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14 Sozialbilanz Zum dritten Mal in Folge positiv Die Sozialbilanz legt den volkswirtschaftlichen Nutzen von Brüggli dar . Für 2009 ist ein Gewinn zugunsten der Öffentlichkeit von über 1 ,57 Mio . Franken zu verzeichnen . 2009 konnte Brüggli 48 Personen eine berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt verschaf- fen . Das sind ein Drittel mehr als 2008 ( 2007 : 36 Personen ) . Die Sozialbilanz geht von einer über fünf Jahre dauernden Arbeitstätigkeit der Einge- gliederten aus , in der sie gar nicht mehr oder nur teilweise auf Rentenleistungen angewiesen sind . Die Sozialbilanz zeigte 2009 einen Gewinn für die Öffentlichkeit in Höhe von 1 570 059 Franken; das ist in etwa gleich viel wie 2008 . Obwohl 12 Personen mehr eingegliedert wurden und sich da- durch auch die entsprechenden Ersparnisse deut- lich erhöhten , ist das Ergebnis praktisch dasselbe Professionelle Erhebung Die Sozialbilanz wurde in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St . Gallen ( FHS ) entwickelt . Sie berücksichtigt konsequent nur die harten Fakten , die Finanzen . Zählt man auch noch die sogenannt weichen Faktoren wie Sucht- und Gewaltpräventi- on , Strukturerhalt , Verhinderung von sozi- aler Isolation , Verbesserung der Lebens- qualität dazu , geht die Rechnung gleich in doppeltem Sinn auf . Und was ist mit 2010? Weil ein Teil unserer Berechnungen auf Angaben des Bundesamtes für Statistik basiert und weil diese Angaben ( z . B . zur Steuer- und Kaufkraft ) erst etwa zur Jah- resmitte vorliegen werden , ist die Sozialbi- lanz für 2010 noch nicht parat . Deshalb gilt die jüngste verfügbare Sozialbilanz , die wir auf diesen Seiten vorstellen , für 2009. wie im Vorjahr . Dies hat damit zu tun , dass der überregionale Nutzen und der Nutzen für die Re- gion merklich zurückgingen . 2008 waren aus dem Um- und Neubau noch einige Folgeinvestitionen und -kosten entstanden , welche nicht in die Bau- abrechnung fielen , sondern über die Betriebsrech- nung verbucht wurden . Diese Aufwendungen fie- len 2009 weg . Die erhöhte Eingliederungsrate ist jedoch nachhaltiger als einmalige Aufwendungen in einem Geschäftsjahr – deshalb ist das Ergebnis umso erfreulicher . Die Sozialbilanz von Brüggli zeigt zum dritten Mal in Folge , dass ein Sozialunternehmen von volks- wirtschaftlichem Nutzen sein kann . Nicht nur der «gesunde» Arbeitnehmer , der fest im ersten Arbeitsmarkt steht , sondern auch der Klient oder Mitarbeiter mit Rente von Brüggli erbringt eine Leistung zum Wohle der Allgemeinheit . Das Bild vom «Tüchtigen» auf der einen Seite und vom «Sozialfall» auf der anderen Seite muss revi- diert werden – auch dazu wollen wir mit unserer Sozialbilanz beitragen . Qualitative Aspekte In der nebenstehenden Sozialbilanz sind nur die quantifizierbaren Aufwände und Erträge ersichtlich . Abgesehen davon sind aber auch die rein qualitativen Erträge zu berücksichtigen : Verbesserte Lebensqualität dank geregeltem Arbeitsalltag Besseres gesundheitliches Wohlbefinden Verminderung von Alkohol- , Drogen- und Medikamentenmissbrauch Weniger Gewalt und dadurch geringere Kosten usw . Quantitative Aspekte Der separat ausgewiesene regionale Nutzen weist aus , wie viel Umsatz Un- ternehmen aus dem ersten Arbeitsmarkt dank Unternehmen aus dem sekun- dären Arbeitsmarkt erwirtschaften – zum Beispiel dank Aufträgen , die Brüggli an Firmen in Romanshorn und Umgebung vergibt .

Sozialbilanz 2008

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Sozialbilanz 2008

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Page 1: Sozialbilanz 2008

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Sozialbilanz

Zum dritten Mal in Folge positiv

Die Sozialbilanz legt den volkswirtschaftlichen Nutzen von Brüggli dar . Für 2009 ist ein Gewinn zugunsten der Öffentlichkeit von über 1 ,57 Mio . Franken zu verzeichnen .

2009 konnte Brüggli 48 Personen eine berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt verschaf-fen . Das sind ein Drittel mehr als 2008 ( 2007 : 36 Personen ) . Die Sozialbilanz geht von einer über fünf Jahre dauernden Arbeitstätigkeit der Einge-gliederten aus , in der sie gar nicht mehr oder nur teilweise auf Rentenleistungen angewiesen sind .

Die Sozialbilanz zeigte 2009 einen Gewinn für die Öffentlichkeit in Höhe von 1 570 059 Franken; das ist in etwa gleich viel wie 2008 . Obwohl 12 Personen mehr eingegliedert wurden und sich da-durch auch die entsprechenden Ersparnisse deut-lich erhöhten , ist das Ergebnis praktisch dasselbe

Professionelle ErhebungDie Sozialbilanz wurde in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St . Gallen ( FHS ) entwickelt . Sie berücksichtigt konsequent nur die harten Fakten , die Finanzen . Zählt man auch noch die sogenannt weichen Faktoren wie Sucht- und Gewaltpräventi-on , Strukturerhalt , Verhinderung von sozi-aler Isolation , Verbesserung der Lebens-qualität dazu , geht die Rechnung gleich in doppeltem Sinn auf .

Und was ist mit 2010?Weil ein Teil unserer Berechnungen auf Angaben des Bundesamtes für Statistik basiert und weil diese Angaben ( z . B . zur Steuer- und Kaufkraft ) erst etwa zur Jah-resmitte vorliegen werden , ist die Sozialbi-lanz für 2010 noch nicht parat . Deshalb gilt die jüngste verfügbare Sozialbilanz , die wir auf diesen Seiten vorstellen , für 2009.

wie im Vorjahr . Dies hat damit zu tun , dass der überregionale Nutzen und der Nutzen für die Re-gion merklich zurückgingen . 2008 waren aus dem Um- und Neubau noch einige Folgeinvestitionen und -kosten entstanden , welche nicht in die Bau-abrechnung fielen , sondern über die Betriebsrech-nung verbucht wurden . Diese Aufwendungen fie-len 2009 weg . Die erhöhte Eingliederungsrate ist jedoch nachhaltiger als einmalige Aufwendungen in einem Geschäftsjahr – deshalb ist das Ergebnis umso erfreulicher .

Die Sozialbilanz von Brüggli zeigt zum dritten Mal in Folge , dass ein Sozialunternehmen von volks-wirtschaftlichem Nutzen sein kann . Nicht nur der «gesunde» Arbeitnehmer , der fest im ersten Arbeitsmarkt steht , sondern auch der Klient oder Mitarbeiter mit Rente von Brüggli erbringt eine Leistung zum Wohle der Allgemeinheit . Das Bild vom «Tüchtigen» auf der einen Seite und vom «Sozialfall» auf der anderen Seite muss revi-diert werden – auch dazu wollen wir mit unserer Sozialbilanz beitragen .

Qualitative AspekteIn der nebenstehenden Sozialbilanz sind nur die quantifizierbaren Aufwände und Erträge ersichtlich . Abgesehen davon sind aber auch die rein qualitativen Erträge zu berücksichtigen :

•Verbesserte Lebensqualität dank geregeltem Arbeitsalltag•Besseres gesundheitliches Wohlbefinden•Verminderung von Alkohol- , Drogen- und Medikamentenmissbrauch•Weniger Gewalt und dadurch geringere Kosten•usw .

Quantitative AspekteDer separat ausgewiesene regionale Nutzen weist aus , wie viel Umsatz Un-ternehmen aus dem ersten Arbeitsmarkt dank Unternehmen aus dem sekun-dären Arbeitsmarkt erwirtschaften – zum Beispiel dank Aufträgen , die Brüggli an Firmen in Romanshorn und Umgebung vergibt .

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Sozialbilanz

1 Einrichtungsbeiträge 2009 wurden keine Einrichtungsbeiträge beim Kanton beantragt . 2 Ergänzungsleistungen EL

Prozentual erhalten weniger Personen eine Ergänzungsleistung , deshalb ist auch dieser Betrag anteilmässig für Brüggli kleiner .

3 Erfolg beruflicher Massnahmen / Eingegliederte IV-Rentner Da 12 Personen mehr als im Vorjahr eingegliedert wurden , erhöhte sich dieser Betrag .

4 Eingesparte IV-Taggelder Personen , welche von der IV eine agogische Umschulung erhalten , werden von uns mit einem Praktikantengehalt entlöhnt , dadurch entstehen für die IV keine oder entsprechend tiefere Taggeldaufwendungen .

5 Steuererlöse Durch eine höhere Lohnsumme steigen statistisch auch die Steuererlöse der Mitarbeiter .

Gewinn für Öffentlichkeit 1 527 206 1 570 059

Aufwand der öffentlichen Hand

2008 2009 CHF CHF

Betriebsbeiträge für 4 027 464 4 328 160geschützte Arbeitsplätze

Versicherungsleistung für 9 913 462 11 804 999berufliche Eingliederung

Einrichtungsbeiträge 1 280 617 0 1

MwSt-Vorsteuerguthaben 1 582 970 581 178

Total Aufwand 16 804 513 16 714 337

Ertrag für die öffentliche Hand / Minderaufwände

2008 2009 CHF CHF

Ergänzungsleistungen ( EL ) 537 183 464 344 2( Bei Lohnbezug zusätzlich zur IV-Rente kommt es zu einer Kürzung der EL )

Erfolg beruflicher Massnahmen 1 983 952 2 771 463 3( Erfolgreich wiedereingegliederte ( 35 Pers . ) ( 47 Pers . )IV-Taggeldbezüger generierenRentenersparnis )

Eingegliederte IV-Rentner 56 851 59 169 3 ( 1 Pers . ) ( 1 Pers . )

Eingesparte IV-Taggelder 150 560 180 360 4( IV-Praktikanten – Lohnzahlungen Brüggli )

Steuererlöse 953 269 1 203 725 5

Sozialleistungen 2 298 118 3 479 551( AG- und AN-Anteile vonausbezahltem Lohn , die wiederan den Staat zurückfliessen )

Überregionaler Nutzen 8 238 208 6 831 841

Nutzen für die Region 2 897 190 2 775 349– Umsatzsteigerung anderer Unternehmen ( 1 743 624 ) ( 1 279 325 ) ( z .B . Energie , Gebühren; Multiplikatoreffekt )– Kaufkraft des Lohnes ( 1 153 566 ) ( 1 496 024 ) ( Multiplikatoreffekt )

Umsatzsteuer 267 131 310 385

MwSt-Vorsteuerkürzung 949 257 208 209

Total Ertrag 18 331 719 18 284 396

Kurz - , mittel- und langfristige Sicht der Sozialbilanz

Sicht Erfolg 2008 Erfolg 2009 CHF CHF5 Jahre 1 527 206 1 570 05910 Jahre 3 372 909 4 325 487Bis Pensionierung* 10 855 367 17 904 815

Bilanz über fünf Jahre gerechnet

* Für diese Erhebung gingen wir davon aus , dass die von uns ( Wieder- ) Eingegliederten bis zur Pensionierung im ersten Arbeitsmarkt tätig sind .