Shou Peryt_Die Geisteswaffe Des Nordischen Menschen

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  • I. Die Externsteine als Schlssel nordischenUrweistums.

    Wagners Schau von Deutschlands Wiedergeburt.

    Dort, wo heute in der Nhe von Detmold die Externsteine als ltestesWahrzeichen deutschen Geistes ragen, hat auch die Vorsehung eine Rune indas Herz Deutschlands gegraben, die als Vermchtnis aus traumhafterKindheit das Sinnbild hoher zuknftiger Bestimmung darstellt dieSonnen-Rune : *)

    Fig. 1: Aelteste, bereits vor der Flut nachweisbare nordische Rune derWeltsonne" mit dem "Lgr -Zeichen darber. Sie findet sich anden Externsteinen. Ihr nordischer Name ist Ink, Ingo, Ank. AlsZeichen "Enochs" erscheint sie spter im Osten. Enoch lebtenach der Bibel vor der Flut (Genesis 5, 18) und war der Be-grnder des Himmelswissens. Die obere Rune bedeutet als"Lgr" das Urwasser und zugleich als "Log" (bei den Friesennachweisbar) das Urgesetz oder den Logos, der in oder ber denWassern brtet!

    * Die beiden Winkel der Sonnen-Rune, Fig. l. von denen der einezur Erde, der andere zum Himmel gewendet ist, bezeichnen dieUrpolaritt oder Zweiheit der Schpfung. Die Lgr-Rune aberdarber stellt die Einheit der Schpfung im Logos dar.

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  • Noch heute prangt sie am verwitterten Gestein rechts unten am linkenvorderen Eingang, mit der Lgr- oder Urwasser-Rune die Wiedergeburt desdeutschen Menschen in heiligen Urkraftstrmen (Heil-wak) darstellend.

    Freilich wird die Bedeutung dieser beiden Runen und damit diejenige diesesltesten Heiligtums der Deutschen erst in einer bestimmten kultischenHandlung verstndlich, die wir zum Gegenstand dieser Schrift machen. Frdie Notwendigkeit aber der Wiedererweckung jener kultischen Handlungsprechen mancherlei Grnde.

    Die Tragik bisheriger deutscher Geschichte hngt vielfach mit dem Verlustltesten deutschen Blutserbes zusammen. Langsam besinnt sich der Deutscheauf diese seine hohen Gter in der Gegenwart. Wie aber Richard Wagner esin geistiger Hellschau sah fordert die exponierte Stellung des Deutschen imHerzen von Europa noch etwas von ihm, das nur er aber nicht aus Macht-sondern aus Diene-Geist hat und vielleicht allein die Wunde der Welt heilt !Davon sprechen die weiteren Zeilen ausfhrlicher. Hierin liegt keineUeberhebung, an welcher der echte Deutsche niemals gelitten. Vielmehr lieer sich seinen Rang gerne von einer anspruchsvolleren Gattung desMenschentums streitig machen und immer nur Not, wie Napoleon der Erstesagte, erweckt den Deutschen erst zu seiner eigentlichen Bestimmung! WasRichard Wagner nun schaute, betrifft etwas, was nicht dem Intellekt alssolchem, sondern nur der angeborenen Art und dem Blut zugnglich ist.

    Der Deutsche, den selbst ein bedeutender franzsischer Gelehrter Boutrouxeinmal den ganzheitlichen" Menschen genannt hat, (total" und teutsch"sprachlich urverwandt !) lebt aus einer ganzheitlichen Volkssubstanz, dieauch in der Gegenwart wieder elementarer hervorgebrochen. In jenen frhenKulten nun war diese ganzheitliche Volkssubstanz verkrpert in einerbesonderen mythischen Gestalt. Wagner nennt sie in der Hellschau nichtSiegfried" sondern Wiland" und verheit ihr die Rettung Deutschlands!Was Siegfried verdarb heilt Wiland, der smidr", ein Name, der nicht bloSchmied fondern auch Knstler", Schpfer-Mensch" bedeutete! Er erfindetetwas, was noch keines Menschen Geist bisher begriffen", wie Wagner sagt.

    Auch dieses ist nur durch Blutsschau deutbar, aber es ist etwas, was derDeutsche aus ebenso tragischer wie hherer Notwendigkeit undBestimmung hat. Und wer kann den Welt-Willen brechen ? AberWiland" ist, wie auch der Name Wil sagt, dieser Ur-Willens"-Trgerim Menschen. Aus seiner Substanz, aus seiner ber-

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    rationalen Kraft soll sich der Deutsche einmal erneuern, wenn die Stunde esfordert, und damit die Welt beseelen mit dem, was sie verlor!

    II. Sonnen=Rune ber Deutschland.

    Die Externsteine stellen das Zentral-Heiligtum der Deutschen invorgeschichtlicher Zeit dar, und noch spter kndete der Pfahl", die"Irminsul", welche Direktor Teudt und Professor Andree an eben dieserStelle nachwiesen, ein dem kultischen Sinnbild des Sonnenkreuzesnachgeformtes Landeskreuz hier an. stlich vom Pfahl" wohnten dieOstpfahlen", westlich die "Westphalen", sdlich die "Pflzer" (benannt nachpalatium", aber dieses wieder nach dem nordischen nach Romverschlagenen Gott Pales", von dem die rmischen Schriftsteller Festus undSolinus schreiben), nrdlich die eigentlichen Pfhlinger" in der Mark Hoyader Angri-varier" welche sich selbst nach dem Sonnen-Zeichen Ingo- oderAng, Fig. l, benannten. Sie wahrten das Geheimnis des "erdentsprungenen"deutschen Ur-Geschlechtes, von dem auch Tacitus redet, der pfalischen"Rasse. So wurde auch hier in heiligen Kulten der Eingang des Gottes in dieErde und seine Erneuerung aus ihr gefeiert (vergl. auch Hermann Wirth inZeitschrift Germanien", Jan. 1933).

    Dem ganzheitlichen teutschen Menschen entsprach hier auch eineganzheitliche, also bermaterielle Kraftstrahlung der groen Mutter", derheiligen Erde, welche diese Erneuerung bewirkte. Sie ist ein hohes, aber auchverlorenes Geheimnis jener Urzeit. Der Tod Baldurs" kndet in der Gestaltdes Mythos ihr Erlschen an. Diese hohe Kraft wurde im Anfang durchEingriff einer feindlichen Priesterschaft vernichtet Baldur ist der traumhafte,d. h. noch vor der Entwicklung des Ich-Bewutseins geschaute C h r i s t u sd e r D e u t s c h e n . Er ist das nordische groe Sonnenwesen der Frhzeit,der "hyperborische Apoll" der Griechen. Tragisches Ringen verkndet seinName, leidvollen Kampf um das hohe Ziel : den Sieg des Lichtes ber dieFinsternis !

    Der Sonnenglaube der Frhzeit war keineswegs jener heidnische Pantheismus,als welchen ihn gern die Theologie brandmarkt. Vielmehr war er ein Wissenund Erleben von Zusammenhngen in einer gttlichen Schpfung, das geradedem theologischen Rationalismus immer mehr verloren ging. ReligiserFanatismus hat lange das schlichte Urwissen nordisch-germanischerMenschheit verflscht. Der Lichtglaube der Frhmenschen war frei von jenerdogmatischen Bigotterie, mit welcher ein eiferschtiges Priestertum jene

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  • Urlehren verfolgte und ausmerzte. Freilich wob ein Geheimnis" um diedeutsche Seele ! So lange sie in traumhafter Kindheit das groeSonnenwesen verehrte und erlebte, war ihr Glaube rein, als aber Ich-Bewutheit mit dem Osten in sie eindrang, trbte sich das Urwissen. Heutaber ertrumt von neuem in g t t 1 i c h e r E i n h e i t s s c h a u diedeutsche Seele das A 11 e r e r s t e ! Sie knpft dort an, wo andere Vlkerdas Erberinnern um jene noch durch keinen Sndenfall getrbte Einheit mitGott verloren; denn auf deutsch-frnkischem (deutsch-franzsischem)Boden erlebte die nordische Menschheit ihren ersten Traum! Und dieserTraum war rein vor dem Einbruch der I c h - B e w u t h e i t. Mit demIntellekt kam der Fall, zugleich bedingt durch rassische Entartung.Resonanzlos wurde das Blut fr das Leuchten des Allgeistes! Es sang nichtmehr seine heiligen Hymnen des Uraufgangs. In sveta dvipa, der weienInsel" (des Nordens), kndet das Mahabharata der Inder, dienten mitreinen Gesngen, heiligen Hymnen und blutlosen Opfern die Bhaktas demUrgott". Dieser erste traumhafte Bewutseinszustand der nordischenMenschheit ist, wie wir zeigten, bei den Deutschen durch den NamenBaldur" (Phol, Beldegg) festgehalten. Er ist rein, ist ohne Snde, und so istauch die Seele des Deutschen in ihrer traumhaften Urtiefe! Hier singt undklingt noch das Sonnenwort, der Welten-Logos, und hier vermag es zuerwachen zu hchster Dynamik, zu sieghafter Allgewalt, wenn noch einmaldunkler Ansturm den Willen zur Wiedergeburt brechen sollte !

    III. Wagners Schau: Wiland der Schmied.Der Deutsche hat um das Erbe der ersten Menschheit nicht nur einenueren, sondern auch einen inneren Kampf zu bestehen. Die Vlkerlsten sich von diesem Erbe, in dem die Einheit derselben geborgen war.Ihr tiefgreifender Zwiespalt ist die Folge des Abfalls von diesem Urerbe.Richard Wagner schaut in einem geistigen Hellgesicht, wie Deutschlandin diesem schweren Kampf zum Siege gefhrt wird durch ein uraltesVermchtnis. Es ist in der Hand Wilands.

    Die Symbolsprache des Mythos gewinnt hier einen tiefen Sinn, der, wiewir andeuteten, im Grunde nur durch das Blut erschlossen wird. Mansagt, da hervorragende Menschen kurz vor der Zeit, in der sie die Erdeverlassen, infolge einer gewissen Gelstheit ihres seelischen Menscheneiner ungewhnlichen Schau fhig werden. Der Wiland-Mythos hatte esWagner in dieser letzten Zeit angetan. Er wollte ihn vertonen und, wieseine Aufftze aus dieser Epoche beweisen, damit seinem Vaterlandeeinen Dienst erweisen, ihm den Weg zeigen durch seinen Genius zu einerknftigen herrlichen Wiedergeburt und Befreiung !

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    In dieser Schau Wagners handelt es sich um ein Kampfmittel, das um somehr Beachtung verdient, als eine bemerkenswerte Lehre des Ostens, diesogen. Zen-Lehre, die ebenfalls in nordisch urgeschichtlichen Erkenntnissenwurzelt, einen hnlichen Weg geht. So erscheint es, als ob den Vlkern desWestens wie des Ostens eine neue Zeit tagt ! Aber ist dies eine Zeit desFriedens, wie die meisten ihn erwarten ? Wie sie ihn erwarten : Nein! DieEntdeckung dieses neuen Kampfmittels, das den Frieden zu bringenvcrspricht, bringt ihn nur einer innerlich wie uerlich erneuertenVlkergemeinschaft, wie sie zur Zeit immer noch durch strende Einflssezurckgehalten wird.

    In der Wagnerschen Darstellung des Textes zum Wieland"-*) Drama,sowie nach dem alten Mythus, handelt es sich um den Siegerstein", der dennordischen Helden Wiland befhigt, sich mit einer gewissen hheren Kraft inVerbindung zu setzen. Durch sie schmiedet er sich Flgel", welche dieBefreiung bringen. Den Stein" trgt der Ring". Dieser Ring" Wielands mitdem Stein ist ein gewisses Gegenstck zum Nibelungen-Ring", der dasVerderben brachte.

    Kraft des Ringes ist er in Verbindung mit der Walkyre, dem Engel, gleichsamdem hheren Gemt, da die Urerkenntnis jener hohen Kraft vermittelt.Wiland der Schmied, altnordisch smidr" d. i. der Knstler", derschpferische Mensch" findet in hchster Not den Weg der Errettung! Manwird fragen : War es nicht schon im groen Kriege dieser schpferische,erfinderische Geist des Deutschen, der Auerordentliches leistete! Aber hierhandelt es sich doch noch um etwas anderes! Nicht eine rein technischeErfindung ist es, die hier die letzte Entscheidung bringt. Es gibt eine ber dieTechnik gebietende Urkraft ! Sie ist dem Willen eingeboren, denn auch derWille ist eine Ur-Kraft universeller Art, wie schon Schopenhauer schaute.Dieser Wille" hat im Arya, im Edelmenschen eine absolute, bernaturhafteStruktur und Gesetzlichkeit, und auch zu ihr gibt es noch einen Zutritt. Stehtder Name Wieland", richtiger geschrieben Wiland", nicht selbst imZusammenhang zu dieser Gesetzlichkeit ? In der Tat hngt dieser Name mitdem Wesen des U r w i l l e n s zusammen und seiner hchsten Dynamik inder gesamten Schpfung. Schon Schopenhauer lehrte, da jede Kraft eineErscheinungsform des Willens" ist. Wagner war vielleicht durch dieseErkenntnis des ihm nahestehenden Philosophen angeregt.

    * Wir schreiben statt "Wieland" oft "Wiland", weil letztere Schrei-bung den "Sinn" dieses Namens deutlicher heraus hebt, der im"Willen" als der Urkraft, der bermechanischen Einheitskraft allerKrfte wurzelt, durch welche der mythische "Wiland" siegt.

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  • Wagner spricht viel von der Regeneration", d. i. von der Wiedergeburt desarischen Menschen durch einen erneuerten Willen !

    Freilich kann man den Ur-Willen als den innersten Pulsschlag allesLebendigen nicht vergewaltigen. Ja der materiell versklavte Menschvermag ihn nicht einmal zu erfassen ! Aber dem ursprnglichen, imWagnerschen Sinne dem noch unverderbten der Erneuerung fhigenMenschen ist es mglich, den Ur-Willen zu verwirklichen. Wiland" istdieser Begnadete, nicht durch eine Macht auer ihm, sondern durch das inseinem Innern kreisende hhere Willensfluid, das ihn zu dieser Erlsungbefhigt. Er ist in der Urverbundenheit des u r s c h l i c h e n Willens,darum heit er Wiland". Im Blut des Ariers des Nordens, der noch, wiewir zeigten, das Vermchtnis in sich trgt von der Zeit vor dem Fall",schlummert dies urschliche gttliche Kleinod, das Fnklein" derUrverbundenheit. Der Fall" hat es in seinem innersten Herd, demkrystallinischen Zentrum, dem Krystall-Funken oder Fnklein" nicht zumErlschen bringen knnen. Es glimmt hier als das Urfeuer", ber dasWiland, der Urschmied, wacht und verfgt.

    Aber einmal mu aus dem Fnklein" eine Flamme werden ! DerUrschmied mu sein Feuer zum Anblasen bringen. Darum mu ,,'Wiland"kommen und unterwiesen aus dem den Funken" bergenden Stein, demSiegerstein", das erlsende Rstzeug schmieden !

    Dies hhere Rstzeug wird symbolisch mit dem Namen Flgel"bezeichnet. Wiland entflieht mit ihnen seinen Feinden, insonderheit demNeiding" und seinen Genossen, die sein im Dienst einer hhren Aufgabestehendes Wirken nicht verstehn, auch nicht verstehen wollen. Sie sind imWillen krank, der ja gespalten wurde mit seiner Entwicklung im Osten, wiees sowohl ein Augustinus wie auch Schopenhauer erkennen. Aber auf dendeutschen Feuerschmied fiel nun die schwere Aufgabe, mit der Glut seinesHerzens und seiner Urerkenntnis den gesprungenen Stein, den Krystall derUrverbundenheit wieder zu heilen ! Aber nicht nur entflieht Wiland seinenFeinden, sondern er trifft sie auch, die ihn weiterhin aus ungerechtfertigtenMotiven bekmpfen und zu vernichten trachten, mit seinem Bogen, seinemGescho. Hren wir, was Wagner darber selber schreibt :

    Aus Not , furchtbarer a l lgewalt iger Not lernte dergeknechtete Knst ler erf inden, was noch keinesMenschen Geist begr iffen hat . Wiland fand es , wieer s ich Flgel schmiedete , Flgel , um khn s ich zuerheben zur Rache an seinem Peiniger !"

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    Er ta t es , er vol lbrachte es , was die hchste Not ihmeingegeben. Getragen von dem Werk seiner Kunst , f loger auf zur Hhe, von der herab er Neidings Herz mitt t l ichem Geschosse traf" .

    O einzig herr l iches Volk, das hast du gedichtet , unddu selbst b is t d ieser Wiland. Schmiede deine Flgelund schwinge dich auf !"

    Wil-and" ist dem nordischen Wortsinn nach Willens-Geift" (deutsch Wil-and, nordisch Wl-undr). Nicht durch Geist" oder geistiges Sichumstellcnallein wird die Menschheit erlst, auch nicht durch den Willen" allein,sondern durch Willens-Geist", (nordisch W i l i" Wille, andr"=Geist) odergeistigen Willen, den Willen, der schon im Ursprung nicht Trieb sondernG e i s t war. Dieser Geist-Wille" ist der Seelenfunke, das Urerbe undVermcht-, nis der ungebrochenen im Norden zuerst entstandenen arischenRasse", die freilich im Ursprung noch unerwacht, ohne eigentliches Ich-Bewutsein, aber um so enger gottverbunden war, dem Welt-geist in derleuchtenden Bildersprache des Himmels in einer traumhaften Urschau lebte,nach dem Osten wandernd dann e r w a c h t e, die Sprache reicherentwickelte aber auch d u r c h M a g i e f i e l !

    Die hier gegebenen Exerzitien bezwecken das Wiederwachwerden derUrverbundenheit im All-Willen, wie der Norden es gab, aber sie erstreben auchdas Eintreten desselben in die Bewutheit, in das Ich" ! Da damit sich die Spalt-Komplexe des stlichen berkommenen Denkens erregen, erfordern sie Arbeitam Ich, am Charakter ! Sie erfordern Kampf" mit dem Drachen", der erd-verfallenen Triebkrfte wie im Siegfried-Mythos, und erfordern den Sieg berletztere ! Sie tragen aber auch eine logo-zentrische Weltordnung in unser Wissen,in die Technik hinein und zeigen sie regiert von einer Uebertechnik !

    Die Technik ist das natrliche Fundament fr die sich aus ihr entwickelndeUebertechnik. Wenn Wiland" seine Feinde durch dieBeschwingungskrfte" (d. i. die Flgel") einer ihm blutmigerschlossenen Kraft bemeistert, so tritt hier eben Rasse, Blutserbe als dasSchpferische, das Neue hinzu. Letztere ermglichen den Sieg durch eineVerbundenheit in einem hheren Wissen und Wollen als der blo technischeVerstand finden kann. Sie ermglichen den Sieg einer neuen Kraft! Wasdiese neue Kraft ist, die aus dem U r w i 11 e n fliet, lassen unserehermanischen Exerzitien erkennen.

    Der Wille ist, wie Schopenhauer zeigt, tranzendent" d. i.jenseitig fr das bloe Erkennen. Was dem Willen" als innerstes

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  • Wesen eigen, kann der Verstand nicht erfassen. Wie man den Geist auchanwenden" soll, so soll man den Willen tun" --- oder nicht tun !Hierber entscheidet etwas, was Blut und Rasse inniger bestimmen als dievielfach bastardierte Klugheit und Gewitztheit einer bersttigtenZivilisation. Geist-Wille", Wiland" ist selbst die Kraft als Person: Ichselbst bin dieser Wille, der auer der Zeit und Vernderung liegt", lehrtSchopenhauer. Wenn letzterer den Willen triebhaft verankert undgespalten" erlebt, so erlebt er eine Tatsache, die noch nicht damitaufgehoben ist, da etwa Klages, Schuler u. a. den Willen" ber denTrieb setzen. Sie deuten etwas an, was sein mte, aber noch nicht ist;denn der Sieg des Willens ber den Drang oder Trieb ist letzthin etwas,was nicht im ueren sondern im inneren Kampf errungen sein will, es istder Sieg des nordischen Willens-Geistes ber den ostischen, den magischgespaltenen und gefallenen Erd-Geist !

    IV. Der Weg zur Waffenschmiede des Geistes

    Nach Jornandes besaen die Goten bereits ein ausgebildetesHimmelswissen. Aber ihre Lehrmeister waren die ingvonischenStammvlker der Phalen", die phlische" Rasse Nieder-Deutschlands,nach H. Gnther die lteste nordische Rasse berhaupt, die bis nachNord-Frankreich sich ausdehnte. In diesem Himmelswissen bildete dasZeichen der Welt-Sonnen-Rune Ink" oder Ank" das Zentrumentsprechend dem Himmelsbild des Orion", in welchem man noch heutedie in Fig. 2 angegebenen Sterne wieder finden kann: die dreiGrtelsterne und das obere Dreieck des Orion". Diese Sterngruppeschaute der natursichtige Frh-Arier noch konstruktiv als Einheit, und siewar die Welten-Sonne", die der Arier verehrte und deren Abbild ihm inder Tagessonne leuchtete ! Leicht erkennt man in ihr auch das Bild derDoppelaxt", Fig. 3 d, die in den Felsbildern von Bohuslhn, in Kreta,dem vordynastischcn Aegypten, in Mexiko etc. nachweisbar ein hohesKultobjekt war und als Labrys" auch den alten Labyrinten", den Son-nen-Heiligtmern des Sdens, wie Schwedens, Britanniens usw. Nameund Bedeutung verlieh. Aber Labrys" ist nur eine Spaltform desChabrys" oder Kabir", d. i. des Groen", der ber die heilige Acht"(siehe Figur 2) waltet, ber den achtfachen Tierkreis, in welchem dieberlieferten Namen den Groen" (d. i. Kabir") den Logos: JesusChristus von Nazareth ergeben. Diese Tatsache einer solchen Beziehungzwischen den Namen des christlichen Heilandes und des arischen Tierkreisesder Frhzeit wird nur verstndlich, wenn wir annehmen, da dieselbe groeWesenheit, die als Christus von Nazareth" g e s c h i c h t 1 i c herschien, schon vorher die arische Rasse mit jenem heiligen G e i -

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    Flg. 2 Nach dieser Rune angeordnet ergeben die Namen des ltestenTierkreises, den die Aegypter aus nordisch-arischen Quellenberlieferten (vergl. Heinrich Brugsch, "Thesaurus inscript.aegypt." I u. II) die Worte (siehe Fig. 2) : Isah achri uste (n)zarat, aus welchen spterhin die Heilandsgestalt des Christentumserwuchs: "Jesus Christus von Nazareth". Liest man die letzten Worteumgekehrt (4, 3, 2 Fig. 2) so erhlt man den Namen des arisch-iranischen Religions-Stifters : Zarat-ust-ahri = Zarathustra. In 5 und6 (Fig. 2) zerlegt sich der Name "Isah" (Je-sus) wiederum in eineZweiheit : "Ja" und "Sah" und entfaltet sich in 6 zum Urkraft-Geflle des ganzen Sonnen- oder Tierkreises, dem "Jo-han-es"-Feuerder Germanen (ursprnglich nicht vom bibl. "Johannes" sondernvom Ansen = Asen-, d. i. Gottes-Feuer abzuleiten).

    s t e s g u t begabte, das im ltesten Sonnenglauben des Nordens lebte.Freilich betonten wir, da dieser Glaube im Norden t r a u m h a f t und damitauch gleichsam behtet und aufbewahrt blieb fr eine sptere Entwicklung,um als das eines Welten-Logos einmal aufzuleuchten und sich nicht nur derWelt ber- sondern auch eingeordnet zu offenbaren. Seltsam mutet es an, dadie jdische Rasse, welche die beiden goldnen Triangel Enochs", nmlichdie nordische Sonnen-Rune Ingo-Ang als Schild Davids bernahm, damitauch des Welt-Christus ureigenste Hieroglyphe sich als Wappen aneignete,desselben Christus, den sie heute noch verfolgt und der im Grunde doch daskonstruktive Urgesetz jedes Bewutseins darstellt ! Denn es lt sichnachweisen, da jene heiligen Namen der Welt-Ur-Rune, Figur 2, des Logos, imUnterbewutsein eines jeden Ichs schwingen, da jenes Urwissen des Nordens ins

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  • Unbewute versank, traumhaft" verborgen blieb, aber nicht die SchuldKains an Abel (Baldur, siehe darber vom Verf. Der Ur-christus dernordischen Welt).

    So erwacht im nordischen Menschen das gewaltsam vernichtete Urwissenvon neuem als Urgewissen der Menschheit.

    Die Externsteine bergen in dem, was uns eine fanatische Hand nochgelassen, das gttliche Erneuerungs-Geheimnis der arischen Vlker, nichtnur religis sondern auch biologisch (lebensgesetzlich) ! Seitdem diearischen Vlker des Westens dies verloren und dem stlichenSpaltungsgeist verfielen, wurde alles Leben - eine Vertreibung aus demParadies !

    Raubbau am heiligsten Gut lie die wahre Bestimmung der Menschheitverloren gehn : die Fhigkeit zu ewiger Erneuerung kraft der Vereinigungheiliger Ur-Erde- und Himmels-Strme im Menschen, wie sie in den beidenersten kult-hermanischen Exerzitien dargestellt sind.

    Wir wenden uns nun zunchst der kult-hermanischen Bedeutung jenerbeiden Haupt-Runen, Fig. l zu. Wenn wir sie exercitienmig beleben, sobedeutet es: Der Urwille" (die Willens-Dynamik" bei A. Rosenberg) desarischen Menschen ist urschlich Tat und nicht Reflexion. Wohl ist es einerleuchtetes Tun, erleuchtet aus dem gottgegebenen Urvermchtnis desarischen Menschen. Dieser hat die Wahrheit, wenn er sie haben will, ausdem ungebrochenen heiligen Willensgeist der Urrasse. Ist sein Wille unreingeworden, so leidet er, und von diesem Leiden befreit ihn auch keinDenken sondern wiederum Wille zum erlsenden Tun : Nicht wer daspricht Herr, Herr", sondern wer da tut den Willen....." (Matth. 7, 21).

    Der Urglaube der arischen Vlker beruhte in heiligen Handlungen spterzu Mysterien" geworden und dem Volk entzogen ! Das Volk lerntespintisieren und reflektieren und lernte den Glauben auflsen. Exerzitiensollen das Verlorene wieder gewinnen helfen. Man toll sie tun und aus deminwendigen Menschen zu begreifen trachten und nicht eher zum nchstenExerzitium gehn, bis man das vorliegende erfat hat. So soll auch dasDenken wieder auf Tat-Urverbundenheit mit dem All-Geist eingeteilt wer-den .. Christus ist als Wort ein Fremdwort und bedeutet den Ueber-strmten" (das Wort Gesalbter", von Salbe" lat. saliva ist auch einFremdwort), Taufe und Salbung" sind Symbole des Ueber-strmtwerdens aus der dynamischen Welt des gttlichen Urwillens.Beides stellen die Urwasser-Rune Lgr" als Symbol des Ueber-

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    strmens und die Ursonnen-Rune als Symbol der Erleuchtung dar, Fig. I. Intraumhafter Vorschau vollzog hier schon die arische Menschheit, wasChristus spter brachte, denn er war ja derselbe vorher und nachher und istderselbe in Ewigkeit" .

    Der Arya", d. i. indogermanisch, der Lichte", ist eingetaucht" in dieHeilwasser" (Heil-wak) des Himmelreichs.

    Das Ur-Wasser sehen wir in Fig. 3 a herabstrmen von dem Mnwil*-BogenG H, wie es unser Exerzitium nher zeigt. Das Urwasser ist hiermit ein Bildder Taufe", des Eintauchens" in eine hhere Kraft und Kraftgemeinschaftmit dem EINEN. So haben wir auch unser Exerzitium gestaltet: Ich gehe einin das EINE".

    Die Einheitsschau unserer deutschen Denker und Dichter, besondersEckeharts, verwandelt sich hier in ein Erleben! Denn Einheit" ist ja, wieEckehart sagt, nicht mit dem Verstand fabar. Sie ist I c h, Erlebnis. Aberwie? Sie liegt im Blut, in der Art, in der Urentsprungenheit selbst aus demEinen! Man kann nur aufwachen, auferstehn in und zu ihr wie aus dem Tode,aus dem Eingang in die N i c h t - E i n h e i t, die Materie. Das ist auch dashermanische Vermchtnis der Extern-Steine ! Dort finden wir am Eingangzur Grabeshhle auch die Todes- richtiger die Verwandlungs-Rune in Gestaltder beiden zur Erde gewendeten Arme, Fig. 3 g. Sie bezeichnet das Eingehenin die Erde, das Stirb und Werde", das jede Hherentwicklung begleitet. Derunsterbliche Geist, das hhere" Selbst, der Irmin" (d. i. nordisch derHohe" oder das hhere" Selbst) vereinigt sich mit der Materie inscheinbarem Ein- und Untergang, in Wirklichkeit zu dem Zweck, die Materiezu verklren", zu verwandeln"! Diese Verwandlung wurde bisher nichterreicht. Auch das Christentum vermochte den Menschen bisher noch nichtstofflich" zu verwandeln sondern nur im Sakrament". In der arischenFrhzeit wurde diese Verwandlung in den sog. Knigen der Urzeit"**erreicht, blieb aber traumhaft. Wie dringt sie ins bewute Leben ? Das ist diefr das Christentum zugleich und fr die ganze Menschheit entscheidendeFrage. Alles Leid der Erde entspringt aus dem unheilvollen Gegensatz vonGeist" und Stoff" (Krper) und steigert sich in dem gleichen Mae,als jene Verklrung mit zunehmender Entwicklung n i ch t erreicht wird. Die

    * Das Wort -Mnwil", welches eine bestimmte Schwingung des 'Ur-willens' anzeigt, wird weiterhin verstndlich.** "Knige von Edom" nennen sie die Hebrer. "Edom" ist "Atum"(aegyptisches Lehnwort) = der Westen.

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  • Menschheit erfllt eine Forderung nicht. Sie bleibt in der innerenGegenstzlichkeit. Auch ist sie vielleicht, wie Christian Morgenstern sagt,zu feige, in den Tod" ihres bisherigen Lebens zu gehen !

    Aus dem innerlich gespaltenen Leben erwchst zunehmendes Leid,zunehmende Nichterfllung der hheren, aus dem Blut, aus der Rasseentspringenden Forderung. Sie wagt den i n n e r e n Kampf nicht und fliehtin den ueren. Sie weicht den inneren Forderungen aus und verkriecht sichlieber hinter eine bequeme Gnaden-Lehre, bringt sich in eine abwartendeStellung allen unmittelbaren hheren Forderungen gegenber. So wachsendie seelischen Spannungen im Einzelnen wie in den Vlkern ins Auer-ordentliche. Christus kannte das Wort Gnade" nicht. Er fordertNachfolger" und nicht kritisierende Glubiger, nicht Menschen, die seineLehre in irdische Mentalitt hinabzerren. Er spricht von der Metanoia alsForderung einer notwendigen Gesinnungs-Wandlung". Gesinnung aber istnicht blos Denken sondern auch Willens - einstellung, ist Geist und Wille,ist Willens-Geist wie Wil-and" !

    Wil-ands" Waffe besiegt also eine kranke, am Geist-Willen" gespalteneMenschheit ! Der Wille" geht nicht den Weg des Geistes", kann ihn nichtgehen, weil er zur Trieb-Blindheit herabsank, sklavisch an sie geheftet. Undnichts befreit ihn von ihm als nur Wilands Waffe, sein Bogen oderGescho. Das ist das mythische Bild von tiefkultischer Bedeutung, dasSinnbild einer Spannung" (Bogen ist ein Gespanntes) hinein in die hhereWelle. In sie hinein-gespannt erlebt sich der begnadete Knstler, der dieGnade empfngt durch seine in Gott wurzelnde ursprngliche Kraft ! Derschpferische" Mensch trgt des Schpfers" Bild !

    Der arische Mensch, der im Ur" ist, ist auch in der Urverbundenheit" mitdem Schpfer. Er ist nicht der Sklave sondern der Gestalter" seines Lebensund Schicksals ! Er nimmt es freiwillig auf sich, er gestaltet, er schafft es.So strahlt er das Fluidum einer hheren Geburt, der Urverbundenheit", derErstgeburt", durch die er der Arya", d. i. der Strahlende", der Lichte"heit. Sie umgibt ihn, in ihr wohnt Wilands Geist-Wille !

    V. Die Schmiede=Arbeit der hermanischenExercitien.

    Spruch-Formeln haben, wenn sie dem universellen Gesetz, demLogos, angepat sind, eine unmittelbare Wirkung auf die Verbun-denheit des Menschen mit eben diesem Logos. Letzterer hat ur-sprnglich und so auch bei Heraklit die Bedeutung von Rhyth-

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    mus".* Leben ist Rhythmus, ist Pulsschlag. Letzterer bewegt das Blut.Das Blut hat so noch eine Verbundenheit mit dem All-Rhythmus. Auchdas Sonnenherz zieht sich in der groen Epoche von 11 Jahren, wie dieWissenschaft lehrt, einmal zusammen, und die dunklen Flecke derKontraktion erscheinen auf ihm. In einem noch elementareren Rhythmuspulst das Weltsonnenherz des All-Logos. Und doch wird auch dieser imBlut des Urverbundenen, des Arya, vernehmbar. Er begrndet dieWirkung des Wortes" auf den Lebens-Rhythmus. In 3 1/2 Zeiten(Offenbarn. 12, 14) wie das heilige Om der Inder wird es dem, dessenOhr wach wurde, vernehmbar. Wie wir weiterhin zeigen, bedeuten die153 Fische" (Joh. 21, 11) beim mythischen Fischfang Jesu dasselbeUrsonnen-Wort" und seinen Schlssel-Rhythmus. In ihm liegt auch dieabsolute Kraft", die Kraft aller Krfte". Aber niemand kann siegewaltsam entwenden. Wen sie in ihre Welle spannt, den rstet sie mitauerordentlicher Kraft" wie den Gralsritter Lohengrin". Sein Name istbedeutsam, denn er vereint in der lteren Namenform Loher-angrin" dieLgr", Lohar" und Lothar"-Rune mit der Ang"-Rune, Fig. l. Er ist derEntsandte aus dem Heiligtum der arischen Ur-Rasse. Elsa" ist diedeutsche Volksseele, die gechtet wurde, weil sie nicht verstanden wird,und des Truges geziehen. Aber wird sie wie im Lohengrin"-Mythus mitihrem Fragen", mit ihrem Intellekt", das Heiligtum heil" lassen oderauflsen ? Mit dem Urvermchtnis verbindet sich heilige Pflicht und einePrfung zugleich. Ohne dies Urvermchtnis kann die Menschheit sichnicht verjngen". Des Grales Verjngungskraft" ist die Schale auseinem Stein", einem Krystall", wie der Mythus verkndet. Fig. 2 zeigtuns diesen Stein" als Schale zugleich. Er enthlt die Sonnen-Rune derExternsteine als arische Kalander- (d. i. Kalender-) Tafel mit dem ltestenTierkreis, wie er bei den Ariern des Ostens im Iran sichweiterentwickelte. Seine Namen sind zumeist arisch-iranischenUrsprungs, dann zu den Aegyptern gedrungen und von ihnen unsgleichsam gerettet und uns berliefert (sog. Dekanologien", enthalten inder Schrift des Verf. Atlantis").

    Die nordische Edda" nun kennt das Erneuerungs-Gesetz der arischenMenschheit, das sptere Gral-Geheimnis, in der bndigsten Form. Siesagt in der Woluspa" :

    * "legein", das Stammwort in "logos" kennt Homer noch nicht fr"sprechen". Es hat ursprnglich die Bedeutung von "zhlen". So ist"Logos" ursprnglich = Zahl, Rhythmus.

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  • Da erhebt sich die Erde zum anderen MaleIn prangendem Grn aus dem Grunde der See.Es schwindet die Flut unter fliegendem Aar,Der ruhig am Felsen nach Fischen weidet."

    Das ist es, was wir in den ersten beiden Exerzitien vollziehen. Wir treten aufden Felsen oder Krystall der Sonnen-Rune", siehe Fig. 3a. Diese Betonungeiner besonderen Einteilung" ist ntig, weil der arische Mensch dem Krperdie gleiche Aufmerksamkeit zollt wie dem Geist. Der Krper istkrystallisierter Geist" (Novalis). So ist er den mentalen Schwingungs-Liniengleichsam" den Richtungs-Konstanten der Ursonnen- oder Ur-Lebens-Runeunterworfen denn das Leben ist das Licht des Menschen" (Ev. Joh. l, l . . )

    Die Haltung des fliegenden Aar" ermglicht dem Arya", dessen Name mitdem Aar", dem Sonnensymbol, verbunden ist, in einem heiligen Wort(Exerzitium 2) die Auflsung der krankhaften Materie-Verstricktheit. DieFische", die gefangen werden, sind wie auch in den "Wundern" Jesu dieaus dem Himmel (den Fischen" als Beziehungszeichen des Adlers")empfangenen Verjngungs- oder Erneuerungs-Wellen des himmlischenKrystall-Fluids, siehe Fig. 3 a.

    Der ursprngliche Mensch war todlos, der zuknftige wird es wieder sein.Erst Snde durch Versinken des Urbewutseins brachte den Tod. Heuteerwacht es neu. In Fig. 3 b sehen wir die Sule des Aar-Mannes", desMannes, der kultisch unter den Aar" tritt, sich dem Sonnen-Rhythmus zuvereinigen, des Ar-man, des spteren Ir-min. Man fand auf denExternsteinen oben die runde Einlassung, in welcher die Irmin-Sule" stand.Sie bedeutet als beflgelte Sonnen-Sule, Fig. 3 b, die Kraft der Weltsonne",die ja, wie Fig. 2 zeigt, die Namen des spteren christlichen Erlsers in sichtrgt. Die Flgelkrfte" aber sind auch Wilands Siegessinnbild !

    VI. Einleitung zum ersten hermanischen Exerzitium.

    Du bist es, auserwhlt,Alliebend, und ein schweres GlckBist du zu tragen stark geworden"!

    (an Germania", Hlderlin).

    Die Sonnen-Rune, Fig. l, birgt zwei Schwingungen in sich, eine vonoben kommend und eine ansteigend. Im ersten Exerzitium Omen-angasehen wir die von oben kommende, die zur Erde strebt (die d i o n y s i s c h e "), im zweiten Exerzitium : Omen arya, die vonunten kommende, die zum Lichte strebt (die a p o l l i n i s c h e " )

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    entwickelt. Beide vereinigen sich im vierten Exerzitium zum Omen-wil-oder dem Geist-Willens- (Wiland-) Motiv, in welchem die absolute Kraft,der U r w i l l e sich offenbart.

    Die Einstellung des ersten Exerzitiums geschieht zunchst auf die O d a l- R u n e, siehe Fig. 3 a. Das Odal" ist: das aus der Erde hervorbrechendeheilige Lebensfluid der All-Sonne (Odal" etwa soviel wie Edel-Ausstrahlung"), das Lebenswasser" (Joh. 7, 38), das sich aus derSo"nnen-Rune zu den Fen des Uebenden, siehe Fig. 3 a, zu entfaltenbeginnt. Er bringt die Fe in die Richtung dieser Rune, tritt auf denFels" unter dem Adler" und fngt Fische" (nach der Darstellung in derWoluspa). Das ist unser Exerzitium.

    Die Erneuerung der Erde hngt am Odal", das die gttliche, dieHeilag"-Erde birgt. Sie ist verraten durch den Fall im Osten, der auchden Westen angesteckt hatte. So strahlte die Erde Krankheit und Leid aus.Aber da auch sie (die Erde) einst Sonne werde" (Chr. Morgenstern) ...das ist das Wirken des Aryas im Rad der Wiedergeburt. Manheim" heitnach dem Man", der intelligiblen Sonnenkraft, diese sich erneuerndeErde in der Edda. So vereinigen wir die Odal-Rune mit der Man-Runezum O-Men-Motiv im ersten Exerzitium.

    Das Odal" als reale hhere, der Erde entstrahlende Energieform uertsich als Spannung". Diese Spannung stellt der in Fig. 3 a und cdargestellte Bogen dar. Aber seine Spannkraft ist nicht rein mechanischersondern intelligibler", also in gewissem Sinne geistiger Art. So mssenwir ihn geistig erfassen, bildlich vorstellen, d. h. imaginieren. So kommenwir zum ersten Exerzitium. Das erste Exerzitium zeigt uns also eigentlich,wie wir aus der Erde herauskommen, auferstehen, kraft eines hherenStrahls derselben, aus der gttlichen Erde, welche das gespaltene Denkenzu einer materiellen" stempelte. Es lockte uns zum Himmel und verga,da der Himmel die Erde genau so trgt wie andere Sterne. Die Erde istim Himmel, nur Verrat an der Erde trennte sie aus der Einheit, lie siefallen in die Absonderung", in die Snde". Das erwachte geistigeSonnen-Wort aber fhrt uns in die Einheit der einen groen gttlichenSchpfung zurck.

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  • VII.I. Hermanisches Exerzitium.

    D a s V e r e i n i g u n g s - M o t i v : O m e n - a n a n g a .I c h g e h e e i n i n d a s E i n e .

    Warum diese seltsame Formel ? Sie stellt nichts anderes als einSchwingungs-Geflle, als die Resonanz der Welt-Sonnen-und A 11 -L e b e n s -R u n e im Innern dar, die mit dem Ausgang der lterenSteinzeit schon die P h l i n g e r", das Stammesgeschlecht dernordischen Menschheit, erlebten und an den Externsteinen eingegrabenhinterlieen. Sie wuten noch, da es vor dem Licht der Welt-Sonne undihrer zeitlosen R u n e" keinen Tod gab ! So wurde vor der Truhe,welche einst die Grabeshhle der Externsteine barg, diese Ceremonievollzogen im Anruf der ewigen Welt-Sonne des orionischenCentralhimmels, siehe Fig. 2. Aber traumhaft" war dies Urerleben undheute steigt es und will es, durch den Zeiten-Rhythmus bedingt, insBewutsein empor !

    Wert und Bedeutung der plastischen Vorstellungskraft", der sog.Imagination, fr diesen Vorgang sowie der Sammlung und desStillehaltens wird weiterhin errtert.

    Kurze Darstellung des I Exerzitiums: Wir stellen uns einen Bogen" vorals Spannungs"-Symbol der von der Welt-Sonne ausgehenden Urlebens-Welle. Wir stellen ihn plastisch vor in der Gestalt und Lage, die Fig. 3 aund genauer 3 c angeben, von den ausgestreckten Armen zwischen denHandmitten GH gehalten. Der Bogen liegt vorne an der Stirne an,whrend die zugehrige Sehne durch die Mitte des Kopfes (J Zirbel) undweiterhin in der Wirbelsule herabgleitend vorgestellt wird. Die Breitedes Bogens ist etwa l2 cm. Die plastische Vorstellung eines Bogens". .wir werden fragen warum ? In einer bestimmten Form fngt" sich derUrwille, nordisch Eli-wag", zugleich die Urlebens-Welle" in unseremBewutsein. Wir" sind hier durchaus Objekt". So kommt es, da nichtwir den Urwillen sondern der letztere uns imaginiert.

    Der Ur-Wille ist b e r - k a u s a l (Schopenhauer), er ist sunderwarumbe" (Eckehart) ! Im Anfang war das Wort" als S i n n "und T a t " (Goethe) ! Nach diesem einleitenden Imaginations-Vorgang senken wir wieder die Arme und entwickeln nun das

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    O m e n - a n a n g a " - Motiv wie folgt : Wir sprechen zunchst dieSilbe O - m . . . m" (die O und M-Rune) und zwar das O kurz, das msummend und nachhallend. Dabei spannen wir den Nasenrcken leichtadlerartig an, zunchst um die Resonanz des Lautes im Innern zu erhhenund richten die Wirbelsule von oben nach unten allmhlich (!) auf. Mangewhne sich dabei, nach innen auf den Nachhall zu lauschen, und wennman dann nach einiger Uebung bemerkt, wie das m" von selbst durchBeugung in ein n" bergeht, spreche man Om . . m . . men (o kurz, elang). Nun lassen wir in der Hhe der Brust B P, Fig. 3 c, unter allmh-licher Aufrichtung des Krpers das nachhallende n" in anan" ebenfallsnachhallend und in der Hhe des Beckens K L, Fig. 3 a und c das anan innga" bergehen und versuchen den Ton in den Fen wahrzunehmen. *Wir sprechen dann sogleich hinterher :Ich gehe" (mit gleicher Konzentration auf die Fe) ein in das Eine"!Man bemhe sich also auch, die Schwingung des Wortes gehe" in denFen wahrzunehmen. Letztere Uebung verbinden wir jetzt mit der desB o g e n s, lassen ihn unter dem Nachhall des Om . . n-Motivs wie vorhinaus der Anfangs-Haltung G H, Fig. 3 c, von der Stirn an der vorderenKontur des Krpers langsam und rhythmisch (!) wie von Punkt zu Punktan den Leitlinien G E und HF herabgleiten. In der Hhe der Brust geht erwiederum in anan . . n, in der Hhe des Beckens in nga" ber und wirdweiter flieend vorgestellt, indem die Hnde in der Lage KL verbleiben,bis zu Fen. Auch hier kommt es darauf an, da die Ton-Welle die Feerreicht und in ihnen zur Wahrnehmung gelangt* !

    Welches ist der Sinn dieses Exerzitiums ? Es stellt zunchst frmlich eineUmstellung alles blichen Denkens dar. Der Intellekt wurde im blichenDenken vorherrschend ! Hier tritt nun nicht dieser und nicht das Ich",sondern ein Etwas" an seine Stelle, von dem wir uns begriffen" erleben !Das gibt eine wesentliche E n t s p a n n u n g dem vielfach bersteigerten,verkrampften, intellektuellen Erfassen, das alles sich unterordnen will unddoch nur Teil ist von einem Hheren, gleichsam einem kosmischen Bewut-sein. In dieses sich hineinentspannen ffnet den Zustrom neuer kosmischerLebenskrfte. In ihnen wurzelt der nordisch-arische Glaube. Der Arya, frden Denken und Sprache unmittelbare Lebensoffenbarung dieses Hheren undAbsoluten sind und nicht blo Ausdruck seines Intellektes, lebt an ihm. RichardWagner sagt in diesem Sinne : Deutsch sein heit, eine Sache um ihrer selbstwillen tun. So erlebt er sich an dem universalen Logos und an seiner kos-

    * Diese Wahrnehmung soll im Anfang keineswegs erzwungen wer-den, sondern man lasse sie sich entwickeln.

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  • mischen Ursymbolik, an den geistigen Schwingungen der U r -Sonnen-wie Ur-Lebens-Rune. Er ist selbst eine Ausstrahlung des ewigen Logos,wie er denn vor mehr denn zehntausend Jahren im Bezirk derExternsteine bereits an dieser W e 1 t -s o n n e n - R u n e lebte, wennauch traumhaft! Er wird aufwachen wie aus einem Traum, vorausgesetzt,da die materielle Welt nicht die Flgel seiner Licht-Seele lahmte ! Erwird aufwachen, wenn er erkennt, da sich das Weltenjahr wendete einerSanduhr gleich" (Nietzsche) und da der Tragik seines geschichtlichenWandels die H o c h - Z e i t folgt (Gorsleben, Hoch-Zeit derMenschheit"), die Zeit eines neuen leuchtenden Aufstiegs.I. praktische Meditation, wie sie sich fr die erste Zeit, tglich 510Minuten lang zu ben empfiehlt (das vorangehend Erwhnte ist dabei zubercksichtigen) :Omen-ananga, Ich gehe ein in das Eine. Es durchdringt mich ganz undmacht mich stark, gesund und frei ! Es gibt mir Gelingen in dem, was ichim rechten Denken und Tun erstrebe und lehrt mich mein Schicksalbemeistern !"

    Der Futon ist am besten in den ersten vierzehn Tagen zu ben nach demersten Spruch, wie oben behandelt ; Omen-ananga, ich gehe ein in dasEine". Es darf nichts erzwungen werden, aber es ist alles mit der rechtenKonzentration zu ben !

    VIII. Wert der Konzentration, der Entspannung, desStillehaltens und der Beherrschung des bildlichen

    Denkens .

    "In der Ruhe der Sinne und in der Stille des Gemtes offen-bart sich dir das verborgene Erkenntnisvermgen . . und redeteine unnennbare Sprache". Kant.

    In den lteren Glaubenskulten und so auch noch teilweise in den spterenSonnen-Mysterien war die Erziehung zu einer geistigen Disziplin, zurSelbstbeherrschung, zum Schweigen wichtiger als alles andere, auch alsuerer Prunk und Zeremonie. Sie galt mehr als andchtiges Schwrmen,als alles Sicherheben in weltentrckte Sphren, die uns die Erde immerabstoender erscheinen lassen. Das religise Leben des Deutschen in derFrhzeit war erdverbunden", wie schon Tacitus schildert. Es wurzelte imOdal oder Uodal", wie es im Althochdeutschen hie, mit einerbesonderen sprachlichen Ausdrucksform, welche die Urverbundenheit mitder Heilag-Erde" (heiligen Erde) auch dynamisch als Einweihung er-leben lie ! Sie wird uns im v i e r t e n E x e r z i t i u m , dem

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    eigentlichen Wiland-Geheimnis noch nher beschftigen. Wilandschmiedete aus dem Uodal", dem hheren Erdfeuer, sich die Waffe,welche das der Heilag-Erde" untreu gewordene Geschlecht abstt undvernichtet. Die Erde verschlingt die Rotte Kora", die Gtzenanbeter derentweihten Erde, der e n t s e e l t e n Materie" ! Mag man intellektuellnoch so hochgewitzt sein, entscheidcnd wird Treue" oder Untreue". Hastdu Natur in dir ?" heit es bei Shakespeare.

    Wir wenden uns nun der praktischen Bedeutung des Exerzitiums wiederumzu. Fr das Gelingen desselben ist es von Wert, da Entspannung undKonzentration in sinnvoller Weise abwechseln. Vor der Uebung mujedesmal vllig entspannt werden, geistig und krperlich ! Bei der Bogen-und Wortbung selbst wird dann allmhlich (!) der Krper aus dementspannten Zustand in den der Konzentration, wie angedeutet, bergefhrt.Der Wert der Imagination" ergibt sich dadurch, da vermge derSammlung der Vorstellungskrfte auf ein Bildhaftes, eben auf denBogen", die Phantasie gleichsam festgelegt, am Abschweifen gehindertwird. Denn gerade die Phantasie oder Einbildungskraft ist es, welche mehrals das abstrakte Denken die Fhigkeit zur Sammlung (Konzentration)hindert, ja zerstrt. Mit dem Mibrauch eben dieser Einbildungskraft istfast immer ein Verlust von g e i s t i g e r Energie verbunden. Diese geistigeEnergie wird nun durch den imaginativen Bogen gebunden undfestgehalten! So hat diese Bogen-Uebung schtzenden und auchheilenden" Wert, wenn sie richtig erfat wird. Sie verhindert dasAbschweifen der Gedanken und den Verlust gedanklicher Energie, welcheman auch Man" oder Mana" nannte. Diese ist zwar so fein, da wir siekaum bemerken, aber wir fhlen nach Zeiten, in denen wir unsereGedanken, wie man sagt, leicht schweifen lieen und nicht gengendbeherrschten, oft eine unerklrliche Depression. Der Odal-Bogen heilt vonderartigem Mangel an Sammlungs-Fhigkeit, an Konzentration, und er heiltauch von depressiven Zuftnden. Das vorliegende Exerzitium I empfiehltsich in Verbindung mit entsprechender Lektre abends oder morgens zuvollziehen, wie Beruf und Umstnde es gestatten. Gegen Sonnen-Unter-respt. Aufgang oder Hochstand mittags 12 Uhr erweist es sich oft besonderswirksam. Lnger als 5 bis 10 Minuten ist das Ueben des angegebenenMotivs jeweilig nicht empfehlenswert. Betrachtungen darber auch an derHand der weiterhin gegebenen oder hnlicher Sprche knnen lngerausgedehnt werden.

    So fhrt uns nun das I. Exerzitium dahin in ernster Sammlung undAndacht vollzogen, das zu erleben, was die beiden Runen, siehe Fig. l, anden Externsteinen sagen wollen: S t e h e a u f a u s d e m T o d e

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  • in der Materie durch den R u f d e r S o n n e (Ink, Anga), der ausheiliger Erde unter deinen Fen zu dir empordringt. La ihren Ruf durchdeine Glieder hallen. Erlebe, da auch hinter ihr das ewige Wort steht,da auch sie die Verkrperung ist einer gttlichen Idee".

    Es ist arischer Glaube, da allem was existiert, ein Geistiges zugrundeliegt. Derselbe Glaube der Frhzeit verwahrte dies heilige Geheimnis undversiegelte es in zwei Runen, die an den Externsteinen noch heuteeingegraben zu finden sind. Die obere, die Lgr- oder Urwasser-Rune,Fig. l, bedeutet das Flieen" des Ur-Wassers" als einer schpferischenKraft in unseren Gliedern, die Anga"-Rune bedeutet die geistige Sonne,welche die Erde befruchtet, die Erneuerung derselben ankndet. Soempfangen wir den Ruf der s i c h e r n e u e r n d e n S o n n e, unddarum erschttert er alles Bestehende, das sich verkrampfte in einer demLicht abgewendeten Stoff-Anbetung !

    Je nachdem diese Welt-Sonnen-Rune nun nach oben oder untenschwingend erlebt wurde, hie sie Ink" oder Ank", wie noch heute imOsten: Yin und Yang, den Weltatem darstellend, die Einziehung undAusatmung, das Grundprinzip der Zen-Lehre. Von ihm redet auchHeraklit als dem Logos Ananke", wo Ananke" nicht nur ein heiligesWort"' (Logos) bedeutet, gleich unserem Ananga", sondern auch dasGesetz" (Ananke = Notwendigkeit"), dem alles Lebende durch Wandelund Auferstehung unterworfen. Er empfing diese Erkenntnis ausorphischen Sonnen-Lehren, ebenso wie Plato, der sowohl die Ananke"im verwandten Sinne wie auch das Bogen"- oder Telos"-Geheimniserwhnt. Von einer Erneuerung und Verjngung der Erde und derMenschheit aus dem Urfeuer (Sonne) oder Urwasser (Lgr) sprechenebenfalls Heraklit und die alten Religionen. Sollte diese Zeit noch langeauf sich warten lassen, wo alles nach neuem Leben und neuer Freudedrngt, und das Alte vielfach niedermenschlicher Schwche, dem Neid,der Gier, Migunst und Habsucht verfiel ?

    IX. Exerzitium I A. Der Strahlungsschutz.

    Die durch Entbindung der Wurt-*) oder Logos-Krfte sich ent-faltende S t r a h l u n g s E n e r g i e des Krpers darf nun keines-wegs irgendwie v e r g e u d e t werden. Wenn die Exerzitien Er-folg haben sollen, so ist: w h r e n d der Zeit, in der man sich

    *) altnordisch "Urd".22

    ihnen widmet, sei es nun zunchst etwa drei Wochen, keineswegsirgendwie gewaltsame Aenderung der Lebensweise ratsam. Eine gewisseEnthaltung aber von allen reizenden, scharfen und gesalzenen Speisen istwnschenswert. Auch vermeidet und dmpft eine mglichst fleischarmeKost das Triebleben. Eros und Logos stehen in gesetzlicher Beziehung zueinander. Durch die Schwingung der Welt-Sonnen- und Urlebens-Rune,also durch ein bestimmtes Wort, wird das Hormon der Epiphyse(Zirbeldrse J), wie des damit in Verbindung stehenden weiterenDrsensystems zum Teil umgewandelt. Es entsteht ein radioaktiver Mantelvon Ton- und Form-Ionen um den Krper, der Odal-Licht-Mantel, der einLeitungsvermgen fr die durch den Logos geweckte feinereEnergieform besitzt. Um diese Energieform nun vor der Zersetzung ineiner oft negativen entgegengerichteten Athmosphre zu bewahren, ist esntig, die ausgestrahlten Form-Ionen in einer bildlichen Vorstellungaufzufangen und festzuhaltcn. Das ist der S t r a h l u n g s s c h u t z derR e c h t e n. Eine r e c h t e Hand wird einem schtzenden Schilde gleichdem Vorderleibe, der Brust anliegend wie folgt imaginiert.

    Man lt zunchst den Bogen wiederum wie in Exerzitium l mit demdazugehrigen Wort-Motiv: Omen-ananga . . am Vorderleib herabgleiten,spannt aber jetzt den Bogen in einen W i n k e l hinein, wie er in Fig. 3 fgezeichnet ist. Der Winkel gleitet mit dem Bogen dann in der Weise amKrper herab, da er den letzteren immer irgendwie berhrt, ndert alsoseine Form dementsprechend. Auch er wurzelt in den Handmitten wie derBogen. Man vollzieht dies Exerzitium, bis man die in Fig. 3 a am Krperangegebenen punktierten Gleitlinien oder Passes dabei feststellt (Be-rhrungslinien des gleitenden Winkels). An der Brust entsteht innerhalbdieser Gleitlinien des Winkels mit dem Bogen an markanten Punktenderselben sowie an zwei Punkten der Hfte ein in Fig. 3 a ebenfallsangegebenes Viereck. Dieses nun dient uns zur Entwicklung desS t r a h l u n g s - S c h u t z e s; denn diesem Viereck entsprechend, dasnach oben etwas weiter ist als nach unten, imaginieren wir eine demVorderleibe anliegende ihm zugewendete von oben greifende r e c h t eHand, die, so weit wie dies Viereck ist, den Krper vorne bedeckt, alsodementsprechend grer ist als die natrliche Hand. Whrend wir diese nunplastisch vorzustellen suchen beim ruhigen Ein- und Ausatmen, sprechenwir: (Mn) Ich bin in der Hand der Kraft. Ich bin in der Hand derBildekraft". Man wird die Hand als S t r a h l u n g s s c h u t z dann ambesten empfinden, wenn man bei gleichem Spruch einem jeden Wort einstummes mn" in der Aussprachc vorsetzt.

    Ueber dem Gesicht imaginiere man einen Schutz in Gestalt einerSchutz-Haube" man denke an die T a r n-H a u b e" - - oder

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  • noch besser in Gestalt eines ber das Gesicht herabgelassenenH e l m V i s i e r s.

    Dem Widar" des deutschen Mythus entsprechend (widar"althochdeutsch = Widder) imaginiere man dies Visier etwa in Gestalteiner Widder"-Maske, wie man solche auch auf dem Helm-Visier derkriegerischen Athene oft abgebildet findet. Indem man diesenimaginativen Schutzmantel nun nach verschiedenen Seiten zu ergnzentrachtet, erscheint vor unserm geistigen Auge der aus der Lohar"- undAng"-Rune, Fig. l, gebildete geharnischte und behelmte Lohen-angrin",der Sendbote der Licht-Welt. Er lehrt uns so einen Schutz-Mantel" zubauen aus der Kraft der beiden Runen, die sein Name enthlt, derUrwasser-" und Feuer-"Rune (Lohar" und ang"). Eine durch das Wortgeluterte Phantasie also schafft uns den Schutz gegenber der Welt unddie Mglichkeit, heiliges Runen-Weistum neu zu beleben.

    Rechtwinklig sollt ihr sein an Seele und Leib". Darin schautN i e t z s c h e den unseren krystallenen Seelenleib einhegenden Winkel",den wir mit dem Bogen verbanden, und dieser wieder, wie er an derVorder- und Rckseite des Krpers herabgleitet, zeichnet das Bild einesF l a m m e n - S c h w e r t e s, das den inneren wie ueren Menschen inheiliger S c h w e r t w e i h e wandelt fr den neuen Kampf !

    X. Exerzitium I B. Der Strahl aus der Erde.Die wahre Urbedeutung der Irmin=Sule.

    Die Irmin-Sule birgt in sich ein tiefes Natur-Geheimnis, das freilich inder Zeit um Christi Geburt auch in den germanischen Priestern nicht mehrlebendig war. Der Christus-Impuls mute kommen und den Natur-Kultender Germanen einen tieferen e t h i s c h e n Sinn geben ! Er erreichteaber im Laufe der Entwicklung, da das Natrliche immer mehrunterdrckt und eine der Natur" und Erde" feindliche orientalischeHimmels-Imagination an seine Stelle trat. So ri der Zwiespalt auch indas germanische Denken ein, bis nun die Erde", das Unbewute" selbstzu reden begann. Das ist die Sprache, die diese neue Zeit fr denDeutschen redet, von den Einen verstanden, von den Anderen nicht, undes ist einleuchtend, da sie die Gemter scheidet !

    Den Germanen hie jener rtselhafte Urstrahl, der aus der Erde wieaus dem Himmel, den Sternen, hervorbrechend alles lenkt,das Uodal. Diese ltere Schreibung statt Odal" ist wichtiger. Sie

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    birgt noch die Schwingung im Anlaut des Wortes, im U" oder Hw", inwelchem das Unbewute fr den, welcher die Waber"-Lohe der Erdebesteht, zum Bewutsein" durchbricht und ihm das Machtmittel,gleichsam die Waffe gibt, den Drachen als Sinnbild des verdorbenen Erd-Feuers zu besiegen. Auch im Menschen wurzelt diese Waber-Lohe", dasBegierden-Feuer" und frit sich hier zerstrend in sein Inneres hinein,nicht nur als zgellose Sinnenlust sondern auch als intellektuellerHochmut, als Ichsucht selbst in der Form des sog. Individualismus unddergl. mehr. Von ihm unterschieden ist das eigentliche Selbst" desMenschen, das man auch wohl als Ich", aber doch in anderem Sinneverstehen kann. Es ist UR-verbunden", es wurzelt im Gttlichen. Vondiesem UR, das an den Externsteinen als die dritte und umfassende Runeerscheint, entspricht die Uurt", wie sie noch althochdeutsch geschriebenwurde, gleichsam der Logos", das Wort", aber auch im Sinne vonSchicksal" selbst. Die Urkraft dieses Uurt" oder Wurt" ist es, die sichnun auch in solchem inneren Schwingungs-Geflle wie Omenananga"entfaltet. Diese Wort-Formel gleicht damit dem Strmen eines Fluids,eben des Lgr", des Urwassers", das mit dem Urfeuer" der Sonnen-Rune" den nordischen Menschen durch Prfungen fhrt. Gelingt es ihm,das Selbst" durch die Reibung der beiden Gegenstze, des wsserigenund feurigen Prinzips, gleichsam von Gefhl und Denkenhindurchzufhren, indem Gefhl und Denken sich einen, so erlebt er nunin sich selbst durch die Wurt, den Logos, die innere Uebereinstimmungmit dem durch das ganze All hindurchgehenden und auch aus der Erdeemporschieenden Urstrahl. Das vermgen wir jetzt exerzitienmig zuerleben am Omen-Jah-Motiv". Hat man das Exerzitium I vollzogen inVerbindung mit den Betrachtungen, die in dieser Schrift darberangestellt sind, so zeigt sich die Wirkung des Spruches Omen-ja oderOmen-jah - - in der gleichen Weise behandelt wie Exerzitium I darin,da der Krper immer mehr einer Sule gleicht, die im Wort oder Tonerklingt, eben der ursprnglichen Irmin-sul. Man spreche so : Omen-jah.Ich bin eins mit dem Einen. Ich gehe und stehe in dem Einen".

    Bei der Silbe eins" richte man sich allmhlich auf und zwar beim Nachhalldes n" in ein . . n . . n", zhle dabei bis 3 (l, 2, 3), lasse es dann in s"bergehen, indem man sich auch hierbei auf die Fe konzentriert. DieHnde lasse man dabei an den inneren Gleitlinien herabgehen, wie imvorangehenden Exerzitium. Man be dies Motiv etwa 8 Tage.

    Das neue Testament schliet mit den Worten : Omen ja, kommHerr Jesus !" Auch diese Worte erleben wir als eineinnere Strmung, wenn die Silbe komm " mit Beugungs-Nachhall wie

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  • omn" als komm . . n" gesprochen wird. Sie kndet die im Sonnen-Wortversiegelte Auferstehung aus der Heilag-Erde.

    Religise Meditation: Omen-ja, komm(n) Herr Jesus. Erflle mich ganzmit deiner Liebe und Kraft. Tauche mich ein in den k r y s t a l l e n e nS t r o m, der ausgeht von dem Thron deiner Herrlichkeit. Mache michneu in den W a s s e r n des Lebens. Erweitere mein Gemt zu allendeinen Kindern, da wir wirken, dein Reich aufzurichten. La den Strahldeiner Herrlichkeit sieghaft hervorbrechen ber alles. Verwandle dieseErde in dem verborgenen Feuer, das sie aussendet. Mache die stark,welche in ihm wurzeln, erschttere die, welche dir untreu werden, dadein Sieg komme, A 11 d u r c h d r i n g e r, Knig der Welten !Ewiges Wort, erhelle mein Gemt in deinem Licht, ewige Kraft, dem alleKrfte untertan, la im Bunde des EINEN uns stark werden zu kmpfenfr Deinen Sieg, A l l -d u r c h d r i n g e r , Knig der Welten !

    XI. Exerzitium II. Das Ehre=Motiv: Omen=arya.Ich ehre, ich verehre das Eine"!

    Dem Arier ist die Ehre" das eigentliche verbindende zur Gottheit wie zuVolk und Menschheit.

    Der Arya" ist die lebendige Ehre", er ist es, der den Urgeist ehrt" inseinem Ich", und sein Ich" ist das verkrperte Wort, das in den Gliedernwohnt. Er empfngt sein Leben und seine Kraft ewig aus dem Einen.

    Wir vollziehen nun die Uebung umgekehrt, von unten herauf beginnendmit der Lage des Bogens in der Hhe des Beckens, K L, siehe Fig. 3 a,stellen nun von unten herauf den Krper aufrecht ein unter Anpassung andas in Exerzitium I gezeigte Om-men-Motiv. Indem wir aber solcherartmit den Armen nach oben gehen in den Leitlinien E G und F H, Fig. 3,sprechen wir nicht Omen-ananga, Sondern statt dessen Ommen-ar-ya. Beidem Laut ya" und beim Uebergang von ar zu ya strecken wir dann etwasbetonend die Arme nach oben gradlinig in die Hhe A B, Fig. 3 c, ausund suchen das Ar-ya-Motiv in den strahlenartig ausgestreckten Armenzu empfinden und zu erlauschen. Jetzt verwandeln wir die Silbe ar" inEhre" und ya" in Ich" und sprechen gleich hinterher die Betrachtung:Ich ehre das Ewig Eine". Auch Ich ehre" mu hierbei deutlich in denArmen gefhlt und erlauscht werden. Man spricht es allmhlich leiser undohne die Arme auszustrecken, so wird es doch empfunden.

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    Die II Meditation: Ich ehre, ich verehre den Herrn des Alls, in meinemBlut, in meinem Geiste, ich erhebe ihn. Sein Odem, sein lebendigerHauch wohnt in meinen Gliedern. Ich ehre, ich verehre ihn, der imAnfang alles schuf durch die Kraft seines Wortes, seines Odems. Iche h r e , ich v e r e h r e ihn im Leibe wie im Geist. Er, der in meinemBlut und Leben west, den ich preise als den Lebendigen in allem, iche h r e, ich v e r e h r e ihn !"

    Man beachte immer das lang und rein klingende e wie das gleichsamtransparente r", besonders in Verbindung mit der Silbe ehre" im Krper.Indem wir nun versuchen das Arya-Motiv in den nach oben ausgestrecktenArmen zu hren, bringen wir jetzt, auch die Arme ausgestreckt abwechselndin drei Lagen AB, BP und K L, Fig. 3 c. Es ist die Hagal-Rune, die wir soverkrpern, die allhegende oder Welt-Rune, wie sie sich aus der Anga oderHanga-Runc spter entwickelte, und mit ihr zugleich entsteht die alteWeltsule", die Columna universalis" oder Irmin-sul vor unserem geistigenAuge in Fig. 3 b. Wir treten in solche gedachte krystallene Sule hinein,strecken die Arme bis in die Hhe A B und lassen nun von oben den Bogenherabgleiten von der Lage A B, Fig. 3 c, an, bis der Bogen die Stirne wiedererreicht. Von dort gleitet er wieder an der vorderen Kontur des willensmig

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  • aufgerichteten Krpers langsam und rhythmisch wie von Punkt zu Punkt herab,bis die Hnde wieder die Lage K L erreicht haben. In Gedanken aber lasscn wirdie Schwingung wie auch vorhin bis zur Erde gehen. Dabei sprechen wir :Ommen-arya". Wie Ommen-Arya" sprechen wir nun auch die Gesamt-Formel : Arya man . . n dsaeh", ein Sonnen-Mantram des Zend-Avesta, vondem es heit, da es am Ende der Zeiten die Menschheit aus dem Todeerweckt. Dies Erwecken aus dem Tode bedeutet, da die Materie durch denLogos verwandelt wird. Das Irmin-sul"-Motiv der alten Deutschen entspringtdem gleichen Sonnen-Rhythmus und Sonnen-Motiv in unsern Gliedern.

    Der Krper wurde in sieben Schwingungsebenen geteilt entsprechend demSonnenstrahl im Prisma. Auch der Leib des Menschen ist die prismatischeZerlegung eines gttlichen Urstrahls, des hheren" Selbstes (Irmin = derHohe"). Dementsprechend whlen wir jetzt unter Anlehnung an unser Motivden Spruch S c h i 11 e r s am Ende seines Gedichtes An die Knstler" :

    Wie sich in sieben milden StrahlenDer weie Schimmer lieblich bricht,Wie sieben Regenbogen - StrahlenZerflieen in das weie Licht,So fliet in einen B u n d d e r W a h r h e i t,In einen Strahl, des Lichts zurck !"

    XI. Exerzitium III. Das Verwandlungs=Motiv.Identitt" und Polaritt" bilden hermanisch*) gesehen, die Grundgesetze derSchpfung. Die Weltensonnen-Rune" der Externsteine verkrpert diePolaritt", Fig. l, in zwei nach unten wie nach oben gerichteten Strmungen.Sie verkrpert aber auch die Einheit (Identitt) fr den, der das Einheits-Motivfindet. Wir entwickelten im ersten Exerzitium die von oben zur Erde, imzweiten Exerzitium die von unten zum Himmel gerichtete Strmung des Ur".Im dritten Exerzitium nun erleben wir die Vereinigung der beiden polarenEnergien im U r w i 11 e n. So kommen wir dann im vierten Exerzitium zurVerkrperung des .Wiland", des Urwillenstrgers. Er schmiedet aus demfeurigen Urstrahl der Erde die Waffe des nordischen Menschen.

    Bevor aber das eigentliche Wiland-Motiv entwickelt werden kann, dasdie strkste Dynamik aller Sprche besitzt und das Urgesetz derIdentitt" in allem Geschiedenen oder Dualen offenbart,der Verbundenheit und Abstimmung alles U r - Entsprungenen auf

    * Das "Hermanische" ist das "Wesenhafte" gegenber dem Er-scheinungsmigen". Es ist nicht dem Verstand sondern deminneren Menschen zugnglich.

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    einander nach dem gleichen Ur-Gesetz, mu der Wille aus seinerGebundenheit an die materielle Welt und aus seiner Verunreinigung befreit,aus einem ungeluterten Trieb-Willen in einen Gehorsamkeits-Willenverwandelt werden. Dieser Weg, der nicht mit wenigen Worten zu schildernist und darum den Rahmen dieser Broschre berschreitet, ist in der Schriftdes Verf. Heilkrfte des Logos", so besonders in Kap. 17 derselbenausfhrlich geschildert.

    Dem Sprachsinn des frheren Ariers war der Aryaman, Yr-mun undArman das vermittelnde Motiv dieser Wandlung. Es kehrt als Motiv imgriechischen Worte Harmonia" wieder und hat auch die Bedeutung derharmonischen Abstimmung" auf die A 1 1 - G e s e t z l i c h k e i t. Inunserer jetzigen Sprache entspricht ihm am besten auf Grundlage derErfahrung ein Motiv, das allerdings fr den kmpferisch Eingestelltenzunchst etwas Abstoendes hat, das Lamm(n)-Motiv. Man hat zu vielWeichliches, zu viel Un-deutsches mit ihm verbunden. Das gilt es zuberwinden. Denn dem Lamm"- oder Widder-Lamm"-Symbol liegt etwasviel Tieferes zugrunde. Widar", althochdeutsch Widder", heit auch inder Edda der Bringer der neuen Zeit! Auch das Lamm" ist ursprnglich einWidder"-Lamm, und der Widder symbolisiert den Fhrer" der Herde, dendux gregis" im Tierkreis und damit das Fhrer-Prinzip berhaupt. Sosteht er auch im Himmel an der Spitze des Tierkreises: Widder, Stier,Zwillinge . . . Das Lamm" der Offenbarung ffnet die sieben Siegel desLebensbuches im Innern, nmlich die sieben Zentren des innerenMenschen und reinigt sie, macht sie empfnglich fr die Dynamik deshheren Urwillens. Es ist das Sinnbild des Gehorsams". Gehorsam"aber wiederum kommt von horchen" ! Man mu horchen" lernen aufden hheren Willen, der ein Geist- und Licht-Wille ist und zu uns redet inder ursprnglichen Vernunft und aufhorchen auf die Sprache der innerenVernunft. Das geschieht im harmonischen" Abstimmen auf ihn, imArman"- oder Lammn"-Motiv. Nun heit Widar", der Widder" auchzugleich der Wiedergeborene, bei den Deutschen auch der schweigendeAse", weil er in der Stille", im Stillewerden vor der hheren Kraft, imGe-horsam" die Wiedergeburt" bringt. Hier gilt es nun an sich zuarbeiten durch Stille, Gebet und Meditation. Den Weg zeigen auer dergenannten Schrift auch Kette des groen Wollens" und Inri" vom Verf.Im ganzen werden durch die in dieser Schrift angegebenen Exerzitien,besonders das Omen-anga als Schlssel-Motiv. die meistenLogosbungen des Verf. vcrstndlich. Sie alle beschftigen sich mitdiesem oder jenem Weg praktischer Geistes-Schulung, welcher ntig ist,die Umwandlung aus dem materie-versklavten und triebhaft-gebundenenWillen in den freien, den Logos-Willen zu vollziehen unddamit die Verwirklichung des von Wagner geschauten Zieles zu erreichen,

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  • die Schpfung des deutschen, nicht blo durch uere sondern auch durchinnere Waffen siegreichen Uebermenschen Wiland als Sinnbild einerkommenden groen Erlsung nicht nur eines Volkes sondern desV o l k s t u m s d i e s e r E r d e !

    XII. Exerzitium IV. Das Wiland-Motiv.

    Wiland" ist nicht nur der Urschmied" sondern der schpferische Mensch"schlechthin (altnordisch smidr"), der Erfinder, den Wagner selbst in seinemDrama sprechen lt: Die Not schwang ihre Flgel, sie wehte Begeisterungin mein Hirn ! Ich fand's, was noch kein Mensch erdacht !" Mehr als einmalhat der deutsche Geist in der Not (altnordisch naudr = Schicksalszwang) denWeg zu seiner Errettung und mehr als dieses, den Weg zur Verwirklichungseiner hheren Aufgabe gefunden.

    So schaute Wagner hier auch noch eine Erfllung, zu der sein Geist sich inder Hellschau letzter Lebensjahre aufschwingen konnte. Ihm lag das Losseiner Deutschen stets am Herzen, und gerade in Frankreich selbst empfing erden ersten Impuls zu seinem W i 1 a n d - Drama, der sich dann erst spt imGrundgedanken ausreifte, ohne abgeschlossen und vertont zu werden.

    Wiland" erlangt bei Wagner nicht aus sich sondern durch dieUrverbundenheit mit der hheren Welt, durch die Walkre", die Idee zuseinem Erlsungswerk ! Unter dem Einflu des Engels", der Walkre", lstder Anblick des Siegersteines" die Idee zum Schmiedewerk der Flgel",des Befreiungsrstzeuges, aus. Was diese Flgel" sind wird nur verstndlich,wenn wir, wie es in dieser Schrift geschehen, den Namen Wil-and demGrundstamm dieses Wortes nach mit dem Ur-Willen, der Wil- oder Wili-Kraft des Nordens, in Verbindung bringen.

    Der Ur-Wille ist das Geheimnis im arischen Sinne der Welt berhaupt (Plato,Augustin, Schopenhauer etc.). Er kann als Kraft schlechthin, also technischgleichsam aufgefat werden, aber auch als Ausstrmung eines intelligiblenoder geistigen Weltprinzips, etwa wie das neutestamentliche thelema"(gesprochen auch selema", d. i. Wille") und das alttestamentliche ,,selem",ein ebenfalls ur-sprnglich indogermanisches Wort das im Urtext l. Moses l,27 fr Ebenbild" Gottes gebraucht wird, nach welchem der Mensch"geschaffen ist. Im Sinne Wagners scheint Technik" und religiseErleuchtung" sich zu vermhlen. Im "Parsival" verbindet sich so die Taube"mit dem Stein" (dem Gral"), wie bei uns der Adler", Fig. 3 c, mit demStein", der Rune" zu den Fen, die aus der Erde emporschwingt.

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    Es ist nach Herman Wirth die Dynamik von Himmel" und Erde", die imMenschen sich vereinend die heilige Hochzeit" anknden, wie sie in dernordischen Hermanik" erlebt wurde als Vereinigung zwischen Held undWalkyre und so auch in der Hochzeit von Ka-na" (An-ka). Zwei Krftewerden eins. Im Willen" zeigten wir nach dem dritten Exerzitium dieseintretend. Oben" und unten", Himmel" und Erde" sind im Grunde vondem einen U r s t r a h l beherrscht und durchdrungen. Wiland" ist dieVerkrperung dieser Einheitskraft, die Technik, aber beherrscht durch eineUeber-Technik, auch Ueber-Wille ist. Dadurch wird der Sinn einer neuenKultur geboren. Was aber als Ueber-Wille auch Technik ist, mu entwickelt,nach gewissen Gesetzen geschult werden, ist - - Exerzitium! Die altenreligisen Sonnen-Mysterien, solange sie nicht einem falschen Erwachen"verfielen, waren aufgebaut auf strenge Exerzitien! Auch der germanische Ka-lands-Sohn mute zu seiner Prfung" durch die Elemente" gehn, Feuer"und Wasser" bestehen, die sog. Not-Feuer-" und Not-Wasser"-Probe. DasNot-Feuer" war in der Sonnen-Rune" Anga, das Not-Wasser" in derWasser-Rune", dem nordischen Lgr oder Logos, enthalten. Diesen Wegzeigten auch wir. So konnte er den Weg zum geharnischten Loher-angrin"antreten, wenn er beide Elementar-Reiche in sich verschmolz und damitGefhl, Trieb, symbolisiert im wsserigen" Prinzip, mit dem Geist-Willen,symbolisiert im Feuer, eines werden lie. Hier nun bedarf es zum besserenVerstndnis einer nheren Ausdeutung des Wiland-Motives. Auch dieses istauf eine Urpolaritt aufgebaut wie die von Feuer" und Wasser". DieOrientalen entwickelten diese Urpolaritt zur Vierheit. Hier aber werdenFeuer", als das hchste, und Licht", sowie anderseits Wasser" und Erde"eins, also aus einer Vierheit wird hier eine Zweiheit.

    Wil-and", nordisch Woel-undr", kehrt wieder im Vul-kan" der Rmerund Tubal-Kain" der Bibel, dem ersten Erzschmied. Auch in Olokun",den Frobenius bei den atlantischen Frhvlkern Afrikas fand, erscheintdies altnordische Motiv wieder. Der Name "Wil-and" verschmilzt fernermit Or-endel", nordisch Oerwan-di1", dem spteren Ehren-Tell" und"Tell" berhaupt. Der "Apfel-schu" des Tell" ist zugleich einsymbolischer Hinweis auf die Wil-and-Probe im Mythos. Der vom Pfeildurchbohrte Apfel bezeichnet in verkalender (verhllender) Weise dasHaupt selbst in einem inneren Zentrum, das vom Pfeil des Sonnen-Wortes, des Strahls, getroffen und e r w e c k t wird ! Seine weiterereligise Vertiefung aber findet dies nordische Urwort im Kwar-aenah"-Motiv des arischen Gesetzgebers im Osten, des Zarathustra. Es bedeutetals dieses nach Justi die arische Herrlichkeit" (Corona), den Glanz, derdie arischen Fhrer und Knige umgab. In diesem Kwaraenah*)" ver-

    * siehe vom Verf. die Schrift Zeichen des Menschensohns" (0,60)31

  • einigt es das apollinische Logos-Motiv Apoll", Baldr", Wal", Kwar"mit dem dionysischen And", Chont", Chons", Dionys", zur Einheit,stellt also wieder den hheren Einheits-Menschen wie Wil-and" dar. Inseiner Schrift Harmageddon" hat Verf. gezeigt, wie die Vlker Europasmiteinander diese durch Abfall von der arischen Rita zerbrochene arischeUr-Herrlichkeit", letzteres im Sinne von hherer Ausstrahlung" oderGlanz", verkrpern ! Sie tragen infolgedessen ein gemeinsamesSchicksal. Der einheitliche Rassenkrper der arischen Vlker in derUrzeit fand im Osten mit dem sog. geistigen Erwachen" seinen magisch-religisen Einbruch (Sndenfall). Dieser entwickelte sich zu einemintellektuellen" Stigma der Menschheit mit Materieversklavtheit,Mammons-Geist und Gier. Die Waberlohe dieser Gier", diesesBegierdenfeuers" verwehrt im Siegfried-Mythus den Zutritt zurWalkyre, dem Engel, der in tiefen Schlaf versenkt ist und mit ihr diejungfruliche heilige Erde ! Aber im D e u t s c h e n e r w a c h t s i e !So zeigten wir im dritten Exerzitium das gespaltene H e r r l i c h k e i t s -M o t i v " wieder eins werdend durch dieWandlung des Willens. Letzterer steht nordisch unter dem Zeichen desWidar", d. i. Widder", des Fhrerzeichens im Tierkreis, zugleich desWiedergeburts-Symbols, christlich zum allzu sanften Lamm" geworden.Widar und Wali walten des Heiligtums" der zuknftigen Welt, heit esin der Edda. Wiedergeburt" unter dem kosmischen Fhrerzeichen"und Wahlverwandschaft" (Wali), Urstamms-Verbundenheit,Urentstammtheit aus dem einen ursprnglichen und hheren Volkstum,nach dem der Deutsche" (tiuda) sich benennt, bezeichnen den Weg. Hierwird nun auch der tiefere Sinn des Namens Wilands verstndlich. Es gibteine Identitt", eine volksmige Urverbundenheit im Willen", abernicht ohne die Wahlverwandschaft" (Wali) aus Urentstammung und Art,die durch Wiedergeburt" (Widar) erlangt wird. Beide mssen einswerden: Das Natrliche darf nicht dem Geist erliegen, das Triebhaftenicht vergewaltigt werden, es mu s t t i g, im Rhythmus, den die Naturschuf, in dem sie d u r c h s c h w i n g e n d e n U r - W o r t , demSonnen-Logos, im Christus emporgefhrt werden.

    Hier liegt das Neue. Im rassisch gespaltenen Menschcn ist die Naturverstumpft, diesen Ruf der Urart und des Blutes zu vernehmen. Denn dasschaute Wagner: Die Erneuerung der Rassc" ist fr ihn das Fundament,durch welches das Blut sich dem Christus-Sonnen-Ruf erschliet. Diesenvernimmt Wiland durch die Walkyre im Anblick jenes heiligen Steins". Fig.l und 2. In ihm tnt aus Himmel" und -Erde" der Ruf der einen Kraft, dese r l s e n d e n U r - W i 11 e n s. Er zeigt Wiland" den Weg zurBefreiung. Aus der Erde hervorbrechend vermag die UR-Kraftwelle, genhrtvon denen, die aus ihr sich eine Rstung schmieden gleich dem Lohen-

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    angrin , auch die ganze Menschheit zu erfassen, im Exerzitium zuerschttern. Sagt auch Jesus nicht: Es werden erschttert" werden(tarasfontai) alle Vlker auf Erden (Matth. 24, 30) ? Die Erde erbebt,erzittert im Urstrahl, im S o n n e n - W o r t, sie will Sonne werden!

    Ist das nicht, was aus deutscher Erde jetzt hervorbricht und ganz imAnfang traumhaft schon einmal war bis Baldur" sank ?

    Die Erde erzittert, sie kreist in neuer Geburt ! Von ihren Nten, die sieihren Kindern mitteilt, und sie fhlen lt, wird sie am Ende nur der eineRuf befreien, dem jeder nur im eigenen Herzen lauschen kann, dem Rufdes Engels, der Walkyre, dem heiligen Ruf aus der Sonne.

    Von ihm fiel Siegfried ab, er verriet Brynhild. Vermag Wiland" diesBand neu zu knpfen? Vermag der schpferische Geist, der Ruf desGenius die tote Materie in den Dienst der lebendigen materia"; dermtterlichen" heiligen Erde, neu zu stellen ? Das Wiland-Motiv", dasletzte, mu unausgesprochen bleiben, es ist auch nicht aussprechbar. DerMund der Walkyre htet es, und wer es nicht durch sie hat, hat sonst nurseinen Fluch, der heute noch die Erde belastet ! Wiland" war ein Held.Den heldischen M e n s c h e n erreicht der R u f d e r W a l k y r e. Werkmpfen lernt wie fr irdische auch fr himmlische Dinge, weran sicharbeitet", sein Herz reinigt vom Drachenfeuer niederer Begierde, denWurm erschlgt und doch Treue hlt dem Engel in der Brust, der findetdas leuchtende Gewaffen, der hilft der Mutter Erde in der Geburt einesneuen Geschlechts und abschtteln das alte. Was Siegfried einst milangaus Grnden, die der Wissende in sich entdecken mu, gelingt dannWiland! Das ist Wagners Vermchtnis an das deutsche Volk in ernsterStunde.

    XIII. Das Urwissen des Nordens.

    In der Baldurzeit lebte der nordische Mensch im Zustand der Unschuld. Daskndet noch dieser Mythus. Baldur ist hier durchaus Symbol nmlich frdiesen traumhaft-primren, noch nicht ichhaften und ich-bewutenSeelenzustand der frhen Menschheit.

    In diesem Frhzustand war Natur und Mensch noch eins, der Mensch inungeschiedener Verbindung mit dem T o t a l g e i s t der Schpfung.Das Ideogramm dieser Verbundenheit war die Rune desUr", wie wir sie an den Externsteinen noch finden, am Eingang zur

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  • Grabeshhle. Der Mensch kam aus dem Ur" und ging in das Ur" zurck.Aber das Ur" war ihm Erlebnis. Die zur Erde gewendeten Arme dieserRune, Fig. 3 g, bedeuteten eine zur Erde strebende Kraft, wie wir sie in denExerzitien dem Erleben neu vermittelten. Im Ur" oder nach Jakob Boehmeim Urstnd" sein, heit sich das Paradies oder die Urverbundenheit mit derTotalitt" wieder erobern, einen Zustand, der verloren ging.

    Das Kultheiligtum der Externsteine ermglichte in der Frhzeit diesErleben. Da trat man auf die Plattform des Felsens und wurde in derrunischen Sprache der Himmelszeichen unterrichtet. In den Raumkrftendes Alls redete der Allgeist und vermittelte das Urwissen. Indem so dasAll in dem Schauenden auflebte, wirkten auch die Krfte dieses Alls inihm und durch ihn und formten seinen Leib.

    Es gab einen bedeutenden deutschen Theologen des Mittelalters, Nicolausvon Kues (an der Mosel), welcher die Verknpfung des Makrokosmosmit dem menschlichen Mikrokosmos noch klar erschaute. Als dasZeichen dieser Verknpfung oder des Makrokosmos begegnete uns auchnoch im Goethe'schen Faust" jenes S e c h s e c k, Fig. l und 2, das imOrion" die Keimzelle der All-Seele bildete und das wir in derWeltsonnen- und Urlebens-Rune als dem Zeichen des Urchristus, vergl.Fig. 2, darstellten.

    Die Namen dieses Sechsecks, welche uns Fig. 2 zeigt, gehren demltesten Tierkreis an und entsprachen den sechs Hauptfeldern desselben,whrend in der Mitte des Himmels ursprnglich das siebente in Gestaltdes L i c h t r o s s e s leuchtete, des Zeichens der gttlichen, vom Manerfllten Erde, Manheim" in der Edda. Aber hier geschah nun derEinbruch. Die germanischen Ueberlieferungen der Frhzeit kennen einenvon Osten eindringenden Odhin. Auch indische Berichte erzhlen imPuratana Shastra von einem Yodha, der nach dem Norden resp. Westenentwich. Hier tritt in der germanischen Ueberlieferung eine ArtVerwirrung ein. Bald ist es nun Wode selbst, der in Schuld" gert, baldist es ein feindseliges Gttergeschlecht, mit dem Wode in Kampf kommt,die Wanen". Neben dem Wode-Mythus spiegelt der des Baldur, deroffenbar in der Frhzeit neben diesem selbstndig sich entwickelte, denEinbruch. des Bsen"! Gemeinsam ist all diesen frhen Darstellungendie Kampfstellung des nordischen Menschen, Kampf wider dasZersetzende, Wahrung des Totalen" der hheren Natur.

    Damit geschieht nun die Geburt des Deutschen", des Tua-tha", wie ihnHerman Wirth sieht, der ja im tuath - tioda - Begriff die Totalitt" demWortstamm nach spiegelt, auch als Volk" !

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    Es ist eben der Geist, der heute sich kmpferisch neu entzndet wider dasZersetzende, das eindrang. Das Bse" ist germanisch das Basse", das demBsseren" * (Besseren") weichen mu. Das Bessere ist Feind des Guten". DasEntwicklungs-Gesetz, ein vorwrts treibender Welt-Wille fordert den Kampfwider dasselbe. Mit diesem Welt-Willen und seinem lebendigen Tnen imInnern, seinem Harmonie-Logos gilt es eins zu werden. Die zurckeroberteEinheit oder Totalitt ist die groe Kraftquelle der Natur, aus der allesFeindselige bezwungen wird. E i n Volk, e i n Wille macht Deutschland zumErneuerer der Welt.

    So folgte der Traumseele der Baldur-Zeit ber Wode und seine innere Spaltungdie kmpferische Willensseele der Donar-Zeit. Sie rettet das Einheitsbewutseinim Kampf wider das Bse, das Basse, im Kampf-Symbol, im Welt-Hammer",Fig. 3 d und 2.

    Auf ihn und sein kult-hermanisches Neu-Erlebnis grndeten wir diese Schrift.

    Gobineau hat gesagt, da die nordische Rasse nur im Selbst-opfer" die Welterobern wird. Stirb und werde" fordert Goethe. In der Gtterdmmerung, imWeltbrande,, sieht Wagner den heldischcn Menschen Siegfried mit demEngel, der Walkyre, in feuriger Lohe einswerden. Das Selbstopfer", vondem Gobineau redet, ist das Opfer am Selbst, das der Deutsche bringen muund das er heute auf dem Wege ist zu bringen und Kampf anzusagen allemNiedermenschlichen.

    Das Feuer, das uns vereint,Rettet die Welt vom Fluch"

    heit es bei Wagner von der Entshnung der Welt durch das heldischeSelbstopfer. Hier ist kein ueres Feuer gemeint, sondern die notwendigeinnere Umschmelzung, welche das niedere Ich austreibt und den Engel, dieWalkyre, vermhlt mit dem wahren gttlichen Selbst im nordischenMenschen.

    Hier wird das Fnklein" eines Eckehart zur Flamme" und verwandelt denalten Menschen. Das ist der Sinn des Selbstopfers". Hier krystallisiert sichaus dem Fnklein" der Welt-Krystall, Fig. l und 2 und schwingt auf imluternden Sonnen-Wort. Es dringt aus der Erde in heiliger Kulthandlung inden Leib des Erdensohnes und beginnt ihn zu wandeln. Die Erde will Sonnewerden.

    So ersteht der Ahri-uste", siehe Fig. 2, d. i. der arischeWunsch-Sohn", der hhere und U r b i l d -Mensch, der Aristos", der

    * Das Wort "besser'' kommt von ba", das ursprnglich auch gutbedeutet, aber dem Besseren erliegt .

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  • Christos" (Achri-uste) aus der Erde neu. Ein kosmisches Drama ereignetsich. Es fordert Selbst-Hingabe, Selbst-Opfer, das aber nur im Walten derinneren Vernunft sinnvoll wird. Alle falsche Ueberschwenglichkeit, allesAndringen aus unreinen Motiven, alles Pseudo-Ariertum versagt hier !

    XIV. Die ,,Zen"=Bewegung im Osten.

    Von Osten her dringt ein Riese beschildet,da jotenmtig der Welt-Wurm sich aufbumt"

    heit es in der Edda (Woluspa) vom Untergang der alten Welt. Auch ananderer Stelle, im Hrafna-galdr" der Edda steht, im sog. Vorspielslied"(zum Ende) :

    Da erhebt sich im O s t e n der Urlichtstrmedes reifkalten Riesen eherner Dorn !"

    Das in der vorliegenden Schrift dargestellte Erlebnis gewinnt eineaktuellere Bedeutung durch ein paralleles E r w a c h e n im Osten.

    Der Riese im Osten ist die mongolisch-asiatische Welle, die der eddischeProphet verkndet. Der Thurse oder Riese ist fr den skaldischen Seherwie in der Edda berall die G e g e n m a c h t, wie sie schon der stlicheYodha oder Odhin in die nordische Welt trug. Sie wird zu einem letztenund bedeutsamen Schlag ausholen. Der Riese im Osten erwacht, er rstetsich. Die Dorn-Rune" des Himmels, das orionische Zeichen, schwebtber seinem Haupt, wie die Edda schreibt.

    Damit ist im Grunde dieselbe Kraft gemeint, die wir im Hammer" desNord-Gottes auswiesen nur in einem feindseligen Aspekt. Der Westenverlor durch die Uebermacht seiner intellektuell-materialistischenEinstellung das Wissen um jene hhere Kraft. Ein nordisches Volk imOsten, die Galtschas (Galater, Kelten), die heute noch in Turkestannordischen Sonnen-Kult betreiben, trugen bereits in vorgeschichtlicherZeit das Hammer-Geheimnis des Nord-Gottes nach dem Osten. DieSumerer, die auch aus dem nrdlichen Hochland Asiens kamen,kennen es im An-ki-Kult, im An-sar und Ki-sar, den polarenUrmchten der Schpfung. Es drang auch im Yin und Yang in diemongolische Welt. Aus ihnen entwickelte sich in Verbindung mit demBodidharma - Buddhismus die Zen-Lehre der Japaner. Sie gilt als dieSchule des Heroismus" im Osten. Sie erteilt demJapaner die Schlagkraft und Todesverachtung, dabei die Ziel-

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    sicherheit seiner Handlungen, die der Abendlnder vielleicht nur ausBlasiertheit unterschtzt. In Wirklichkeit steht dahinter eine tief-religiseBewegung, die - so seltsam es klingt, in nordischen Elementen wurzelt ! DieEdda sagt es selber : Der Riese Hymir stahl den Hammer! Hymir" kommtvon hymja", d. i. hummen, sum-men, heilige Worte meditativ sprechcn. Dasist die Methode des Zen. Der Riese Hymir verbirgt den Hammer acht Klaftertief in die Erde, sagt die Edda. Das sind die acht Kuas" in demgeheimnisvollsten kaum einem Abendlnder erschlossenen Buch des Ostens,dem Buch der Wandlungen". Sie bergen den Schlssel der heiligen Acht"des Nordens fr den stlichen Menschen, Fig. 2 ! U r w i s s e n wandertenach dem Osten, whrend die intellektuell-mammonistische Seuche denwestlichen Menschen ergriff und an seinem geistigen Innen-Auge blindmachte.

    Die Zen-Bewegung im Osten kennt keine Dogmen, kein geschriebenes Buch.Sie will lebendige Wahrheit bleiben !

    Der japanische Offizier, der Samurai, der Sohn des japanischen Adels, ltsich in ihr schulen. Sie vermittelt ihm nicht nur Schlagfertigkeit,Gewandtheit, Ruhe, sondern sie spannt ihn auch in die Welle einer Ueber-Technik. Sie ist es, die der eddischc Seher drohend in der Dornrute desHimmelsriesen" vom Osten her aufgehen sieht !

    Wer den Rhythmus der Welt erlauschte", verknden die Zen-Lehrer, "derwird von ihm getragen und u n b e r w i n d l i c h gemacht !"

    Wessen Herz im Pulsschlag des All-Herzens lebt, der kennt keinenUntergang !

    XV. Deutschlands Vorkmpfer=Stellung fr eineneue Weltordnung. Die Heilkrfte der neuen Erde.

    Der Sonnen=Geist durchdringt die Erde.

    Was in dieser Schrift gezeigt werden soll, ist die Tatsache, da mitDeutschland eine n e u e E r d e kmpft !

    Wie diese neue Erde, deren Krfte nicht mentaler sondern aktualerNatur sind, erlebt wird in ihrem Wiedergeburts- und sittlichenForderungs-Geist, soll diese Schrift zeigen. Sie erneuert diehermanischen Exerzitien der Frhzeit in einem der Zeit angepatenkathartischen wie aufbauenden Exerzitien-Reglement des Geistes.Darum wurde hier von Exerzitien" gesprochen, sie sind unumgng-

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  • lich. Weder durch Denken noch durch Liebe und Gebet allein wird dasLetzte, das erforderlich ist, fr die notwendige Wandlung und Eneuerung derWelt geschaffen. Der Deutsche erwacht heute mehr und mehr zu seinerAufgabe, Volkstum und Erde zu erneuern, und fr ihn hat Heimat-Erde nocheine besondere Bedeutung, denn hier geschah, wie die Forschung es immerklarer erkennen lt, die auf ein hheres Erd-Erlebnis gegrndete ersteg e i s t i g e Entfaltung des nordischen Menschen.

    Die traumhafte Vorstufe der Menschheits-Entwicklung vollzog sich aufdeutscher Erde. Es wurde gezeigt, warum diese traumhaft blieb und vielleichtbleiben sollte.

    Die Denkmler dieser Frhzeit sind auer in bestimmten Sagenkreisen inUebereinstimmung mit ihnen die Externsteine. Die an ihnen erhaltenenwenigen aber bedeutsamen Runen und sonstigen Symbole gestatten heutenoch eine Rekonstruktion der sonnenhaften Urkulte, welche inUebereinstimmung mit der enochischen Tradition des Orients auf eine bereitsvorsintflutliche Epoche zurckweisen. Das ist in dieser Schrift geschehen.Diese Sonnenkulte sprechen noch von Erdkrften hherer Art, welche durchdie vom Orient eindringenden Kultformen bereits vor dem Christentumzersetzt wurden. Heute, wo sich der Deutsche auf sich selber besinnt,erwachen auch jene Imponderabilien" in ihm, die ihn mit Blut und Bodengeheimnisvoll verknpfen.

    Da in diesem geheimen Bund zu seiner, zur deutschen Erde" auchwehrhafte" Krfte liegen, war auf Grundlage einer Wag-ner'schen Schauungzu zeigen Aufgabe dieser Schrift ! Der Deutsche wird sie einmal brauchen.Weil aber, wie wir sagten, mit Deutschland eine neue Erde kmpft, werdendiese Hammerkrfte" des Nord-Sohnes, auf denen von Anfang an dieNamen des Welt-Logos Christus standen, siehe Fig. 2, einem aus der Erdegeborenen, die Erde neu erobernden Christentum den Weg bereiten. Es gilt,die Erde aus dunklen Gewalten den Licht-Mchten zurckzugewinnen. DieDiktatur der Maschine, des Geldes, der rohen Triebseele im Menschcn sindsolche Hllenmchte, welche alles Volkstum der Erde gefhrden. Nur imdienend-gewandelten Verhltnis zu jener geistigen All-Sonne und ihrer Ur-Rune, welche den Namen des C h i s t u s von Anfang an in sich trug(siehe Fig. 2), werden sie gut. Diese Welt-Licht-Rune durchpulst heute alssonnen-rhythmische Ur-Welle im hheren Blut-Takt und Herzschlag dieErde ! Sie pocht mit dem Finger des Heilandes an das Tor jeder Htte,jeder Seele. So wird aus Blut- und Urrasse-Erlebnis ein Frhlingssturm indie Herzen brechen. Es gibt fr die neuen marschierenden Kolonnen keinzurck mehr, d i e E r d e w i l l S o n n e w e r d e n !

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