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International Maritime Journal Nr. 4 Wind Energy Network Sonderpublikation Wind & Maritim 2013 24. / 25. April 2013 | HanseMesse Rostock 9 770017 750007 04 April 2013 150. Jahrgang ISSN 0017-7504 C 3503 E · € 14,80 HANSA Offshore Special www.hansa-online.de

Sonderpublikation Wind & Maritim 2013...Nr. 4 International Maritime Journal WindEnergy Network Sonderpublikation Wind & Maritim 2013 24. / 25. April 2013 | HanseMesse Rostock ISSN

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International Maritime Journal Nr. 4

WindEnergyNetwork

Sonderpublikation

Wind & Maritim 201324. / 25. April 2013 | HanseMesse Rostock

ISSN

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17750

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9770017750007

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April 2013150. Jahrgang

ISSN 0017-7504C 3503 E · € 14,80

International Maritime Journal

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April 2013150. Jahrgang

ISSN 0017-7504C 3503 E · € 14,80

HANSA Offshore Special

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www.wind-energy-network.dewww.wind-maritim.deHe

ro L

ang

Inhalt»Märkte mit Zukunft: Offshore- Windenergie und Meeresbergbau« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

»Gemeinsam die Weichen nachhaltig in Richtung Zukunft stellen« . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Konferenzprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Ausstellungspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

»Aeolus« – Ein Errichterschiff für Windanlagen von der Sietas-Werft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Power on four legs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Crew Transfer Vessel im Offshore-Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . 14

Siemens liefert 80 Anlagen für Windpark »Butendiek« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Alternativen zur Impulsrammung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Polarer Wachstumskern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Arbeiten und Leben in der Arktis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Nordic Yards eröffnet Kühlstrecke für Forschungszwecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Spezialist für tiefe Temperaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

HANSA-Sonderteil zur Zukunftskonferenz Wind & Maritim am 24. und 25. April 2013 in Rostock

Herausgeber: Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG, Georgsplatz 1, 20099 HamburgChefredakteur HANSA: Nikos Späth (nis), Tel. +49 (0)40 / 70 70 80-210, E-Mail: [email protected] Redaktion: Karina Wieseler (KW), Tel. +49 (0)40 / 70 70 80-212, E-Mail: [email protected] Michael vom Baur (MvB), Tel. +49 (0)170 / 767 13 02 | Layout: Sylvia SchmidtAnzeigenleitung: Christian Döpp, Tel. +49 (0)40-70 70 80-205, E-Mail: [email protected]: impress media GmbH, Mönchengladbach

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2 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Grußwort

Die Energiewende ist und bleibt ein zentrales Projekt der Bundesregierung. Der Offshore-Windenergie kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Dies bietet große Chancen und Wachstumspotenziale für die deutsche maritime Wirtschaft.

Mit dem Meeresbergbau bietet ein weiterer innovativer Bereich Wachstums-möglichkeiten für Meerestechnik, Schiffbau und Zulieferindustrie. Deutsche Unternehmen haben auf diesem sich stetig entwickelnden Markt ihr Potenzial bei Weitem noch nicht genutzt. Sie sind technologisch gut aufgestellt, um sich zukünftig als führende Anbieter von Systemen zur Rohstoffgewinnung zu etablieren.

Investitionen in die Offshore-Windenergie und den Meeresbergbau sind Inves-titionen in Märkte mit Zukunft. Angesichts des weltweit wachsenden Ressourcen- und Energiebedarfs hat die deutsche maritime Wirtschaft die Gelegenheit, mit spezialisierten Hightech-Produkten neue Märkte zu erschließen.

Um praktikable und nachhaltige Lösungen sowie einen Interessenausgleich zwischen Industrie, Verbrauchern, Umwelt und Politik zu erreichen, ist der Dialog zwischen allen Beteiligten essenziell. Einen wichtigen Beitrag hierzu hat Anfang April die achte Nationale Maritime Konferenz geleistet, deren Workshops sich unter anderem der Zukunft der Offshore-Windenergie sowie der Versorgungssicherheit durch maritime Technologien gewidmet haben. Zu Beginn dieses Jahres fand zudem die zweite Offshore-Windenergie- Konferenz der im ständigen gemeinsamen Arbeitskreis »Vernetzung der maritimen Wirtschaft mit der Offshore-Windenergie« engagierten Unter-nehmen, Verbände und Bundes ministerien statt.

Die Zukunftskonferenz Wind & Maritim 2013 in Rostock wird zusätzliche Impulse auf dem Weg zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen geben und die Entwicklung der maritimen Wirtschaft weiter vorantreiben. In diesem Sinne wünsche ich allen Organisatoren, Mitwirkenden und Teil-nehmern einen erfolgreichen Konferenzverlauf!

Hans-Joachim Otto MdBParlamentarischer Staatssekretär

beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,

Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft

»Märkte mit Zukunft: Offshore- Windenergie und Meeresbergbau«

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3HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimGrußwort

Erneut treffen sich in Rostock nationale und internationale Experten der Branchen Windenergie, maritime Wirtschaft und Meerestechnik unter dem Motto »Wind meets Maritime Industry« auf der Zukunftskonferenz Wind & Maritim 2013. Das Wind Energy Network veranstaltet gemeinsam mit dem Schiffahrts-Verlag »Hansa« die zweitägige Tagung in der Hansestadt. Die Konferenz bietet ein umfassendes Fachprogramm über Markt- und Technologietrends in der Wind-energie (On- und Offshore), maritimen Wirtschaft sowie Meerestechnik. Eine begleitende Fach ausstellung führender Unternehmen aus den Branchen und die Eröffnung des Offshore-Informationscenters Rostock runden das inhaltliche Programm ab.

Der Einstieg Deutschlands ins Zeitalter der erneuerbaren Energien erfordert massive Investitionen in deren Ausbau. Der vollständige Umbau soll, so sieht es das Energiekonzept der Bundesregierung vor, bis 2050 geschafft sein. Eine zentrale Rolle im Energiekonzept der Bundesregierung spielt Strom aus Wind.

Um diesen Weg erfolgreich zu gehen, wollen wir mit Ihnen gemeinsam gerade im Jahr der Bundestagswahl für mehr Verlässlichkeit, für den Vertrauensschutz, für sichere Rahmenbedingungen und gegen die derzeit praktizierte Stop-and-Go-Politik der Bundesregierung eintreten. Die aktuellen Diskussionen um das EEG, Stichwort »Strompreisbremse«, zeigen, wie unerlässlich dies ist, um die Weichen nachhaltig in Richtung Zukunft zu stellen.

Sowohl weitere Potenziale an Land als auch riesige Windparks vor den Küsten bilden die Basis für mehr erneuerbare Energien. Die Branche boomt und sucht im Zuge der Energiewende nach Partnern und Synergien. Für die Errichtung und Wartung von Offshore-Windparks bedarf es meerestechnischer Kenntnisse, Produkte und Dienstleistungen aus der maritimen Wirtschaft, die von Schiff-fahrt, Häfen und Schiffstechnik angeboten werden.

Offshore-Wind als tragender Baustein im neuen Energie-Mix bietet besonders für Mecklenburg-Vorpommern mit seinen maritimen Traditionen große Chancen. Die Windparkprojekte vor der Küste, aber auch in der Nordsee, beinhalten ein großes Potenzial für das Land, um sich zu einer der innovativsten Regionen Europas und die Ostsee zu einer Modellregion für umweltfreundlichen Energie-verbrauch zu entwickeln.

Die Vernetzung der maritimen Wirtschaft mit der Offshore-Windenergiebranche ist eine Schwerpunktaufgabe des Wind Energy Network. Der Verein versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Windenergiebranche in der Nordost-Region und setzt sich durch Bündelung von Informationen und Know-how sowie der Präsentation des Netzwerkes auf Messen für die Stärkung der ansässigen Unternehmen und die Ansiedlung von Windenergieunternehmen ein. Aktiv vertritt das Netzwerk die Interessen der Mitglieder unter anderem im Energierat des Landes Mecklenburg-Vorpommern und in der Ende 2012 gegründe ten Offshore-Wind-Industrie-Allianz der regionalen Windenergie-netzwerke Norddeutschlands sowie dem initiierten Baltic-Offshore-Forum.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an der Zukunftskonferenz Wind & Maritim 2013 und laden Sie ein, mit den Experten aus dem In- und Ausland ins Gespräch zu kommen.

Ein herzliches Willkommen in der Hansestadt Rostock!

»Gemeinsam die Weichen nachhaltig in Richtung Zukunft stellen«

Andree Iffländer Vorstandsvorsitzender des Wind Energy Network e .V .

WindEnergyNetwork

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4 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Konferenzprogramm

Workshop Onshore-Windenergie Moderation: Carsten Klehn,

Wirtschaftsjournalist

11:00 Wo der Schuh drückt – Aussichten der Wind energieentwicklung in Deutschland bis 2015 Andreas Jesse, stellvertretender Präsident, Bundesverband WindEnergie e. V.

11:30 Onshore-Windenergieprojekte aus Sicht eines Investors – Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung Dr. Kay Jachmann, Prokurist, UKA Nord Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Bundesverband WindEnergie e.V.

12:00 Forschungsaufgaben und Lösungsansätze im Bereich Onshore-Windenergie Dr. Martin Hörenz, Abteilung Forschung und Entwicklung, e.n.o. energy GmbH

12:30 Mittagspause – Networking, Besuch der Ausstellung14:00 Konstruktion und Fertigung von

Rotorblättern für Windenergieanlagen – aktuelle Entwicklungen und Trends Hinrich Graue, Technical Director, Euros Entwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen mbH

14:30 Intelligente IT-Lösungen für die Betriebsführung von Windparks für mehr Rentabilität Tino Korth und Stephan Thiemann, Geschäftsführer, Drehpunkt GmbH

15:00 Kenersys-Windenergieanlagen für den Ausbau der Windenergie in Deutschland Klaus Platen, Werksleiter, Kenersys Europe GmbH

15:30 Kaffeepause – Networking, Besuch der Ausstellung

HANSA-Forum Offshore Moderation: Michael vom Baur,

Managing Partner, MvB euroconsult

I. Markt und Randbedingungen11:00 Offshore-Wind: Wunsch und Wirklichkeit

Dirk Briese, Geschäftsführer, wind:research11:30 Herausforderung Investitionen in Offshore-Wind

im Lichte der realen Energiewende Nils Driemeyer, Abteilungsdirektor Renewable Energy, HSH Nordbank AG

12:00 Der Markt für Installations- und Serviceschiffe Philippe Schönefeld, Geschäftsführender Gesell-schafter, German Renewables Ship Brokers GmbH

12:30 Mittagspause – Networking, Besuch der Ausstellung

II. Jenseits von Offshore-Wind14:00 Trends und Chancen im Offshore-Öl- und Gasmarkt

Sönke Pohl, DNV Germany GmbH14:30 Trend and Actual Projects Marine Mineral Ressources

J. W. van Bloois, Product Director Deep Sea, IHC Merwede B.V.

15:00 Ein Weg zur wirtschaftlichen Nutzung der Tidenenergie Niels Lange, Assistent des CEO, Josef Becker Forschungszentrum (Schottel Group)

15:30 Kaffeepause – Networking, Besuch der Ausstellung

III. Herausforderung Großprojekte 16:00 Logistikkonzept im Offshore-Windfeld

Bernd Löhden, Leiter Marine and Offshore Technology (MOT), Hochtief Solutions AG, Civil Engineering Marine and Offshore

16:30 Bewegungen und Vibrationen bei großen Offshore-Strukturen Dr.-Ing. Ronald Horn, Geschäftsführer, S.M.I.L.E.-FEM GmbH

17:00 Planung von Offshore-Kranoperationen für schwere Komponenten: Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze Dr.-Ing. Hendrik Vorhölter, Naval Architect, MAR[E]VAL AG

Tag 1 – Mittwoch, 24. April 201308:30 Einlass und Begrüßungskaffee

09:00 Start Eröffnungsplenum Moderation: Carsten Klehn, Wirtschaftsjournalist

Gemeinsame Begrüßung Andree Iffländer, Vereinsvorsitzender, Wind Energy Network e.V. Michael vom Baur, Repräsentant, Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG

Grußwort Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin, Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung MV

anschließend Podiumsdiskussion »Energiewende wie weiter – Chancen und Herausforderungen für Unternehmen und Bürger«

Andree Iffländer, Vereinsvorsitzender, Wind Energy Network e.V.; Karsten Porm, Geschäftsführer, e.n.o. energy GmbH; Dr. Werner Götz, Technischer Geschäftsführer, EnBW Erneuerbare Energien GmbH;

Jörgen Thiele, Vorstand, Stiftung Offshore-Windenergie10:30 Kaffeepause – Networking und Besuch der Ausstellung11:00 Start der parallelen Fachworkshops

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5HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimKonferenzprogramm

Tag 2 – Donnerstag, 25. April 2013Workshop Offshore-Windenergie

Abendempfang (19:00–22:00 Uhr)18:30 Einlass | Empfang Traditionsschiff, Schmarl-Dorf, 18106 Rostock, Ausschilderung »IGA Park/Schifffahrtsmuseum«19:00 Gemeinsame Begrüßung

Andree Iffländer, Vereinsvorsitzender, Wind Energy Network e.V.; Nikos Späth, Chefredakteur, Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG

19:10 Grußwort Roland Methling, Oberbürgermeister, Hansestadt Rostock

19:30 Buffet | Networking

22:00 Ende der Abendveranstaltung

14:30 »Baltic 2« – Ein Windpark in der Ostsee Claus Bieger, Project Manager, Hochtief Solutions AG, Civil Engineering Marine and Offshore

15:00 Simulationsunterstützte Ausbildungskonzepte für die Offshore-Windenergie Dr.-Ing. Volker Köhler, Geschäftsführer, MarineSoft Entwicklungs- und Logistikgesellschaft mbH

15:30 Künftige Ausbildung von Elektroingenieuren für den Einsatz auf Schiffen und im Offshore-Bereich Prof.-Dr.Ing. Matthias Markert, Lehrstuhlinhaber, Hochschule Wismar / Seefahrtschule Warnemünde, Fakultät für Ingenieurwissenschaften – Schiffauto-matisierung / Schiffselektronik

16:00 Ende der Veranstaltung

Parallelveranstaltung:Workshop EU-Projekt South Baltic Offshore Wind Energy Regions Moderation: Gert Proba, Bereichsleiter Bestands-

entwicklung, Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH

11:00 Begrüßung und Vorstellung der South Baltic Offshore Wind Energy Vision Gert Proba, Rostock Business (Lead Beneficiary)

11:15 SB OFF.E.R: Höhepunkte einer dreijährigen Zusammenarbeit Die Projektpartner stellen ihre persönlichen Ergebnisse und Erfahrungen vor

12:00 Offshore-Windenergie als Herausforderung für Politik und Wirtschaft – Potenziale und Grenzen am Beispiel des Projekts South Baltic Offshore Energy Regions Daniel Iglhaupt, Fraunhofer MOEZ und Universität Leipzig (Ergebnisse einer Master Thesis)

12:15 Präsentation und Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Initiierung eines grenzüberschreitenden Offshore-Windenergie- Unternehmensnetzwerks

09:00 Offshore-Windenergie in der südlichen Ostsee: Aktueller Stand, Herausforderungen und Perspektiven in Schweden, Dänemark, Polen, Litauen und Deutschland Moderation: Andreas Wagner, Geschäftsführer, Stiftung Offshore-Windenergie

Impulsreferate & Podiumsdiskussion mit: Hans A. Pedersen, Offshore Center Danmark, Dänemark Nerijus Blazauskas, Klaipeda University Coastal Research and Planning Institute, Litauen Mariusz Witonski, Polish Offshore Wind Energy Society, Polen Agne Hansson / Lennart Värmby, Windenergie- Koordinator, Ministry of Enterprise, Energy and Communication, Schweden

10:30 Kaffeepause – Networking, Besuch der Ausstellung

I. Offshore-Netze: Schlüssel zur Energiewende Moderation: Andree Iffländer, Vereinsvorsitzender,

Wind Energy Network e.V.11:00 Grußwort

Dr. Stefan Rudolph, Staatsekretär, Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg- Vorpommern

11:15 Gordischer Knoten gelöst? Die künftige Koordinierung und Realisierung von Netzanschlüssen für Offshore-Windparks Thorsten Falk, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

11:45 Demands for Grids in Europe Alexander Kara, Senior Vice President, ABB AB

12:15 Eine Herkulesaufgabe – Offshore-Wind- Netzanschluss in der Nordsee Wilfried Breuer, Geschäftsführer, TenneT Offshore GmbH

12:45 Mittagspause – Networking, Besuch der Ausstellung

II. Projekte, Erfahrungen und Ausbildung Moderation: Andree Iffländer, Vereinsvorsitzender, Wind Energy Network e.V.

14:00 Lessons learned and trend for installation of turbines in deep water Kaj Lindvig, Senior Advisor, A2SEA A/S

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6 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim

Ausstellungspartnere.n.o. energy GmbH Am Strande 2e, 18055 Rostock Tel. +49 (0)381 / 203 79 20 Fax +49 (0)381 / 203 79 21 01 [email protected]

Fährhafen Sassnitz GmbH Im Fährhafen 1, 18546 Sassnitz Tel. +49 (0)38392 / 550 Fax +49 (0)38392 / 552 40 [email protected]

FRS Offshore GmbH & Co. KGNorderhofenden 19–20, 24937 FlensburgTel. +49 (0)461 / 864-0 Fax +49 (0)461 / [email protected] www.frs-offshore.de

Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH Schweriner Straße 10/11, 18069 Rostock Tel. +49 (0)381 / 377 19 10 Fax +49 (0)381 / 377 19 19 [email protected]

HANSA-FLEX AGAbteilung MarketingZum Panrepel 44, 28307 BremenTel. +49 (0)421 / 48 90 71 81 Fax +49 (0)421 / 489 07 [email protected]

Hochtief Solutions AG Fuhlsbüttler Straße 399, 22309 HamburgTel. +49 (0)40 / 3003 21-55 00 Fax +49 (0)40 / 3003 21-55 99 [email protected] www.hochtief-solutions.de

Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbHSchlossgartenallee 15,19061 SchwerinTel. +49 (0)385 / 592 25-50 www.invest-in-mv.de

KNK Wind GmbHKennedyallee 89, 60596 FrankfurtTel. +49 (0)69 / 63 15 87 40 Fax +49 (0)69 / 63 15 87 [email protected]

OERLIKON Schweißtechnik GmbHIndustriestraße 12 67304 EisenbergTel. +49 (0)6351 / 47 63 04 Fax +49 (0)6351 / 47 63 56 www.oerlikon.de

Tara SchweisstechnikJulius-Bamberger-Straße 6 28279 Bremen Tel. +49 (0)421 / 860 27 Fax +49 (0)421 / 86028 www.tara-schweisstechnik.de

UKA Nord Projektentwicklung GmbH & Co. KG Leibnizplatz 1, 18055 Rostock Tel. +49 (0)381 / 252 74 00 Fax +49 (0)381 / 25 27 40 20 [email protected]

Volvo Penta Central Europe GmbHAm Kiel-Kanal 1, 24106 KielTel. +49 (0)431 / 399 40 Fax +49 (0)431 / 399 41 10www.volvopenta.de

FRS WINDCAT Offshore Logistics

Part financed by the European Union(European Regional Development Fund)

Die Konferenz wird unterstützt durch:

WindEnergyNetwork

Wind Energy Network e.V.Schweriner Straße 10/11, 18069 Rostock Tel. +49 (0)381 / 377 19 10Fax +49 (0)381 / 377 19 [email protected]

Veranstalter:

Schiffahrts-Verlag „Hansa“ GmbH & Co. KGGeorgsplatz 1, 20099 Hamburg Tel. +49 (0)40 / 70 70 80-02Fax +49 (0)40 / 70 70 [email protected]

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8 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Jack-up Vessels

Als erste deutsche Werft wird Sietas ein »Jack-up Vessel« abliefern, so die in-

ternational gebräuchliche Bezeichnung für Errichterschiffe von Offshore-Windener-gieanlagen (OWEA). Der niederländische Wasserbaukonzern Van Oord Dredging and Marine Contractors erteilte Sietas den Auftrag erstmals im Dezember 2010. We-gen der Insolvenz des Werftunternehmens wurde der Auftrag im Februar 2012 erneut abgeschlossen. Erstmals wurde die »Aeolus« auf der Hauptversammlung der Schiffbau-technischen Gesellschaft im November 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt [1, 2].

Van Oord ist eines der weltweit führen-den Unternehmen, die sich auf den Gebie-ten Nassbaggerei, Landgewinnung, Wasser-bau und Küsteningenieurwesen spezialisiert haben. Außerdem ist das Unternehmen bei der Installation von Offshore-Bauwerken für die Öl- und Gasindustrie und bei der Planung sowie dem Bau von Offshore-Windparks engagiert. Im Rahmen dieser Aktivitäten werden im eigenen Betrieb rund 100 Arbeitsschiffe bereedert, darunter etwa 70 Schwimmbagger.

Beschreibung der »Aeolus«Schiffbau

Die »Aeolus« wurde als Schiff mit hydro-dynamisch optimierter Rumpfform ent-worfen und kann bis 3,6 m signifikante

Wellenhöhe arbeiten (wichtigste schiffbau-liche Daten siehe Tabelle unten). Sie verfügt über eine vollständige Integration des Kranes mit 900 t Tragkraft und über eine große flexibel nutzbare Decksfläche von 3.200 m2 (Abb. 2). Die jahrelange Erfahrung der Sietas-Werft im Bau von Schwergut-schiffen hat zu der Besonderheit geführt, dass im Hafen ein voller Kranbetrieb ohne »Aufjacken« möglich ist. Dies wird durch

die entsprechenden Operationen des Bal-lastsystems ermöglicht.

Antriebssystem und dynamische

Positionierung

Das diesel-elektrische Antriebssystem be- steht aus vier Dieselgeneratoren, zwei elek-trischen Fahrmotoren mit Verstellpropel-lern und dahinter angeordneten hocheffi-zienten Flossenrudern sowie je zwei Bug- und Heckstrahlern. Die Anlage wurde nach der Klassifikationsforderung »Dynamische Positionierung« DP 2 projektiert und aus-gelegt. Für die DP wird eine von vier Klas-sen (DP 0 bis DP 3) vergeben. Bei DP 2 muss das Schiff auch im Fehlerfall in Posi-tion gehalten werden. Daher sind hohe An-forderungen an die Redundanz zu erfüllen.

Schiffshilfssysteme

Da Dieselöl als Treibstoff verwendet wird, wurde kein Abgaskessel mit Heizdampf- oder Thermalölsystem installiert. Die Die-selölseparatoren werden mit Warmwasser und die Schmierölseparatoren elektrisch beheizt. Das Kühlwassersystem ist unterteilt in ein Seewasser- und Frischwassersystem. Beim Jacken und im aufgejackten Zustand dient ein ins Wasser abgesenkter Versor-gungsmast mit Tauchpumpen zur Seewas-serförderung für das Seekühlwasser- und Feuerlöschsystem. Das Ballastwassersystem

»Aeolus« – Ein Errichterschiff für Windanlagen von der Sietas-WerftÜber die Entstehung des ersten Jack-up Vessels für die Offshore-Windindustrie von einer deutschen Werft im schwierigen Umfeld der Finanz- und Schifffahrtskrise berichtet Karl-Heinz Hochhaus

Hoch

haus

; [1]

Hauptdaten »Aeolus« (Sietas Typ 187)

Länge ü.a. [m] 139,4

Länge pp [m] 134,7

Breite [m] 38

Höhe Hauptdeck [m] 9,12

Tiefgang [m] 5,7

Vermessung [GT] 150.00

Tragfähigkeit [dwt] 6.500

Abmessungen Deck [m] 101 x 38

nutzbare Deckfläche [m2] 3.200

spez. Deckbelastung [t/m2] 10

Dieselöltank [m3] 1.000

Frischwassertank [m3] 900

Einzelkabinen 26

Doppelkabinen 24

Besatzung und Service-personal

74

BrückenausstattungSiemens/

Interschalt

Abb. 1, 2: Blick auf die Werft mit dem Errichterschiff »Aeolus« im Baudock und Blick auf den Bug

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9HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimJack-up Vessels

Hoch

haus

; [1]

(zwei Pumpen à 500 m3/h) ist mit einer Bal-lastwasseraufbereitungsanlage von Alfa La-val ausgestattet.

Das Lenzsystem arbeitet mit Zentrifugal-pumpen, zum Restlenzen sind Membran-pumpen installiert. Druckluft dient zum Anlassen der Dieselmotoren (30 bar), zur Versorgung der Arbeits- (8 bar) und Steuer-luftsysteme. Die Trinkwasserversorgung besteht aus dem Kalt- und Warmwasser-

system, die jeweils mit getrennten Druck-tanks ausgestattet sind. Zur Warmwasser-beheizung wird Motorkühlwasser genutzt, außerdem ist ein Heizkessel vorhanden. Zur Frischwasserzeugung dient eine Anlage nach dem Prinzip der Umkehrosmose.

Jack-up-System und Krane

Das Jack-up-System wurde gemeinsam mit der IMS Ingenieurgesellschaft entwi-

Abb. 3: Einfügen der letzten Blöcke Abb. 4: Zeitsparende Beladung im Einsatzhafen. Hier wird das Jacking-System nicht benötigt

/ Batterieladesysteme / Schweißtechnik / Solarelektronik

/ Gerade im Schiffbau und bei Offshore-Plattformen werden extreme Anforderungen an Schweißsysteme gestellt: Sie müssen flexibel ein-setzbar sein. Und bei Staub, Regen, Frost, Feuchtigkeit sowie rauen Umgebungsbedingungen jederzeit Höchstleistungen erbringen. Unsere speziell für maritime Einsätze entwickelten Schweißsysteme sind mo-dular aufgebaut, leistungsstark und zuverlässig. Sie garantieren prü-fungssichere, zu 100 % reproduzierbare Schweißnähte. Und reduzieren den Aufwand für Nacharbeiten auf ein Minimum. Mehr dazu? Gerne: www.fronius.de

8790 Schiffbau_180x130_DE.indd 1 07.03.13 10:27

Jack-up-System und Kranausstattung

Anzahl Hubbeine 4

Länge [m] 86,5

Durchmesser [m] 4,5

Hauptkran (TTS NMF) 900 t bei 30 m

Hilfshub (TTS NMF) 100 t bei 86 m

Hilfskrane (TTS NMF) 2 x 20 t bei 24 m

Tabelle 1: Jack-up-System und Kranausstattung

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10 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Jack-up Vessels

ckelt und konstruiert (Tab. 1). Es besteht aus vier doppeltwirkenden hydraulischen Hubsystemen (Muns Techniek, NL), die über ein zen-trales elektrohydraulisches System (690 Volt) versorgt und gesteuert werden. Sie wirken auf die vier Hubbeine und tragen das Gesamtge-wicht der »Aeolus«. Die Spülsysteme sind in die Hubbeine integriert.

Die Krane werden von der 1970 gegründeten Neuenfelder Maschi-nenfabrik (NMF) geliefert, bis 2012 eine Sietas-Tochter. Sie wurde an die norwegische TTS Group ASA verkauft. Der über die 690-V-Schiene versorgte elektro-hydraulische Offshore-Spezialkran für 900 t Last bei der Auslage von 30 m kann bis zu einer Höhe von 120 m über dem Wasserspiegel arbeiten. Er ist mit einem zusätzlichem Hilfshub (100 t auf 86 m) ausgestattet. Weitere zwei Krane (2 x 20 t auf 24 m) ergänzen die Decksausstattung, um ein flexibles Arbeiten zu ermöglichen.

Entwicklung eines neuen Schiffstyps

Fachleute leiten die Entstehung der Errichterschiffe aus der Kombination von Hubinseln und Kranschiffen ab. Dies wird auch sichtbar, wenn man auf die Anfänge der Offshore-Wind-kraft zurückblickt. Neben den Hubinseln (erste Generation) wurden für den speziellen küstennahen dänischen Markt Frachtschiffe zu Errichterschiffen umgebaut (zweite Genera-tion; Reederei A2Sea). Die Kombination von Kranschiffen mit zusätzlichen Hubbeinen entwickelte sich zum neuen Typ »Er-richterschiff« (dritte Generation, Tab. 3). Je nach Definition sind derzeit davon etwa 20 bis 35 Einheiten im Markt oder kurz vor der Ablieferung [3, 4].

Zusammenfassung und AusblickDas zurzeit im Bau befindliche Errichterschiff der Sietas-

Werft (Abb. 4) wird Ende Juli abgeliefert. Die Nachbau-Option wurde nicht eingelöst, da der damit zu errichtende EnBW-Windpark »Hohe See« mit 80 OWEA wegen fehlender Garan-

Schiffsname Sea Energy ThorVictoria Mathias

(Seabreeze)Sea Installer Innovation Vidar

Aeolus(Sietas

Type 187)

Schiffstyp Umbau Hubinsel Errichter Errichter Errichter Errichter Errichter

Eigner A2Sea Streif Baul. RWE A2Sea HGO Hochtief Van Oord

Reederei A2Sea Hochtief NSB A2Sea HGO Hochtief Van Oord

Bauwerft Oerskov Crist DSME Cosco Crist Crist Sietas

Land Dänemark Polen Südkorea China Polen Polen Deutschl.

Baujahr 1991/2001 2010 2011 2012 2012 2013 2013

Länge [m] 110 70 100 132,4 147,5 136,5 139,4

Breite [m] 20 40 40 39 42 41 38

Install. Leistung ca. [kW] 3.500 5.000 12.800 18.000 27.000 20.000 17.200

Antriebsleistung ca. [kW] 2.400 3.000 9.600 11.400 14.000 11.000 10.000

Geschwindigkeit [kn] 7,8 6 12 12 10 12

Wassertiefe [m] 25 50 40 45 50 50 45

Kran [t] 110 500 1.000 800 1.500 1.200 900

Ausleger [m] 20 20 25 24 31,5 27,5 30

Personen 40 48 60 60 100 90 74

Tragfähigkeit [t] 2.200 1.680 4.500 6.200 8.000 6.000 6.500

Deckfläche ca. [m2] 1.020 1.850 2.500 3.200 3.400 3.400 3.200

Jacking-System Seilzug hydraulisch hydraulisch hydraulisch elektrisch hydraulisch hydraulisch

Tabelle 3: Einige Daten von Umbauten, Hubinseln und modernen Errichterschiffen

Antriebsanlage und dynamische Positionierung

Hauptmaschinen [kW] 4 x 4.500 MaK

Generatoren [kW] 4 x 4.320 Siemens

Notdiesel [kW] 690 Caterpillar

Geschwindigkeit [kn] 12

Propellerantrieb [kW] 2 x 5.000 Berg Propulsion

Bugstrahler [kW] 2 x 2.500 Berg Propulsion

Heckstrahler [kW] 2 x 2.500 Berg Propulsion

Flossen-Ruder 2 Becker Marine Systems

Dyn. Positionierung DP 2 Kongsberg Maritime

Tabelle 2: Elektrische Stromerzeugung, Antrieb und dynamische Positionierung

Wind farm jack-up vessel »Aeolus« by SietasBuilt for a demanding market and threatened by financial and

shipping crisis, jack-up vessel »Aeolus« will be delivered by German Sietas shipyard in July. While analyzing modern jack-ups, their evo-lution based on installers becomes quite obvious. »Aeolus«, however, derives from heavy lift vessels, a domain Sietas specializes in. This results in time being saved at port, as »Aeolus« simply does not need to jack up while loading. Furthermore, the vessel with 3.200 m2 free deck space requires no stabilized harbor bottom or specially prepared quay. Sietas engineers have developed solutions to solve problems with turning the specific founding body, tower segment and wind turbine by feeders. Installer ships like »Aeolus« are then relieved of the time-consuming transport of wind turbine components and may focus on the jack-up process. The newbuilt features a 900 t offshore crane, two additional cranes (2 x 20 t at 24 m) while the diesel-electric propul-sion system consists of four diesel generators, two electric traction motors and propellers arranged behind highly efficient flap rudders as well as two bow and two aft thrusters. »Aeolus« is the most complex order for a jack-up vessel signed by a German yard so far.

For further information contact HANSA, [email protected]

Siet

as;

[1],

[3]

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Wind & MaritimJack-up Vessels

Abb. 5: Zubringerschiff für Komponenten von Offshore-Windenergieanlagen

tien (Netzanbindung statt 2015 erst 2017) vorerst auf Eis gelegt wurde [5]. Bei der Betrachtung von vielen modernen Errich-terschiffen ist die Verwandtschaft mit Hub-inseln nicht zu übersehen. Dagegen stammt die »Aeolus« von Schwergutschiffen ab, die eine starke Domäne der Sietas-Werft sind. Daraus resultiert der riesige Vorteil, dass die »Aeolus« im Ladehafen nicht aufgejackt werden muss.

Daher ergeben sich neben der Zeiterspar-nis weitere Vorteile, denn die Ladehäfen für übliche Errichterschiffe müssen besonders standfeste Böden aufweisen. Diese werden in der Regel erst durch spezielle Funda-mente oder Auskofferung vor den Offshore-kajen geschaffen.

Die Sietas-Ingenieure haben Entwürfe erarbeitet, wie sich die Probleme beim Um-schlagen der Gründungskörper, Turmseg-mente und Windturbinen von Zubringer-schiffen (Abb. 5) auf See lösen lassen. Die Errichterschiffe werden dann vom zeitrau-benden Transport der WEA-Komponenten entlastet und können sich auf die Arbeit vor Ort konzentrieren.

Diving Support Vessel (DSV) 74

O� shore Support Vessel (OSV) 68

Personnel Transport Vessel (PTV) 34 Smart Access System (SAS)

New challenges, solutions to trust

FAS-AZ-0054_Hansa_Offshore_Anzeigen_210x148_RZ_ma.indd 1 06.03.13 16:03

Literatur[1] Voigt, Katharina; Gröne, Hendrik; Vorhölter,

Hendrik: Sietas Typ 187 – Entstehung eines innovativen Schiffes für die Offshore-Win-dindustrie, STG-Vortrag am 22.11.2012 in Hamburg, STG-Jahrbuch 2012

[2] Hochhaus, Karl-Heinz: 107. Hauptversamm-lung der Schiffbautechnischen Gesellschaft, HANSA 1/2013

[3] Hochhaus, Karl-Heinz: Errichterschiffe, ein

neuer Schiffstyp für Offshore-Windparks im tiefen Wasser, Schiffsbetriebstechnik Flens-burg 4/2012

[4] Wehrmann, Anne-Katrin: Benötigte Tonnage muss frühzeitig abgesichert werden. HANSA 2/2013

[5] N.N.: Offshore-Windpark in der Nordsee, En-BW stoppt Milliarden-Projekt, Spiegel Online 14.11.2012 M

Siet

as;

[1],

[3]

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12 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Jack-up Vessels

The company A2Sea was established in the year 2000 with the purpose of trans-

portation, installation and servicing for off-shore wind farms. Since working at »Horns Rev« – the world’s first commercial scale wind farm – in 2002, A2Sea‘s vessels have installed more than 700 wind turbines and 300 foundations across northern Europe: from the Baltic to the Irish Sea.

With the recently launched jack-up ves-sel »Sea Installer« the fleet now consists of two semi-jacked specially designed vessels and three jack-ups. In March 2012, A2Sea has signed a further contract with China-based Cosco, which has also built the »Sea Installer«, for the construction of another jack-up vessel: »NB 002«. The almost iden-tical sister ship will feature a crane with 900 t capacity, which is 100 t more than its forerunner. The 155 mill. $ project should be launched in 2014.

Since July 2009 A2Sea has been to 100 % owned by Dong Energy. In November 2010, however, Siemens Wind Power entered the company with a 49 % stake. The head office is based in Fredericia, Denmark; local sub-sidiaries were established in Germany and the UK. Parallel to the installation vessels A2Sea manages several crew boats for Dong Energy and Siemens. At the moment four new crew boats of SWATH design are being produced at Skagen Shipyard.

»Sea Installer«The first building site of »Sea Installer« is

at the offshore wind park »Anholt« in the Kattegat. Afterwards she will be deployed in the Irish Sea on the project »West of Dud-don Sands« until summer of 2014.

The free deck space measures 3,350 m2 and has been reinforced, so it can carry 15 t per m2 compared with the standard require-ment of 5 t/m2. This makes it possible to load and transport heavy wind turbine compon-ents like towers and foundations. With a total load of 5,000 t and the large deck size it is also possible to transport for example eight 3.6 MW turbines. By comparison, the first installation vessel in the A2Sea fleet could accommodate four 1.8 MW turbines.

For practical and safety reasons, all brack-ets and hatches are flush with the deck. The completely uniform flat surface prevents the crew from stumbling or falling and thus mi-nimises the risk of damaging wind turbine components or the vessel during loading.

The electrical crane by Gusto has a capac-ity of 800 t at 20 m outreach or 600 t at 30 m. It can also be adjusted to 2 x 400 t dual lift in two individual lifting arrangements. Ve-ry few turbine components weigh more

than 300–400 t, however the capacity of the crane makes it possible to handle wind tur-bine foundations weighing up to 800–900 t. The lifting height is 120–130 m measured from the surface of the sea if the height of the vessel is included.

Jacking systemThe four jack-up legs are cylinder-shaped

instead of the traditional triangular shape. This saves a large amount of deck space. The

Power on four legsRecently A2Sea welcomed its new jack-up vessel »Sea Installer« as the fifth of the Danish company’s offshore wind installation fleet . A sister ship with larger crane capacity is going to be launched in 2014

Type Self-propelled jack-up vessel DP2 Classification DNVFlag DanishLength oa 132 m Breadth 39 m Draft 5.3 m Deck load 15 t/m² Free deck space 3,350 m² Total net deck load 5,000 tService speed 12 kn Max. operating water depth 6.5–45 m Crew/Guests max. 60Number of legs 4 Leg length 83 m Jacking system Double Hydraulic Jacking speed 0.50 m/min Spudcan footprint 105 m²Wave limit jacking 2.0 m Hs

Main Crane Gusto GLC-800-ED Main boom length 94 m Max. crane capacity 800 t at 24 m 600 t at 30 m (optional up to 900 t) Cargo Crane 5 x Marine cranes Main boom length 25 m Max. crane capacity 20 t Tank capacities Fuel 1,000 m³ Fresh water 450 m³ Sewage tanks 300 m³ Power Sources Main engines 6 x 3,020 kW Power supply 6.6 kV, 400 V, 230 V, 110 V, 50 Hz

Technical specifications of »Sea Installer«

A2Se

a

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13HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimJack-up Vessels

fully loaded vessel can be raised at a speed of maximum 1 m/min, which is twice as fast as standard jacking systems. There are eight jacking cylinders at each leg.

A special jetting system at the bottom of the legs can flush the legs free of the seabed when they have to be raised. Depending on the soil conditions, the legs may have pene-trated up to 2 m into the seabed, and without a jetting system, lifting the legs would be like pulling a gum boot out of a mud hole.

Propulsion systemThe engine room consists of three sepa-

rate rooms, each equipped with 2 x 3,020 kW diesel-electric engines. This gives a total of six engines with a combined capacity of more than 18,000 kW, generating high vol-tage power to propel the vessel, for the jack-up system, the cranes and the many cooling, heating and ventilation systems on board as well as all other loads and plants.

BridgeThe »Sea Installer« can be operated from

four control panels placed on different parts

of the 285 m2 large bridge: front and rear bridge and two side bridges. Furthermore, there is a control panel for the crane and the jack-up systems on the bridge. It is often the

same person who manoeuvres the vessel and operates the jack-up systems. The dy-namic positioning (DP) system has a tole-rance of 25 cm. M

A2Se

a

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14 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

WindMW aus Bremerhaven lässt zur- zeit im Offshore-Park »Meerwind

Süd/Ost« 80 Windturbin en mit einer Leis-tung von jeweils 3,6 MW errichten. Da das Feld knapp 15 NM nördlich von Helgoland liegt, bietet sich der Inselhafen für die tech-nische Versorgung mit Material und Service-Personal als Basis hafen an (s. diese HANSA-Ausgabe, S. 42f.). Die Versorgung selber soll mit Schiffen ausgeführt werden, die beim Übergang von Ladung und Personen auf die Offshore-Bauwerke eine hohe Zuverlässig-keitsrate bei gleichzeitig höchstem Sicher-heitsstandard im größtmöglichen Zeitfens-ter über das Jahr aufweisen können.

Auf Basis einer Ende 2010 erstellten Stu-die mit einer Bewertung aller zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Offshore-Service-Schiffstypen fiel die Wahl auf ein Design, das auf der norwegischen Måløy Verft mit der »FOB SWATH 1« umgesetzt wurde. Im Fe-

Wichtig für die qualitativ hochwertige Ausführung des Neubaus waren die im na-hen Umkreis ansässigen Firmen des »De-knepollen Marine Clusters«, darunter die Schleppversuchsanstalt Stadt Towing Tank, die Firma Easyform (Hersteller der CNC-gefrästen Negativmodelle) für die Rumpf-fertigung aus FRP (fibre reinforced plastic), der Generallieferant Ulvesund Elektro – zu-ständig für Konstruktion, Fertigung und Montage der kompletten Elektroanlage – und die für die nautischen und Funkanla-gen verantwortliche Firma Maloy Radio. Die gesamte Inneneinrichtung wurde von Fjorddesign aus Lavik koordiniert und montiert.

Der Neubau wurde wie der Vorgängerbau »FOB SWATH 1« mit DNV-Klasse und dä-nischer Flagge (DMA) fertiggestellt und am 9. November 2012 an die Christalio Ship-ping Company übergeben. Auf Wunsch des Eigners WindMW wurde der Neubau bei der Übergabe nach Zypern ausgeflaggt. Noch am selben Tage übernahm die Ree-derei Windea Offshore (EMS Maritime Off-shore) das Management. Ende November 2012 folgte in Bremerhaven die Taufe auf den Namen »Gesa«.

Schiffstyp Vor dem Bau wurden die Schiffslinien am

Modell entwickelt und im Schlepptank ge-testet, inklusive Seegangsversuche. Der Ent-wurf stammt vom Schiffbauingenieur Ola Lilloe-Olsen, dem Direktor der Versuchs-anstalt. Dieser spezielle Schiffstyp kann

bruar 2010 war das Doppelrumpfschiff ab-geliefert worden. Vor der Bestellung des Neubaus für WindMW fanden zwei Probe-fahrten vor Stavanger und im englischen Windpark »Greater Gabbard« statt. Sie lie-ßen erkennen, dass dieser Schiffstyp mit einem guten Seegangsverhalten während der Lademanöver an den Windturbinen neue Maßstäbe setzen kann.

Werft und ZuliefererDer Neubau wurde unter der Baunum-

mer 16 Ende August 2011 von der Christa-lio Shipping Company aus Zypern – einer hundertprozentigen Tochter der WindMW – bei der in Deknepollen ansässigen Måløy Verft bestellt. Diese ist aus einer Werft für Fischfangschiffe hervorgegangen und be-schäftigte sich letzthin mit Behördenfahr-zeugen, Yachten und Katamaran-Fähren. Sie hat rund 20 feste Mitarbeiter.

Crew Transfer Vessel im Offshore-EinsatzDie auf den Namen »Gesa« getaufte Baunummer 16 der norwegischen Måløy Verft vereint die Vorteile sowohl der Katamaran- als auch der SWATH-Bauweise und bietet damit ein gutes Seegangsverhalten . Dieter Klug stellt den Neubau vor

Crew transfer vessel for offshore service in the North SeaIn November 2012 the Christalio Shipping Company from Cyprus, a 100 % subsidiary

of WindMW in Bremerhaven, took over the new built crew transfer vessel »Gesa« from the Norwegian Måløy Verft. »Gesa« was built to service the wind farm »Meerwind Süd/Ost« 15 NM north of Helgoland which is the hub of the vessel.

The ship is able to operate in two modes: In the catamaran mode during transit it reaches high speeds with relative low power. To dock safely at offshore turbines it changes into the SWATH mode. Due to ballasting of 40 t of water the draught increases to 2.2 m and the improved seakeaping behaviour ensures safe crossing of service personnel.

»Gesa« is the second unit of this special design. Compared to its forerunner »FOB SWATH 1«, which had been delivered in 2010, its hull is 2.5 m longer. This results in larger capacity and higher speed with identical propulsion power.

For further information please contact the author Dieter Klug, [email protected]

D. K

lug

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15HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimSpezialschiffe

zwei verschiedene Betriebszustände im Offshore-Einsatz als Vorteil nutzen:• Als Katamaran (Transitmode) erreicht

das Schiff mit geringer Leistung hohe Ge-schwindigkeiten.

• ImSWATH-ModusnimmtesvordemAndocken an den Offshore-Bauwerken ca. 40 t Ballastwasser auf und erhöht da-mit den Tiefgang auf 2,20 m. Hier kom-men die bekannten guten Seegangseigen-schaften der SWATH-Bauweise zu ihrer Geltung.

Bei der »Gesa« wurde neben den bei Nach-bauten üblichen Verbesserungen auch eine Verlängerung des Schiffskörpers um 2,50 m vorgenommen, die zu einer größeren Trag-fähigkeit führt und bei gleicher Maschinen- leis tung eine höhere Geschwindigkeit er-möglicht. Gleichzeitig verspricht die Ver-längerung ein besseres Seegangsverhalten. Zugelassen ist das Schiff für eine Drei-Per-sonen-Crew im 12-Stunden-Betrieb und mit Vier-Personen-Crew für einen 24-Stun-den-Betrieb.

Rumpf, Aufbau und EinrichtungDer gesamte Rumpf mit dem kompletten

Aufbau in FRP wurde im Vacuum-Sand-wich-Infusions-Verfahren auf der Werft gefertigt. Durch diese Bauweise ergaben sich Gewichtsvorteile gegenüber Alu-Kon-struktionen und ein Platzgewinn in den Unterwasser-Rümpfen. Das Schiff ist für 24 Passagiere (Servicepersonal) und eine Vier-Personen-Crew ausgelegt. Für die Passa-giere wurde eine Lounge mit Komfortsitzen und Tischen, Garderobenbereich und WC mit Dusche eingebaut. Die Crew ist in vier Einzelkammern untergebracht. Weiter ge-hören ein Büro und eine kombinierte Gal-ley / Messe zum Crewbereich. Auf der Brü-cke und in der Passagierlounge befindet sich jeweils ein Klimagerät.

LadungsbereichDer Arbeitsbereich umfasst auf dem Vor-

schiff 40 m2 Fläche und weitere 25 m2 auf dem Achterschiff. Er ist mit eingelassenen Laschaugen im Deck ausgerüstet und für eine Decksbelas tung von 1 t/m2 konzipiert. Für Ladegut sind zwei Luken vor dem Auf-bau vorgesehen.

Das Hinterschiff ist mit einem Hydrau-likkran (1,6 t SWL bei 4,4 m) ausgerüstet, der u. a. einen 10-Fuß-Container an Deck stellen kann. Außerdem kann er im Wasser schwimmende Personen mit dem bereitlie-genden Rettungsnetz unterfangen und an Bord heben. Für den Transport empfind-licher elektronischer Bauteile ist ein klima-tisierter, 5 m3 großer Raum im Einrichtungs-bereich vorgesehen.

Zur Versorgung von Anlagen auf Off-shore-Bauwerken wurden Übergabepum-pen mit Schlauchsystem zur Übergabe von Kraftstoff und Frischwasser installiert.

Schiffbauliche AusrüstungDie »Gesa« ist zum Andocken an die Off-

shore-Bauwerke mit je einem Fender vorne und achtern ausgerüstet. Diese wurden mit 30 t Druck getestet. Als Auslegungspara-

D. K

lug

Hauptdaten

Längeüa 29,50 m

Breite ohne Fender 9,90 m

Tiefgang Cat-Mode 1,60 m

Tiefgang SWATH-Mode 2,20 m

Höhe 4,40 m

Geschwindigkeit bei 1,5 m Tiefgang:

23,4 kn / mit 90 % MCR

dwt auf 1,50 m 10 t

dwt auf 1,60 m 20 t

Vermessung 194 GT

Tanks:

Brennstoff 2 x 5 m3

Frischwasser 1 x 1,4 m3

Sewage 1 x 1,4 m3

Ballastwasser 4 Tanks, insg. 95 m3

Zwei unabh. Antriebsanlagen, jeweils:

Motor MTU 10 V 2000 M72, 900 kW

Generator Cat C4.4 , 51 kW

Querstrahler Sleipner, 4 x 1,2 t

Ankerwinde hyrdraulisch

Ballastpumpen 4 x 90 m3 /h

Klasse DNV 1A1 HSLC R1

IMO HSC2000 (Passagierschiff-Status in

Verbindung mit dem High Speed Code)

Heimathafen Limassol

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16 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Spezialschiffe

meter ist eine Anfahrgeschwindigkeit von 1,6 kn vorgesehen. Der Hersteller gibt eine Gewährleistung für 10.000 Landemanöver.

Das Gangway-Access-System von Un-dertun-Industri ist eine Weiterentwicklung des auf dem Vorbau installierten Systems. Es ist für folgende Funktionen vorgesehen: Gangway, möglicher Personen transfer von Schiff zu Schiff sowie Verbindung zu den Windturbinen, wobei die teleskopierbare Gangway sich mittels Hydraulikklammern an den Landefendern festhalten kann. Die Gangway hat dabei alle Freiheitsgrade, die sich aus der Schiffsbewegung ergeben.

Das von der Werft gebaute Flossensystem erzeugt im Katamaran-Modus im Vorschiff einen Lifteffekt oder dämpft, mit dem Hum-phree-System zusammen betrieben und ge-steuert, die vertikalen Seegangsbewegungen des Schiffes. Das elektrisch angetriebene Flossenpaar lieferte die Firma Sleipner. Das Humphree-System des gleichnamigen Un-ternehmens aus Göteborg besteht aus vier elektrisch betriebenen und an den Spiegeln am Hinterschiff montierten Schiebern; es reduziert den Schiffswiderstand oder arbei-tet mit den oben genannten Flossen bewe-gungsdämpfend zusammen.

Darüber hinaus sind folgende Brand-schutz- und Rettungsanlagen installiert:• zweiMarineEscapeSystemsmitautoma-

tisch ausfaltbaren Rutschen, ausgelegt für jeweils 30 Personen;

• eine Sprinkleranlage für den Einrich-tungsbereich;

• eineNovec-FeuerlöschanlagefürdieMa-schinenräume.

Maschinenanlage und E-AnlageDie »Gesa« verfügt über zwei autonome

Antriebsanlagen, jeweils bestehend aus ei-ner MTU-Hauptmaschine vom Typ 10 V 2000 M72 mit einer Leistung von 900 kW bei 2.250 U/min, und einem Servogear-Getriebe mit integriertem Verstellstangen-Antrieb. Der Vortrieb erfolgt über zwei Ver- stellpropeller. Hauptmotor und Getriebe sind durch eine elastische Kupplung ver-bunden und zu einem Bauteil verschraubt. Eine MTU-Steuerungs- und Überwachungs-anlage koordiniert die Hauptmaschinen, Getriebe-Schaltkupplungen sowie die Ver-stellpropeller-Bedienungen. Je Getriebe wer- den zwei Hydraulikpumpen von PTOs an-getrieben, welche die zentrale Hydraulikan-lage versorgen.

Für die Stromversorgung ist pro Maschi-nenraum ein wassergekühltes Caterpillar-

1

2

3

1 – Brückenfahrstand

2 – Ventilsteuerung des Ballastsystems

3 – Technischer Raum für Backbord-Maschine

4 – Lounge für Passagiere

Aggregat des Typs C4.4 mit 1.500 U/min sowie ein Generator mit 51 kW elektrischer Leistung installiert. Ein Aggregat ist ausrei-chend für den Schiffsbetrieb. Als Brennstoff für alle Dieselmotoren ist die Qualität EN 590 vorgesehen.

Auf dem Hinterschiff befindet sich für je-den Maschinenraum (Rumpfseite) ein von Deck aus zugänglicher technischer Raum (Abb. 3). Diese Räume gewähren auch Zu-gang zu den Maschinenräumen. Im Back-bord-Raum ist die Hauptschalttafel mit den notwendigen Trafos untergebracht, darunter ein 690 V erzeugender Trafo für die Not-versorgung von Windturbinen. Der 37-kW-Landanschluss liegt steuerbord.

Für das Andocken mit dem Hinterschiff ist ein zusätzlicher Fahrstand im hinteren Teil der Brücke vorgesehen. Es gibt zwei fernbediente Suchscheinwerfer und sechs Kameras, die im Außendecksbereich und im Maschinenraum installiert sind. Mit den Kameras können die Übersteigmanöver auf die Offshore-Anlagen von der Brücke aus überwacht werden. In allen Bereichen des Schiffes ist ein WLAN-Netz installiert. Für Fernsehempfang ist sowohl in der Passa-gierlounge als auch in der Crewmesse und den Kammern gesorgt.

Autor: Dipl.-Ing. Dieter Klug Naval Architecture & Marine Engineering [email protected]

Nautische und Radio-Anlagen2 x Arpa Radar 2 x ECDISGPS Compass, Gyro CompassGPSSpeedlogColour EchosounderSSAS InmarsatVHF, VHF with DSCMF/HFUHF onboard3 x GMDSS Handheld TR20Navtex AutopilotUAIS2 x SART, EPIRB, COSPAS SARSATCrewfinder SAR FinderSound ReceptionPA-SystemTelefonsystemGSM SystemIridium Telephone SystemVDR System2 x Tetra-Telefonsystem

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Wind & MaritimWindparks

HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Siemens hat von der Bremer wpd-Gruppe den Zuschlag für die Lieferung und In-

stallation von 80 Windenergieanlagen des Typs SWT-3.6-120 für den Offshore-Wind-park »Butendiek« in der deutschen Nordsee erhalten. Nach Inbetriebnahme in 2015 wird die gesamte Leistung von 288 MW ausre-ichen, um rund 370.000 Haus halte mit sau-berem Strom zu versorgen. Die Vereinba-rung umfasst zudem einen Langzeitwar- tungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren.

Für das Offshore-Projekt stellt das Unter-nehmen ein Servicepaket SWPS 430O mit Fernüberwachungs- und Diagnostiklösun-gen in Verbindung mit modernen Verfah-ren zur Wettervorhersage zur Verfügung. Damit wird den Angaben zufolge eine vo-rausschauende Serviceplanung möglich und Wartungsarbeiten können gebündelt in einem geeigneten Zeitfenster ausgeführt werden.

Siemens stellt dafür ein neues Logistik-konzept mit einem speziell für den Off-shore-Einsatz entwickelten Wartungsschiff, dem sogenannten Service Operation Vessel (SOV), bereit. Dieses bilde als eigenständige Einheit eine hohe Mobilität und könne rund um die Uhr vor Ort sein, teilte Siemens mit. Mit seiner großen Lagerkapazität für Er-satzteile und der Redundanz für wesent-liche Hauptkomponenten sei das Schiff speziell auf die Herausforderungen von Windparks auf hoher See ausgerichtet. Ein Übersteigen auf die Windenergieanlage ist demnach mithilfe eines speziellen Zugangs-systems direkt möglich und birgt einen ent-scheidenden Sicherheitsvorteil bei den rau-en Wetterbedingungen der Nordsee.

Finanzierungsvolumen 1,3 Mrd. €Siemens Financial Services, Marguerite

Fund, Industriens Pension und PKA A/S (jeweils mit 22,5 % Eigenkapital beteiligt) stellen als Finanzinvestoren einen wesent-lichen Teil des benötigten Eigenkapitals zur Verfügung und sicherten die Realisierung des Projekts, das ein Gesamtvolumen von 1,3 Mrd. € hat. Die wpd-Gruppe beteiligt sich mit 10 % ebenfalls am Eigenkapital des Projekts und verantwortet darüber hinaus die weitere Projektentwicklung. Alle Part-ner haben eng zusammengearbeitet, um eine zeitnahe Finanzierungslösung auf der Grundlage von 33 % Eigenkapital und 67 % Fremdkapital und zu erreichen. Die Fremd-kapitalfinanzierung erfolgt unter der Füh-rung von KfW IPEX, UniCredit und der Bremer Landesbank im Konsortium mit der European Investment Bank, der KfW För-derbank, dem dänischen Eksport Kredit Fonden und weiterer kommerzieller Ban-ken (BayernLB, HeLaBa, HSH Nordbank, ING, Rabo Bank und SEB).

Achter Windauftrag in DeutschlandFür Siemens ist »Butendiek« bereits der

achte Offshore-Windauftrag in deutschen Gewässern und das zweite Projekt in Euro-pa, an dem sich Siemens Financial Services als Eigenkapitalgeber beteiligt hat. Es wird in der Nähe der deutsch-dänischen Grenze, etwa 32 km westlich von Sylt, errichtet. Die Windturbinen mit einer Leistung von je 3,6 MW und einem Rotordurchmesser von 120 m werden auf einer Fläche von 42 km2 und in einer Wassertiefe von circa 20 m ge-baut. Das Auftragsvolumen einschließlich des Service beträgt mehr als 700 Mio. €. M

Siemens liefert 80 Anlagen für Windpark »Butendiek«Der Auftragswert beträgt mehr als 700 Mio . € . Der Münchner Konzern übernimmt für zehn Jahre auch die Wartung der Offshore-Windräder

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18 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim Schallschutz

Bei der Errichtung von Offshore-Wind-energieanlagen stellt die Schall emission

ein großes Problem dar. Bei der gängigen Installation mittels Impulsrammung von Monopiles mit mehreren Tausend Schlägen erfahren die riesigen Reso nanzkörper enor- me Schwin gungen, die weit in das bewohnte Meer emittieren. Dabei sind Schallpegel bis ca. 200 dB in 750 m Entfernung messbar.

Der erzeugte Schall beeinträchtigt Mee-resbewohner erheblich. Die Schall energie im Wasser kann Fische, Wale und andere Tiere schädigen. Gerade in der sensiblen postnatalen Phase von Schweinswalen sind Mutter/Kalb-Paare auf eine ungestörte Ver-ständigung angewiesen. Die Wale nutzen die Echo-Ortung außerdem zur Orientie-rung und zum Aufspüren von Beute. Die Lärmbelastung führt zu temporären und teilweise irreversiblen Verletzungen der Sinnesorgane und stellt somit eine ernst-hafte Bedrohung für diese besonders ge-schützten Arten dar.

Da die derzeit erprobten Schallschutz-maßnahmen wie Blasenschleier, Schall-schutzmäntel und Hydroschalldämpfer die Emissionsgrenzwerte des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) – 160 dB Einzelereignispegel in 750 m Ab-stand – für aktuelle Fundamentdimen sio-nen nicht zuverlässig unterschreiten, ist fragwürdig, ob sie für zukünftige Projekte mit größeren Fundamenten einsetzbar sind. Daher ist es sinnvoll, den Schall gar nicht erst entstehen zu lassen, anstatt ihn anschlie-ßend zu bekämpfen. Eine Alternative zur Impulsrammung muss gefunden werden.

Spülverfahren zur Installation von Offshore-Fundamenten

Beim Spülverfahren wird das Fundament einer Offshore-Windkraftanlage als Hohl-zylinder aus Stahlbeton an Land gefertigt. Die Vorteile von Beton als Baumaterial lie-gen auf der Hand: Der kos ten- und energie-günstig in Deutschland herstellbare Werk-stoff ist zudem weitgehend korrosionsbe- ständig. Die Wandung des Fundaments ist aus werkstofftechnischen Gründen mas-siver ausgeführt als eine aus Stahl. Dadurch

können zwei Rohrleitungssysteme ohne Probleme integriert werden.

Das eine Leitungssystem wird mit Wasser aus dem umliegenden Meer gespeist, welches unter Druck zum unteren Ende des Funda-ments geführt wird. Dort tritt es aus Düsen mit hoher Geschwindigkeit aus. So kann das Sediment aufgespült und ein transport-fähiges Wasser-Sand-Gemisch geschaffen werden, das im Anschluss von dem zweiten Rohrleitungssystem abgesaugt wird. Im Rahmen dieses Vorgangs entsteht unter-halb des Pfahles ein Hohlraum, in den der Pfahl sackt.

Ein Separator trennt das Wasser-Sand-Gemisch, das Brauchwasser kann in einem Kreislauf erneut dem Spülvorgang zugeführt werden. Der sandige Festanteil hingegen wird in das Innere des Fundaments einge-bracht. Diese Vorgehensweise macht eine Verklappung an anderer Stelle im Meer mit den dazugehörigen Ausnahmegenehmigun-gen überflüssig.

Da das den Pfahl umgebende Sediment zu 90 % zur Kippstabilität beiträgt, wird es bei der Installation durch eine Spülschürze ge-schützt.

Alternativen zur ImpulsrammungSchallschutzmaßnahmen bei der Rammung von Offshore-Fundamenten erfüllen derzeit nicht zuverlässig die Emissionsgrenzwerte . Florin Boeck und Sebastian Ritz stellen ein Spülverfahren für Stahlbetonfundamente als »leise« Alternative vor

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Prototyp für Versuche

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19HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimSchallschutz

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Fundamente aus Beton können durch entsprechende Hohlräume schwimmfähig gestaltet und dann zum Installationsort ge-schleppt werden. Somit kann auf den Ein-satz von teuren Installationsschiffen für den Transport verzichtet werden. Die für die Installation notwendige Technik kann von Offshore Supply Vessels befördert und in-stalliert werden, womit sich die Charter-zeiten von kostenintensiven Errichterschif-fen minimieren.

Unter das Fundament sowie durch die Rohrleitungen zum Spülen und zum Ab-saugen kann Meereswasser gepumpt wer-den, um das Offshore-Fundament aus dem Meeresgrund zu lösen und Auftrieb zu generieren. Auf diese Weise ist der vollstän-dige Rückbau nach erreichter Lebensdauer möglich.

Machbarkeitsstudie zeigt niedrigere Schallemissionen

Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wur-den Modellversuche am Fachgebiet Ent-wurf und Betrieb Maritimer Systeme der

Technischen Universität Berlin durchge-führt und erste Erkenntnisse über die Schal-lemission, die Installationsgeschwindigkeit und das Tragverhalten des Sediments ge-wonnen.

Die bisherigen Untersuchungen haben nicht nur die Realisierbarkeit des Spül-verfahrens belegt, sondern auch dessen Leistungs fähigkeit. So wurden bei verglei-chenden Untersuchungen mittlere Instal-lationsgeschwindigkeiten ermittelt, welche die des Rammverfahrens teilweise sogar übertreffen. Auch das Tragverhalten des Sediments, welches durch Messung des Po-renwasserdrucks ermittelt worden ist, wird durch das Spülverfahren nur minimal be-einflusst.

Bei vergleichenden Schalluntersuchun-gen wurde ein um 55 dB niedrigerer Schall-pegel gemessen als beim Rammen. Die Zielsetzung, den Schall bei der Installation von Offshore-Fundamenten erst gar nicht zu emittieren, wird mit dem Spülverfahren erreicht. Somit werden auch die gesetz-lichen Grenzwerte eingehalten.

Fazit: Mit der alternativen Installations-methode für Offshore-Windkraftanlagen wird nicht nur dem Umweltschutz Rech-nung getragen. So minimiert das Spülver-fahren einerseits nachweislich die Schall-emission und macht somit Offshore-Wind zu einer ganzheitlich grünen Energie. An-dererseits stellt das Verfahren durch die Nutzung des günstigen Betons anstelle von Stahl und der Verringerung der Charter-zeiten für Errichterschiffe auch eine wirt-schaftlich interessante Alternative dar. Des Weiteren eröffnet die Kombination dieses Verfahrens mit anderen Fundamentkon-zepten, wie den Suction-Buckets, völlig neue Möglichkeiten und Freiheiten bei der Entwicklung und Umsetzung von Offshore-Fundamenten.

Autoren: Florin Boeck, Sebastian Ritz Technische Universität Berlin, Institut für Land- und Seeverkehr, FG Entwurf u. Betrieb Maritimer Systeme [email protected]

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20 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim News

Nachdem die Forschungsinitiative RAVE (»Research at Alpha Ventus«) bereits seit dem Jahr 2009 Daten und Erfahrungen

aus dem Bau und Betrieb von Deutschlands erstem Offshore-Test-feld »Alpha Ventus« sammelt, ist nun der offizielle Startschuss für die Zu kunft der Testfeld-Forschung in Deutschland gefallen. Unter Fe derführung des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Ener-gie systemtechnik (IWES) sowie der Stiftung Offshore-Windenergie soll das vom Bundesumweltministerium geförderte Forschungspro-jekt »Offshore-Testfeld-Forschung« bis Ende November 2014 einen Weg aufzeigen, wie zukünftig die Forschung in diesem Bereich aufgestellt werden soll. Übergeordnetes Ziel ist es, neue Erkennt-nisse vor allem zur Kostenreduktion und zur Mini mierung tech-nischer Risiken zu liefern. Bei einem ersten Treffen in Berlin, an dem auch Vertreter des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydro-graphie sowie potenzielle Industriepartner teilnahmen, wurden Mitte März die Weichen gestellt.

In der Branche war das schon seit längerer Zeit geplante Vorhaben zunächst unter dem Stichwort »Beta Ventus« diskutiert worden. Anders als beim Vorgänger geht es im aktuellen Projekt allerdings nicht darum, ein einzelnes Testfeld speziell für Forschungszwecke zu errichten: Vielmehr sollen mehrere zeitlich und örtlich differen-zierte Testfelder an verschiedenen Standorten einen umfassenden Überblick über unterschiedliche Gründungsvarianten, Anlagen-typen, Logistikkonzepte und andere wesentliche Aspekte ermög-lichen. Dabei gehe es sowohl um die Bau- als auch um die spätere Betriebsphase, erläutert IWES-Abteilungsleiter Dr. Bernhard Lan-ge, der bereits die RAVE-Initiative koordiniert. »Wir wollen das Ganze in kommerziellen Windparks umsetzen, die ohnehin gebaut werden. Von den Ergebnissen werden dann alle Beteiligten profi-tieren können.« Seit dem Bau von »Alpha Ventus« hätten sich viele neue Fragen und Entwicklungen ergeben – zugleich stehe die Off-shore-Windindustrie noch immer am Anfang der Lernkurve. Die Forschung müsse daher nun kontinuierlich fortgeführt werden. »Es ist sehr kostspielig, draußen auf dem Meer Erfahrungen zu sam-meln«, macht Lange deutlich. »Unser Ziel ist es darum, Testmög-lichkeiten zu bieten und teure Erfahrungen durch koordinierte Forschung zu ersetzen.«

In einem ersten Schritt wollen die Projektpartner jetzt zunächst ein Gesamtkonzept für die weitere Testfeld-Forschung entwickeln. Zeitnah sollen dann erste konkrete Unterprojekte initiiert und um-gesetzt werden. Mit einigen interessierten Branchenvertretern sei man bereits im Gespräch, berichtet Lange. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es allerdings noch zu früh, Namen zu nennen. Beteiligen könnten sich grundsätzlich alle Unternehmen, die mit Entwicklungen für die Offshore-Windenergie befasst seien. »Egal, ob es Hersteller von Komponenten, Betreiber von neuartigen Schiffstypen oder Bau-firmen sind: Wer Bedarf an Forschung und Praxistests hat, ist zum Mitmachen eingeladen.« aw

Weitere Testfelder für die Offshore-Windenergie Die Entwicklung rund um die Windenergie geht mit dem Projekt »Offshore-Testfeld-Forschung« in eine neue Runde

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Nordic Yards

Auftrag für Konverterplattform von Alstom

Nordic Yards hat mit Alstom einen Vertrag zum Bau einer Off-shore-Konverterplattform unterschrieben (s. Abb. unten). Alstom, erstmaliger Auftraggeber für Nordic Yards, hatte den Zuschlag für die Lieferung der Plattform zuvor vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet Offshore erhalten. »DolWin gamma«, die im Dollart – einer Meeresbucht westlich der Emsmündung – installiert wird, ist bereits die vierte HGÜ-Konverterplattform (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) im Auftragsbuch der Werftengruppe. Die sogenann-te Tochterplattform (Baunummer 215) wird künftig 900 MW erneu-erbare Energie von Windparks in der deutschen Nordsee in das deutsche Stromnetz einspeisen. Sie besteht aus zwei Komponenten – der Topside und dem Fundament. In der Topside sind die Alstom-Umspanntechnik, Werkstätten, Wohn- und Maschinenräume un-tergebracht. Die Topside, das Herzstück der Plattform, wird in der Nordsee auf einem Fundament installiert und zieht sich über ein Hydrauliksystem selbstständig aus dem Wasser. Nach diesem Pro-zess wird die Plattform, als Umspannwerk auf dem Meer, 20 m über der Wasseroberfläche stehen. Das Fundament wird sich in einer Tiefe von fast 30 m befinden.

Zum Auftrag für Nordic Yards gehören neben der Fertigung erst-mals auch das komplette Paket der Basis- und Detailplanung sowie der Transport und die Installation auf See. Vier von weltweit sieben im Bau befindlichen Plattformen dieser Art entstehen bei Nordic Yards in Wismar und Rostock-Warnemünde. »HelWin alpha«, »BorWin beta« und »SylWin alpha« sind im Auftrag von Siemens bereits im Bau. Mit dem neuen Auftrag ist eine Auslastung bis zum Jahr 2017 gesichert. Das Gesamtvolumen des vergebenen Auftrages für die neue Konverterplattform und die Übertragungskabel (Prys-mian) umfasst mehr als 1 Mrd. €. M

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22 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim News

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Veröffentlichung von Offshore-Netzplan

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Bundesfachplan Offshore für die AWZ der Nordsee 2012

N i e d e r l a n d eN i e d e r l a n d e

D ä n e m a r kD ä n e m a r k

BSH / M5 - Februar 2013

Geodätisches Datum: WGS 84Kartenprojektion: Mercator (54°N)

Cluster für Offshore-Windparksgenehmigte / vergebene Standorte Konverterplattformengeplante Standorte Konverterplattformengenehmigte / vergebene Gleichstrom-Seekabelsystemegeplante Gleichstrom-Seekabelsystemegenehmigte Drehstrom-Seekabelsystemegeplante Drehstrom-SeekabelsystemeFläche für Drehstrom-Seekabelsystemegeplante Grenzkorridore für Seekabelsystemegrenzüberschreitende Seekabelsysteme in Betriebbeantragte grenzüberschreitende Seekabelsystemegeplante grenzüberschreitende Seekabelsystemegeplante Verbindungen untereinander

Grenzen12-Seemeilenzone/KüstenmeerFestlandsockel/AWZ

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parks mit einer maximalen Küstenentfer-nung von 120 km zu 13 Clustern zusammen und fixiert Trassen oder Trassenkorridore für die Anbindungsleitungen der Offshore-

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den »Bundesfach-plan Offshore Nordsee« vorgestellt. Dieser fasst die geplanten und genehmigten Wind-

Windparks, Standorte für Konverterplatt-formen und Umspannanlagen, Trassen für grenz überschreitende Stromleitungen und Übergabepunkte zwischen ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) und Küstenmeer.

Ferner legt der Netzplan für jede Konver-terplattform eine Standard-Systemleistung von 900 MW fest. Auch die Kabelsysteme haben eine Übertragungsleistung von 900 MW bei einer Spannungsebene von 320 KV. Diese Vorgaben schaffen laut dem BSH die Voraussetzung dafür, dass die verschiedenen Konverterplattformen perspektivisch mitei-nander verbunden werden können. Zukünf-tig kann der Stromnetzbetreiber sicherstel-len, dass der Ausfall einer Konverterplattform oder einzelner Netzbereiche durch andere Komponenten des Netzes aufgefangen wer-den können.

Die standardisierten technischen Vorga-ben eröffneten für die Zukunft die Möglich-keit, das deutsche Offshore-Netz mit einem internationalen Nordsee-Netz zu verbin-den, so das BSH. Bis zum Jahr 2030 sind zur Anbindung der Windparks 25 Konverter-plattformen und rund 3.880 km Seekabel erforderlich. M

CSC

Schließung des Standortes Cuxhavenanlagen zu produzieren. Siemens verhan-delt dem Vernehmen nach gegenwärtig mit Cuxhaven, Bremerhaven und Emden. M

Die Cuxhaven Steel Construction (CSC), Hersteller von Stahlkonstruktionen für Off-shore-Windparks, stellt zum 30. April den Betrieb ein. Es konnte kein neuer Inves tor für das Werk in Cuxhaven gefunden werden, begründet der Eigentümer, das Emder Un-ternehmen Bard, die »alternativlose Ent-scheidung«. In der Stadt an der Elbmündung werden bis zu 500 t schwere stählerne Un-terwasserverankerungen gefertigt, sogenan-nte Tripiles, die über den eigenen Verlade-hafen verschifft werden.

Von der Schließung des Standortes sind rund 120 Arbeitskräfte betroffen, 25 von ihnen sollen in andere Gesellschaften des Unternehmens wechseln. Bereits im vergan-genen August hatten sich Geschäftsführung und Betriebsrat auf einen Sozialplan und Interessenausgleich verständigt. Durch eine Erweiterung des Auftragsvolumens für den Windpark »Bard Offshore 1« und verschie-dene kleinere Fremdaufträge war es gelun-gen, die Produktion bei CSC immerhin bis über das erste Quartal 2013 hinaus aufrecht-zuerhalten.

Die Stadt Cuxhaven hofft nun, dass sich das Unternehmen Siemens dort nieder-lässt, um Rotoren für Offshore-Windkraft-

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23HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimNews

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Verzögerungen bei »SylWin1«Siemens hat bei seinem dritten Offshore-Projekt »SylWin1« rund

70 km westlich vor der Insel Sylt unvorhergesehene Probleme fest-gestellt. Eine aktuelle Bodenuntersuchung habe überraschend eine bislang unbekannte Weichbodenschicht am Installationsort aufge-zeigt, teilte das Unternehmen mit. Frühere Bodengutachten hätten keine Hinweise auf eine solche Schicht am Meeresboden enthalten. Als Folge müsse die Konverterplattform »SylWin alpha« deutlich tiefer im Meeresgrund verankert werden – statt bislang 70 m nun 106 m tief.

»Die längeren Bodenanker haben eine längere Produktions- und Lieferzeit. Deshalb verzögert sich die Fertigstellung«, teilte Siemens mit. »Statt im ersten Halbjahr wird die Plattform nun im zweiten Halbjahr 2014 betriebsbereit sein.« Welche zusätzlichen Kosten anfallen, ist nicht bekannt.

»SylWin alpha« soll bis zu 864 MW Strom aus den Offshore-Windparks »DanTysk« und »Butendiek« von Wechsel- in Gleich-strom umwandeln und auf das deutsche Festland weiterleiten. Das Umspannwerk ist mit einer Gesamthöhe von rund 80 m (davon 40 m über Wasser), einer Breite von 56 m und einer Länge von 82 m nach den ebenfalls im Bau befindlichen Plattformen »BorWin beta« und »HelWin alpha« die größte dieser Art.

Bereits die ersten beiden Netzanschlussprojekte von Siemens, »BorWin2« und »HelWin1«, haben sich u.a. wegen Problemen mit

den Umspannwerken um mehr als ein Jahr verzögert. Das vierte Projekt »HelWin2« soll 2015 indes pünktlich ans Netz gehen.

Unterdessen teilte Friesland Kabel in Norderstedt bei Hamburg mit, dass das Unternehmen die komplette Lieferung inklusive Lo-gistik für die Verkabelung von »SylWin alpha« übernehmen wird. Endkunde ist der Netzstrombetreiber Tennet.

Mehrere hundert Kilometer Kabel (Marine-Kabel im Power-, Kommunikations- und Mittelspannungsbereich) müssen für den sicheren Betrieb der Anlage installiert werden. Zudem kommt auch die neue Entwicklung eines Hybridkabels für die Kameraüberwa-chung auf der Plattform zum Einsatz. Alle Leitungen sind halogen-frei, flammwidrig, raucharm sowie für spezielle Anwendungen feuerbeständig, hochflexibel und verfügen über die für maritime Anwendungen nötigen DNV- und GL-Zulassungen sowie IEC-Normen. M

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24 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim News

umfasst neben dem Hauptdeck mit der Umspanntechnik u.a. auch ein Kabeldeck sowie ein Oberdeck mit aufgesetzter Helikopter-Landefläche. Die Unterseite liegt 19,5 m über der Wasseroberfläche.

Mit einer Gesamtleistung von 108 MW wird »Riffgat« Strom für die Energieversorgung von rund 120.000 Haushalten produzieren. Errichtet werden die Anlagen vom Unternehmen Offshore-Wind-park Riffgat, einer gemeinsamen Gesellschaft von EWE Vertrieb (90 %) und Enova Energiesysteme (10 %). Für EWE ist Riffgat nach »Alpha Ventus« der zweite Meereswindpark. M

»Borkum West II« / »Riffgat«

Umspannplattformen erreichen Windparks

Vom Bauplatz auf dem Helgen der ehemaligen SSW Werft, heu-te WeserWind, ist kürzlich die 2.700 t schwere Umspannplattform von Alstom auf den Ponton »UR 3« verladen worden. Dort wurde sie zunächst endausgerüstet und seefest verlascht, bevor sie Mitte März zum Standort des Offshore-Windparks »Borkum West II« gebracht wurde, um von dem 5.000 t hebenden Spezialschiff »Oleg Strashnov« auf das bereits gesetzte Jacket gehoben zu werden. An dem Offshore-Projekt unter der Führung der Trianel GmbH be-teiligen sich auch 33 Stadtwerke. Die Gesamtinvestition liegt bei rund 1 Mrd. €.

Der von EWE gebaute Windpark »Riffgat« hat sein Herzstück, ein 2.035 t schweres Umspannwerk, ebenfalls erhalten und bereits in Betrieb genommen (s. Foto). Die in den Niederlanden gefertigte Stahlkonstruktion wurde zunächst per Ponton in den Rotterdamer Containerhafen geschleppt, dort von der »Oleg Strashnov« verladen und mit dem Schwerlastschiff zum Windpark vor der Küste Bor-kums gebracht. Dort wurde das Umspannwerk mit dem schiffsei-genen Kran punktgenau auf die Jacket-Unterkonstruktion abge-setzt. Die 38 m lange, 34 m breite und 16,5 m hohe Plattform

Sassnitz-Mukran

Kooperation mit Leipzig und Eröffnung neuer Offshore-Halle

Die Kooperationsverbünde Port Sassnitz-Mukran und das Netz-werk Logistik Leipzig-Halle haben beschlossen, die Verbindungen zwischen den beiden Standorten weiterzuentwickeln. Dafür wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der u.a. eine enge Zusammen-arbeit bei den wichtigsten Branchenveranstaltungen beinhaltet. Beide Industrieregionen gehören aufgrund ihrer geografischen Lage zu zentralen Drehscheiben im globalen Warenverkehr. So ist in der Region Leipzig/Halle nahezu das komplette Dienstleistungs-spektrum der Logistik vertreten und über multimodale Verkehrs-verbindungen mit allen wichtigen europäischen Wirtschaftszentren vernetzt. In Sassnitz-Mukran befindet sich der größte Eisenbahn-fährhafen Deutschlands, der als einziger in Europa über Möglich-keiten zum Umschlag von Eisenbahnwaggons russischer Breitspur verfügt. Kürzeste Seeverbindungen bestehen nach Skandinavien, Russland und ins Baltikum.

Als Basishafen für die Installation von Offshore-Windkraftanla-gen vor Rügen werden künftig am Standort Anlagen für den Off-shore-Einsatz an Land vormontiert und auf spezielle Errichterschiffe verladen. Zu diesem Zweck hat der Fährhafen Sassnitz kürzlich eine neue Halle (110 m lang, 31 m breit, 3.400 m2) eröffnet und damit sein Leistungsportfolio für die Windenergiebranche erweitert. Zwei Krane mit einer Traglast von je 25 t sowie zwei Lkw-Einfahrten und ein 15 x 12 m großes Tor komplettieren die Ausstattung der beheiz-baren Halle. Erster Nutzer der Multifunktionshalle ist die Euros Entwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen mbH. In den kom-menden ein bis zwei Jahren wird das Unternehmen dort Prototypen von Rotorblättern der 80-m-Klasse für Offshore-Windenergieanla-gen mit 7 MW Nennleistung produzieren. Die Fertigung der Kom-ponenten soll etwa zum Jahresbeginn 2014 abgeschlossen sein. M Ar

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Areva Wind

Logistikservice für NordseeDer Anlagenhersteller Areva Wind hat mit den Partnern Helikop-

ter Travel München (HTM), Global Tech I und Trianel eine Koo-peration über den Offshore-Service zweier Nordseewindparks ge-schlossen. Zukünftig wird HTM für Areva und deren Kunden Mitarbeiter und Material zum »Trianel Windpark Borkum« und »Global Tech I« transportieren. Die beteiligten Unternehmen ei-nigten sich über ein Rahmenabkommen, die Helikopter gemeinsam für die Offshore-Logistik und Wartung der M5000-Windenergie-anlagen von Areva einzusetzen. Der Vertrag wurde zunächst für drei Jahre geschlossen.

Stationiert sind die Helikopter des Typs EC 135 und EC 145 am Verkehrslandeplatz Emden, dem Basisflughafen für »Alpha Ven-tus«, von dem aus zukünftig auch der »Trianel Windpark Borkum« und der »Global Tech I« betreut werden. Die Helikopter ermögli-chen mit ihrer speziellen Ausrüstung die Beförderung von Service-technikern und Ersatzteilen zu den Windenergieanlagen. M

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25HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & MaritimNews

Vattenfall

Baubeginn von »DanTysk«Der Bau des Offshore-Windparks »DanTysk«, rund 70 km west-

lich der Insel Sylt gelegen, hat begonnen. Die ersten Stahlfunda-mente für die 80 Windturbinen wurden im niederländischen Vlis-singen auf das Errichterschiff »Seafox 5« verladen und Ende Fe- bruar in der Nordsee installiert. Der Hauptauftragnehmer für die Fundamente ist das dänisch-deutsche Aersleff Bilfinger Berger Joint Venture (ABJV).

»DanTysk« entsteht auf einer Fläche von 70 km2 in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) an der Grenze zu däni-schen Hoheitsgewässern. Der Windpark wird eine installierte Leis-tung von 288 MW haben und 400.000 Haushalte mit Strom ver-sorgen. »DanTysk« ist ein Joint Venture von Vattenfall (51 %) und den Stadtwerken München (49 %). Die Investitionskosten für den Windpark, dessen vollständige Inbetriebnahme für Mitte 2014 ge-plant ist, belaufen sich auf mehr als 1 Mrd. €.

Auf ihrer Fahrt zum Baufeld transportierte die »Seafox 5« zuerst vier rund 60 m lange und 600 t schwere Monopiles sowie vier Tran-sition Pieces. Vor Ort werden die Monopiles bei Wassertiefen von bis zu 32 m in den Meeresboden gerammt und die Transition Pieces,

Siemens

Neue Offshore-Windturbine und Testzentrum in Dänemark

Siemens hat eine neue Offshore-Windenergieanlage vorgestellt. Die SWT-4.0-130 hat eine Kapazität von 4 MW und einen Rotor-durchmesser von 130 m. Maschinenhaus und Turm sind weiterent-wickelte Varianten der 3,6-MW-Windturbine und die Rotorblätter sind nach dem IntegralBlade-Verfahren aus einem Guss und ohne Klebestellen gefertigt. Das neue Rotorblatt B63 mit einer Länge von 63 m ist laut Siemens das längste und technologisch am weitesten entwickelte Rotorblatt in der 4-MW-Leitungsklasse. Aufgrund einer optimierten Ankopplung von Blattkante und -gewinde reagieren aeroelastische Blätter flexibler auf hohe Windlasten und federn die-se ähnlich wie Stoßdämpfer bei Autos ab. Dank dieser Technologie können längere Rotorblätter zum Einsatz kommen, was die Wind-ausbeute und damit den Ertrag der Anlage steigert.

Seit Dezember 2012 läuft der Prototyp der SWT-4.0-130 im dä-nischen Østerild. Die Serienproduktion soll im Jahr 2015 aufge-nommen werden. Jede von Siemens angebotene Windenergiean lage gehört künftig einer der Plattformen »Siemens G2«, »Siemens G4«, »Siemens D3« oder »Siemens D6« an. Der Name der jeweiligen Plattform ergibt sich aus einer Kombination der angewandten An-triebstechnologie und der Leistungsklasse der Windenergieanlagen. Plattformen mit Getriebe werden mit dem Buchstaben »G« gekenn-zeichnet (geared), während Produktplattformen ohne Getriebe das Präfix »D« erhalten (direct drive). Mit einer Leistung von 4 MW gehört die SWT-4.0-130 ebenso wie die SWT-3.6-120 zur Sie-mens-G4-Plattform.

Unterdessen hat Siemens in Dänemark zwei neue Forschungs- und Testzentren für Windenergieanlagen eröffnet. In Brande (siehe Foto) können Großkomponenten von Siemens-Windturbinen wie Generatoren, Hauptlager oder ganzen Maschinenhäuser auf spezi-ellen Testständen geprüft werden. In Aalborg kann Siemens auf

als Verbindungstück zwischen Monopile und Turm, montiert. Als Schallschutz kommt während der Rammarbeiten ein sogenannter doppelter, großer Blasenschleier zum Einsatz, um die Geräusch-belastung für die maritime Umwelt möglichst gering zu halten. Während der gesamten Bauphase wird die Baustelle durch ein Ver-kehrssicherungsschiff überwacht. Vattenfall hofft auf geeignete Wet terbedingungen, damit die 80 Fundamente bis August gerammt werden können. Ab Sommer dieses Jahres sollen dann auf den Fun-damenten parallel die ersten Windturbinen errichtet werden. M

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sieben Prüfständen komplette Rotorblätter testen, darunter auch das weltweit größte eingesetzte Rotorblatt mit einer Länge von 75 m. Gemeinsam bilden die beiden Einrichtungen laut Unterneh- mens angaben die weltgrößten Forschungs- und Testzentren für die Windkrafttechnologie.

»Mit umfassenden Tests aller Großkomponenten unserer Wind-turbinen können wir das Risiko von technischen Fehlern im Feld deutlich reduzieren«, sagt Felix Ferlemann, CEO der Wind Power Division von Siemens Energy. Moderne Rotorblätter sind heute die weltgrößten Strukturen aus Faserverbundkunststoff. So ist etwa der Flügel eines Airbus A380 nur halb so lang wie das Siemens-B75-Rotorblatt mit einer Länge von 75 m.

Die Teststände in Aalborg sind nicht nur für dieses weltgrößte Rotorblatt im Einsatz ausgelegt, sondern künftig können hier auch noch längere Blätter der nächsten Generation auf Herz und Nieren geprüft werden. Beim sogenannten Highly Accelerated Lifetime Testing (HALT) werden Komponenten von Windturbinen über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten deutlich höheren Lasten ausgesetzt als normalerweise über die komplette Betriebszeit auf sie einwirken würden. M

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26 HANSA-Sonderteil – Wind & Maritim 2013

Wind & Maritim POLAR-Bündnis

POLAR steht für »Production, Operation and Living in Arctic Regions«. Der

Zusammenschluss aus zehn Unternehmen und drei Forschungseinrichtungen mit Sitz in der Hansestadt Rostock entwickelt seit mehr als zwei Jahren gemeinsam ein Bau-kastensystem von Systemlösungen, die bei der Verarbeitung und Logistik von Roh-stoffen und Energieträgern in unwirtlichen Regionen zum Einsatz kommen.

»Wir spezialisieren uns vor allem auf die gewaltigen Erdgasvorkommen in der Ark-tis«, sagt Burghard Zimmermann, POLAR-Sprecher und hauptberuflich Leiter der Konstruktion bei Nordic Yards in Wismar. »Unser Ziel ist es, einmal Komplettlösungen anzubieten, also zum Beispiel ein Gas-Transportschiff zu bauen, dass 2 m dickes Eis brechen kann. Das hat noch niemand auf der Welt geschafft.«

Zum einen will POLAR eisbrechende Gastanker und schwimmende Flüssiggas-Plattformen als Komplettlösungen anbie-ten. Zum anderen will das Bündnis peri-phere Anlagen und Systeme für den Bau von Gastankern und Offshore- Strukturen zuliefern. Dazu gehören etwa Tanksysteme, Isoliersysteme sowie Korrosionsschutz und Enteisungstechnik. Und schließlich sollen störungsfreie Wohn und Servicemodule angeboten werden, die mit hochwirksamer Isolier und Enteisungstechnik den Ele-menten trotzen.

Gewaltige russische GasressourcenEinen Anteil von 10 bis 15 % am Gesamt-

markt und rund eine Viertelmilliarde Euro zusätzlichen Umsatz im Jahr peilt POLAR mit den drei Verbundprojekten an. Der po-tenzielle Absatzmarkt ist enorm, denn im-merhin ein Drittel der globalen Erdgasvor-kommen liegen im arktischen Bereich.

»Vor allem Russland will diese Ressour-cen in den nächsten Jahren erschließen«, sagt Zimmermann. »Wenn die Investitions-entscheidungen fallen, müssen wir mit un-seren Lösungen bereitstehen.« Dann könne man sich auch der internationalen Konkur-renz wie Samsung oder Mitsubishi Heavy

Industries stellen, ist sich der Konstruktions-leiter der Werft sicher.

Schon heute beteiligt sich POLAR über Nordic Yards an technischen Vorerkun-dungen am Yamal-Erdgasfeld in Nordwest-Sibirien. 13 % der weltweiten Erdgasres-sourcen lagern dort. Aber auch andere POLAR-Partner unterhalten langjährige

Geschäftsbeziehungen zu russischen Groß-unternehmen wie Gazprom, Sovcomflot oder Norilsk Nickel.

Schaffung von 1.200 Jobs erwartet»Mit dem gemeinsamen Wissen sind wir

in Deutschland klar die Nummer eins«, sagt Rene Matthies, der sich bei POLAR um das

Polarer WachstumskernDas in Rostock beheimatete POLAR-Bündnis entwickelt Systemlösungen für Transport, Lagerung und Verarbeitung von Energieträgern und Rohstoffen unter extremen Umweltbedingungen, wie sie typischerweise im Nordatlantik, im Nordpolarmeer und der Arktis vorkommen

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Wachstumskern POLAR auf einen Blick

Vision Im Jahr 2017 will POLAR mit seinem Baukasten von zentralen Systemkomponenten weltweit führender Anbieter sein und peilt einen Marktanteil von 10–15 % an.

Förderzeitraum 01.12.2010–30.11.2013Projektmittel Gesamtausgaben: 20,8 Mio. €.

Fördersumme im Rahmen des »Unternehmen Region«- Programms »innovative regionale Wachstumskerne«: 10,4 Mio. €

Kontakt POLAR c/o MCC Maritimes Consulting Center GmbH Industriestraße 8, 18069 Rostock Tel. 03841/7582-170 [email protected]

Das vom Bund geförderte POLAR-Forschungsprojekt gründete sich Ende 2010. Drei wissenschaftliche Einrichtungen und zehn Unternehmen sind daran beteiligt

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Wind & MaritimPOLAR-Bündnis

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Marketing und den Vertrieb kümmert. »Wir haben in den letzten fünf bis sechs Jahren im Großraum Rostock Wismar ein erhebliches Maß an Wissen angesammelt haben, das wir mit POLAR kontinuierlich ausbauen«, unterstreicht Matthies, beim Bündnispartner Kaefer für den Bereich Flüs-siggas zuständig. Mit rund 19.000 Mitarbei-tern ist das Bremer Familienunternehmen der weltweit größte Isolierer (S. 29).

Insgesamt 20,8 Mio. € werden in POLAR und dessen 24 Einzelprojekte investiert. Die Hälfte der Investition erfolgt durch Gelder im Rahmen des vom Bundesminis terium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten »Unternehmen Region«-Programms »inno-vative regionale Wachstumskerne«. Rund 1.200 neue Arbeitsplätze soll POLAR bis 2017 schaffen, mehr als die Hälfte davon bei den POLAR -Partnern selbst.

Maritimes als nationale Angelegenheit

»POLAR ist das größte Forschungspro-jekt in Norddeutschland. Auch die Politik interessiert sich sehr stark für uns, allen voran der Koordinator der Bundesregie-rung für die maritime Wirtschaft«, sagt Dr. Hans-Gerd Bannasch, Geschäftsführer der MCC Maritimes Consulting Center GmbH in Wismar.

Bannasch berät die maritime Industrie seit 25 Jahren in strategischen Fragen und koordiniert auch den innovativen regio-nalen Wachstumskern POLAR. Er betont, die maritime Wirtschaft sei mitnichten nur von regionaler Bedeutung, sondern eine nationale Angelegenheit: »Die Werften zum Beispiel haben einen Wertschöpfungsanteil von rund 20 %, die übrigen 80 % entfallen auf die Zulieferer. Und viele von denen sit-zen eben nicht an der Küste, sondern sehr oft auch in Baden Württemberg oder Ba-yern«, so Bannasch.

Der strukturelle Wandel der maritimen Branche sei nicht aufzuhalten, räumt Ban-nasch ein, aber man könne ihn aktiv gestal-ten: »Deshalb erschließen sich viele Unter-nehmen gerade neue Felder und konzen- trieren sich auf lukrative Nischen wie Spe-zialschiffbau oder Offshore -Technik. Bei den innovativen und hochtechnologischen Themen sind wir nach wie vor spitze!« M

Dieser Artikel ist in einer längeren Fassung erschienen im Magazin »Unternehmen Re-gion«, 1/2012, herausgegeben vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung

Arbeiten und Leben in der Arktis

In der Arktis weht ein anderer Wind. Er wird von Temperaturen von bis zu -50 °C

begleitet; daneben stellen bis zu 10 m hohe Wellen und teilweise 4.000 m tiefes Wasser ganz besondere Anforderungen an die Tech-nik. »Eine der größten Herausforderungen ist: Wir wollen den Betrieb der technischen Einrichtungen ganzjährig sicherstellen«, sagt Rene Matthies vom POLAR-Bündnis-partner Kaefer.

Die Minustempera tu-ren haben Auswirkun-gen auf die Festigkeit von vielen Materialien: So kommt es zur kälte- bedingten Schwächung der atomaren Gitter-struktur, Metalle oder Kunststoffe werden spröde. Mit den beson-deren Tücken arktischer Witterung müssen auch Kraftfahrer rechnen: Beim Parken gefrieren die Reifen an der Unterseite zu eckigen Gebilden und Dieselmotoren ver-sagen trotz speziellen »Polardiesels« unter -40 °C den Dienst, da Paraffinkristalle den Kraftstofffilter verstopfen.

Auch von den Menschen verlangen die Temperaturen allerhand ab. Die Kältewir-kungen auf den Körper sind vielfältig und häufig gravierend. Sinkt die Kerntemperatur um 2 °C, werden bereits viele Körperfunk-tionen beeinträchtigt. Fällt die Körpertem-peratur unter etwa 32 °C, werden die Mus-

keln steif und ein Taubheitsgefühl breitet sich aus; das Gehirn arbeitet nur noch lang-sam. Unter 29,5 °C werden die meisten Käl-teopfer bewusstlos, das Herz schlägt noch zwei - bis dreimal pro Minute und es besteht akute Lebensgefahr.

Doch auch bei nur kurzer Einwirkung arktischer Kälte sind die Wirkungen auf den Menschen schwerwiegend. Die Atem-

wege verengen sich, die Ausschüttung von Stresshormonen belas-tet das Herz-Kreislauf- System. Die Entschei-dungsfähigkeit nimmt ab und die Produktivi-tät sinkt, während die Unfallgefahr deutlich

zunimmt. Schon nach wenigen Minuten im Freien drohen zudem Erfrierungen an un-geschützten Hände, Ohren und der Nase.

Im Rahmen ihrer grundlegenden Analy-se arktischer Lebensbedingungen geben die POLAR-Forscher deshalb klare Empfeh-lungen. Unter -21 °C darf weniger als die Hälfte der Arbeitszeit im Freien verbracht werden. Unter -30 °C ist – außer bei Ge-fährdung der Sicherheit und unbedingter Erfordernis – gar keine Außenarbeit mehr möglich. »Zur Eiseskälte kommt dann auch noch monatelange Dunkelheit«, weiß Kae-fer-Experte Rene Matthies. »Da kann man schnell depressiv werden.« M

Die Temperaturen in der Arktis verlangen Mensch und Gerät alles ab

»Zur Eiseskälte kommt monatelange Dunkelheit.

Da kann man schnell depressiv werden«

René Matthies, Kaefer

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Anfang Januar hat die Werftengruppe Nordic Yards am Standort Warne-

mün de eine neue Teststrecke eingeweiht. Die Kühlstrecke dient der Erprobung von drei im Rahmen des POLAR-Bündnisses entwickelten Modellen, sogenannten Mock-Ups. Diese Modelle, allesamt Nordic-Yards-Eigenkonstruktionen im Maßstab 1:1, stel-len ein LNG-Cargo-Handling-System dar, werden jedoch der Genauigkeit halber un-abhängig voneinander getestet. Zu den Test-modellen gehören ein Doppelhüllentank (Aluminium Double Barrier Tank / ADBT), eine LNG-Decksleitung mit Enteisungssys-tem und eine doppelwandige Bunkerleitung.

»Ziel der Tests ist es, unsere Forschungs-ergebnisse in der Praxis zu bestätigen. Wir werden die Baubarkeit und Einsetzbarkeit der Systemlösungen, die wir mit POLAR-Forschungspartnern wie dem Fraunhofer Anwendungszentrum für Großstrukturen in der Produktionstechnik und R&M Ship Technologies entwickelt haben, nachwei-sen«, sagt Burghard Zimmermann, Leiter der Konstruktion bei Nordic Yards.

Testtemperaturen bis zu -163 °CDie Modelle werden drei Monate unab-

hängig voneinander auf der 15 m langen Teststrecke bei kryogenen Temperaturen erprobt. Dazu werden sie in klassifizierten Prozeduren mehrmals von ca. 10 °C bis auf

-163 °C abgekühlt und wieder aufgetaut. Untersucht werden hierbei u.a. die neuar-tigen Isolierwerkstoffe, das Material- und das Spannungsverhalten der Konstruktion unter arktischen Bedingungen.

»Das POLAR-Projekt hat uns ermöglicht, innovative Lösungen für den Einsatz von Schiffen und Offshore-Strukturen unter arktischen Bedingungen zu entwickeln, die so noch nicht am Markt erhältlich sind. Das bedeutet nicht nur einen Wissensvorsprung, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil für Nordic Yards«, so Zimmermann.

Die Werftengruppe forscht und entwi-ckelt im Rahmen des POLAR-Projekts u.a. an Schiffsformen und -strukturen für den arktischen Einsatz im Transport-, Service- und Sicherheitsbereich. Im Vordergrund

steht die Erhöhung von Energieeffizienz und Betriebssicherheit, die Entwicklung in-novativer Antriebssysteme sowie die Weiter-entwicklung des von Nordic Yards entwi-ckelten LNG-Tanksystems.

Auftrag für eisbrechende Schiffe über 150 Mio. €

Einen großen Erfolg beim Bau von Schif-fen in arktischen Regionen konnte das Un-ternehmen jüngst bereits verbuchen. Ende 2012 erhielten die Nordic-Werften in Wis-mar und Warnemünde einen Großauftrag aus Russland über den Bau von zwei eisbre-chenden Rettungs- und Bergungsschiffen im Wert von 150 Mio. €. Auftraggeber ist das russische Transportministerium. Dabei halfen sicherlich die Kontakte des Eigners: Nordic Yards ist seit 2009 im Besitz des rus-sischen Investors Vitaly Yusufov.

Die Auslieferung der etwa 86 m langen und 19 m breiten Schiffe ist für das Frühjahr 2015 geplant. Sie sollen auf der nördlichen Polarmeer-Route in der Arktis eingesetzt werden. Es handelt sich um Eisbrecher der zweithöchsten Eisklasse. Die Schiffe werden u.a. Patrouillen und Rettungseinsätze in Öl- und Gasfeldern übernehmen. Sie sind hoch spezialisiert und für die Suche und Bergung in Not geratener Schiffe, die Rettung von Menschen sowie deren medizinische Ver-sorgung ausgelegt. M

Nordic Yards eröffnet Kühlstrecke für ForschungszweckeModelle werden bei arktischen Temperaturen erprobt . Dabei werden neuartige Isolierwerkstoffe überprüft . Einen Großauftrag aus Russland für zwei eisbrechende Schiffe hat die Werftengruppe kürzlich bereits erhalten

Nordic Yards in Wismar: Die Werftengruppe hat sich auf Offshore- und arktische Anwendungen spezialisiert

»POLAR hat uns ermöglicht, Lösungen für

den Einsatz von Schiffen und Offshore-Strukturen unter arktischen Bedingungen zu

entwickeln«Burghard Zimmermann, Nordic Yards

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Im Jahr 1918 gründete Carl Kaefer ein Un-ternehmen, das sich auf die Lieferung von

Materialien sowie Leistungen für die Iso-lierung von Schiffen spezialisierte. Seine Geschäftsidee basierte dabei auf der Nut-zung von Torf zur Isolierung der Kühlraum-wände – der Plan einer effizienten Ener-giewirtschaft war geboren.

Wie sehr Carl Kaefer die Zeichen der Zeit erkannte, zeigt der rasche Aufstieg des Bre-mer Unternehmens. Schon bald konnten weitere Absatzmärkte erschlossen werden. Kaefer ist heute der weltweit größte Anbieter sämtlicher Leistungen rund um Isolierung. Daneben gehören Gerüstbau, Korrosions-schutz und Innenausbau zum Kerngeschäft. Passiver Brandschutz und Asbestentsorgung vervollständigen das Portfolio.

Arktisches Klima erfordert hochwertige Isoliersysteme

Im POLAR-Bündnis spielt Kaefer eine Schlüsselrolle. Dabei war das norddeutsche Unternehmen schon im Vorgängerprojekt CTS (Cryo Tank Systems) als Partner ver-treten, aus dem POLAR hervorgegangen ist. Hintergrund ist, dass in den arktischen Ge-bieten enorme Ressourcen von Erdgas er-kundet worden sind. Bislang gibt es keine erprobten und zugelassenen technischen Lösungen, diese Ressourcen unter den dort herrschenden klimatischen Bedingungen zu erschließen.

Kaefer ist an der Entwicklung solcher Technologien im Rahmen des Forschungs-projekts POLAR intensiv betei ligt. Im Ver-bundprojekt »LNG-Anlagen- und Tankpe-ripherie« entwickelt Kaefer neue Isoliersysteme für LNG-Trans-port- und Lagertanks. Zudem stehen die Neuentwicklung von Materialien und die Neugestal-tung der bestehenden Konstruk-tionen zur Verbesserung der Iso-lierwirkung sowie der Festigkeit auf der Agenda, um die Tankiso-lierung an schwere Seegangsbe-dingungen und Fahrten durch Eis anzupassen. Hier arbeitet Kaefer eng mit Nordic Yards und

dem Fraunhofer Anwendungszentrum für Großstrukturen in der Produktionstechnik (AGP) in Rostock zusammen. So wurden zur wärmebrückenfreien Isolierung eines Tanks folgende Untersuchun gen durchgeführt:• ErprobungeinerselbsthaftendenPolyu-

rethanschaum-Isolierung, die das fugen-lose, wärmebrückenfreie Isolieren eines Tanks ermöglicht;

• Temperaturbelastungstests (auf -163°Cherunterkühlen) im hauseigenen Techni-kum, an einem Mock-Up eines LNG-Tanks, auf den das Isoliersystem appliziert wurde.

Eine dünnschichtige Isolierung wurde wie folgt erforscht:• vertiefendeUntersuchungderVakuum-

isolierung als besonders dünnschichtiges Isoliermaterial;

• UntersuchungenvonIsoliersystemenmitAerogelen;

• AbschlussersterTestläufeaneiner»kaltenWand« (auf -163 °C herunterkühlbar).

Auch bei Auflagersystemen ist Kaefer inner-halb des POLAR-Bündnisses aktiv. So wur-den Auflagermaterialien und -konstruk- tionen untersucht, auf dem der Tank im LNG-Schiff aufliegt. Zudem wurden die Wärmeleiteigenschaften des in Zusammen-arbeit mit dem Fraunhofer AGP entwi-ckelten Auflagermaterials (faserverstärktes Epoxidharz mit Füllstoffen) gemessen.

Ein weiteres Schwerpunktthema ist Slo-shing, das Kaefer zusammen mit dem Lehr-stuhl für Meerestechnik an der Universität Rostock sowie dem assoziierten Partner EADS Astrium aus Bremen bearbeitet.

Sloshing ist das Hin- und Herschwappen von Flüssigkeiten mit freier Oberfläche in-nerhalb eines Behälters. Diese Flüssigkeits-bewegung in großen Tankschiffen kann zu hohen Druckbelastungen im Tank führen und ihn beschädigen.

Anti-Sloshing-Lösung vor Patentanmeldung

»Wir haben zusammen mit den Partnern innerhalb des Forschungsprojekts POLAR eine Lösung entwickelt, die sich im Stadium der Patentanmeldung befindet«, sagt Rene Matthies von Kaefer. Einzelheiten zu dem entwickelten System will er allerdings aus Schutzrechtsgründen erst zum Ende des POLAR-Projekts bekanntgeben. Die Uni-versität Rostock verfügt über zwei verschie-den große Sloshing-Prüfstände, die für die Forschung auf diesem Gebiet entscheidende Aussagen machen können. Sie sind ausge-stattet mit Drucksensoren, um den Druck der Flüssigkeit bei Wellenbewegung zu er-fassen. Das Ganze wird am Computer auf-gezeichnet. Anschließend lässt sich erken-nen, wie groß die Kräfte sind, die auf die Strukturwände wirken.

Ziel von POLAR ist es, das Sloshing für verschiedene Füllstände zu untersuchen und Lösungen zu entwickeln, um Sloshing zu reduzieren, so dass auch verschiedene Teilfüllungen im Tank transportiert werden können. Derzeit können nur Tankfüllungen von »90 % bis ganz voll« oder »10 % bis leer« ohne Risiko gefahren werden. Bei POLAR will man 30 und 40 % erreichen, zum Bei-spiel durch Schottwände oder auch schwim-

mende Strukturen.Im Bereich »Wohn- und Service-module« wiederum arbeitet Kae-fer an Isolierpaneelen. Im Fokus der Forschungsbemühungen ste-hen die wärmetechnische Ausle-gung und Berechnung der Pa-neele zur Isolie rung der Außen- hülle der Wohn- und Servicemo-dule sowie die Prüfung innova-tiver Hinterlüftungsmöglichkei-ten in den Paneelen zur Vermei- dung von Kondensatausfall. M

Spezialist für tiefe TemperaturenAus dem Isoliergeschäft für den Schiffbau mit nur einer Niederlassung entwickelte sich Kaefer in mehr als neun Jahrzehnten zu einem internationalen Unternehmen, das in über 50 Ländern aktiv ist und rund 19 .000 Mitarbeiter beschäftigt

Kaefer hat die indische Polarstation »Bharati« gebaut