4
Das Magazin zur Energiewende in der Schweiz Nr. 2, März 2010 Ein Techniker prüft die Qualität von Solarzellen. Viele solche Cleantech- Jobs sollen in der Schweiz entstehen, fordert die SP Schweiz. Sie hat die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» lanciert, die zum Ziel hat, bis 2030 die Hälfte der Energieproduktion mit erneuerbaren Energien zu decken und damit tausende zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Neue Arbeitsplätze dank Cleantech Es ist kaum zu glauben. Ausgerech- net mitten in einer Wirtschaftskrise sollen die Arbeitslosen bestraft werden. Und das grundlos: Sie ha- ben das aktuelle Debakel weder verursacht noch verschuldet. Und trotzdem möchte die bürgerliche Mehrheit im Parlament die Leistun- gen der Arbeitslosenversicherung schmerzhaft kürzen. Es darf doch nicht sein, dass nun die Arbeitneh- menden die bitteren Folgen der Fi- nanzkrise allein ausbaden müssen, nachdem der Staat den Verantwort- lichen des Kasinokollapses mit Mil- liarden aus der Patsche geholfen hat. Währenddem bereits wieder Boni und Eintrittsprämien in Mil- lionenhöhe verteilt werden wie eh und je. Dagegen wehrt sich die SP. Eine Antwort auf die Arbeitslosigkeit Nur: Es ist klar, dass sich die SP nicht damit begnügen darf, sich gegen diesen Abbau zu wehren. Wir verstehen uns als die progres- sive Kraft. Als Partei, welche die Schweiz mit ihren Ideen in den letz- ten Jahren immer weitergebracht, die Schweiz bewegt hat. Darum wird von uns auch erwartet, eine langfristige Antwort auf die Proble- matik der Arbeitslosigkeit zu ge- ben. Eine Antwort, die Perspekti- ven eröffnet. Perspektiven für neue Foto: Keystone Arbeitsplätze, für die Arbeit von morgen. Und für die SP ist diese Antwort klar: Sie heisst Cleantech. Cleantech steht für Arbeitsplätze mit Zukunft, für Investitionen in erneuerbare Energien, in neue Tech- nologien. Cleantech heisst techno- logische Innovationen, die Gesell- schaft und Umwelt im Blick haben. Und nicht Scheininnovationen in le- bensfremde Finanzderivate. Die Fi- nanzwirtschaft hat uns in die Krise geführt. Cleantech führt uns wieder hinaus. Investieren in Cleantech bedeutet Investitionen in eine neue Indus- triepolitik. In Deutschland sind in den letzten Jahren 170 000 Arbeits- Unterschreiben Sie die Volksinitiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» Setzen Sie ein Zeichen: Unterschreiben Sie beiliegenden Unter- schriftenbogen und senden Sie ihn noch heute ab. Weitere Bogen unter: www.spschweiz.ch/sonnenklar oder bei [email protected] von Christian Levrat, Präsident SP Schweiz von Thomas Christen, Generalsekretär SP Schweiz

Sonnenklar 2 / 2010

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Magazin zur Energiewende in der Schweiz

Citation preview

Page 1: Sonnenklar 2 / 2010

Die Berner RegierungsrätInnen Andreas Rickenbacher und Barbara Egger-Jenzer unterstützen zusammen mit den Regierungsräten Urs Hofmann (AG) und ChristophBrutschin (BS) die neue Energieinitiative der SP Schweiz. Frau Egger-Jenzer führt aus,warum sie auf eine moderne Energieversorgung setzt und warum sie die Initiativewichtig findet.

SP-Initiative: Antrieb fürkantonale Energiepolitik

Die SP-Initiative «Neue Arbeits-plätze dank erneuerbaren Ener-gien» ist die richtige Antwort aufdie Wirtschaftskrise. Dank Investi-tionen in erneuerbare Energienkönnen neue, zukunftsfähige Ar-beitsplätze geschaffen werden. Fürfortschrittliche Energiekantone wieden Kanton Bern bringt die Initiati-ve zusätzlichen Schwung in dieUmsetzung ihrer Energiepolitik.

Fortschrittliche BernerEnergiepolitikTrotz oder gerade wegen der er-nüchternden Ergebnisse des Klima-gipfels vom letzten Jahr in Kopen-hagen will der Kanton Bern seinenBeitrag zum globalen Schutz desKlimas leisten. Er will dies insbe-sondere im Energiebereich tun,denn eine griffige Energiepolitik istder beste Klimaschutz. Und da gehört die Zukunft den erneuerbaren Energien und derEnergieeffizienz. Unser Kanton setztschon lange auf diese Technolo-gien: Seit den Siebziger Jahren desletzten Jahrhunderts fördert er kon-sequent Energiesparmassnahmenund mit seiner Energiestrategie hater vor einigen Jahren die Weichen

Richtung nachhaltige Entwicklunggestellt. Mit dem Energiegesetz, das vomGrossen Rat hoffentlich gemäss unseren Vorschlägen verabschie-det wird, schaffen wir uns nun denerforderlichen Rahmen zur Umset-zung unserer Ziele. Wenn der Gros-se Rat in der zweiten Lesung seinerKommission folgt, werden wir alserster Kanton den Gebäudeener-gieausweis für obligatorisch erklä-ren und zwar für Liegenschaften,die mehr als 20 Jahre alt sind. Aus-

Impressum sonnenklar! Herausgeberin: SP Schweiz, Postfach, 3011 Bern, [email protected]. Redaktion: Pierre Bonhôte, alt Ständerat; Thomas Christen, Generalsekretär; Chantal Gahlinger, politische Fachsekretärin; Reto Gamma, Projektleiter Fundraising; Barbara Marty Kälin, alt National-rätin; Roger Nordmann, Nationalrat; Eric Nussbaumer, Nationalrat; Gisèle Ory, Regierungsrätin; Rudolf Rechsteiner, Nationalrat; Doris Stump, National-rätin; Ursula Wyss, Nationalrätin. Redaktionelle Bearbeitung und Produktion: Gallati Kommunikation, Zürich. Gestaltung: Purpur AG für Publishing und Communication, Zürich. Druck: Abächerli Druck AG, Sarnen. sonnenklar! erscheint viermal im Jahr in Deutsch und Französisch. Postkonto: 30-665681-6, sonnenklar!, 3001 Bern.

serdem erhalten wir mit einer Förderabgabe auf Strom zusätz-liche Mittel, die wir zur Förderungvon erneuerbaren Energien und für Massnahmen im Bereich derEnergieeffizienz einsetzen werden.Sofern der Grosse Rat zustimmt,werden wir damit ab 2011 jährlichüber rund 70 Millionen Frankenverfügen.

Mehr Arbeitsplätze, weni-ger Auslandabhängigkeit Aus dem Kanton Bern fliesst heutejedes Jahr rund eine halbe Milliar-de Franken für Brennstoffe ins Aus-land. Was ist, wenn wir diese Gel-der mit erneuerbaren Energien undmit einer verbesserten Energieeffi-zienz einsparen könnten? UnsereCO2-Emissionen würden sich mas-siv reduzieren. Und statt Ölimpor-ten würden wir Arbeitsplätzeschaffen und das Wachstum in un-serem Kanton steigern. Allein mitdem neuen Berner Energiegesetzlassen sich rund 1000 Stellen erhal-ten oder neue schaffen – heimischeArbeitsplätze in der Baubranche, inHandwerksbetrieben, bei Planern,Architektinnen und bei innovativenFirmen, die sich mit erneuerbarenEnergien interessante und zu-kunftsfähige Geschäftsfelder er-schliessen. Ein weitgehend CO2-freier Kanton ist heute noch eineVision. Mit unserer Energiepolitikbewegen wir uns aber darauf zu,Schritt für Schritt in die richtigeRichtung. Die Gestaltungs- und Arbeitskraftder Menschen ist die wichtigs-te «nachwachsende» einheimischeRessource! Die Initiative der SPliegt richtig, wenn sie dieser Res-source endlich das gebührende Ge-wicht beimisst. Es muss sich loh-nen, wertschöpfende Arbeit hierbei uns zu leisten! Gute Gründe, dieInitiative der SP zu unterstützen.

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier, SQS-COC-2086 «FSC Trademark 1996,Forest StewardshipCouncil A. C.»

Meine Umwelt ist mir etwas wertWenn Sie die umweltpolitischen Projekte der SP Schweiz unterstützen und «sonnenklar!» vierteljährlich erhalten wollen, senden Sie bitte Ihre Adresse [email protected]

Die Photovoltaikanlage auf dem Scheunen-dach im bernischen Zimmerwald liefert jährlich Strom für 21 Haushalte. Setzt derKanton Bern seine fortschrittliche Energie-politik fort, wird künftig noch viel mehr Solarstrom produziert.

Foto

: Sch

wei

zer S

olar

prei

s 200

9

von Barbara Egger-Jenzer,Regierungsrätin Bern

Das Magazin zur Energiewende in der SchweizNr. 2, März 2010

Ein Techniker prüft die Qualität von Solarzellen. Viele solche Cleantech-Jobs sollen in der Schweiz entstehen, fordert die SP Schweiz. Sie hat die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» lanciert, die zum Ziel hat, bis 2030 die Hälfte der Energieproduktion mit erneuerbaren Energien zu decken und damit tausende zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.

Neue Arbeitsplätze dank Cleantech

Es ist kaum zu glauben. Ausgerech-net mitten in einer Wirtschaftskrisesollen die Arbeitslosen bestraftwerden. Und das grundlos: Sie ha-ben das aktuelle Debakel wederverursacht noch verschuldet. Undtrotzdem möchte die bürgerlicheMehrheit im Parlament die Leistun-gen der Arbeitslosenversicherungschmerzhaft kürzen. Es darf dochnicht sein, dass nun die Arbeitneh-menden die bitteren Folgen der Fi-nanzkrise allein ausbaden müssen,nachdem der Staat den Verantwort-lichen des Kasinokollapses mit Mil-liarden aus der Patsche geholfenhat. Währenddem bereits wiederBoni und Eintrittsprämien in Mil-

lionenhöhe verteilt werden wie ehund je. Dagegen wehrt sich die SP.

Eine Antwort auf die ArbeitslosigkeitNur: Es ist klar, dass sich die SPnicht damit begnügen darf, sich gegen diesen Abbau zu wehren.Wir verstehen uns als die progres-sive Kraft. Als Partei, welche dieSchweiz mit ihren Ideen in den letz-ten Jahren immer weitergebracht,die Schweiz bewegt hat. Darumwird von uns auch erwartet, einelangfristige Antwort auf die Proble-matik der Arbeitslosigkeit zu ge-ben. Eine Antwort, die Perspekti-ven eröffnet. Perspektiven für neue

Foto

: Key

ston

e

Arbeitsplätze, für die Arbeit vonmorgen. Und für die SP ist dieseAntwort klar: Sie heisst Cleantech.Cleantech steht für Arbeitsplätzemit Zukunft, für Investitionen in erneuerbare Energien, in neue Tech-nologien. Cleantech heisst techno-logische Innovationen, die Gesell-schaft und Umwelt im Blick haben.Und nicht Scheininnovationen in le-bensfremde Finanzderivate. Die Fi-nanzwirtschaft hat uns in die Krisegeführt. Cleantech führt uns wiederhinaus.

Investieren in Cleantech bedeutetInvestitionen in eine neue Indus-triepolitik. In Deutschland sind inden letzten Jahren 170 000 Arbeits-

Unterschreiben Sie die Volksinitiative

«Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien»

Setzen Sie ein Zeichen: Unterschreiben Sie beiliegenden Unter-schriftenbogen und senden Sie ihn noch

heute ab. Weitere Bogen unter:www.spschweiz.ch/sonnenklar

oder bei [email protected]

von Christian Levrat, Präsident SP Schweiz

von Thomas Christen, Generalsekretär SP Schweiz

soklar_2_10_de.qxp 8.3.2010 13:35 Uhr Seite 4

Page 2: Sonnenklar 2 / 2010

Zukunftsfähige Jobs für die Schweiz

Foto

s: K

eyst

one

Der Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse unterstützt die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien», weil sie die Rahmenbedingungen für einen energetischen Umbau der Wirtschaft stark verbessern würde. Dadurch würden im ganzen Land zehntausende von zusätzlichen Arbeitsplätzen entstehen.

Eine Initiative für die wirtschaftliche Erneuerung

plätze in der Branche der erneuerbaren Energien entstan-den, insgesamt können dieser mittlerweile rund 280 000 Ar-beitsplätze zugerechnet werden. Und auch in der Schweizschlägt sich der Boom bereits heute in den Erfolgsrechnun-gen verschiedener Unternehmen nieder: Die Solar-Divisionvon Oerlikon hat vor kurzem einen 320-Millionen-Auftragfür Maschinen für die Herstellung von Dünnschichtmodulenerhalten, die Toggenburger Materialspezialistin Gurit ver-dient via einer auf Rotorblattkomponenten spezialisiertenTochterfirma am Windboom mit, die UBS erwirtschaftetemit dem Börsengang eines norwegischen Solarunterneh-mens 40 Millionen Franken.

Politischer Wille ist gefordertDamit das wirtschaftliche Potential von Cleantech in Zu-kunft aber tatsächlich ausgeschöpft werden kann, brauchtes die Rahmenbedingungen dazu. Und dafür braucht es denpolitischen Willen. Es gibt zwei Alternativen: zurück in dieZeiten der Atomwirtschaft und der fossilen Energie odervorwärts in die Zukunft einer stärker dezentral ausgerichte-ten Energiewirtschaft mit erneuerbaren Energien von Cleantech in die Zukunft des technologischen Wandels. Bei-des zusammen ist nicht zu haben. Wer neue Atomkraftwer-ke fordert, der spricht sich damit gleichzeitig für einen Aus-baustopp für erneuerbare Energien und gegen die damitvorhandenen Chancen für Wirtschaft und Arbeit aus. Die SPwählt den Weg in die Zukunft. Die Cleantech-Initiative istdas Mittel dazu. Die Forderung ist klar und einfach: Bis 2030soll die Hälfte der Energieproduktion mit erneuerbarenEnergien gedeckt sein. Dass dies mit der Förderung der er-neuerbaren Energien und der Energieeffizienz möglich ist,wissen wir.

Wir wissen, dass die Einführung einer Einspeisevergü-tung für erneuerbare Energien vor rund zwei Jahren einen regelrechten Boom bei den «Erneuerbaren» ausge-löst hat. Der Ansturm ist so gross, dass heute 3000 Solar-stromanlagen auf der Warteliste stehen. Wir wissen, dassdie erschliessbaren Potentiale erneuerbarer Energien bis2030 das Dreifache der bisherigen Stromerzeugung ausAKW betragen. Wir wissen, dass bei der Energieeffizienz dietechnisch möglichen Einsparpotentiale riesig sind – alleinbei den immer noch 240 000 Elektroheizungen und den800 000 Ölheizungen. Wir wissen, dass das Bundesamt fürEnergie das Einsparpotential für Heizung und Warmwasserin Wohnbauten auf 70 Prozent beziffert. Wir wissen, dassder Umstieg auf Erneuerbare möglich ist.

Der Umstieg ist nötigDer Umstieg ist möglich. Und er ist notwendig. Für die Wirt-schaft. Aber natürlich auch für die Umwelt. Die Ausgabender Schweiz für fossile Energie betragen heute 23 MilliardenFranken. 23 Milliarden auf Kosten der Umwelt. Die Schweizmuss im Umweltschutz eine Vorreiterrolle wahrnehmen. Siemuss den CO2-Ausstoss verringern. Und da gibt es nur einMittel: der Umstieg auf erneuerbare Energien.

Der Handlungsbedarf ist gross. Das sieht auch die Basisder SP Schweiz so. Aus einer Auswahl von fünf möglichenInitiativprojekten hat sie die Initiative «Neue Arbeitsplätzedank erneuerbaren Energien» als das vordringlichste Anlie-gen ausgewählt. Darum hat die SP diese Initiative gestartet.Wir sind überzeugt, dass wir eine zukunftsgerichtete, inno-vative Initiative präsentieren, die den Nerv der Bevölkerungtrifft und für die sich darum auch leicht sammeln lässt. Dennauch die Bevölkerung will den Umstieg auf erneuerbareEnergien. Dies haben etwa die AKW-Ablehnung in derWaadt oder das Votum zum Atomausstieg in Zürich gezeigt.

Setzen wir uns für die Sammlung der Initiative ein, damitdiese möglichst bald die notwendigen 100 000 Unterschrif-ten zusammen hat und eingereicht werden kann. Nur sokönnen wir das politische Zeichen setzen, das es jetztbraucht. Weg von fossiler und atomarer hin zu erneuerbarerEnergie.

über wenige energieintensive In-dustriezweige und die Energieer-zeugung ist von fossilen Brennstof-fen nur geringfügig abhängig. DieMassnahmen zur Umstellung aufeine kohlenstoffarme Wirtschaftwerden in der Schweiz deshalb we-niger Stellen kosten als in denmeisten Ländern der EU.Die neue Initiative der SP würdeder Schweiz wieder eine führendeRolle in der Entwicklung saubererTechnologien zuweisen. Die Initia-tive könnte folgende Auswirkungenhaben:• Das Gebäudesanierungspro-gramm würde ab 2020 um weiterezehn Jahre verlängert werden. Da-durch liessen sich zwischen 2020und 2030 jedes Jahr über zehntau-send Arbeitsplätze erhalten. DieMehrheit davon sind mittelmässigqualifizierte Stellen, die aufgrunddes Wärmedämmbedarfs in derBaubranche gebraucht werden.Qualifizierte Stellen würden im Sanitär-, Heizungs- und Elektroin-stallationsgewerbe sowie im SektorSolarenergie geschaffen werden.

Innovation ist für die Schweiz le-benswichtig. Nur dank ihr könnenkünftig Arbeitsplätze geschaffenwerden, während andernorts Stel-len verschwinden: In der Textilin-dustrie etwa arbeiteten 1991 insge-samt 28 000 Menschen, 2008 warenes nur noch 11 000.

Die erneuerbaren Energien sindeiner der Hauptpfeiler einer wirt-schaftlichen Erneuerung. Betrach-tet man deren Rahmenbedingun-gen, steht die Schweiz im Vergleichzur EU gut da, denn sie verfügt nur

• Die Begrenzung der kostende-ckenden Einspeisevergütung fürerneuerbare Energien würde auf-gehoben werden. Dadurch würdenInvestitionen von Hunderten vonMillionen Franken aktiviert, diederzeit blockiert sind. Neue Ar-beitsplätze würden geschaffenwerden. • Eine CO2-Abgabe auf Treibstoffewürde eingeführt. Diese Abgabewürde die Verlagerung von Trans-portleistungen auf die Bahn be-schleunigen. Auch hier würdenneue Arbeitsplätze entstehen, dennder Sektor des öffentlichen Ver-kehrs ist stellenintensiver als derPrivatverkehr. Ein positiver Saldovon einigen tausend Arbeitsplätzenist denkbar. Der Langsamverkehrwürde sich stärker entwickeln undStellen in der Industrie für die Montage von Elektrovelos zur Folgehaben.• Eine Technologiepolitik würdesich entwickeln. Sie würde auf ei-ne energiewirtschaftliche Forschungsetzen, die neue Stellen in der Ex-portindustrie schafft und die grosse

Chance von Cleantech auf den Welt-märkten wahrnähme. • Strom aus erneuerbaren Ener-gien würde den Atomstrom schritt-weise ersetzen. Das hätte einen positiven Effekt auf die Beschäfti-gung: Mit den fünf Milliarden Fran-ken, die ein AKW kostet, könntenzweimal mehr Energie erzeugt undzehnmal mehr Stellen geschaffenwerden. Die fünf AKW in derSchweiz beschäftigen gerade mal1600 Personen.• Energiedienstleistungen hättenKonjunktur. Die Anforderungen aneine bessere Energieeffizienz wür-den die Nachfrage nach Energie-dienstleistungen erhöhen. Damitwürden zahlreiche neue Stellen ge-schaffen werden.

Um das Potential und die Art derArbeitsplätze genauer zu bestim-men, die durch die Initiative aus-gelöst würden, ist eine Studie er-forderlich. Es besteht aber keinZweifel, dass die Bilanz für die Be-schäftigung sehr positiv ausfiele.

Die SP-Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbarenEnergien» fördert die Energieeffizienz und die erneuerbaren Energien. Damit sichert sie bestehende undschafft neue Arbeitsplätze in vielen Sektoren.

Travail.Suisse unterstützt SP-Energieinitiative

Dachdecker und andere Berufszwei-ge der Baubranchewürden vom vermehrten Wärmedämmbedarf profitieren.

IngenieurInnenwürden ebenso vonder SP-Initiativeprofitieren, wieEnergieberater-Innen und andereAnbieterInnen von Energiedienst-leistungen.

Die Elektroinstallations-, die Sanitär- und die Heizungsbranche würden von grösseren Auftragsvolumina profi-tieren.

Der Photovoltaikheimmarkt würde ebenfalls massiv profitieren.

von Josiane Aubert, Vizepräsidentin Travail.Suisse,Nationalrätin SP/VD

Der Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse hat an seinem Kongress Ende 2007 unter dem Leitgedanken«Lebensqualität zuerst» sein «Politikprogramm für morgen» verabschiedet. Darin festgehalten sind unter anderem die Forderung «Arbeitsplätze und gute Löhne für alle» sowie die Aussage «Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze».

Die derzeitige Beschäftigungslage, die im Zuge der Wirtschaftskrise massiv mehr Arbeitslose gefordert hat,sowie die Dringlichkeit des Klimaschutzes erfordern wirksame Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Ener-gien und energetischer Innovationen. Die Schweiz hat endlich einige wichtige Entscheide zur Förderung derEnergieeffizienz getroffen, doch bleibt viel zu tun, um denjungen Generationen Lebensqualität und Arbeitsplätze zu sichern. Der Vorstand von Travail.Suisse hat deshalb entschieden, die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» der SP Schweiz zu unterstützen.

von Martin FlügelPräsident, Travail.Suisse

von Denis Torche,Travail.Suisse

soklar_2_10_de.qxp 8.3.2010 13:35 Uhr Seite 2

Page 3: Sonnenklar 2 / 2010

Zukunftsfähige Jobs für die Schweiz

Foto

s: K

eyst

one

Der Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse unterstützt die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien», weil sie die Rahmenbedingungen für einen energetischen Umbau der Wirtschaft stark verbessern würde. Dadurch würden im ganzen Land zehntausende von zusätzlichen Arbeitsplätzen entstehen.

Eine Initiative für die wirtschaftliche Erneuerung

plätze in der Branche der erneuerbaren Energien entstan-den, insgesamt können dieser mittlerweile rund 280 000 Ar-beitsplätze zugerechnet werden. Und auch in der Schweizschlägt sich der Boom bereits heute in den Erfolgsrechnun-gen verschiedener Unternehmen nieder: Die Solar-Divisionvon Oerlikon hat vor kurzem einen 320-Millionen-Auftragfür Maschinen für die Herstellung von Dünnschichtmodulenerhalten, die Toggenburger Materialspezialistin Gurit ver-dient via einer auf Rotorblattkomponenten spezialisiertenTochterfirma am Windboom mit, die UBS erwirtschaftetemit dem Börsengang eines norwegischen Solarunterneh-mens 40 Millionen Franken.

Politischer Wille ist gefordertDamit das wirtschaftliche Potential von Cleantech in Zu-kunft aber tatsächlich ausgeschöpft werden kann, brauchtes die Rahmenbedingungen dazu. Und dafür braucht es denpolitischen Willen. Es gibt zwei Alternativen: zurück in dieZeiten der Atomwirtschaft und der fossilen Energie odervorwärts in die Zukunft einer stärker dezentral ausgerichte-ten Energiewirtschaft mit erneuerbaren Energien von Cleantech in die Zukunft des technologischen Wandels. Bei-des zusammen ist nicht zu haben. Wer neue Atomkraftwer-ke fordert, der spricht sich damit gleichzeitig für einen Aus-baustopp für erneuerbare Energien und gegen die damitvorhandenen Chancen für Wirtschaft und Arbeit aus. Die SPwählt den Weg in die Zukunft. Die Cleantech-Initiative istdas Mittel dazu. Die Forderung ist klar und einfach: Bis 2030soll die Hälfte der Energieproduktion mit erneuerbarenEnergien gedeckt sein. Dass dies mit der Förderung der er-neuerbaren Energien und der Energieeffizienz möglich ist,wissen wir.

Wir wissen, dass die Einführung einer Einspeisevergü-tung für erneuerbare Energien vor rund zwei Jahren einen regelrechten Boom bei den «Erneuerbaren» ausge-löst hat. Der Ansturm ist so gross, dass heute 3000 Solar-stromanlagen auf der Warteliste stehen. Wir wissen, dassdie erschliessbaren Potentiale erneuerbarer Energien bis2030 das Dreifache der bisherigen Stromerzeugung ausAKW betragen. Wir wissen, dass bei der Energieeffizienz dietechnisch möglichen Einsparpotentiale riesig sind – alleinbei den immer noch 240 000 Elektroheizungen und den800 000 Ölheizungen. Wir wissen, dass das Bundesamt fürEnergie das Einsparpotential für Heizung und Warmwasserin Wohnbauten auf 70 Prozent beziffert. Wir wissen, dassder Umstieg auf Erneuerbare möglich ist.

Der Umstieg ist nötigDer Umstieg ist möglich. Und er ist notwendig. Für die Wirt-schaft. Aber natürlich auch für die Umwelt. Die Ausgabender Schweiz für fossile Energie betragen heute 23 MilliardenFranken. 23 Milliarden auf Kosten der Umwelt. Die Schweizmuss im Umweltschutz eine Vorreiterrolle wahrnehmen. Siemuss den CO2-Ausstoss verringern. Und da gibt es nur einMittel: der Umstieg auf erneuerbare Energien.

Der Handlungsbedarf ist gross. Das sieht auch die Basisder SP Schweiz so. Aus einer Auswahl von fünf möglichenInitiativprojekten hat sie die Initiative «Neue Arbeitsplätzedank erneuerbaren Energien» als das vordringlichste Anlie-gen ausgewählt. Darum hat die SP diese Initiative gestartet.Wir sind überzeugt, dass wir eine zukunftsgerichtete, inno-vative Initiative präsentieren, die den Nerv der Bevölkerungtrifft und für die sich darum auch leicht sammeln lässt. Dennauch die Bevölkerung will den Umstieg auf erneuerbareEnergien. Dies haben etwa die AKW-Ablehnung in derWaadt oder das Votum zum Atomausstieg in Zürich gezeigt.

Setzen wir uns für die Sammlung der Initiative ein, damitdiese möglichst bald die notwendigen 100 000 Unterschrif-ten zusammen hat und eingereicht werden kann. Nur sokönnen wir das politische Zeichen setzen, das es jetztbraucht. Weg von fossiler und atomarer hin zu erneuerbarerEnergie.

über wenige energieintensive In-dustriezweige und die Energieer-zeugung ist von fossilen Brennstof-fen nur geringfügig abhängig. DieMassnahmen zur Umstellung aufeine kohlenstoffarme Wirtschaftwerden in der Schweiz deshalb we-niger Stellen kosten als in denmeisten Ländern der EU.Die neue Initiative der SP würdeder Schweiz wieder eine führendeRolle in der Entwicklung saubererTechnologien zuweisen. Die Initia-tive könnte folgende Auswirkungenhaben:• Das Gebäudesanierungspro-gramm würde ab 2020 um weiterezehn Jahre verlängert werden. Da-durch liessen sich zwischen 2020und 2030 jedes Jahr über zehntau-send Arbeitsplätze erhalten. DieMehrheit davon sind mittelmässigqualifizierte Stellen, die aufgrunddes Wärmedämmbedarfs in derBaubranche gebraucht werden.Qualifizierte Stellen würden im Sanitär-, Heizungs- und Elektroin-stallationsgewerbe sowie im SektorSolarenergie geschaffen werden.

Innovation ist für die Schweiz le-benswichtig. Nur dank ihr könnenkünftig Arbeitsplätze geschaffenwerden, während andernorts Stel-len verschwinden: In der Textilin-dustrie etwa arbeiteten 1991 insge-samt 28 000 Menschen, 2008 warenes nur noch 11 000.

Die erneuerbaren Energien sindeiner der Hauptpfeiler einer wirt-schaftlichen Erneuerung. Betrach-tet man deren Rahmenbedingun-gen, steht die Schweiz im Vergleichzur EU gut da, denn sie verfügt nur

• Die Begrenzung der kostende-ckenden Einspeisevergütung fürerneuerbare Energien würde auf-gehoben werden. Dadurch würdenInvestitionen von Hunderten vonMillionen Franken aktiviert, diederzeit blockiert sind. Neue Ar-beitsplätze würden geschaffenwerden. • Eine CO2-Abgabe auf Treibstoffewürde eingeführt. Diese Abgabewürde die Verlagerung von Trans-portleistungen auf die Bahn be-schleunigen. Auch hier würdenneue Arbeitsplätze entstehen, dennder Sektor des öffentlichen Ver-kehrs ist stellenintensiver als derPrivatverkehr. Ein positiver Saldovon einigen tausend Arbeitsplätzenist denkbar. Der Langsamverkehrwürde sich stärker entwickeln undStellen in der Industrie für die Montage von Elektrovelos zur Folgehaben.• Eine Technologiepolitik würdesich entwickeln. Sie würde auf ei-ne energiewirtschaftliche Forschungsetzen, die neue Stellen in der Ex-portindustrie schafft und die grosse

Chance von Cleantech auf den Welt-märkten wahrnähme. • Strom aus erneuerbaren Ener-gien würde den Atomstrom schritt-weise ersetzen. Das hätte einen positiven Effekt auf die Beschäfti-gung: Mit den fünf Milliarden Fran-ken, die ein AKW kostet, könntenzweimal mehr Energie erzeugt undzehnmal mehr Stellen geschaffenwerden. Die fünf AKW in derSchweiz beschäftigen gerade mal1600 Personen.• Energiedienstleistungen hättenKonjunktur. Die Anforderungen aneine bessere Energieeffizienz wür-den die Nachfrage nach Energie-dienstleistungen erhöhen. Damitwürden zahlreiche neue Stellen ge-schaffen werden.

Um das Potential und die Art derArbeitsplätze genauer zu bestim-men, die durch die Initiative aus-gelöst würden, ist eine Studie er-forderlich. Es besteht aber keinZweifel, dass die Bilanz für die Be-schäftigung sehr positiv ausfiele.

Die SP-Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbarenEnergien» fördert die Energieeffizienz und die erneuerbaren Energien. Damit sichert sie bestehende undschafft neue Arbeitsplätze in vielen Sektoren.

Travail.Suisse unterstützt SP-Energieinitiative

Dachdecker und andere Berufszwei-ge der Baubranchewürden vom vermehrten Wärmedämmbedarf profitieren.

IngenieurInnenwürden ebenso vonder SP-Initiativeprofitieren, wieEnergieberater-Innen und andereAnbieterInnen von Energiedienst-leistungen.

Die Elektroinstallations-, die Sanitär- und die Heizungsbranche würden von grösseren Auftragsvolumina profi-tieren.

Der Photovoltaikheimmarkt würde ebenfalls massiv profitieren.

von Josiane Aubert, Vizepräsidentin Travail.Suisse,Nationalrätin SP/VD

Der Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse hat an seinem Kongress Ende 2007 unter dem Leitgedanken«Lebensqualität zuerst» sein «Politikprogramm für morgen» verabschiedet. Darin festgehalten sind unter anderem die Forderung «Arbeitsplätze und gute Löhne für alle» sowie die Aussage «Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze».

Die derzeitige Beschäftigungslage, die im Zuge der Wirtschaftskrise massiv mehr Arbeitslose gefordert hat,sowie die Dringlichkeit des Klimaschutzes erfordern wirksame Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Ener-gien und energetischer Innovationen. Die Schweiz hat endlich einige wichtige Entscheide zur Förderung derEnergieeffizienz getroffen, doch bleibt viel zu tun, um denjungen Generationen Lebensqualität und Arbeitsplätze zu sichern. Der Vorstand von Travail.Suisse hat deshalb entschieden, die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» der SP Schweiz zu unterstützen.

von Martin FlügelPräsident, Travail.Suisse

von Denis Torche,Travail.Suisse

soklar_2_10_de.qxp 8.3.2010 13:35 Uhr Seite 2

Page 4: Sonnenklar 2 / 2010

Die Berner RegierungsrätInnen Andreas Rickenbacher und Barbara Egger-Jenzer unterstützen zusammen mit den Regierungsräten Urs Hofmann (AG) und ChristophBrutschin (BS) die neue Energieinitiative der SP Schweiz. Frau Egger-Jenzer führt aus,warum sie auf eine moderne Energieversorgung setzt und warum sie die Initiativewichtig findet.

SP-Initiative: Antrieb fürkantonale Energiepolitik

Die SP-Initiative «Neue Arbeits-plätze dank erneuerbaren Ener-gien» ist die richtige Antwort aufdie Wirtschaftskrise. Dank Investi-tionen in erneuerbare Energienkönnen neue, zukunftsfähige Ar-beitsplätze geschaffen werden. Fürfortschrittliche Energiekantone wieden Kanton Bern bringt die Initiati-ve zusätzlichen Schwung in dieUmsetzung ihrer Energiepolitik.

Fortschrittliche BernerEnergiepolitikTrotz oder gerade wegen der er-nüchternden Ergebnisse des Klima-gipfels vom letzten Jahr in Kopen-hagen will der Kanton Bern seinenBeitrag zum globalen Schutz desKlimas leisten. Er will dies insbe-sondere im Energiebereich tun,denn eine griffige Energiepolitik istder beste Klimaschutz. Und da gehört die Zukunft den erneuerbaren Energien und derEnergieeffizienz. Unser Kanton setztschon lange auf diese Technolo-gien: Seit den Siebziger Jahren desletzten Jahrhunderts fördert er kon-sequent Energiesparmassnahmenund mit seiner Energiestrategie hater vor einigen Jahren die Weichen

Richtung nachhaltige Entwicklunggestellt. Mit dem Energiegesetz, das vomGrossen Rat hoffentlich gemäss unseren Vorschlägen verabschie-det wird, schaffen wir uns nun denerforderlichen Rahmen zur Umset-zung unserer Ziele. Wenn der Gros-se Rat in der zweiten Lesung seinerKommission folgt, werden wir alserster Kanton den Gebäudeener-gieausweis für obligatorisch erklä-ren und zwar für Liegenschaften,die mehr als 20 Jahre alt sind. Aus-

Impressum sonnenklar! Herausgeberin: SP Schweiz, Postfach, 3011 Bern, [email protected]. Redaktion: Pierre Bonhôte, alt Ständerat; Thomas Christen, Generalsekretär; Chantal Gahlinger, politische Fachsekretärin; Reto Gamma, Projektleiter Fundraising; Barbara Marty Kälin, alt National-rätin; Roger Nordmann, Nationalrat; Eric Nussbaumer, Nationalrat; Gisèle Ory, Regierungsrätin; Rudolf Rechsteiner, Nationalrat; Doris Stump, National-rätin; Ursula Wyss, Nationalrätin. Redaktionelle Bearbeitung und Produktion: Gallati Kommunikation, Zürich. Gestaltung: Purpur AG für Publishing und Communication, Zürich. Druck: Abächerli Druck AG, Sarnen. sonnenklar! erscheint viermal im Jahr in Deutsch und Französisch. Postkonto: 30-665681-6, sonnenklar!, 3001 Bern.

serdem erhalten wir mit einer Förderabgabe auf Strom zusätz-liche Mittel, die wir zur Förderungvon erneuerbaren Energien und für Massnahmen im Bereich derEnergieeffizienz einsetzen werden.Sofern der Grosse Rat zustimmt,werden wir damit ab 2011 jährlichüber rund 70 Millionen Frankenverfügen.

Mehr Arbeitsplätze, weni-ger Auslandabhängigkeit Aus dem Kanton Bern fliesst heutejedes Jahr rund eine halbe Milliar-de Franken für Brennstoffe ins Aus-land. Was ist, wenn wir diese Gel-der mit erneuerbaren Energien undmit einer verbesserten Energieeffi-zienz einsparen könnten? UnsereCO2-Emissionen würden sich mas-siv reduzieren. Und statt Ölimpor-ten würden wir Arbeitsplätzeschaffen und das Wachstum in un-serem Kanton steigern. Allein mitdem neuen Berner Energiegesetzlassen sich rund 1000 Stellen erhal-ten oder neue schaffen – heimischeArbeitsplätze in der Baubranche, inHandwerksbetrieben, bei Planern,Architektinnen und bei innovativenFirmen, die sich mit erneuerbarenEnergien interessante und zu-kunftsfähige Geschäftsfelder er-schliessen. Ein weitgehend CO2-freier Kanton ist heute noch eineVision. Mit unserer Energiepolitikbewegen wir uns aber darauf zu,Schritt für Schritt in die richtigeRichtung. Die Gestaltungs- und Arbeitskraftder Menschen ist die wichtigs-te «nachwachsende» einheimischeRessource! Die Initiative der SPliegt richtig, wenn sie dieser Res-source endlich das gebührende Ge-wicht beimisst. Es muss sich loh-nen, wertschöpfende Arbeit hierbei uns zu leisten! Gute Gründe, dieInitiative der SP zu unterstützen.

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier, SQS-COC-2086 «FSC Trademark 1996,Forest StewardshipCouncil A. C.»

Meine Umwelt ist mir etwas wertWenn Sie die umweltpolitischen Projekte der SP Schweiz unterstützen und «sonnenklar!» vierteljährlich erhalten wollen, senden Sie bitte Ihre Adresse [email protected]

Die Photovoltaikanlage auf dem Scheunen-dach im bernischen Zimmerwald liefert jährlich Strom für 21 Haushalte. Setzt derKanton Bern seine fortschrittliche Energie-politik fort, wird künftig noch viel mehr Solarstrom produziert.

Foto

: Sch

wei

zer S

olar

prei

s 200

9

von Barbara Egger-Jenzer,Regierungsrätin Bern

Das Magazin zur Energiewende in der SchweizNr. 2, März 2010

Ein Techniker prüft die Qualität von Solarzellen. Viele solche Cleantech-Jobs sollen in der Schweiz entstehen, fordert die SP Schweiz. Sie hat die Initiative «Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien» lanciert, die zum Ziel hat, bis 2030 die Hälfte der Energieproduktion mit erneuerbaren Energien zu decken und damit tausende zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.

Neue Arbeitsplätze dank Cleantech

Es ist kaum zu glauben. Ausgerech-net mitten in einer Wirtschaftskrisesollen die Arbeitslosen bestraftwerden. Und das grundlos: Sie ha-ben das aktuelle Debakel wederverursacht noch verschuldet. Undtrotzdem möchte die bürgerlicheMehrheit im Parlament die Leistun-gen der Arbeitslosenversicherungschmerzhaft kürzen. Es darf dochnicht sein, dass nun die Arbeitneh-menden die bitteren Folgen der Fi-nanzkrise allein ausbaden müssen,nachdem der Staat den Verantwort-lichen des Kasinokollapses mit Mil-liarden aus der Patsche geholfenhat. Währenddem bereits wiederBoni und Eintrittsprämien in Mil-

lionenhöhe verteilt werden wie ehund je. Dagegen wehrt sich die SP.

Eine Antwort auf die ArbeitslosigkeitNur: Es ist klar, dass sich die SPnicht damit begnügen darf, sich gegen diesen Abbau zu wehren.Wir verstehen uns als die progres-sive Kraft. Als Partei, welche dieSchweiz mit ihren Ideen in den letz-ten Jahren immer weitergebracht,die Schweiz bewegt hat. Darumwird von uns auch erwartet, einelangfristige Antwort auf die Proble-matik der Arbeitslosigkeit zu ge-ben. Eine Antwort, die Perspekti-ven eröffnet. Perspektiven für neue

Foto

: Key

ston

e

Arbeitsplätze, für die Arbeit vonmorgen. Und für die SP ist dieseAntwort klar: Sie heisst Cleantech.Cleantech steht für Arbeitsplätzemit Zukunft, für Investitionen in erneuerbare Energien, in neue Tech-nologien. Cleantech heisst techno-logische Innovationen, die Gesell-schaft und Umwelt im Blick haben.Und nicht Scheininnovationen in le-bensfremde Finanzderivate. Die Fi-nanzwirtschaft hat uns in die Krisegeführt. Cleantech führt uns wiederhinaus.

Investieren in Cleantech bedeutetInvestitionen in eine neue Indus-triepolitik. In Deutschland sind inden letzten Jahren 170 000 Arbeits-

Unterschreiben Sie die Volksinitiative

«Neue Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien»

Setzen Sie ein Zeichen: Unterschreiben Sie beiliegenden Unter-schriftenbogen und senden Sie ihn noch

heute ab. Weitere Bogen unter:www.spschweiz.ch/sonnenklar

oder bei [email protected]

von Christian Levrat, Präsident SP Schweiz

von Thomas Christen, Generalsekretär SP Schweiz

soklar_2_10_de.qxp 8.3.2010 13:35 Uhr Seite 4