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Institut: Institut für Didaktik der Chemie, WWU Münster Seminar: Neue Methoden im Chemieunterricht Dozent: Sebastian Musli Referat: Spiele im Unterricht Referenten: Katja Baartz, Markus Mucha Datum: 23.05.2007 (SS 07) Handout Spiele im Chemieunterricht Man weiß genau wann Menschen Spielen. Trotzdem ist es schwierig - und bis heute nicht gelungen – Spielen eindeutig zu definieren. Es lassen sich jedoch einige Merkmale bestimmen, die auf nahezu alle bekannten Spielformen zutreffen. Merkmale Spielen erfordert die Anerkennung von Spielregeln o Es muss eine verbindliche Verständigung über die Spielregeln stattfinden. Regeln können sowohl sehr starr sein als auch sehr offen. Für Spielanfänger empfehlen sich eindeutige und strickte Regeln. Spielen macht Spaß o Erklärt sich von selbst. Solange Spielen nicht krankhaft ist ( Spielsucht), macht es demjenigen der spielt Spaß Spielen ist in sich zielgerichtet o Das Spiel entwickelt seine eigene Dynamik und Spannung, die die Spieler vorwärts treibt. Diese Dynamik besitzt keinen natürlichen Endpunkt. Spiele können immer weiter gehen. Es kann immer wieder mit einer neuen Spielrunde begonnen werden. Spielen erfordert einen freien Raum, da es in sich frei von Zwecken ist o Man spielt um zu spielen. Friedrich Schiller hat dieses Merkmal bereits in der Klassik herausgearbeitet. Spielen ist auch dann sinnvoll, wenn es keinen unmittelbaren Nutzen bringt. Zweckgerichtetes Spielen in der Schule: Spielen in der Schule ist, im Gegensatz zum Spielen daheim, nicht zweckfrei, sondern immer an Zwecke gebunden: Soziale Erfahrungen können gemacht werden o Die Klassengemeinschaft kann durch Spiele entwickelt, gefestigt und gefördert werden (im Gegenzug kann es aber auch Außenseiterrollen verfestigen) o Spielerisch kann man viel besser am eigenen Leib feststellen, was anderen weh tut (man nimmt automatisch verschiedene Rollen ein) Förderung kreativer Entwicklung o Man wird im Spiel selbst tätig o Es können selbstständig neue Regeln entwickelt werden Förderung intellektueller Kompetenzen o Eigene Lösungsstrategien müssen erdacht werden o Man lernt beim Spielen mit allen Sinnen, daher bietet sich das Auswendiglernen in spielerischer Form besonders an Einüben ästhetischer Kompetenzen

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Institut: Institut für Didaktik der Chemie, WWU Münster Seminar: Neue Methoden im Chemieunterricht

Dozent: Sebastian Musli

Referat: Spiele im Unterricht

Referenten: Katja Baartz, Markus Mucha

Datum: 23.05.2007 (SS 07)

Handout

Spiele im Chemieunterricht

Man weiß genau wann Menschen Spielen. Trotzdem ist es schwierig - und bis heute nicht gelungen – Spielen eindeutig zu definieren. Es lassen sich jedoch einige Merkmale bestimmen, die auf nahezu alle bekannten Spielformen zutreffen.

Merkmale

• Spielen erfordert die Anerkennung von Spielregeln

o Es muss eine verbindliche Verständigung über die Spielregeln stattfinden. Regeln können

sowohl sehr starr sein als auch sehr offen. Für Spielanfänger empfehlen sich eindeutige

und strickte Regeln.

• Spielen macht Spaß

o Erklärt sich von selbst. Solange Spielen nicht krankhaft ist ( Spielsucht), macht es

demjenigen der spielt Spaß

• Spielen ist in sich zielgerichtet

o Das Spiel entwickelt seine eigene Dynamik und Spannung, die die Spieler vorwärts treibt.

Diese Dynamik besitzt keinen natürlichen Endpunkt. Spiele können immer weiter gehen.

Es kann immer wieder mit einer neuen Spielrunde begonnen werden.

• Spielen erfordert einen freien Raum, da es in sich frei von Zwecken ist

o Man spielt um zu spielen. Friedrich Schiller hat dieses Merkmal bereits in der Klassik herausgearbeitet. Spielen ist auch dann sinnvoll, wenn es keinen unmittelbaren Nutzen bringt.

Zweckgerichtetes Spielen in der Schule:

• Spielen in der Schule ist, im Gegensatz zum Spielen daheim, nicht zweckfrei, sondern immer an Zwecke gebunden:

• Soziale Erfahrungen können gemacht werden o Die Klassengemeinschaft kann durch Spiele entwickelt, gefestigt und gefördert werden

(im Gegenzug kann es aber auch Außenseiterrollen verfestigen) o Spielerisch kann man viel besser am eigenen Leib feststellen, was anderen weh tut (man

nimmt automatisch verschiedene Rollen ein) • Förderung kreativer Entwicklung o Man wird im Spiel selbst tätig o Es können selbstständig neue Regeln entwickelt werden • Förderung intellektueller Kompetenzen o Eigene Lösungsstrategien müssen erdacht werden o Man lernt beim Spielen mit allen Sinnen, daher bietet sich das Auswendiglernen in

spielerischer Form besonders an • Einüben ästhetischer Kompetenzen

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o Im Chemieunterricht eher weniger vorhanden o Rhetorik und Auftreten vor einer Gruppe wird besonders im szenischen Spiel gefördert Pro und Kontra vom Spiel im Unterricht:

Pro Kontra

� trägt zum Lernprozess bei � spielerisches Erlernen monotoner

Inhalte fällt leichter � gut geeignet zur Festigung

� Regeln klären nimmt teilweise geraume Zeit in Anspruch

� Nicht geeignet um neue Inhalte zu erlernen (nur zur Übung und Wiederholung)

� Aufwendige Planung und Herstellung/Beschaffung von Spielen

Literatur: - Meyer, Hilbert, Unterrichtsmethoden. II: Praxisband, Berlin 2005 (1987). Tipps:

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