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Struktur der Arbeitsnachfrage im technologischen Wandel - Eine empirische Analyse fiir die Bundesrepublik Deutschland Won Peter Kugler, Urs Miiller und George Sheldon Inhalt: I. Einleitung. - II. Modell und Schiitzverfahren. - III. Sch/itzergebnisse. - IV. Zusammenfassung und Schlugfolgerungen. I. Einleitung V or dem Hintergrund anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und stagnierender Besch~iftigung ist die Frage nach den Auswirkungen des technischen Wandels auf den Arbeitsmarkt zu einem zentralen und aktuellen Thema geworden. Die Meinungen sind vielf~iltig und kontrovers: Es liil~t sich ein weiter Bogen spannen yon den Optimisten, die in der Einffihrung neuer Technologien den Beg, inn eines langfristigen Aufschwungs mit Vollbesch~ifti- gung erblicken, bis hin zu den Pessimisten, die fiir die politisch relevantere mittlere Frist mit einer Dominanz yon Freisetzungseffekten rechnen. Die vorliegende Arbeit beleuchtet drei Fragenkomplexe der laufenden Technologiediskussion. Zun/ichst stellt sich die Frage, inwiefern der techni- sche Fortschritt arbeitssparend bzw. arbeitsnutzend ist. Die Einfiihrung neuer Technologien kann die relativen Produktivit/iten yon Arbeit und Kapital im Produktionsprozeg und damit deren optimales Einsatzverh/iltnis ver/indern. Dieser sogenannte ,,Bias" des technischen Fortschritts hat zur Folge, daf~ sich die Nachfrage nach dem Faktor Arbeit auf Kosten der Nachfrage nach dem Faktor Kapital erh6ht (arbeitsnutzend) bzw. zugunsten jener Nachfrage vermindert (arbeitssparend). Es ist auch yon Interesse, inwiefern sich der technische Fortschritt unterschiedlich auf die Produktivit/it von Arbeit ver- schiedener Qualifikationsstufen auswirkt. Sodann gilt es zu untersuchen, wie elastisch das Beschiiftigungssystem auf Veriinderungen der optimalen Faktoreinsatzverh/iltnisse reagiert. Etwaige Freisetzungseffekte des technischen Fortschritts ver/indem die relativen Knappheitsverhiiltnisse zwischen den Produktionsfaktoren. Die daraus ent- stehenden relativen Faktorpreisver/inderungen 16sen Substitutionsprozesse aus, die den direkten Freisetzungseffekten entgegenwirken k6nnen. Es stellt Anmerkung: Die diesem Bericht zugrundeliegenden Arbeiten wurden im Auftrag des Bundes- ministers fiir Forschung und Technologie (Kennzeichen PLI 1338.4) durchgefiihrt. Die Verantwor- tung fiir den Inhalt liegt jedoch allein bei den Autoren.

Struktur der arbeitsnachfrage im technologischen Wandel — Eine empirische analyse für die Bundesrepublik Deutschland

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Struktur der Arbeitsnachfrage im technologischen

Wandel - Eine empirische Analyse

fiir die Bundesrepublik Deutschland

Won

Peter Kugler, Urs Miiller und George Sheldon

I n h a l t : I. Einlei tung. - II. Model l und Schi i tzver fahren . - III. Sch/ i tzergebnisse . - IV. Z u s a m m e n f a s s u n g u n d Sch lug fo lge rungen .

I. Einleitung

V or dem Hintergrund anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und stagnierender Besch~iftigung ist die Frage nach den Auswirkungen des technischen Wandels auf den Arbeitsmarkt zu einem zentralen und aktuellen

Thema geworden. Die Meinungen sind vielf~iltig und kontrovers: Es liil~t sich ein weiter Bogen spannen yon den Optimisten, die in der Einffihrung neuer Technologien den Beg, inn eines langfristigen Aufschwungs mit Vollbesch~ifti- gung erblicken, bis hin zu den Pessimisten, die fiir die politisch relevantere mittlere Frist mit einer Dominanz yon Freisetzungseffekten rechnen.

Die vorliegende Arbeit beleuchtet drei Fragenkomplexe der laufenden Technologiediskussion. Zun/ichst stellt sich die Frage, inwiefern der techni- sche Fortschritt arbeitssparend bzw. arbeitsnutzend ist. Die Einfiihrung neuer Technologien kann die relativen Produktivit/iten yon Arbeit und Kapital im Produktionsprozeg und damit deren optimales Einsatzverh/iltnis ver/indern. Dieser sogenannte ,,Bias" des technischen Fortschritts hat zur Folge, daf~ sich die Nachfrage nach dem Faktor Arbeit auf Kosten der Nachfrage nach dem Faktor Kapital erh6ht (arbeitsnutzend) bzw. zugunsten jener Nachfrage vermindert (arbeitssparend). Es ist auch yon Interesse, inwiefern sich der technische Fortschritt unterschiedlich auf die Produktivit/it von Arbeit ver- schiedener Qualifikationsstufen auswirkt.

Sodann gilt es zu untersuchen, wie elastisch das Beschiiftigungssystem auf Veriinderungen der optimalen Faktoreinsatzverh/iltnisse reagiert. Etwaige Freisetzungseffekte des technischen Fortschritts ver/indem die relativen Knappheitsverhiiltnisse zwischen den Produktionsfaktoren. Die daraus ent- stehenden relativen Faktorpreisver/inderungen 16sen Substitutionsprozesse aus, die den direkten Freisetzungseffekten entgegenwirken k6nnen. Es stellt

Anmerkung: Die diesem Bericht zugrundeliegenden Arbeiten wurden im Auftrag des Bundes- ministers fiir Forschung und Technologie (Kennzeichen PLI 1338.4) durchgefiihrt. Die Verantwor- tung fiir den Inhalt liegt jedoch allein bei den Autoren.

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sich hier die Frage nach der Art und der St/irke der Substitutionsbeziehungen zwischen den Produktionsfaktoren.

Schliel~lich ist es yon Interesse, wie schnell sich die technologische Emeuerung vollzieht. Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels ist im Zeitablauf nicht konstant. Da relative Faktorpreisverschiebungen Anreize zu technologischen .~nderungen setzen, ist der technische Fortschritt zumin- dest teilweise eine endogene Gr61~e.

Die vorliegende Studie untersucht die oben skizzierten Fragestellungen anhand eines disaggregierten 6konometrischen Modells der Faktomachfrage mit Jahresdaten flit die Bundesrepublik Deutschland. Dabei wird der Faktor Kapital in Bauten und Ausriistungen unterteilt, w/ihrend beim Faktor Arbeit zwischen sieben Qualifikationskategorien unterschieden wird. Die Faktor- nachfragesysteme werden getrennt fiir die sieben Hauptgruppen des waren- produzierenden Gewerbes gesch/itzt.

Der hier gew/ihlte 6konometrisch-produktionstheoretische Ansatz zur Untersuchung der Besch/iftigungsfolgen neuer Technologien ist in der Bun- desrepublik bislang kaum erprobt worden. Es liegen zwar einige neuere Studien dazu vor [u.a. yon Friede, 1978; Griffin und Gregory, 1976; G. Hansen, 1983; J/iger, 1980; Nakamura, 1984; Pindyck, 1979; und Schulte zur Surlage, 1985], wobei abet die uns hier interessierende Fragestellung nicht im Vordergrund steht. Zudem vemachl/issigen diese Untersuchungen im allge- meinen Qualifikationsunterschiede zwischen Arbeitskr~iften, indem sie den Faktor Arbeit als ein homogenes Aggregat behandeln. Die Arbeiten yon J/iger [1980] und Schulte zur Surlage [1985] bilden in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Allerdings beruhen beide Studien auf einigen restriktiven Annah- men, die keine Antwort auf die Frage nach den Besch~iftigungsfolgen neuer Technologien erlauben. J~igers Ansatz schlieSt die Substitution yon Arbeit unterschiedlicher Qualifikation aus, w/ihrend Schulte einen m6glichen Bias des technischen Fortschritts unberiicksichtigt 1/il~t.

Unser Vorgehen gliedert sich wie folgt. Im n/ichsten Abschnitt wird kurz das theoretische Modell sowie das empirische Vorgehen skizziert. Danach werden im Abschnitt III die Sch~itzergebnisse pr/isentiert. Die Arbeit schlieSt mit der Zusammenfassung der Untersuchungsresultate sowie einigen wirt- schaftspolitischen Schluflfolgerungen.

II. Mode l l u n d Schi i t zver fahren

Das theoretische Modell sowie die Sch/itzmethode lehnen sich eng an Jorgenson [1986] an. Deshalb soil hier das Vorgehen nur kurz skizziert werden. Die Stiickkostenfunktion als duale Repr/isentation der Produktions- funktion enth/ilt die Preise der J Produktionsfaktoren p sowie einen Zeitindex t als Argumente. Die St/ickkosten q sollen folgender Translogform geniigen:

1 t 2. 1 lnp' ~pplnp + lnp' ~pt" t + 513." lnq = ao + %' lnp + at" t +

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Das Sch/~tzmodell besteht aus den ersten Ableitungen der Kostenfunktion nach den Faktorpreisen und dem Zeitindex. Gem~lg der logarithmischen Form yon Shephards Lemma stellen die ersten Ableitungen nach den Faktorpreisen wertm/ilgige Inputanteile (v) dar. Die erste Ableitung nach dem Zeitindex entspricht der negativen Rate des technischen Fortschritts (-v~:

v = ap + 13pp lnp + ~pt" t

-Vt = (It + ~pt' lnp + 13," t.

Die konstanten Ableitungen zweiter Ordnung k6nnen wie folgt interpretiert werden: Die JxJ Matrix 13pp enth~ilt die Anteilselastizit~ten der Faktorpreise, aus denen sich leicht Substitutionselastizifiiten berechnen lassen. Der Vektor 13pt der l_~nge J mil~t die Verzerrung des technischen Fortschritts ffir jeden Produktionsfaktor; diese gibt jeweils an, ob der technische Fortschritt (im Sinne yon Hicks) faktornutzend oder -sparend ist. In der letzten Gleichung migt der Vektor [3pt die Faktorpreisabh~ingigkeit der negativen Rate des technischen Fortschritts. Das Skalar 13~ schlieglich mil~t die autonome Ver~inderung der Rate des technischen Fortschritts fiber die Zeit.

Fiir die Sch~itzung erg~inzen wir obige Bedingungen erster Ordnung fiir eine kostenminimierende Produktionsweise um ie einen stochastischen St6r- term. Fiir diese J+l St6rterme unterstellen wir einen Erwartungswert von Null, eine gleichzeitige Kovarianzmatrix vom Range J sowie Nichtkorrelation zwischen verschiedenen Perioden. Bei der 6konometrischen Sch~itzung des oben spezifizierten Mehrgleichungssystems gilt es, zu~tzlich einige Punkte zu beachten. Die Theorie legt den zu sch~itzenden Parametem in der Form yon Homogenit~it der Wertanteile in den Faktorpreisen, Produktaussch6p- lung sowie Symmetrie der Matrix ~pp eine Reihe yon Restriktionen auf. Diese Kreuzgleichungsrestriktionen erfordern ein simultanes Sch~itzverfahren.

Eine Schwierigkeit erw~ichst aus der Tatsache, dag die Rate des techni- schen Fortschritts nicht direkt beobachtbar ist. Sie l~il~t sich jedoch zwischen zwei aufeinanderfolgenden Perioden definieren als die Differenz zwischen der gewichteten relativen Verfinderung der Inputpreise und der relativen ~de rung des Outputpreises. Steigt der Outputpreis weniger stark an, als er dies aufgrund einer linear-homogenen Preisfunktion miil~te, so schreiben wir diese Differenz dem technischen Fortschritt zu. Diese Definition zwingt uns jedoch zu zwei Modifikationen. Erstens mfissen nun alle Variablen als Mittelwerte zweier benachbarter Perioden geschrieben werden, was aller- dings zu Autokorrelation erster Ordnung der Residuen fiihrt. Zweitens k/Snnen wir die berechneten Durchschnittsdaten zwecks Vermeidung von Effizienzverlusten entsprechend transformieren, weil der Korrelationsprozeg bekannt ist.

Da in dieser Untersuchung nicht mit firmenspezifisehen, sondern mit aggregierten Daten gearbeitet wird, miissen neben den Kostenanteilen und

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der Rate des technischen Fortschritts auch die Faktorpreise als endogene Variable betrachtet werden. Deshalb gelangt eine nichtlineare dreistufige Kleinstquadratmethode zur Anwendung. In der ersten Stufe werden alle transformierten Faktorpeise instrumentiert. Als Instrumente dienen (untrans- formierte) verz6gerte Faktorpreise, der Trend und eine Konstante. In der zweiten Stufe werden die einzelnen Gleichungen in Abhiingigkeit der ange- paf~ten Preisvariablen der ersten Stufe und des Zeitindex gesch/itzt. In der dritten Stufe wird das Modell unter Berticksichtigung aller Kreuzgleichungs- restriktionen gesch/itzt.T

Bei der empirischen Implementierung des theoretischen Modells wird zwischen neun Produktionsfaktoren unterschieden: beim Faktor Kapital zwischen Bauten und Ausrtistungen und beim Faktor Arbeit zwischen Arbeitern und Angestellten, die ihrerseits in drei bzw. vier Leistungsgruppen unterteilt werden. Zus/itzlich liegt auch eine Aufgliederung der beiden Arbeitskategorien in Frauen und M~inner vor. 2 Angaben zu erhaltenen Vorleistungen fehlen im hier verwendeten Datenmaterial, so dalg angenom- men werden mulg, dal~ zwischen der Bruttowertsch6pfung, die nunmehr den Produktionsausstol~ milgt, und den Vorleistungen schwache Separabilit/it besteht.

Das Datenmaterial enth/ilt Jahresbeobachtungen ftir den Zeitraum yon 1960 bis 1981. Die lediglich 22 Datenpunkte machen es erforderlich, die Zahl der zu sch/itzenden Parameter klein zu halten. Zu diesem Zweck wird zun/ichst ein Nachfragemodell mit den vier Faktoren Bauten, Ausrtistungen, Arbeiter und Angestellte empirisch analysiert, danach je ein Modell ffir die beiden Arbeitsaggregate mit den zugeh6rigen drei bzw. vier Leistungsgrup- pen. Damit wird schwache Separabilit/it ebenfalls in bezug auf die Qualifika- tionskategorien unterstellt. Diesem Vorgehen liegt die Annahme eines zwei- stufigen Optimierungskalkfils zugrunde: Auf der oberen Ebene entscheiden die Firmen tiber die Einsatzverh/iltnisse zwischen Bauten, Ausrfistungen, Arbeitem und Angestellten und auf der unteren Ebene tiber die Leistungs- gruppenanteile. Alternativ wird auf der unteren Ebene fiber die Geschlechter- aufteilung der Arbeitsaggregate entschieden. Diese insgesamt fiinf Translog- Modelle werden ffir jede der sieben Hauptgruppen des warenproduzierenden Gewerbes gesch/itzt.

Die Berechnung der Rate des technischen Fortschritts erfordert eine Datenreihe fiir den Outputpreis. Da ffir die Wertsch6pfung tier Angestellten

Da bei diesen Instrumentalvariablensch/itzungen mehr Instrumente verwendet werden, als zur Identifikation des Modells erforderUch sind, werden wir die iiberidentiflzierenden Orthogonalitfits- bedingungen nach L.P. Hansen [1982] zu einer generellen {3berpriifung der Modellspezifikation heranziehen.

2 Die in clieser Arbeit verwendeten Daten stammen vom Sonderforschungsbereich 3 an der Universit~t Frankfurt (Lehrstuhl Hujer). Fiir eine detaillierte Beschreibung des Datensatzes sei auf Bauer [1985] und Schulte zur Surlage [1985] verwiesen.

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und Arbeiter keine yon den Faktorpreisen unabh/~ngig erhobene Preisreihe existiert, kann in diesen F/illen kein Index fiir die Rate des technischen Fortschritts (v~ gemessen werden. Daher mug in diesen Systemen die letzte Gleichung gestrichen und somit auf eine Schiitzung der Ver~inderungsrate der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts verzichtet werden. Natiirlich vereinfacht sich in diesen F/illen das Sch/itzproblem, da nicht mit zeitlichen Durchschnitten gearbeitet werden mug und somit auch keine autokorrelier- ten St6rterme zu beriicksichtigen sind.

IIl. Sch~itzergebnisse

Da eine vollst~ndige Darstellung unserer Schiitzergebnisse zu viel Raum beanspruchen wiirde und zudem nicht sehr tibersichtlich w/ire, werden in diesem Abschnitt nur die im vorliegenden Zusammenhang wichtigsten Resultate wiedergegeben. Diese beziehen sich auf die eingangs gestellten Fragen zu den Substitutionsbeziehungen zwischen Kapital, Angestellten und Arbeitem (13~), zum Bias des technischen Fortschritts (~) sowie zur Veriinde- rung der Rate des technischen Fortschritts (~,). Numerische Koeffizienten- schiitzungen werden in Tabelle 1 lediglich fiir die obere Ebene wiedergege- ben. Da die Sch~itzwerte nicht direkt quantitativ interpretiert werden k6nnen, beschriinken wit uns beziiglich der unteren Ebenen auf die Wiedergabe qualitativer Ergebnisse.

Wenden wir uns zuerst dem Bias des technischen Fortschritts zu, also der Verschiebung der Faktorkostenanteile lediglich aufgrund technologischer Innovationen. Die Tabelle 2 wurde anhand des Vorzeichens der gesch/itzten 13pt-Koeffizienten erstellt: Ein ,,+" zeigt an, dag der technische Fortschritt faktomutzend ist (positiver Bias), wohingegen ein ,,-" einen faktorsparenden technischen Fortschritt (negativer Bias) wiedergibt. Ferner wird der statisti- schen Signifikanz auf dem 5-Prozent-Niveau des Ergebnisses durch Verdop- pelung des Plus- oder Minuszeichens Rechnung getragen. Tabelle 2.1 zeigt, dag in allen betrachteten Wirtschaftszweigen ein signifikant ,,Arbeiter- sparender" technischer Fortschritt zu verzeichnen ist. Ein iihnlich eindeu- tiges Bild ergibt sich fiir die beiden Kapital-Subaggregate, die mit einer Ausnahme einen positiven Bias des technischen Fortschritts aufweisen. Ftir das Aggregat der Angestellten ergibt sich hingegen kein eindeutiges Ergebnis fiber alle Wirtschaftszweige hinweg: Branchen mit faktomutzendem stehen Branchen mit faktorsparendem technischem Fortschritt gegen/iber. Zusam- menfassend k6nnen wir festhalten, dag sich der technische Fortschritt vor allem zugunsten des Faktors Kapital uncl auf Kosten von manueller Arbeit auswirkt.

Eine Ausrichtung des technischen Fortschritts zu Lasten von Arbeitskriif- ten mit niedriger Qualifikation zeigt sich in den beiden Arbeitsaggregaten. a

a In den TabeUen 2.2 und 2.3 bedeuten h~ihere Leistungsgruppennummern eine nieddgere Qualifikation.

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Arbeitsnachfrage im technologischen Wandel 495

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Angestellte Arbeiter Aus-

riistungen Bauten

IX; II LG III LG IV L G V Frauen M/inner

L G 1 L G 2 L G 3 Frauen M~inner

Peter Kugler , Urs MOiler und G e o r g e S h e l d o n

Tabelle 2 - Bias des technischen Fortschritts 1960-1981

Energie- Grundstoff und Bergbau u. Produk- In- Ver-

Wasser- tions- vestitions- brauchs- versorgung

giitergewerbe

Nahrungs- und Ge- Bau-

nulgmittel-

gewerbe

2.1 A u # p a l t u n g des I n p u t s nach vier Faktoren

- - + + + + - - + +

+ + + + + + + + + +

+ + + + + + + + + + + + + +

2.2 A u # p a l t u n g des ~ k t o r s A n g e s ~ l l ~ nach ~ i s t u n g s g r u p p e n (LG)

u n d G e s c h ~ c h t

+ + + + + + + + + + + + +

- - + + - - _

_ - - +

- - + + - - _

+ -- _ + +

- - + + + + + + + +

2.3 A u [ s p a l t u n g des Faktors Arbe i t e r n a c h Le i s tungsgruppen (LG)

u n d G e s c h l e c h t

+ + + + + + + + + _ _ _ + + + + - -

+ -- _ + --

X -- -- -- + +

+ + X + + + + +

Anmerkung: Das Zeichen ,,-" bedeutet: faktorsparender technischer Fortschritt (negativer Bias), das Zeichen ,,+" bedeutet: faktornutzender technischer Fortschritt (positiver Bias). Eine Verdoppelung des Vorzeichens gibt an, dab der Bias auf dem 5-Prozent-Niveau statistisch signifikant ist. - X: Daten nicht ausgewiesen.

Sowohl bei den Angestellten (Tabelle 2.2) als auch bei den Arbeitern (Tabelle 2.3) ist tendenziell ein Bias zugunsten der h6her qualifizierten Leistungs- gruppen festzustellen. Schlieglich sind in diesen beiden Tabellen noch die Ergebnisse der Disaggregation nach Geschlechtem ausgewiesen. Danach wirkt sich der technische Fortschritt tendenziell ,,frauenfeindlich" aus. Dieses Ergebnis daft jedoch nicht im Sinne einer Diskriminierung interpretiert werden, da es durch die im Mittel niedrigere Qualifikation der weiblichen Besch/~ftigten bedingt sein kann.

Die Sch/itzung yon [3p, weist ferner darauf hin, dat~ eine Verteuerung manueller Arbeit den technischen Fortschritt - immer ceteris paribus - beschleunigt, w/ihrend eine Erh6hung des Preises fiJr Kapital ihn bremst. Was

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Arbeitsnachfrage im technologischen Wandel

Tabelle 3 - Substitutionselastizitiiten 1960-198P

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i:

i: Wirtschaftszweig

Energie- und Wasserversorgung Bergbau Grundstoff- und

Produktionsgiitergewerbe . . Investitionsgiitergewerbe . . . . . Verbrauchsgfitergewerbe . . . . . Nahrungs- und

Genugmittelgewerbe Baugewerbe

Angestellte Arbeiter Angestellte

Ausriistungen Ausriistungen Arbeiter

0,84 1,31 3,82 -5,36*** 2,66 4,13

0,23** 0,71 8,77*** 0,22*** 0,38 3,31"**

-1 ,07"* 1,65 1,41

- 0,63*** 1,01 1,16 0,92 0,50 0,76

a Oi j = (l~ij/ViV~) + 1 ; V: Kostenanteilswerte 1981. - *, ** und *** bedeuten: mit 10, 5 und 1 vH Irrtumswahrscheinlichkeit yon 1 verschieden.

die Ver/inderung der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts anbe- langt, so wird der Koeffizient 13, in allen sieben Branchen leicht, aber in keinem Fall signifikant positiv. Dies deutet auf eine leichte autonome Abschw/ichung der Rate des technischen Fortschritts im Laufe der Zeit hin.

Bis jetzt haben wir uns nur mit den direkten Auswirkungen des techni- schen Fortschritts auf die Faktornachfrage besch~iftigt. Neben diesem direk- ten Effekt existieren indirekte Wirkungskan/ile fiber die preisgesteuerten Substitutionsbeziehungen zwischen den Produktionsfaktoren. In diesem Zusammenhang ist vor allem die aus der amerikanischen Literatur stam- mende Hypothese yon Interesse, da8 Arbeit niedrigerer Qualifikation mit Kapital in einer substitutiven Beziehung steht, wohingegen h6her qualifizierte Arbeit zu Kapital komplement/ir ist (vgl. hierzu Hamermesh und Grant [1979]). In Tabelle 3 sind die entsprechenden (Hicks-Allen) Substitutionsela- stizit~ten ausgewiesen. Eine Substitutionselastizit~t yon Eins bedeutet, dal~ die Kostenanteile yon zwei Faktoren unabh/ingig yon ihrem relativen Preis sind: Relative Mengen- und Preisbewegungen gleichen sich aus und sind kostenanteiisneutral. Bei einem Wert von fiber (unter) Eins liegt eine iiber- (unter)proportionale gegenl/iufige Mengenreaktion auf Preis~inderungen vor. Wenn zwei Produktionsfaktoren komplement~ir sind (gleichl~iufige Mengen- reaktion), ergibt sich eine negative Substitutionselastizit~it. Die entsprechen- den Werte in Tabelle 3 best/itigen in der Tendenz die oben erw/ihnte These. In der Tat ist fiir einige Wirtschaftszweige eine komplement~ire Beziehung zwischen Angestellten und Ausriistungen festzustellen, wohingegen zwischen Arbeitern und Ausriistungen immer substitutive Beziehungen mit in der Regel h6heren Substitutionselastizit~ten ausgewiesen werden. Ferner zeigen unsere Resultate eine starke Substitution zwischen Arbeitern und Angesteilten.

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IV. Zusammenfassung und Schlul~folgerungen

Die Sch~tzung der Translog-Modelle fiir die disaggregierte Nachfrage nach Arbeit und Kapital in den sieben Hauptgruppen des warenproduzieren- den Gewerbes mit Daten der Jahre 1960-1981 brachte die folgenden Haupt- ergebnisse: Der technische Fortschritt war in diesem Zeitraum eindeutig kapitalnutzend (Ausrfistungen und Bauten). Bez~iglich des Faktors Arbeit waren die Ergebnisse nicht so eindeutig. F~ir Arbeiter ist eindeutig arbeitsspa- render technischer Fortschritt zu verzeichnen, wohingegen fiir Angestellte Branchen mit arbeitsnutzendem Fortschritt anderen Wirtschaftszweigen mit arbeitssparendem technischem Fortschritt gegen/iberstehen. Eine Auswir- kung des technischen Fortschritts zu Lasten von Arbeitskr~ften mit niedrige- rer Qualifikation zeigt sich in den einzelnen Arbeitsaggregaten. Sowohl bei den Angestellten als auch bei den Arbeitern ist tendenziell ein Bias zugunsten der h6her qualifizierten Leistungsgruppen festzustellen. Demnach werden die Resultate nicht6konometrischer Untersuchungen, wonach die Besch~ifti- gungsfolgen neuer Technologien je nach Qualifikationskategorie unterschied- lich seien, durch unsere Arbeit tendenziell best~itigt. Die Analyse der preisge- steuerten Substitutionsprozesse zeigt jedoch, dal~ der Bias des technischen Fortschritts entsch~rft werden kann, wenn die Preise der eingesparten Faktoren, in diesem Fall Arbeit niedrigerer Qualifikationsstufen, relativ zu den anderen Inputpreisen fallen. Da nach unseren Befunden Arbeit mit niedrigerer Qualifikation gegen Arbeit mit h6herer Qualifikation und Kapital substituierbar ist, h6her qualifizierte Arbeit hingegen nur in einer schwach substitutiven oder teilweise komplement~iren Beziehung zu Kapital steht, ist davon auszugehen, dal~ sich allf~illige aus den Freisetzungseffekten resultie- rende Faktorpreis/inderungen zugunsten der zun~ichst eingesparten Faktoren auswirken. Die alternative Deutung des Bias des technischen Fortschritts als Faktorpreisabh~ingigkeit der Geschwindigkeit des technischen Wandels zeigt aber andererseits, dal~ relative Faktorpeissenkungen bei den eingesparten Faktoren den technischen Fortschritt verlangsamen.

Aufgrund der Art der Faktorpreisabh~ingigkeit des technischen Fort- schritts h~itte eine Lohnsubventionspolitik zur Erh6hung der Vermittlungsf~i- higkeit redundant gewordener Arbeitskr~ifte eine Senkung der Geschwindig- keit des technologischen Wandels zur Folge. Dariiber hinaus miil~te eine solche Politik nach Mal~gabe der gesch~itzten Substitutionselastizit/iten auch investitionshemmend wirken. Deshalb w~ire es zur gleichzeitigen Erhaltung der intemationalen Wettbewerbsf/ihigkeit einer Volkswirtschaft sinnvoller, die sozialen H/irten bei den freigesetzten Arbeitskr~iften nicht mit faktorpreis- politischen Mal~nahmen, sondern mit Hilfe yon direkten Einkommenszu- wendungen bzw. Steuernachl/issen abzumildern. Gleichzeitig zeigen unsere Ergebnisse, dal] eine h6here Qualifizierung wegrationalisierter Arbeitskr~ifte deren Besch/iftigungschancen steigern diirfte. Diese in der aktuellen Diskus-

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Arbeitsnachfrage im technologischen Wandel 499

sion hiiufig vorgetragenen Vorschl/ige finden in den Ergebnissen dieser Untersuchung eine Best~itigung.

Die dargestellten Ergebnisse verm6gen sowohl yon einem 6konomischen als auch yon einem statistischen Standpunkt aus zu befriedigen. Eine generelle Oberpriifung der Modellspezifikation anhand der iiberidentifizie- renden Restriktionen weist iedoch, wie aus Tabelle 1 ersichtlich, in einigen Branchen auf eine Fehlspezifikation hin. Dies mag mit den weiter oben erw/ihnten Separabilit/itsannahmen oder mit der rein statischen Natur des Modells zusammenh~ingen. Eine Ausweitung der bestehenden Datenbasis yon lediglich 22 ]ahreswerten (in zeitlicher Hinsicht oder mittels Verwen- dung yon Quartalswerten) sowie eine Miterfassung der Vorleistungen w~iren sicher wiinschenswert. Eine Erh6hung der Anzahl der Beobachtungen wiirde die Schfitzung yon weniger restriktiven Modellen, der Einbezug der Vorlei- stungen die Modellierung nicht der Wertsch6pfung, sondern des Bruttopro- duktionswertes erlauben. Die interessanteste Stolgrichtung fiir die Zukunft diirfte iedoch die Schfitzung yon dynamischen Modellen unter expliziter Be- riicksichtigung yon nicht-neutralem technischem Fortschritt, Faktoranpas- sungskosten und Erwartungen sein. 4

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Schulte zur Surlage, Roll, Qualilikationsstruktur der Arbeitsnachlrage. Frank_furt/M. 1985.

Summary : The Structure of Labour Demand and Technical Change: An Empirical Investigation for the Federal Republic of Germany. - The estimation of translog models using German industry data for the period 1960-1981 indicates that technical progress is capital-using and at the same time saves blue-collar labour. For some industries, evidence for white-collar labour saving technical progress is found whilst for others white-collar labour using technical change is indicated. The analysis of more disaggregated labour data shows that for white-collar and blue-collar workers alike, technical change favours the higher-skilled performance groups. Furthermore, it is indicated that blue-collar labour is a substitute for white-collar labour and capital, whereas only a weak substitutive and sometimes even complementary relationship exists between white-collar labour and capital.

R6sum6: La structure de ia demande de main d '~uvre et changement technique: une investigation empirique de la RFA. - L'estimation des modules translog avec des donn6es de l'industrie allemande pour la p~riode 1960-1981 indique que le progr~s technique use des capitaux et simultan6ment 6conomise des ouvriers. Pour quelques industries, il y a l'6vidence que le progr~s technique est accompagn6 par une 6conomie d'employ6es de bureau, pour d'autres qu'il est accompagn6 par une augmentation de la nombre des employees. L'analyse des donn6es de la main d '~uvre qui sont plus d~sagr~g6es d6montre que pour les ouvriers aussi bien que les employ6es le changement technique favorise les groupes les plus qualifi6s. De plus, il est indiqu6 que les ouvriers sont un substitut pour les employC~es et le capital pendant qu'une faible relation substitutive et parfois mSme compl6mentaire existe entre les employ6es de bureau et le capital.

Resumen : La estructura de la demanda de trabajo y el cambio tecnol6gico: una investigaci6n empfrica para la Repdblica Federal de Alemania. - La estimaci6n de modelos ~translog, utilizando datos de la industria alemana para el perfodo 1960-1981 indica que el cambio tecnol6gico insume capital y a la vez ahorra mano de obra obrera. Se encuentra evidencia en favor de un progreso t6cnico queen algunas industrias ahorra mientras que en otras insume mano de obra de oficina. El amilisis de datos laborales m6s desagregados muestra que para ambas categorfas de mano de obra el cambio technol6gico favorece a los grupos de mayor calificaci6n. Adem~is, la mano de obra obrera resulta ser sustituto de la mano de obra de oficina y del capital, mientras que la relaci6n entre la mano de obra de oficina y el capital resulta s61o moderadamente sustitutiva y e n algunos casos hasta complementaria.