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Stadtbibliothek Husum Herzog-Adolf-Str. 25 · 25813 Husum · Tel.: 0 4841/89186 www.stadtbibliothek-husum.de Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.00 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr Sonnabend 10.00 bis 12.30 Uhr · Mittwoch geschlossen Jahresbericht 2011-2012

Stadtbibliothek Husum 2011... · 2014-06-04 · Erwachsene Belletristik Sachbuch Hörbuch Film E‐Ausleihe Jonasson, Jonas Isaacson, Walter Weiler, Jan Adler‐Olsen, Jussi Jugendliche

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StadtbibliothekHusum

Herzog-Adolf-Str. 25 · 25813 Husum · Tel.: 04841/89186www.stadtbibliothek-husum.de

Öffnungszeiten:Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.00 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr

Sonnabend 10.00 bis 12.30 Uhr · Mittwoch geschlossen

Jahresbericht2011-2012

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Inhalt

Jahresbericht der Stadtbibliothek Husum für die Jahre 2011-2012 ....................................... 3

Vorwort ........................................................................................................................................................................... 3

Die Bibliothek in Zahlen ....................................................................................................................................... 3

Medienangebot und Mediennutzung ......................................................................................................... 5

Digitale Angebote .................................................................................................................................................... 7

Die Bibliothek als Bildungspartnerin .......................................................................................................... 7

Veranstaltungen für Erwachsene ................................................................................................................... 8

Ausstellungen .................................................................................................................................................................. 8

Kulturnächte .................................................................................................................................................................... 8

„litteraturfest.nu” ............................................................................................................................................................ 8

Nordfriesische Literatur................................................................................................................................................ 8

Jahrestagung mit FDA-Autoren ................................................................................................................................ 8

Leseförderung ............................................................................................................................................................ 9

Kinder- und Jugendbuchwochen ............................................................................................................................ 9

Ferienleseclub ................................................................................................................................................................. 9

Husumer Lesespaß ........................................................................................................................................................ 9

Plattdeutscher Vorlesewettbewerb ......................................................................................................................... 9

Kindertheater, Puppentheater und Märchennachmittage ............................................................................. 9

Schülerabteilung und Jugendbibliothek .................................................................................................. 9

Was sonst noch zählt ... ........................................................................................................................................ 9

Ausblick ........................................................................................................................................................................... 10

Die Trägerschaft und die Verwaltung der Bibliothek ........................................................................................ 10

Die Kosten der Bibliothek ............................................................................................................................................ 10

Förderverein ..................................................................................................................................................................... 10

Socialweb .......................................................................................................................................................................... 10

Danke................................................................................................................................................................................ 10

Pressespiegel - Eine Auswahl - ......................................................................................................................... 11

Unsere neuen Angebote ...................................................................................................................................... 26

Druck: Büchereizentrale Schleswig-Holstein

Fotos: Auguste Carstensen-Lenz, Gabriele Rojek, Andrea Sondermann

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Jahresbericht der Stadtbibliothek Husum für die Jahre 2011-2012

Unser Bestreben, die bisherige Qualität und den Standard durch Innovation zu gewährleisten, brachte viele Veränderungen mit sich. Unter anderem lag ein Schwerpunkt unserer Arbeit bei der Einführung neuer digitaler Medienangebote (eBook, eAudio, eVideo, ePaper). Damit reagieren wir auf das sich verändernde Medienverhalten.

Vorwort

Als Ort der Begegnung leistet die Bibliothek ei-nen Beitrag zur Lebensqualität und kulturellen Attraktivität der Stadt und des Umlandes. In den beiden zurück liegenden Jahren haben wir wieder alle Kräfte gebündelt, um den Bedürf-nissen und Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden.

Die Bibliothek in Zahlen

im Jahre 2012 2011 2010

Öffnungsstunden 1.540 1.612 1.610 aktive Entleiher 4.673 4.847 4.756 davon bis 12 Jahre 953 1.109 1.056 davon Neuanmeldungen 978 1.095 1.098 Besuche 189.852 193.332 191.412 Ausleihe in Medieneinheiten 304.175 306.034 290.320 Medienangebot 48.776 47.717 46.968 Medien erhalten im Leihverkehr 2.126 1.758 1.824 Medien gegeben in den Leihverkehr 2.063 1.899 1.814 Medieneinheit / E inwohner 2 2 2 Erneuerungsquote 12 % 12 % 12 % Umsatz der Medien 6,2 % 6,4 % 6,2 % Personalstellen 4,8 4,8 4,8 Veranstaltungen 130 204 206 Teilnehmer 4.194 4.052 5.620

Die Bibliothek in Zahlen

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Altersstruktur unserer Kundinnen und Kunden

im Jahr 2012

1497 740401

409 556272 389 198 28 183

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

0-9 Jahre 10-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60-69 Jahre 70-79 Jahre über 80 J. Institutionen

Entleihungen im Vergleich 2005-2012

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

206.991

212.858

250.624

274.543

285.699290.320

306.034 304.175

150000

170000

190000

210000

230000

250000

270000

290000

310000

330000

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Medienangebot und Mediennutzung

Trotz reduzierter Öffnungszeiten in den Sommer-ferien 2012 blieb das Ergebnis mit 304.175 Ent-leihungen fast auf dem bisher höchsten Niveau vom Jahr 2011 mit 306.034 Entleihungen.

Das Gesamtmedienangebot umfasst jetzt 48.776 Medien. Der Anteil der Non-Books hat sich von Jahr zu Jahr erhöht und liegt nun bei einem Anteil von 20%.

Bei einem Angebot von 38.709 Medieneinheiten kamen die Printmedien auf 182.563 Entleihun-gen.

Die Non-Books, mit 10.067 Medieneinheiten im Angebot, erreichten 117.424 Entleihungen. In diesem Bereich steigerte sich die Ausleihe von Hörbüchern und Filmen, während die Ausleihe

von CD-ROMs und Musik-CDs rückläufig ist.

Der durchschnittliche Umsatz aller Medien lag bei rund 6 pro Medieneinheit.

An Kinder und Jugendliche richtet sich ein Buchangebot von 11.040 Bänden, die im ver-gangenen Jahr 70.501mal ausgeliehen wurden. Im Vergleich zum Jahr 2011 ergab das ein Minus von 4.000 Ausleihen. Das Minus kam dadurch zustande, dass der sommerliche Ferienleseclub aus personellen Gründen ausfallen musste.

Neu ist der „Bestseller-Service“, den wir seit April 2011 präsentieren. Gleich nach dem Erscheinen auf der Spiegel-Bestsellerliste stehen mehrere Exemplare der Romane und Sachbücher der „Top-Ten“ zur Verfügung. Dieser Service kostet für den Leser eine Extra-Gebühr von 2€ pro Buch. Trotz dieser Zusatzkosten ist vielen Lesern die schnelle Verfügbarkeit den Preis wert.

Erwachsene Belletristik Sachbuch Hörbuch Film E‐Ausleihe

Jonasson, Jonas Isaacson, Walter Weiler, Jan Adler‐Olsen, Jussi

Jugendliche Collins, Suzanne Martinez, Jessica Gier, Kerstin

Kinder Lenk, Fabian Siegner, Ingo

Erbarmen

Arrietty

Die Tribute von PanemHolz. Was unsere Welt 

zusammenhältVirtuosity Alabama Moon

Unsere Ausleihrenner

Rubinrot

Der kleine Drache 

Kokosnuss

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Steve Jobs Mein Leben als Mensch Ziemlich beste Freunde

Die Zeitdetektive Erforsche deine Welt. Mit 100Forscherfragen durchs ganze Jahr

Warrior Cats

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Unser Medienangebot 2012

Belletristik

Sachlit. Ki+J.

Belletristik Ki+J.

Zeitschriften

Sach- und Spielfilme

Musik-CD

Sonstige

Spiele

Lernsoftware

Hörbücher

Sachliteratur

Unser Medienangebot am 31.12.2012

Printmedien 38.709 ( = 80 %)

davon: Sachliteratur Erwachsene 17.901 Belletristik Erwachsene (incl. fremdsprachige Literatur) 8.418 Sachliteratur Kinder- und Jugendliche 3.569 Belletristik Kinder- und Jugendliche 7.471Zeitschriftenhefte 1.350

Non-Book Medien gesamt 10.067 (= 20 %) davon: Hörbücher 3.190 Lernsoftware 366 Sach- und Spielfilme 3.898 Musik-CDs 2.092 Gesellschaftsspiele 141 Karten, Noten, Medienpakete 380Medienangebot insgesamt: 48.776

Außerdem:- Onleihe -Verbund 13.000- Bilder der Artothek 90- Zeitungs- und Zeitschriftenabos 68 - Altbestand 410

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Medienangebot und Mediennutzung 2012

17.942

52.559

11.421

38.745

59.677

14.841

1.758

17.901

8.418

3.569

7.471

1.3503.190

3.898

2.092

366 141 380

49.97350.686

1.367 1.036

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

45.000

50.000

55.000

60.000

65.000

Sachl

itera

tur

Belle

trist

ik

Sachl

it. K

i+J.

Belle

trist

ik K

i+J.

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Sach-

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Mus

ik-C

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Lern

softw

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Spiel

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Sonst

ige

Medienangebot Mediennutzung

Digitale Angebote

Im Jahre 2011 starteten wir mit gleich zwei neuen digitalen Angeboten. Beide sind als „24/7-Biblio-thek“ rund um die Uhr für unsere Kunden über das Internet nutzbar.

Die Onleihe „Zwischen den Meeren“ startete als ein gemeinsames Angebot von zunächst neun Bibliotheken(inzwischen 14) in Schleswig-Hol-stein. Bücher, Zeitungen, Hörbücher und Filme können als „E-Medien“ für einen begrenzten Zeit-raum „ausgeliehen“ werden. Sie werden auf den Computer, den E-Book-Reader oder auf sonstige mobile Geräte heruntergeladen. Die Leihdauer beträgt zwischen zwei Wochen für Bücher und einem Tag für Zeitungen. Am Ende der Leihfrist verfällt die Lizenz automatisch.

Im Installationsjahr 2011 verzeichneten wir noch wenige Nutzer, aber im Jahr 2012 betrug die „Ausleihe“ schon 4.188 Downloads.

Darüber hinaus zeigten sich viele Leser interes-siert und hatten ein großes Informationsbedürf-nis bezüglich der Nutzung. Zum Ausprobieren schafften wir drei E-Book-Reader an, die sehr gern ausgeliehen werden.

Das zweite digitale Angebot ist das „Munzinger Archiv“, ein seit Jahrzehnten bekanntes Nach-

schlagewerk, das für geprüfte Informationen und verlässliche Quellen steht. Seine Datenbanken bieten umfassende und aktuelle Informationen, z.B. zu Ländern und Personen und beinhaltet die Brockhaus-Enzyklopädie mit 260.000 Stich-wörtern. Die Datenbanken sind jetzt auch von zuhause aus nutzbar. Der Benutzerausweis in Verbindung mit einem Passwort berechtigt zum Ausdrucken und Downloaden.

Die Homepage der Stadtbibliothek wurde noch mehr frequentiert als schon in den Jahren zuvor. Im Jahre 2012 zählten wir rund 35.000 Zugriffe. Von zuhause aus wurde im Online-Katalog der Biblio-thek recherchiert, wurden Medien vorbestellt oder es wurden die ausgeliehenen Medien verlängert.

Die Bibliothek als Bildungspartnerin

Da die Bibliothek ein guter Lernort für Lese-, Me-dien- und Informationskompetenz ist, laden wir die Lehrkräfte der Schulen ein, mit ihren Klassen zu einem Besuch in die Bibliothek zu kommen.

Zur noch besseren Information der Lehrkräfte haben wir neue Flyer entwickelt. Während es bei den jüngeren Kindern noch um das Kennenler-nen der Bibliothek geht, machen ältere Schüler und Schülerinnen ein Recherchetraining am Ka-

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talog oder suchen Informationen zu Sachthemen heraus. Einbezogen werden dabei die digitalen Möglichkeiten, z.B. das „Munzinger Archiv“.

Zur Unterrichtsergänzung werden auf Wunsch Medienkisten zur Verfügung gestellt. Wenn unser eigener Bestand dafür nicht ausreicht, bestellen wir bei der Büchereizentrale zusätzliche Materia-lien. Auch Lektüre in Klassensatzstärke besorgen wir aus dem zentralen Angebot anderer Biblio-theken. Rund 90 Themenkisten pro Jahr erhielten die Schulen.

Darunter waren auch Medien für die pädagogi-sche Integrationsarbeit. Für die interkulturelle Bildungsarbeit können wir zweisprachige Me-dien zur Verfügung stellen.

Veranstaltungen für Erwachsene

AusstellungenJeweils für drei Monate waren folgende Bilder, Fotos oder Objekte in der Bibliothek zu sehen:

- „Innehalten…Hinsehen…Gestalten“ von den Kreativgruppen der Altenbegegnungsstätte

- „090546Malerei“ von Magdalena Starck- Burckhardt und Rolf-Jürgen Wind

- „Island“ - Fotos von Wolfgang Diederich

- „Majestäten der Lüfte. Drachen in allen Fa- cetten“ von Rainer Hoffmann

- Kupferstiche von Peter Froese

- „Spiegelungen - NF steht Kopf“, Fotos von Achim Lessing

- „(K)ein Thema: Zwei Malerinnen aus Husum“, von Isa Dietrich und Andrea Claußen

- „Experimentelle Fotografie“, Malerei von Gerhard Kraus, fotografiert von Wolfgang Diederich

Die Ausstellungen waren mit einem Eröffnungs-abend und einer weiteren Führung durch den Künstler/die Künstlerin verbunden. Drei der oben genannten Ausstellungen organisierten wir in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Husum und Umgebung e.V.

Anfang 2012 konnten die fast 90 Bilder der Arto-thek ausnahmsweise nicht in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden, da der Kunstverein sein 20jähriges Bestehen feierte und aus diesem An-lass seine Bilder im Rathaus zeigte. Nun stehen sie aber wieder zur Ausleihe zur Verfügung.

KulturnächteEin Highlight in der letzten Kulturnacht war der Kabarettist Manfred Degen mit seinem Pro-gramm „Sylter Spitzen“. Viele begeisterte Zuhörer hatten auch die Musikgruppen „Die Wallener“ und „Pasch“. Besucher, die sich für die jeweilige Ausstellung interessierten, trafen sich zur Füh-rung durch den Künstler. Das „Kreativhaus hobby ton“ ließ aktive Besucher eigene Erfahrungen mit Papier-Bastelarbeiten machen.

litteraturfest.nuZum skandinavisch-deutschen „litteraturfest.nu“ im Grenzgebiet waren wieder hochkarätige Schriftsteller eingeladen. 2011 waren die Karten für die Lesung mit dem norwegischen Krimiau-tor Hakan Nesser und der Berliner Autorin Julia Franck schnell ausverkauft. Ein Fernseh-Team zeichnete zudem die Lesung für das „Schleswig-Holstein-Magazin“ auf.

Im Jahr 2012 begeisterten die Finnin Leena Lan-der mit historischen Romanen und die Schwedin Majgul Axelsson mit ihren Kriminalromanen ihre sehr interessierten Zuhörer.

Nordfriesische LiteraturEine Lesung mit friesischen Akteuren anlässlich der Veranstaltungsreihe „Husum-Kreisstadt der Nordfriesen“ nahm die regionale Literatur in den Blick. Eine Ausstellung des Nordfriesischen Instituts zeigte friesische Literatur. Die Buchge-schenke in friesischer Sprache bereichern nun unser Medienangebot.

Jahrestagung mit FDA-AutorenIn beiden Jahren trafen sich die Autoren des „Freien Deutschen Autorenverbandes“ der Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein zur Jahrestagung in Husum. Ihre Lesungen mit eigenen Texten waren auch öffentlich.

In Kürze: - Eine Reise in die Vergangenheit machte die Schriftstellerin Anna Tüne auf Einladung der Deutsch-Französischen Gesellschaft.

- Der Schauspieler Joachim Regelien las Texte in Verbindung zu einer Informationsveranstal- tung über den Buddhismus.

- Insgesamt zählten wir im vergangenen Jahr 2.202 Teilnehmer bei den Veranstaltungen für Erwachsene (1.596 Teilnehmer im Jahr 2011).

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Leseförderung

Veranstaltungen für Kinder undJugendliche

Kinder- und JugendbuchwochenIn beiden Jahren konnten wir wieder die Kin-der- und Jugendbuchwochen durchführen. Bekannte und beliebte Autoren waren bei uns zu Gast. Die vierten und sechsten Jahrgänge aller Husumer Schulen hatten die Gelegenheit, einen Jugendbuchautor oder –autorin kennen zu lernen. Fünfzehn Autorenlesungen waren es in jedem Jahr, die wir für jeweils 35 Schulklassen organisierten. Dagmar Chidolue, Harald Tondern, Oliver Pautsch, Jenny-Mai Nuyen, Kari Erlhoff, Eva Weiss, Ulf Blanck, Salah Naoura, Judith Le Huray, Karen-Susan Fessel, Malte von Tiesenhausen, Miyuki Tsuji und Fabian Lenk präsentierten ihre Bücher, zumeist in Verbindung mit multimedia-len Effekten oder auch mit Musik und Tanz.

FerienleseclubIn den Sommerferien 2011 war der Ferienle-seclub wieder eine viel gefragte Aktivität für Kinder und Jugendliche. 250 begeisterte junge Leserinnen und Leser führten ihr Lese-Logbuch und erhielten zum Schluss die Preise.

In den verregneten Sommerferien 2012 bedau-erten viele Schüler, Eltern und Lehrer, dass dieses Ferienangebot aufgrund personeller Engpässe ausfallen musste.

Husumer Lesespaß Im Jahr 2011 lasen die ehrenamtlichen Vorle-serinnen noch an zwei Terminen pro Woche für Kinder. Aufgrund von Ganztagsangeboten in den Grundschulen wurde die Nachfrage bei den größeren Kindern geringer, so dass seit dem letzten Jahr nur noch einmal in der Woche für die jüngeren Kinder vorgelesen wird.

Plattdeutscher VorlesewettbewerbIm März 2012 war die Stadtbibliothek wieder Austragungsort für den plattdeutschen Vor-lesewettbewerb. Kinder verschiedener Alters-gruppen lasen vor einer vierköpfigen Jury und einem gespannten Publikum selbst ausgewählte Texte in plattdeutscher Sprache. In der Pause begeisterten die Kinder des Wilhelm-Gehlsen-

Kindergartens die vielen Gäste mit plattdeut-schen Sketchen. Dieser Vorlesewettbewerb hat viele Freunde bei Jung und Alt.

Kindertheater, Puppentheater und Märchen-nachmittageBei den Aufführungen der Puppentheater und der Kindertheater kamen so viele Besucher, dass der Platz im Veranstaltungsraum knapp wurde. Auch an den winterlichen Märchennachmittagen hatten alle Generationen ihre Freude.

Insgesamt hatten wir 1.992 Teilnehmer bei den Kinderveranstaltungen (im Jahr 2011 waren es 2.456 Teilnehmer)

Schülerabteilung und Jugendbibliothek

Durch eine umfangreiche Räumaktion im ersten Obergeschoss konnten wir eine neue Schülerab-teilung und eine gemütliche Jugendabteilung einrichten.

In der „Jubi“ finden Jugendliche ab 14 Jahren „ihre“ Literatur und Themen.

Für die Schülerabteilung haben wir die Lernhilfen aus allen Sachgruppen zusammengefasst. Die unterrichtsrelevante Literatur ist so leicht an einer Stelle zu finden.

Was sonst noch zählt…

- Im Sommer 2012 sendete der „Offene Kanal Westküste“ mit einem Büchereigespräch live aus der Stadtbibliothek

- Im Jahr 2012 machten zehn Praktikanten der nordfriesischen Schulen bei uns ein Schul- praktikum (im Jahr 2011 waren es sechs)

- Bei den jährlichen Bücherflohmärkten ver- kauften wir, zusammen mit der Fahrbücherei, jede Menge an ausgeschiedenen und ge- schenkten Büchern: im Jahr 2012 waren es rund 2.000 kg, das entspricht der Menge aus dem Jahre 2011.

- Neue und flexible Regale bekräftigen jetzt auch im Obergeschoss das moderne Ambi- ente der Bibliothek.

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Ausblick

Die Trägerschaft und die Verwaltung der BibliothekIn mehreren Presseberichten zu Beginn des Jah-res 2013 ging es um die derzeitige Trägerschaft bzw. die Verwaltung der Stadtbibliothek und um einen beabsichtigten Wechsel der Verwaltung.

Nach dem „Hauptvertrag“ von 2003 zwischen der Stadt Husum und dem Büchereiverein Schleswig-Holstein e.V. ist die Stadt Husum Trä-gerin der Bibliothek. Entsprechende Verträge zwischen den jeweiligen Kommunen und dem Büchereiverein sind die Grundlage für alle Öf-fentlichen Bibliotheken in Schleswig-Holstein. Nur wenn diese Verträge bestehen zahlt das Land Zuschüsse. Nach seinen „Förderrichtlinien“ verteilt der Büchereiverein die Landeszuschüsse an die Bibliotheken.

In einem zusätzlichen „Betriebsführungsvertrag“ mit der Stadt Husum ist festgelegt, dass der Büchereiverein die Stadtbibliothek „personell und sachlich“ verwaltet. Dieser Vertrag gilt nur noch in wenigen Städten und aus historischen Gründen nur im Landesteil Schleswig. Der Büche-reiverein ist der Rechtsnachfolger des Deutschen Grenzvereins, der im Rahmen kultureller Grenz-landarbeit ab 1923 auch die Husumer Bücherei verwaltete. Im Landesteil Holstein wurden die Bibliotheken, wie in anderen Bundesländern üblich, immer von ihren Städten verwaltet. Da die besondere Situation im Grenzland nicht mehr gegeben ist, möchte der Büchereiverein die noch verbliebenen Bibliotheken im Landesteil Schles-wig in die Obhut der Städte geben.

Die Arbeit innerhalb der Bibliothek würde sich dadurch kaum verändern. Die Dienstleistun-gen der Büchereizentrale als Einrichtung des Büchereivereins können weiterhin in Anspruch genommen werden.

Die Kosten der BibliothekDie Gesamtkosten für das Jahr 2011 (ähnlich der Haushaltsansatz für das Jahr 2012) betrugen

rund 480.000€. Öffentliche Zuschüsse davon wa-ren 410.000€, die zu 58% von der Stadt Husum, zu 20% vom Kreis Nordfriesland, zu 15% vom Büchereiverein und zu 7% von den Umlandge-meinden getragen wurden.

Der Kostendeckungsgrad durch eigene Einnah-men betrug 15%.

FördervereinIm Januar 2013 haben engagierte Bürgerinnen und Bürger einen Förderverein für die Stadtbi-bliothek gegründet. Sie wollen die vielfältigen Aktionen der Bibliothek in ihrem Bildungs- und Kulturauftrag ideell und finanziell unterstützen. Spenden sollen eingeworben und Projekte mit-finanziert werden.

SocialwebZum März 2013 werden wir mit unseren Kunden auch auf sozialen Plattformen kommunizieren können. In Vorbereitung ist der Auftritt bei „Fa-cebook“ und unser „Weblog“ mit Bibliotheksinfos und Lesetipps.

Danke

Bei der Erfüllung unserer bibliothekarischen Aufgaben war uns die Kooperation mit Orga-nisationen, Vereinen und Privatpersonen sehr wichtig.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu zwei erfolgreichen Jahren beigetragen haben.

Für die finanzielle Unterstützung danken wir der Johannes und Irene Thordsen-Stiftung, der Sparkasse Nordfriesland und dem Lionsclub Uthlande.

Die dauerhafte finanzielle Unterstützung durch die Entscheidungsträger in Politik und Verwal-tung bleibt das Fundament unserer Arbeit.

Husum, den 11. April 2013

Dipl.-Bibl. Auguste Carstensen-Lenz, (Bibliotheksleitung)

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Pressespiegel - Eine Auswahl -Stadtbibliothek bietet Bestseller-Service an

Montags auf der „Spiegel“-Liste, dienstags schon ausgeliehen: Mit dem Bestseller-Service präsentiert die Stadt-bibliothek ab sofort ein brandaktuelles Angebot. Damit die Kunden nicht so lange auf die Favoriten warten müssen, stehen die Top 10 der Romane und Sachbücher in mehreren Exemplaren mit besonderen Ausleihregeln und -fris-ten bereit. Welche Titel verfügbar sind, findet man unter „Spiegel-Bestseller“ im Online-Katalog (www.stadtbiblio-thek-husum.de). Wer den Bestseller-Service nicht in Anspruch nehmen will, findet die Bücher auch wie bisher zu den üblichen Konditionen vor.

Husumer Nachrichten, 15.04.2011

Heute ist Märchenstunde

Volksmärchen haben überlebt, weil sie weitererzählt wurden. Die Europäische Märchengesellschaft will diese Tra-dition der mündlichen Überlieferung fortsetzen und bildet deshalb auch Märchenerzähler aus. Zu denen gehört die Husumerin Bärbel Leimich. Das Mitglied der Märchengesellschaft erzählt heute von16 Uhr an solch fa-belhafte Geschichten für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahren. In ihnen spielen so einige Vögel eine wichtige Rolle. Der Eintritt ist frei.

Husumer Nachrichten, 17.01.2011

HUSUM Zu einem „künstlerischen Vo-rausklang“ einer Ausstellung der Alten-begegnungsstätte (ABS) in der Stadtbib-liothek hatten deren Leiterinnen Monika Höring und Auguste Carstensen-Lenz eingeladen. Der Vorsitzende der Nissen-Stiftung, Dr. Ulf von Hielmcrone, sagte bei der Veranstaltung, die von Musikern

Selbstbewusst Kunst präsentierender Hermann-Tast-Schule musika-lisch umrahmt war, er habe Respekt vor denjenigen, die in der ABS ihr Talent entwickelt haben. „Es gehört Mut und Selbstbewusstsein dazu, die eigenen Arbeiten zu präsentieren und mit dem eigenen Namen dahinter zu stehen, sie zu zeigen.” Man sei ja nicht mehr anonym, sondern öffent-lich und al1ein schon dieser Schritt

führe dazu, dass man jedenfalls vor sich selbst bestanden habe. „Und das ist das Allerwichtigste“, fügte von Hielmcrone hinzu. Die Werke der ABS-Gruppen Malen und Zeichnen, Holzschnitzen und Kreatives Schreiben sind noch bis zum 30. April zu sehen. vb

Husumer Nachrichten, 22.04.2011

Lob für die Künstler: Ulf von Hielmcrone (l.) bei der Ausstellungseröffnung. VB

09 05 46 - Malerei und SkulpturenDer mysteriöse Titel der Ausstellung in der Husumer Stadtbibliothek ist das Geburtsdatum der beiden Künstler Magdalena Starck-Burckhardt und Rolf-Jürgen Wind, beide Mitglieder im Kunstverein Schleswig.Die Motive von Magdalena Starck-Burckhardt sind abstrakte Variationen aus den Bereichen Umwelt, Natur und Mensch. Gegensätzliche Möglichkeiten menschlicher Gefühle werden von der Künstlerin in Farbwelten umgesetzt: ob

in Öl, Tempera und Mischtechniken.Rolf-Jürgen Wind beschäftigt die Auseinandersetzung mit der Kunst seit seiner Schulzeit, sie ist mittlerweile für ihn zur Profession geworden. Am liebs-ten malt er vor der Natur. Seine Bilder sind eine Mischung aus figürlichen Kompositionen und abstrakten Impro-visationen in warmen Farben.→ Stadtbibliothek Husum, bis 30. Juli 2011, zu den Öffnungszeiten.

Husum Heft, Juni 2011

HUSUM Eine breite Treppe führt zum Nissenhaus hinauf. Durch die hohe Eingangshalle erreichen wir die Stadt-bibliothek Husum. Im Seminarraum erklärt uns Bibliothekarin Susanne Luther-Feddersen den Aufbau der Bü-cherei. Die Bücher sind alphabetisch nach den Autoren geordnet. Sachbü-cher stehen thematisch beieinander. Neben Büchern gibt Filme, Musik-CDs und PC-Spiele zum Ausleihen.

Bei der Suche hilft der Computer, der den gesamten Bücherbestand gespeichert hat. Nachdem wir verspro-chen haben, die Bücher pfleglich zu

behandeln und vor nagenden Haustieren und kleinen Geschwistern zu schützen, dürfen wir unser Wissen praktisch an-wenden: 22 Viertklässler belagern die Regale der Kinder- und Jugendbuchab-

teilung. Schnell hat jeder von uns etwas Interessantes gefunden. Um die Bücher auszuleihen, müssen wir unseren neu erworbenen Bücherei-Ausweis vorzeigen. Hier werden unsere Leser-Nummer und alle Bücher eingescannt. Als Beleg erhalten wir einen Bon mit Buchtiteln und Abgabedatum.

Bücher dürfen drei Wochen, PC-Spiele und Filme eine Woche aus-geliehen werden. Für Kinder ist das Entleihen kostenlos.

Klasse 4aJens-Iwersen-Schule, Hattstedt

Husumer Nachrichten, 25.06.2011

Ein Paradies für Leseratten

Susanne Luther-Feddersen erklärt die Arbeit in der Bücherei. HN

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Seit Neuestem können alle registrierten Nutzer der Stadtbibliothek in der „On-leihe zwischen den Meeren“ an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr di-gitale Medien auf den eigenen Compu-ter, Smartphones oder E-Book-Reader herunterladen. Alle „Onleiher“ haben Zugriff auf einen Pool von derzeit 3500 digitalen Medien: E-Books, E-Audios, E-Music, E-Videos und E-Papers.

Neun öffentliche Bibliotheken aus Schleswig-Holstein und Nordschleswig haben sich für das neue Medienangebot zusammengeschlossen. Die Koordinati-on liegt beim Büchereiverein Schleswig-Holstein. Finanziell gefördert wird das Projekt durch die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein. Unter der Internet-Adresse www.onleihe.de/sh können die

Kunden der teilnehmenden Bibliothe-ken ohne zusätzliche Registrierung und Kosten ihren E-Medien-Korb füllen. Für die Ausleihe der E-Medien werden lediglich ein gültiger Benutzerausweis samt Passwort und ein Internetzugang benötigt. Neben einer großen Auswahl an Unterhaltungsliteratur, Fachbü-chern, Ratgebern, Schulbüchern und Lernhilfen sind viele Reiseführer und Dokumentarfilme sowie Hörbücher und Hörspiele für Kinder und Jugend-liche erhältlich. Im E-Paper-Angebot befinden sich unter anderem folgende

Lieber Mausklick als Eselsohren„Onleihe zwischen den Meeren“: Stadtbibliothek erweitert ihr Angebot – neuerdings kann auf 3500

digitale Medien zugegriffen werden

Zeitungs- und Zeitschriften-Titel: Der Spiegel, Die Wirtschaftswoche, Das Handelsblatt und Frankfurter Allgemei-ne Zeitung. Das Tolle an der „Onleihe“: Eselsohren, verschmutzte Seiten oder zerkratzte CDs gibt es genauso wenig wie Öffnungszeiten und Mahngebühren wegen zu spät abgegebener Bücher. Niemand kann den Rückgabetermin verpassen. Denn am Ende der Leihfrist verfällt die Lizenz automatisch und das E-Medium steht sofort dem nächsten Kunden zur Verfügung.

Als Konkurrenz im eigenen Haus begreift Auguste Carstensen-Lenz, Chefin der Stadtbibliothek, die „On-leihe“ nicht – im Gegenteil: „Die Idee der ,Onleihe‘ besteht schon lange. Jetzt reagiert der Verbund ,Onleihe zwischen den Meeren‘ auf die steigende Nach-

Die Bibliothekarinnen Andrea Sondermann und Auguste Carstensen-Lenz (rechts) freuen sich über das erweiterte „Onleihe“-Angebot in ihrer Stadtbibliothek. MATZ

HUSUM Das „Internationale Biogra-fische Archiv“ ist seit Jahrzehnten das Nachschlagewerk, mit dem der Name „Munzinger“ verbunden wird. Biogra-fien aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft sind hier versammelt, wer-den laufend ergänzt und aktualisiert. Die Datenbank „Länder“ bietet die wich-tigsten Zahlen und Fakten aller Staaten, internationaler Zusammenschlüsse und Organisationen. Die Nutzer der „Info-thek“ in der Stadtbibliothek wussten die Dienste des Munzinger-Archivs schon

frage nach elektronischen Medien. Die ,Onleihe‘ ist einfach ein zusätzlicher Baustein in der heutigen Medienland-schaft. Das Angebot von bislang 3500 E-Medien ist erst der Anfang und wird natürlich weiter ausgebaut.“

Diplom-Bibliothekarin Andrea Sondermann bittet alle „Onleihe“-Neu-linge, sich vor der ersten E-Ausleihe auf den Hilfeseiten unter www.onleihe.de/sh zu informieren. sma

VON HUSUM BIS NORDERSTEDTZum Verbund „Onleihe zwischen den Meeren” gehören neben Husum auch Bad Segebeg, Eckernförde, Eutin, Flensburg, Norderstedt, Reinbek, Wedel und die Deutschen Büchereien Nordschleswig.

Husumer Nachrichten, 10.10.2011

Recherche von zu Hause aus

immer zu schätzen. Nun haben sie bei der Anwendung die Wahl, im Internet zu Hause oder weiterhin an einem speziel-len PC in der Bibliothek zu suchen. Die Datenbanken – sonst kostenpflichtig – stehen den Kunden der Stadtbibliothek gratis zur Verfügung. Auch für Schüler-arbeiten ist diese Dienstleistung bestens geeignet. Weitere Informationen gibt es vor Ort oder unter www.stadtbibliothek-husum.de. hn

Husumer Nachrichten, 04.06.2011

„Das ist erst der Anfang - das Angebot wird natürlich

ausgebaut.”Auguste Carstensen-LenzLeiterin der Stadtbibliothek

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Bücherei eilt von Rekord zu RekordStadtbibliothek setzt auf Mix zwischen traditionellen und digitalen Medien – und richtet eine neuar-

tige Internet-Ausleihe ein

HUSUM Angesichts der rasant zu-nehmenden Internetnutzung wäre es nicht verwunderlich, wenn die Medien-Nachfrage in den traditionellen Bü-chereien abnehmen würde. Doch der Jahresbericht 2010 der Stadtbibliothek bietet ein ganz anderes Bild: Mit 290 320 Entleihungen gibt es sogar ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vor-jahr (285 699 Entleihungen). 190 000 Besucher konnte die Bücherei zählen, und die Zahl der Stammleser erhöhte sich auf 4076. „Besonders erfreulich ist der Anteil der jungen Stammkun-den bis zu zwölf Jahren, der sich um zehn Prozent erhöht hat“, sagt Leiterin Auguste Carstensen-Lenz. Insgesamt 1098 Lesehungrige aller Altersgruppen haben sich 2010 neu angemeldet.

„Die Bildungsrepublik Deutschland braucht Menschen jedweder Herkunft und sozialer Schicht, die Bibliotheken bereits in früher Kindheit als Orte erlebt haben, in denen es Bücher

und Geschichten zu entdecken gibt“, schreibt die Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, Monika Ziller, im „Bericht zur Lage der Bibliotheken 2010“. Sie würden ihre Besucher aber auch mitnehmen ins „Zeitalter der neu-en Medien“ und die Möglichkeit bieten, das Internet und seine unendlichen Res-sourcen souverän nutzen zu können.

Das gilt auch für die Bibliothek der Storm-Stadt: Der Anteil der so-genannten Non-Book-Medien macht inzwischen knapp ein Fünftel des

Gesamtbestandes von 46 968 aus. Und weil die Leihfrist dieser Medien ver-kürzt wurde, konnte der Umsatz sogar

auf stolze zwölf Entleihungen pro Hör-buch, DVD oder Musik-CD gesteigert werden. In Planung sei zudem eine „Digitale Virtuelle Bibliothek“ (kurz „DiViBib“), so Bücherei-Mitarbeiterin Andrea Sondermann. Ab September könne man Bücher, Zeitschriften, Hör-bücher, Filme und Musik in Form von Downloads „entleihen“. Auch diese Art der Ausleihe sei nur mit einem gültigen Kundenausweis und nur für befristete Zeit möglich: „Das Ganze erinnert ein wenig an James Bond, weil sich die Downloads nach einiger Zeit von selbst zerstören.“ Besonders nützlich sei die virtuelle Bibliothek für Reisende: „Man spart Platz im Gepäck, wenn man sich die Reiseliteratur einfach auf das Handy oder den Laptop laden kann“, erläutert sie.

Trotz des Anstiegs der Ausleihzah-len digitaler Medien bleibt aber auch die Nachfrage nach traditioneller Kost konstant. Auf die 8372 Titel umfassende Belletristik entfielen 49 094 Entleihun-gen – eine deutlich höhere Nachfrage als nach Hörbüchern (35 782 Ausleihen). Besonders beliebt sei 2010 neben dem skandinavischen Krimiautor Jussi Adler-Olsen auch wieder die „Millenium-Triologie“ von Stieg Larsson gewesen, die bereits verfilmt wurde.

Um ihre jungen Stammkunden weiterhin zu fördern und zu integ-rieren, bietet die Stadtbibliothek nun auch einen Ferienleseclub an – neben zahlreichen anderen Aktionen wie dem Plattdeutschen Vorlesewettbewerb, den Kinder- und Jugendbuchwochen sowie der Kooperation mit den Schulen: „Die Schüler erhalten ein Leselogbuch, in dem sie für bereits gelesene Bücher Stempel sammeln können“, so Son-dermann weiter. Als Belohnung wird für die Schüler eine Abschlussparty veranstaltet, auf der sie Zertifikate bekommen, die sich sogar ins nächste Zeugnis eintragen lassen.

So sehen die Bücherei-Mitarbeiter gelassen und offensichtlich gut gerüstet in die Zukunft. Und sind gespannt, ob die Zahl der künftigen Online-Neukun-den der Stadtbibliothek im nächsten Jahr zu einem erneuten Ausleih-Rekord verhelfen kann. mjr

Husumer Nachrichten, 27.07.2011

„Man spart Platz im Gepäck, wenn man sich die Reiseliteratur einfach

auf das Handy oder den Laptop laden kann”

Andrea SondermannBücherei-Mitarbeiterin

Kinder an einem Ort, wo es spannende Geschichten zu entdecken gibt – auf Papier und als digitales Medium. MALENA JAKOBER

HUSUM Die Anzahl der jugendlichen Stammleser hat sich 2010 um zehn Prozent erhöht – und auch sonst hat die Husumer Stadtbücherei jede Menge Zuwachs zu verbuchen. Eine digitale Bibliothek soll das Angebot ergänzen.

Husumer Nachrichten, 27.07.2011

Vorbildlich

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HUSUM Lesen bildet nicht nur, sondern kann auch unglaublich viel Spaß machen. Die Leseratten, die in den Sommerferien der Einladung der Stadtbibliothek in den Ferien-Leseclub gefolgt waren, können das bestätigen. Dank der Nordmetall-Stiftung und der Büchereizentrale Schleswig-Holstein gehört dieses Projekt seit Jahren zur schulfreien Zeit dazu.

Kinder und Jugendliche konnten drei Bücher aus dem Bestand des Leseclubs aussuchen und lesen. „Diese Aktion ist bei den Kindern sehr gut angekommen“, bilanziert Auguste Carstensen-Lenz, Leiterin der Stadtbibliothek. Viele der fast 230 interessierten Bücherwürmer seien öfters gekommen und hätten sich Lesestoff ausgeliehen. Bei der Abgabe der Bücher konnten sie über den Inhalt berichten und eine Bewertung abgeben. Und als Nachweis wurde das Ganze im Leselogbuch quittiert.

Der Ferien-Leseclub gefährdete die DummheitAm Ende der Som-

meraktion bekamen alle Teilnehmer ein Geschenk überreicht. Sieben Bücher aus dem Leseclub erhielten von den jungen Lesern die Bestnote. Dazu zählten die Titel „Zefa, Gigant des Oze-ans“, „Heißkalt“ und „Das Skelett im Eis“.

Tatsächlich hat sich dieses Projekt bewährt, wie Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen von der Büchereizentrale Schleswig-Holstein bestätigte. „Der Ferien-Leseclub hat sich als wichtiges Projekt zur Leseförderung erwiesen.“ Und auch Dr. Thomas Klischan, Vor-stand der Nordmetall-Stiftung, gab eine positive Einschätzung ab: „Die Warnung ,Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit!‘ ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Vom Lesen hän-

Sie gehören zu den annähernd 230 Teilnehmern des Projektes. HJM

ge die gesellschaftliche Teilhabe in der Wissensgesellschaft ab.

Zu den Leseratten gehörte auch die elfjährige Weronika Stepnowski aus Husum: „Mir macht das Lesen sehr viel Spaß.“ Im kommenden Jahr will sie sich wieder im Ferien-Leseclub anmelden. hjm

Husumer Nachrichten, 30.08.2011

HUSUM Alles beginnt ganz harmlos mit einer alten Seemannskiste: Kleine und große Zuschauer gehen am Frei- tag, 12. November, in der Stadtbiblio-thek auf eine „Reise zur Schatzinsel“. Das Wunderland-Theater nimmt die „Piraten“ ab 15.30 Uhr mit auf das musikalische Abenteuer. Die Veranstaltung findet im Rahmen der landesweiten Kinder- und Jugend-buchwochen statt, die in Husum von der Nospa Jugend- und Sportstiftung Nordfriesland unterstützt werden.

Auf zur Schatzinsel!Des Weiteren bietet die Stadtbü-

cherei von Montag, 7. November, bis Dienstag, 22. November, verschiedene Lesungen für Schulklassen an. Dagmar Chidolue macht mit ihrer bekannten Kinderbuchheldin „Millie“ einen Ausflug. Jugendbuchautor Harald Tondern verrät das Geheimnis, wie aus einem Stein ein ganzes Buch werden kann. Oliver Pautsch hat Superhelden, Krimis und Drehbücher im Gepäck. Auch die Detektive der „drei Frage- zeichen“ von Kari Erlhoff werden er-wartet, die es diesmal mit einer Bestie aufnehmen. Fans von Fantasy-Aben- teuern und traditionellen Geschichten wie „Max und Moritz“ oder „Die Bre-mer Stadtmusikanten“ kommen auch auf ihre Kosten.

Parallel dazu läuft eine Ausstel-lung der nominierten Bücher zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Bärbel Leimich erzählt am Montag, 14. No-vember, isländische Märchen. Kinder bis 13 Jahre können passend zum Kindertheater beim Monatsrätsel des Literatur-Klassikers „Die Schatzinsel“ mitmachen. hn

Husumer Nachrichten, 02.11.2011

Island zu Gast in der Stadtbibliothek

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse mit dem diesjährigen Gastland Island zeigt die Stadtbibliothek Husum noch bis zum 29. Oktober die Foto-Ausstel-lung „lsland“ von Wolfgang Diederich. Der Lehrer und Fotograf hat im Frühjahr 2011 die Eigenarten dieser Insel im Nordmeer in Schwarz-Weiß-Motiven eingefangen. Hier lassen Langzeitbelich-tungen Wasserfälle durch das Bild flie-ßen, ungewöhnliche Perspektiven und Ansichten überraschen, fotografische Experimente geben Rätsel auf. Als Mo-tive dienten Wolfgang Diederich neben touristischen Höhepunkten wie Jökulsar-lón und Thingvellir auch unbekannte und unbenannte Naturschauspiele.→ „lsland“, Stadtbibliothek Husum, bis 29. Oktober 2011, Mo., Di., Do., Fr. 10-13.30 und 14.30-18.30 Uhr, Sa. 10-12.30.

Husum Heft, Okt./Nov. 2011

Bücherei räumt um

Letzter Öffnungstag der Stadtbiblio-thek in diesem Jahr ist der 23. De-zember. Danach bleibt die Bücherei wegen Umräumarbeiten für die neuen Abteilungen „Jugendbibliothek” und „Schüler-Lernhilfen” geschlossen. Erst am Donnerstag, 5. Januar, öffnet sie wieder.

Husumer Nachrichten, 21.12.2011

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HUSUM Es wurde vorgelesen, erzählt, gefragt, erschüttert geschwiegen und gemeinsam gelacht – die preisgekrönte deutsche Schriftstellerin Julia Franck und der schwedische Bestseller-Autor Håkan Nesser trafen mit ihren Werken in der Stadtbibliothek rund 120 Zu-hörer mitten ins Herz. Das macht das litteraturfest.nu aus: Literaturschaffen-de aus Skandinavien und Deutschland sind im gesamten deutsch-dänischen Grenzgebiet unterwegs und stellen sich dem Gespräch mit den Lesern.

Auf die einladende Geste von Julia Franck einzugehen, fiel dem Publikum anfangs allerdings schwer. Die Autorin hatte eine Szene vorgelesen, die am Ende ihres 2007 erschienenen Romans

Über Dramen und ihre FolgenJulia Franck und Håkan Nesser lasen im Rahmen des „litteraturfestes.nu“ in der Stadtbibliothek

„Die Mittags-f rau“ s teht : Das an sich undramatische Ereignis des gemeinsamen Pilzesuchens von Mutter und Sohn entgleist 1944 zu einer traumatischen F l u c h t v o r dem Gestank der Kriegsg-räuel, während der die Mutter,

Krankenschwester Helene, ihr Kind zeitweise allein lässt – unfähig eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Im Saal war es totenstill. „Ich glaube nicht, dass ein Mensch kalt geboren wird, um kalt zu sterben“, erklärte Franck ihre Motivation, ein Stück eigene Famili-engeschichte aufzuarbeiten, das Unbe-greifliche nachvollziehbar zu machen – ohne moralische Verurteilung: Ihr Vater wurde als Kind während der Flucht von seiner Mutter, einer Krankenschwester, ausgesetzt. So wie man der Sage nach dem Fluch der Mittagsfrau nur durch Erzählen entgeht, versucht die aus einer Künstlerfamilie stammende Autorin, „Ordnung zu schaffen in einer Welt, in der es in Wirklichkeit keine Ordnung gibt.“

Ähnlich hat sich der schwedische Krimi-Autor Håkan Nesser ausge-drückt, Preisträger unter anderem des Ripper Award für Kriminalliteratur. Er las aus seinem unlängst erschienen Roman „Die Einsamen“, dem vierten

Fall von Inspektor Barbarotti. „Es ist schön, einmal die schwedische Spra-che zu hören“, begeisterte sich eine Zuhörerin beim Klang der angenehm sonoren Stimme des Autors. Maria Bonner, die den Abend moderierte, übersetzte und las die entsprechende deutsche Passage vor – von Maria, dem „Spatz“, der schlau, hübsch und ausdrücklich egoistisch ist.

Der Ursprung der Barbarotti-Serie habe in einer Schreibblockade gele-gen, erzählte Håkan Nesser. Damals sei er mit seinem Werk „Mensch ohne Hund“ nicht mehr vorangekommen. Keinesfalls sollte es ein Krimi werden, doch nach drei Monaten habe ein Mann in seinem Gehirn an die Tür geklopft und ihn von seiner Notwendigkeit in der Geschichte überzeugt. Inspektor Barbarotti hatte die Bühne betreten. Stets schien Nesser eine fast humorvol-le Distanz zu seinem Werk zu halten. Die Stimmung war entspannt, in Teilen heiter. Dennoch handelt es sich bei „Die Einsamen“ um eine ernste, düstere Ge-schichte, an der besonders die Zeitpers-pektive für Gänsehaut sorgt: Studenten, die Anfang der 1970er noch meinen, die Zukunft vor sich zu haben einerseits, die Sicht der Polizei 35 Jahre später andererseits, wobei diese 35 Jahre wie im Flug vergangen scheinen.

Zum zweiten Mal veranstalten das Nordische Informationskontor, Bibliotheken im Grenzland und das Literaturhaus Schleswig-Holstein das grenzüberschreitende Literaturfestival. „Lassen Sie sich zum Lesen im Herbst inspirieren“, lautet das Motto. In Husum wurde diese Anregung befolgt. aco

Husumer Nachrichten, 19.09.2011

„Ich glaube nicht, dass ein Mensch kalt geboren wird, um

kalt zu sterben.”

Julia FranckSchriftstellerin

Große Literatur in der Stadtbibliothek: Julia Fanck und Håkan Nesser. BANDIXEN

Aus Leisten, Leim und Packpapier wurden früher Drachen gebaut. Dann ging es im Herbst auf die Wiese, denn Herbstzeit ist Drachenzeit. Dass Drachen heutzutage das ganze Jahr geflogen und inzwischen aus Spínnaker und Kohlefaser hergestellt werden, zeigt der Drachendesigner Rainer Hoffmann. Der Husumer baut seit mehr als 25 Jahren Drachen und

Majestäten der Lüfte - Drachen in allen Facettenhat eigene Modelle von Windspielen und Objekte der WindArt entwickelt. Seine außergewöhnlichen Drachenfor-men sind jetzt in der Stadtbibliothek zu sehen.→ Stadtbibliothek Husum, bis 27. Janu-ar 2012, Mo., Di., Do., Fr. 10-13.30 und 14.30-18.30 Uhr, Sa. 10-12.30 Uhr

Husum Heft , Dez./Jan. 2011/2012

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Hier zu Hause

Gute Aussichten

Die Zahlen der Husumer Stadtbü-cherei sind eine sichere Bank: Jedes Jahr vermag die Statistik neue Zu-wächse zu vermelden. Sicherlich auch eine Belohnung dafür, dass die Verant-wortlichen stets aufgepasst haben, dass keine Trends verschlafen werden und die Bibliothek längst auch multimedi-al gut aufgestellt ist. Da verwundert es nicht, dass die höchsten Ausleih-Zuwächse bei den audiovisuellen und elektronischen Medien verzeichnet werden konnten – so ist sie halt, die schöne neue digitale Welt. Dass diese aber dennoch Platz lässt für Altherge-brachtes, zeigen die Zahlen im Bereich der Kinder- und Jugendbücher, wo drei Mal mehr Belletristik als Sachbücher ausgeliehen wurden. Der Nachwuchs sitzt also nicht nur vor dem Computer oder schlägt Informationen nach, son-dern liest – zur Unterhaltung. Und das sind gute Aussichten für das gedruckte Wort: Denn wer in jungen Jahren gern Bücher zur Hand nahm, wird auch spä-ter nicht darauf verzichten wollen.

Stefan Petersen

Husumer Nachrichten, 27.02.2012

HUSUM Die Stadtbibliothek ist nach wie vor ein Anziehungspunkt für alle Bevölkerungsschichten und Altersklas-sen – das belegt die Bücherei-Statistik für 2011. Und auch diese konnte wie schon die Statistiken in den Jahren zuvor ein Rekordergebnis vermelden: Husumer und Nordfriesen liehen im vergangenen Jahr 306 034 Mal ein Buch, eine Zeitschrift oder ein sonsti-ges Medium aus – fünf Prozent mehr als 2010.

Dabei überwiegen innerhalb des breitgefächerten Angebotes immer noch die Printmedien: 17 807 Sachbü-cher und 8391 Bände Belletristik für Erwachsene – einschließlich fremd-sprachiger Literatur – sowie 10 696 Kinder- und Jugendbücher umfasst der Bestand der Bibliothek. Zusammen mit den Zeitschriften gibt es damit eine

Palette von 38 244 Bänden, aus der 187 352 Mal ausgeliehen wurde, was ein Plus von drei Prozent bedeutet. 50 184 Entleihungen entfielen dabei auf Sachbücher und 51 823 auf Belletristik. Bei den Kinder- und Jugendbüchern dagegen betrug der Anteil der Bellet-ristik 56 746 Ausleihen gegenüber 17 454 bei den Sachbüchern. Zeitschriften und Broschüren wurden 11 145 Mal entliehen.

Berufs- und Karriereplanung, Burn-out, digitale Fotobearbeitung, Abiturwissen Biologie und Zeitge-schichtliches zum Mauerbau waren die am stärksten nachgefragten Themen bei den Sachbüchern. Die höchsten Ausleihzahlen erreichten die Ein-zeltitel „Geschichte der Landschaft im Mittelalter“ von Hansjörg Küs-ter, „Literarische Reisen zwischen Nord- und Ostsee“ von Frank Trende und „Leichter lernen mit dem inne-ren Schweinehund“ von Marco von Münchhausen.

Bei den Romanen sorgten Uwe Timm mit „Freitisch“ und „Die Stadt der Engel“ von Christa Wolf für die größten Einzelnachfragen. Joachim Gaucks Erinnerungen „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“ und Miriam Meckels „Briefe an mein Le-ben“ waren die am meisten gewünsch-ten Biografien. Der Bestseller-Service,

der seit April vergangenen Jahres die meistgekauften Sachbücher und Ro-mane in Mehrfachexemplaren anbietet, konnte auf Anhieb 900 Entleihungen verzeichnen.

Das Angebot an Hörbüchern, Filmen, Lern-Software, Spielen und Musik-CDs umfasst derzeit 9473 Exemplare. Diese audiovisuellen und elektronischen Medien wurden 118 682 Mal nachgefragt und erreichten ein Plus von stolzen neun Prozent. Spitzenreiter bei den Hörbüchern war „Die Kinder der Meerjungfrau“ von Konrad Hansen. Bei den Filmen lag „Die Nordsee von oben“ vorn, bei der PC-Software „Quick-Steuer 2010“ und bei den Spielen „Die Olchis werden Fußballfreunde“.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 5948 neue Exemplare aller Arten von Medien in den Bestand der Stadt-bücherei eingereiht. Darin sind auch Zeitschriftenhefte, geschenkte Bücher und Broschüren enthalten. An Schu-len, Kindergärten und Jugendhilfe-Einrichtungen wurden 91 Wissensbo-xen, Klassensätze und Themenkisten ausgeliehen.

Bei den Kinderbüchern war der fünfte Band von „Gregs Tagebuch“ der Renner, ebenso die Verfilmungen der ersten beiden Bände. Der Einzeltitel „Willkommen in der Bücherei“ – eine

Kultur-Zentrum mit RekordergebnisStadtbücherei konnte auch im vergangenen Jahr wieder bei den Ausleihzahlen zulegen / Bestand um

fast 6000 Medien aufgestockt

Die sechsjährigen Zwillinge Amelie und Jesper in der Stadtbibliothek: 2011 waren 1.109 Kunden jünger als zwölf Jahre. BANDIXEN

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Einführung für junge Bibliotheksbe-nutzer – war das am meisten ausgelie-hene Kindersachbuch. Auch die „Star Wars“-Bücher für Kinder blieben nie lange im Regal. Die Jugendlichen griffen am häufigsten zu „Beastly“, zu dem 2011 auch ein Kinofilm gezeigt wurde. Durch weitere Literaturverfil-mungen – wie etwa „Ich bin Nummer vier“ – stieg auch die Nachfrage nach den gedruckten Originalen.

4847 eingetragene Kunden der Bücherei entliehen mindestens einmal ein Medium im vergangenen Jahr – ebenfalls eine Steigerung um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 1109 Kunden waren dabei jünger als zwölf Jahre.

Auch die Zahl der Zugriffe auf die Internet-Homepage der Bibliothek sind gestiegen. Fast 32 000 Mal klickten die Kunden von zu Hause aus auf die Ad-resse www.stadtbibliothek-husum.de,

um sich über das Sortiment zu infor-mieren, Ausleihen zu verlängern oder bestimmte Medien vorzumerken.

Das vielfältige Zusatzangebot, wie etwa Vorlese-Nachmittage, Ausstellun-gen und Autorenlesungen, machte die Bibliothek auch zu einem kulturellen Zentrum in der Storm-Stadt; mehr als 4000 Teilnehmer wurden bei den unterschiedlichsten Aktionen gezählt. Die Höhepunkte waren die Kultur-nacht, das deutsch-skandinavische

Literaturfest mit Hakan Nesser und Julia Franck sowie die Kinder- und Jugendbuchwochen mit namhaften Jugendbuchautoren.

Das Munzinger-Archiv – ein On-linedienst mit Lexika und Fachdaten-banken für die Bibliotheksbenutzer – wurde gut genutzt. Neu seit September ist auch die „Onleihe zwischen den Meeren“, mit der die Husumer Bib-liothek zusammen mit weiteren acht Einrichtungen in Schleswig-Holstein die Ausleihe von virtuellen Medien ermöglicht. Rund 700 Mal luden sich die Husumer E-Medien auf ihren Com-puter oder den E-Book-Reader.

Auf all diesen Lorbeeren ruht sich die Stadtbibliothek allerdings nicht aus: Neue Abteilungen mit Schüler-Lernhilfen und eine neue Jugendbiblio-thek mit einem speziellen Angebot sind in Arbeit und werden das Spektrum ergänzen – und sicherlich auch dafür sorgen, dass die Statistik 2012 neue Rekorde vermelden kann. hn

Husumer Nachrichten, 27.02.2012

Joachim Gaucks Erinnerungen „Winter im Sommer – Frühling

im Herbst” und Miriams Meckels „Briefe an mein Leben” waren die

gefragtesten Biografien.

HUSUM Drachentod, Rabenmond und Nijura: Das sind keine Comic-Figuren, sondern die Namen von drei Fantasy-Romanen. Geschrieben hat sie Jenny-Mai Nuyen, die anlässlich der Kinder- und Jugendbuchwochen in der Stadtbibliothek aus ihren sechs Werken vorlas. Vor ihrem 13. Geburtstag hatte sich Nuyen nie besonders für Bücher interessiert, weder für ihren Inhalt noch für ihre Herstellung. Danach kam der Wendepunkt. Nach einem Streit mit ihren Freundinnen begann sie, die Schulbibliothek zu durchforsten und glaubte danach, mindestens die Hälfte aller Literatur der Welt zu kennen. Ein paar der Wälzer hatten ihr richtig gut gefallen, andere aber auch nicht. Bü-cher schreiben, das könnte sie selbst sicher auch, dachte sie seinerzeit. „Vielleicht war es gut, dass ich damals so wenig über Bücher wusste“, erzählt sie. „Sonst hätte ich mich bestimmt nicht getraut, selbst eines zu schrei-ben.“ Heimlich. Mit 13.

Heute ist die Schriftstellerin 23 Jahre alt und hat bereits ein halbes Dutzend Romane veröffentlicht. Ihr

Der 13. Geburtstag hat alles verändertFantasy-Autorin schlug vor Jugendlichen ihre Bücher auf

allererstes Werk von damals ist nicht dabei, auch nicht das zweite, dritte oder vierte. Aufgegeben hat sie nicht. Wenige Jahre später, mit ihrem ersten Verlagsvertrag in der Tasche, ist sie so euphorisch, dass sie ihr Mammutwerk „Nijura“ innerhalb von drei Monaten neben der Schule schreibt. „Das mache ich aber nie wieder!“, sagt sie. Pro Buch braucht sie ungefähr ein Jahr. Es kann auch mal eins dazwischen sein, in dem sie zwar vier verschiedene Bücher anfängt, aber keines beendet, „weil sich nichts davon richtig anfühlt“.

Die Sechstklässler sind von der jungen Autorin begeistert. Fragen über Fragen muss sie beantworten. Woher ihre Eltern kommen (Deutschland und Vietnam), was ihre Lieblings-Zeichen-trickserie war (Robin Hood) und wie sie damals zu ihrem Verlagsvertrag gekommen ist („Das ist eine lange, lange Geschichte . . .“). Ins Grübeln kommt sie nur bei der Frage, auf wel-cher Seite sie stehen würde, wenn sie in eines ihrer Werke eintauchen könnte. „Natürlich wäre ich die Heldin! Oder ein charmanter Schurke, dem man alles

verzeiht? Nein! Ich bin das Kind, das in der Ecke steht“, überlegt sie.

Aber das ist sie eben nicht mehr. Wer Jenny-Mai Nuyen begegnet ist, weiß: Da ist eine junge Frau, die noch Großes vorhat. Die Frage, wie viele Bücher es noch werden, ehe sie das Schreiben an den Nagel hängt, ist schnell geklärt: „Bisher hatte ich nach jedem Buch das Gefühl: Das kann ich noch besser. So lange das so bleibt, schreibe ich weiter. Und sitze bestimmt mit 80 noch da.“ hn

Husumer Nachrichten, 06.01.2012

Autorin Jenny-Mai Nuyen HN

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HUSUM Meldungen über die Alz-heimer-Erkrankung des Ex-Fußball-Managers Rudi Assauer haben in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt. In Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft Nordfriesland hat die Stadtbibliothek nun ihr Infor-mationsangebot zum Thema Demenz erheblich erweitert. Bis Ende des Mo-nats gibt es dazu einen Büchertisch, der einen Überblick bietet. Alles Material, das die Deutsche Alzheimer-Gesell-schaft herausgegeben hat, ist sowohl auf diesem Tisch als auch im Bestand der Bücherei verfügbar.

Hierzu gehören zum Beispiel Flyer

Im Tal des Vergessens:Mehr Verständnis für Alzheimer-Kranke

und Broschüren, die kompakt über die Krankheit informieren und betroffenen Fa-milien als erste Hilfe Tipps zur Gestaltung des Alltags geben. Diese Broschü-ren können kos-tenlos mitge-nommen werden. Umfangreichere Ratgeber für die häusliche Ver-sorgung und die

Ernährung Demenzkranker, für den Umgang mit Erkrankten oder für die Beantragung von Leistungen der Pfle-geversicherung können ausgeliehen werden. Zudem liegt Schulungsmate-rial für den Umgang mit Demenzkran-ken für verschiedene Berufsgruppen wie Polizisten oder Verkäufer bereit sowie Unterrichtsmaterial, mit dem Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen an das Thema Demenz herangeführt werden können.

„Für viele ist Demenz immer noch ein Tabu-Bereich“, so Dr. Carsten Thoroe, erster Vorsitzender der Alz-heimer-Gesellschaft Nordfriesland.

Mittlerweile leiden im Kreis mehr als 2000 Menschen an dieser Krankheit. Alzheimer-Kranke verhalten sich oft ein bisschen anders als gesunde Menschen, aber sie gehören wie diese zur Gesell-schaft dazu. Doch viele Betroffene und vor allem auch deren Angehörige wür-den sich scheuen, offen mit dem Thema umzugehen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Dabei kann durch eine frühe Diagnose der Krankheit und die Inan-spruchnahme der Hilfsmöglichkeiten die Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen wesentlich ver-bessert werden“, sagt Thoroe.

Das Informationsangebot in der Bü-cherei soll helfen, das Thema Demenz stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Und es will nicht nur Betrof-fene und Angehörige, sondern breitere Schichten der Bevölkerung erreichen. Sie sollen sich ebenfalls über die Krankheit und über den Umgang mit Dementen – insbesondere auch über Hilfsmöglichkeiten und -angebote – informieren können. „Das soll dazu bei-tragen, dass die Gesellschaft insgesamt offener mit dem Thema Alzheimer und verständnisvoller mit Demenzkranken umgeht“, so die Hoffnung von Tho-roe. hjm/hn

Husumer Nachrichten, 07.02.2012

Stadtbibliotheks-Leiterin Auguste Carstensen-Lenz und Dr. Carsten Thoroe von der Alzheimer-Geselschaft präsentieren den Büchertisch. HJM

„Mein lieber Freund und Kupferstecher”

Rund 50 seiner Kupferstiche zeigt der Bredstedter Künstler Peter Froese vom 9. Februar bis 28. April 2012 in den Räumen der Stadtbibliothek Husum.Der Kupferstich gilt als eines der äl-testen Tiefdruckverfahren. Mit Namen wie Dürer, Schongauer, Rembrandt sind die Höhepunkte der Anwendung verbunden. Heute wie damals werden die Motive mit dem Grabstichel in die Kupferplatte graviert und anschließend auf hochwertiges Büttenpapier über-tragen. Ein Meister seines Fachs aus unserer Zeit ist der Kupferstecher Peter Froese, der sich 1976 dieser Kunstform zuwendete. Anregungen zu seinen Bildern liefert ihm seine nordfriesische Wahlheimat, sei es durch maritime

Szenerien, reetgedeckte Gehöfte oder durch Motive aus der Literatur Theodor Storms.

In: Husum-Heft, Febr/März 2012

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HUSUM An jedem ersten Donnerstag im Monat dreht sich beim Radio-Sender Westküste FM (Offener Kanal Westküs-te) alles eine Stunde lang um das Buch. Und welcher Ort würde da besser passen als eine Bücherei. Heute ist das Büche-reigespräch zu Gast in der Stadtbücherei Husum. Darin stellt Diplom-Biblio-thekarin Auguste Carstensen-Lenz im Gespräch mit den Moderatoren Sandra Kinne und Robert Wortmann die Ein-richtung im historischen Gebäude des Nissenhauses vor und gibt Literaturtipps. Außerdem erläutert sie, welche moder-nen Medien ausgeliehen werden können und welche Veranstaltungen in diesem Jahr noch geplant sind. Ebenfalls zu Gast ist Rolf Brendler von der Artothek, in der man über die Bibliothek Gemälde aus-leihen kann. Schließlich berichten zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen von der Aktion „Lese(s)pass Husum“ über ihre Arbeit. Das Büchereigespräch ist von 16 bis 17 Uhr auf UKW 98.8 zu hören. rd

Husumer Nachrichten, 07.06.2012

Büchereigespräch:Moderne Medien in

alten Mauern

HUSUM Ein Junge köpft seine eigene Schwester, eine Frau begeht mehrfach Ehe-bruch, ein seltsamer Mann zählt alles, was ihm über den Weg läuft – das alles und noch viel mehr findet sich in der nordfriesischen Literatur. Von deren Vielfalt konnten sich die Zuhörer bei der Lesung „Vom Geizhals bis zum friesischen Hamlet“ überzeugen, die das Bredstedter Nordfriisk Insti-tuut in der Husumer Stadtbibliothek veranstaltete.

Friesischsprachige Literatur sei in der Storm-Stadt kaum bekannt, bedauerte die Leiterin der Stadtbib-liothek, Auguste Carstensen-Lenz, in ihrer Begrüßung – und das solle sich ändern. Die Institutsmitarbeiter Antje Arfsten, Ingo Laabs und Wendy Vanselow boten einen Überblick über einige der wichtigsten Texte nordfrie-sischer Autoren. Vertreten waren fast alle nordfriesischen Mundarten und alle Textgattungen. Wendy Vanselow lieferte Informationen zu Schriftstel-

Vom Geizhals bis zum friesischen Hamlet

lern und Literaturgeschichte, Ingo Laabs und Antje Arfsten fassten die jeweiligen Texte zusammen und trugen die friesischen Passagen sehr lebhaft und anschaulich vor. Das äußerst inter-essierte Publikum las die Texte mit und konnte sich so im wahrsten Sinne des Wortes ein „Bild“ von der jeweiligen nordfriesischen Mundart machen.

So hörten die Gäste beispielsweise auf Sölring vom geizigen Sylter Bauern aus Jap P. Hansens Stück „Di Gidts-hals, of di Söl’ring Pidersdei“, erfuhren in Frasch vom Raubmörder im Gedicht „Sibberne“ von Bende Bendsen und

lernten auf Öömrang die etwas verrückte „Tante Lisbeth ütj Amerika“ aus Antje Tadsens Kurzgeschichte kennen. Den Abschluss machte eine kleine Passage aus Ingwer E. Nom-mensens Theaterstück „En fiirngstün Hamlet“, vorgetragen von Ingo Laabs als Hamlet und Antje Arfsten als Geist seines Vaters. Spätestens damit wurde klar: Die nordfriesische Litera-tur hat so einiges zu bieten.

Der launige Abend war Teil zweier parallel laufender Veranstaltungsreihen des Nordfriisk Instituut. Er stand im Rahmen des von der Nord-Ostsee-Sparkasse sowie der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt geförderten 22. Nordfrie-sischen Sommer-Instituts und gehörte zu der ganzjährigen Aktion „Husum – Kreisstadt der Nordfriesen“, unterstützt von der Stadt Husum, den Stadtwerken sowie der Johannes-und-Irene-Thordsen-Stiftung. Bis zum 3. August zeigt die Stadtbibliothek noch eine kleine nord-friesische Buchausstellung. hn

Husumer Nachrichten, 13.07.2012

Erfolgreiche Lesung: Auguste Carstensen-Lenz mit den Insti-tutsmitarbeitern Antje Arfsten, Wendy Vanselow und Ingo Laabs sowie Direktor Prof. Dr. Thomas Steensen (v.l.). PINGEL

Gespiegeltes NordfrieslandHUSUM „Spiegelungen – Nordfries-land steht Kopf“ hat Achim Lessing seine Ausstellung mit 32 Farbfotos in der Stadtbibliothek genannt. „Es han-delt sich bei den Motiven ausnahmslos im weitesten Sinne um Spiegelungen, sei es bei Landschaften, Hafenan-sichten oder Ausschnitte“, so Lessing,

der 1949 in Berlin geboren wurde und seit 1984 in Nordfriesland lebt. Hier sind auch – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die Fotos entstanden. Zu sehen sind sie noch bis zum 31. Juli während der Öffnungszeiten der Bü-cherei. vb

Husumer Nachrichten, 05.07.2012

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HUSUM Rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien erweitert das Webpor-tal „Onleihe zwischen den Meeren“ seinen Bestand an digitalen Medien wie E-Books, E-Audios, E-Videos und E-Paper. Aus diesem Anlass werden zusätzliche Exemplare der beliebtesten und meist gewünschten Titel bereitge-stellt. Um den „Onleihe“-Kunden eine möglichst entspannte Urlaubslektüre zu ermöglichen, soll die Leihfrist für Belletristik, Sach- und Hörbücher von Montag, 18. Juni, an bis zum Ende der Ferien überdies von derzeit zwei auf drei Wochen verlängert werden. Darüber hinaus können im Aktions-zeitraum bis zu 20 Medien gleichzeitig ausgeliehen werden – ideal für den „Urlaub mit Buch“.

Die „Onleihe zwischen den Mee-ren“ ist ein Angebot von derzeit neun öffentlichen Bibliotheken in Schleswig-Holstein, zu dem auch die

Digitales Lesefutter für Urlaub und FerienDank der „Onleihe“ müssen Bücherwürmer auf nichts verzichten

örtliche Stadtbibliothek gehört, sowie den Deutschen Büchereien Nordsch-leswig. Koordiniert wird das Ganze von der Büchereizentrale und vom Land – vertretunsgweise durch den Büchereiverein Schleswig-Holstein. Die Sparkassenstiftung SH fördert das Projekt finanziell.

Neben einer großen Auswahl an neuer Unterhaltungsliteratur, Fachbü-chern und Ratgebern werden zahlrei-che Reiseführer und Reisevideos sowie Hörbücher und Hörspiele für Kinder angeboten. Für Bibliothekskunden, die während der Sommerferien auf Reisen sind und dennoch nicht auf ihre gewohnte Zeitschriften- und Zeitungs-lektüre verzichten wollen, stehen unter anderem „Der Spiegel“, „Die Zeit“, die „Süddeutsche Zeitung“ und das „Handelsblatt“ zur Verfügung.

Unter www.onleihe.de/sh können Kunden der teilnehmenden Biblio-

theken auf eine Auswahl von derzeit rund 4000 E-Medien zugreifen und ohne zusätzliche Registrierung ihren E-Medien-Korb füllen. Für die Aus-leihe werden lediglich ein gültiger Benutzerausweis mit Passwort sowie ein Internetzugang benötigt.

Die E-Medien können rund um die Uhr und von überall heruntergeladen werden, soweit ein Internet-Zugang vorhanden ist und für einen begrenzten Zeitraum auf dem Computer, E-Book-Reader, Smartphone, MP3-Player oder sonstigen mobilen Geräten genutzt werden.

Als besonderen Service stellt die Stadtbibliothek ihren Kunden drei E-Book-Reader zum Ausprobieren zur Verfügung. Eine kleine Buch-Auswahl ist schon eingespielt und wartet auf den Test. hn

Husumer Nachrichten, 16.06.2012

HUSUM „Nein, wir machen keine Sommerferien“, sagt Vorleserin Mo-nika Schultz (M.) von der Altenbegeg-nungsstätte und setzt sich mitten zwi-schen ihr erwartungsvolles Publikum. Und das besteht aus Kindern zwischen drei und sechs Jahren. So wie gestern, denn die Altenbegegnungsstätte bietet jeden Dienstag von 15.30 bis 16.15 Uhr einen Vorlese-Nachmittag für die Kleinen in der Stadtbibliothek an. Und

Lesespaß für kleine Zuhörer

wenn es in den Ferien mal regnet, ist das genau das Richtige. Einen ganzen Packen Kinderbücher hat Monika Schultz dabei. Dazu kommen noch die Lieblingstitel der kleinen Zuhörer, die diese selbst mitgebracht haben – mehr als genug Material also für eine Drei-viertelstunde Lesespaß mit dem jungen Publikum. hjm

Husumer Nachrichten, 11.07.2012

„Experimentelle Fotografie”

Husum (pa) – Noch bis zum 31. Januar ist in der Stadtbibliothek die Ausstel-lung „Experimentelle Fotografie” von Wolfgang Diederich aus Mildstedt, der Originalbilder von Gerhard Kraus kameratechnisch entfremdet hat, zu sehen. Die beiden thematischen Schwerpunkte der Ausstellung sind die phantasievollen, überraschenden, mit Witz gemalten Acrylbilder mit Motiven aus Nordfriesland und den Weiten des Universums.

palette, 21.11.2012

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HUSUM Sommerferien sind Lesezeit. Das gilt besonders, wenn sich die Sonne nicht so recht blicken lassen will und der nordfriesische Himmel regelmäßig seine Schleusen über Ein-heimischen und Touristen öffnet. Doch ausgerechnet jetzt hat die Stadtbiblio-thek ihre Öffnungszeiten zusammen-gestrichen – noch bis zum 4. August. Darüber hatten sich Leser beklagt. Und nach dem Warum gefragt.

Also auf zum Besuch der Bücherei im Nissenhaus. Und siehe da: Die Räume sind tatsächlich verschlossen. Ein Din-A-4-Blatt informiert über die „geänderten Öffnungszeiten“: Nur noch dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr sei während der Sommerferien geöffnet. An Montagen und Sonnabenden fällt der übliche Lesespaß derzeit aus. Zudem ist in diesem Sommer auch der Ferien-Lese-Club gestrichen worden. In den vergangenen Jahren war das eine er-folgreiche Leseförderung für jeweils rund 250 Kinder.

Einen Tag später treffen wir eine zerknirschte Bibliotheks-Chefin. An der Ausleihe hat sich eine lange Schlange gebildet, es ist rappel voll. „Es ist wunderbar, dass die Leute kommen. Und wir würden so gerne die normalen Öffnungszeiten anbie-ten. Aber es geht einfach nicht“, sagt Auguste Carstensen-Lenz. Grund sei die chronische Unterbesetzung. Sieben Mitarbeiter teilen sich 4,9 Stellen, die begleitende Büchereizentrale Schleswig-Holstein habe aber einen Bedarf von 6,5 Stellen errechnet. „Es waren mittlerweile so viel Überstun-den aufgelaufen, dass ich den Kol-legen einfach frei geben musste“, so Carstensen-Lenz. „Wenn ich mich so umsehe, dann geht das eigentlich nicht. Aber außerhalb der Ferienzeit hätte es noch weniger funktioniert. Es tut mir im Herzen leid.“

Seit Monaten bettelt die Biblio-theks-Chefin bei der Stadt darum, wenigstens eine halbe Stelle mehr zugestanden zu bekommen. „Die ei-gentlich notwendigen 6,5 Stellen sind

Die Leseratten müssen leider draußen bleiben

Klagen über verkürzte Öffnungszeiten der Stadtbibliothek

so weit weg, da traue ich mich gar nicht zu fragen“, sagt sie. Doch im vergan-genen Jahr war die Bibliothek bei den Haushaltsberatungen durchgefallen. Kein Geld, es wurden andere Prioritä-ten gesetzt. Das sei besonders schade, weil die notwendigen Landesmittel zur Aufstockung bereit stehen würden. Dass die jetzt verfielen, liege wohl auch an der Gesamt-Haushaltslage der Stadt, erklärt Hauptamtsleiterin Ira Rössel.

Der Haushalt wurde zwar lange vor ihrem Start im Rathaus gemacht. Rössel weiß aber: „Im Zuge der Bera-tungen wurden viele Anträge auf Zu-schüsse abgelehnt. Die Stadt hat noch immer einen ordentlichen Sparbedarf.“ Dass hier auf Kosten der Bildung ge-spart würde, lässt sie allerdings nicht gelten: „Wir haben gerade erst das größte Schulbau-Sanierungsprogramm abgeschlossen, das Schleswig-Holstein je gesehen hat.“

Die vielen Überstunden in der Stadtbibliothek hingen auch mit den großen Zukunftsprojekten zusammen, die Auguste Carstensen-Lenz und ihr Team in den vergangenen Monaten angeschoben haben. Die Online-Ausleihe und das Thema E-Book-Reader sowie die Neueinrichtung der Jugendabteilung und des Bereichs Lernhilfe/ Schülerabteilung brächten der Husumer Stadtbibliothek eine herausragende Stellung im Land ein. „Ich kann verstehen, dass Innovationen sein müssen, um die hohe Medien-kompetenz und das hervorragende Image des Hauses zu wahren, aber solche Vorhaben erfordern eben auch einen hohen personellen Einsatz“, sagt Rössel bedauernd. Die Stadt fördert ihre Bibliothek übrigens mit 230 000 Euro jährlich.

Ein tolle Stadtbücherei gegen ein Stadtsäckl unter striktem Sparzwang – diesen Kampf kann die Bibliothek wohl nicht gewinnen. Wie gut, dass die Mitarbeiter sich dennoch nicht demotivieren lassen und weiter auf hohe Qualität setzen. Und ab Montag, 6. August, gelten dann auch wieder die normalen Öffnungszeiten.

Husumer Nachrichten, 18.07.2012

Lesen bildet bekanntlich – und im Sommer wird durchaus nicht seltener zum Buch gegriffen als an langen Winterabenden. Sei es die handliche Taschenausgabe für den Strand oder das gebundene Werk, in dem es sich so trefflich auf der Couch blättern lässt, wenn der Regen gegen die Scheiben pladdert. Da ist es äußerst schade, dass die Husumer Stadtbib-liothek ausgerechnet in einer Zeit, wo erhöhter Bedarf an Lesestoff besteht, ihre Präsenz reduziert – reduzieren muss, denn es sind derzeit einfach nicht genug Angestellte da, um die gewohnten Öffnungszeiten zu halten. Die personalintensive Vorbereitung der digitalen Angebote in den vergangenen Monaten fordert nun ihren Preis in Form von Überstunden-Abbau. Nicht zu ändern, aber vielleicht auch ein Si-gnal in Richtung Stadtpolitiker, bei den nächsten Etatberatungen die Bücherei wieder höher auf die Prioritätenliste zu setzen. Mit ihrer zukunftsorientier-ten Aufstellung ist sie schließlich ein Schmuckstück für die Storm-Stadt.

Stefan Petersen

Husumer Nachrichten, 18.07.2012

Hier zu HauseBücherei mit

Handicap

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HUSUM Mit rund 60 Bildern geben die zwei Husumer Malerinnen Andrea Claussen und Isa Dietrich in einer Aus-stellung in der Stadtbibliothek einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. In der außerordentlich gut besuchten Vernissage am Donnerstagabend stell-ten Susanne Reupke und Rolf Brendler (Foto) die beiden Künstlerinnen des Hu-sumer Kunstvereins vor. Susanne Reup-ke nannte ihre Lehrerinkollegin Andrea Claussen eine Künstlerin, „die sich die Freiheit nimmt, sich nicht festzulegen, sondern sich auszuprobieren“. Brendler, vormals langjähriger Vorsitzender des Husumer Kunstvereins, nahm Bezug auf die Künstlerin Isa Dietrich und

Die Poesie der Verformungen

deren Werk. Ihre in der Ausstellung gezeigten 20 Aquarelle erzählen nach seiner Ansicht eigene Geschichten in einer „Poesie der Verformungen“. Die

Ausstellung ist bis zum 30. Oktober zu den Öffnungszeiten der Bücherei zu sehen. hn

Husumer Nachrichten, 11.08.2012

HUSUM Manchmal ist die Ent-stehungsgeschichte eines Buches mindestens ebenso spannend wie das fertige Werk selbst. Das fanden Sechstklässler heraus, als Miyuki Tsuji und Malte von Tiesenhausen sie in der Stadtbibliothek an einer abenteuerlichen Reise nach Japan teilhaben ließen.

Begonnen hatte alles vor 13 Jahren mit einem Manga namens „Naruto“, einem japanischen Ninja-Comic. Die aus Osaka stam-mende Autorin Miyuki Tsuji, der Liebe wegen in Hamburg heimisch geworden, arbeitete als Überset-zerin und machte „Naruto“ einem deutschen Publikum zugänglich. Bei Recherchen für einen Artikel entdeckte sie, wie weit die Ninja-Klischees in den Medien von der his-torischen Wirklichkeit entfernt waren. So wurde die Idee zum Comic „Ninja! Hinter den Schatten“ geboren.

Da die Hauptfigur der Geschichte ein deutscher Schüler ist, der in den Ferien nach Japan reist, um von einem echten Ninja-Meister zu lernen, sollte auch der Zeichner Japan zum ersten Mal entdecken. Die damals noch weni-gen professionellen deutschen Manga-Zeichner passten vom Zeichenstil her nicht, wie Miyuki Tsuji enttäuscht in einem Hamburger Comic-Laden fest-stellte – aber zum Glück entpuppte sich der freundliche junge Mann, der dort

jobbte, als Zeichner und fand sich we-nige Wochen später gemeinsam mit der Autorin auf Recherche-Reise wieder. Mitten in Iga, der Heimat der Ninja. Und doch dauerte es noch acht Jahre, bis „Ninja! Hinter den Schatten“ den Weg in den Buchhandel fand.

In ihrem 90-minütigen Vortrag mischten Miyuki Tsuji und Malte von Tiesenhausen Reisefotos mit Sach-Infos zu den historischen Ninja- und Comic-Sequenzen, die mit verteilten Rollen vorgelesen wurden. Immer tie-fer tauchten die Zuhörer in eine faszi-nierende Welt ein und lernten, dass das „Nin“ in Ninja dafür steht, zu dulden – hartes Training, gefährliche Arbeit und

Literarische Reise in eine faszinierende WeltMiyuki Tsuji und Malte von Tiesenhausen brachten einem jungen Publikum in der Stadtbibliothek

das Reich der Ninja nahedie Verachtung einer Gesellschaft, in der Flucht (um beispielsweise eine wichtige Information zu ret-ten) als Feigheit gilt. Dass ein be-rühmter Ninja ein schlechter Ninja war, denn die Ninja arbeiteten als Spione im Verborgenen. Und dass rutschfeste Sandalen (mit Spikes) eine Ninja-Erfindung sind, um im bergigen Japan zu Fuß flott und sicher voranzukommen.

Um das alles herauszufinden, hatten Miyuki und Malte den Urenkel des letzten amtierenden Ninja getroffen, ein zum Muse-um gewordenes Ninja-Haus mit geheimen Tunneln, Treppen und Zwischenstockwerk besichtigt, und bei einem Ninja-Meister, der 40 Jahre lang als Angestellter in

einer Firma arbeitete und erst nach der Pensionierung Schüler annahm, eine kleine Einführung in die „Ninjutsu“ – die Ninja-Künste – erhalten. Denn auch wenn heutzutage niemand mehr als Ninja arbeitet, so bleiben ihre Künste doch lebendig.

Viele Ninja-Fans rund um Iga hal-fen bei der Recherche für den Comic. Und deshalb muss Miyuki Tsuji immer ganz viele Fotos nach Japan schicken, wenn sie mit Malte von Tiesenhausen auf Lesereise ist. Auch aus Husum, wo es in neun Schulklassen nun echte Ninja-Experten gibt. hn

Husumer Nachrichten, 04.01.2013

Autorin und Zeichner: Miyuki Tsuji und Malte von Tiesenhausen. HN

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HUSUM Karen-Susan Fes-sel und ihr jugendliches Pu-blikum sprechen die gleiche Sprache. Den Funken, der während ihrer Lesung zu den Zuhörern überspringt, kann man beinahe mit den Händen greifen. Es geschieht in dem Augen-blick, in dem sie „Und wenn schon“ aufschlägt. Dort, wo die Autorin früher zur Schule gegangen ist, durfte sie übrigens noch nie aus ihren Büchern vor-lesen. Daran ist vermutlich ebenfalls „Und wenn schon“ schuld, obwohl dieses Buch 2004 für den Deutschen Jugendlitera-turpreis nominiert wurde. Denn darin wird gesprochen wie im echten Leben, und das – so finden jedenfalls manche Leute – gehört nicht in ein Buch. Die Jury beim Jugendliteraturpreis sah das allerdings anders.

Die Jugendlichen auch. Sie lieben die Geschichte nach den ersten paar Sätzen. Klar, die Autorin hat sich natürlich alle Figuren nur ausgedacht – Manfred, der immer die Klamotten sei-ner älteren Brüder auftragen muss, die nette Gesine, den fiesen Finn – aber sie fühlen sich echt an. Sie werden leben-dig, wenn Karen-Susan Fessel vorliest.

Und man könnte fast glauben, dass sie auch mitten im Publikum sitzen, im Dachgeschoss der Stadtbibliothek.

Karen-Susan Fessel kam in Lübeck zur Welt, hat aber schon in ihrer Kindheit und Jugend durch viele Umzüge ihrer Familie alle möglichen Ecken Deutsch-lands kennengelernt. Bevor sie sich aufs Schreiben konzentrierte, war sie Sän-gerin in einer Band. Inzwischen hat sie schon zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht, aber auch für Erwachsene. Ihr erstes Kinder-und Jugendbuch „Ein Stern namens Mama“ – ein Buch, bei dem die Erwachsenen im Publikum immer zu weinen beginnen –

schrieb sie unter anderem, um die Trauer nach dem Tod ihres Vaters zu bekämpfen. In der Hinsicht half das Buch zwar leider nicht, aber es wurde ein Bestseller – allerdings in Japan! Auch ihr zweites Jugendbuch, „Steingesicht“, fand in Asien zahlreiche Fans und ist nun in Taiwan Pflichtlektüre für alle Achtklässler. Zum Glück kommt die Fanpost nicht auf Chinesisch, sondern auf Eng-lisch.

Sogar in Kolumbien war die Autorin schon auf Leserei-se. Trotzdem ist sie auf dem Boden geblieben. Das merkt

man gleich, wenn sich nach der Lesung

alle um sie scharen: „So, Lina heißt du? Dann solltest du unbedingt das Buch ,Achtung, Mädchen gesucht!‘ lesen.“ Doch welche Rolle Lina darin neben den Zwillingen Mike und Robin spielt, wird hier nicht verraten. hn

Husumer Nachrichten, 08.01.2013

Eine Sprache wie im richtigen LebenFans in Asien und in Husum: Karen-Susan Fessel las in der Stadtbibliothek aus ihrem Jugendbuch

„Und wenn schon“

Nach der Lesung gab es für die Zuhörer von Karen-Susan Fessel Widmungen – und gleich noch ein paar Buch-Tipps. HN

Ihr erstes Kinder- und Jugend-buch „Ein Stern namens Mama” schrieb die Autorin unter ande-

rem, um die Trauer nach dem Tod ihres Vaters zu bekämpfen.

HUSUM Es gibt einen Autor, der trotz seines aus Syrien stammenden Vaters kein Wort Arabisch spricht. Aber dafür Schwedisch, und das auch noch flie-ßend. Vielleicht wird Salah Naoura ja deshalb so oft gefragt, ob er Skandinavi-er ist. Vielleicht ist auch ein Buch dafür verantwortlich, das von zwei Kindern mit einem finnischen Vater erzählt, zum Teil in Finnland spielt und einen Preis nach dem anderen gewinnt: den Peter-Härtling-Preis 2011 zum Beispiel oder den Jahres-Luchs von der Wochenzeit-schrift „Die Zeit“ und Radio Bremen, etc. pp. Das Buch trägt den Titel „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“. Und Naoura, 48 Jahre alter gebürtiger Berliner, legt großen Wert auf die Feststellung, dass seine Muttersprache weder Arabisch noch Schwedisch, sondern Deutsch ist.

Vor Husumer Viert- und Fünft-klässlern stellte der Autor in der Stadt-bibliothek eine Auswahl seiner Werke vor. Mit dabei auch sein jüngstes Werk „Dilip und der Urknall“, in dem Anton einen Fußball- und mathebegeisterten Bruder bekommen soll, sein indischer Adoptivbruder Dilip sich jedoch viel-mehr als Physik-Genie entpuppt. Oder auch einige Gedichte, die der Autor natürlich auswendig vortrug – Eh-rensache. Und was bei keiner Lesung fehlen darf, ist seine Lieblingsstelle aus „Matti und Sami . . .“: Dort erzählt der

angesäuselte finnische Onkel in fröhli-cher Runde, wie sein Bruder vor Jahren in der Heimat aus Versehen eine ganze Lagerhalle abgefackelt hat.

Wenn Naoura liest, ersetzt er locker ein ganzes Hörspiel-Ensemble. Egal, ob es sich um die Tücken von verkehrt herum gelesenen Speisekarten in einem indischen Restaurant handelt oder um die Unsitte, auch noch auf dem Klo mit dem Handy zu telefonieren. Wäre echt passend, wenn seine auf CD erhältliche Lesung zu „Dilip und der Urknall“ die Auszeichnung „Hörbuch des Jahres“ gewinnen könnte, fanden die Zuhörer. Und auch nicht wirklich überraschend, denn die Hörbuch-Fassung von „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ hat diesen Preis schon abgeräumt. hn

Husumer Nachrichten, 16.01.2013

Preisgekrönte GeschichtenKinderbuch-Autor Salah Naoura las in der Stadtbibliothek – und ersetzte locker ein Hörspiel-Ensemble

„Ich finde das Absur-de im Alltag immer ziemlich spannend.”

Salah NaouraKinderbuch-Autor

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Kreativ in der Kulturnacht

Kulturnächte

Die Gruppe „Pasch”

Manfred Degen in der Kulturnacht

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Beim Flohmarkt

Sprachenland Nordfriesland

Lesen im Strandkorb

Peter Froese beim Kupferstechen

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Die Jugendbibliothek

Der Bestseller-Service

Munzinger online

Unsere neuen Angebote

Lernhilfen für die Schülerabteilung

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