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Sicherheit im Grundbau nach EC 7-1 und DIN 1054
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort
Bergische Universität Wuppertal, Lehr- und Forschungsgebiet
Geotechnik
Präsentation anlässlich des Spundwandseminars 2015 in Köln
Folie 1.1Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Seminar Stahlspundwände Köln – 10.12.2015
Sicherheit im Grundbau nach EC 7-1 und DIN 1054
Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort
Folie 1.2Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Gliederung:
1 Sicherheitskonzept - Aktuelle Übersicht
2 Teilsicherheitsbeiwerte
3.1 Nachweis der Äußeren Standsicherheit (Abmessungen)
3.2 Nachweis der geotechnischen Gebrauchstauglichkeit
4.1 Nachweis der Inneren Standsicherheit (Bemessung)
4.2 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit/Dauerhaftigkeit
5 Praktische Herstellbarkeit – Ausführungsnormen
6 Ausschreibung/Abrechnung (Normen der VOB/C)
Seminar Stahlspundwände Köln – 10.12.2015
Folie 1.3Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Systematik der Eurocodes (TC 250)
1 – Sicherheitskonzept Aktuelle Normensituation
EN 1990
EN 1991
EN 1992 EN 1993 EN 1994
EN 1995 EN 1996 EN 1999
EN 1997 EN 1998
Grundlagen
Einwirkungen
Baustoff-
bezogene
Bemessung
Geotechnik
und
Erdbeben
Quelle: HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC 7
und EC 2. Seminar der Ing.kammer NRW / Ingenieurakademie West, Duisburg 2015
Folie 1.4Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
1 - Übersicht der „neuen“ Normen – bauaufsichtlich eingeführt
Normensystem für den Konstr. Ingenieurbau seit 01.07.12
nach: SCHUPPENER/RUPPERT: Zusammenführung von europäischen und deutschen Normen
Eurocode 7, DIN 1054 und DIN 4020. In: Bautechnik, 84 (2007), Nr. 9, S. 636-640
EAB (2012)
EAU (2012)
Folie 1.5Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
1 - Übersicht der „neuen“ Normen
DIN EN 1997–1: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik –
Teil 1 : Allgemeine Regeln (Ausgabe 2014-03) – 166 Seiten
- deutsche Übersetzung gegenüber 2009 verbessert!
DIN EN 1997-1/ NA:Nationaler Anhang - National festgelegte Parameter
Teil 1: Allgemeine Regeln (Ausgabe 2010-12) – 10 Seiten
DIN 1054:
Baugrund - Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau -
Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-1
(Ausgabe 2010-12) – 105 Seiten
DIN 1054-A1:
Baugrund - Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau -
Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-1; Änderung 1
(Ausgabe 2010-12) – 4 Seiten
DIN 1054-A2
Baugrund - Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau -
Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-1; Änderung 2
(Ausgabe 2015-11) – Änderung 2, 7 Seiten
Summe: 292 Seiten
Folie 1.6Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
oder
als „konsolidierte“ Fassung
auf 268 Seiten
→ Revision: Entschlackung
„under construction“
Folie 1.7Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
1 – angepasste Empfehlungen (2012)
690 Seiten
332 Seiten
Folie 1.8Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Begriffe
Einwirkung F
Auf das Tragwerk einwirkende Kraft- oder Verformungsgrößen, z.B. Lasten,
Temperatur, eingeprägte Setzungsunterschiede.
Beanspruchung E (exposure)
Folge der gleichzeitig zu betrachtenden Einwirkungen bzw. einer
Einwirkungskombination auf das Tragwerk oder seine Teile,
z.B.: Schnittgröße, Spannung, Dehnung, Verformung etc.
Widerstand R (resistance)
Mechanische Eigenschaft des Tragwerks oder eines seiner Teile, bestimmten
Beanspruchungen zu widerstehen, auch als Beanspruchbarkeit bezeichnet,
z.B. ertragbare Schnittgröße, ertragbare Spannung etc.
Baustoffeigenschaft X
Eigenschaften von Baustoffen, Bauprodukten oder Baugrund,
z.B. Festigkeit, Steifigkeit etc.
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.9Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Begriffe
Charakteristischer Wert (Index k)
Wert einer Einwirkung oder eines Tragwiderstands, der mit der geforderten
Wahrscheinlichkeit nicht über- oder unterschritten wird. In der Regel auf der
sicheren Seite abgeschätzter Mittelwert oder der Quantilwert.
Repräsentativer Wert (Index rep)
Bei mehreren veränderlichen Einwirkungen die Kombination aller charakteristischen
Werte bei Berücksichtigung der Kombinationsbeiwerte
Bemessungswert (Index d)
Für die Nachweise von Grenzzuständen zugrunde zu legender Wert einer
Einwirkung oder eines Tragwiderstands
Einwirkungen: Fd = F Frep
Baustoffeigenschaften: Xd = Xk/ M
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.10Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Begriffe
Grenzzustand der Tragfähigkeit ULS
Zustand des Tragwerks, dessen Überschreiten unmittelbar zu einem rechnerischen
Einsturz oder anderen Formen des Versagens führt;
Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit SLS
Zustand des Tragwerks, bei dessen Überschreiten die für die Nutzung festgelegten
Bedingungen nicht mehr erfüllt sind;
Nationally determined parameters NDP
National festzulegende Parameter (Verfahren, Klassen, einzelne Werte)
Non-contradictory complementary information NCI
Ergänzende, nicht widersprechende Angaben zur Anwendung der DIN EN
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.11Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Begriffe nach DIN EN 1990 (2010-12), 6.4
Nachweise für Grenzzustände der Tragfähigkeit ULS
Zustand des Tragwerks, dessen Überschreiten unmittelbar zu einem rechnerischen
Einsturz oder anderen Formen des Versagens führt;
„Ziel der Nachweisführung ist die Bemessung des Tragwerks oder Bauteils derart,
dass dessen Versagenswahrscheinlichkeit hinreichend klein wird“.
Allgemeine Versagenszustände:
EQU Equilibrium – Verlust der Lagesicherheit des Tragwerks, betrachtet als
starrer Körper.
STR Structural failure – Versagen des Tragwerks oder übermäßige
Verformungen, wobei die Tragfähigkeit von Baustoffen und Bauteilen
entscheidend ist.
FAT Fatigue – Ermüdungsversagen des Tragwerks.
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.12Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Begriffe nach DIN EN 1990 (2010-12), 6.4
Nachweise für Grenzzustände der Tragfähigkeit ULS
Zustand des Tragwerks, dessen Überschreiten unmittelbar zu einem rechnerischen
Einsturz oder anderen Formen des Versagens führt;
„Ziel der Nachweisführung ist die Bemessung des geotechnischen Bauwerks derart,
dass dessen Versagenswahrscheinlichkeit hinreichend klein wird“.
Geotechnische Versagenszustände:
GEO Geotechnical failure – Versagen des Baugrunds oder übermäßige
Verformungen, wobei die Tragfähigkeit des Bodens entscheidend ist.
UPL Uplift – Verlust der Lagesicherheit des Tragwerks oder des Baugrundes
aufgrund von Hebungen durch Wasserdruck (Auftrieb) oder sonstigen
vertikalen Einwirkungen.
HYD Hydraulic failure – Hydraulischer Grundbruch und Materialtransport
im Boden infolge von hydraulischen Gradienten.
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.13Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Nachweisformate:
DIN 1054 (2005-01) DIN EN 1997-1 (2014-03) + DIN 1054 (2010-12)
Grenzzustände
GZ 1A ULS EQU
ULS UPL
ULS HYD
GZ 1B ULS GEO-2 (Nachweisverfahren 2)
ULS STR
GZ 1C ULS GEO-3 (Nachweisverfahren 3)
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
Lastfälle Bemessungssituationen
LF1 BS-P (persistent = ständig)
LF2 BS-T (transient = vorübergehend)
LF3 BS-A (accidental = außergewöhnlich)
BS-E (earthquake = Erdbeben)
Folie 1.14Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Nachweisformate für den Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit
für geotechnische Standsicherheitsnachweise
1 – Nachweisformate Grundlagen: DIN EN 1990
b) Nachweise von Bauteil- und Bodenwiderständen –
ungünstige Beanspruchungen Ed nach DIN EN 1990 und für
Widerstände Rd nach DIN EN 1997-1 bzw. DIN 1054 (STR, GEO 2)
ULS: Ed (Fk) Rd
a) Nachweise gegen Verlust der Lagesicherheit: destabilisierende
Einwirkungen gegenüber stabilisierenden Einwirkungen (d.h. es sind
keine Widerstände mobilisierbar! – EQU, UPL, HYD)
ULS: E (Fd) = Ed,dst Ed,stb
Folie 1.15Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Bemessungssituationen für die Grenzzustände der Tragfähigkeit
a) Ständige und vorübergehende Situationen (BS-P und BS-T)
Bemessungswerte der ständigen Einwirkungen, der vorherrschenden
veränderlichen Einwirkungen (Leiteinwirkung) und der mit Kombinations-
beiwerten behafteten zugehörigen veränderlichen Einwirkungen (Begleitein-
wirkungen) gemäß der Kombinationsregel:
b) Außergewöhnliche Situationen (BS-A)
z.B. Brand, Explosion oder Anprall
c) Situationen infolge von Erdbeben (BS-E)
1
,,0,1,1,
1
,,
i
ikiiQkQkP
j
jkjGd QQPGEE
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
= Bemessungswert der Auswirkung dieser Einwirkungen!
Folie 1.16Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Teilsicherheitsbeiwerte für den Nachweis im Grenzzustand der
Tragfähigkeit für Stahl- bzw. Stahlbetontragwerke des Hochbaus
für Einwirkungen Fd und Beanspruchungen Ed nach DIN EN 1990
und für Widerstände Rd nach DIN EN 1992-1-1 bzw. DIN EN 1993-1-1 (NA)
ULS: E(Fd) = Ed Rd
1 – Nachweisformate Grundlagen: DIN EN 1990
Folie 1.17Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Nachweisführung nach „altem“ Normenkonzept
E R /
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC
7 und EC 2. Seminar der Ing.kammer/Ingenieurakad. West, Duisburg 2015
Folie 1.18Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Heutiges normenkonformes Grenzzustandskonzept
deterministisch: Ed Rd
Charakteristische Werte
Bemessungswerte
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
probabilistisch: f(Z) = f(R) − f(E) → p(Z<0)??
HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC
7 und EC 2. Seminar der Ing.kammer/Ingenieurakad. West, Duisburg 2015
Folie 1.19Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Z
XY
Pfahlgründung
Bei Zug- und Druckpfählen
Bemessungswerte für
max. Pfahldruckkräfte
E1,d = 1,35 EG,k + 1,50 EQ,k
Bauwerke mit dominanter Horizontalkraft-Einwirkung – z.B.
Windenergieanlagen (WEA)
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC
7 und EC 2. Seminar der Ing.kammer/Ingenieurakad. West, Duisburg 2015
Folie 1.20Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Z
XY
Pfahlgründung
Bei Zug- und Druckpfählen
Bemessungswerte für
max. Pfahlzugkräfte
E1,d = 1,00 EG,k + 1,50 EQ,k
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC
7 und EC 2. Seminar der Ing.kammer/Ingenieurakad. West, Duisburg 2015
Bauwerke mit dominanter Horizontalkraft-Einwirkung – z.B.
Windenergieanlagen (WEA)
Folie 1.21Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Z
XY
Flachgründung
Welche Kombination ist für
die Ermittlung der
Sohldruckverteilung
anzusetzen:
• für die Beanspruchung
der Bodenfuge?
• für die Bemessung des
Fundamentes?
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
HARTE/PULSFORT/VOGT: Bemessungsaufgaben in der Geotechnik nach EC
7 und EC 2. Seminar der Ing.kammer/Ingenieurakad. West, Duisburg 2015
Bauwerke mit dominanter Horizontalkraft-Einwirkung – z.B.
Windenergieanlagen (WEA)
Folie 1.22Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Quelle: Fingerloos et al.: Eurocode 2 für Deutschland: Erläuterungen zu DIN EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang
Bauwerke mit dominanter Einwirkung von Horizontallasten
1 – Sicherheitskonzept Grundlagen: DIN EN 1990
0,9
(SLS)
Folie 1.23Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
1 - Sicherheitskonzept
Änderung in der geotechnischen
Nachweis-“Philosophie“:
In der Regel rechnet man mit charakteristischen Werten der ständigen Einwirkungen,
aber nun auch in der Geotechnik:
repräsentative Werte bei mehreren veränderlichen Einwirkungen
(d.h. jetzt mit ψ-Werten nach DIN EN 1990-2):
ikikr e p QQQ ,,01,
in der Geotechnik: ψ0 = 0,8; ψ1 = 0,7; ψ2 = 0,5
Folie 1.24Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
2 - Teilsicherheitsbeiwerte γF/ γE für Einwirkungen/Beanspruchungen
Nachweisformat EQU – Verlust der Lagesicherheit:
Einwirkung bzw.
Beanspruchung aus
Zeichen BS-P BS-T
Ungünstige ständige Einwirkungen γG,dst 1,10 1,05
Günstige ständige Einwirkungen γG,stb 0,95 0,90
Nachweisformat HYDRO/UPL – Versagen durch hydraulischen
Grundbruch und Aufschwimmen (ähnlich dem Verlust der Lagesicherheit)
Einwirkung bzw.
Beanspruchung aus
Zeichen BS-P BS-T
Destabilisierenden ständigen Einw. γG, dst 1,05 1,05
Stabilisierende ständige Einw. γG, stb 0,95 0,95
Strömungskraft bei ungünstigem
Untergrund
γH 1,95 1,95
Strömungskraft bei günstigem
Untergrund
γH 1,45 1,45
Folie 1.25Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Nachweisformat STR/Geo-2 – Versagen von Bauteilen und Baugrund:
2 - Teilsicherheitsbeiwerte γF/ γE für Einwirkungen/Beanspruchungen
Einwirkung bzw.
Beanspruchung aus
Zeichen BS-P BS-T
ständigen Einwirkungen allgemein γG 1,35 1,20
günstigen ständigen Einwirkungen γG,inf 1,00 1,00
ständigen Einw. aus Erdruhedruck γG,E0 1,20 1,10
veränderlichen ungünstigen Einw. γQ 1,50 1,30
Nachweisformat GEO-3 – Versagen durch Verlust der
Gesamtstandsicherheit im Baugrund (Böschungs- und Geländebruch)
Einwirkung bzw.
Beanspruchung aus
Zeichen BS-P BS-T
ständige Einwirkungen allgemein γG 1,00 1,00
ungünstige veränderliche Einw. γQ 1,30 1,20
Folie 1.26Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Nachweisformat STR/Geo-2 – Versagen von Bauteilen und Baugrund:
2 - Teilsicherheitsbeiwerte γR für Widerstände (Auszug)
Widerstand Zeichen BS-P BS-T
Erdwiderstand,
Grundbruchwiderstand
γR,e
γR,v
1,40 1,30
Gleitwiderstand γR,h 1,10 1,10
Pfahlwiderstand auf GL von
Erfahrungswerten - Druckpfahl
γb, γs 1,50 1,50
Pfahlwiderstand auf GL von
Erfahrungswerten - Zugpfahl
γs,t 1,40 1,40
Herausziehwiderstand von
Verpresskörpern von Ankern
γa 1,10 1,10
Nachweisformat GEO-3 – Versagen durch Verlust der
Gesamtstandsicherheit im Baugrund (Böschungs- und Geländebruch)
Widerstand Zeichen BS-P BS-T
Reibungsbeiwert tanφ´ bzw. tanφU γφ´, γφu 1,25 1,15
Kohäsion c´ bzw. undränierte
Scherfestigkeit cU
γc´, γcu 1,25 1,15
Folie 1.27Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
3.1 - Nachweis der Äußeren Standsicherheit
- Lagesicherheit (EQU)Nachweis, dass
Nachweise für unterschiedliche Versagensmechanismen:- Gleiten
- Grundbruch
- Böschungs- und Geländebruch
- Extreme Ausmitte der Sohldruckresultierenden („Kippen“ = SLS)
- Erforderliche Einbindetiefe
- Erforderliche Länge von Ankern
Folie 1.28Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
3.2 - Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
- Geotechnisch:
vorrangig durch Begrenzung der Verformungen
- Setzungen
- Horizontalverschiebungen
- Schiefstellungen
- Schwingungsamplituden
Zitat:
1
,,21,1,1
1
,,
i
ikik
j
jkfrequd QQGEE
Folie 1.29Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
Bemessungssituationen für die Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit
a) Seltene Situationen (für nicht umkehrbare Auswirkungen)
Seltene (charakteristische) Kombination:
b) Häufige Situationen (für umkehrbare Auswirkungen)
Häufige Kombination:
c) Quasi-ständige Situationen (für Langzeitauswirkungen)
Quasi-ständige Kombination:
1
,,01,
1
,,
i
ikik
j
jkrared QQGEE
1
,,21,1,1
1
,,
i
ikik
j
jkfrequd QQGEE
1
,,2
1
,,
i
iki
j
jkpermd QGEE
3.2 - Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
Folie 1.30Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
4.1 - Nachweis der Inneren Standsicherheit = „Bauteil-Bemessung“
z.B. nach den Stahlbau-Normen
Folie 1.31Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
4.2 – Gebrauchstauglichkeit/Dauerhaftigkeit der Bauteile
Stahlkonstruktionen z.B. hinsichtlich:
Korrosionsschutz bzw. Abrostungszuschlag/Wanddickenverluste
Sandschliff
Anprall
Ermüdung
Folie 1.32Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
4.2 Dauerhaftigkeit von Beton nach DIN EN 1992-1/NA
Stahlbeton lt. Nationalem Anhang NA:
– Mischungsentwurf für die jeweilige Exposition (Druckfestigkeitsklasse nach Tabelle NA 4.3, LP-Bildner, Zementsorte)
– Beschränkung der Rissbreite
– Betondeckung der Bewehrung (Anforderungsklasse nach Tabelle NA 4.4)
Folie 1.33Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
5 - Herstellbarkeit - Ausführungsnormen
• DIN EN 1090-1 (2012-02) Konformitätsnachweis für tragende Bauteile
• DIN EN 1090-2 (2011-10) Technische Regeln für die Ausführung von
Stahltragwerken
• DIN EN 12063 (1999-05) Spundwandkonstruktionen
(systematic review 2014/15)
• DINSpec 18537 (2012-02) Ergänzende Festlegungen zu DIN EN 1537
(2001-01) Verpressanker
• DIN EN 12699 (2001-05) Verdrängungspfähle
z.B. für Stahltragwerke im Grundbau:
Folie 1.34Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
5 - Herstellbarkeit - Ausführungsnormen
• Kriterien zur Beurteilung der Rammbarkeit
• Notwendigkeit von Rammhilfen
(Auflockerungsbohrungen, Spülhilfe)
• Wiedergewinnbarkeit
z.B. Rammen und Ziehen
Folie 1.35Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
6 - Beispiel DIN 18304: 2015-08 Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten
2.3 Beschreibung von Boden und Fels und Einteilung in
Homogenbereiche
• Boden und Fels sind zur Beurteilung für das Einbringen und Ziehen von Bauelementen in
Homogenbereiche einzuteilen.
• Ein Homogenbereich ist ein räumlich begrenzter Bereich aus einer oder mehreren
Boden- oder Felsschichten nach DIN 4020 und DIN EN 1997-2, dessen bautechnische
Eigenschaften eine definierte Streuung aufweisen und der sich von den Eigenschaften
der abgegrenzten Bereiche abhebt.
• Für die Homogenbereiche sind die folgenden Eigenschaften und Kennwerte zusammen
mit der zu Grunde gelegten Norm oder Empfehlung anzugeben.
hier für diese Arbeiten in Boden:
- Bodengruppe nach DIN 18196, ergänzend ortsübliche Bezeichnung,
- Korngrößenverteilung nach DIN EN ISO 14688-2,
- Anteil an Steinen (63 – 200 mm) und Blöcken (> 200 mm) nach DIN 18123,
- Konsistenz nach DIN EN ISO 14688-1 oder DIN EN ISO 14688-2 und DIN 18122,
- Lagerungsdichte auf Grundlage von Sondierungen nach DIN 4094 bzw. DIN EN ISO
22476-2 oder DIN EN ISO 22476-3.
Folie 1.36Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort - Bergische Universität Wuppertal • Bauingenieurwesen
6 – neue VOB-Normen - erf. Kennwerte/Eigenschaften von Böden
DIN (ATV)Nr. Kennwerte/
Eigenschaften
18300
GK2, 3
18300
GK1
18301 18304 18311 18312 18313 18319 183201) 18321 18324
1 Korngrößenverteilung m.
Körnungsbändern
n. e. n. e.
2a Anteil an Steinen
2b Anteil an Blöcken
2c Anteil an großen
Blöcken
3 mineralogische
Zusammensetzung der
Steine und Blöcke
n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
4 Dichte n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
5 Kohäsion n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
6 undränierte Scherfestigkeit n. e. n. e.
7 Sensitivität n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
8 Wassergehalt n. e. n. e.
9 Konsistenz n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
10 Plastizität n. e. n. e. n. e.
11 Konsistenzzahl n. e. n. e.
12 Durchlässigkeit n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
13 Lagerungsdichte
14 Kalkgehalt n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
15 Sulfatgehalt n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
16 organischer Anteil n. e. n. e. n. e. n. e.
17 Benennung und
Beschreibung organischer
Böden
n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
18 Abrasivität n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e. n. e.
19 Bodengruppe
20 ortsübliche Bezeichnung n. e. n. e.
Anzahl der Kennwerte/
Eigenschaften
13 8 13 10 14 16 12 18 6 12 19
= Angabe erforderlich n.e. = Angabe nicht erforderlich 1) = Entwurf