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Super Paper No 83 . 09.16

Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

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Page 1: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Super PaperNo 83 . 09.16

Page 2: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

3 MKO KOLUMNEPunk im neoliberalen

Zeitalter4 - 5 ART

Kunst im September6 ART

Die Fahne ist weg10 ART

1 Page Gallery11 ART

Martin Kippenberger anders12 BOOK

Eine kleine Vernetzung der alltäglichen Dinge

13 FASHIONGrenzgebiete

14 TVCapriccio 1001!

15 BEERBash the Wiesn!

18 MUSICMainstream // Maschinen //

Welt19 PARTy

Parties im September20 & 23 PROGRAMM25 - 31 PORTFOLIO

HerausgeberHubertus Becker

[email protected]

ChefredaktionHubertus BeckerMirko Hecktor

Art DirectionMirko Borsche

Bureau Mirko Borsche

GrafikDaniel lin

Bureau Mirko Borsche

CVDNoemie Stegmüller

LektoratMarvena Siegelmann

ArtAntoine Eckart

www.antoine-eckart.fr

RedaktionMirko Hecktor

FX KarlMoritz Butschek

Angelika SchwarzNatasha BinarAnna MeineckeSonja Steppan

Andreas SchmidtNiklas BarthTino Rocca

Diandra Kristina DoneckerOliver LiebigJuno Meinecke

Claus ChristiansenAlexander von Bellmonte

Andreas Hünnekes

Super Paper erscheint monatlich in

einer Auflage von 15.000 Exemplaren.

Kostenlos.

www.superpaper.de

Punk im

neoliberale

n Z

eit

alt

er.

mko

kol

umne mko

Du stehst nachts

auf einer menschenlee-

ren Straße und überall parken

hässliche, quasi-kubistisch verschnittene

pseudo City-SUVs.

“Find yourself in an extremly anoying and slight-

ly dangerous as well as depressive situation or so-

ciety? Piss on the street and watch the sparkling

liquid on the floor reflecting the city lights.“

MKO KOLUMNE

TEXT: MIRKO HECKTOR

SEITE 3

Gabelsbergerstraße 1980333 Münchent +49 (0)89226270 f +49 (0)892285599galerie@vandeloo-projekte.dewww.galerievandeloo-projekte.de

GALERIEVAN DE LOOPROJEKTE

POMONA ZIPSERSTUMME DIENERmit Michael Wagnerund Lotte Post

ab 9. September 2016

Gabelsbergerstrasse 19galerievandeloo-projekte.de

Page 3: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

A u f

das Som-

merloch folgt

der Kunstherbst.

Und während mit ein

paar warmen Tagen doch

bitteschön noch zu rechnen ist,

kann die dritte Jahreszeit in Sachen

Ausstellungen eigentlich nicht früh ge-

nug anbrechen. Wie jedes Jahr zelebrieren

die Münchner Kunstinstitutionen die neue Saison

mit einem Wochenende geballter Großartigkeit. Ein

Wochenende lang ist OPEN art. Hier findet ihr die Ausstel-

lungen, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

AMBACHER CONTEMPORARy

„I’m so bored with this place“ - es sind keine besonders einladen-

den Worte, mit denen Timothee Talard auf seine erste Aus-

stellung bei Ambacher Contemporary verweist. Keine

Sorge, es wird wohl nicht München gemeint sein.

Tatsächlich trägt auch einer von Talards

Lichtkästen den entsprechenden

Schriftzug. Wieder andere erzäh-

len von der Stille, der Dun-

kelheit und Schreien in

der Ferne. Was aus-

sieht, wie mal

kurz hin-

g e -

sprayt,

ist wohl

überlegt.

Es ist das erste Mal,

das Talards Arbeiten in

Deutschland zu sehen sind. Im

Gepäck hat der Franzose Stücke,

mit denen er bereits in seinem Hei-

matland und in Südkorea die Kunstszene

begeistern konnte. Neben den „LightBoxes“ sind

das etwa monochrome Gemälde, die im Vorbeigehen

auf einmal gar nicht mehr so einfarbig wirken wollen.

GALERIE KARIN SACHS

Stille Wasser sind tief, sagt man ja. Frei nach Rutger Kopland, einem

holländischen Dichter, könnte man dem ollen Spruch einen smarten Ne-

bensatz anbei stellen: Aber nur in klarem Wasser sieht man die Tiefe.

In etwa so heißt die Ausstellung seines Landsmanns Joost Colpaert bei

Karin Sachs.

Mit Malerei übersetzt Colpaert die Naturgewalt Wasser. Seine Arbeiten

erinnern an Landkarten oder an den Blick aus dem Flugzeug, bevor die

Maschine durch Wolkendecke bricht. Aus Tropfen werden bei ihm Flüsse,

werden Seen, wird das Meer. Immer wieder tauchen Eimer auf, die sich

auf den zarten Linien in den Vordergrund drängen.

Wer auf den Grund eines Gewässers taucht, der sucht - eine Antwort,

eine Erklärung, etwas. Auch in Colpaerts Bilder kann man tauchen, wenn-

gleich nur mit dem Blick. In den Mustern seiner Arbeiten kann man sich

verlieren, vielleicht lässt sich auch etwas finden.

GALERIE KARL PFEFFERLE

Nicht nur ein Bild, gleich ein ganzes Bildereignis verspricht die Gale-

rie Karl Pfefferle, wenn sie von Carsten Fock schwärmt. Tatsächlich ist

seine Malerie eine verdammt explosive Kiste: knallbunt, energetisch,

mit Tiefgang.

„Lives and works in Munich“ heißt die Ausstellung. Mit dem Titel hat sich

der noch ziemlich frisch Zugezogene Fock schon mal taktisch in die Her-

zen seiner neuen Nachbarn gespielt. Die selbstverständliche Coolness

seiner Arbeiten tut ihr Übriges.

Wenn Fock seine Werke mit Text versieht, will er nicht einfach abbil-

den. Genauso wenig wie seine Gestik als abstrakt im klassischen Sinn

verstanden werden soll. Es gelingt ihm, den Blick des Betrachters zu

öffnen. Damit bleibt Fock am Zahn der Zeit, ohne zeitgeistig zu wirken.

BARBARA GROSS GALERIE

Frauenkunst, würde der Vater sagen - und Michaela Melian damit ge-

waltig Unrecht tun. Schon klar, zum Oevre der Künstlerin zählen Stoff-

bilder, zu ihren Motiven auch mal ein BH. Herrgott nochmal, es werden

eben unter anderem Körper diskutiert beziehungsweise die Ide-

alvorstellungen, die Mann diesbezüglich so vorgibt.

Mit „Electric Ladyland“ zeigte das Lenbachhaus jüngst

Melians erste museale Einzelausstellung. Bei

Barbara Gross war man schon 1989 von der

Münchnerin überzeugt. Neben neuen

Werken zeigt die Galerie deswegen

auch Arbeiten aus den Jahr-

zehnten zuvor, Überma-

lungen bestickter

T isc h w äsc h e

etwa oder

Skulp-

t u r e n

aus Pappma-

schee.

Klangvoll wird es au-

ßerdem. Zwei Druckkam-

mer-Lautsprecher beschallen

die Ausstellung. Melian steht mit

ihrer Band F.S.K. seit den frühen 80er Jah-

ren für musikalische Dekonstruktion. In der

Hör-Skulptur „Mannheim Chair“ kann der Besucher

Platz nehmen und sich ganz ihren Kompositionen hin-

geben.

GALERIE VAN DE LOO PROJEKTE

Der Sinn von Bildender Kunst soll sich einem erst einmal erschließen.

Doch auch wenn er dann einmal erschlossen ist, bleibt das Werk dahin-

ter ohne Funktion. Mit einer solchen wäre das Ding ganz schnell Ange-

wandte Kunst, nicht wahr? Seit 2014 wagt Pomona Zipser den Spagat

zwischen - wie sich herausstellen sollte - gar nicht so gegensätzlichen

Genres.

„STUMME DIENER. Möbel für Persönlichkeiten und Gäste“ heißt Zipsers

Werkreihe von Plastiken, die auch als Einrichtungsgegenstände durch-

gehen würden. Ursprünglich sind damit Kleiderständer für Herrenmo-

de gemeint. Auf ihnen solle die Klamotte vom Vortag tags drauf noch

völlig knitterfrei darauf warten, erneut ausgeführt zu werden.

An Zispers „Stummen Dienern“ sollen sich allerdings nicht nur Männer

freuen - und bedient werden sie freier. Wie? Das zeigen die Schuhmache-

rin Lotte Post und Modedesigner Michael Wagner bei Van de Loo Projekte.

KUNSTHALLE MÜNCHEN

Große Show, dieses Leben. Deins und meins und das der anderen sowieso.

„Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler“, hat

schon Shakespeare geschrieben. Die Kunsthalle München hat in Koopera-

tion mit der Sammlung Goetz die Schnittstelle von Illusion und Realität

erforscht. Das Ergebnis ist die Ausstellung „Inszeniert! Spektakel und

Rollenspiel in der Gegenwartskunst“.

Arbeiten namenhafter Künstler wie Matthew Barney, Stan Douglas, Nan

Goldin, Candida Höfer, Ulrike Ottinger, Cindy Sherman und Jeff Wall

nehmen Bezug auf die Welt des Bühnengeschehens. Dabei ist es gar nicht

die perfekte Illusion, die es abzubilden geht. Erst die offensichtliche

Inszenierung am Schminktisch etwa verdeutlicht doch den Schein.

Welche Rollen haben wir alltäglich zu spielen? Und wie viel Ich bleibt

bei der Performance über? Im Internetzeitalter könnte das Thema Mas-

kerade nicht passender gewählt sein.

MAXWEBERSIXFRIEDRICH

Ein Rettungsboot das niemanden retten kann, weil die Quer-

balken der Bänke so eng angebracht sind, dass das Platz-

nehmen unmöglich wird. Solche Arbeiten sind ganz

typisch für Frank Balve. Sie wirken bedrohlich.

„Menschenleer“ heißt die Installation, mit

der Balve bei MaxWeberSixFried-

rich vertreten ist. Sie setzt

sich aus einzelnen Werken

zusammen, die zwar

für sich stehen

k ö n n e n ,

d e m

B e -

sucher

aber erst

in ihrer Ge-

samtheit einen Er-

fahrungsraum öffnen.

Per Videoinstallation rauscht

die Gischt, auf den Bildern an

der Wand weiße Leere. Ganz subtil er-

schleicht sich Balve das Unbehagen seiner

Zuschauer. Seine Trostlosigkeit ist nicht öde,

sondern regt zum Nachdenken an.

WANN:

Freitag, der 9. September: 18-21 Uhr

Samstag, der 10. September: 11-18 Uhr

Sonntag der 11. September: 11-18 Uhr

Führungen finden am Samstag und am Sonntag zwischen 11

und 16 Uhr statt.

WO:

Überall in München. Eine Übersicht aller teil-

nehmenden Institutionen findet ihr un-

ter openart.biz.

ART

TEXT: ANNA MEINECKE

SEITE 4 & 5

Page 4: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Wie war es also? Damals im August 2016. Die Ce-

rebro Fritos hatten nicht so viel Glück mit dem

Wettter. Die Giasinger Buam mit ihrer Fahne. Die

Cosa Nostra war auch weg. Aber auch Inferno Ba-

varia. Wer sollte jetzt die Hansa Rostock Aufkle-

ber überkleben? Auf den neuen Aufklebern stand

„Hansazone“ oder „Späher Rostock“ - dachten die

Nordostdeutschen denn wirklich, man könne hier

in München mit Zonen anfangen? Mit „Spähern“

die dann auf sie aufpassten, wie bescheuert war

das denn? „Weisst du, Tino,“

Arthur sah mich an, und setzte sein besonders

schlaues Gesicht auf, „ich muß dir etwas sagen,

und das ist nicht lustig.“ Was kam jetzt? Wieder

die Geschichte über die strohdumme Mutter, die

jetzt Chefin war? Wieder die Geschichte über

die Menschen, die dachten sie wären irgendwie

cool, aber leider waren sie irgendwie peinlich.

Die Geschichte über die falsche Selbsteinschät-

zung? Die Museumsdirektoren, die Künstler, was

für eine Geschichte sollte mit diesem Gesichts-

ausdruck aus seinem Mund kommen?

„Der FC Bayern nervt,“ sagte Arthur, „ diese

Liebe, ich finde es eh schon schwierig aber

es wird immer schwieriger, Rummenig-

ge am World Trade Center, eine so peinli-

che Mannschaftsvorstellung, und dieses

Familiengetue, also schwierig gra-

de. Wenigstens kommt Uli wieder.“

Und dann sagte er:“jetzt aber was

ganz anderes - warum glauben

eigentlich so viele doch recht

offensichtlich nicht beson-

ders schlaue Menschen, daß

sie das nicht sind.“ „Wen

meinst du?“ frage ich

„Na, so ganz allgemein,

ich treffe sie immer wieder, sie sind auch nicht

unterhaltsam sondern langweilig, sie bringen

mich nicht zum lachen, aber man trifft immer

wieder auf sie. Und, wie eben schon gesagt, sie

sind meist 100% von sich überzeugt, ja sie las-

sen auch gleich alle wissen, welcher Dreck ihnen

grade durch das bißchen Gehirn geht.“ „meinst

du facebook?“ frage ich. „Ja, vielleicht auch…und

eine andere Frage...was ist das eigentlich, daß

kaum, daß etwas passiert die Zeichenkünstlerin-

nen ihre Stifte rausholen und weinende Münch-

ner Kindl malen, oder einen Eiffelturm mit Trä-

ne. Warum passiert sowas? Damit man nachher

Herzchen bekommt? Däumchen hoch? Damit alle

wissen, daß…ja was eigentlich? Mitfühlgefühle?

Das sind oft die selben, die am nächsten Tag ei-

nen Pafumflakon oder ein Bikinitop zeigen. Und

wo ich schon mal dabei bin…“ ich sagte, „lass

es lieber, du musst dich nicht mit solchen Sa-

chen beschäftigen, worüber willst du dich denn

noch aufregen? Die fehlenden Zeiger der Bahn-

hofsuhr? Die fehlenden Blumentöpfe in der Drei-

mühlenstraße? Der Idiot vom Kreisverwaltungs-

referat? Was hat eigentlich Ude aus dieser Stadt

gemacht, was macht der Herr Reiter? Sind

es vielleicht andere, die verantwortlich

sind? Ist die Zeit schuld, die eben

jetzt so ist? Ist irgendwas ei-

gentlich »eben so«? Ist es der

60ger Depp mit seinem

O b s t - standl, der

plötzlich im The-

r e s e I m m o -

b i - l i e n

Vi- d e o

auftaucht, obwohl man dort eine Stadt sieht,

die sich irgendwelche Trottel ausgedacht ha-

ben, für irgendwelche Trottel, die das schön so

finden?“ Arthur sah mich an, und sah aus, als

würde er sehr stark denken. Es sah aus, wie ein

ausprobierter Gesichtsausdruck, könnte auch

sein, daß sein Gesicht so aussieht, wenn er et-

was ganz etwas anderes macht. Wir müssen bei-

de lachen. „ Also, was gibt es, was Freude macht?“

Arthur sieht wieder normal, ja bestens gelaunt

aus. Ich erzähle ihm, daß ich in der Pinakothek

der Moderne war, und diese fantastischen Vasen

gesehen habe, ich hätte auch nicht gedacht, daß

ich mir Vasen so lange anschaue und es ist al-

les andere als langweilig, es gibt außerdem im

Erdgeschoß die grauen Bilder von Gert und Uwe

Tobias zu sehen. Und wenn du schon zwischen den

Pinakotheken herum läufst, würde ich dir raten

dir unbedingt die „Schiff Ahoi“ Ausstellung in

der Sammlung Brandhorst anzusehen. Ich saß so-

lange in dem Raum, mit den Plakaten, die Künst-

lerfreunde für Martin Kippenberger gemacht

hatten. Ich war so glücklich, weil es so schlau

ist. Und lustig. Und weißt du was? In der Lothrin-

gerstraße 13 geht es um das All, wie man da hin-

kommt, oder es versuchen könnte, es geht aber

auch um andere Parallelwelten, die für dich

vielleicht ganz interessant sein könnten. „So, so,“

sagt Arthur, „Haidhausen also, Lothringerstr.13,

dort ist also zumindest theoretisch zu sehen,

welche Möglichkeiten es noch gäbe, welche schon

probiert wurden, all dem Hiesigen den Rücken

zu kehren? „Sozusagen“, sage ich. „Es regnet doch

eh die ganze Zeit, soll ich dir noch Bücher emp-

fehlen? Bleib doch einfach dort, in Haidhausen,

setz dich in das Cafe, diesen rrroom, es wird be-

stimmt nicht langweilig, also vielleicht schon,

aber das könnte dann an dir liegen“. Außerdem

kann ich nicht umhin, mich jedes Mal zu freu-

en, wenn ich diese 2 tanzenden Bären an der

Wand dort sehe, nebenan ist diese japa-

nische Bäckerei, der Bäcker dort hatte

seinen Meister in Frankreich gemacht

und das letzte Mal, als ich dort war,

musste ich wieder und wieder zu-

rückgehen, um mir noch mehr der

ausgezeichneten Backwaren zu

holen. Und wo wir schon beim

Essen sind, ich saß letzte

Woche um 8.00 morgens in

der Großmarktgaststät-

te Wallner und dort waren um diese Uhrzeit We-

nige. Es war so schön, die Münchener Bedienun-

gen, der Tag vor mir, der gutgelaunte Wirt, das

Weissbier, der erste etwas zu kalte Schluck, die

Brezeln, langsam füllte sich der große Raum, und

ich hörte das wunderbare Klimpern der Teller

und des Bestecks, wenn ich nirgendwo hinhörte

gab es den schönen Geräuschpegel aus Münchner

Stimmen, ja, was denn heute noch tun? War denn

heute etwas zu tun? ANMERKUNG DER REDAKTION:

Wir können Arthur Schuh-Hat zumindest was die

Zeiger der Bahnhofsuhr angeht beruhigen, sie

sind wieder da und funktionieren.

ART TEXT: TINO ROCCA SEITE 6

SYLVIE FLEURY.MY LIFE ON THEROAD.30.6. –3.10.16

Museum Villa StuckPrinzregentenstraße 6081675 Münchenwww.villastuck.de

Dienstag bis Sonntag 11–18 UhrErster Freitag im Monat Abendöffnung bis 22 Uhr

Ein Museum der Stadt München

Mit Unterstützung von

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Page 7: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Was ist das Besondere an einer Zeichnung, an einem

vermeintlich dahin geschmierten Blatt, das aus sich

heraus aber die Eigenständigkeit und Kraft hat zum

Kunstwerk? Wie offenbart sich etwas in einer Arbeit,

legt intimes Geständnis ab, erzählt eine eigene Ge-

schichte und macht den Betrachter zum Hüter und Teil-

haber an einem Augenblick. Kurz: Aus welchem Stoff

sind Mythen gemacht?

Ausgangspunkt für diese ungeordneten Fragen, die

schon im ersten Lesen eine zärtliche Herangehenswei-

se der Verfasserin bezeugen, ist ein Portrait in Ku-

gelschreiber von Martin Kippenberger. Es zeigt: Mar-

tin Kippenberger, den Künstler selbst. Entstandenen

an einem Morgen Anfang der 1980er Jahre in Köln.

Dem vorausgegangen: ein Innehalten zweier Fremden,

ein Aufeinander – Achtgeben, auch wenn man es nicht

zu tun bräuchte.

Köln. Aachener Straße. Hier befindet sich die Redakti-

on der BILD- Zeitung, wo die Dame, über die ich diese

Geschichte überhaupt erfahren und notieren durfte,

zu dieser Zeit als Journalistin arbeitete. In ganz un-

mittelbarer Nähe liegen Restaurant und Bar von Franz

Keller. In seiner Bar tummeln sich allabendlich die

Durstigen und Hungrigen, die Nachtschwärmer und

noch nicht nach Hause- Geher, die (Lebens-) Künstler,

die Verlorenen und Seeligen – ein bunter Mix aus Men-

schen, wie man sie heute nur noch selten trifft. Eine

Art Seifenblase, die Fremde zu Eingeschworenen ma-

chen. Die Bar als Heimat. Nach der Arbeit. Auf dem Weg.

Für eine Zigarette. Ohne dieses feste Band aus Zeit und

Pflichten. Ein Nischenort, der seinen eigenen Zauber hat.

Hier steht auch die erwähnte Journalistin gerne und

ist Teil dieses Trüppchens, das sich mehr oder weni-

ger gut kennt, Stammgäste in ihrem Revier; wer will,

kann für sich anonym ein Bierchen zischen an der The-

ke oder aber versinken in wilden Diskussionen. Wenn

ich mir den Abend, um den es nun gehen soll und der

Anlass ist, für all das was ich noch zu schreiben

vorhabe, vorstelle, kann ich das Gelächter

hören, die in den Nacken zurückgewor-

fenen Köpfe, ganz rot von Hitze und

Alkohol, Zigarettenrauch steht

in der Luft, Blicke, die man

sich zuwirft oder ver-

meidet. Ein vibrie-

render Ort,

voll von Ge-

schich-

ten, die sich weiter zu erzählen für eine Ortsfremde

wie mich nicht ziemt.

Die Journalistin - eine schöne, großäugige Magierin

ihres eigenen Lebens - die sensibel bemerkt, was an-

dere an einem ihr wohlbekannten Schreihals, der sich

ebenfalls am selben Abend in Franz Kellers Bar – wie

so oft- befindet, übersehen würden: sein Alleinsein un-

ter Vielen. Sie kennt ihn, wenn auch nicht gut. Seine

Art hat sie eher auf Distanz gehalten, als in seine Nähe

geführt. Doch an diesem Abend ist alles anders. Denn

sie spürt ganz klar: hier sehe ich einen, der auf dem

Seil tanzt. Und droht zu fallen.

Die Journalistin spricht ihn an. Ihn: das ist Martin Kip-

penberger. Als die nächtliche Truppe sich aufzulösen

beginnt, bietet sie ihm an, bei ihr zu schlafen, denn

irgendwas sagt ihr, er sollte nicht mit sich alleine

gelassen werden. Kippenberger sagt ja. Kommt mit.

Nimmt an. Legt sich, noch im Mantel, aufs Gästebett.

Und schläft. Tief und fest bis zum Morgen. Die Journa-

listin verlässt das Haus in der Früh, während er noch

in der Welt der Träume tanzt.

Abends kommt sie zurück in ihr Apartment und findet

die hier vorzustellende Kugelschreiber Zeichnung auf

einem Blockpapier, schnell improvisiert skizziert.

Die Zeichnung enthält noch den schriftlichen Zusatz

am unteren Rand: „Dieser Junge ruft wieder an“ und ist

signiert.

Das Portrait ist ein Dankeschön für einen Freund-

schaftsdienst. Ein kleiner Gruß eines Untergeschlüpf-

ten. Irgendwie rührend auch die Selbstbezeichnung als

„der Junge“. Bei späteren Begegnungen in der Bar nah-

men weder Kippenberger noch die Journalistin jemals

wieder Bezug auf diese Nacht oder auf den Gruß. Es

blieb ein Abend in der Nische. Die schnelle Zeichnung

ist eine gute Wiedergabe des Gesichtes, so wie sich die

Journalistin an ihn erinnert. Tiefe Augenringe und

Müdigkeit kontrastieren mit Assoziationen von

Aufbruch, Bewegung und Körperspannung. Ein

müder Riese. Ein großer Kopf wiegt eben

schwer. Die Fußnote einer Nacht.

ART

TEXT: DIANDRA KRIS-

TINA DONECKER

SEITE 11

first Pa

ge gall

ery.first Page gallery.

Nach zwei enorm

erfolgreichen Aus-

stellungen im Kirsch & Co.

sowie im Basement der Regis-

tratur mit über 1000 Gästen fin-

det die diesjährige „Munich Contem-

porary Photography pt.3“ in den Räumen

der IFOG Akademie statt.

Wie es sich für die 1 Page Gallery gehört,

ist auch dies eine Non Profit Veranstaltung,

deren Verkaufserlöse in vollem Umfang in

die Taschen der über 30 Künstler fließen. Im

kreativen Schulterschluss mit dem Kollektiv

„Ausser Mützen und cool sein“ und dem Fotoclub

Fengel Kiel werden eine Auswahl an hervorra-

genden Fotografen präsentiert, deren Werke

unter dem Dach der IFOG in den passenden ur-

banen Kontext gerückt werden. Gespannt sein

kann man auf jeden Fall auf Martin Fengels

Fotoclub Kiel. Der Münchner Künstler und

Fotograf hat nach seiner Gastprofessur

in Kiel die Fotografen seines frisch ge-

gründeten Fotoclub eingepackt und

stellt diese zum ersten mal in Mün-

chen zur Munich Contemporary

Photography pt. 3 vor.

Wer eine der voran ge-

gangenen Ausstel-

l u n -

gen besucht hat,

erinnert sich gerne

an die entspannte und un-

gezwungene Atmosphäre. Kein

feuilletonistisches Abtasten, son-

dern vielmehr ein zwangloses Get-

together - auch mit den Künstlern, die

nicht nur namentlich unter den Bildern

auftauchen, sonder auch tatsächlich vor Ort

seien werden.

Neben allen visuellen Impressionen gehört

für auch die musikalische Untermalung zu den

Grundprinzipien der „Munich Contemporary Pho-

tography“, daher wurden für diesen Abend ein

paar der umtriebigsten Soundkünstler eingela-

den, um die Fotografien auch akustisch in Szene zu

setzen. Hierzu zählen unter anderem Julie Flei-

scher, Dompteur Mooner, Katmando, Amedee Till

und den Rabinas.

ART

TEXT: CLAUS CHRISTIANSEN

SEITE 10

Page 8: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Karl Lagerfeld eröffnet eigene Kunstausstel-

lungen, Künstler Tracey Emin und Jeff Koons

gestalten Handtaschen. Viele Designer verste-

hen sich als Künstler, und die letzten wiederum

kokettieren mit der Mode. Ist die Verbindung

zwischen Mode und Kunst eine echte Liebesbe-

ziehung oder eine Schein-Ehe?

Karl Lagerfeld verwandelte den Grand Palais

in seiner Frühjahrs-Show 2013 in eine Kunstga-

lerie im Stil der Pop-Art. Die modische Urge-

stalt war aber nicht die Erste, die der Kunst in

einer Kollektion so viel Raum ließ.

Oft bedienen sich Designer der Kunst in der

Form einer Hommage oder einer Gesellschafts-

kritik, und versprechen sich dabei einen neuen

Verkaufsschlager zu schaffen. Marc Jacobs hat

für Louis Vuitton Tascheneditionen mit Künst-

lern wie Stephen Sprouse, Takashi Murakami

oder yayoi Kusama entworfen. Der Architekt

Olafur Eliasson hat Schaufenster mit einigen

seiner Objekte bestückt. Ganze Gemälde wer-

den als Prints auf Kleidern, Pullovern und

Röcken verewigt, wie beispielsweise

in der Frühjahrskollektion 2014 von

Aquilano Rimondi, die sich von den

polynesischen Motiven des fran-

zösischen Impressionisten Paul

Gauguin inspirieren ließ, aller-

dings mit mäßigem Erfolg.

Denn der Klassiker unter den

Designern ist und bleibt Signo-

ra Muccia Prada, Rebellin und

passionierte Kunstsammlerin.

Bekannt ist ihre Frühjahrskol-

lektion 2014 - Frauenköpfe, ins-

piriert von der mexikanischen

Street Art, in Übergröße als mo-

disches Statement und Spott zu-

gleich, wurden über Nacht zu der

nächsten It-Piece. Nicht die Köpfe,

versteht sich, sondern die Kleider

und Mäntel mit dem Muster, die eine

Welle in der Modewelt schlugen und

aus Fashionistas plötzlich Kunstinteres-

sierte Menschen machten.

Der Kreativ-Mythos Kunst bedient den Mythos

Mode? Die TV-Serie „Sex And The City“ hat einen

Hype ausgelöst, als die von Sarah Jessica Par-

ker verkörperte New yorkerin Carrie Bradshaw

einen Künstler datete, einen sehr erfolgreichen

sogar – Alexander Petrovsky, herrlich-iro-

nisch von dem Ballett-Tänzer Mikhail Baryshni-

kov gespielt. Also stand für die Modeleute fest:

zeitgenössische Kunst ist ein ähnliches „must“

wie die Kenntnis über die neuen Trends der

Herbstsaison. Berichte über Ausstellungseröff-

nungen, Galerien-Partys und stets perfekt ge-

stylte Sammlerinnen (Julia Stoschek) tauchen

regelmäßig in Mode- und Lifestyle Magazinen

auf. Man schmückt sich einfach gern mit Kunst

und Künstlern. Es ist sehr en vogue.

Was für eine interessante, wenn nicht überra-

schende Wende. Denn früher hielten die Künst-

ler eher Distanz zur als seicht verschrieen-

en Modewelt und ein Gauguin hätte sicherlich

nicht gerne seine Südsee-Motive auf Shirts

durch die Metropolen der Welt spazieren gese-

hen. Heute gibt es von Künstlerseite kaum mehr

Berührungsängste. Das Modehaus Longchamp

verpflichtete Tracey Emin als Designerin ei-

ner gewöhnungsbedürftigen wenn nicht ge-

schmacklosen Handtasche. Der vorläufige Hö-

hepunkt dieser Synergienutzung war eine

Balloon-Dog-Handtaschen-Kollaboration zwi-

schen Jeff Koons und H&M vor ein paar Jahren.

Und es gibt mittlerweile junge, angesagte

Kreative, bei denen man sich nicht mal sicher

sein kann, wo eigentlich ihr Schwerpunkt liegt:

Mode oder Kunst?

Eine Plattform aus Berlin, die Front Row Society,

hatte dazu gleich eine spannende Idee: warum

nicht gleich Kunst zur Mode machen und dabei

aber jungen Kreativen eine Möglichkeit bieten,

ihre Kunst als Mode-form zu vermarkten?

T a l e n - tierte

Jung-

designer be- kommen die

Chance, ihre Vorstellung von Mode-Ästhetik

öffentlich zu machen, Fashionistas mit ihrer

Stimme Trends zu bestimmen. Vom Entwurf

über Komposition bis hin zur Ausführung - die

Entscheidung über die große Produktion liegt

allein bei über 40000 Mitgliedern der On-

line-Fashion-Community.

Hochwertige in Italien produzierte Taschen,

Schals und Ponchos kommen gut an, verkaufen

sich mittlelerweile in Stores wie Lodenfey, Ka-

DeWe und Breuninger, und es gibt immer eine

limitierte Auswahl sowie Unikate – diese nennt

man „Piece of Art“, hinter jedem Teil steckt

eine spannende Story... Junge und etablierte

Künstler wie Aedon Lars, Oana Soare, Michelle

Jezierski, Louise Gibson, Fiene Sharp, Sarah

Lüdemann und Lindsey Lawson machen mit und

verleihen den täglich getragenen Accessories

eine klein

e V

erne

tZu

n

g der alltä

glic

hen

d

ing

e .

boo

k. Seit je-

her haben sich

Karin und Bertram

Schmidt-Friderichs in

verlegerischen Dingen haupt-

sächlich deswegen einen Namen

gemacht, weil auf zutiefst reflek-

tierte Weise mit den scheinbar all-

täglichen Belangen des Kommunika-

tionsdesigns umgegangen wird. Als

Gründungsmitglieder des Forums Ty-

pographie sind die Verleger demnach

auch mit der Fähigkeit betraut, Bü-

cher auf wundersamste Weise sowohl

haptisch als auch optisch sprich-

wörtlich lesbar zu machen.

Neben vielfach ausgezeichneten

Standardwerken a la „Nea Ma-

china“ von den Poschauko-Brü-

dern, Kreativ-Bibeln wie Flo-

rian Pfeffers „To Do: Die neue

Rolle der Gestaltung in einer

veränderten Welt“ und animie-

renden Publikationen, die im

Sinne von Felix Scheinberger „Mut

zum Skizzenbuch“ machen, ist den he-

rausgebenden Koryphäen mit Dr. Frank

Berzbach ein besonderer Coup gelungen.

Der multipel begabte Dozent für Psychologie

und Sozialwissenschaften der ecosign Akademie

für Gestaltung in Köln beschäftigt sich bereits seit

über einer Dekade wissenschaftlich mit Ethik, Didak-

tik, Konstruktivismus und der Evaluation von Qualitäts-

systemen und bereicherte mit „Kreativität aushalten“ so-

wie insbesondere „Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen“

die Bücherregale von Gestaltern jeglicher Couleur.

Besonders dank der verantwortlichen Gestalterin Katrin

Schacke, die mit klassischen Werkzeugen des Reduzierens, der

sparsamen Farbverwendung und Platzierung von eindimensi-

onalen graphischen Elementen war letzteres viel gelobt und

-diskutiert; in den Rezensionen wurde Frank Berzbach jedoch

häufig zugerufen, der dem Buch eigenen Untertitel „Anregung

zur Achtsamkeit“ käme seinem weitgehend spirituellen Inhalt

näher, als die eigentliche Balkenüberschrift. Und sowieso,

Achtsamkeit, man! Ein catchphrase sondergleichen für eine

vom Hamsterrad der Leistungsgesellschaft getriebenen

Generation, deren Beschäftigungsszenario sich zwischen

yoga, Slow Food und allgemeiner Entschleunigung zu be-

wegen wünscht. Mehr als naheliegend folglich, dass

Berzbach mit seinem nachfolgenden „Formbewusst-

sein: Eine kleine Vernetzung der alltäglichen

Dinge“ diesem Wille zur ultimativen Wahrneh-

mung einen weiteren Schubser gibt.

Somit ist ihm ein weiteres Plädoyer

für den bewussten Umgang mit

dem Alltag und seinen

Vorkommnissen

g e lun -

gen; er unter-

teilt chronologisch

in Formen der Beschrän-

kung, Ernährung, Liebe, den

Medien, Kleidung und Besitz, und

richtet den Fokus aufs Innere des

Lesers. Antonym zum kühlen, mar-

morierten Invercote und dem grauen

Leinen, das für den Umschlag gewählt

wurde, projiziert er affektiv das In-

nehalten auf die persönliche Impres-

sion all der Dinge, die den jeweiligen

banalen Tagesablauf bestimmen.

Als eine Person, die im persönli-

chen Curriculum Vitae beispiels-

weise guten Tee, Füllfederhalter

und schöne Schuhe als Freizeit-

beschäftigungen aufzählt, tut

er dies in einer Manier, die

nicht nur authentisch wirkt,

sondern eben auch Lust macht,

sich jenseits der Oberfläche

mit der überschaubaren und

gestaltbaren Wirklichkeit ausei-

nanderzusetzen.

Grad recht also, dass er von allen

Münchner Locations ausgerechnet im Lost

Weekend dieses Buch präsentieren wird – das

gastronomische Konzept des Lesecafes in der ehe-

maligen Universitätsbuchhandlung Rudloff haben

die Gastronomen Michi Kern und Markus Horn gemein-

sam mit dem Konzeptkünstler Björn Wallbaum und der

Kunsthistorikerin Elisabeth Kieser ja dermaleinst als et-

was formuliert, das sich dem überaus bewussten Umgang

mit Lebensmitteln und Literatur verschreiben sollte.

Freilich, vom Burnout bedrohte Kreativschaffende, die zwi-

schen delikaten Deadlines und ideeller Erwartungshaltung

herumgongeln, mit buddhistischen Lebensweisheiten zu be-

helligen, ist keine Neuerfindung des Rads, doch funktioniert

Berzbachs erfrischende Kombination aus handfester Inspira-

tion, relevanten Zitierungen und subtilem Humor. Letztlich

destilliert er den Wunsch heraus, mit den eigenen Ansprü-

chen ans Leben im Reinen zu sein: „Mitgefühl und Liebe begin-

nen dort, wo sie oft am meisten fehlen: bei uns selbst. Die

Fähigkeit, mit sich selbst befreundet zu sein, ist auch ent-

scheidend für die Liebe zu anderen.“

Amen.

WAS: Lesung & Buchpräsentation „FormBewusst-

Sein“ von Frank Berzbach

WANN: Dienstag 13. September 2016, 19 Uhr

WO: Lost Weekend, Schellingstraße 3

BOOKS

TEXT: SONJA STEPPAN

SEITE 12

mehr „Edge“-Gefühl und Zeitgeist. Eine “Art-to-

go“.

Kunst ist offenbar eine ziemlich effektive,

aber auch austauschbare Inspirationsquelle.

Den Ideen-Katalysatoren des belgischen Desig-

ners Dries van Noten widmete das Kunstgewer-

bemuseum Les Arts Decoratifs in Paris eine

ganze Ausstellung und zeigte unter der Über-

schrift „Inspirations“ die Werke von Gerhard

Richter, Mark Rothko und Francis Bacon.

Auch umgekehrt ist Mode Teil der Kunstwelt.

Retrospektiven der Modedesigner wie Karl La-

gerfeld (Hamburg, München, Essen, Bonn), Jean-

Paul Gaultier (München), Kostas Murkudis („Tuch-

fühlung“ im MMK Frankfurt), Ausstellungen wie

„Mode bewegt Bild. The Fashion Film Effect“ im

Museum Angewandte Kunst Frankfurt und die

fürs Jahr 2020 geplante Schau der Russischen

Avantgarde und deren Einfluß auf westliche

Haute Couture im Viktoria & Albert Museum in

London finden zunehmend Anklang bei Kura-

toren und Museumsdirektoren. Hier ist

die Mode das Kunstwerk.

Schon längst gelten die extravag-

anten, futuristischen und durch-

aus gesellschaftskritischen Hau-

te-Couture-Werke von Designern

wie Hussein Chalayan oder Al-

exander McQueen als künstle-

rische Ausdrucksformen, die

mit Saisons und Tragbarkeit

nichts Gemeinsames haben.

Sie waren immer ein gewis-

ser Seismograph unserer Zeit,

verpackt in eine Couture Hülle,

nicht immer verständlich für

große Massen, aber immer weg-

weisend. Umgekehrt, die aktuel-

le Marktsituation der Kunst be-

trachtend, banalisiert sich die

Letzte und scheint sich den Geset-

zen des Kommerzes mehr und mehr

anzupassen. Gut ist, was sich verkau-

fen lässt. Damien Hirst ist nun zum Karl

Lagerfeld der Kunst geworden, genauer ge-

sagt zu einer schlechteren Kopie dessen, denn

er spielt nach den Regeln der Modewelt, ohne

diese wirklich zu verstehen.

Wenn Künstler auf dem Cover der Modemaga-

zine erscheinen oder Aufträge für limitierte

Kollektionen nur zu mittelmäßigen Ergebnis-

sen führen, da Fachwissen und Leidenschaft feh-

len, ist es vielleicht eine neue Form des Kom-

merzes, aber keine Kunst und keine Mode mehr.

Ob Mode oder Kunst – beide funktionieren nur

dann, wenn eine echte, tiefphilosophische Aus-

einandersetzung der Designer spürbar wird,

oder eine Kollektion dadurch selbst eine Samm-

lungs-Qualität gewinnt.

Das spannendste bleibt wie immer in der grau-

en Zone - zwischen Mode und Kunst.

FASHION

TEXT: NATASHA BINAR

SEITE 13

Page 9: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

caPr

iccio

tV

tV

tV

tV

tV

Das le-

gendäre Kul-

turmagazin feiert

seine 1001 Sendung. Ein

funkelndes Stück Fernsehge-

schichte: geniale Sätze, verwe-

gene Thesen, klare Haltung, gro-

ßer Humor. Öfter mal hymnisches

Lob und ab und zu wilde Verrisse.

Capriccio ist ein Kulturmagazin mit

eigenen Ansichten und einer ganz ei-

genen Ästhetik - jeden Donnerstag,

22.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen.

Überraschend, innovativ, mit unge-

wöhnlicher Bildsprache, genauen Re-

cherchen und einer eigenen Haltung,

das ist der Anspruch, den das Capric-

cio-Team an jede Sendung stellt. Die

Texte, die Bilder und die Musikalität

machen Capriccio so besonders.

In der deutschen Sprache steht das

Wort „Capriccio“ für „ein kleines Stück

der Kunst und der Kultur“. Viel zu ver-

halten für so ein experimentierfreu-

diges und einzigartiges Sendungs-

format wie Capriccio. Doch das mag

vielleicht an der deutschen Sprache

und der damit verbundenen Reser-

viertheit liegen; denn sobald man

sich die Übersetzungen romanischer

Sprachen ansieht, kommt man der Sa-

che schon näher. Im Französischen zum

Beispiel wird „le caprice“ mit „Laune“

oder „Spleen“ übersetzt; im Italieni-

schen bedeutet „Capriccio“ „Marotte“

oder „Schrulle“ - all dies soll und darf

Capriccio sein.

Eine Kultursendung mit einem eigenen

Blick. Die Inhalte leicht und tiefgrün-

dig zugleich. Interviews mit Stars

wie Anna Netrebko, Ivry Gitlis, Oscar

Niemeyer, La Brass Banda, Cameron

Carpenter, Daniel Josefsohn, Helmut

Dietl, Senta Berger, die nicht an der

Oberfläche kratzen, sondern lebendig

und überraschend sind.

Internationale Stars und bayerische

Kulturgrößen wie Gerhard Polt oder

Herbert Achternbusch haben ihren

festen Platz im Programm von

Capriccio. Die aus der Chiem-

seer Gegend stammende Bal-

kan-Brass-Musikgrup-

pe LaBrassBanda

rutsche von

P l a t z

1800 unter

die ersten 10 Plät-

ze der Charts, nachdem

Capriccio sie für das breite

Publikum entdeckte.

Auch die Kulturlandschaft Bay-

erns liegt Capriccio am Herzen. So

wurde zum Beispiel ein wunderba-

res Stück Natur wie das Isental gegen

das Zubetonieren lange verteidigt.

Ein genau so starkes Anliegen ist

Capriccio die bayerische Sprache und

Tradition, z.B. in den beliebten Reihen

„Bayrisch mit Capriccio“ und „Bay-

risch Tanzen mit Capriccio“.

Capriccio gibt es sehr erfolgreich

auch im Netz. Dort mit völlig neuem

Design und dem tollen Maskottchen –

der Capricat!

Capriccio im Netz: der virale blog

des syrischen Künstlers Ramo, „So-

zusagen“, die Sprachkritik von Knut

Cordsen, „capriccio deconstructions“

– prangert Bausünden in ganz Bayern

an, „Pogo in Togo“ – Falone aus Togo

auf den Spuren der bayerischen Kul-

tur und gerade frisch in Produktion:

capriquette – der original Freiherr

von Knigge sagt, was höflich wäre,

ausserdem: „Capriccio Masterclass“ –

so geht das Leben.

(facebook.com/br.capriccio)

Capriccio ist eine Kultursendung, mit

einer eigenen Ästhetik und einer kla-

ren Haltung. Jede Sendung, jeder Bei-

trag ein kleines Kunststück. Die Sen-

dung wäre nicht, was sie ist, ohne ein

festes Team aus Autoren und der Re-

daktion, welches Capriccio auch nach

der 1001. Sendung mit seiner Kreati-

vität jede Woche weiterentwickelt.

Superpaper gratuliert von Herzen!

TV

TEXT: ALEXANDER VON BELMONTE

SEITE 14

Ob meiner unabdinglichen Liebe zu jener Stadt, die ich

als meinen Heimatort und den schönsten Fleck dieser

Hemisphäre bezeichne, beschleicht mich nicht selten

das unheimliche Gefühl, sie sei an mir verschwendet.

Etwa, wenn ich, kurzsichtig, prominente Bayernspie-

ler nicht auf der Straße zu erkennen in der Lage bin

(weil Fußball mir wurscht ist), oder ich selbst mit

von großartigen Ingenieuren entwickelten high class

BMWs nicht zu beeindrucken bin (weil ich VW-Bus fah-

re). Ungemein manifestiert sich dieser Zweifel ins-

besondere in der Tatsache, dass ich meinen Jahresur-

laub stets unter der Prämisse plane, zur Wiesnzeit in

die entlegensten Gefilde dieses Planeten zu flüchten,

wo weder Gegröle noch Maßkrugklirren zu hören ist.

Schlimm genug, dass das Oktoberfest einen münchen-

weit zwingt, zwischen willkürlich deplatzierter Kot-

ze und unnatürlich eingezwängten Brüsten in Korsetts

herumzublinzeln. Nein, man muss sich auch mit einer

Masse schircher Touristen beschäftigen. (Ich singe

hier beileibe kein Lied für die armseligen Anwohner,

die haben sich das ja selbst rausgesucht.) Dazu muss

man sich nicht mal zur Theresienwiese begeben, wo

die Zelte – stickig, laut und lower than primitiv – voll

sind mit Menschen, deren Kommunikation sich darauf

beschränkt, sich singend unter schwitzigen Achseln zu

reiben.

Überhaupt: wurden Zelte per se nicht dazu erfunden,

in den Anden oder am namibianischen Orange River

oder nahe eines schwedischen Sees des Nachts seine

Ruhe zu haben? Geborgen und mückenfrei in der Natur

zu schlummern? Gegebenenfalls sein Hab’ und Gut ge-

mütlich am Lago Maggiore liegen zu lassen, um sor-

genfrei wandern zu gehen?

Wer hat denn bitte erfunden, dass bereits alkoholi-

sierte Pubertierende um 7 Uhr morgens auf Einlass

am Zelteingang warten? Warum sollte ein geschei-

ter Mensch da hineinwollen?! Man darf ja nicht

mal rauchen drinnen.

Zur Tracht als solcher kann ich nicht viel schimp-

fen. Auch wenn selbstverständlich viele dubios

bekleidete Personen herumlaufen, die sich beim

Kauf an populäre Marktketten hielten, welche den

Trend aufgriffen, um Billigware von der Stange

zu verkaufen. Die haben m. E. mit der herkömm-

lichen, traditionellen Garderobe gleich viel

gemein wie die Pfister Öko-Sonne mit einer

Scheibe Weizentoast vom Lidl.

Bitte, soll sich das bayrische Volk doch in ge-

bügelte Hemden und never to be washed Le-

derhosen, in schneeweiße Blusen und adrette

Kleidchen pressen, wie es ihm beliebt. Möge es

in diversen Dörfern viele Maibäume aufstel-

len, meinetwegen den Schuhplattler tanzen und

anständigen, goldenen Gerstensaft konsumie-

ren. Aber diese Verkleidung als Anlass zu neh-

men, sich in einem eh schon nach Schweiß und

Rülpsern riechenden Zusammengepferche bei

grauenhafter Musik die Maß um zwanzig Mark zu

gönnen, erscheint mir absurd.

Apropos Musik. Logischste Schlussfolgerung für

alle feschen Boybands vom Lande und Blaskapellen,

die irgendwas von Sportfreunde Stiller spielen

können oder „so bisschen Brassband machen“, ist,

dass sie allesamt gemeinsam in der Hölle schmoren

werden, begleitet von einer eintönigen Trompete.

Wobei: bereits Sartre wusste, dass die Hölle ja im-

mer die anderen sind, und von denen gibt auf der

Wiesn eh zuhauf. Die kreischenden Geisterbahnfahre-

rinnen, die deliriösen Australier, argwöhnisch bis

auf Krawall gebürstete Polizisten, Fahrraddiebe, und

zwischendrin Betriebsausflügler, die so tun, als wäre

alles geil, bloß weil alles bezahlt wird.

Im letzten Jahr herrschte kurzfristig die Hoffnung,

die beliebten Bierzelte könnten nach dem Oktoberfest

zweckentfremdet und dem starken Zustrom Geflüch-

teter zur Verfügung gestellt werden. Dazu fehlte es

jedoch der Stadt an Eiern und Personal, das stark fre-

quentierte Areal von Erbrochenem und Kehricht zu be-

freien. Es starb ein Keim der Zuversicht.

„Heuer ist es aber ziemlich gefährlich!“, raunt man

sich Terrorwarnungen zu, wie es sie schon seit 1996

gibt. Es habe jemand eine Kusine, die mit jemandem

schläft, der zufälligerweise der angeheiratete Pa-

tenonkel vom Polizeichef ist, und der wisse freilich

Bescheid, aber psst! – Tatsächlich ist es vermutlich

bedrohlicher, derzeit den von Baustellen getränkten

Stachus zu überqueren, aber sei’s drum.

Gewinner der gesamten Chose sind hiermit alle Per-

sönlichkeiten, die frühzeitig ihr Apartment via Airb-

nb vermieteten und, reich des Geldes, geschmeidig

die Stadt verließen. (Ich kann übrigens den südafri-

kanischen Wiesn-Abklatsch in Kapstadt als amüsantes

Fluchtziel slash angenehmes Paralleluniversum emp-

fehlen: peinlich overdressed, viel Gras, billiges Bier.

Der Strand ist auch in der Nähe. Prost!)

BEER

TEXT: SONJA STEPPAN

SEITE 15caPriccio

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Page 10: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte
Page 11: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Münchner StadtmuseumSt.-Jakobs- Platz 18. April 20168. Januar 2017—

500 Jahre Münchner Reinheitsgebot in Bayern

Page 12: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

Jens Rachut, geboren 1954 in Hamburg, ist Mu-

siker, Autor, Schauspieler und widerwillige

Symbolfigur der deutschen Punkszene. Am 05.

September gastiert er mit seiner neuen Band

Alte Sau im Unter Deck.

Rachut war eigentlich schon immer da. Län-

ger noch. Seine Bands hießen Angeschissen, Blu-

men am Arsch der Hölle, Dackelblut und Oma

Hans. Später dann Kommando Sonne-nmilch und

NRFB (Nuclear Raped Fuck Bomb). Am Anfang mal-

te Daniel Richter die Plattencover. Als er noch

unbekannt war. Subversiv und Skoda-frei. Mitt-

lerweile malt Rachut selbst, heißt es. Platten-

cover war noch keines dabei. Theater spielt

er auch. Das nachgewiesenermaßen. Seit gut

15 Jahren. Meist am Hamburger Schauspiel-

haus. Etwa unter der Regie von Schorsch Kame-

run oder Studio Braun. Deren Jaques Palmin-

ger spielte einst bei Dackelblut Schlagzeug.

Szene Hamburg. Über die kam Rachut auch zum

Hörspiel. Als Sprecher, aber auch als Autor. Er

ist ein guter Geschichtenerzähler. In seinen

Hörspielen erzählt er futuristische Geschich-

ten. Und Dystopische. Unprätentiös und dreckig.

Aber nie so dreckig wie das, was der Mensch

sich selber antut. Ein Spiegel mit blinden Fle-

cken und doch ganz klar und auf den Punkt. Ge-

nau wie in seinen Songs. Denen gab er schon

viele Hüllen. Ihr Kern blieb immer gleich. An-

fangs Liebeslieder. 2 Minuten Punkrock. Fast

klassisch. Dann immer mehr Inszenierung als

Komposition. Chöre, Hörspielpassagen, Elekt-

ronisches. Immer weiter. Nach 30 Jahren dann

plötzlich doch nochmal zurück. Rachut covert

sich selbst. Nicht wie viele das ihre ganze Kar-

riere über machen. Auch nicht der Kohle wegen.

Einfach, weil sie Lust dazu haben, bringen er

und Stamm-Gitarrist Andreas Ness seit 2014

die Hits der vier ersten Bands wieder auf sehr

ausgewählte Bühnen. Ratttengold. Was rich-

tig Neues soll es aber auch noch sein. Und zwar

im gleichen Jahr: Rachut stolpert irgendwo in

Hamburg die Kellertreppen hinunter. Auf dem

Rücken ein angefahrenes Wildschwein, das ver-

steckt werden muss. Gibt ja Ärger dieser Tage.

Im Keller aber steht Rebecca Oehms, die auch

schon bei der Supergroup NRFB dabei war, und

macht Musik mit Raoul Dore. Nur Orgel und

Schlagzeug. Rachut findet’s geil und will direkt

mitmachen. Alte Sau in die Ecke, Blut abwischen

und los. Gedanken um den Namen müssen sich

die drei keine mehr machen. Und auch nicht um

die Instrumentierung. Rachut holt sich noch ein

eigenes Keyboard. Eines das auch Orgel kann.

Fertig. Kein Bass also aus dem Bass, keine Gi-

tarre aus der Gitarre, keiner bläst, streicht

oder fummelt am Laptop. Zwei Orgeln gespielt

von 10 Fingern und einem Fußpedal. Ein Schlag-

zeug und neben Rachuts Gesang natürlich noch

ein kleiner Frauenchor. Die Sibirischen Falten.

Das Ganze wabert relativ flott – so kann man

es auch sagen – Richtung digitaler Sitzblocka-

den, von denen, die noch so bescheuert sind, die

versuchen gegen die Mainstreammaschinen-

welt was zu unternehmen, aber dieser Gegner

ist unbezwingbar geworden -für immer- es

sei denn, er zerstört sich selber, aber dafür

braucht er Gründe und die gibt’s nicht, denn

es geht ihm gut. Er stopft sich natürlich alte

Tischdecken in seine Mainstream Öhren, weil

nur Orgel, Schlagzeug und Gesang verarbeitet

er nicht so gut… er wird mitten in der Nacht

aufstehen und sich übergeben, und das Licht

bleibt aus in seiner Wohnung und bei dieser

Musik auch für immer…

Also München: Tischdecken aus den Öhren. 5. Sep-

tember, Unter Deck!

MUSIC

TEXT: ANDREAS SCHMIDT

SEITE 18

03.09.

Andrea Di Ceglie, Fedele Ladisa und Luigi Tutolo

heißen die drei Herren hinter Agents Of Time, die in den

letzten drei Jahren mit ihren Veröffentlichungen und DJ/Live-Sets

die Techno-Welt auf den Kopf gestellt haben. Auf Maceo Plex Label Ellum

und Jennifer Cardinis Correspondant haben die Italiener ihr festes Zuhause

gefunden. Dort veröffentlichen sie ihre Verschmelzung aus Ambient, Electronica

und Techno. Am 3. September spielen sie an der Seite von Daensen und Juriemember,

welche beide Residents der Partyreihe „Bordel Des Arts“ der Wilden Renate in Berlin

sind, im Harry Klein.

08.09.

Während wir uns im Alltagsleben oft nicht bewusst sind, welche festgefahrenen Rollen

wir spielen und welche Masken wir im Umgang mit anderen aufsetzen, ist in der Kunst

die Inszenierung ein bewusst eingesetztes Mittel zur Darstellung der Welt. Dem

nimmt sich die Ausstellung „Inszeniert! Das Rollenspiel in der Gegenwartskunst“

in der Kunsthalle an, die 90 passende Exponate aus der Sammlung Goetz zeigt.

Im Zuge dieser findet natürlich auch am 08.09.wieder „Re-Act“ statt, die in Ko-

operation zwischen der Kunsthalle und dem Harry Klein entstanden ist, um

Kunst neu erlebbar zu machen. Es spielen Dave Dinger der Bachstelzen aus

Berlin und Moritz Butschek von Two In A Row.

09.09.

Nach zwei erfolgreichen Ausstellungen im Kirsch & Co. sowie im Basement der

Registratur mit über 1000 Gästen findet die diesjährige „Munich Contemporary

Photography pt.3“ in den Räumen der IFOG Akademie statt. Neben einem super kura-

tierten Kunstprogramm, wird auch hier natürlich Wert auf ordentliche musikali-

sche Untermalung gelegt. Es spielen daher Julie Fleischer, Dompteur Mooner, Katmando,

Amedee Till und The Rabinas.

10.09.

Wie jedes Jahr ist auch am 10.09. das „Isar//Rauschen“ Open Air auf der Praterinsel

zurück. Mit über 30 DJs wird ab 14 Uhr gefeiert. Bis 16 Uhr ist der Eintritt gratis,

danach und bis 18 Uhr kostet es 5 € und danach 10 €. Auf 3 Floors spielen bis 5

Uhr morgens unter anderem Dominik Eulberg, H.B.C., Kool & Kabul und einige

weitere.

PARTy

TEXT: MORITZ BUTSCHEK / TWOINAROW.COM

SEITE 19

Parties im

sePtem

ber Parties i

m

sePtem

ber

Page 13: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

DO, 01.09.2016CRUX: Goldene bar: Thursday hideouT HARRy KLEIN: ein herZ FÜr... MÜChner Kindl: MarK TarMonea, sniFFy buleT-Ti, FeliX adaM b2b niKlas sTadlerROTE SONNE: GrenZFreQuenZ: renÉ bourGeois (supdub rec., berlin), sandar sÁnCheZ (Jannowitz rec., ravensburg), Cur-Tis neWTon

FR, 02.09.2016BOB BEAMAN: love harder: dJ W!ld (robsoul, Paris) & aMiGos CRUX: doin iT: dan Gerous & dJ silenCeHARRy KLEIN: hive audio naChT: aniMal Trainer, dario d'aTTis, alMa.REGISTRATUR BAR: Julie FleisCherROTE SONNE: CounTerWeiGhT: sTranGer (Monnom black, Planet rhythm/rotterdam), Mar-Co h., GonZo MdFVILLA STUCK: Friday laTe

SA, 03.09.2016BOB BEAMAN: baMba Plays hiP hoPCRUX: sTraiGhT uP! CuPsWiTdaiCe aKadJ hoTsauCe & dJ silenCeHARRy KLEIN: eleCTroniC MonsTer: aGenTs oF TiMe (ellum, Correspondant, bari/iTa), bordel des arTs – Wilde re-naTe berlin shoWCase W/daensen (bordel des arts, drossel, berlin), JurieMeMber (bordel des arts, belin)REGISTRATUR BAR: soMMerFesT 2016: ben-JaMin FrÖhliCh, daMniTsdisCo, Ka-reeM el Morr, KiTT banG, leroy, MaXi PosPisil, MiCha , MirKo heCKTor, Paul and The hunGry WolF, WalTer WolFFROTE SONNE: 11 years oF JaZZ & MilK: leXis (Music is My sanctuary/Montréal), Jo-sCha CreuTZFeldT (dublab/Köln), dusTy (Jazz& Milk), d2e3 (19 industries)

SO, 04.09.2016 GOLDENE BAR: roland lanG (brasil legend)REGISTRATUR BAR: hoChhouse: alKalino

MO, 05.09.2016 UNTER DECK: Jens raChuT. KonZerT

MI, 07.09.2016CruX: MiXWoChHARRy KLEIN: Garry Klein: aneTTe ParTy, shirley GoldberG, bob abaChTZehnuhr

DO, 08.09.2016GOLDENE BAR: MarTin MarTisKe (Gigolo rec)HARRy KLEIN: »re-aCT!« X nbasT label

niGhT: Coeo (Toy Tonics, let's Play house, Muc), hdsn, sCheGGKUNSTHALLE: »re-aCT!« harry Klein Goes KunsThalle: dave dinGer (bach-stelzen, berlin), MoriTZ buTsCheK ROTE SONNE: Kandis Klub: Florian hirnreiT, ThoMas WeidaCher, doMiniK hoerMann

FR, 09.09.2016BOB BEAMAN: naChTWanderunG: aGoria (innervisions), rene vaiTl (World league), Flo sCheurer (local Motors)CRUX: soleMaFia Pres. TiP Toein’: Mo-naCo bass, noTorias, dJ suCuKHARRy KLEIN: naChTWanderunG, suol label shoWCase: ChoPsTiCK & John-Jon, MeGGy, larseIFOG AKADEMIE: MuniCh ConTeMPorary PhoToGraPhy PT.3OPEN ART 2016: erÖFFnunG in den Gale-rien - Mehr inFo unTer auF seiTe 4-5 und unTer oPenarT.biZ REGISTRATUR BAR: eG MarTin PeTer, uG This is serious Pres. an ia, Miss KnarZ, M:siK, svarROTE SONNE: naChTWanderunG vii: MaT-Thias TanZMann (Moon harbour, Circo loco/ leipzig), linus, MaTZe CraMer

SA, 10.09.2016BOB BEAMAN: banG band: iTsniCeToMiT-Ja, badChieFF & CreWCRUX: doin’ iT: dJ viTo & The PreTTy boyHARRy KLEIN: 1 Jahr biG harry: JaZZ-rausCh biGband danach: harry Klein anniversary – 6 Jahre dein bass iM ÄrMel: sTePhan bodZin (herzblut re-cordings, bremen), luna seMara (herzblut recordings, berlin), sTeFanie rasChKe, benna, sTePhan Kaussner PraTerinsel: „isar//rausChen“ oPen airREGISTRATUR BAR: JaMes beyondroTe sonne: Tuesday sluMP: bleaK live! (delsin, deeply rooted house, naura/stockholm), Paul JunK, Faune

SO, 11.09.2016GOLDENE BAR: ralF ZiMMerMann REGISTRATUR BAR: hoChhouse MiT PPF

MI, 14.09.2016CRUX: liTWoCh - live FroM earTh aF-TershoW ParTy: leX luGner, Jonny 5aCoid, KinG e, dJ banGKoKHARRy KLEIN: Garry Klein: alKalino, dean deville

Suita Sofa Developed by Vitra in Switzerland, Design: Antonio Citterio

Barer Straße 38 80333 München 089 954 40 404 Di - Fr 11.00 h - 19.00 h Sa 11.00 h - 15.00 h www.koton.de

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September 2016

Page 14: Super Paper · Anna Meinecke Sonja Steppan Andreas Schmidt Niklas Barth Tino Rocca Diandra Kristina Donecker Oliver Liebig Juno Meinecke Claus Christiansen Alexander von Bellmonte

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DO, 15.09.2016GOLDENE BAR: Krs one & heCKTorHARRy KLEIN: ranT & rave: FreeZler & WileF (Feta records), alberTo & Carino, Charly & leonie ROTE SONNE: beaTGreed: horsT reissner, niCi Frida, ben dellian & MarTin Giura-To, PhiliPPe landsberG, der hesse

FR, 16.09.2016BOB BEAMAN: surPrise, surPriseCRUX: viC Mensa aFTershoW ParTyHARRy KLEIN: daPayK solo live (Mo's Fer-ry, berlin), CasiMir, sTePhan Kaussner; separée: Johanna reinholdLOTHRINGERSTRASSE13: die sTille iM all und ihr KlanG auF der WelT ii: sChWe-ben, sChWindel, Glissandi vorTraGREGISTRATUR BAR: eG MirKo heCKTor uG PrinZiP niGhTROTE SONNE: MiChael Mayer (Kompakt/Köln), aneTTe ParTy, Cassius Kline

SA, 17.09.2016 BOB BEAMAN: WhaT's PoPPin..?! dJ diMe (beastin) & MaGiC Flava (edmoses)CRUX: 100blaCKdolPhinsHARRy KLEIN: iWW:ansTiCh MiT ForMaT:b: ForMaT:b, Juli n. More, PhilliP riedlREGISTRATUR BAR: MiCha & obalsKiroTe sonne: hearTThrob (isnisnt/ber-lin), deeP doWn dave, MaXiM von Ter-enTieFF

SO, 18.09.2016 REGISTRATUR BAR: hoChhouse MiT yvy

DI, 20.09.2016CRUX: sXTn – FTZn iM Club 2016 TourKUNSTARKADEN: erÖFFnunG siMone Kes-sler und soPhia sÜssMilCh

MI, 21.09.2016CRUX: MiXWoChHARRy KLEIN: Garry Klein: noÈ, M!Ca, bob abaChTZehnuhrROTE SONNE: aneTTe ParTy and Friends

DO, 22.09.2016HARRy KLEIN: ohne WorTe: daniel WinCKler, haCKer & MieThiG, david CasTillo, TiGerKidMUNICH OFF WEEK munichoffweek.comROTE SONNE: Midas 104 live! (Katermukke, Parquet, dantze, einmusika/berlin) der hes-se, rainer WahnsinnVOLKSTHEATER: Premiere: unsChuld

FR, 23.09.2016BOB BEAMAN: aleX darouiChe (Toptypen, rote sonne) & yanniC barTel & eMMe CRUX: CruX PisTolsHARRy KLEIN: KaroTTe all niGhT lonG REGISTRATUR BAR: benJaMin FrÖhliChRESIDENZTHEATER: spielzeiteröffnung: die rÄu-ber von FriedriCh sChiller - PremiereROTE SONNE: eFdeMin (dial, naif, Curle/ber-lin), P-T2, ThoMas Werner

SA, 24.09.2016BOB BEAMAN: dJ desue (sido, berlin) & bad-ChieFF (bang bang)CRUX: doin’ iT W/ dJ raZÉ & The KuTHARRy KLEIN: MaGdalena (diynamic, ham-burg), FranCa (Feines Tier, Köln), JoolZCUVILLIESTHEATER: Premiere: die sChMuTZi-Gen hÄnde von Jean-Paul sarTreREGISTRATUR BAR: MiCha WoJuROTE SONNE: World leaGue oKTober-FesT session, i: GreGor Tresher (break-newsoil / Frankfurt), renÉ vaiTlUNTER DECK: heCKTor’s italiener WeeKend!! SO, 25.09.2016REGISTRATUR BAR: hoChhouse MiT Poe-niTsCh & JaKoPiC

MI, 28.09.2016 CRUX: MiXWoChHARRy KLEIN: Garry Klein: PPF, ravenROTE SONNE: aneTTe ParTy and Friends

DO, 29.09.2016harry Klein: doTs.: oKaWi (Kowloon, Monza ibiza records, datagroove), aleX Cris-Tea, ludWiG rausCh, GoZila lyMaTiKAMMERSPIELE: spielzeiteröffnung: Premiere der Fall MeursaulT – eine GeGend-arsTellunG - von KaMel daoudROTE SONNE: MoTher & Friends: niTin (label no. 19/Toronto), androMo (rainforest Music/vancouver), nhan solo

FR, 30.09.2016BOB BEAMAN: los PeriCos Pres.: Guido sChneider (Cadenza, Cocoon) & Tonio bar-rienTis, leo KaneCRUX: doin’ iT MiT dJ CasParHARRy KLEIN: Mobilee #leTGo: anJa sCh-neider, rodriGueZ Jr. live, Kevin overREGISTRATUR BAR: eG inKsWel uG This is serious Pres. Mary veloROTE SONNE: MaThias Kaden (Freude am Tanzen/Jena), ThoMas sTieler (Freude am Tanzen/München), ana

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DO 01.09. EIN HERZ FÜR... MÜCHNER KINDLMARK TARMONEA . SNIFF Y BULET TI FELIX ADAM B2B NIKL AS STADLER . RMO VJ FR 02.09. HIVE AUDIO NACHTANIMAL TRAINERDARIO D’ATTISA L M A . S E PA R É E O A N A L E C A . COPY OF JUST US VJ SA 03.09. ELECTRONIC MONSTERAGENTS OF TIME BORDEL DES ARTS – WILDE RENATE BERLIN SHOWCASE W/ DAENSEN . JURIEMEMBER . CAMEL ION VJ MI 07.09. GARRY KLEIN A NE T T E PA R T Y . S H O WA C T S H IR L E Y G O L D BE RG . B IG VJ DO 08.09. »REACT« x NBAST L ABEL NIGHTCOEO . HDSN . SCHEGG . B IG VJ FR 09.09. N ACHT WANDERUNGCHOPSTICK & JOHNJONMEGGY . LARSE S E PA R É E F R E D D Y K L E IN . B IG VJ SA 10.09. AB 20 UHR 1 JAHR BIG HARRYJAZZRAUSCH BIGBANDSA 10.09. AB 23 UHR HARRY KLEIN ANNIVERSARY 6 JAHRE DE IN BA S S IM ÄRMELSTEPHAN BODZINLUNA SEMARAS T E FA NIE R A S C HK E . BE NN A R . S T E P H A N K A U S S NE R . S E PA R É E ME L L O W F L E X . B IG VJ MI 14.09. GARRY KLEIN A L K A L IN O . S H O WA C T D E A N D E V IL L E . B IG VJ DO 15.09. R ANT & R AVEFREEZLER & WILEF . ALBERTO & CARINO . CHARLY & LEONIE . B IG VJ FR 16.09. MELT ING POINTDAPAYK SOLO LIVE

C A S IMIR . S T E P H A N K A U S S NE R S E PA R É E J OH A NN A R E INHOL D . B IG VJ SA 17.09. IW W – ANST ICH MIT FORMAT:BFORMAT:B . JULI N. MOREP HIL L IP R IE D L . S E PA R É E G E N J I YO S HID A & H Ä P P Y VA N M A Z N . B IG VJ

MI 21.09. GARRY KLEIN . NOÉ . SHOWACT M!CA . BIG VJ DO 22.09. OHNE WORTEDANIEL WINCKLER HACKER & MIETHIGDAVID CASTILLO . TIGERKID . B IG VJ FR 23.09. ALL NIGHT LONGKAROTTES E PA R É E L E N A B A R T . B IG VJ SA 24.09. NO F ILTER!MAGDALENA FRANCA . J O O L Z S E PA R É E M A X IMIL I A N HO C HB URG E R . B IG VJ MI 28.09. GARRY KLEIN ppF . S H O WA C T R AV E N . B IG VJ DO 29.09. DOTS. OK AWI . ALEX CRISTEA LUDWIG R AUSCH GOZIL A LYMATI . B IG VJ FR 30.09. MOBILEE #LE TGOANJA SCHNEIDERRODRIGUEZ JR. LIVE

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Alp Tigli, Andreas Hosch, Armin Smailovic, August CC, Carsten Stormer, Daniel Mayer David le Viseur, Denis Pernath, Eva Leitolf, Domteur Mooner, Fabian Beger, Fabian Frinzel, Fotoclub Fengel Kiel, Gülbin Ünlü, Gunnar Lillehammer, Hadley Hudson, Jörg Koopmann, Laurens Grigoleit, Lion Mayer, Lisa Miletic, Lukas Gansterer, Marcus Ruch Martin Fengel, Michael Pfi tzner, Milen Till, Misha Taylor, Noémie Stegmüller, Sammy Hart, Yorreck Carroux, Zelinda Zanichelli, das Künstlerkollektiv “Ausser Mützen und Cool sein“ mit Conny Mirbach, Daniel von Mitschke, Florian Netzer, Michael Wiethaus, Simon Reichel und Yves Krier

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