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1 Strafrecht IV Betrug, Teil 4; Untreue Prof. Dr. D. Klesczewski

Strafrecht IV file2 Betrug Täuschung = jede Einwirkung auf fremde Vorstellung zur Irreführung über Tatsachen. Irrtum = jede positive Fehlvorstellung über Tatsachen außerhalb des

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Strafrecht IV

Betrug, Teil 4;

Untreue

Prof. Dr. D. Klesczewski

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Betrug

Täuschung = jede Einwirkung auf fremde Vorstellung zur Irreführung über Tatsachen.

Irrtum = jede positive Fehlvorstellung über Tatsachen außerhalb des

Bewusstseins Verfügung = jedes Verhalten, das sich unmittelbar

vermögensmindernd auswirkt Vermögensschaden = diejenige Vermögensminderung, die ohne

Kompensation geblieben ist. – Ungleichwertigkeit von Leistung u. Gegenleistung – Individueller Schadenseinschlag – Zweckverfehlung – Gefährdungsschaden

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Aufbau: Betrug

I. Tatbestand A. Obj. Tb. 1. Täuschung 2. Irrtum 3. Verfügung 4. Vermögensschaden B. Subjektiver Tatbestand 1. Vorsatz bezüglich A. 2. Bereicherungsabsicht a) Vermögenszuwachs b) „Stoffgleichheit“ (Fall 11) c) Rechtswidrigkeit der Bereicherung

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Stoffgleichheit

Fall 11 (Abwandlung)

I. Betrug zugunsten der Firma A

-Drittbereicherung

II. Betrug auch zugunsten von A?

- Zwar § 87 I 1 HGB

- Aber: Vermögenszuwachs des A nicht Kehrseite des Schadens bei W

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Stoffgleichheit

Vermögenszuwachs

beruht

auf der derselben

Verfügung

Vermögenszuwachs

ist

Kehrseite

des

Schadens

Identität ?

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Missbrauch

von Privatautonomie

Täuschung:

§ 263 StGB

Zwang:

§ 253 StGB

Ausnutzen einer

Zwangslage o. von

Unerfahrenheit: § 291 StGB

Bruch einer

Vermögens- betreuungs-

pflicht: § 266 StGB

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Untreue

Grunddelikt, § 266 I

Bes. schwerer Fall, §§ 266 II, 263 III

Missbrauchs-Tb, § 266 I 1. Alt.

Treubruch-Tb., § 266 I 2. Alt.

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Missbrauchstatbestand

I. Tatbestand A. Obj. Tb. 1. Missbrauch a) Verfügen im Rahmen des rechtlichen Könnens b) Überschreiten des rechtlichen Dürfens c) Keine Einwilligung des Opfers 2. Vermögensbetreuungspflicht 3. Vermögensschaden B. Vorsatz II. Rechtswidrigkeit III. Schuld IV. Bes. schwerer Fall, §§ 266 II, 263 III StGB V. Strafantrag, §§ 266 II, 247, 248a StGB

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Missbrauchstatbestand

Rechtliches Können – Fall 1

§ 266 I 1. Alt. StGB: (-)

Kein rechtliches Können, Gelder zur Schuldentilgung zu verwenden.

§ 266 I 2. Alt. StGB prüfen

Rechtliches Dürfen – Überschreiten der Grenzen aus dem Innenverhältnis

Vermögensbetreuungspflicht – Fremdnützig typisiertes Schuldverhältnis von einigem

Umfang und von gewisser Selbstständigkeit

– Fall 3

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Vermögensbetreuungspflicht bei § 266 I 1 . Alt. StGB

Contra (Otto, BT, § 54 Rn. 5 ff.

– überflüssig

– Strafbarkeitslücken

Pro (BGH)

– Konkretisierung des typisches Regelfalles

– § 266b I StGB

– Wortlaut

– Gleiche Unrechtsschwere

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Vermögensschaden

Begriff des Vermögensschaden grds. wie bei Betrug:

– Nicht kompensierte Vermögensminderung

– Besondere Bedeutung der Zweckverfehlung

Besonderheit:

– Gehört es zur Vermögensbetreuungspflicht, dass Täter Gewinne erwirtschaftet, ist das Unterlassen der Vermögensmehrung auch ein Schaden

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Treubruchtatbestand

I. Tatbestand A. Obj. Tb. 1. Vermögensbetreuungspflicht 2. Pflichtverletzung 3. Keine Einwilligung des Opfers 4. Vermögensschaden B. Vorsatz II. Rechtswidrigkeit III. Schuld IV. Bes. schwerer Fall, §§ 266 II, 263 III StGB V. Strafantrag, §§ 266 II, 247, 248a StGB

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Treubruchtatbestand

I. Tatbestand A. Obj. Tb. 1. Vermögensbetreuungspflicht a) Vollständig rechtliche begründet (Fall 1) b) faktisches Verhältnis (Fall 4 und 5) 2. Pflichtverletzung 3. Keine Einwilligung des Opfers 4. Vermögensschaden B. Vorsatz II. Rechtswidrigkeit III. Schuld IV. Bes. schwerer Fall, § 266 II, 263 III StGB V. Strafantrag, §§ 266 II, 247, 248a StGB

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Pflichtverletzung i. S. v.

§ 266 I 2. Alt.

Rechtsgeschäftliches Handeln ohne Befugnis dazu

(Fall 1)

Tatsächliches Handeln (Fall 2)

Unterlassen (Fall 6)

Beschädigen Weggeben Beiseiteschaffen