Ungarische Hirtenzither zu verkaufenNeu, in C-Stimmung, von Tibor Gàts, eine Bordun-Griffbrettzither ähnlichdem Raffele und dem Scheitholz. Sie hat zwei Melodiesaiten-Chöre, einen mitden Tönen von C-Dur, den zweiten mit den dazwischenliegenden Halbtönen.Dadurch sind alle Tongeschlechter ohne Umstimmen spielbar. 11 Bordun-saiten c-g-c’-g’-c’’-g’’-c’’’. Preis inklusive gepolsterter Tasche, Stimm-schlüssel und Ersatzsaiten: 260 Euro + eventuelle Versandkosten.Angelika Maier, Tel.: +49 (0) 71 51 - 1 84 78, [email protected]

Chromatisches Mittelsteg-Hackbrett zu verkaufengebaut von Christian Schwander 1990, Tonumfang c – e''', mit Dämpfung,drei- und vierchörig Denis Choulier, 27b rue du Grippot, Cidex 67, F-90200 Grosmagny (Belfort)Tel. 00 33 (0) 3 84 29 38 71, [email protected]

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Ungarisches Cymbal zu verkaufenGuter Zustand, abschraubbare Füße, Dämpfer mit Pedal. Preis inkl. zahlrei-cher Ersatzsaiten, einem Paar Schlägel, Stimmschlüssel und einer Spiel-undStimmanleitung auf ungarisch: 750 € - Holger Funke, Tel. +49 (0) 64 61 - 2427, Fax: 0 64 61 – 57 96 / E-Mail: [email protected]

Termine Konzerte, Sing- und Tanzabende

Datum Beginn Ort Gruppe Info / Kontakt22.10.05 20:15 Fraubrunnen -

SchlosskellerLa Folia www.lafolia.ch

28.10.05 20:15 Spiez – DorfHus(Spizbergstarsse 3)

La Folia www.lafolia.ch

17.11.05 20:00 Wien - Birdland Budowitz www.budowitz.com

18.11.05 20:00 Krems – Haus derRegionen

Budowitz www.budowitz.com

19.11.05 19:30 Graz – Synagoge Budowitz www.budowitz.com

21.11.05 20:00 Mattersburg –Literaturhaus

Budowitz www.budowitz.com

24.11.05 20:00 Zürich - Moods Budowitz www.budowitz.com

25.11.05 20:00 Genf - Ateliersd'éthnomusicologie

Budowitz Tel: +41 (0) 22 - 91904 94,www.budowitz.com

09/10..12.05

20:30 Biel – Theater „Le CarrèNoir“

La Folia www.lafolia.ch

Seminare & andere Termine

Datum Dauer Ort Beschreibung Info / Kontakt04.09.05 Neuhausen o. E. -

FreilichtmuseumVolksmusiktag Wulf Wager,

[email protected]

09.09.05 2 Tage Wattwil Schweizer Lernfestival, „Rondom's Hackbrett“

Walter Märki,[email protected]

10.09.05 1 Tag Unterkirnach Hackbrett-Seminartag Beate Weißer, Tel: 077 27/ 7744

30.09.05 4 Tage Weikersheim Hackbrett-Seminar Inge Goralewski, sieheImpressum

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13

Datum Dauer Ort Beschreibung Info / Kontakt14.10.05 6 Tage Beijing (China) 8. Yangqin World Congress [email protected]

18.11.05 3 Tage München -Rundfunkhaus

InternationalesHackbrettfestival

[email protected]

02.03.06 4 Tage Balingen 14. Hackbrett-Seminar Inge Goralewski, sieheImpressum

03.03.06 Balingen LHB-Mitgliederversammlung

15.07.06 Heidenheim Landes-Musik-Festival, Tag derLaienmusik

Gertrud Ziesel, Tel: 07303 / 41625

29.07.06 Mainau Lange Nacht der MainauMelodie (geplant)

LHB internDer neue Vorstand des LHB seit März 20051. Vorsitzende: Inge Goralewski-Huber, Stellvertreter: Jörg LanzingerJugendleiterin: Carmen Amrein, Kassenwart: Marco Schmid, Schriftführerin:Susanne Burkhart, Beisitzerinnen: Jutta Claar und Gerda Storz

Bankverbindung für Spenden:Kontonummer: 418 900 00, BLZ: 640 913 00Bank: Raiffeisen- und Volksbank eG Münsingen

Impressum:Hackbrett Informationen Nr. 13 - August 2005Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e.V.Inge Goralewski-Huber, Schützstr. 2, D-78647 TrossingenTelefon: 07425-3 16 10, Fax: 07425-31612, Email: [email protected] Hackbrett SchweizRuedi Bischoff, Wolfganghof 7i, CH-9014 St. GallenInternet: http://www.hackbrett.netFörderkreis Hackbrett e.V.Rudi Zapf, An der Leiten 32, D- 85652 Ottersberg, Tel.: +49 (0) 8121 – 7 95 60 [email protected]: Angelika Maier, Masurenweg 40, D-71332 Waiblingen [email protected], Tel.: + 49 (0) 71 51 – 1 84 78Layout: Jörg Lanzinger, [email protected], Agnes FischerDruck: Druckerei Bairle GmbH, D-89561 Dischingen

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S e r v i c e Hackbrett-Informationen Nr. 13Einzelpreis: 3 € - Abo: 5 € zuzüglich Versandkosten (jährlich für 2 Ausgaben)

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