6
MT 1 KOLUMNE Zum Regisseur geboren Am 2. April 1826, also vor nunmehr 190 Jahren, wurde der spätere Herzog Georg II. in Meiningen geboren. Als Erbprinz in einem souveränen Staat war er dazu auserkoren, dereinst das Regiment im Lande zu führen. Sämtliche erzieherischen Maßnahmen, die man diesem hoch intelligenten und vielseitigen Knaben angedeihen ließ, waren im Grunde genommen darauf ausgerichtet, ihn für das hohe Amt zu qualifizieren. Unter diesem Aspekt betrachtet, mochte es seinen Eltern und Lehrern als so ungünstig nicht erscheinen, dass der Heranwachsende aus eigenem Antrieb eine für jugendliches Theaterspiel zugeschnittene Fassung von Shakespeares „Macbeth“ erarbeitete, die dazu gehörigen Dekorationen und Kostüme entwarf und nicht eher ruhte, bis diese angefertigt, er Lehrer und Freunde als Darsteller einstudiert und das Ganze zur Aufführung gebracht hatte: der Knabe bewies Führungsqualitäten, konnte also Regie führen. Als Georg nach dem Universitätsstudium in einem preußischen Garderegiment als Kompaniechef seinen Dienst leitete, lernte er, Befehlen zu gehorchen und Befehle zu erteilen – war er gleichsam als Unter-Regisseur tätig. 1866 trat Georg die Herrschaft in Sachsen-Meiningen an. Fortan galt es, Regie zu führen – im realen Leben. Ideen, Menschen und Material waren unter bestimmten Voraussetzungen zu einem greifbaren Ergebnis zu führen. Georg hatte seine Lektion gelernt und ist als ein kraftvoller Herrscher in die politische Geschichte eingegangen. Mit der Machtübernahme im Lande fiel Georg auch das herzogliche Hoftheater zu. Weil er seinen ganzen Ehrgeiz daran setzte, auf seiner Bühne die Stücke des geliebten Shakespeares auf mustergül- tige Weise aufgeführt zu sehen, die Spielleiter aber seine hohen Erwartungen nicht erfüllten, griff er persönlich ins Theatergeschehen ein: Er bestimmte das Repertoire, sorgte für die Ausstattung der Inszenierungen, probte schließlich täglich am späten Vormittag und noch einmal bis spät in die Nacht an den Szenen. Als er Mustereinstudierungen zustande gebracht hatte, schickte er seine Bühne auf Reisen in die Metropolen Europas. Georg II. hat es verstanden, sich im real-politischen Leben auch vom freien Spiel der Kunst inspirieren zu lassen. Und er war umgekehrt in der Lage, ins Bühnengeschehen jene Erfahrungen einzubringen, die er als Mächtiger hatte sammeln können. In die Theatergeschichte ist er als „Schöpfer des modernen Regiertheaters“ eingegangen, im Volksbewusstsein lebt er als „Theaterherzog“ weiter. Alfred Erck, Professor em. der TU Ilmenau, 1934 in Meiningen geboren. Als Kenner der Meininger Theatergeschichte verfasste er die „Geschichte des Meininger Theaters“ und zusammen mit Hannelore Schneider die Biographie „Georg II. von Sachsen-Meiningen. Ein Leben zwischen ererbter Macht und künstlerischer Freiheit“. SCHAUSPIELPREMIERE Die Geschichte um die Königstochter Elek- tra und den Mord an ihrer Mutter Klytaim- nestra ist einer der ältesten Theaterstoffe der Menschheit. Zwar wird die Person der Elektra in den großen Epen Homers nicht erwähnt, gleichwohl berichtet die Odyssee an vier Stellen von der Tötung des myke- nischen Königs Agamemnon nach dessen Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg durch seine Frau Klytaimnestra und ihren Liebha- ber Aigisth. Auch die spätere Rache Orests an Aigisth ist Homer bereits bekannt. Seine Tat ist eine Blutrache – also ein legitimer Ra- cheakt an einem Usurpator und Königsmör- der. Ob Orest bei dieser Gelegenheit auch seine Mutter tötete, bleibt bei Homer unge- klärt. Von einer helfenden, unterstützenden oder gar zur Tat überredenden Schwester ist bei ihm auch keine Rede. Einige hundert Jahre später nehmen sich die großen griechischen Tragödienschrei- ber Aischylos, Euripides und Sophokles des Stoffes an und gestalten jeweils eigene Charaktere aus den überlieferten Figuren der Artridensage. Und erstmals wird Elek- tra erwähnt. Während sie bei Aischylos nur zusammen mit dem Chor agiert und spricht, gestalten Euripides und Sophokles schon die entschlossen hassende Figur, als die uns Elektra bekannt ist. Besonders Sopho- kles formt die Hauptfigur der Tragödie zur treibenden und bestimmenden Kraft, die den Bruder Orest zur Rache drängt. Sie wird zur Inkarnation der Rache und ist schon fast bereit, ihre Mutter eigenhändig zu ermor- den, was ihrem Selbstverständnis als Frau in der Antike eine unerhörte neue Dimension hinzufügen würde. Elektra ist nicht mehr nur das passive Opfer wie noch bei Aischylos, sie lebt von ihrer Mutter gedemütigt im Kö- nigspalast. 20 Jahre lang muss sie die selbst- gerechte Lüsternheit des Herrscherpaares ertragen, muss miterleben, wie Klytaimne- stra jeden Monat ein Fest zur Erinnerung an die Ermordung Agamemnons feiert. In einem weiten Spannungsbogen stellt So- phokles das lange Leiden an ihrer Mutter dar, die innere und äußere Einsamkeit, die sie empfindet, umgeben von Menschen, die sie hasst. Mehr als 2300 Jahre später bearbeitet Hugo von Hofmannsthal den Elektra-Stoff aber- mals. Die Figur der Klytaimnestra gewinnt bei ihm an Tiefe und Substanz. Die Gründe ihrer Handlung werden dargelegt, sie wird als verletzte und traumatisierte Frau ge- zeigt, die nicht aus ihrer Haut kann und im Rahmen ihrer Persönlichkeit nur so handeln kann, wie sie es tut. Auch Heiner Müller hat das Elektra-Thema am Ende des 20. Jahr- hunderts noch einmal als Gleichnis auf die Verhältnisse, mit denen er konfrontiert war, neu gezeichnet und die archaische Kraft des Textes und des Stoffes neu freigelegt. Barbara Neureiter wird in Ihrer Inszenie- rung der „Elektra“ einen weiten Bogen spannen: Texte aus 2400 Jahren werden zu einer großen Montage zusammengezo- gen und verdichtet. Zu Bearbeitungen der Elektra-Geschichte kommen noch Texte aus Jonathan Littells Kriegsroman „Die Wohlgesinnten“ hinzu, um die Geschichte des Elektra-Bruders Orest zu erzählen, be- vor er – ebenfalls beschädigt und seelisch verletzt – in die eigentliche Handlung ein- tritt. Helge Ullmann hat für diese Inszenie- rung in den Kammerspielen eine Bühne im Cinemascope-Format geschaffen, die Platz schafft für einen der bedeutendsten Stoffe der Theatergeschichte. Kost-Probe: MO, 04.04., 19.00 Uhr, Kammerspiele Eintritt frei Premiere: DO, 07.04., 20.00 Uhr, Kammerspiele Weitere Vorstellungen: SA, 16.04.; FR, 29.04.; FR, 06.05.; SA, 04.06., DO, 16.06., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele Mit: MERET ENGELHARDT, EVELYN FUCHS, ANNA KRESTEL, ANJA LENSSEN; HAGEN BÄHR, BJÖRN BORESCH DIE THEATERSEITEN Ausgabe April 2016 SCHAUSPIEL • MUSIKTHEATER • KONZERT • PUPPENTHEATER • BALLETT Regie: LUTZ HOCHSTRAATE Bühne und Kostüme: KERSTIN JACOBSSEN Dramaturgie: GERDA BINDER 1902 in New York City als Sohn deutschstäm- miger Eltern geboren, weigerte sich Joseph Kesselring in die beruflichen Fußstapfen des Vaters zu treten, seines Zeichens berühmter Chirurg, der die damals in den Vereinigten Staaten neue Methode der plastischen Chi- rurgie anwandte und eine kleine Privatklinik unterhielt. Joseph verschrieb sich, gegen den Willen seines Vaters, der Musik und dem Theater. Nach zahlreichen erfolglosen Bühnenstücken verfasste er 1939 „Arsen und Spitzenhäubchen“, das nach der Urauffüh- rung 1941 am New Yorker Broadway völlig überraschend große Erfolge feierte. In ihm findet man unter anderem Hass und Vereh- rung für den Vater: Die Anwendung der plas- tischen Chirurgie hat hier einen anrüchigen, ja sogar dilettantischen Beigeschmack, steht in der schwarzen Komödie neben Lustmord und Beerdigungssucht und ist stark mystisch aufgeladen. Schon seit Jahren sind sie immer wieder in den Medien zu finden: Todesengel, die nach außen wie die Stütze der Gesellschaft wir- ken – Krankenpfleger, Hausfrauen, Großvä- ter und Ärztinnen. Menschen, die ihr Leben dem Dienst an den Mitmenschen verschrie- ben haben. Gerade weil sie die allerletzten sind, denen man eine Bluttat zutrauten würde, bleiben ihre Verbrechen oft über Jahre un- aufgeklärt; Dutzende oder sogar Hunderte Opfer sind die Folge. Und genau diese Todesengel sind nun in Brooklyn, im Hause Brewster zu finden: Zwei liebenswerte alte Damen, Abby und Martha, die ein friedvolles und hilfsbereites Leben führen – davon ist zumindest ihr Neffe Mor- timer überzeugt. Als dieser im Haus seiner Kindheit einer Leiche fündig wird, beginnt die Schauergeschichte. Mortimer kann es nicht fassen. Nie im Leben hätte er diese Ta- ten seinen lieben, herzensguten Tanten zu- getraut, hätten sie es nicht selbst gestanden: Mit Holunderwein und etwas Arsen möchten sie helfen und einsame Seelen beizeiten „Gott näher bringen“. Die zwei hilfsbereiten Damen geben das Gift in den Wein, „weil man es da weniger merkt. Im Tee riecht man es nämlich unangenehm.“ Rührend kümmern sich Abby und Martha auch um ihren Neffen Teddy, der sich für niemanden Geringeren hält als für Theodore Roosevelt. Bereitwillig hebt der „Präsident der Vereinigten Staaten“ im Keller (Panama) Schleuse um Schleuse für den Kanal aus, um die zahlreichen „Gelbfieberopfer“ zu beerdigen. Da wird sich mit dem Kabinett besprochen, Staatsgeheimnisse müssen gewahrt bleiben, und zwischendurch wird regelmäßig zum Angriff geblasen. Bei den Schwestern scheint Vieles im Argen zu sein und Mortimer, von seinen Tanten mit der größten Selbstverständlichkeit in die ganze Geschichte eingeweiht, ist mehr als verzweifelt und unternimmt alles, um die unangenehme Lage zur regeln. Es scheint, als sei er das einzige Familienmitglied bei klarem Verstand. Als zu allem Übel auch noch sein polizeilich gesuchter Bruder Jona- than auftaucht, seines Zeichens Serienmör- der und begleitet von Doktor Einstein, einem Chirurgen mit fraglicher Arztlizenz, ist die Eskalation verbrecherischer Taten im Hause Brewster unausweichlich. Für Mortimer steht in jedem Fall fest: Seine beiden gemeinge- fährlichen Tanten müssen dringend aus dem Verkehr geschafft werden. Zwischendurch manövriert Mortimer Tanten, Bruder und alle weiteren erwünschten und unerwünschten Besucher des Hauses an der Polizei vorbei – jenen Helfern in der Not, die bei den Schwestern Brewster zu allem Übel aus- und einzugehen gewohnt sind. Fragt sich am Ende nur, wer von den vielen Ver- rückten es wert ist, ins Irrenhaus eingeliefert zu werden. Zu Recht gilt das Stück als großer Klassiker der Krimikomödie, in dem vor allem der Lustmord eine tragende Rolle spielt und das Stück maßgeblich bestimmt. Dabei hatte Kesselring das Stück vornehmlich als mora- lisches Pamphlet gegen den Nationalsozia- lismus und gegen eine mögliche Beteiligung der Vereinigten Staaten am Zweiten Welt- krieg abgefasst. 1944 wurde es von Frank Capra verfilmt. Alles in allem eine Komödie, wie sie schwärzer nicht sein kann. Mit: ULRIKE WALTHER, CARLA WITTE; REINHARD BOCK, PHILLIP HENRY BREHL, VIVIAN FREY, MATTHIAS HEROLD, MICHAEL JESKE, PETER LIEBAUG, FRANK NÜRNBERGER, WOLFGANG PFISTER, HANS-JOACHIM RODEWALD, RENATUS SCHEIBE, SVEN ZINKAN Matinee: SO, 10.04., 11.15 Uhr, Foyer Eintritt frei Premieren: FR, 15.04., 19.30 Uhr und SO, 17.04., 19.00 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellung: FR, 22.04.; FR, 20.05.; FR, 17.06. und SA, 25.06., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus facebook.com/dasmeiningertheater twitter.com/diemeininger instagram.com/dasmeiningertheater 2400 Jahre Einsamkeit, Hass und Rache Michael Jeske, Hans-Joachim Rodewald SCHAUSPIELPREMIERE „Im Tee riecht man es nämlich so unangenehm!“ Meret Engelhardt, Evelyn Fuchs Barbara Neureiter inszeniert „Elektra“ in den Kammerspielen Kesselrings schwarze Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ www.das-meininger-theater.de Theaterkasse 0 36 93 / 451 222 o. 137

Spektakel April 2016

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die Theaterzeitung des Meininger Theaters für den Monat April mit den Premieren von ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN, ELEKTRA, DORFDISCO, BLUBB!, Konzerten und einem Liederabend, einer Kolumne zum 190. Geburtstag von Herzog Georg II. und vielem mehr ...

Citation preview

Page 1: Spektakel April 2016

MT 1

KOLUMNE

Zum Regisseur geboren

Am 2. April 1826, also vor nunmehr 190 Jahren, wurde der spätere Herzog Georg II. in Meiningen geboren. Als Erbprinz in einem souveränen Staat war er dazu auserkoren, dereinst das Regiment im Lande zu führen. Sämtliche erzieherischen Maßnahmen, die man diesem hoch intelligenten und vielseitigen Knaben angedeihen ließ, waren im Grunde genommen darauf ausgerichtet, ihn für das hohe Amt zu qualifizieren.

Unter diesem Aspekt betrachtet, mochte es seinen Eltern und Lehrern als so ungünstig nicht erscheinen, dass der Heranwachsende aus eigenem Antrieb eine für jugendliches Theaterspiel zugeschnittene Fassung von Shakespeares „Macbeth“ erarbeitete, die dazu gehörigen Dekorationen und Kostüme entwarf und nicht eher ruhte, bis diese angefertigt, er Lehrer und Freunde als Darsteller einstudiert und das Ganze zur Aufführung gebracht hatte: der Knabe bewies Führungsqualitäten, konnte also Regie führen. Als Georg nach dem Universitätsstudium in einem preußischen Garderegiment als Kompaniechef seinen Dienst leitete, lernte er, Befehlen zu gehorchen und Befehle zu erteilen – war er gleichsam als Unter-Regisseur tätig.

1866 trat Georg die Herrschaft in Sachsen-Meiningen an. Fortan galt es, Regie zu führen – im realen Leben. Ideen, Menschen und Material waren unter bestimmten Voraussetzungen zu einem greifbaren Ergebnis zu führen. Georg hatte seine Lektion gelernt und ist als ein kraftvoller Herrscher in die politische Geschichte eingegangen.

Mit der Machtübernahme im Lande fiel Georg auch das herzogliche Hoftheater zu. Weil er seinen ganzen Ehrgeiz daran setzte, auf seiner Bühne die Stücke des geliebten Shakespeares auf mustergül-tige Weise aufgeführt zu sehen, die Spielleiter aber seine hohen Erwartungen nicht erfüllten, griff er persönlich ins Theatergeschehen ein: Er bestimmte das Repertoire, sorgte für die Ausstattung der Inszenierungen, probte schließlich täglich am späten Vormittag und noch einmal bis spät in die Nacht an den Szenen. Als er Mustereinstudierungen zustande gebracht hatte, schickte er seine Bühne auf Reisen in die Metropolen Europas.

Georg II. hat es verstanden, sich im real-politischen Leben auch vom freien Spiel der Kunst inspirieren zu lassen. Und er war umgekehrt in der Lage, ins Bühnengeschehen jene Erfahrungen einzubringen, die er als Mächtiger hatte sammeln können. In die Theatergeschichte ist er als „Schöpfer des modernen Regiertheaters“ eingegangen, im Volksbewusstsein lebt er als „Theaterherzog“ weiter.

Alfred Erck,Professor em. der TU Ilmenau, 1934 in Meiningen geboren. Als Kenner der Meininger Theatergeschichte verfasste er die „Geschichte des Meininger Theaters“ und zusammen mit Hannelore Schneider die Biographie „Georg II. von Sachsen-Meiningen. Ein Leben zwischen ererbter Macht und künstlerischer Freiheit“.

SCHAUSPIELPREMIERE

Die Geschichte um die Königstochter Elek-tra und den Mord an ihrer Mutter Klytaim-nestra ist einer der ältesten Theaterstoffe der Menschheit. Zwar wird die Person der Elektra in den großen Epen Homers nicht erwähnt, gleichwohl berichtet die Odyssee an vier Stellen von der Tötung des myke-nischen Königs Agamemnon nach dessen Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg durch seine Frau Klytaimnestra und ihren Liebha-ber Aigisth. Auch die spätere Rache Orests an Aigisth ist Homer bereits bekannt. Seine Tat ist eine Blutrache – also ein legitimer Ra-cheakt an einem Usurpator und Königsmör-der. Ob Orest bei dieser Gelegenheit auch seine Mutter tötete, bleibt bei Homer unge-klärt. Von einer helfenden, unterstützenden oder gar zur Tat überredenden Schwester ist bei ihm auch keine Rede.Einige hundert Jahre später nehmen sich die großen griechischen Tragödienschrei-ber Aischylos, Euripides und Sophokles des Stoffes an und gestalten jeweils eigene Charaktere aus den überlieferten Figuren der Artridensage. Und erstmals wird Elek-tra erwähnt. Während sie bei Aischylos nur zusammen mit dem Chor agiert und spricht, gestalten Euripides und Sophokles schon die entschlossen hassende Figur, als die uns Elektra bekannt ist. Besonders Sopho-kles formt die Hauptfi gur der Tragödie zur treibenden und bestimmenden Kraft, die

den Bruder Orest zur Rache drängt. Sie wird zur Inkarnation der Rache und ist schon fast bereit, ihre Mutter eigenhändig zu ermor-den, was ihrem Selbstverständnis als Frau in der Antike eine unerhörte neue Dimension hinzufügen würde. Elektra ist nicht mehr nur das passive Opfer wie noch bei Aischylos, sie lebt von ihrer Mutter gedemütigt im Kö-nigspalast. 20 Jahre lang muss sie die selbst-gerechte Lüsternheit des Herrscherpaares ertragen, muss miterleben, wie Klytaimne-stra jeden Monat ein Fest zur Erinnerung an die Ermordung Agamemnons feiert. In einem weiten Spannungsbogen stellt So-phokles das lange Leiden an ihrer Mutter dar, die innere und äußere Einsamkeit, die sie empfi ndet, umgeben von Menschen, die sie hasst. Mehr als 2300 Jahre später bearbeitet Hugo von Hofmannsthal den Elektra-Stoff aber-mals. Die Figur der Klytaimnestra gewinnt bei ihm an Tiefe und Substanz. Die Gründe ihrer Handlung werden dargelegt, sie wird als verletzte und traumatisierte Frau ge-zeigt, die nicht aus ihrer Haut kann und im Rahmen ihrer Persönlichkeit nur so handeln kann, wie sie es tut. Auch Heiner Müller hat das Elektra-Thema am Ende des 20. Jahr-hunderts noch einmal als Gleichnis auf die Verhältnisse, mit denen er konfrontiert war, neu gezeichnet und die archaische Kraft des Textes und des Stoffes neu freigelegt.

Barbara Neureiter wird in Ihrer Inszenie-rung der „Elektra“ einen weiten Bogen spannen: Texte aus 2400 Jahren werden zu einer großen Montage zusammengezo-gen und verdichtet. Zu Bearbeitungen der Elektra-Geschichte kommen noch Texte aus Jonathan Littells Kriegsroman „Die Wohlgesinnten“ hinzu, um die Geschichte des Elektra-Bruders Orest zu erzählen, be-vor er – ebenfalls beschädigt und seelisch verletzt – in die eigentliche Handlung ein-tritt. Helge Ullmann hat für diese Inszenie-rung in den Kammerspielen eine Bühne im Cinemascope-Format geschaffen, die Platz schafft für einen der bedeutendsten Stoffe der Theatergeschichte.

Kost-Probe: MO, 04.04., 19.00 Uhr, KammerspieleEintritt frei

Premiere: DO, 07.04., 20.00 Uhr, Kammerspiele

Weitere Vorstellungen:SA, 16.04.; FR, 29.04.; FR, 06.05.; SA, 04.06., DO, 16.06., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele

Mit: MERET ENGELHARDT, EVELYN FUCHS, ANNA KRESTEL, ANJA LENSSEN; HAGEN BÄHR, BJÖRN BORESCH

DIE THEATERSEITEN Ausgabe April 2016SCHAUSPIEL • MUSIKTHEATER • KONZERT • PUPPENTHEATER • BALLET T

Regie: LUTZ HOCHSTRAATEBühne und Kostüme: KERSTIN JACOBSSEN Dramaturgie: GERDA BINDER

1902 in New York City als Sohn deutschstäm-miger Eltern geboren, weigerte sich Joseph Kesselring in die berufl ichen Fußstapfen des Vaters zu treten, seines Zeichens berühmter Chirurg, der die damals in den Vereinigten Staaten neue Methode der plastischen Chi-rurgie anwandte und eine kleine Privatklinik unterhielt. Joseph verschrieb sich, gegen den Willen seines Vaters, der Musik und dem Theater. Nach zahlreichen erfolglosen Bühnenstücken verfasste er 1939 „Arsen und Spitzenhäubchen“, das nach der Urauffüh-rung 1941 am New Yorker Broadway völlig überraschend große Erfolge feierte. In ihm fi ndet man unter anderem Hass und Vereh-rung für den Vater: Die Anwendung der plas-tischen Chirurgie hat hier einen anrüchigen, ja sogar dilettantischen Beigeschmack, steht in der schwarzen Komödie neben Lustmord und Beerdigungssucht und ist stark mystisch aufgeladen.Schon seit Jahren sind sie immer wieder in den Medien zu fi nden: Todesengel, die nach außen wie die Stütze der Gesellschaft wir-ken – Krankenpfl eger, Hausfrauen, Großvä-ter und Ärztinnen. Menschen, die ihr Leben dem Dienst an den Mitmenschen verschrie-

ben haben. Gerade weil sie die allerletzten sind, denen man eine Bluttat zutrauten würde, bleiben ihre Verbrechen oft über Jahre un-aufgeklärt; Dutzende oder sogar Hunderte Opfer sind die Folge.Und genau diese Todesengel sind nun in Brooklyn, im Hause Brewster zu fi nden: Zwei liebenswerte alte Damen, Abby und Martha, die ein friedvolles und hilfsbereites Leben führen – davon ist zumindest ihr Neffe Mor-timer überzeugt. Als dieser im Haus seiner Kindheit einer Leiche fündig wird, beginnt die Schauergeschichte. Mortimer kann es nicht fassen. Nie im Leben hätte er diese Ta-ten seinen lieben, herzensguten Tanten zu-getraut, hätten sie es nicht selbst gestanden: Mit Holunderwein und etwas Arsen möchten sie helfen und einsame Seelen beizeiten „Gott näher bringen“. Die zwei hilfsbereiten Damen geben das Gift in den Wein, „weil man es da weniger merkt. Im Tee riecht man es nämlich unangenehm.“Rührend kümmern sich Abby und Martha auch um ihren Neffen Teddy, der sich für niemanden Geringeren hält als für Theodore Roosevelt. Bereitwillig hebt der „Präsident der Vereinigten Staaten“ im Keller (Panama) Schleuse um Schleuse für den Kanal aus, um die zahlreichen „Gelbfi eberopfer“ zu beerdigen. Da wird sich mit dem Kabinett besprochen, Staatsgeheimnisse müssen

gewahrt bleiben, und zwischendurch wird regelmäßig zum Angriff geblasen.Bei den Schwestern scheint Vieles im Argen zu sein und Mortimer, von seinen Tanten mit der größten Selbstverständlichkeit in die ganze Geschichte eingeweiht, ist mehr als verzweifelt und unternimmt alles, um die unangenehme Lage zur regeln. Es scheint, als sei er das einzige Familienmitglied bei klarem Verstand. Als zu allem Übel auch noch sein polizeilich gesuchter Bruder Jona-than auftaucht, seines Zeichens Serienmör-der und begleitet von Doktor Einstein, einem Chirurgen mit fraglicher Arztlizenz, ist die Eskalation verbrecherischer Taten im Hause Brewster unausweichlich. Für Mortimer steht in jedem Fall fest: Seine beiden gemeinge-fährlichen Tanten müssen dringend aus dem Verkehr geschafft werden.Zwischendurch manövriert Mortimer Tanten, Bruder und alle weiteren erwünschten und unerwünschten Besucher des Hauses an der Polizei vorbei – jenen Helfern in der Not, die bei den Schwestern Brewster zu allem Übel aus- und einzugehen gewohnt sind. Fragt sich am Ende nur, wer von den vielen Ver-rückten es wert ist, ins Irrenhaus eingeliefert zu werden.Zu Recht gilt das Stück als großer Klassiker der Krimikomödie, in dem vor allem der Lustmord eine tragende Rolle spielt und das

Stück maßgeblich bestimmt. Dabei hatte Kesselring das Stück vornehmlich als mora-lisches Pamphlet gegen den Nationalsozia-lismus und gegen eine mögliche Beteiligung der Vereinigten Staaten am Zweiten Welt-krieg abgefasst. 1944 wurde es von Frank Capra verfi lmt. Alles in allem eine Komödie, wie sie schwärzer nicht sein kann.

Mit: ULRIKE WALTHER, CARLA WITTE; REINHARD BOCK, PHILLIP HENRY BREHL, VIVIAN FREY, MATTHIAS HEROLD, MICHAEL JESKE, PETER LIEBAUG, FRANK NÜRNBERGER, WOLFGANG PFISTER, HANS-JOACHIM RODEWALD, RENATUS SCHEIBE, SVEN ZINKAN

Matinee:SO, 10.04., 11.15 Uhr, FoyerEintritt frei

Premieren:FR, 15.04., 19.30 Uhr und SO, 17.04., 19.00 Uhr, Großes Haus

Weitere Vorstellung:FR, 22.04.; FR, 20.05.; FR, 17.06. und SA, 25.06., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

facebook.com/dasmeiningertheater twi t ter .com/diemeininger ins tagram.com/dasmeiningertheater

2400 Jahre Einsamkeit, Hass und Rache

Michael Jeske, Hans-Joachim Rodewald

SCHAUSPIELPREMIERE

„Im Tee riecht man es

nämlich so unangenehm!“

Meret Engelhardt, Evelyn Fuchs

Barbara Neureiter inszeniert „Elektra“ in den Kammerspielen

Kesselrings schwarze Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“

www.das-meininger- theater .de

Theaterkasse 0  36  93  /  451  222 o . 137

Page 2: Spektakel April 2016

facebook.com/dasmeiningertheater twi t ter .com/diemeininger ins tagram.com/dasmeiningertheater

Ausgabe April 2016Theaterkasse 0  36  93  /  451  222 o . 137

www.das-meininger- theater .de

FIONA MACLEOD IM GESPRÄCH

KONZERT

OPER

6. SINFONIEKONZERT

2. LIEDERABEND

Die Magie des Lineals„Powder Her Face“ ist ein Erlebnis – für die Zuschauer und die KünstlerDie Oper „Powder Her Face“, die Geschichte der schönen aber unglücklichen Herzogin Margaret, ist ein moderner Klassiker. Als Stu-dienleiterin hat die schottische Pianistin Fi-ona Macleod die vier Sänger vom ersten Tag der Arbeit an der Kammeroper begleitet. Bei allen Vorstellungen sitzt sie außerdem am Flügel – und vor einer Kiste außergewöhn-licher „Instrumente“.Fiona Macleod: Zu den Klangeffekten, die Komponist Thomas Adès fordert, gehören zwei Türklingeln – die werden allerdings von der Harfenistin und der Akkordeonistin bedient. Im berührenden Schlussbild, wo der Herzogin nichts mehr bleibt außer ihrem kaputten Gram-mophon, „spiele“ ich dessen Geräusch zum Beispiel mit einer Angelrolle. Vorher gibt es einen Moment, der große Leere zum Klingen bringen soll – da schlage ich mit dem Schle-gel von unten gegen mein Instrument und lasse gleichzeitig mit dem Fuß eines der Pedale los. Meine wichtigsten Hilfsmittel sind wohl aber ein einfaches Lineal, mit dem ich über die Saiten des Flügels streiche, und eine Packung „Blu-Tack“, eine modellierbare Klebemasse, mit der man Poster an die Wand hängen kann – oder eben Klaviersaiten präparieren, so dass sie einen trockeneren Klang haben.Das klingt, als würde man relativ wenig auf den Tasten spielen.Im Gegenteil! Oft habe ich für diese Aktionen nur wenige Sekunden, denn das Klavier ist fast die ganze Zeit gefordert. Das ist ungewöhn-lich – und man merkt, dass Thomas Adès selbst ein genialer Pianist ist, der genau weiß, was er alles verlangen kann. Er schreibt auch wunder-schöne, geradezu romantische Einlagen, aber insgesamt ist der Klavierpart ausgesprochen schwierig. Damit stehe ich aber nicht allein: Alle Orchesterstimmen sind sehr anspruchs-voll. Man denke nur an die Harfe, die ja in an-deren Stücken ein paar herrliche Soli hat und ansonsten lange Pausen; Adès setzt sie fast un-

unterbrochen ein. Aber letztlich lohnt sich die Mühe, denn im Gegensatz zu einigen anderen modernen Komponisten hat hier alles seinen Sinn. Wenn man die Hürden gemeistert hat, weiß man, wofür. Die Musik von Adès ist bril-lant, und vermutlich merken die Zuhörer wenig davon, wie kompliziert sie aufzuführen ist – für die Musiker ebenso wie für die Sänger. Das ist die Magie daran. Und sie ist sehr zugänglich, nicht zuletzt durch die vielen eingewobenen Zi-tate vom berühmtesten argentinischen Tango über die Sinfonien von Mahler und Brahms bis zu Schuberts „Der Tod und das Mädchen“. Adès scheint der ganzen Musik seinen Dank auszusprechen.Der Wunsch, den Komponisten zu erwürgen, lässt also nach?Ja, irgendwann. Man durchläuft unterschied-liche Phasen: zunächst die absolute Ungläubig-keit, dass man das wirklich tun soll. Dann folgt eine Phase der Panik, bevor man sich fl uchend dem stundenlangen Üben unterwirft, bei dem jeden Tag der Kopf raucht. Und kurz bevor man das Handtuch wirft, nimmt die Sache plötzlich Fahrt auf, Dinge ergeben Sinn und funktionie-ren allein durch die ständige Wiederholung immer besser. Adès zwingt die Sänger an ihre Grenzen, aber er versteht etwas von Stimmen und stellt ihre individuellen Qualitäten heraus, wie etwa im geschmeidigen Broadway-Song für den Tenor. Selbst bei extremen Aufgaben wie der großen Richterspruch-Szene für den Bass „misshan-delt“ er die Stimmen nicht. Er fordert einfach exzellente Technik. Vielleicht macht er sich auch einen Spaß daraus, in diesem Stück auch ein Gegengewicht zu setzen zu all den leich-ten Bass-Partien der Operngeschichte: Dies-mal muss der Kollege für sein Geld echt hart arbeiten. Ich glaube, dass wir alle uns durch diese Aufgaben weiterentwickelt haben. Und am Ende gingen wir bestens vorbereitet in die Bühnenproben und hatten großen Spaß mit

„Powder Her Face“. Das Stück ist wahnsinnig lustig, und wie oft man es auch hört und spielt – es wird nie langweilig. Wunderbar, dass wir in Meiningen die Künstler haben, um ein so vir-tuoses Stück aufzuführen! Auf den ersten Blick ist das Thema sehr „britisch“, aber auch hier kann man diese Faszination nachvollziehen, sich auf die Geschichten der „Reichen und Schönen“ zu stürzen. Ob man sie nun bewun-dert oder hasst: Man liebt es, ihre Skandale zu verfolgen. Sie sind ganz anders als wir – und doch genau wie wir. Und deswegen kann man auch bei der Herzogin in „Powder Her Face“ mitleiden. Die meisten Besucher sind natürlich neugierig auf die berühmte Blowjob-Arie, aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Am Ende denkt man zweimal darüber nach, ob man jemanden vorschnell für sein Verhalten verurteilt. Aber gleichzeitig hat man viel Spaß mit diesen acht kurzweiligen, mundgerechten Szenen. Ein großartiges Stück, jeder sollte es sich ansehen!

Zum letzten Mal:SA, 02.04. und SA, 23.04., 20 Uhr, Kammerspiele

Poesie und PräzisionAusnahmepianist Kit Armstrong zu GastFür ihn brach einst der große Alfred Brendel mit seiner Maxime, keine Kinder zu unter-richten: Bis heute arbeitet er mit dem inzwi-schen erwachsenen Kit Armstrong, den er als „die größte musikalische Begabung, der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin“ bezeichnete. Kit Armstrong steht nicht nur für ein außergewöhnliches Talent, sondern auch für einen außergewöhnlichen Lebensweg. Mit neun Monaten fi ng der Frühbegabte an zu sprechen, einige Wochen später zu zäh-len und zu rechnen, als Dreijähriger konnte er bereits Zeitung lesen, und dann erschloss er sich die Welt der Musik – zunächst las er Noten, dann begann er zu komponie-ren. Der erste Klavierunterricht mündete in Armstrongs Konzertdebüt, als er acht Jahre

alt war. Doch statt sich als Wunderkind vom Markt vereinnahmen und verheizen zu las-sen, begann er als Neunjähriger lieber sein Universitätsstudium in den Fächern Biologie, Physik und Mathematik. Ein Widerspruch zur Musik? Kit Armstrong verneint: „Die Mathe-matik hat genauso eine Seele wie die Musik. Man braucht Intuition, Begeisterung und ei-nen Sinn für das Schöne. Denn ohne diesen Sinn existiert die Mathematik nicht. Die reine Mathematik ist nämlich etwas ziemlich Un-praktisches: Man forscht nicht, um die Lösung für ein bekanntes Problem zu fi nden, sondern um schöne Sachen zu entdecken.“Die perfekte Verbindung von Logik und Schönheit fi ndet sich auch in der Musik sei-nes Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach, der bei Kit Armstrongs Meiningen-Gastspiel anlässlich der Thüringer Bachwo-chen selbstverständlich auf dem Programm steht. Den legendären Goldberg-Variationen BWV 988, mit denen Bach spät in seinem Le-ben das Genre entscheidend prägte, stellt Armstrong bedeutende Vorgänger voran: die immer ornamentaler werdende Vari-ationenkette „Hugh Ashton’s Ground“ des „englischen Palestrina“ William Byrd; feier-liche Klänge des „Orpheus von Amsterdam“ apostrophierten Organisten Jan Pieterszoon Sweelinck; die kunstvollen Kapricen des Briten John Bull über das einfache Volkslied „Walsingham“. Eine einmalige Gelegenheit für alle Musikfreunde!

Eine Kooperation mit den Thüringer Bach-wochen.

Termine:SA, 09.04., 19.30 Uhr, Großes Haus

Lortzing wiederauferstandenAlbert Lortzings wenig bekannte Oper „Regina“„Gegenstand ist hier, in der Zeit des Biedermei-ers und im Nachhall zur Romantik, die Not, das Aufbegehren von Fabrikarbeitern, der gewalt-same Aufstand verarmter Schichten […]. Das ist neu, eckt an beim etablierten Bürgertum, zumal die Heldin, die Fabrikbesitzerstochter Regina, sich selbst aus bedrängter Lage rettet, während die Männer zu spät kommen. […] Auch musika-lisch bietet die wenig bekannte Oper Lortzings Überraschendes. Die Ouvertüre mit den hel-dischen Trompetensignalen und dramatischen Momenten verweist schon auf traurig Düsteres, auf emotionale Zerwürfnisse, aber auch auf idyl-lische Stellen, unterlegt etwa mit Cello-Kantilenen oder Harfe.“ opernnetz.de

„Der Regisseur Lars Wernecke muss den Text nicht umschreiben, um die Aktualität des Frie-densaufrufs und eines Beharrens auf Einigkeit in Frieden und Freiheit für die Gegenwart herauszu-

arbeiten; das einfache Wenden zur Rampe bringt Lortzing, mit all seinen Brüchen, ins Heute. Die Regie – nicht experimentell, sondern vorsichtig zur Sache gehend – verortet, dank des realis-tischen wie mehrseitig offenen Bühnenbilds von Dirk Immich, das Werk dort, wo es entstand: im Jahre 1848. […] Die Titeldarstellerin, die wunder-bare Anne Ellersiek […] entzückte durch ihren vornehmen Ton, der für emotionale Anteilnahme genug Raum ließ: die Fabriktochter als glücklich Liebende und unglücklich Entführte. […] Auch und gerade wegen Anne Ellersiek lohnt die Reise nach Meiningen, wo ein zugleich politisches und unpolitisches Hauptwerk Albert Lortzings auf ge-diegene Weise wiederauferstand.“

Der Opernfreund

Termine: SO, 03.04., 19.00 Uhr; SO, 01.05, 15.00 Uhr; 21.05., 19.30 Uhr, 04.06., 19.30 Uhr, Großes Haus

Dem Zeitgeschehen auf der SpurMario Venzago dirigiert die Meininger HofkapelleEinmal mehr ist ein international renom-mierter Dirigent zu Gast am Pult der Meini-nger Hofkapelle. Mario Venzago, in Zürich geboren, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel, studierte an der Mu-sikhochschule und Universität seiner Hei-matstadt und vervollständigte sein Dirigier-studium bei Hans Swarowsky in Wien. Es folgten zehn Jahre als Konzertpianist, bevor er sich 1978 ganz dem Dirigieren zuwandte. Die Arbeit als Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg, Chefdirigent der Grazer Oper, des Sinfonieorchesters Basel und des India-napolis Symphony Orchestra sind nur einige Stationen seiner internationalen Karriere. Or-chester wie die Berliner und Münchner Phil-harmoniker, das NHK Tokio, Royal Scottish National Orchestra, London Philharmonic Or-chestra, Philadelphia Orchestra und Boston Symphony Orchestra laden Mario Venzago als Gast ans Pult ein. Seit 2010 ist der ide-enreiche Dirigent Künstlerischer Leiter des Berner Symphonieorchesters. Immer wieder macht Mario Venzago durch Innovationen von sich reden – sei es mit seinem unerhört frischen Umgang mit Re-pertoirewerken, sei es mit seinem Engage-ment für fast vergessene Stücke wie etwa die Opern Othmar Schoecks. Und auch im 6. Sinfoniekonzert in Meiningen lädt Mario Venzago zu einer Entdeckungsreise ein: Auf dem Programm steht mit Paul Juons A-Dur-Sinfonie ein mit Meiningen eng verknüpftes Werk. Sein Komponist, 1872 als Kind Schwei-zerischer Einwanderer in Russland gebo-ren und lange in Berlin tätig, ist einer jener beliebten Künstler der Jahrhundertwende, deren Namen man heute kaum noch kennt; Zeitgenossen apostrophierten ihn als den „russischen Brahms“. Seine Sinfonie A-Dur

kehrt nach mehr als einem Jahrhundert an ihren Ursprungsort zurück: Ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte sie 1905 in Meiningen. Zur Seite steht Juons Werk die 5. Sinfonie des französisch-schweizerischen Komponisten Arthur Honegger. Entstanden 1950, ist die Sinfonie inspiriert vom 2. Weltkrieg und des-sen Ende. Als eines von Honeggers letzten Werken überhaupt vereint die 5. Sinfonie die Merkmale und Schönheiten seiner individu-ellen sinfonischen Sprache.

Termin:DO, 21.04., 19.30 Uhr, Großes HausKonzerteinführung: 18.30 Uhr, Foyer

Russische FrühlingsnachtLieder von Rachmaninow, Mussorgski u.a.

Camila Ribero-Souza, Mikko Järvilouto und Robert Jacob laden Sie am 10. April zu rus-sischen Frühlingsnächten ein. Auf dem Pro-gramm stehen Werke von Nikolai Rimski-Korsakow, Michail Glinka, Modest Mussorg-ski und Sergej Rachmaninow, deren Namen man üblicherweise mit großer Oper oder Sinfonik verbindet, die aber allesamt auch ein umfangreiches Liedschaffen hinterließen.

Während Glinka als der Begründer des russischen Nationalstiles in der klassischen Musik gilt, hatten sich Rimski-Korsakow und Mussorgski einer Fünfergruppe von Kompo-nisten angeschlossen, die sich scherzhaft „Das mächtige Häufl ein“ nannte, ein Name, der in eklatantem Gegensatz zur ihrer damaligen Bedeutung stand. Alle drei verschrieben sich dem Vorsatz, Elemente aus der russischen Folklore, dem Volks- und Kirchenliedgut und aus Motiven der russischen Sagenwelt in ihren Kompositionen zu verwenden. Sergej Rach-maninow stand noch im 20. Jahrhundert in der Tradition dieser Gruppe und entwickelte trotz (oder gerade wegen) seines Exils den spätro-mantischen russischen Stil weiter.Freuen Sie sich auf einen Abend mit ver-liebten, verzweifelten, schaurigen, verklär-ten und lustigen Liedern aus der Feder der großen russischen Romantiker.

Termin:SO, 10.04., 19.00 Uhr, Foyer

Mario Venzago

Camila Ribero-Souza Mikko Järviluoto

5. FOYERKONZERT

Klavier plus vierWerke für Bläserquartett und KlavierDas Foyerkonzert unter dem Titel „Klavier plus vier“ widmet sich einer ungewöhnlichen Instrumentenkombination: nämlich Klavier mit vier Bläsern. Komponist Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) wurde in Graz geboren und studierte in Wien. Nach dem Studium ließ er sich als freier Komponist wie-der in seiner Heimatstadt nieder und wagte dann den Sprung in die Großstadt Leipzig. Dort entstand sein Quintett op. 43 für Klavier, Oboe, Horn, Fagott und Klarinette. Ein unge-wöhnliches und sehr abwechslungsreiches Stück Musik, das in den Konzertsälen nur selten zu hören ist.Franz Danzi wurde 1763 in Schwetzingen als Spross einer alten italienischen Musiker-familie geboren. Er begann als 15-jähriger zunächst als Cellist in der Mannheimer Hof-kapelle zu spielen und schrieb alsbald für das Hoftheater Opern und Schauspielmu-siken (u.a. auch für Schillers „Die Räuber“). Sein lebenslanges Liebesverhältnis zu Kam-mermusik, die er als Hofmusiker für diverse höfi sche Anlässe komponierte, drückt sich in zahlreichen originellen Werken aus, unter denen das Quintett in d-moll op. 41 eine be-sondere Geschichte hat: Danzi komponierte sie Ende des 18. Jahrhunderts als Abschieds-geschenk an den Mannheimer Kurfürsten, der seine Residenz nach München verlegte.

Mit: CHRISTINE LEIPOLD (Oboe), HAGEN BIEHLER (Klarinette), WOLFGANG MISCHI (Horn), ALEXANDER JOHN (Fagott), VIRGINIA BREITENSTEIN-KREJČÍK (Klavier)

Termin:SO, 03.04., 11.15 Uhr, Foyer

Kit Armstrong

Foyer um drei

Bei Kaffee und Kuchen präsentieren wir Highlights aus den letzten Produktionen des Theatersommers 2016 und werfen einen Blick voraus auf die Stücke der Saison 2016 / 2017

Termin:MO, 25.04., 15.00 Uhr, Foyer

Fiona Macleod und ihre „Instrumente“

Anne Ellersiek, Daniel Szeili

„Die Fledermaus“SA, 16.04., 19.30 Uhr und SO, 24.04., 19.00 Uhr, Großes Haus

MATINEE

Belcanto im NebelmoorMatinee gibt Einblicke in „Lucia di Lammermoor“Nebelverhangene Landschaften, Ruinen, die von vergangener Pracht zeugen, mysteriöse Erscheinungen – mit dieser Atmosphäre wur-den die Romane des schottischen Dichters Walter Scott zu romantischen Bestsellern. Schnell fanden sie ihren Weg auch auf die Opernbühne, wo bis heute Donizettis Verto-nung der „Lucia di Lammermoor“ ihren Platz im Repertoire behauptet.Durch ihre Umwelt von ihrer wahren Liebe getrennt und in eine Vernunftheirat gezwun-gen, fällt die zarte Lucia dem Wahnsinn an-heim – selbstverständlich in den hinreißends-ten Tonkaskaden. Gemeinsam mit Solisten des Opernensembles gibt das Regieteam um Ansgar Haag und GMD Philippe Bach erste Kostproben aus der kommenden Premiere.

Termin:SO, 24.04., 11.15 Uhr, FoyerEintritt frei

Xu Chang, Elif Aytekin

Page 3: Spektakel April 2016

Joseph Kesselring

ARSEN UNDSPITZENHÄUBCHEN

SÜDTHÜRINGISCHES STAATSTHEATER

Page 4: Spektakel April 2016

SÜDTHÜRINGISCHES STAATSTHEATER

THEATERKASSE 03693 451- 222 o. 137 KARTEN IM INTERNET www.das-meininger-theater.de

DAS MEININGERTHEATER APRIL-16

11Montag

19Dienstag

FOYER UM DREITheaternachmittag für alle Interessierten

Foyer15.00 bis ca. 16.15Freier Verkauf

22Freitag

03Sonntag

KOST-PROBE: ELEKTRAKammerspiele19.00 bis ca. 19.45Freier Eintritt

15Freitag

21Donnerstag

PUPPENTHEATER nach OTFRIED PREUSSLER

KRABAT für Schüler ab 10 Jahren & Erwachsene

Kammerspiele18.00 bis ca. 19.30Freier Verkauf

DIE GESCHICHTE DES EROTISCHSTEN TANZES DER WELT

TANGO: LIEBE, LÜGE, LEIDENSCHAFTKammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

20Mittwoch

16Samstag

PUPPENTHEATER nach dem Märchen der BRÜDER GRIMM für Kinder ab 5 Jahren

DER FROSCHKÖNIGKammerspiele10.00 bis ca. 11.00Freier Verkauf

23Samstag

02Samstag

2. LIEDERABEND mit Werken von RACHMANINOW, MUSSORGSKI u.a.

RUSSISCHE FRÜHLINGSNACHTFoyer19.00 bis ca. 20.15Freier Verkauf

17Sonntag

01Freitag

10Sonntag

24Sonntag

04Montag

07Donnerstag

08Freitag

09Samstag

18Montag

6. SINFONIEKONZERT – Werke von ARTHUR HONEGGER & PAUL JUON

ZEITGESCHICHTEDirigent: Mario Venzgo; Meininger Hofkapelle

Großes Haus19.30 bis ca. 22.00Konzertabo &Freier Verkauf

KONZERTEINFÜHRUNGFoyer18.30 bis ca. 19.00

PUPPENTHEATER nach ANTOINE DE SAINT-EXUPERY für Kinder ab 6 Jahren

DER KLEINE PRINZKammerspiele15.00 bis ca. 16.00 &17.00 bis ca. 18.00Freier Verkauf

VOR DER PREMIERE

MATINEE: ARSEN UNDSPITZENHÄUBCHEN

Foyer11.15 bis ca. 12.30Freier Eintritt

SCHAUSPIEL von FLORIAN ZELLER

DIE WAHRHEITKammerspiele20.00 bis ca. 22.30Freier Verkauf

OPERETTE von JOHANN STRAUSS

DIE FLEDERMAUSGroßes Haus19.30 bis ca. 22.30Ring E undFreier Verkauf

Stand 12. Februar 2016Änderungen vorbehalten!

OPER von GIUSEPPE VERDI

LA TRAVIATAGroßes Haus19.30 bis ca. 22.00Ring D undFreier Verkauf

THEATEREXPEDITION für Kinder ab 4 Jahren mit der Theatermaus

ABENTEUER MIT DER MAUS NO 7Kammerspiele11.00 bis ca. 12.00Freier Verkauf

PREMIERE

PREMIERE

29Freitag

SCHAUSPIEL von FRIEDRICH HEBBEL

DIE NIBELUNGENGroßes Haus19.30 bis ca. 23.30Ring F undFreier Verkauf

14Donnestag PREMIERE

5. FOYERKONZERT – Werke von F. DANZI & H. VON HERZOGENBERG

KLAVIER PLUS VIERFoyer11.15 bis ca. 12.30Freier Verkauf

30Samstag SCHAUSPIEL-DOPPELABEND:

HEINRICH VON KLEIST

PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURGWOLFGANG BORCHERT

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Großes Haus19.30 bis ca. 22.00Ring C undFreier Verkauf

KAMMEROPER von THOMAS ADÈS

POWDER HER FACEKammerspiele20.00 bis ca. 22.15Freier Verkauf

SPEKTAKEL von RUDOLF HILD

EVERGREENGroßes Haus19.30 bis ca. 22.00Freier Verkauf

PREMIERE

SCHAUSPIEL von WOODY ALLEN

EINE MITTSOMMERNACHTS-SEX-KOMÖDIE

Kammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

KOMÖDIE von ANTON PAWLOWITSCH TSCHECHOW

DER KIRSCHGARTENGroßes Haus15.00 bis ca. 18.30Ring Sen undFreier Verkauf

SPEKTAKEL von RUDOLF HILD

EVERGREENGroßes Haus19.30 bis ca. 22.00Freier Verkauf

OPER von ALBERT LORTZING Foyer 18.15 Uhr EINFÜHRUNG

REGINAGroßes Haus19.00 bis ca. 21.30Ring G undFreier Verkauf

TRAGÖDIE nach SOPHOKLES, EURIPIDES u.a.

ELEKTRARegie: Barbara Neureiter, Bühne & Kostüme: Helge UllmannMit: Meret Engelhardt, Evelyn Fuchs, Anna Krestel, Anja Lenßen; Hagen Bähr, Björn Boresch

Kammerspiele20.00 bis ca. 22.00Premiere K undFreier Verkauf

KONZERT mit Werken von BACH, BYRD, SWEELINCK & BULL

KIT ARMSTRONG – KLAVIEREine Veranstaltung des Thüringer Bachwochen e.V.

Großes Haus19.30 bis ca. 21.30Freier Verkauf

BUCHVORSTELLUNG / LESUNG

TONY KRAHLS ROCKLEGENDENKammerspiele20.00 bis ca. 21.30Freier Verkauf

SCHAUSPIEL von LISA SOMMERFELDT

DORFDISCORegie & Bühne: Boris C. Motzki, Kostüme: Martina TornowMit: Dagmar Poppy, Jannike Schubert; Roman Kimmich, Gregor Nöllen, Istvan Vincze

Kammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

KRIMINALKOMÖDIE von JOSEPH KESSELRING

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHENRegie: Lutz Hochstraate, Bühne & Kostüme: Kerstin JacobssenMit: Ulrike Walther, Carla Witte; Reinhard Bock, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey,Matthias Herold, Michael Jeske, Peter Liebaug, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe,Sven Zinkan

Großes Haus19.30 bis ca. 22.00Premiere F undFreier Verkauf

TRAGÖDIE nach SOPHOKLES, EURIPIDES u.a.

ELEKTRAKammerspiele20.00 bis ca. 22.00Ring PK2 undFreier Verkauf

PREMIEREKRIMINALKOMÖDIE von JOSEPH KESSELRING

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHENGroßes Haus19.00 bis ca. 21.30Premiere S undFreier Verkauf

PUPPENTHEATER nach ANTOINE DE SAINT-EXUPERY für Kinder ab 6 Jahren

DER KLEINE PRINZKammerspiele10.00 bis ca. 11.00Freier Verkauf

PUPPENTHEATER nach OTFRIED PREUSSLER

KRABAT für Schüler ab 10 Jahren & Erwachsene

Kammerspiele10.00 bis ca. 11.30 &13.00 bis ca. 14.30Freier Verkauf

SCHAUSPIEL von LISA SOMMERFELDT

DORFDISCOKammerspiele18.00 bis ca. 20.00Freier Verkauf

SCHAUSPIEL von WOODY ALLEN

EINE MITTSOMMERNACHTS-SEX-KOMÖDIE

Kammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

KRIMINALKOMÖDIE von JOSEPH KESSELRING

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHENGroßes Haus19.30 bis ca. 22.00Ring C undFreier Verkauf

SPEKTAKEL von RUDOLF HILD

EVERGREENGroßes Haus19.30 bis ca. 22.00Freier Verkauf

KAMMEROPER von THOMAS ADÈS

POWDER HER FACEKammerspiele20.00 bis ca. 22.15Freier Verkauf

VOR DER PREMIERE

MATINEE: LUCIA DI LAMMERMOORFoyer11.15 bis ca. 12.30Freier Eintritt

OPERETTE von JOHANN STRAUSS

DIE FLEDERMAUSGroßes Haus19.00 bis ca. 22.00Ring G undFreier Verkauf

25Montag

28Donnestag PUPPENTHEATER von MARIA C. ZOPPECK & JÖRG SCHMIDT

BLUBB! für Kinder ab 4 JahrenRegie: Jörg Schmidt Buch: Maria C. Zoppeck, Jörg Schmidt, Ausstattung: Janine HoffmannKomposition: Ekkehard HauensteinMit: Maria C. Zoppeck

Kammerspiele10.00 bis ca. 11.00Freier Verkauf

SCHAUSPIEL von LISA SOMMERFELDT

DORFDISCOKammerspiele18.00 bis ca. 20.00Freier Verkauf

PUPPENTHEATER von MARIA C. ZOPPECK & JÖRG SCHMIDT

BLUBB! für Kinder ab 4 Jahren

Kammerspiele10.00 bis ca. 11.00Freier Verkauf

TRAGÖDIE nach SOPHOKLES, EURIPIDES u.a.

ELEKTRAKammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

POETRY SLAMKammerspiele20.00 bis ca. 22.00Freier Verkauf

04 April 2016 A1 - für Spektakel.qxp_12 Spielplan Bild.qxd 18.03.16 11:36 Seite 1

Ausgabe April 2016Theaterkasse 0  36  93  /  451  222 o . 137

www.das-meininger- theater .de

facebook.com/dasmeiningertheater twi t ter .com/diemeininger ins tagram.com/dasmeiningertheater

Page 5: Spektakel April 2016

Ausgabe April 2016Theaterkasse 0  36  93  /  451  222 o . 137

www.das-meininger- theater .de

MEININGER FRÜHLINGSLESE

MEININGER FRÜHLINGSLESE

SCHAUSPIEL

„Rocklegenden“Toni Krahl liest aus seinem BuchAls Frontmann von CITY spielt Toni Krahl in der ersten Riege – und kann Geschichten von unerhörten Freiheiten und absurden Gren-zen erzählen, von unvergessenen Songs und Auftritten, von legendären Musikerkollegen und auch solchen, die im Westen „abhan-den“ kamen. Toni Krahl, 1949 geboren, musste die Schule verlassen, weil er 1968 gegen den Einmarsch

in Prag protestierte. Nach seiner Haftentlas-sung und „Bewährung in der Produktion“ gehörte er ab 1975 zu CITY und hat mit „Am Fenster“ den größten Hit des DDR-Rocks gesungen.

Termine:MO, 11.04., 20.00 Uhr, KammerspieleTel. Kartenvorverkauf: 0 36 93 / 4 46 50

Gegen WindmühlenPoetry Slam: Dead or AliveTote Dichter fi ghten gegen lebende Dichter und im Cervantes-Jahr 2016 natürlich alle gegen Windmühlen. Vier SchauspielerInnen des Meininger Theaters treten gegen vier der bekanntesten deutschen SlammerInnen an.

SlammerInnen:Theresa Hahl, Zoe Hagen, Tobias Kunze, Nektarios Vlachopoulos

SchauspielerInnen des Meininger Theaters:Renatus Scheibe, Carla Witte, Anna Krestel und Vivian Frey

Termin:SA, 30.04., 20.00 Uhr, KammerspieleTel. Kartenvorverkauf: 0 36 93 / 4 46 50

„Ereignisse, die das Unterste zu oberst kehren“Tschechows „Der Kirschgarten“Anton Pawlowitsch Tschechow – sein Name steht in der Reihe der bedeutendsten Dich-ter wie Shakespeare, Goethe, Molière oder Beckett. 1860 geboren in Taganrog, einer russischen Provinzstadt am Asowschen Meer, wächst er gemeinsam mit seinen fünf Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Großvater hatte die Familie mit viel Kraft, Geduld und Sparsamkeit aus der Leib-eigenschaft freigekauft. Ja, als Anton Tsche-chow geboren wurde, gab es im alten Russ-land noch die Sklaverei. Tschechow war ein Jahr alt, als in Russland die Leibeigenschaft abgeschafft wurde. Diese Tatsache hat ihn und damit auch sein literarisches Schaffen geprägt.Tschechow war sich der Widersprüche in-nerhalb der russischen Gesellschaft sehr wohl bewusst: Tiefe Sympathie empfand er für die arbeitenden Menschen, lehnte jeg-liche Form des Schmarotzertums ab. „Ich glaube nicht an unsere Intelligenz, sie ist heuchlerisch, falsch, hysterisch und faul, ich glaube sogar auch nicht an sie, wenn sie lei-det und klagt, denn ihre Unterdrücker kom-men doch aus ihrem eigenen Schoß.“ Als scharfer Beobachter seiner unmittelbaren, wie mittelbaren Umgebung empfand er die zunehmende Gärung in den unterdrückten und ausgebeuteten Volksmassen. Und er erkannte den unaufhaltsamen Wechsel der Epochen: In einem Gespräch mit dem rus-sischen Industriellen und Kunstmäzen S. I. Mamontow äußert er im Juni 1903: „In Russ-land ziehen Ereignisse herauf, die das Unter-ste zu oberst kehren werden.“1903 verfasst Tschechow sein letztes Stück „Der Kirschgarten“. Am 17. Januar 1904, zum 44. Geburtstag des Schriftstellers, wurde es im Moskauer Künstlertheater uraufgeführt.In ihm beschreibt Tschechow Menschen, die durch gesellschaftliche Umwälzungen ent-wurzelt und haltlos sind, aber auch Menschen der gehobenen Klasse, die nicht wahrhaben wollen, dass die Prozesse der Abnabelung und der Befreiung nicht nur im Gange, son-dern teilweise längst vollzogen sind.Nach einer fünfjährigen Reise ist die Guts-besitzerin Ranjewskaja aus Paris in ihr Haus der Kindheit zurückgekehrt. Die Bäume des umliegenden Kirschgartens stehen in voller Blüte und Ljubow träumt vergangener Zeit nach, der Zeit ihrer Kindheit.Doch was waren das für Zeiten? – Umstände, die wohl nicht jedem so glückbringend er-scheinen: der Kaufmann Lopachin zum Bei-

spiel war als kleiner Junge selbst Leibeigener auf diesem Gut gewesen. Nach der Befreiung hat er es durch viel Arbeit und Engagement zu großem Wohlstand gebracht.Hingegen ist das Gut der Ranjewskaja hoff-nungslos verschuldet. Die Unfähigkeit, mit Geld umzugehen, denn Ljubow wie auch ihr Bruder Gajew haben bislang weit über ihre Verhältnisse gelebt, hat diesen Zustand her-vorgerufen. Das Gut mitsamt dem Kirschgar-ten soll der Zwangsversteigerung zum Opfer fallen.Die Herrschaftsverhältnisse haben sich ver-ändert. Und viele Figuren scheinen Men-schen aus einer fernen Zeit, die nicht wahr-haben wollen, dass das Morgen begonnen hat. Ganz anders agiert Lopachin, der den Vorschlag einbringt, die Kirschbäume zu fäl-len und auf dem Grundstück Ferienhäuser an Sommergäste zu vermieten. Befl issent-lich wird dieser Vorschlag ignoriert. Doch die Konsequenzen sind unausweichlich. Lo-pachin selbst erwirbt das Gut, die Familie zieht aus dem Haus der Kindheit. Zu Ende des vierten Aktes fallen bereits die ersten Kirschbäume.Tschechow beschreibt den langsamen Ver-fall einer alten Tradition. Hier stoßen das Gestern und Morgen, die alte und die neue Ordnung aufeinander. Die Veränderung ist unaufhaltsam, unwiderrufl ich, wie man sie auch benennen mag: Fortschritt, Untergang oder Schicksal, Geschichte.„Der Kirschgarten“ ist aber auch ein Fami-lienstück: Zur Familie gehören ein Diener, ein Zimmermädchen, ein Kontorist, eine Gouvernante, Freunde und Nachbarn – ver-schiedenste Schicksale und Biografi en treffen hier aufeinander. Der uralte Kammerdiener Firs ragt aus dem Vorgestern in das Heute hinein. Für ihn war und ist der Feudalismus die goldene Zeit, die Aufhebung der Leib-eigenschaft das Unglück. In der Figur des Studenten Trofi mow, der in den gesellschaft-lichen Veränderungen eine Notwenigkeit sieht, spiegelt sich Tschechows Sympathie zur russischen Befreiungs- und zur Studen-tenbewegung. Tschechow: „Ich glaube an die einzelnen Menschen, die über das ganze Land verstreut sind, ob Bauern oder Intellek-tuelle, in ihnen liegt die Kraft, auch wenn es nur wenige sind, … denn ihre Arbeit sieht man.“

Termin:SO, 10.04., 15.00 Uhr, Großes Haus

SCHAUSPIEL

Zum letzten Mal „Die Nibelungen“Hebbels Mammutwerk an einem Abend

Am 2. April haben Sie zum letzten Mal die Gelegenheit, Hebbels großes Epos um den Untergang der Nibelungen zu erleben. Lars Wernecke hat das Mammutstück in groß-artige Bilder gesetzt und einen Abend ge-schaffen, der jeden Monumentalfi lm in den Schatten stellt. Die drei Stücke der Nibelun-gentrilogie „Der gehörnte Siegfried“, „Sieg-frieds Tod“ und „Kriemhilds Rache“ erzählen vom Urgrund deutscher Geschichte und sind doch immer noch aktuell und faszinierend. Für die letzte Vorstellung sind noch wenige Karten vorhanden. Lassen Sie sich die Gele-genheit nicht entgehen die Recken um Ha-gen von Tronje, König Etzel und Siegfried ein letztes Mal in Aktion zu erleben

Zum letzten Mal: SA, 02.04., 19.30 Uhr, Großes Haus

Meret Engelhardt, Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Evelyn Fuchs

ULRICH-BURKHARDT-PREIS

„Das kann einem niemand mehr nehmen“Hagen Bähr als Nachwuchskünstler ausgezeichnetAnlässlich der Verleihung des Ulrich-Burk-hardt-Preises an Hagen Bähr sprach Patric Seibert mit dem Schauspieler, der das Meini-nger Theater zum Ende der Spielzeit 2015/16 verlassen wird, um am Staatstheater Kassel zu spielen.Nach zwei Jahren im Meininger Ensemble hast du nun den Ulrich-Burkhardt-Preis er-halten – aber du verlässt uns auch schon wie-der – wie ist es, nach dieser kurzen Zeit nun Rückschau zu halten?Wenn ich daran denke, wie hier vor zwei Jah-ren alles mit den Proben zu „Phädra“ begann, als ich ganz frisch von der Schauspielschule kam, da ging es bei mir erst einmal noch um Dinge wie schauspielerisches Handwerk und um ganz fundamentale Sachen – und wenn ich betrachte, wo ich jetzt stehe, da kann man schon sagen, dass da einiges passiert ist. Mir kommt die Zeit, die ich in Meiningen verbracht habe, eher lang vor, denn es ist für mich wirklich viel passiert: Ich habe un-terschiedliche Theaterformen und Stücke kennengelernt, die in einem Repertoire ver-schiedene Funktionen haben: Angefangen beim Abenteuermärchen „Peter Pan“ über die „Rocky Horror Show“ bis hin zu Abenden wie „Prinz Friedrich von Homburg/Draußen vor der Tür“. Was war das Besondere hier in Meiningen als erstes Engagement?Ich fi nde, es ist eine unglaublich gute Schule, wenn man an einem so großen Theater mit drei Rängen und 750 Zuschauerplätzen be-ginnt, Theater zu spielen. Das kann einem niemand mehr nehmen – egal, wohin einen die Karriere später auch führen mag. Es ist etwas ganz Besonderes, mitten in der Tradi-

tion zu sein, die in Meiningen besteht, wo die Menschen das Theater als Teil ihres Lebens wahrnehmen, und mit einem Ensemble zu spielen, das sowohl aus Kollegen besteht, die teilweise schon lange Zeit hier am Haus arbeiten und einen an die Hand nehmen, als auch aus jungen Schauspielern, die wie ich hier angefangen haben.Wie geht es nun für dich weiter?Ich gehe in der kommenden Spielzeit ans Staatstheater Kassel und will all das Gelernte mitnehmen und dort schauen, wie die Reise weitergeht. Ich hoffe, dass es ähnlich wird, wie es hier in Meiningen unter Ansgar Haag war, dass ich das Vertrauen bekomme, wei-terhin schöne und interessante Rollen spielen zu können.Was war die schauspielerisch größte Heraus-forderung der beiden Jahre in Meiningen?Für mich war die Doppelrolle Homburg/Beckmann in „Prinz Friedrich von Homburg/Draußen vor der Tür“ der Höhepunkt der zwei Jahre. Die beiden Stücke lagen mir absolut am Herzen. Ich habe das Gefühl, dafür bin ich an-getreten, Schauspieler zu werden. Speziell „Draußen vor der Tür“ liebe ich über alles. Ich habe noch nie so viel für eine Rolle recher-chiert und gearbeitet. Und da kann ich auch einen Moment innehalten und dankbar sein.Du bleibst uns ja auch nach Ende dieser Spiel-zeit als Gast erhalten.Ja, in dieser Spielzeit hat „Jugend ohne Gott“ noch Premiere, ein Stück, auf das ich mich sehr freue und das ich unbedingt spielen möchte. Wie der „Kirschgarten“ wird es in die kommende Spielzeit übernommen und dafür werde ich dann auch wiederkommen. Das Ensemble in Kassel ist sehr jung, frech

und keck – mal schauen, welche Erfahrungen ich dann von dort hier einbringen kann, wenn ich zurückkomme.Was machst Du mit dem Preisgeld? Der Ulrich-Burkhardt-Preis ist ja mit 1.500 Euro dotiert.Die 1.500 Euro gehen direkt für die Kaution meiner Wohnung in Kassel drauf. Da kann ich mir gar nichts kaufen. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen müssen.

Nur noch drei Vorstellungen „Prinz Friedrich von Hom-burg/Draußen vor der Tür“: SA, 30.04., 19.30 Uhr; SA, 14.05., 19.30 Uhr und DO, 23.06., 19.30 Uhr, Großes Haus

Hagen Bähr

Björn Boresch, Ulrike Walther

facebook.com/dasmeiningertheater twi t ter .com/diemeininger ins tagram.com/dasmeiningertheater

PREMIEREN2 0 1 6 – 2 0 1 7

Bertolt Brecht/Paul DessauMUTTER COURAGE UND IHRE KINDER09.09.2016 und 11.09.2016

Franz WittenbrinkNACHT-TANKSTELLE15.09.2016

Gioachino RossiniDER BARBIER VON SEVILLA14.10.2016 und 16.10.2016

Frank Lyman BaumDER ZAUBERER VON OZ03.11.2016

Edward AlbeeWER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?10.11.2016

Euripides/Franz GrillparzerMEDEA24.11.2016

Henrik Ibsen/Elfriede JelinekNORA25.11.2016 und 27.11.2016

A. Plucis/W. ShakespeareDER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG01.12.2016

Jacques OffenbachHOFFMANNS ERZÄHLUNGEN20.01.2017 und 22.01.2017

Edmond de RostandCYRANO DE BERGERAC17.02.2017 und 19.02.2017

Johann Wolfgang von GoetheURFAUST02.03.2017

Andris PlucisENTFESSELT10.03.2017 und 12.03.2017

Richard WagnerDIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG07.04.2017 und 16.04.2017

Wenedikt JerofejewMOSKAU–PETUSCHKI13.04.2017

William ShakespeareMACBETH05.05.2017 und 07.05.2017

Andrew Lloyd WebberEVITA16.06.2017 und 18.06.2017

Viktor UllmannDER KAISER VON ATLANTIS22.06.2017

GROSSES HAUS

PREMIEREN-ABOS 10 PREMIEREN MUSIKTHEATER/SCHAUSPIELalle Premieren der neuen Spielzeit 2016/2017

freitags (PF) 102,00 € - 239,00 €oder sonntags (PS) 76,50 € - 206,00 €

GEMISCHTE ABOS9 VORSTELLUNGEN MUSIKTHEATER/SCHAUSPIEL

mittwochs (B) 46,00 € - 117,00 €donnerstags (D) 46,00 € - 117,00 €freitags (C) 59,50 € - 158,00 €samstags (E/F) 59,50 € - 158,00 €sonntags (G) 59,50 € - 140,00 €

SENIOREN-ABO9 VORSTELLUNGEN MUSIKTHEATER/SCHAUSPIEL

sonntags 50,50 € - 130,50 €

KONZERT-ABO8 KONZERTE IM GROSSEN HAUS

donnerstags 108,00 € - 184,00 €

KAMMERSPIELE

PREMIERENABONNEMENT6 VORSTELLUNGEN donnerstags

6 PREMIEREN DER NEUEN SPIELZEIT 2016/201748,00 €

ZWEITER BLICK6 VORSTELLUNGEN samstags

6 INSZENIERUNGEN BEI DER ZWEITEN VORSTELLUNG36,00 €

UNSERE ABONNEMENTS IM ÜBERBLICK

BERATUNG UND BUCHUNG ÖFFNUNGSZEITEN Ihr Abonnementbüro Montag – Freitag 8.00 – 16.00 Uhr Tel. 03693/451-137 [email protected]

VERLOSUNGNeu-Abonnenten laden wir zu einer Theaterführung und einem Glas Sektein. Unter allen, die ihr Abo bis zum 1. Juni 2016 abschließen, verlosenwir Freikarten zu folgenden Veranstaltungen:

3×2 Gräfin Mariza 1×2 The Rocky Horror Show 3×2 La Traviata 3×2 Hänsel und Gretel 2×2 Elektra 2×2 Ballettabend „Entfesselt“

Page 6: Spektakel April 2016

Ausgabe April 2016Theaterkasse 0  36  93  /  451  222 o . 137

www.das-meininger- theater .de

IMPRESSUM

Herausgeber:

Das Meininger Theater Südthüringisches StaatstheaterBernhardstraße 5, 98617 Meiningenwww.das-meininger-theater.de

V.i.S.d.P.:

ANSGAR HAAG

Redaktion:

ANNA KATHARINA SETECKI

Layout:

Kreativpool der VerlagsgruppeHof/Coburg/Suhl

Texte:

DIANE ACKERMANN, PIT BALBIERER, GERDA BINDER, DANA KERN, SOPHIE OLDENSTEIN, PATRIC SEIBERT, SUSANNE TENNER-KETZER

Fotos & Zeichnungen:

FOTO-ED, JANINE HOFFMANN, JASON ALDEN, MARIE LIEBIG, INKA LOTZ, REMO NEWTONS,CHRSTOPH SCHNEIDER SEBASTIAN STOLZ/FILMWILD.DE

PUPPENTHEATER

PUPPENTHEATERURAUFFÜHRUNG

„Blubb!“ – Eine Geschichte, in der es nicht um Spinat gehtPuppentheater mit Schattenspielelementen für Zuschauer ab 4 JahrenRegie: JÖRG SCHMIDTBuch: MARIA C. ZOPPECK/JÖRG SCHMIDTAusstattung: JANINE HOFFMANNKomposition: EKKEHARD HAUENSTEIN

An einem heißen Sommertag entsprang ein kleines Wassertröpfchen einer versiegten Quelle. Dieses Wassertröpfchen hieß Blubb. Seine Familie und Freunde sind verschwun-den. Wo sind sie nur alle hin? Der kleine Blubb muss sie fi nden – aber welchen Weg soll er gehen? Soll er den ausgedorrten Rinnen sei-ner Vorfahren folgen? Oder vielleicht doch seinen eigenen Weg gehen? Egal, jedenfalls muss er die Wassertropfen-Familie fi nden! Großvater hatte immer gesagt: „Vertrau Dir Kleiner! Augen zu und fl ießen lassen!“ Tief im Innersten kennt Blubb bereits von klein an seine Bestimmung. Jeder Wassertropfen hat dieselbe, sie lautet: Fließen lassen, um an-zukommen und zwar im Ozean. Nicht mehr und nicht weniger. In der Geschichte vom Wassertropfen geht es um Mut, Zuversicht, Selbstvertrauen und schließlich darum, den eigenen Weg zu fi nden.

Mit: MARIA C. ZOPPECK

Premiere:DO, 28.04., 10.00 Uhr, Kammerspiele

Weitere Vorstellungen:FR, 29.04. und FR, 10.06., jeweils 10.00 Uhr, Kammerspiele

Das Team der Jungen Musik mit „Max Reger“

JUNGE MUSIK

„Mit Reger unterwegs“Proben für das nächste Kinder-und Familienkonzert

Konzeption: SUSANNE TENNER-KETZER & ALEXANDER JOHN

Ausstattung: SUSANNE TENNER-KETZER Figurenbau: RAINER SCHICKTANZ

Den 100.Todestag von Max Reger am 11. Mai nimmt die JUNGE MUSIK zum Anlass für ein Konzert, das sich um das Leben und Werk dieses berühmten Dirigenten, Kom-ponisten und Pianisten dreht. Natürlich wird auch seine Zeit in Meiningen aufgegriffen, schließlich ist in der Jubiläumsspielzeit „325 Jahre Meininger Hofkapelle“ die Würdigung eines bedeutenden Hofkapellmeisters eine Herzenssache. Max Reger selbst war es, der sagte: „Es gibt nur ein Orchester, das ich ha-ben möchte, Meiningen.“ In dem Konzert für

Schüler zwischen sechs und zwölf Jahren und Erwachsene werden zahlreiche Kompositi-onen Regers altersgerecht beleuchtet.Mit: FALK P. ULKE (FIGURENTHEATER „MANUART“ ILMENAU)Moderation: ALEXANDER JOHNDirigat: MARIO HARTMUTHEs spielt die Meininger Hofkapelle

Kinderkonzerte:DI, 24.05., 9.00 und 11.00 Uhr und MO, 13.06., 9.00 und 11.00 Uhr, Kammerspiele

Familienkonzerte:SO, 29.05., 15.00 und 17.00 Uhr, Kammerspiele

„Krabat“ – ein zauberhaftes Spiel von Liebe und MachtPuppenspiel für Zuschauer ab 10 Jahren Schau- und Puppenspieler Christine Müller und Sebastian Putz zeigen mit verschiedenen Mitteln des Figurentheaters die Geschichte um den jungen Krabat, der Lehrling eines Zaubermeisters wird. Dieser Meister hat sich den dunklen Mächten verschrieben. Mit Hilfe der Liebe stellt sich Krabat dem Bösen entgegen. „… wie in drei Teufels Namen, setzen zwei Spieler diese große Parabel auf die Verführbarkeit junger Menschen um – das also, was zwölf Burschen und ein paar andere Geschöpfe (alle in Gestalt von Handpuppen) in ihrem Leben widerfährt? Das ist eine schweißtreibende logistische Heraus-

forderung, die Müller und Putz mit Bravour an-gehen, vor multifunktionaler Kulisse (die Mühle, ein Ungetüm aus Holz mit zahlreichen Klappen), mit großer Wandlungsfähigkeit (vom Mensch zur Figur, vom Erzähler zur Puppe) , mit bewegter Fantasie (fliegender Koffer, Schattenspiele), mit routinierten Tricks (Reduktion auf wenige Spielfi-guren), begleitet von allerlei Donner, Blitz, Büh-nennebel, Halleffekten, Gesang und Musik.“

Mainpost

Termin:MO, 18.04., 18.00 Uhr; DI, 19.04., 10.00 und 13.00 Uhr, Kammerspiele

ABENTEUER MIT DER MAUS N°7

Die roten SchuheTheaterexpedition für Kinder ab 4 JahrenDie kleine Theatermaus will Ballerina wer-den. Heimlich schleicht sie sich immer wie-der in den Ballettsaal des Theaters und träumt von ihrem großen Auftritt. Als sie in ein Paar glitzernde rote Spitzenschuhe schlüpft, wird sie mit ihrem Freund Giuseppe in die fan-tastische Welt des Balletts gezaubert. Völlig begeistert von den vielen Ballettmäusen und den wunderschönen Ballettstücken beginnt ein Abenteuer, in dem nicht nur ein Nusskna-cker gerettet, sondern auch eine Schneekö-nigin besiegt werden muss. Und sogar der ordnungsliebende Autor Giuseppe wird in dieser Märchenwelt vom Tanzfieber ge-packt. So begeben sich die beiden auf eine unvergessliche Reise in die Welt des Balletts. Alle großen und kleinen tanzbegeisterten Mäuseliebhaber sind eingeladen, mit Giu-seppe und der Maus zu tanzen.

Mit: ADA ANSCHÜTZ, PIT BALBIERER UND DEM BALLETT & TANZZENTRUM BALANCE MEININGEN E.V.

Termin:SO, 10.04., 11 Uhr, Kammerspiele Die Theatermaus

Blubb, der kleine Wassertropfen

PUPPENTHEATER

„Der kleine Prinz“Puppenspiel für Zuschauer ab 6 JahrenDer kleine Prinz lebt allein auf einem kleinen Planeten mit drei Vulkanen und einer be-sonders empfi ndlichen Blume. Als er an der Liebe der Blume zu zweifeln beginnt, begibt er sich auf eine Reise, die ihn schließlich auch auf die Erde, in die Sahara, führt. Dort trifft er auf den mit dem Flugzeug abgestürzten Piloten, mit dem er Freundschaft schließt und dem er von seinen Begegnungen mit den seltsamen Planetenbewohnern berichtet. Ein Stück über Freundschaft und Liebe, Fernweh und Poesie.

Termin:SO, 17.04., 15.00 und 17.00 Uhr; MO, 18.04., 10.00 Uhr, Kammerspiele Falk P. Ulke

SPIELPLANfür Junge Zuschauer APRIL 2016AV = Ausverkauft, eventuell Restkarten an der Abendkasse AK = noch ausreichend Karten vorhandenRK = nur noch Restkarten verfügbar

Sa 02.04. 19.30 Die Nibelungen Großes Haus AK ab 16

Fr 08.04. 10.00 Froschkönig Kammerspiele RK ab 5

So 10.04. 11.00 Abenteuer mit der Maus N° 7 Kammerspiele RK ab 8

Do 14.04. 20.00 Dorfdisco Kammerspiele Premiere + AK ab 13

So 17.04. 15.00 Der kleine Prinz Kammerspiele RK ab 6

So 17.04. 17.00 Der kleine Prinz Kammerspiele AK ab 6

Mo 18.04. 10.00 Der kleine Prinz Kammerspiele RK ab 6

Mo 18.04. 18.00 Krabat Kammerspiele AK ab 10

Di 19.04. 10.00 Krabat Kammerspiele AV ab 10

Di 19.04. 13.00 Krabat Kammerspiele RK ab 10

Mi 20.04. 20.00 Dorfdisco Kammerspiele AV ab 13

Do 28.04. 10.00 Blubb! Kammerspiele Premiere + RK ab 4

Do 28.04. 18.00 Dorfdisco Kammerspiele AV ab 13

Fr 29.04. 10.00 Blubb! Kammerspiele AV ab 4

Sa 30.04. 19.30 Prinz Friedrich von Homburg / Großes Haus AK ab 16

Draußen vor der Tür

Stand 18. März 2016 Änderungen vorbehalten!

Roman Kimmich, Dagmar Poppy

SCHAUSPIELPREMIERE

Regie & Bühne: BORIS C. MOTZKIKostüme: MARTINA TORNOWDramaturgie: SOPHIE OLDENSTEIN

Mandy stammt aus einer kleinen Stadt im Os-ten Deutschlands, wo ihr Vater sie und ihren Bruder Till großgezogen hat. Die Mutter hat sich vor Jahren mit ihrem Liebhaber in den Westen abgesetzt. Während Till in das Filou, die Kneipe des Vaters, eingestiegen ist, hat Mandy für eine Rolle beim Fernsehen alles stehen und liegen lassen, um im fernen Berlin ihr Glück zu suchen.Ein Jahr später kommt Mandy zurück. Till und das Filou stehen kurz vor der Pleite, seine Freundin Nina hat ihn für seinen besten Kum-pel Max verlassen und der Vater leidet unter Demenz. Mandy gilt als eine, die es geschafft hat – aber sie ist unglücklich, einsam und ent-wurzelt. Sie kommt mit der Unverbindlichkeit des Filmgeschäfts nicht zurecht – und nach einem guten Start stagnieren die Aufträge. Aber ist der Weg zurück der richtige Weg? Und gibt es überhaupt einen Weg zurück?„Dorfdisco” erzählt von jungen Menschen,

die versuchen, ihre Träume zu verwirkli-chen – von ihrem Suchen und Scheitern, und wie sie trotzdem einen Weg fi nden. Lisa Sommerfeldt ist eine der derzeit spannends-ten deutschsprachigen Dramatikerinnen. Sie begann ihre Karriere als Schauspielerin, ver-lagerte ihr Schaffen aber immer mehr aufs Schreiben. „Dorfdisco” hat sie exklusiv für das Landestheater Eisenach geschrieben und dafür vor Ort recherchiert, indem sie mit Eisenacher Jugendlichen ins Gespräch über ihre Lebenswirklichkeit und ihre Zu-kunftsträume gekommen ist.

Mit: DAGMAR POPPY, JANNIKE SCHUBERT; ROMAN KIMMICH, GREGOR NÖLLEN, IST-VAN VINCZE

Premiere:DO, 14.04., 20.00 Uhr, Kammerspiele

Weitere Vorstellungen:MI, 20.04.; DO, 28.04. und DI, 03.05., jeweils 18.00 Uhr, Kammerspiele

Sebastian Putz, Christine Müller

„Dorfdisco“Ein Theaterstück für Jugendliche ab 13 Jahren von Lisa Sommerfeldt

facebook.com/dasmeiningertheater twi t ter .com/diemeininger ins tagram.com/dasmeiningertheater